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Ausgabe 01/2012 - nephro Aktuell

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<strong>Ausgabe</strong> Nr. 1, 2<strong>01</strong>2<br />

Dialyse zuhause<br />

Eine Patienteninformation von Baxter<br />

Patientenporträt<br />

Peritonealdialyse –<br />

Apparative PD ist häufig<br />

eine Alternative<br />

Dialysiert im Schlaf<br />

Leserbrief<br />

Gut geschulter Patient mit<br />

Eigenverantwortung<br />

Kommentare zu unseren Beiträge<br />

Neues aus der Wissenschaft<br />

PD auch bei<br />

Übergewicht<br />

Ist ein höherer BMI<br />

von Vorteil?<br />

+++ 10. 11. 2<strong>01</strong>2 Diabetestour in Hanover +++ Termine +++ 10. 11. 2<strong>01</strong>2 Diabetestour in Hanover +++


Editorial<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

wir freuen uns über das große Interesse an unserem Patienten-Newsletter<br />

rund um die verschiedenen Formen<br />

der Heimdialyse. Ab dieser mittlerweile fünften <strong>Ausgabe</strong><br />

tritt er unter einem anderen Namen auf: „Dialyse zuhause“.<br />

Was sich nicht ändert: Wir versuchen weiterhin,<br />

für Sie die spannendsten Dialysethemen interessant und<br />

verständlich aufzubereiten und Ihnen somit eine wichtige<br />

Hilfestellung im Dialysealltag zu bieten.<br />

Wie gefällt Ihnen der „neue alte“ Newsletter? Haben Sie<br />

besondere Themenwünsche oder Kommentare zu einem<br />

unserer Beiträge? Dann schicken Sie uns gerne eine<br />

E-Mail oder einen Leserbrief:<br />

Baxter Deutschland GmbH<br />

Leserbriefe „Dialyse zuhause“<br />

Edisonstraße 4<br />

85716 Unterschleißheim<br />

info.de@baxter.com<br />

(Betreff: Patientennewsletter „Dialyse zuhause“)<br />

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!<br />

Ihr Team von Baxter<br />

Neues aus der Wissenschaft<br />

PD auch bei Übergewicht<br />

„Schwierig zu handhaben“, „hohes Infektionsrisiko“, „nichts<br />

für alte Menschen“ – im Hinblick auf die PD gibt es selbst bei<br />

Medizinern noch Vorurteile, die sich hartnäckig halten. Eines<br />

davon ist die Einschätzung, dass übergewichtige Nierenpatientinnen<br />

und -patienten für die Peritonealdialyse nicht in<br />

Frage kommen.<br />

Im Bereich der Hämodialyse liegen seit langem medizinische<br />

Studien vor, die beweisen, dass Patienten von einem höherem<br />

Gewicht eher profitieren und z. B. eine bessere Überlebensrate<br />

haben als Patienten mit einem niedrigen<br />

Body-Mass-Index (BMI) [1] . Dagegen werden übergewichtige<br />

Nierenpatienten, die sich für die Peritonealdialyse interessieren,<br />

häufig mit der Aussage konfrontiert, dass wegen ihres Gewichts<br />

eine PD für sie ausgeschlossen ist. So wird dann<br />

beispielsweise vom Arzt angeführt, dass bei einem übergewichtigen<br />

Patienten das Bauchfell keine ausreichende Entgiftung<br />

leisten kann. Manche Ärzte befürchten bei der<br />

Peritonealdialyse außerdem eine kürzere Überlebensdauer<br />

und raten daher zur HD.<br />

Das konnte aber bereits in mehreren Studien widerlegt werden.<br />

Nicht nur, dass Übergewicht für die Peritonealdialyse<br />

keine Kontraindikation darstellt, ein höherer Body-Mass-<br />

Index (BMI) kann sogar von Vorteil sein.<br />

In den USA wurden z. B. die BMI Daten von über 700.000<br />

Patienten hinsichtlich des Einflusses auf die Sterberate untersucht.<br />

Es konnte gezeigt werden, dass bei PD-Patienten<br />

aller „Gewichtsklassen“ die Sterberate im Vergleich zur<br />

Quellen: [1] RA Wolfe et al Am J Kidney Dis 35 (2000) 80-88, [2] AG Stack et al<br />

