Ende der Eiszeit für Stirling-Motoren - www.sunmachine.de
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<strong>En<strong>de</strong></strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Eiszeit</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Stirling</strong>-<strong>Motoren</strong><br />
Jean-Pierre Budliger<br />
Eckhart Weber
ENDE DER EISZEIT FÜR STIRLING-MOTOREN<br />
<strong>En<strong>de</strong></strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Eiszeit</strong> <strong>für</strong> <strong>Stirling</strong>-<strong>Motoren</strong><br />
Jean-Pierre Budliger<br />
Eckhart Weber<br />
«Die heute verbreiteten Heizsysteme<br />
haben allesamt das<br />
Merkmal, durch einen Griff am<br />
Thermostaten schnell ein behagliches<br />
Raumklima zu schaffen. Aus energetischer<br />
Sicht hat dieses Merkmal aber<br />
auch ein Manko : es verführt in Verbindung<br />
mit einem relativ niedrigen<br />
Energiepreis zu einer gedankenlosen<br />
Nutzung von Heizenergie. » (zitiert<br />
aus : Volker Leiste : Mitteilungsblatt<br />
« Standpunkt » vom November 1992).<br />
Während Jahrzehnten wur<strong>de</strong> an unseren<br />
Heizaggregaten hauptsächlich <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Verbrennungsprozess<br />
verbessert und damit <strong><strong>de</strong>r</strong>en Schadstoffauswurf<br />
wesentlich vermin<strong><strong>de</strong>r</strong>t.<br />
Dank Brennwerttechnik konnte <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Verbrennungswirkungsgrad um rund<br />
10% gesteigert und wie Prospekte<br />
namhafter Heizungsfirmen belegen,<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Gesamtwirkungsgrad auf über<br />
100% gehoben wer<strong>de</strong>n. Was kann man<br />
da noch mehr verlangen ?<br />
Diese Betrachtungsweise vernachlässigt<br />
aber vollkommen, dass die<br />
Verbrennungswärme in <strong>de</strong>n Flammen<br />
<strong>de</strong>s Heizkessels bei rund 1500°C<br />
freigesetzt wird, womit über einen<br />
Wasserkreislauf Radiatoren auf knapp<br />
50°C aufgeheizt wer<strong>de</strong>n. Die Qualität<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> freigegebenen Heizwärme wird<br />
nur schlecht genutzt, das heißt einfach<br />
auf die niedrige Gebrauchswärme abgewertet<br />
; dies betrifft nahezu einen<br />
Drittel unseres nationalen Energieverbrauchs.<br />
Das Beispiel <strong><strong>de</strong>r</strong> Kraft-<br />
Wärme-Kopplung (KWK) zeigt, wie<br />
die freigegebene Energie weit besser<br />
genutzt wer<strong>de</strong>n kann. Die Verbrennungswärme<br />
wird dabei vorerst in<br />
einem Motor (bei größeren Anlagen in<br />
einer Turbine), meist <strong>für</strong> die Elektrizitätserzeugung<br />
umgesetzt und lediglich<br />
die Abwärme dieses Prozesses <strong>für</strong><br />
Heizzwecke verwen<strong>de</strong>t.<br />
Bild 1: Der SUNMACHINE-<strong>Stirling</strong>motor ist speziell <strong>für</strong> die Anwendung als stromerzeugen<strong>de</strong> Hausheizung<br />
entwickelt. Er hat einen hohen Wirkungsgrad von 42%, ist wartungsfrei und <strong>für</strong> eine lange Lebensdauer<br />
von min<strong>de</strong>stens 80.000 Stun<strong>de</strong>n ausgelegt. In <strong><strong>de</strong>r</strong> gezeigten Darstellung ist es eine kinematische<br />
Maschine mit 2 Kolben und 2 Zylin<strong><strong>de</strong>r</strong>n mit ölfreiem Triebwerk und im Motor integrierten elektrischen<br />
Generator.<br />
Die kombinierte Nutzung wird seit<br />
langem z.B. in Fernwärme-Heizkraftwerken<br />
angewandt, von welchen aus<br />
Häuser über lange, isolierte Leitungen<br />
mit Heizenergie versorgt wer<strong>de</strong>n. Diese<br />
Technik hat sich in dichter besie<strong>de</strong>lten<br />
Quartieren unserer Städte bestens<br />
bewährt, wenn dort geeignete Kraftwerke<br />
stehen ; bei geringer Anschlussdichte<br />
sind jedoch die Investitionskosten<br />
<strong>für</strong> das Verteilnetz <strong><strong>de</strong>r</strong>art hoch,<br />
dass <strong>für</strong> viele Wohnquartiere eine<br />
zentrale Wärmeversorgung unwirtschaftlich<br />
wäre. Umweltfreundliche<br />
Miniaturkraftwerke <strong>für</strong> die <strong>de</strong>zentrale<br />
12 Solarzeitalter 1/2003
