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Morphologischer Kasten

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Methodenblatt<br />

MORPHO-<br />

LOGISCHER<br />

KASTEN<br />

Kurzanleitung<br />

1. Problembeschreibung: Verallgemeinerte Umschreibung des Gesamtproblems.<br />

2. Teilprobleme/-funktionen erarbeiten und in die erste Spalte des Morphologischen <strong>Kasten</strong>s eintragen.<br />

3. Lösungsalternativen/ Teillösungen zu den Teilproblemen/-funktionen erarbeiten und <strong>Kasten</strong> füllen.<br />

4. Teillösungen verbinden und zu Gesamtlösungen kombinieren.<br />

5. Darstellen der gefundenen Konzeptvarianten und ermitteln aussichtsreicher Gesamtlösungen.<br />

Ziel und Kurzbeschreibung der Methode<br />

Der morphologische <strong>Kasten</strong> ist ein eindimensionales Ordnungsschema, bei dem ein Problem in einzelne<br />

Komponenten zerlegt wird.<br />

Das Aufstellen und Ausfüllen des morphologischen <strong>Kasten</strong>s erfolgt so, dass zu den Teilproblemen jeweils<br />

möglichst viele logisch denkbare Teillösungen gesucht und eingetragen werden.<br />

Anschließend können die Teillösungen auf verschiedene Weise kombiniert werden und man erhält<br />