Nephrology Annual Meeting, San Diego 2009, Poster TH-FC078, [3] N Aslam Net<br />

al. Perit Dial Int. 2002;22(2):191-196.<br />

HD-Therapie in den vergangenen Jahren zurückgegangen ist,<br />

am stärksten jedoch bei den Patienten mit einem BMI über 30,<br />

die also per Definition stark übergewichtig sind. [2]<br />

Eine weitere Studie verglich [3] normalgewichtige Patienten (BMI<br />

von 20 - 27) mit übergewichtigen Patienten (BMI über 27). Das<br />

Ergebnis: Die Überlebensrate ist bei beiden fast gleich, bei<br />

übergewichtigen PD-Patienten sogar noch ein wenig besser.<br />

Es ist also nur folgerichtig, dass der Expertenrat der Europäischen<br />

Nierengesellschaft in seinen aktuellen Empfehlungen<br />

(„European Renal Best Practice Guidelines“) fordert, dass<br />

auch übergewichtige Patienten die Möglichkeit haben sollten,<br />

sich gemeinsam mit ihrem Arzt für die Peritonealdialyse zu entscheiden<br />

und ihnen nicht auf Basis ihres Übergewichts diese<br />

Therapieform vorenthalten werden darf. Der Expertenrat appelliert<br />

vielmehr an die Dialysezentren, jedem Dialysepatienten<br />

die Therapie seiner Wahl zu ermöglichen und auch bei individuellen<br />

Problemen kreative Lösungen zu finden.<br />

Wir freuen uns auf ein Treffen mit Ihnen – besuchen<br />

Sie uns bei einer der folgenden Veranstaltungen:<br />

Diabetestour in Hanover<br />

l<br />

+++ Termine +++ Termine +++ Termine +++<br />

10.11.2<strong>01</strong>1, Diabetestour in Hanover<br />

Weitere Informationen unter: www.diabetestour.de


Leserbrief:<br />

Gut geschulter Patient mit<br />

Eigenverantwortung<br />

In der vergangenen <strong>Ausgabe</strong> dieses Patienten-Newsletter<br />

berichteten wir über neue Möglichkeiten in der Heim-Hämodialyse.<br />

In dem Artikel haben wir u. a. die Wichtigkeit eines<br />

„Dialysepartners“ betont, der den Heimhämodialyse-Patienten<br />

beim Anschluss an das Dialysegerät unterstützt. Dass es<br />

auch anders gehen kann, nämlich, dass ein Patient die Heim-<br />

HD in völliger Eigenregie durchführt, zeigt dieser Leserbrief<br />

eines Heim-HD-Patienten aus Köln.<br />

Haben Sie auch einen Kommentar zu einem unserer Artikel?<br />

Dann schreiben Sie uns – wir freuen uns über Ihren Beitrag!<br />

Baxter Deutschland GmbH<br />

Leserbriefe „Dialyse zuhause“<br />

Edisonstraße 4<br />

85716 Unterschleißheim<br />

info.de@baxter.com<br />

Ihr Bericht in „heimdialyse aktuell“,<br />

<strong>Ausgabe</strong> Nr. 3. 2<strong>01</strong>1<br />

Ihre Berichterstattung zu „Heimdialyse: Neue<br />

Möglichkeiten“ ist schlichtweg falsch! Selbstverständlich<br />

kann man allein und eigenständig die<br />

Heimdialyse inklusive Anschluss und Abmachentätigen<br />

- die Dialyse ohne Partner ist für einen gut<br />

geschulten Patienten mit Eigenverantwortung<br />

einfach zu tätigen. Ich praktiziere dieses Verfahren<br />

seit viereinhalb Jahren mit vollem Erfolg, ohne<br />

Komplikationen. Andere Patienten schon länger!<br />

Mein Wissen und mein Verständnis rund um die<br />

Dialyse ist dadurch gewachsen, was meiner<br />

Lebensqualität und -dauer zu Gute kommt!<br />

(Betreff: Patientennewsletter „Dialyse zuhause“)<br />

Dialyse zu Hause – Heimdialyse-Kongress in Köln<br />