ENDE DER EISZEIT FÜR STIRLING-MOTOREN<br />
Versorgung mit Wärme und Elektrizität<br />
sind <strong>de</strong>shalb gefragt, welche direkt<br />
im Keller von Einfamilien- und kleinen<br />
Wohnhäusern installiert wer<strong>de</strong>n<br />
können. Für solche Anwendungen ist<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Stirling</strong>motor dank seiner kontinuierlichen,<br />
schadstoffarmen, <strong>de</strong>n<br />
strengsten Luftreinhaltevorschriften<br />
<strong>für</strong> Wohnquartiere genügen<strong>de</strong>n, externen<br />
Verbrennung erneut ins Zentrum<br />
<strong>de</strong>s Interesses gerückt.<br />
LANGE STIRLING-GESCHICHTE<br />
KURZ ERZÄHLT<br />
Seit seiner Erfindung im Jahre 1816<br />
durch Robert <strong>Stirling</strong> hat dieses,<br />
ursprünglich als « Heissluftmotor »<br />
benannte Konzept eine lange, bewegte<br />
Geschichte hinter sich. Es wird vielfach<br />
vergessen, dass im 19. Jahrhun<strong><strong>de</strong>r</strong>t<br />
Tausen<strong>de</strong> dieser <strong>Motoren</strong> Drehbänke,<br />
Sägen, Ventilatoren, Schmie<strong>de</strong>bälge<br />
und vieles mehr antrieben. Mit<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Elektrifikation und <strong><strong>de</strong>r</strong> Erfindung<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Otto- und Dieselmotoren verlor<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Heissluftmotor Anfangs <strong>de</strong>s 20.<br />
Jahrhun<strong><strong>de</strong>r</strong>ts aber seine praktische<br />
Be<strong>de</strong>utung.<br />
Um 1935 griff Philips das Prinzip dieses<br />
Motors wie<strong><strong>de</strong>r</strong>um auf, um einen<br />
kleinen, lärmfreien und transportierbaren<br />
Generatorantrieb <strong>für</strong> die neu<br />
aufkommen<strong>de</strong>n Radiokommunikationssysteme<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Armee zu entwickeln.<br />
Nach <strong>de</strong>m 2. Weltkrieg wur<strong>de</strong>n die<br />
Entwicklungsarbeiten weiter fortgesetzt,<br />
wobei sich rasch herausstellte,<br />
dass dieses Aggregat unter äusserem<br />
Antrieb als Tieftemperatur-Kältemaschine<br />
eingesetzt wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Während vielen Jahrzehnten wur<strong>de</strong>n<br />
viele führen<strong>de</strong> Physik- Chemie- und<br />
Biologielabors mit diesen, sich kontinuierlich<br />
weiter entwickeln<strong>de</strong>n<br />
Kältemaschinen ausgerüstet, welche<br />
sich bis heute einer grossen Beliebtheit<br />
erfreuen. Philips setzte parallel<br />
dazu die Entwicklung von <strong>Stirling</strong>-<br />
Antriebsmotoren fort, verkaufte<br />
Anfangs <strong><strong>de</strong>r</strong> 70er Jahre Lizenzen an<br />
United <strong>Stirling</strong> in Schwe<strong>de</strong>n, später<br />
an M.T.I. in <strong>de</strong>n USA sowie direkt an<br />
die Automobilindustrie. Die Hoffnung<br />
bestand, effizientere und vor allem<br />
schadstoffärmere Fahrzeugmotoren<br />
Bild 2: Die SUNMACHINE-solar/Gas ist ein hybrid betriebenes Solar-Dish-System mit einem Spiegeldurchmesser<br />
von nur 4 m und kann soviel Energie bereitstellen wie eine 25 m² Photovoltaikanlage, 10<br />
m² Vakuum-Röhrenkollektoren, ein 3 kW Stromaggregat und eine Brennwertheizung zusammengenommen.<br />
Das anfallen<strong>de</strong> Heißwasser kann zur Hausheizung, zur Brauchwassererwärmung o<strong><strong>de</strong>r</strong> mit einer<br />
integrierten Adsorptionskältemaschine auch zur Raumkühlung verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
entwickeln zu können als die damals<br />
vorhan<strong>de</strong>nen Verbrennungsmotoren.<br />
Gegen die laufen<strong>de</strong> Verbesserung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
konventionellen Antriebe, vor allem<br />
aber die Einführung <strong>de</strong>s Katalysators<br />
zur Abgasreinigung konnte sich <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
<strong>Stirling</strong> aber nicht durchsetzen. Damit<br />
blieb <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Stirling</strong> nur im Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Kältetechnik erfolgreich ; inzwischen<br />
wer<strong>de</strong>n unzählige Klein-Kryoanlagen,<br />
