Empfehlung für die Qualifikation von Schiffsärzt(inn)en - Deutsche ...
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<strong>Empfehlung</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Qualifikation</strong><br />
<strong>von</strong> <strong>Schiffsärzt</strong>(<strong>inn</strong>)<strong>en</strong><br />
Herausgegeb<strong>en</strong> <strong>von</strong> der Deutsch<strong>en</strong><br />
Gesellschaft <strong>für</strong> Maritime Medizin e. V.<br />
<strong>Deutsche</strong> Gesellschaft <strong>für</strong> Maritime Medizin e. V. :<br />
<strong>Empfehlung</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Qualifikation</strong> <strong>von</strong> <strong>Schiffsärzt</strong>(<strong>inn</strong>)<strong>en</strong>, Stand 10. Juli 2013<br />
1
Zweckbestimmung:<br />
Mit <strong>die</strong>ser <strong>Empfehlung</strong>, soll ärztlich<strong>en</strong> Kolleg<strong>inn</strong><strong>en</strong> und Kolleg<strong>en</strong> eine<br />
Richtschnur an <strong>die</strong> Hand gegeb<strong>en</strong> werd<strong>en</strong>, nach der sie sich auf <strong>die</strong><br />
medizinische Versorgung auf See angemess<strong>en</strong> vorbereit<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>.<br />
Gleichzeitig woll<strong>en</strong> wir Anbieter <strong>en</strong>tsprech<strong>en</strong>der Ausbildung ermutig<strong>en</strong>,<br />
sich inhaltlich nach <strong>die</strong>ser <strong>Empfehlung</strong> auszuricht<strong>en</strong>.<br />
Schließlich soll sie auch Reederei<strong>en</strong>, Heuerorganisation<strong>en</strong> oder<br />
Hospitalkonzessionär<strong>en</strong> bei der Auswahl und Einstellung geeignet<strong>en</strong><br />
Personals eine Ori<strong>en</strong>tierung geb<strong>en</strong>.<br />
Dabei ist jedoch zu beacht<strong>en</strong>, dass <strong>die</strong> <strong>Empfehlung</strong><strong>en</strong> in <strong>die</strong>sem<br />
Dokum<strong>en</strong>t allgemein gehalt<strong>en</strong> sind und keinesfalls alle Besonderheit<strong>en</strong><br />
des jeweilig<strong>en</strong> Einzelfalls berücksichtig<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>. Die Anw<strong>en</strong>dung<br />
<strong>die</strong>ser <strong>Empfehlung</strong> muss auf der Grundlage einer Bewertung der<br />
tatsächlich<strong>en</strong> Bedingung<strong>en</strong> an Bord und des jeweilig<strong>en</strong> Fahrtprofils<br />
erfolg<strong>en</strong>. Die letzt<strong>en</strong>dliche Verantwortung hier<strong>für</strong> liegt beim Betreiber des<br />
Schiffes bzw. des Schiffshospitals; er kann zusätzliche<br />
Ausbildungsvoraussetzung<strong>en</strong> formulier<strong>en</strong> oder auch auf einzelne, in<br />
<strong>die</strong>sem Papier formulierte <strong>Qualifikation</strong>skriteri<strong>en</strong> verzicht<strong>en</strong>, w<strong>en</strong>n ihm<br />
<strong>die</strong>se nach Lage der Dinge unnötig erschein<strong>en</strong>.<br />
Regelgeb<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Institution<strong>en</strong> kann <strong>die</strong>se <strong>Empfehlung</strong> eine Hilfe sein, sie<br />
hat jedoch selbst keinerlei regulativ<strong>en</strong> Anspruch!<br />
Die DGMM beabsichtigt, <strong>die</strong>se <strong>Empfehlung</strong> zunächst in zweijährigem<br />
Rhythmus zu überarbeit<strong>en</strong>.<br />
<strong>Deutsche</strong> Gesellschaft <strong>für</strong> Maritime Medizin e. V. :<br />
<strong>Empfehlung</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Qualifikation</strong> <strong>von</strong> <strong>Schiffsärzt</strong>(<strong>inn</strong>)<strong>en</strong>, Stand 10. Juli 2013<br />
2
Einführung:<br />
Ärztliches Handeln erfolgt nach d<strong>en</strong> „Regeln der ärztlich<strong>en</strong> Kunst“ und<br />
zielt auf eine bestmögliche Versorgung nach dem aktuell<strong>en</strong> Stand der<br />
Wiss<strong>en</strong>schaft ab. In hoch<strong>en</strong>twickelt<strong>en</strong> Industriegesellschaft<strong>en</strong> find<strong>en</strong> sich<br />
Versorgungsstruktur<strong>en</strong>, <strong>die</strong> <strong>die</strong>s<strong>en</strong> Anspruch regelhaft gewährleist<strong>en</strong>. Sie<br />
sind gek<strong>en</strong>nzeichnet durch ein hohes Maß an Spezialisierung und<br />
Interoperabilität <strong>inn</strong>erhalb derer <strong>die</strong> Pati<strong>en</strong>t<strong>en</strong> rasch in <strong>die</strong> jeweils<br />
bestgeeignete Behandlungseinrichtung verbracht werd<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>. Da<strong>von</strong><br />
betroff<strong>en</strong> ist auch das ärztliche Fähigkeitsspektrum, welches sich<br />
zunehm<strong>en</strong>d <strong>von</strong> der Breite der jeweilig<strong>en</strong> Fachrichtung <strong>en</strong>tfernt und auf<br />
bedarfsgerechte Leistung<strong>en</strong> <strong>inn</strong>erhalb einer regional<strong>en</strong><br />
Versorgungsstruktur verlagert.<br />
Schiffe befind<strong>en</strong> sich auf See außerhalb der Reichweite der gewohnt<strong>en</strong>,<br />
