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Mermaids Segeltörn Griechenland Ionisches Meer ab Korfu 13. bis ...

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<strong>Mermaids</strong> <strong>Segeltörn</strong> <strong>Griechenland</strong><br />

<strong>Ionisches</strong> <strong>Meer</strong> <strong>ab</strong> <strong>Korfu</strong><br />

<strong>13.</strong> <strong>bis</strong> 27. September 2008<br />

Reisebericht von Anja Oberlinger


Samstag, <strong>13.</strong> September 2008<br />

Anreise Frankfurt - <strong>Korfu</strong><br />

Jippiiiiee, schon wieder segeln!<br />

Ich kann es einfach nicht lassen ;-)<br />

Aber so spontan wie diesmal… das ist<br />

rekordverdächtig. Nur 3 Tage Vorbereitungszeit,<br />

ein routiniertes Packmanöver<br />

und ich finde mich Samstag<br />

<strong>ab</strong>ends am Frankfurter Flughafen wieder.<br />

Mit zweimal Anne und Cüneyt<br />

lande ich nach 2:05 h Flugzeit um<br />

23:10 h Ortszeit mit 40-minütiger Verspätung<br />

auf <strong>Korfu</strong>. Am Gepäckband<br />

fragen wir uns, wie wir Dina erkennen<br />

sollen, die auch um diese Zeit landen<br />

soll und ob sie uns erkennen würde, da sie noch denkt, Cüneyt sei ein<br />

Frauenname und wir wären nur zu dritt... Hm. Unwahrscheinlich. Das<br />

Problem löst sich, als wir merken, dass ihr Flieger aus Athen auch Verspätung<br />

hat und wir suchen ein Taxi. Drückend feuchte Schwüle umhüllt uns<br />

als wir die Taschen in das Taxi quetschen und uns der deutsch sprechende<br />

Taxifahrer rasant zur Marina Gouvia fährt. Er hatte es ziemlich eilig. Pauschalpreis<br />

20 EUR, Fahrtzeit ca. 15 Minuten. Die 4H Fahnen weisen den<br />

Weg zu den verwaisten <strong>Mermaids</strong> Schiffen. Fast alle Crews sind gemeinsam<br />

essen gegangen. Irgendwie organisieren wir Claudia, die uns zum<br />

Restaurant führt. Aber inzwischen ist es ja schon 0:30 h und wir schließen<br />

uns der allgemeinen Aufbruchstimmung zurück zum Schiff an.<br />

Sonntag, 14.09.2008<br />

<strong>Korfu</strong><br />

Gegen 8:00 allgemeines Erwachen. Wir realisieren, dass wir gar nicht<br />

vollständig sind. Hans aus Kanada ist nicht da. Es stellt sich heraus, dass<br />

er wegen größeren Rückenproblemen (Bandscheibenvorfall) heute nochmal<br />

im Hotel übernachtet hat. Um 9:00 verschwinden alle Skipper zur<br />

Skipperbesprechung in ein Café an der Marina. Zusammen mit Eva versuche<br />

ich, ebenfalls dort so eine Art Frühstück zu bekommen. Echt schwierig,<br />

bei der Arbeitsmoral, die die gehetzt wirkende Bedienung an den Tag legt.<br />

Da alles besetzt ist, nehmen wir am „Katzentisch“ neben dem Eingang<br />

Platz und werden konsequent ignoriert. Nach einer Ewigkeit schaffen wir<br />

es, sie zu uns zu rufen und ihr mitzuteilen, dass wir gern etwas bestellen<br />

würden. Antwort: „not on this t<strong>ab</strong>le“. Aha. Wir warten, <strong>bis</strong> ein anderer<br />

Tisch frei wird. Nach einer weiteren Ewigkeit erscheint der O-Saft und das<br />

fettige Ham&Cheese Toast. Süße Sachen zum Frühstück h<strong>ab</strong>en sie nicht.<br />