meist in Form von Gifford-McMahon-<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> Pulsrohrkühlern hergestellt,<br />
welche kaum mehr aus vielen Anwendungsbereichen<br />
wegzu<strong>de</strong>nken wären.<br />
Wichtigste neue Anwendungsbereiche<br />
<strong>de</strong>s <strong>Stirling</strong>s und <strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />
Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen<br />
Die heute vorgenommenen Anstrengungen<br />
zur Weiterentwicklung von<br />
<strong>Stirling</strong>-Aggregaten betreffen in<br />
erster Linie die oben ange<strong>de</strong>uteten<br />
KWK-Systeme. Eine breite Palette<br />
von an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Anwendungen wer<strong>de</strong>n<br />
weiterentwickelt, wovon aber nur die<br />
wichtigsten unten dargestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Für viele an<strong><strong>de</strong>r</strong>e mögliche Anwendungsgebiete<br />
liegen keinerlei genau<br />
Solarzeitalter 1/2003 13
ENDE DER EISZEIT FÜR STIRLING-MOTOREN<br />
umrissene Pflichtenhefte <strong>für</strong> die <strong>Stirling</strong>-Aggregate<br />
vor :Das Wesentliche<br />
eines <strong>Stirling</strong>motors, das <strong>Stirling</strong>prinzip,<br />
lässt sich reduzieren auf die Temperaturdifferenz<br />
über einer porösen<br />
Struktur, <strong>de</strong>m Regenerator und einer<br />
oszillieren<strong>de</strong>n Gasmasse; alles an<strong><strong>de</strong>r</strong>e<br />
kann beliebig gestaltet wer<strong>de</strong>n. Hier<br />
steckt noch ein grosses Entwicklungspotenzial<br />
<strong>für</strong> neue Anwendungen. So<br />
konnten wir zeigen, dass man einer<br />
Schallwelle Energie zuführen kann,<br />
wenn sie die Temperaturdifferenz <strong>de</strong>s<br />
Regenerators durchläuft (akustische<br />
<strong>Stirling</strong>motoren), o<strong><strong>de</strong>r</strong> dass Tornados<br />
von einer Temperaturdifferenz angetrieben<br />
wer<strong>de</strong>n und haben im Labor<br />
gezähmte Mini-Tornados erzeugt<br />
- Forschungsobjekte <strong>für</strong> solare Aufwindkraftwerke.<br />
Kleine Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen<br />
(KWK)<br />
Das größte Marktsegment <strong>für</strong> <strong>Stirling</strong>-<br />
Anlagen dürften die kleinen KWK-<br />
Anlagen, mit einem Leistungsbereich<br />
von etwa 1 bis 4 kW elektrischer<br />
Leistung darstellen. Dies entspricht<br />
einer thermischen Leistungsaufnahme<br />
(Verbrennungsleistung) von rund 3.5<br />
bis 14 kW. Mit solchen Einheiten können<br />
z.B. Einfamilienhäuser abhängig<br />
Bild 3: Funktionsprinzip<br />
vom Wärmebedarf rein monovalent<br />
(d.h. ohne zusätzliche Heizanlage),<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> kleinere Mehrfamilienhäuser<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> Gewerberäume bivalent beheizt<br />
und gleichzeitig mit einem Teil <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
benötigten elektrischen Energie eigenversorgt<br />
wer<strong>de</strong>n. Der an wenigen<br />
Tagen im Jahr erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>liche Spitzenwärmebedarf<br />
kann dabei durch Verbrennung<br />
zusätzlichen Brennstoffes<br />
im – praktisch unverän<strong><strong>de</strong>r</strong>ten - <strong>Stirling</strong>-Heizkopf<br />
bereitgestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Beim empfohlenen wärmegeführten<br />
Betrieb solcher KWK-Anlagen ergeben<br />
sich gegenüber <strong><strong>de</strong>r</strong> separaten<br />
Erzeugung von Wärme und Strom<br />
wesentliche Energieeinsparungen. Die<br />
Leistung kann über die Drehzahl, <strong>de</strong>n<br />
Gasdruck o<strong><strong>de</strong>r</strong> bei Freikolben über<br />
die Kolbenamplitu<strong>de</strong> moduliert und<br />
<strong>de</strong>m augenblicklichen Wärmebedarf<br />
optimal angepasst wer<strong>de</strong>n. Zur Abschätzung<br />
<strong>de</strong>s realisierbaren Gewinnes<br />
kann man davon ausgehen, dass<br />
die zusätzlich zur Wärmegewinnung<br />
erzeugte Elektrizität mit einem Wirkungsgrad<br />
von praktisch 100% aus<br />
<strong>de</strong>m Brennstoff gewonnen wer<strong>de</strong>n<br />