zeitgemäß<strong>en</strong> medizinisch<strong>en</strong> Versorgungseinrichtung<strong>en</strong>. Je nach Bauart,<br />
Zweckbestimmung, Fahrtprofil sowie Anzahl und Altersstruktur der<br />
Passagiere und Besatzungsmitglieder müss<strong>en</strong> individuelle<br />
Versorgungsstruktur<strong>en</strong> geschaff<strong>en</strong> werd<strong>en</strong>. Sie müss<strong>en</strong> einerseits bei<br />
einer groß<strong>en</strong> Breite an Erkrankung<strong>en</strong> eine definitive Behandlung<br />
ermöglich<strong>en</strong>. Andererseits müss<strong>en</strong> sie aber auch bei schwerwieg<strong>en</strong>d<strong>en</strong>,<br />
akut<strong>en</strong> Notfallereigniss<strong>en</strong> eine Versorgungsqualität gewährleist<strong>en</strong>, <strong>die</strong><br />
bis zum Zeitpunkt einer Ausschiffung ein Überleb<strong>en</strong> des Pati<strong>en</strong>t<strong>en</strong> und<br />
so weit wie möglich auch <strong>die</strong> Chanc<strong>en</strong> einer definitiv<strong>en</strong> Behandlung<br />
gewährleist<strong>en</strong>.<br />
Die medizinisch<strong>en</strong> Fähigkeit<strong>en</strong> der <strong>Schiffsärzt</strong>in/des Schiffsarztes<br />
müss<strong>en</strong> <strong>die</strong>sem grundsätzlich<strong>en</strong> fachlich<strong>en</strong> Anforderungsspektrum<br />
g<strong>en</strong>üg<strong>en</strong>. Aber <strong>die</strong> <strong>Schiffsärzt</strong>in/der Schiffsarzt ist auch<br />
Besatzungsmitglied im Offiziersrang 1 . Dieser Umstand tritt bei<br />
arbeitsteilig organisiert<strong>en</strong> Kreuzfahrtschiff<strong>en</strong> nicht unbedingt off<strong>en</strong><br />
zutage, da dem/der Mediziner(in) <strong>die</strong> gewohnte Rolle des/der ärztlich<br />
Handelnd<strong>en</strong> zugeschrieb<strong>en</strong> wird. Im Falle einer Havarie, w<strong>en</strong>n unter<br />
ungünstig<strong>en</strong> Umständ<strong>en</strong> <strong>die</strong> arbeitsteilig<strong>en</strong> Struktur<strong>en</strong> <strong>inn</strong>erhalb<br />
kürzester Zeit zusamm<strong>en</strong>brech<strong>en</strong>, steht <strong>die</strong> Ärztin/der Arzt allerdings in<br />
<strong>die</strong>ser Verantwortung als Schiffsoffizier. D<strong>en</strong>n sie/er hat <strong>für</strong> das ihm<br />
unterstellte Personal und <strong>die</strong> in seiner Obhut befindlich<strong>en</strong> Pati<strong>en</strong>t<strong>en</strong> des<br />
Schiffslazarettes zu sorg<strong>en</strong> und muss, möglicherweise vollkomm<strong>en</strong> auf<br />
sich allein gestellt, <strong>die</strong> richtig<strong>en</strong> Entscheidung<strong>en</strong> treff<strong>en</strong>, um Alle in<br />
Sicherheit zu bring<strong>en</strong>. Insofern bedarf es hier zusätzlicher detaillierter<br />
K<strong>en</strong>ntnisse des Schiffsbetriebes, der Notfallverfahr<strong>en</strong> und verfügbar<strong>en</strong><br />
Rettungsmittel.<br />
1 Dahl E, „Social Status Versus Formal Rank of Medical and Other Officers – an Informal Survey Among<br />
Pass<strong>en</strong>gers and Seafarers on Cruise Ships“, IntMaritHealth 2004; 55(1-4): 165-175<br />
<strong>Deutsche</strong> Gesellschaft <strong>für</strong> Maritime Medizin e. V. :<br />
<strong>Empfehlung</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Qualifikation</strong> <strong>von</strong> <strong>Schiffsärzt</strong>(<strong>inn</strong>)<strong>en</strong>, Stand 10. Juli 2013<br />
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In d<strong>en</strong> letzt<strong>en</strong> fünf Jahr<strong>en</strong> hat sich allein <strong>die</strong> Anzahl deutscher<br />
Passagiere auf Kreuzfahrtschiff<strong>en</strong> auf 1,4 Million<strong>en</strong> in 2011 verdoppelt 2 .<br />
Als Folge <strong>en</strong>tstand eine vermehrte Nachfrage nach deutschsprachiger<br />
und deutschem Standard <strong>en</strong>tsprech<strong>en</strong>der medizinischer Versorgung an<br />
Bord.<br />
Gleichermaß<strong>en</strong> ist auch <strong>die</strong> Zahl derj<strong>en</strong>ig<strong>en</strong> Ärzt<strong>inn</strong><strong>en</strong> und Ärzte<br />
gestieg<strong>en</strong>, <strong>für</strong> <strong>die</strong> eine zumindest zeitweilige Tätigkeit an Bord attraktiv<br />
erscheint. Naturgemäß hat ein großer Teil <strong>die</strong>ser Interess<strong>en</strong>t<strong>en</strong> keinerlei<br />
hinreich<strong>en</strong>de Seefahrtserfahrung und damit keine Urteilsfähigkeit<br />
dahingeh<strong>en</strong>d, inwieweit ihre K<strong>en</strong>ntnisse und Fähigkeit<strong>en</strong> ausreich<strong>en</strong>d<br />
sind, der Verantwortung gerecht zu werd<strong>en</strong>, <strong>die</strong> ihn<strong>en</strong> mit der<br />
Schiffsarzttätigkeit an Bord übertrag<strong>en</strong> wird.<br />
Für Schiffe unter deutscher Flagge wird gemäß § 15 (4) der Verordnung<br />
über <strong>die</strong> Krank<strong>en</strong><strong>für</strong>sorge auf Kauffahrteischiff<strong>en</strong> 3 vor Aufnahme einer<br />
Tätigkeit als <strong>Schiffsärzt</strong>in/-arzt eine haf<strong>en</strong>ärztliche Beurteilung der<br />