Nach diesem weniger erfolgreichen Erlebnis schnappe ich mir den Supermarktfahrer,<br />

der mich mit zum Marina-Supermarkt nimmt und mit Flascheneis<br />

für den Kühlschrank wieder am Schiff <strong>ab</strong>setzt. Hans ist jetzt auch<br />

da. Die Engländer neben uns legen <strong>ab</strong> und liefern Hafenkino vom feinsten.<br />

Jörgs Muring hing unter ihrem Kiel. Interessanterweise schaffen sie es irgendwann<br />

ohne größere Katastrophen, rauszufahren. Hoffentlich hängt<br />

jetzt nicht die halbe Muring in ihrer Schraube…<br />

Eigentlich könnte es jetzt auch bei uns losgehen. Aber wir brauchen mal<br />

wieder länger.<br />

Verhängnisvoll drohende schwarze Gewitterwolken hängen schwer an den<br />

Bergen um uns herum. Joachim läuft aus, er hat irgendwie nicht nach hinten<br />

geschaut. Zwei andere <strong>Mermaids</strong> folgen ihm. Wir trödeln noch etwas<br />

und als die ersten Blitze um uns herum zucken, entscheidet Cüneyt „Sicherheit<br />

geht vor“ und wir laufen nicht aus, holen stattdessen die Muring<br />

dicht und fieren im strömenden Regen die Leinen. Cüneyt definiert das als<br />

an- und <strong>ab</strong>gelegt, ein Anlegerschluck wird fällig… Dirk schüttelt den Kopf:<br />

„ihr seid alle verrückt. Ich muss jetzt rausgehen“ – und verschwindet hoch<br />

in den strömenden Regen. Blitze zucken und schlagen um uns herum ein,<br />

eine Palme wird waagerecht vom Wind gepeitscht. Ein oder zwei <strong>Mermaids</strong><br />

kommen zurück in den Hafen. Joachim<br />

funkt, dass er nicht empfehlen<br />

kann, rauszufahren. Hans packt ein<br />

paar Dosen aus seinen privaten<br />

Feinschmeckervorräten aus. Eingelegte<br />

Austern. Er warnt die Männer:<br />

„die machen horny“.


Nebenbei fragt Hans, der Physiker ist, wann denn nochmal das<br />

CERN Teil gestartet wird und Dirk fängt an, das schwarze Löcher-<br />

Problem zu erörtern. Joanna äußert eine gewagte Theorie dazu,<br />

die mir <strong>ab</strong>er sofort wieder entfallen ist. Dirk dazu: „Entschuldigung,<br />

<strong>ab</strong>er ich weiß nicht, ich kann mir nicht vorstellen wie das aussehen<br />

wird, wenn du noch kleiner wirst…“ ;-)<br />

Kosta fotografiert wild im Boot herum, in dem ein Saunaklima herrscht.<br />

Joanna daraufhin: „ich bin nicht fotogenisch!“<br />

Als das schlimmste vorbei ist, beschließen wir, mit dem Bus für 1,20 EUR<br />

nach <strong>Korfu</strong> Stadt zu fahren.<br />

Das Gewitter hat beschlossen, um uns herum zu kreisen, so dass wir als<br />

erstes ein Café aufsuchen um dem erneuten Sturzregen zu entgehen. Dirk<br />

übt sich im Lesen aus dem Kaffeesatz. Er erkennt einen Blitz. Seine überraschende<br />