kann. Durch die lokal produzierte<br />
Elektrizität wer<strong>de</strong>n auch zusätzliche<br />
Übertragungsverluste vermie<strong>de</strong>n. Diese<br />
Betriebsart setzt einen Verbund mit<br />
<strong>de</strong>m öffentlichen Stromnetz voraus,<br />
damit ein allfälliger Überschuss an<br />
erzeugter elektrischer Energie abgegeben,<br />
bei Mehrbedarf von diesem<br />
aufgenommen wer<strong>de</strong>n kann. Durch<br />
eine geschickte Tarifpolitik, durch Absprachen<br />
über <strong>de</strong>n zeitlichen Betrieb<br />
solcher Anlagen und eine angemessene<br />
Speicherbewirtschaftung (Bereitstellung<br />
von sanitärem Heizwasser<br />
<strong>für</strong> <strong>de</strong>n Haushalt) können sowohl die<br />
Hausbesitzer wie die Elektrizitätswerke<br />
einen optimalen Nutzen aus diesem<br />
Verbund ziehen.<br />
Je nach Aufstellungsort ist ein Inselbetrieb<br />
solcher Anlagen, d.h. vollkommen<br />
unabhängig von einem elektrischen<br />
Verteilnetz, durchaus möglich.<br />
In unseren Län<strong><strong>de</strong>r</strong>n dürfte diese Betriebsart<br />
jedoch die Ausnahme darstellen.<br />
In Kleingewerbebetrieben ist auch<br />
ein stromgeführter Betrieb <strong>de</strong>nkbar,<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> auch ein gemischter Betrieb zur<br />
Brechung elektrischer Leistungsspitzen.<br />
Bild 4: Die SUNMACHINE-Holzpellet ist ein Mini-<br />
Bhkw speziell <strong>für</strong> <strong>de</strong>n mo<strong><strong>de</strong>r</strong>nen Brennstoff<br />
Holzpellets. Die Pelletszuführung aus <strong>de</strong>m Erdtank<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> Lagerraum erfolgt vollautomatisch mit pneumatischen<br />
För<strong><strong>de</strong>r</strong>ern, ebenso die Entaschung.<br />
Unabhängig von <strong><strong>de</strong>r</strong> Betriebsart muss<br />
ein solches KWK-Aggregat flexibel<br />
und einfach zu bedienen sein, eine<br />
lange Lebensdauer aufweisen und darf<br />
nur ein Minimum an Unterhalt beanspruchen.<br />
Im I<strong>de</strong>alfall wer<strong>de</strong>n solche<br />
Einheiten einem Kühlschrank ähnlich<br />
aufgestellt und praktisch Service-frei<br />
betrieben. Der Unterhalt sollte sich<br />
auf die aus Sicherheitsgrün<strong>de</strong>n erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>liche<br />
und die zur Überwachung<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Schadstoffe nötige periodische<br />
Kontrolle <strong>de</strong>s Brenners und <strong>de</strong>s Kaminabzuges<br />
beschränken.<br />
Die Investitionskosten <strong>für</strong> solche <strong>Stirling</strong>-Aggregate<br />
sind ökonomisch tragbar,<br />
sofern diese in Serie hergestellt<br />
wer<strong>de</strong>n können. Bei monovalentem<br />
Betrieb fällt die Anschaffung eines<br />
Heizkessels weg, so dass lediglich<br />
die Differenz <strong><strong>de</strong>r</strong> Investitionskosten<br />
gegenüber <strong>de</strong>m Gewinn aus <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
zusätzlichen Elektrizitätserzeugung<br />
aufgerechnet wer<strong>de</strong>n muss. Das Aggregat<br />
muss möglichst kostengünstig<br />
herstellbar sein, wenige Komponenten<br />
aufweisen und konsequent auf<br />
<strong>de</strong>n langdauern<strong>de</strong>n, unterhaltsfreien<br />
Betrieb ausgelegt sein. Der Wirkungsgrad<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Maschine soll genügend<br />
hoch sein, stellt aber keineswegs das<br />
primäre Kriterium bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Wahl eines<br />
geeigneten Aggregates dar.<br />
Diese Aggregate wer<strong>de</strong>n einem Heizkessel<br />
ähnlich eingebaut und angeschlossen,<br />
so dass auch bestehen<strong>de</strong><br />
Gebäu<strong>de</strong> einfach nachgerüstet wer<strong>de</strong>n<br />
können.<br />
14 Solarzeitalter 1/2003
ENDE DER EISZEIT FÜR STIRLING-MOTOREN<br />
Erneuerbare Energien<br />
Erneuerbare Energien wer<strong>de</strong>n, angeregt<br />
durch die Klimaschutzdiskussion,<br />
zweifellos in Zukunft eine zunehmen<strong>de</strong><br />
Rolle spielen, spätestens mit <strong><strong>de</strong>r</strong> zu<br />