fachlich<strong>en</strong> Fähigkeit<strong>en</strong> gefordert. Die <strong>en</strong>tsprech<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Kriteri<strong>en</strong> sind in<br />
der Richtlinie Nr. 4 des Arbeitskreises <strong>für</strong> Schiffshygi<strong>en</strong>e der<br />
norddeutsch<strong>en</strong> Küst<strong>en</strong>länder präzisiert 4 , <strong>die</strong> aber ein<strong>en</strong> erheblich<strong>en</strong><br />
Ermess<strong>en</strong>sspielraum zulässt. Angesichts der tatsächlich<strong>en</strong><br />
Internationalität der Schiffsarzttätigkeit biet<strong>en</strong> deutsche Rechtsnorm<strong>en</strong><br />
also keine verlässliche Ori<strong>en</strong>tierung.<br />
Hier hat <strong>die</strong> <strong>Deutsche</strong> Gesellschaft <strong>für</strong> Maritime Medizin (DGMM) ein<strong>en</strong><br />
Bedarf geseh<strong>en</strong>, Ausbildungsempfehlung<strong>en</strong> zu <strong>en</strong>twickeln, <strong>die</strong> dem<br />
tatsächlich international<strong>en</strong> Charakter der Schiffsarzttätigkeit<br />
<strong>en</strong>tsprech<strong>en</strong>. Sie beschränk<strong>en</strong> sich, im S<strong>inn</strong>e eines<br />
Basisqualifikationspaketes, naturgemäß auf <strong>die</strong>j<strong>en</strong>ig<strong>en</strong> K<strong>en</strong>ntnisse und<br />
Fähigkeit<strong>en</strong>, <strong>die</strong> in jedem Fall hilfreich und nützlich sind, um der<br />
Verantwortung als <strong>Schiffsärzt</strong>in/-arzt gerecht zu werd<strong>en</strong>. Sie soll<strong>en</strong><br />
vorrangig d<strong>en</strong>j<strong>en</strong>ig<strong>en</strong> <strong>die</strong>n<strong>en</strong>, <strong>die</strong> ohne n<strong>en</strong>n<strong>en</strong>swerte Erfahrung im<br />
maritim<strong>en</strong> Umfeld eine Tätigkeit als <strong>Schiffsärzt</strong>in/-arzt ins Auge fass<strong>en</strong> 5<br />
und eine verlässliche Grundlage <strong>für</strong> ihre persönliche Ausbildungsplanung<br />
liefern.<br />
2 Hamburger Ab<strong>en</strong>dblatt vom 12. September 2012, 24<br />
3 Verordnung über <strong>die</strong> Krank<strong>en</strong><strong>für</strong>sorge auf Kauffahrteischiff<strong>en</strong> (SchKrFürsV) vom 25. 04. 1972 (BGBl. I<br />
S. 734) zuletzt geändert durch Artikel der Verordnung vom 05. 09.2007 (BGBl. I S. 2221)<br />
4 Arbeitskreis der Küst<strong>en</strong>länder <strong>für</strong> Schiffshygi<strong>en</strong>e, „Richtlinie Nr. 4 – Aufnahme einer Tätigkeit als<br />
<strong>Schiffsärzt</strong>in/-arzt vom 12. 11. 2008<br />
5 Ottomann C, Schmidt-Neuhaus M, Muehlberger T, „Vermittlung <strong>von</strong> <strong>Schiffsärzt</strong><strong>en</strong> im Internet – Erste<br />
Erfahrung<strong>en</strong> und Perspektiv<strong>en</strong>“,FTR 2011, 18(6): 284-287<br />
<strong>Deutsche</strong> Gesellschaft <strong>für</strong> Maritime Medizin e. V. :<br />
<strong>Empfehlung</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Qualifikation</strong> <strong>von</strong> <strong>Schiffsärzt</strong>(<strong>inn</strong>)<strong>en</strong>, Stand 10. Juli 2013<br />
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Methodik:<br />
Der Vorstand unserer Gesellschaft hat sich daraufhin im Dezember 2011<br />
<strong>en</strong>tschloss<strong>en</strong>, eine Arbeitsgruppe einzuricht<strong>en</strong>, <strong>die</strong> Kriteri<strong>en</strong> <strong>für</strong> eine<br />
<strong>Qualifikation</strong> <strong>von</strong> <strong>Schiffsärzt</strong>(<strong>inn</strong>)<strong>en</strong> erarbeit<strong>en</strong> sollte. In <strong>die</strong>ser<br />
Arbeitsgruppe hab<strong>en</strong> im Zeitraum vom 20. 01. 2012 bis 30. 04. 2013<br />
mitgewirkt:<br />
Dres. med. Klaus H. Seid<strong>en</strong>stücker (Vorsitz<strong>en</strong>der), Bettina Gau, Frank<br />
Heblich, Werner Kalbfleisch, J<strong>en</strong>s Kohfahl, Eberhard Kohlberg, Michael<br />
Kulow, Tim Lammerding, Karst<strong>en</strong> Mülder, Anna Müller, Stefan<br />
Neidhardt, PD Christian Ottomann, Monika Puskeppeleit, Hartwig Quirll,<br />
Prof. Olaf Schedler, Bernd Schepers, Dipl Ing Christoph Sev<strong>en</strong>ich,<br />
Holger Schwalbe.<br />
Erster Schritt der Arbeitsgruppe war eine Literaturrecherche 6 zur<br />
epidemiologisch<strong>en</strong> Dat<strong>en</strong>lage hinsichtlich Morbidität und Mortalität an<br />
Bord <strong>von</strong> Passagierschiff<strong>en</strong>. Dabei wurde <strong>die</strong> Arbeitsgruppe berat<strong>en</strong> <strong>von</strong><br />
Prof. Dr. Eilif Dahl, Universität Berg<strong>en</strong>/Norweg<strong>en</strong>. Die Auswertung ergab,<br />
ein sich vorwieg<strong>en</strong>d aus d<strong>en</strong> Bereich<strong>en</strong> Allgemeinmedizin/Innere Medizin<br />
konstituier<strong>en</strong>des Krank<strong>en</strong>gut an Bord (Anteil bis zu 70%) 7 .<br />
D<strong>en</strong>noch musst<strong>en</strong> nach Auffassung der Arbeitsgruppe auch<br />
notfallmedizinische Problemstellung<strong>en</strong> aus d<strong>en</strong> ander<strong>en</strong> Fachgebiet<strong>en</strong> –<br />
insbesondere der Chirurgie – Beachtung find<strong>en</strong>.<br />
