Die Männliche Gesangsstimme - Die 4 Oktaven
Die Männliche Gesangsstimme - Die 4 Oktaven
Die Männliche Gesangsstimme - Die 4 Oktaven
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Die</strong> <strong>Männliche</strong> <strong>Gesangsstimme</strong> - <strong>Die</strong> 4 <strong>Oktaven</strong><br />
(eine grobe Pauschalisierung für eine griffige Übersicht)<br />
Erläuterungen >>><br />
Das Arbeitsblatt vermittelt eine Übersicht über den möglichen Tonumfang der männlichen<br />
Stimme. <strong>Die</strong> Pauschalisierung „<strong>Die</strong> 4 <strong>Oktaven</strong>“ möge vor allem Gesangslehrerinnen einen<br />
guten Überblick über die gewöhnlichen bzw. möglichen Klänge der Männerstimme geben.<br />
Der Tonumfang ist einerseits grafisch durch die Tastatur über vier <strong>Oktaven</strong> dargestellt,<br />
andererseits durch das Notenbild. Dazu sei angemerkt, dass die beiden Notenzeilen<br />
jeweils die gleiche klingende Note anzeigen.<br />
<strong>Die</strong> untere Zeile steht zunächst im Bass- dann im Violinschlüssel.<br />
Der Bassschlüssel wird meist nur für Ensemblegesang benutzt. <strong>Die</strong> Notation im Violinschlüssel<br />
ist etwas irreführend, da die scheinbar „normale“ Lage eigentlich längst hoch ist!<br />
Deshalb steht darüber noch die Notation im oktavierten Violinschlüssel (mit einer 8 unter<br />
dem Schlüssel), wie üblich für die Notation der Tenorstimme. Dort spiegelt sich die<br />
empfundene Tonhöhe in dem Notenbild wieder.<br />
Zudem sind die allgemeinen Tonumfänge der verschiedenen Stimmlagen notiert<br />
(Bass / Bariton / Tenor / Altus), was in der Popularmusik allerdings wenig Bedeutung hat.<br />
Das Abreitsblatt ist kostenlos als Pdf-Dokument unter www.solmisator.de zu finden.<br />
<strong>Die</strong> tiefe Oktave / C - c<br />
<strong>Die</strong>se Oktave wird komplett in der Bruststimme gesungen und in der Hauptsache im<br />
Ensemblegesang genutzt. Viele Männer kommen bis zum G-1 oder auch D-1 oder C-1.<br />
Von einem Chorbass darf man das E-1 erwarten.<br />
Im Sologesang findet diese Oktave mehr nur in Auftakten Gebrauch, aber auch nicht tiefer<br />
als bis G-1.<br />
Tiefer als C-1 singt kaum. Töne in tieferer Lage sind auch kaum noch für „Musik“ einzusetzen sondern mehr<br />
als Klang / Tönen zu erleben.<br />
<strong>Die</strong> normale Oktave / c - cʻ<br />
<strong>Die</strong>se Oktave wird normalerweise komplett in der Bruststimme gesungen.<br />
Wobei die obere Hälfte dann schon einem größeren Energie Aufwand geprägt ist und<br />
dementsprechend lauter wird. Für manche Sänger wird es ab A0 deshalb auch<br />
anstrengend in der Brusttimme zu singen. Ab A0 läßt es sich aber auch gut „mischen“,<br />
die Stimme bleibt dann leicht und gewinnt deutlich an „Kopfigkeit“.<br />
<strong>Die</strong> Kopfstimme in diese Oktave runter zu ziehen klingt mitunter etwas ulkig und ist für den<br />
Sologesang nicht zu empfehlen. Es mag im Ensemblegesang mitunter passen, wenn die<br />
oberste Stimme alles in Kopfstimme singt und auch für die tiefsten Töne in der Klangfarbe<br />
bleibt.<br />
www.solmisator.de von Kristofer Benn
<strong>Die</strong> hohe Oktave / cʻ - cʻʻ<br />
<strong>Die</strong>se Oktave bietet der männlichen Stimme die meisten Modulationsmöglichkeiten sowie<br />
Herausforderungen.<br />
Das E1 ist von den meisten Männer in der Bruststimme zu bewältigen; darüber wird es<br />
zu einer technisch anspruchsvollen Leistung. Von einem Tenor darf man das A1 erwarten,<br />
wobei das C2 als besondere Leistung gilt. Das ist dann ein sehr lauter, sehr Energie<br />
geladener Ton!<br />
<strong>Die</strong> Mischstimme ist für die untere Hälfte der hohen Oktave die „eigentliche“ Wahl.<br />
<strong>Die</strong> Stimme klingt dann unangestrengt und hat einen deutlichen „kopfigen Anteil“ hat aber<br />
immer noch den der Bruststimme eigenen „Kern“ / „Masseanbindung“ / „Brustresonanz“.<br />
Manche können den Mischsound auch bis zum C2 mitnehmen.<br />
Natürlich fühlt es sich für die meisten an, etwa ab G1 in die reine Kopfstimme zu<br />
wechseln. Der Ton ist dann auch schon recht laut und wird zum C2 hin auch oft<br />
anstrengend. In der Lage gibt es allerdings riesige Unterschiede von Stimme zu Stimme.<br />
Manchem fällt es leicht über das C2 hinaus zu singen, andere erreichen es gerade so.<br />
<strong>Die</strong> Klangqualitäten in dieser Oktave sind überaus vielfältig und reichen von einem leisen<br />
Säuseln über klar glänzende Glockentöne bis hin zu schrillen Klängen. Vor allem im<br />
Popularbereich, wo kein definiertes Klangideal vorherrscht, gibt es hauchige Klänge bis<br />
hin zum Geräuschhaften.<br />
Von einem Countertenor kann man die gesamte hohe Oktave in geschmeidig leichtem,<br />
fast wohlig warmen Kopfton hören, ohne dass sich eine Anstrengung hörbar macht.<br />
<strong>Die</strong> sehr hohe Oktave / cʻʻ - cʻʻʻ<br />
<strong>Die</strong>se Oktave ist in den ersten Tönen von manch einem in hochenergisierter Kopfstimme<br />
zu bewältigen. Das ist dann ein Klang der am ehesten im Ensemblegesang Einsatz findet.<br />
Ein Countertenor bewältigt die untere Hälfte dieser Oktave wohl gerade noch mit einem<br />
halbwegs unangestrengten Ton.<br />
Manche Extrem-Stimmen singen bis in die zweite Hälfte der Oktave hinein in volltönender<br />
Kopfstimme. (> Falsett nicht Mix)<br />
Äußerst selten hört man die ins Extrem gezogene Bruststimme, mehr jedoch als einen<br />
unbändigen Schrei denn als Gesang.<br />
Bei einem isolierten Stimmtraining des CTs mag ein recht klangloses Tönen bis über das C3 hin möglich<br />
sein.<br />
www.solmisator.de von Kristofer Benn