erwarten<strong>de</strong>n Verteuerung <strong><strong>de</strong>r</strong> fossilen<br />
Brennstoffe. Der extern beheizte <strong>Stirling</strong>motor<br />
kann sowohl <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Betrieb<br />
mit Sonnenenergie wie mit Biomasse<br />
ausgelegt wer<strong>de</strong>n. Ein kostengünstiger,<br />
serienmäßig hergestellter <strong>Stirling</strong>motor,<br />
wie er <strong>für</strong> kleine KWK-Anlagen<br />
vorgesehen ist, wird einen wichtigen<br />
Grundbaustein solcher Anlagen<br />
darstellen. Seine Entwicklung erlaubt<br />
somit, unsere fossilen Energiequellen<br />
rationell zu nutzen, <strong>de</strong>n Einsatz erneuerbarer<br />
Energien zu för<strong><strong>de</strong>r</strong>n und damit<br />
unseren CO 2<br />
-Ausstoss wesentlich zu<br />
vermin<strong><strong>de</strong>r</strong>n.<br />
Mit Sonnenenergie betriebene Anlagen<br />
weisen in tropischen o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
subtropischen Regionen einen 2- bis<br />
3-mal höheren Erntefaktor auf als in<br />
unseren Breitengra<strong>de</strong>n. Die äußerst<br />
flexiblen Einsatzmöglichkeiten dieser<br />
Aggregate – welche mit o<strong><strong>de</strong>r</strong> ohne<br />
Netzkopplung und unter wechseln<strong>de</strong>n<br />
Lastbedingungen betrieben wer<strong>de</strong>n<br />
können – geben damit i<strong>de</strong>ale Voraussetzungen<br />
<strong>für</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong>en <strong>de</strong>zentralen,<br />
verbreiteten, lokalen Einsatz, bei uns<br />
wie in vielen Entwicklungslän<strong><strong>de</strong>r</strong>n.<br />
Solche Systeme können auch nebenbei<br />
zusätzlich Räume kühlen (KWKK;<br />
Kraft-, Wärme- und Kältekopplung<br />
mit Adsorptionskälteanlagen) o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
über die elektrische Schiene konventionelle<br />
Klimaanlagen betreiben. Die<br />
Bereitstellung von Kühlleistung ist<br />
günstig, da diese jeweils <strong>de</strong>m Sonneneinfall,<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> praktisch <strong>de</strong>n herrschen<strong>de</strong>n<br />
Tagestemperaturen entsprechend<br />
verläuft.<br />
Wie oben beschrieben, wer<strong>de</strong>n seit<br />
Jahrzehnten <strong>Stirling</strong>-Kryokühler in<br />
einem weiten Anwendungsbereich<br />
erfolgreich eingesetzt. Neue technische<br />
Entwicklungen, wie <strong><strong>de</strong>r</strong> Einsatz<br />
von Hochtemperatur-Supraleitern,<br />
von Halbleitertechnologien und neuen<br />
biomedizinischen Geräten wer<strong>de</strong>n in<br />
vermehrtem Masse solche Tieftemperaturkühler<br />
benötigen und diese<br />
Märkte beleben. Dabei müssen diese<br />
Produkte laufend <strong>de</strong>n neuen technischen<br />
Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen und Einsatzbedingungen<br />
flexibel angepasst wer<strong>de</strong>n<br />
können. Der erwartete Kostendruck<br />
bedingt neue Konzepte und wird eine<br />
Serienfertigung <strong><strong>de</strong>r</strong> Grundaggregate<br />
erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>n, wobei ebenfalls erhöhte<br />
Ansprüche bezüglich Wirkungsgrad,<br />
Zuverlässigkeit und unterhaltsfreiem<br />
Betrieb gestellt wer<strong>de</strong>n. Diese Perspektiven<br />
belegen, dass bewährten<br />
<strong>Stirling</strong>-Aggregaten sich interessante<br />
Nischenmärkte öffnen können.<br />
Bauformen <strong>de</strong>s <strong>Stirling</strong>-Motors<br />
Es ist praktisch nicht möglich, die<br />
grosse Zahl an bestehen<strong>de</strong>n <strong>Stirling</strong>-<br />
Konzepten hier aufzuzeigen. Diese<br />
Darstellung beschränkt sich auf die<br />
Bauformen, welche <strong>für</strong> die oben geschil<strong><strong>de</strong>r</strong>ten<br />
Märkte im Vor<strong><strong>de</strong>r</strong>grund<br />
stehen.<br />
Für diese Anwendungen muss von <strong>de</strong>n<br />
früher mit grossem Aufwand entwickelten,<br />
kompakten Automobilmotoren<br />
hoher Leistungsdichte aber relativ<br />
beschränkter Lebensdauer (ca. 5000 h)<br />
völlig abgerückt wer<strong>de</strong>n.<br />
Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> KWK müssen mit kleinen<br />