Als unverzichtbar wurde schließlich auch ein Mindestmaß an K<strong>en</strong>ntnis<br />
der an Bord und auf See besteh<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Bedingung<strong>en</strong> und der mit dem<br />
Betrieb eines Passagierschiffs verbund<strong>en</strong><strong>en</strong> Aufgab<strong>en</strong> auf dem Gebiet<br />
der Gesundheitsvorsorge betrachtet.<br />
Die folg<strong>en</strong>d<strong>en</strong>, bereits vorhand<strong>en</strong><strong>en</strong> Konzepte bzw. Regulative wurd<strong>en</strong><br />
betrachtet:<br />
• Die Richtlinie Nr. 4 des Arbeitskreises der Küst<strong>en</strong>länder <strong>für</strong><br />
Schiffshygi<strong>en</strong>e<br />
• Das Zertifikat Maritime Medizin der Ärztekammer Schleswig<br />
Holstein<br />
• Die Health Care Guidelines for Cruise Ship Medical Facilities des<br />
American College for Emerg<strong>en</strong>cy Physicians (ACEP)<br />
6 S. Literaturverzeichnis im Anhang<br />
7 Peake DE, Gray CL, Ludwig MR etal. “Descriptive Epidemiology of Injury and Illness Among Cruise Ship<br />
Pass<strong>en</strong>gers”, Annals of Emerg<strong>en</strong>cy Medicine, 1999. 33:1 (jan), 67-72<br />
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<strong>Empfehlung</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Qualifikation</strong> <strong>von</strong> <strong>Schiffsärzt</strong>(<strong>inn</strong>)<strong>en</strong>, Stand 10. Juli 2013<br />
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Von <strong>die</strong>s<strong>en</strong> hatte zweifellos das Zertifikat der Ärztekammer Schleswig-<br />
Holstein d<strong>en</strong> weitestgeh<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Ansatz, ging aber über d<strong>en</strong> Bedarf <strong>von</strong><br />
<strong>Schiffsärzt</strong><strong>en</strong> deutlich hinaus und wurde zudem im Mai 2012 außer Kraft<br />
gesetzt.<br />
Die amerikanische Leitlinie ist inzwisch<strong>en</strong> etabliert als <strong>Empfehlung</strong> der<br />
Cruise Lines International Association (CLIA). Mit der Festlegung auf d<strong>en</strong><br />
Facharzt <strong>für</strong> (klinische) Notfallmedizin findet sie aber im deutsch<strong>en</strong><br />
Weiterbildungskanon keine Entsprechung. Zudem berücksichtigt sie<br />
nach Ansicht der Arbeitsgruppe präv<strong>en</strong>tivmedizinische Aufgab<strong>en</strong> an<br />
Bord nicht ausreich<strong>en</strong>d 8 .<br />
Die Notw<strong>en</strong>digkeit einer umfass<strong>en</strong>der<strong>en</strong> und aktuell<strong>en</strong> <strong>Empfehlung</strong><br />
erschi<strong>en</strong> daher gegeb<strong>en</strong>.<br />
Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe wurd<strong>en</strong> im Rahm<strong>en</strong> eines Expert<strong>en</strong>workshops<br />
am 22. September 2012 zu einem <strong>Empfehlung</strong>svorschlag<br />
verdichtet. Im Rahm<strong>en</strong> des workshops hab<strong>en</strong> an <strong>die</strong>sem Vorschlag<br />
mitgewirkt:<br />
Dres. med. Helmut Franz, Bettina Gau, Frank Heblich, Eberhard<br />
Kohlberg, Michael Kulow, Tim Lammerding, Anna Müller, Stefan<br />
Neidhardt, PD Christian Ottomann, Hartwig Quirll, Bernd Fred Schepers,<br />
Holger Schwalbe, Klaus H. Seid<strong>en</strong>stücker und Dipl Ing Christoph<br />
Sev<strong>en</strong>ich.<br />
Der resultier<strong>en</strong>de Vorschlag wurde dem Vorstand der DGMM vorgelegt,<br />
am 05. November 2012 berat<strong>en</strong> und weg<strong>en</strong> zwisch<strong>en</strong>zeitlich<br />
eingegang<strong>en</strong>er z. T. sehr umfänglicher Beiträge zur weiter<strong>en</strong><br />
Bearbeitung zurückgestellt. Diese wurd<strong>en</strong> der Arbeitsgruppe und d<strong>en</strong><br />
Teilnehmern des workshop zugestellt.<br />
Die bis dahin vorlieg<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Beiträge wurd<strong>en</strong> erneut dem Vorstand<br />
vorgelegt, der <strong>die</strong> Arbeitsgruppe dann um ein<strong>en</strong> Schluss<strong>en</strong>twurf gebet<strong>en</strong><br />
hat.<br />
Dess<strong>en</strong> Erarbeitung erfolgte im Rahm<strong>en</strong> eines workshop am 27. 04.<br />
2013, an dem <strong>die</strong> folg<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Mitglieder teilnahm<strong>en</strong>:<br />
Dres.med. Seid<strong>en</strong>stücker (Vorsitz), Kohfahl, Lammerding, Mülder, PD<br />
Ottomann, Quirll, Prof. Schedler,<br />
8 Dahl E, „Cruise Ship Doctor; Demands and Chall<strong>en</strong>ges Versus Qualifications and Training“, International<br />
Maritime Health, 2009; 60 (1-2); 33-35<br />
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<strong>Empfehlung</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Qualifikation</strong> <strong>von</strong> <strong>Schiffsärzt</strong>(<strong>inn</strong>)<strong>en</strong>, Stand 10. Juli 2013<br />
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<strong>Empfehlung</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Qualifikation</strong> <strong>von</strong> <strong>Schiffsärzt</strong>(<strong>inn</strong>)<strong>en</strong>:<br />