von Dr. Detlef v. Meien-Vogeler, wdv<br />

In Deutschland werden neun von zehn Dialysepatienten mit<br />

der Hämodialyse (HD) in einem Nierenzentrum behandelt,<br />

bewährte Heimdialyseverfahren werden dagegen wenig genutzt.<br />

Und das, obwohl diese nach Ansicht von Experten<br />

viele Vorteile haben – besonders für ältere Menschen mit<br />

Diabetes und Herzkrankheiten.<br />

Peritonealdialyse – einfach und sicher<br />

Für Dr. Michael Nebel und Dr. Frank Merkel, ärztliche Leiter<br />

am KfH-Nierenzentrum, Köln-Merheim, ist die Peritonealdialyse<br />

aus zwei Gründen eine wichtige Behandlungsalternative<br />

zur HD. Zum einen ist sie mit wenig technischem Aufwand zu<br />

Hause oder am Arbeitsplatz durchzuführen. Zum anderen<br />

sprechen auch medizinische Argumente für die PD: Da in der<br />

Regel kontinuierlich über 24 Stunden dialysiert wird, bedeutet<br />

dies eine schonende und gleichmäßige Entgiftung des<br />

Körpers, die der Filterfunktion gesunder Nieren ähnelt. Das<br />

trägt dazu bei, die Nierenrestfunktion länger zu erhalten, Flüssigkeits-<br />

und Mineralhaushalt verbessern sich und der Blutdruck<br />

bleibt stabiler. Gerade für Diabetespatienten ist die PD<br />

sinnvoll, da sie das vielfach vorgeschädigte Herz-Kreislauf-<br />

System schont. Sie eignet sich deshalb sogar für Menschen<br />

mit chronischer Herzschwäche. Durch die Behandlung nehmen<br />

Herzbeschwerden oft ab und Krankenhausaufenthalte<br />

sind seltener nötig.<br />

Heim-Hämodialyse – eine gute Alternative<br />

Ist die Filterleistung des Bauchfells zu schwach oder liegen<br />

andere Hinderungsgründe für eine PD vor, lässt sich die Dialyse<br />

auch als Heim-Hämodilayse (HHD) durchführen. Unterstützt<br />

werden Patienten dabei häufig durch Dialysepartner,<br />

normalerweise einen Angehörigen. Um die HHD sicher ausführen<br />

zu können, erlernen beide gemeinsam die Selbstbehandlung<br />

im Dialysezentrum. Die HHD lässt sich aber auch<br />

ohne Dialysepartner durchführen. Unentbehrlich sind geeignete<br />

Räumlichkeiten und die Verfügbarkeit von Ärzten, Pflegepersonal<br />

und Technikern rund um die Uhr. Für die<br />

notwendigen technischen Installationen sowie deren Kontrolle<br />

und Wartung sorgt das Nierenzentrum. Vor allem Berufstätigen<br />

erlaubt die HHD, die Dialysetermine und ihre<br />

Dauer ganz nach den persönlichen Bedürfnissen einzurichten.<br />

Wird täglich dialysiert, ist die HHD über Jahre für den<br />

Körper außerdem besser verträglich als die Zentrumsdialyse,<br />

die nur dreimal wöchentlich stattfindet.<br />

Informationen sind für alle wichtig<br />

Mit Veranstaltungen wie dem Heimdialyse-Kongress des Kuratoriums<br />

für Dialyse und Nierentransplantation (KfH) möchten<br />

Michael Nebel und Frank Merkel die Heimdialyse nicht<br />

nur bei Patienten, sondern vor allem bei niedergelassenen<br />

Ärzten bekannter machen. Denn häufig fehle es auch Nierenexperten<br />

an Erfahrung mit den Techniken. Wer mehr über die<br />

einzelnen Dialysemethoden erfahren möchte, dem empfehlen<br />

sie die Initiative „Fit für Dialyse“ unter www.fit-fuerdialyse.de.<br />

Hier werden neben Informationen zu allen<br />

Nierenersatzverfahren auch kostenlose Schulungen zum Umgang<br />

mit den Verfahren angeboten.