Aggregaten (<strong><strong>de</strong>r</strong> Hauptmarkt liegt im<br />
Bereich von 1 bis 4 kW EL<br />
) möglichst<br />
unterhaltsfreie Betriebszeiten von 50’<br />
bis 80’000 Stun<strong>de</strong>n erreicht wer<strong>de</strong>n<br />
können. Solche Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen können<br />
nur bei stark reduzierten Leistungsdichten<br />
erfüllt wer<strong>de</strong>n. Anstelle<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Siemens-Anordnung (4 doppeltwirken<strong>de</strong><br />
Kolben mit je 90° Phasenunterschied)<br />
wer<strong>de</strong>n meist die V-Anordnung<br />
zweier mit Kolben bestückter<br />
Zylin<strong><strong>de</strong>r</strong> (ein heisser Entspannungszylin<strong><strong>de</strong>r</strong>,<br />
ein kalter Kompressionszylin<strong><strong>de</strong>r</strong>),<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> die Einzylin<strong><strong>de</strong>r</strong>-anordnung<br />
(mit einem Arbeitskolben und einem<br />
Verdrängerkolben) bevorzugt. Bei <strong>de</strong>n<br />
niedrigen Leistungsgrössen fällt die<br />
reduzierte Leistungsdichte nur unwesentlich<br />
ins Gewicht.<br />
In kinematischen Maschinen wer<strong>de</strong>n<br />
diese Kolben über Pleuelstange und<br />
Kurbelwelle in fester Phasenlage und<br />
Amplitu<strong>de</strong> bewegt. Meist wer<strong>de</strong>n<br />
diese Mechanismen mit permanent<br />
fettgeschmierten Wälzlagern versehen.<br />
Damit wird die Verwendung von<br />
Öl (und die eventuelle Verschmutzung<br />
<strong>de</strong>s Arbeitsgases durch dieses Öl) vermie<strong>de</strong>n.<br />
Diese Lösungen erlauben, <strong>de</strong>n<br />
Motor in beliebiger Orientierung aufzustellen<br />
und zu betreiben, was beson-<br />
Kryotechnik<br />
Bild 5: Die SUNMACHINE-Gas ist ein Mini-BHKW in Brennwerttechnik <strong>für</strong> alle gasförmigen Brennstoffe:<br />
Biogas, Erdgas, etc. Es erzeugt ca. 30% Strom und ca. 75% Wärme, hat also, wie in <strong><strong>de</strong>r</strong> Brennwerttechnik<br />
üblich, einen Gesamtwirkungsgrad von über 100%.<br />
Solarzeitalter 1/2003 15
ENDE DER EISZEIT FÜR STIRLING-MOTOREN<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong>s bei <strong>de</strong>n Solar-Dish-Anlagen und<br />
<strong>de</strong>n neuen Kryokühlern eine wichtige<br />
Voraussetzung darstellt.<br />
Seit über 2 Jahrzehnten wer<strong>de</strong>n auch<br />
Freikolben-<strong>Stirling</strong>-Maschinen gebaut,<br />
bei welchen die bei<strong>de</strong>n in einem<br />
Zylin<strong><strong>de</strong>r</strong> angeordneten Kolben über<br />
flexible, mechanische Tellerfe<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />
genau axial geführt wer<strong>de</strong>n. Die mit<br />
einfachen Spaltdichtungen versehenen<br />
Kolben arbeiten praktisch reibungsfrei<br />
und das gesamte mechanische Getriebe<br />
fällt weg. Hingegen wer<strong>de</strong>n die<br />
Kolben durch die Gaskräfte <strong>de</strong>s Kreislaufes<br />
beaufschlagt und mit zusätzlichen<br />
pneumatischen Fe<strong><strong>de</strong>r</strong>volumen<br />
Kinematisch<br />
2 Kolben, 2 Zylin<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
in zyklischer Bewegung gehalten. Da<br />
die Kolbendynamik und <strong><strong>de</strong>r</strong> thermische<br />
Kreisprozess intim miteinan<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
verkoppelt sind, besteht das Hauptproblem<br />
dieser Maschinen in <strong><strong>de</strong>r</strong> exakten<br />
Steuerung dieses Prozesses durch die<br />
verschie<strong>de</strong>nen Fe<strong><strong>de</strong>r</strong>- und Gaskräfte,<br />
damit sich die gewünschten Amplitu<strong>de</strong>n<br />
und Phasenwinkel einstellen.<br />
Kinematisch<br />
2 Kolben, 1 Zylin<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Als weiteren Lösungsweg wer<strong>de</strong>n<br />
auch sog. akustische <strong>Stirling</strong>-Maschinen<br />
vorgeschlagen, bei welchen ein<br />
einziger Kolben in einem Zylin<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
angeordnet ist und das heisse Entspannungsvolumen<br />
vom kalten Kompressionsvolumen<br />
trennt. Mit einem zusätzlich<br />
angebrachten Resonanzrohr wird<br />