Grundvoraussetzung <strong>für</strong> eine Tätigkeit an Bord ist <strong>die</strong> nachgewies<strong>en</strong>e<br />
See<strong>die</strong>nsttauglichkeit nach d<strong>en</strong> Vorgab<strong>en</strong> des jeweilig<strong>en</strong> Flagg<strong>en</strong>staates<br />
(in Deutschland gem. § 18 Seemannsgesetz!)<br />
Darüber hinaus wird empfohl<strong>en</strong> <strong>die</strong> <strong>Qualifikation</strong> <strong>für</strong> eine schiffsärztliche<br />
Tätigkeit in drei Bereich<strong>en</strong> anzusiedeln:<br />
• Weiterbildung gemäss Weiterbildungsordnung<strong>en</strong> der<br />
Ärztekammern (s. u. Ziff. 1)<br />
• Medizinische Fortbildung im Rahm<strong>en</strong> bereits etablierter Angebote<br />
sowie nicht medizinische Ausbildung (s. u. Ziff. 1 und 2)<br />
• Teilnahme an schiffsärztlich<strong>en</strong> Fortbildungskurs<strong>en</strong> gem<br />
<strong>Empfehlung</strong> der DGMM (s. u. Ziff. 3). Der<strong>en</strong> Zertifizierung durch<br />
<strong>die</strong> zuständige Ärztekammer sollte angestrebt werd<strong>en</strong>.<br />
1. Basisqualifikation:<br />
Die DGMM sieht <strong>die</strong> Facharztanerk<strong>en</strong>nung nach d<strong>en</strong><br />
Weiterbildungsordnung<strong>en</strong> der Landesärztekammern als<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> eine Tätigkeit an Bord.<br />
Angesichts der epidemiologisch<strong>en</strong> Dat<strong>en</strong>lage sollte <strong>die</strong>se<br />
bevorzugt auf dem Gebiet der Allgemeinmedizin erworb<strong>en</strong> werd<strong>en</strong>.<br />
Alternativ kann <strong>die</strong> Basisqualifikation auch durch eine<br />
Facharztanerk<strong>en</strong>nung auf dem Gebiet der Inner<strong>en</strong> Medizin, der<br />
Chirurgie, der Anästhesie/Int<strong>en</strong>sivmedizin erworb<strong>en</strong> werd<strong>en</strong>.<br />
Die DGMM empfiehlt im Rahm<strong>en</strong> der Weiterbildung Abschnitte <strong>von</strong><br />
mindest<strong>en</strong>s sechs Monat<strong>en</strong> Chirurgie und sechs Monat<strong>en</strong> Innerer<br />
Medizin.<br />
Darüber hinaus wird das Vorlieg<strong>en</strong> der Fachkunde<br />
Rettungsmedizin/Zusatzbezeichnung Notfallmedizin als erforderlich<br />
angeseh<strong>en</strong>.<br />
Bei Einstellung sollte der Nachweis regelmäßiger<br />
notfallmedizinischer bzw. int<strong>en</strong>sivmedizinischer Tätigkeit in d<strong>en</strong><br />
letzt<strong>en</strong> drei Jahr<strong>en</strong> oder der Teilnahme an einem Refresher-Kurs in<br />
d<strong>en</strong> letzt<strong>en</strong> beid<strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> vorlieg<strong>en</strong>.<br />
<strong>Deutsche</strong> Gesellschaft <strong>für</strong> Maritime Medizin e. V. :<br />
<strong>Empfehlung</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Qualifikation</strong> <strong>von</strong> <strong>Schiffsärzt</strong>(<strong>inn</strong>)<strong>en</strong>, Stand 10. Juli 2013<br />
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2. Als zusätzliche <strong>Qualifikation</strong> wird bei <strong>en</strong>tsprech<strong>en</strong>der Ausstattung<br />
des Schiffshospitals empfohl<strong>en</strong>:<br />
- <strong>die</strong> gültige Fachkunde Strahl<strong>en</strong>schutz ,<br />
- <strong>die</strong> Teilnahme an einem Grund- und Aufbaukurs Sonografie<br />
(Bauch+Retroperitoneum) n. Vorgab<strong>en</strong> der DGUM.<br />
- Fachgerechte Einweisung auf <strong>die</strong> an Bord eingesetzt<strong>en</strong><br />
Medizinprodukte mindest<strong>en</strong>s nach d<strong>en</strong> gesetzlich<strong>en</strong><br />
Anforderung<strong>en</strong> des Flagg<strong>en</strong>staates.<br />
S<strong>inn</strong>voll ist das Mitführ<strong>en</strong> eines Einweisungsnachweises.<br />
Nach der International Conv<strong>en</strong>tion on Standards of Training,<br />
Certification and Watchkeeping for Seafarers (STCW) sind in der<br />
Regel erforderlich:<br />
- mindest<strong>en</strong>s das Safety Familiarization Training.<br />
(<strong>die</strong>sbezügl. Rücksprache mit Reederei empfohl<strong>en</strong>!)<br />
- der Crowd&Crisis Mangem<strong>en</strong>t Course – 2 Tage<br />
und schliesslich<br />
- ausreich<strong>en</strong>de Englischk<strong>en</strong>ntnisse ; nach Auffassung der DGMM<br />
sollte der Schwerpunkt auf nautischer und medizinischer<br />
Terminologie lieg<strong>en</strong> und mindest<strong>en</strong>s der Sprachkompet<strong>en</strong>zlevel<br />
B 2* erreicht werd<strong>en</strong> 9 .<br />
9 Protschka J,“Wieviel Deutsch braucht ein Arzt?“, Dt.Ärzteblatt 2012; 42; C1667<br />
*Gem. Vorgab<strong>en</strong> der Dt. Goethe_Institute, nach d<strong>en</strong><strong>en</strong> z. B. <strong>die</strong> Volkshochschul<strong>en</strong> Sprachvermittlung betreib<strong>en</strong>.<br />
<strong>Deutsche</strong> Gesellschaft <strong>für</strong> Maritime Medizin e. V. :<br />
8<br />
<strong>Empfehlung</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Qualifikation</strong> <strong>von</strong> <strong>Schiffsärzt</strong>(<strong>inn</strong>)<strong>en</strong>, Stand 10. Juli 2013