verschiedene Gesamtlösungen.<br />

1.<br />

Formulieren Sie eine verallgemeinerte<br />

Beschreibung des Gesamtproblems.<br />

Prinzipieller Aufbau eines Morphologischen <strong>Kasten</strong>s<br />

Problembeschreibung:<br />

2.<br />

Ermitteln Sie die Teilfunktionen/ -probleme<br />

des Gesamtproblems und<br />

tragen Sie diese in die erste Spalte<br />

des Morphologischen <strong>Kasten</strong>s ein.<br />

Teilfunktion 1<br />

Teillösungsvariante<br />

1<br />

Teillösungsvariante<br />

2<br />

Teillösungsvariante<br />

3<br />

Teillösungsvariante<br />

4<br />

…<br />

3.<br />

Erarbeiten Sie zu jedem Teilproblem<br />

mehrere denkbare Lösungen (siehe<br />

Methoden der Lösungssuche) und<br />

tragen Sie diese in die Felder des<br />

<strong>Kasten</strong>s ein.<br />

Teilfunktion 2<br />

Teilfunktion 3<br />

4.<br />

Kombinieren Sie die Teillösungen zu<br />

verschiedenen Lösungsvarianten des<br />

Gesamtproblems.<br />

Achten Sie dabei auf die<br />

Verträglichkeit der Teillösungen<br />

untereinander.<br />

5.<br />

Stellen Sie die erarbeiteten Konzeptvarianten<br />

dar und ermitteln Sie<br />

aussichtsreiche Gesamtlösungen.<br />

Teilfunktion 4<br />

Teilfunktion 5<br />

…<br />

Gesamtlösung 1 Gesamtlösung 2<br />

Tipps zur Eingrenzung der Kombinationsvielfalt:<br />

Bei der Problem-<br />

/Funktionsaufteilung:<br />

möglichst Teilprobleme/<br />

- funktionen entsprechend der<br />

Funktionsstruktur<br />

(Zweckorientierung)<br />

nur Teilprobleme/-funktionen<br />

mit<br />

hoher Bedeutung für das<br />

Gesamtkonzept (Gewichtung)<br />

Bei der Lösungssuche:<br />

nur Lösungen, die die Forderungen der<br />

Anforderungsliste erfüllen<br />

nur Lösungen mit Realisierungschance<br />

nur Lösungen mit geringen Risiken und<br />

zulässigem Aufwand<br />

nur Lösungen mit hoher verfügbarer<br />

Kompetenz<br />

starke Effekte bei Lösungen bevorzugen<br />

Lösungen in Klassen zusammenfassen (z. B.<br />

mechanisch, elektrisch, oder rotatorisch,<br />

translatorisch ...)<br />

Bei der<br />

Lösungskombination:<br />

zunächst die zwei oder<br />

drei<br />

wichtigsten Teilprobleme/<br />

- funktionen betrachten<br />

und direkt beurteilen<br />

nur verträgliche Lösungen<br />

miteinander kombinieren<br />

(z. B. bestimmte<br />

Energieart auswählen)<br />

Merkmale der Methode<br />

Benötigte Personenanzahl<br />

Schnelligkeit der Durchführung<br />

Einfachheit der Methode<br />

mit wenig Hilfsmittel durchführbar<br />

Einzeln<br />

Kurzcharakteristik der Methode<br />

Der Morphologische <strong>Kasten</strong> bietet eine gute<br />

Möglichkeit zur Strukturierung der gefundenen<br />

Teillösungen. Vor allem die Kombination von<br />

Teillösungen gelingt auf diese Art sehr anschaulich.<br />

Einordnung in den<br />

IPP-Baukasten<br />

Produktlebensweg<br />

betrachten<br />

Freiraum für Kreativität<br />

Erzeugte Lösungsvielfalt<br />

Detaillierungsgrad der Arbeitsschritte<br />

Toleranz bei Anwendungsfehlern<br />

_____________________________________________________________<br />

eigenes, wichtiges Merkmal<br />

Alternative Methoden<br />

Ideenblätter<br />

Moderation<br />

Brainstorming<br />

Variationsmethoden<br />

Prioritäten setzen<br />

Produktanalyse<br />

Ideen finden<br />

Lösungen bewerten<br />

Umsetzung


Methodenblatt<br />

MORPHOLOGI-<br />

SCHER KASTEN<br />

Beispiel<br />

Beispiel:<br />

Der „Shutter“, ein Sicherheitssystem aus einem<br />

Festkörperlaser, ermöglicht es den Laserstrahl im<br />

laufenden Betrieb sehr schnell zu unterbrechen.<br />

Bild 1 zeigt schematisch die Baugruppe, deren<br />

Herstellkosten im Rahmen einer Überarbeitung des<br />

gesamten Produkts gesenkt werden sollten.<br />

Der Shutter besteht im wesentlichen aus einem Prisma,<br />

das den Laserstrahl bei einer von der Systemsteuerung<br />

geforderten Strahlunterbrechung um 90° ablenkt. Dort<br />

wird die Strahlenergie von einem wassergekühlten<br />

Strahlabsorber aufgenommen. Die Drehbewegung des<br />

Prismenträgers wird durch einen Drehmagneten erzeugt,<br />

der von einer eigenen Platine aus gesteuert und<br />

überwacht wird.<br />

Nach einer Funktionsanalyse und einer Kostenstrukturanalyse<br />

der Baugruppe „Shutter“ ergaben sich der<br />

Drehmagnet (Kaufteil), der Strahlabsorber und der<br />

Shutterpositionsblock als Kostenschwerpunkte.<br />

Mit Hilfe des Morphologischen <strong>Kasten</strong>s soll die<br />

Ausgangsvariante nun überarbeitet werden.<br />

Prismenträger (TF 1)<br />

Strahlabsorber (TF 3)<br />

Bauteil<br />

Prismenträger<br />

Drehmagnet<br />

Strahlabsorber<br />

Shutterpositionsblock<br />

Platine mit Sensoren<br />

und Elektronik<br />

Bild 1: Ausgangsvariante<br />

Gehäusefeste<br />

Shutterplatine mit Sensor<br />

und Elektronik (TF 5)<br />

Drehmagnet (TF 2)<br />

Teilfunktion<br />

TF 1: Ablenken des Laserstrahls<br />

TF 2: Lageveränderung der Ablenkeinrichtung<br />

TF 3: Aufnehmen der Strahlenergie<br />

TF 4: Positionieren der Stellungssensoren<br />

TF 5: Stellung des Drehmagneten prellfrei<br />

überwachen<br />

Shutterpositionsblock (TF 4)<br />

Ist-Herstellkosten<br />

25 €<br />

50 €<br />

35 €<br />

37 €<br />

20 €<br />

15 %<br />

30 %<br />

21 %<br />

22 %<br />

12 %<br />

Gesamt 167 € 100 %<br />

Gesamtfunktion<br />

Hubmagnet<br />

Strahlablenker<br />

Gabellichtschranken<br />

Unterbrecherfahne<br />

Laserstrahl<br />

Kühlbohrungen<br />

Absorber

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