dann die Phase <strong><strong>de</strong>r</strong> Druckän<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong>de</strong>s<br />
Arbeitsgases gegenüber <strong><strong>de</strong>r</strong> Kolbenbewegung<br />
(bzw. <strong><strong>de</strong>r</strong> durch die Kolbenbewegung<br />
entstehen<strong>de</strong>n Druckän<strong><strong>de</strong>r</strong>ung)<br />
verschoben, so dass eine Arbeitsleistung<br />
gewonnen wer<strong>de</strong>n kann. (Das<br />
Resonanzrohr erfüllt somit die Rolle<br />
einer Impedanz eines Schwingkreises.)<br />
Dieses Konzept stellt mechanisch<br />
die geringsten Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen, verlangt<br />
aber relativ lange Resonanzrohre<br />
und ist bisher noch weniger erprobt als<br />
die an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Konzepte.<br />
Stand <strong><strong>de</strong>r</strong> Entwicklung<br />
Heutzutage liegen die oben beschriebenen<br />
Konzepte in Form von<br />
Prototypen vor ; bei einer grossen<br />
Mehrheit <strong><strong>de</strong>r</strong> vorhan<strong>de</strong>nen Maschinen<br />
können die theoretisch erwarteten<br />
elektrischen Gesamtwirkungsgra<strong>de</strong>,<br />
welche meist im Bereich zwischen<br />
25 und 30% liegen, experimentell<br />
belegt wer<strong>de</strong>n. Dies bezeugt, dass die<br />
Grundlagen dieser Maschinen erfasst<br />
sind und die Technologie vorhan<strong>de</strong>n<br />
ist. Eine gezielte Umsetzung in ein<br />
kommerzielles Produkt kann innert<br />
Jahren erfolgen, wobei die heute zu<br />
leisten<strong>de</strong>n Hauptanstrengungen bei<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Fel<strong><strong>de</strong>r</strong>probung unter <strong>de</strong>n genauen<br />
Einsatzbedingungen dieser Maschinen<br />
liegen ; die erwarteten, langen<br />
Laufzeiten verlangen entsprechend<br />
umfangreiche und andauern<strong>de</strong> Messungen.<br />
Grosse Anstrengungen sind<br />
ebenfalls auf die einfache Ausführung<br />
dieser Maschinen zu richten, damit<br />
diese kostengünstig und serienmässig<br />
hergestellt wer<strong>de</strong>n können. Eine Reihe<br />
von Komponenten, wie z.B. Erhitzerkopf<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> Regenerator müssen in<br />
möglichst standardisierter Form hergestellt<br />
wer<strong>de</strong>n, damit ein verbilligtes,<br />
zuverlässiges Endprodukt entsteht.<br />
Von <strong><strong>de</strong>r</strong> geeigneten Materialauswahl<br />
wird ebenfalls eine Verbesserung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
vorhan<strong>de</strong>nen Maschinen erwartet.<br />
Freikolben<br />
2 Kolben, 1 Zylin<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Akustisch<br />
1 Kolben, 1 Zylin<strong><strong>de</strong>r</strong> + Resonanzrohr<br />
Zusammenfassung<br />
Bild 6: Bauformen von <strong>Stirling</strong>motoren <strong>für</strong> die Anwendung als Mini-BHKW<br />
Die For<strong><strong>de</strong>r</strong>ung nach bewusstem Energiesparen<br />
geben neue Impulse und<br />
Chancen <strong>für</strong> eine verbreitete Anwen-<br />
16 Solarzeitalter 1/2003
ENDE DER EISZEIT FÜR STIRLING-MOTOREN<br />
dung von <strong>Stirling</strong>-Systemen. Solange<br />
ein Teil unserer elektrischen Energie<br />
weiterhin aus fossilen Energieträgern<br />
stammt, erlaubt die <strong>de</strong>zentrale KWK,<br />
ohne Einbusse an Komfort, Heizöl und<br />
Gas wesentlich rationeller einzusetzen<br />
und grosse Mengen an Primärenergie<br />
zu sparen. Allein in Deutschland wer<strong>de</strong>n<br />
über 10 Mio. kleine Heizanlagen<br />
betrieben, welche durch <strong>de</strong>zentrale<br />
Mini-KWK ersetzt wer<strong>de</strong>n könnten.<br />
Bei einer angenommenen Marktdurchdringung<br />
von nur etwa 20%<br />
ergäbe dies eine installierte elektrische<br />
Leistung von über 4 Mio. kW, was<br />
einem Ersatz von 4 grossen Nuklearkraftwerken<br />
entsprechen wür<strong>de</strong>.<br />
Zur Ab<strong>de</strong>ckung dieses Marktes liegen<br />
verschie<strong>de</strong>ne Maschinenkonzepte vor,<br />
welche alle vor- und nachteilige Eigenschaften<br />
aufweisen. Diese Palette<br />
gibt einerseits die Versicherung, dass<br />