3. Schließlich hält <strong>die</strong> DGMM <strong>die</strong> Teilnahme an einem oder mehrer<strong>en</strong><br />
schiffsärztlich<strong>en</strong> Fortbildungskurs<strong>en</strong> vor Aufnahme einer<br />
Schiffsarzttätigkeit <strong>für</strong> erforderlich. Inhalte und Zeitrahm<strong>en</strong> <strong>die</strong>ser<br />
Fortbildungskurse sollt<strong>en</strong> sich an d<strong>en</strong> folg<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Vorschläg<strong>en</strong><br />
ori<strong>en</strong>tier<strong>en</strong> (1UE= 45 Minut<strong>en</strong>):<br />
A. Maritime Grundlag<strong>en</strong>; Schiff, Bordbetrieb und maritimes Umfeld<br />
Das Schiff: Konstruktion, Betrieb, Bordorganisation<br />
Der Schiffsarzt: Stellung, Rechte, Pflicht<strong>en</strong><br />
Arbeitsrecht, Haftung, Versicherung<br />
Internationaler Rechtsrahm<strong>en</strong>; ILO, IMO, WHO;<br />
IMG, Maritime Labour Conv<strong>en</strong>tion, SOLAS<br />
Schiffsarztteam, Bordhospital, Bordapotheke<br />
Arzneimittel- und Medizinproduktesicherheit<br />
Besatzung: interkulturelle Kompet<strong>en</strong>z<br />
Besatzung: arbeitsmedizinische Vorsorge,<br />
See<strong>die</strong>nsttauglichkeit<br />
Gefahrstoffe: Risikoprofile, Sicherheitsdat<strong>en</strong>blätter,<br />
Vergiftung<strong>en</strong>; MFAG<br />
Trinkwasserhygi<strong>en</strong>e: Techn. Grundlag<strong>en</strong>,<br />
Risikokontrolle<br />
Küch<strong>en</strong>hygi<strong>en</strong>e, Leb<strong>en</strong>smittelhygi<strong>en</strong>e: Grundlag<strong>en</strong>,<br />
Risikokontrolle; ShipSan, VSP<br />
Hotel- und Sanitärhygi<strong>en</strong>e, Abfall<strong>en</strong>tsorgung;<br />
MARPOL, HACCP<br />
Hospitalhygi<strong>en</strong>e<br />
Raumlufttechnik/-hygi<strong>en</strong>e<br />
Fallbeispiele zu d<strong>en</strong> o. a. Them<strong>en</strong><br />
Besichtigung<strong>en</strong><br />
2 UE<br />
1 UE<br />
2 UE<br />
2 UE<br />
2 UE<br />
2 UE<br />
2 UE<br />
2 UE<br />
2 UE<br />
2 UE<br />
2 UE<br />
1 UE<br />
1 UE<br />
1 UE<br />
5 UE<br />
5 UE<br />
34 UE<br />
<strong>Deutsche</strong> Gesellschaft <strong>für</strong> Maritime Medizin e. V. :<br />
<strong>Empfehlung</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Qualifikation</strong> <strong>von</strong> <strong>Schiffsärzt</strong>(<strong>inn</strong>)<strong>en</strong>, Stand 10. Juli 2013<br />
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B. Maritime Spezialgebiete<br />
Reisemedizin, Trop<strong>en</strong>medizin unter maritim<strong>en</strong><br />
Aspekt<strong>en</strong><br />
Impfprophylaxe<br />
Epidemiologie, Ausbruchsmanagem<strong>en</strong>t,<br />
Surveillance<br />
Zusamm<strong>en</strong>arbeit mit Haf<strong>en</strong>behörd<strong>en</strong><br />
Drog<strong>en</strong> und Alkohol<br />
Sexual Harassm<strong>en</strong>t<br />
For<strong>en</strong>sik: Beweismittelsicherung,<br />
Todesfeststellung, Behandlung <strong>von</strong> Leichnam<strong>en</strong><br />
Crew health protection&promotion<br />
Internationales Versicherungsrecht und Haftung<br />
Fallbeispiele<br />
Managem<strong>en</strong>t des einfach<strong>en</strong> Notfalls; Notfallcodes,<br />
Aktionspläne, Kooperation,Kommunikation.<br />
Funkärztliche Beratung, Telemedizin<br />
MedEvac: Rettungs<strong>die</strong>nste (DGzRS), Boots- und<br />
Helikopteroperation, externe medizinische<br />
Di<strong>en</strong>stleister.<br />
Übung/Simulation<br />
Safety/Security, ISPS Code,<br />
Schiffssicherheitspläne und -roll<strong>en</strong><br />
Großschad<strong>en</strong>slag<strong>en</strong>; MAnV, Feuer,<br />
Wassereinbruch<br />
Kooperation mit extern<strong>en</strong> Rettungs<strong>die</strong>nst<strong>en</strong><br />
(Havariekommando), Schiff<strong>en</strong>; Hilfeleistung auf<br />
See<br />
Abandon ship: Rettungsmittel und ihre<br />
medizinische Ausstattung<br />
Überleb<strong>en</strong> auf See; Ertrink<strong>en</strong>, Unterkühlung,<br />
Seekrankheit,.<br />
Übung<br />
2 UE<br />
1 UE<br />
2 UE<br />
1 UE<br />
2 UE<br />
1 UE<br />
2 UE<br />
1 UE<br />
1 UE<br />
2 UE<br />
1 UE<br />
1 UE<br />
1 UE<br />
2 UE<br />
1 UE<br />
1 UE<br />
2 UE<br />
1 UE<br />
2 UE<br />
5 UE<br />
32 UE<br />
<strong>Deutsche</strong> Gesellschaft <strong>für</strong> Maritime Medizin e. V. :<br />
<strong>Empfehlung</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Qualifikation</strong> <strong>von</strong> <strong>Schiffsärzt</strong>(<strong>inn</strong>)<strong>en</strong>, Stand 10. Juli 2013<br />
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C. Medizin im Maritim<strong>en</strong> Umfeld; Notfälle und der<strong>en</strong> Behandlung an<br />
Bord:<br />
Zahnmedizin, Einführung<br />
Übung<strong>en</strong> am Phantom<br />
Pädiatrische Notfälle<br />
Fallbeispiele/Simulatortraining<br />
HNO-Notfälle<br />
Fallbeispiele/Simulatortraining<br />
Urologische/nephrologische Notfälle<br />
Fallbeispiele/Übung<strong>en</strong><br />
Gynäkologische/geburtshilfliche Notfälle<br />