Patientenporträt<br />

Peritonealdialyse –<br />

Apparative PD ist häufig<br />

eine Alternative<br />

Vor rund neun Jahren wurde bei Hannelore Glasmacher jeweils<br />

eine Zyste in beiden Nieren diagnostiziert, zunächst einmal<br />

kein Grund zur Sorge, aber regelmäßige Kontrollen<br />

wurden trotzdem notwendig, um Veränderungen schnell zu<br />

bemerken. Die Zysten wurden in den folgenden Jahren engmaschig<br />

überwacht. Bereits zwei Jahre später (2005) erreichte<br />

die Zystenbildung dann aber ein kritisches Maß – die Dialysepflicht<br />

rückte immer näher. „Das war natürlich erstmal ein Riesenschock“,<br />

erinnert sich Hannelore Glasmacher heute. „Ich<br />

war zwar vorbereitet, dass meine Nieren aufgrund der Zysten<br />

vielleicht irgendwann nicht mehr optimal funktionieren, aber<br />

das kam jetzt doch recht schnell.“<br />

Vorbildliche Information in der Uniklinik<br />

Mit der Aufklärung über die Dialyse und ihre verschiedenen<br />

Ausprägungen war sie aber dann sehr zufrieden: „In der Uniklinik<br />

hat man mich über beide Therapieformen Hämodialyse<br />

und Bauchfelldialyse informiert.“ Für Hannelore Glasmacher<br />

ein positiver Aspekt: „Man hat dort die Entscheidung wirklich<br />

mir selbst überlassen und mich sehr ausführlich über die Vorund<br />

Nachteile beider Dialysearten informiert. Das fand ich<br />

wirklich gut, denn ich hatte schon öfters gehört, dass manche<br />

Ärzte eine bestimmte Dialyseform bevorzugen und ihren Patienten<br />

fast schon vorschreiben, was zu tun ist. Das hat für<br />

mich aber nichts mit unvoreingenommener Information zu tun.<br />

Schließlich muss ich mit der Dialyse leben, nicht mein Arzt.“<br />

Ihre Wahl fiel – nach Beratung mit ihrer Familie – auf die<br />

Bauchfelldialyse: „Das war mir eigentlich von Anfang an klar.<br />

Als ich meine Nierenpunktion hatte, bin ich im Dialysezentrum<br />

Blickt positiv in die Zukunft:<br />

Hannelore Glasmacher<br />

Für einige Patienten ist der manuelle Beutelwechsel nicht die optimale Alternative – z. B. weil<br />

der Arbeitsplatz nicht die notwendigen hygienischen Verhältnisse bietet oder weil sie aus<br />

persönlichen Gründen den Beutel nicht so häufig selbst wechseln können oder wollen. Das bedeutet aber<br />

nicht, dass für diese Patienten die Bauchfelldialyse keine Therapieoption wäre. Ganz im Gegenteil: In diesen Fällen<br />

ist immer auch die apparative Peritonealdialyse eine Möglichkeit – so wie bei Hannelore Glasmacher (63) aus Düsseldorf.<br />

lediglich an der HD-Station vorbeigelaufen und wusste direkt:<br />

Das ist überhaupt nichts für mich. Alle zwei Tage einen halben<br />

Tag in der Dialyse verbringen – das konnte ich mir überhaupt<br />

nicht vorstellen.“ Im April 2006 ging es dann los mit der manuellen<br />

Peritonealdialyse: Der Katheter wurde implantiert,<br />

noch in der Klinik folgte die ausführliche Schulung. Von Anfang<br />

an zeigte sich, dass Hannelore Glasmacher völlig angstfrei<br />

und nach kurzer Zeit bereits sehr routiniert mit der<br />

ungewohnten Situation umging. Die manuellen Beutelwechsel<br />

wurden von zunächst 4 Mal täglich auf 3 Mal und schließlich<br />

2 Mal täglich reduziert, zuletzt musste die Zahl der<br />

Beutelwechsel aber wieder auf 4 Mal angehoben werden.<br />

„Das kam mir dann in meinem Tagesablauf ehrlich gesagt<br />

etwas in die Quere“, lacht Hannelore Glasmacher heute. „Ich<br />

bin wohl einfach zur aktiv und zu viel unterwegs und konnte<br />

mich an diese häufigen Beutelwechsel einfach nicht gewöhnen.“<br />

Die Ärzte schlugen einen Wechsel zur cyclergestützten<br />

PD vor. Seit Dezember 2<strong>01</strong>0 dialysiert sich die Patientin nun<br />

pro Nacht rund 4,5 – 5 Stunden. „Meistens schaffe ich das von<br />

sieben Uhr abends bis zwölf Uhr nachts, also noch vor dem<br />

Schlafengehen. Und ganz ehrlich gesagt: In der Zeit sitzt man<br />

ja meist sowieso herum, daher konnte ich die Dialyse jetzt<br />

prima in den Tagesablauf integrieren.<br />

Seit fünf Jahren steht sie nun schon auf der Transplantationsliste,<br />

trotzdem bleibt sie positiv: „Ich glaube, das Geheimnis<br />

ist, alles nicht so schwer zu nehmen. Klar bin ich<br />

nicht ganz gesund, aber ich kann das nun mal nicht ändern<br />

und man muss doch trotzdem versuchen, so gut es geht weiterzuleben.“<br />

Konzept & Herstellung: Heudorf Werbeagentur München, Redaktion: FAI GmbH, Köln Artikelnummer: RENS0<strong>01</strong>5INF0412<br />

Baxter Deutschland GmbH<br />

Edisonstraße 4<br />

85716 Unterschleißheim,<br />

T +49 89 317<strong>01</strong> 0, F +49 89 317<strong>01</strong> 177

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