<strong>für</strong> je<strong>de</strong> gefor<strong><strong>de</strong>r</strong>te Anwendung Lösungen<br />
möglich sind. Beim heutigen<br />
Stand <strong><strong>de</strong>r</strong> Entwicklung kann aber noch<br />
kaum entschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, welche<br />
Konzepte in Zukunft erfolgreich eingesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n können. Die benötigte<br />
Technologie ist vorhan<strong>de</strong>n und damit<br />
das Grundrisiko gering. Der Reifeprozess<br />
muss nun geleistet wer<strong>de</strong>n, um<br />
aus <strong>de</strong>n vorhan<strong>de</strong>nen Prototypen ein<br />
marktgängiges, kommerzielles Produkt<br />
zu entwickeln und dieser umweltfreundlichen<br />
Technologie <strong>de</strong>n Einstieg<br />
in <strong>de</strong>n Markt zu sichern.<br />
Die serienmässige Herstellung dieser<br />
Aggregate wird neue Arbeitsplätze in<br />
einem technologisch anspruchsvollen<br />
Bereich schaffen, welcher <strong>de</strong>n bestehen<strong>de</strong>n<br />
Kompetenzen <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>utschen<br />
Industrie genauestens entspricht.<br />
Zusätzlich zum ange<strong>de</strong>uteten Binnenmarkt<br />
bestehen dabei Chancen, einen<br />
wichtigen Exportmarkt aufzubauen.<br />
Stiringmotoren als stromerzeugen<strong>de</strong><br />
Hausheizung<br />
Stiringmotoren als Mini-BHKW<br />
sind sehr einfache Maschinen, die<br />
gegenüber normalen Hausheizungen,<br />
Brennstoffzellenheizgeräten<br />
und Verbrennungsmotor-BHKWs<br />
spezifische Vorteile aufweisen:<br />
Vorteile gegenüber normalen<br />
Hausheizungen (und Strom aus<br />
<strong>de</strong>m Netz):<br />
• zusätzlich zur Wärmeerzeugung<br />
Eigenstromversorgung (KWK),<br />
auch als Inselanlage<br />
• eigenerzeugter Strom reduziert<br />
<strong>de</strong>n Bezug aus <strong>de</strong>m öffentlichen<br />
Netz<br />
• eigenerzeugter Strom vermei<strong>de</strong>t<br />
Leitungsverluste <strong>de</strong>s Stromnetzes<br />
• bereits mit fossilen Energieträgern<br />
Reduktion <strong>de</strong>s Primärenergieverbrauchs<br />
bis zu 47 %<br />
• bereits mit fossilen Energieträgern<br />
Reduktion <strong>de</strong>s Kohlendioxidausstosses<br />
bis zu 62 %<br />
• können mit direktem Sonnenlicht<br />
betrieben wer<strong>de</strong>n<br />
• Reduktion <strong>de</strong>s Schadstoffausstosses<br />
bis zu 94 %<br />
Der Bau von zuverlässigen, unterhaltsarmen<br />
Aggregaten erleichtern auch <strong>de</strong>n<br />
verbreiteten Einsatz von erneuerbaren<br />
Energien, sei es in Form von Sonnenenergie<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> Biomasse. Ökonomisch<br />
vertretbare Lösungen sind nur mit<br />
Serienprodukten zu erwarten, welche<br />
sich <strong>für</strong> einen <strong>de</strong>zentralen Einsatz eignen<br />
und diesen Technologien <strong>de</strong>n Weg<br />
Vorteile gegenüber Brennstoffzellenheizgeräten:<br />
• Technologie heute verfügbar<br />
• können alle Brennstoffe verarbeiten:<br />
gasförmig, flüssig, fest, fossil,<br />
regenerativ<br />
• können mit direktem Sonnenlicht<br />
betrieben wer<strong>de</strong>n<br />
• billig herstellbar<br />
• höherer Gesamtwirkungsgrad<br />
• nicht auf Wasserstoffwirtschaft<br />
angewiesen (<strong>de</strong>zentral)<br />
• wartungsfreier Betrieb möglich<br />
• lange Lebensdauer<br />
• schnellere Lastfolgegeschwindigkeit<br />
Vorteile gegenüber Verbrennungsmotor-BHKWs:<br />
• sehr viel mehr Brennstoffe möglich<br />
• können mit direktem Sonnenlicht<br />
betrieben wer<strong>de</strong>n<br />
• die Verbrennung ist 500 – 1000<br />
mal schadstoffärmer<br />
• wartungsfreier Betrieb möglich<br />
• auch ohne Schalldämmung erheblich<br />
leiser<br />
• höherer Wirkungsgrad (bei kleinen<br />
Leistungseinheiten)<br />
• höherer Gesamtwirkungsgrad<br />
in die Zukunft ermöglichen wer<strong>de</strong>n.<br />
Jean-Pierre Budliger, Centre <strong>de</strong> Technologies<br />
Nouvelles, Plan-les-Ouates<br />
(CH)<br />
Eckhart Weber, SUNMACHINE Gesellschaft<br />
<strong>für</strong> <strong>Stirling</strong>technologien mbH,<br />
Nürnberg (D), <strong>www</strong>.<strong>sunmachine</strong>.<strong>de</strong><br />
Solarzeitalter 1/2003 17