Fallbeispiele/Übung<strong>en</strong><br />
Ophthalmologische Notfälle<br />
Übung<strong>en</strong><br />
Dermatologische Problemstellung<strong>en</strong> und Notfälle<br />
Fallbeispiele<br />
Neurologische Notfälle<br />
Psychiatrische Notfälle<br />
Chirurgische Notfälle; orthopädische Notfälle<br />
Simulatortraining<br />
Verbr<strong>en</strong>nung<strong>en</strong>, Inhalationstrauma<br />
Fallbeispiele<br />
Ertrink<strong>en</strong>, Unterkühlung, Seekrankheit<br />
Fallbeispiele, Simulation<br />
Notfälle in der Inner<strong>en</strong> Medizin<br />
Simulationstraining<br />
2 UE<br />
3 UE<br />
1 UE<br />
1 UE<br />
1 UE<br />
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<strong>Deutsche</strong> Gesellschaft <strong>für</strong> Maritime Medizin e. V. :<br />
<strong>Empfehlung</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Qualifikation</strong> <strong>von</strong> <strong>Schiffsärzt</strong>(<strong>inn</strong>)<strong>en</strong>, Stand 10. Juli 2013<br />
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Anhang 1<br />
Literaturliste<br />
1. American College of Emerg<strong>en</strong>cy Physicians: “Policy Comp<strong>en</strong>ium”, 2012:<br />
98; www.acep.org/cont<strong>en</strong>t.aspx?id=29500 ;15. 03. 2012<br />
2. American College of Emerg<strong>en</strong>cy Physicians: “Clinical Practice and<br />
Managem<strong>en</strong>t: Health Care Guidelines for Cruise Ship Medical Facilities”;<br />
www.acep.org/cont<strong>en</strong>t.aspx?id=29980 ; 17. 03. 2012<br />
3. Arbeitskreis der Küst<strong>en</strong>länder <strong>für</strong> Schiffshygi<strong>en</strong>e: “Richtlinie Nr. 4 vom 12.<br />
11. 2008<br />
4. Ärztekammer Schleswig-Holstein: „Zertifikat Maritime Medizin“, www.<br />
aeksh.de//aerzte/weiterbildung/fachkunde/qualifikation_ausserhalb_der_wb<br />
o/zertifikat_maritime_medizin/zertifikat_maritime_medizn.html; 26. 04.<br />
2012<br />
5. Bansal V, Fortlage D, Lee JG, Hill LL, Pot<strong>en</strong>za B, Coimbra R, „Significant<br />
Injury in Cruise Ship Pass<strong>en</strong>gers: a Case Series“; AmJPrevMed 2007;<br />
33(3): 219-221<br />
6. Bundesamt <strong>für</strong> Seeschifffahrt und Hydrographie. „IMO –<br />
Standardredew<strong>en</strong>dung<strong>en</strong> (IMO Standard Marine Communication Phrases)“<br />
<strong>von</strong> 2007<br />
7. Brewer PA, Barry M, “Survey of Web-Based Health Care Information for<br />
Prospective Cruise Line Pass<strong>en</strong>gers”, JTravelMed 2002, 9(4):194-197<br />
8. Cramer EH, Blanton CJ, Blanton LH, Vaughan GHjr, Bopp CA, Forney DL,<br />
“ Epidemiology of Gastro<strong>en</strong>teritis on Cruise Ships, 2001-2004”,<br />
AmJPrevMed 2006; 30(3): 252-257<br />
9. Dahl E, “ Anatomy of a World Cruise”, JTravelMed 1999; 6 (3): 168-171<br />
10. Dahl E, “Pass<strong>en</strong>ger Mortalities Aboard Cruise Ships”,IntMaritHealth 2001;<br />
52(1-4):19-23<br />
11. Dahl E, “Cruise Medicine: a Call for an International Standard”,<br />
IntMaritHealth 2001; 52(1-4): 24-26<br />
12. Dahl E, “Dealing With Gastroint<strong>en</strong>stinal Illness on a Cruise Ship”,<br />
IntMaritHealth 2004, 55(1-4):19-29<br />
13. Dahl E, “Social Status Versus Formal Rank of Medical and Other Officers<br />
– an Informal Survey Among Pass<strong>en</strong>gers and Seafarers on Cruise Ships”,<br />
<strong>Deutsche</strong> Gesellschaft <strong>für</strong> Maritime Medizin e. V. :<br />
<strong>Empfehlung</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Qualifikation</strong> <strong>von</strong> <strong>Schiffsärzt</strong>(<strong>inn</strong>)<strong>en</strong>, Stand 10. Juli 2013<br />
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IntMaritHealth 2004; 55(1-4):165-175<br />
14. Dahl E, “Medical Practice During a World Cruise: a Descriptive<br />
Epidemiological Study of Injury and Illness Among Pass<strong>en</strong>gers and Crew”,<br />
IntMaritHealth 2005; 56(1-4):115-128<br />
15. Dahl E, “Crew Referrals to D<strong>en</strong>tists and Medical Specialists Ashore: a<br />
Descriptive Study of Practice an Three Pass<strong>en</strong>ger Vessels During One<br />
Year”, InMaritHealth 2006; 57(1-4):127-135<br />
16. Dahl E, Ulv<strong>en</strong> A, Horneland AM, “Crew Accid<strong>en</strong>ts Reported During 3 Years<br />
on a Cruise Ship”, IntMaritHealth 2008; 59(1-4): 19-33<br />
17. Dahl E , “Cruise Ship Doctor: Demands and Chall<strong>en</strong>ges Versus<br />
Qualifications and Training”, IntMaritHealth, 2009, 60(1-2): 33-35<br />
18. Dahl E , “Pass<strong>en</strong>ger accid<strong>en</strong>ts and Injuries Reported During 3 Years on a<br />
Cruise Ship”, IntMaritHealth 2010; 61(1): 1-8<br />
19. Novaro GM, Bush HS, Fromkin KR, Sh<strong>en</strong> MY, Helguera M, Pinski SL,<br />
Asher CR, “Cardiovascular Emerg<strong>en</strong>cies in Cruise Ship Pass<strong>en</strong>gers”,<br />
AmJCardiol 2010; 105(1-4): 61-68<br />
20. Old<strong>en</strong>burg M, J<strong>en</strong>s<strong>en</strong> HJ,Latza U, Baur X, “ Seafaring Stressors Aboard<br />
Merchant and Pass<strong>en</strong>ger Ships”, IntJPublHealth 2009; 54(2):96-105<br />
21. Ottomann C, Schmid-Neuhaus M, Muehlberger T, “Vermittlung <strong>von</strong><br />
<strong>Schiffsärzt</strong><strong>en</strong> im Internet – Erste Erfahrung<strong>en</strong> und Perspektiv<strong>en</strong>”, FTR<br />
2011, 18(6): 284-287<br />
22. Ottomann C, Fr<strong>en</strong>zel R, Muehlberger T „Versicherungsrechtliche<br />
Betrachtung<strong>en</strong> zur Tätigkeit des Arztes an Bord <strong>von</strong> Kreuzfahrtschiff<strong>en</strong>“,<br />
DMW 2013, 138 (16):848-851<br />
23. Peake DE, Gray CL, Ludwig MR, et al., “Descriptive Epidemiology of Injury<br />
and Illness Among Cruise Ship Pass<strong>en</strong>gers”, AnnEmerg<strong>en</strong>cyMed 1999,<br />
33(1), 67-72<br />
24. Prina LD, Orzai UN, Weber RE, “Evaluation of Emerg<strong>en</strong>cy Air Evacuation<br />
of Critically Ill Pati<strong>en</strong>ts from Cruise Ships”, JTravelMed 2001;8(6): 285-292<br />
25. Schlaich C, Gerdts KG, Lammerding T, Riemer T, Schepers BF,<br />
“<strong>Schiffsärzt</strong>e auf Passagierschiff<strong>en</strong> – Breites Tätigkeitsfeld mit vielfältig<strong>en</strong><br />
Anforderung<strong>en</strong>“, FTR 2010, 17(4):174-179<br />
26. Sev<strong>en</strong>ich C „Trinkwasserversorgung auf Kreuzfahrtschiff<strong>en</strong>- Eine<br />
Herausforderung <strong>für</strong> Planer, Behörd<strong>en</strong>, Ing<strong>en</strong>ieure und <strong>Schiffsärzt</strong>e“, FTR<br />
2012, 19(3): 116-120<br />
27. Tomaszewski R, Nahorski WL, “Interpopulation Study of Medical<br />
Att<strong>en</strong>dance Aboard a Cruise Ship”, IntMaritHealth 2008; 59(1-4):61-68<br />
<strong>Deutsche</strong> Gesellschaft <strong>für</strong> Maritime Medizin e. V. :<br />
<strong>Empfehlung</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Qualifikation</strong> <strong>von</strong> <strong>Schiffsärzt</strong>(<strong>inn</strong>)<strong>en</strong>, Stand 10. Juli 2013<br />
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Interess<strong>en</strong>konflikte:<br />
Von d<strong>en</strong> Mitwirk<strong>en</strong>d<strong>en</strong> an <strong>die</strong>ser <strong>Empfehlung</strong> lieg<strong>en</strong> uns Erklärung<strong>en</strong> zu möglich<strong>en</strong><br />
Interess<strong>en</strong>konflikt<strong>en</strong> vor bzw. sind uns bekannt:<br />
1. Dr. Bettina Gau ist Gesellschafterin der Schiffsarztlehrgang GbR.<br />
2. Dr. Frank Heblich ist Gesellschafter der Schiffsarztlehrgang GbR und<br />
wiss<strong>en</strong>schaftlicher Leiter der <strong>von</strong> ihr veranstaltet<strong>en</strong> Kurse.<br />
3. Dr. J<strong>en</strong>s Kohfahl ist Doz<strong>en</strong>t im Rahm<strong>en</strong> der <strong>von</strong> Schiffsarztlehrgang GbR<br />
angebot<strong>en</strong><strong>en</strong> Kurse und hat dort Honorar bezog<strong>en</strong>.<br />
4. Werner Kalbfleisch betreibt Schiffshospitäler (u.a. auf MS Astoria, Astor,<br />
Delphin R<strong>en</strong>aissance, Marco Polo und Deutschland); er berät und unterstützt<br />
verschied<strong>en</strong>e Reeder bei der personell<strong>en</strong> Besetzung ihrer Schiffshospitäler.<br />
5. Michael Kulow berät <strong>die</strong> Firma Columbia Ship Managem<strong>en</strong>t bei der Auswahl<br />
<strong>von</strong> <strong>Schiffsärzt</strong><strong>en</strong> <strong>für</strong> HAPAG-Lloyd Kreuzfahrt<strong>en</strong>.<br />
6. Dr. Tim Lammerding ist als medizinischer Berater und Refer<strong>en</strong>t <strong>für</strong> AIDA<br />
Cruises tätig.<br />
7. Anna Müller war als Superint<strong>en</strong>d<strong>en</strong>t Medical bei AIDA Cruises angestellt.<br />
8. PD Dr. Christian Ottomann ist Inhaber einer Stell<strong>en</strong>vermittlung <strong>für</strong> <strong>Schiffsärzt</strong>e<br />
(„Schiffsarztbörse“) und führt Fortbildungskurse <strong>für</strong> <strong>Schiffsärzt</strong>e an Bord <strong>von</strong><br />
Kreuzfahrtschiff<strong>en</strong> durch.<br />
9. Prof. Dr. Olaf Schedler ist Leiter des Z<strong>en</strong>trums <strong>für</strong> Notfalltraining am<br />
Unfallkrank<strong>en</strong>haus Berlin, welches Ausbildung <strong>für</strong> <strong>Schiffsärzt</strong>e - u. a. <strong>für</strong> AIDA<br />
Cruises – anbietet.<br />
10. Dr. Klaus H. Seid<strong>en</strong>stücker war als Doz<strong>en</strong>t bei d<strong>en</strong> <strong>von</strong> der Schiffarztbörse<br />
veranstaltet<strong>en</strong> Kurs<strong>en</strong> und erhielt freie Passage auf d<strong>en</strong> <strong>von</strong> der<br />
Schiffsarztbörse g<strong>en</strong>utzt<strong>en</strong> Schiff<strong>en</strong>.<br />
11. Dipl Ing Christoph Sev<strong>en</strong>ich ist geschäftsführ<strong>en</strong>der Gesellschafter der<br />
Schiffsarztlehrgang GbR.<br />
<strong>Deutsche</strong> Gesellschaft <strong>für</strong> Maritime Medizin e. V. :<br />
<strong>Empfehlung</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Qualifikation</strong> <strong>von</strong> <strong>Schiffsärzt</strong>(<strong>inn</strong>)<strong>en</strong>, Stand 10. Juli 2013<br />
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