Prognose lautet: „Es wird gewittern“.<br />

In einer Gewitterpause laufen wir weiter zum Fort. Die Festung stammt aus<br />

dem Jahr 1578 oder so und der überteuerte Eintritt kostet 4 EUR, für die<br />

man lediglich auf das Gelände<br />

kommt und über glitschiges<br />

Pflaster und Treppen<br />

hoch zum Aussichtspunkt mit<br />

kleinem Leuchtturm steigen<br />

kann. Der Blick über die<br />

bunten Häuser der Stadt im<br />

warmen Abendlicht und die<br />

im Dunst verschwindenden<br />

Hügelketten dahinter entschädigt<br />

<strong>ab</strong>er dann doch dafür.<br />

Wieso auf dem weitläufigen<br />

Gelände eine Säulenhalle steht, die zu einer Kirche umgebaut wurde<br />

erschließt sich mir nicht so ganz. Von der Festung selbst sieht man nicht<br />

viel. Außerdem gelangt man nur über das Fortgelände zu einem kleinen<br />

privaten Yachthafen. Früher konnte man hier auch als Gast liegen, inzwischen<br />

geht das <strong>ab</strong>er nicht mehr, wie wir auf Nachfragen erfahren. Schade.<br />

Schöner Blick von dort auf die Stadt und man bezahlt keinen Eintritt fürs<br />

Fort ;-)<br />

Ach, ich h<strong>ab</strong>e ja noch gar<br />

nicht unsere Crew vorgestellt.<br />

Wir sind diesmal ziemlich<br />

international aufgestellt,<br />

an Backbord hängt nicht nur<br />

Dirk verteilt die <strong>Mermaids</strong>-T-Shirts. Die<br />

Damengrößen fallen äußerst knapp aus.<br />

Cüneyt: „Dirk, das musst du dir merken:<br />

Wenn die Frauen sagen, sie brauchen<br />

Größe S musst du M nehmen…“<br />

Eva: „Es ist ganz komisch, wieder an Land zu sein!“<br />

Anja: „D<strong>ab</strong>ei waren wir doch noch gar nicht auf See…“<br />

die deutsche Fahne, die für Dirk, Eva aus München und mich steht, sondern<br />

auch noch eine türkische (Skipper Cüneyt), eine polnische (Joanna),<br />

eine kanadische (Hans) und eine griechische Fahne. Die hängt da für „un-


seren“ Griechen Kosta. Gleich an diesem Abend sollte es sich als äußerst<br />

kostbar herausstellen, einen „native speaker“ d<strong>ab</strong>eizuh<strong>ab</strong>en. Nachdem<br />

Dirk uns von seinen schlechten Restauranterfahrungen in <strong>Korfu</strong>-Stadt erzählt<br />

hat („ich h<strong>ab</strong>e hier noch kein einziges gutes Restaurant entdeckt, alles<br />

Touristen<strong>ab</strong>zocke und schlechte Qualität“) setzt sich Kosta mit uns von den<br />

Touristengassen <strong>ab</strong> und fragt zwei ältere Frauen nach einem Restaurant<br />

„wie bei Mama“… Die beschreiben umständlich einen Weg, der uns wieder<br />

genau zurück in die Touri-Meile zum Restaurant REX führt. Wir sind etwas<br />

enttäuscht, <strong>ab</strong>er wir reservieren für 21:30 Uhr einen Tisch für 2 Crews,<br />

da der Laden immerhin voll besetzt ist, im Gegensatz zu den anderen Restaurants.<br />

Ein gutes Zeichen. Dann laufen wir wieder über das glitschnasse,<br />

spiegelglatte helle Marmorpflaster durch die italienisch anmutenden Gassen<br />

und stoßen d<strong>ab</strong>ei auf ein typisch griechisches gemütliches kleines Restaurant<br />

und sind versucht, den anderen Tisch sausen zu lassen. Tun wir<br />

dann <strong>ab</strong>er doch nicht und kommen so in den Genuss des zwar nicht ganz<br />

billigen <strong>ab</strong>er ausgezeichneten Essens. Zusammen mit Jörgs lustiger Kampfraucher-Crew<br />

sitzen wir dort noch lange zusammen, <strong>bis</strong> es wieder anfängt<br />

zu schütten und keine Busse mehr fahren. Mehrere Taxen fahren uns zurück<br />

zum Hafen.<br />

Montag, 15.09.2008 [35,7 sm]<br />

<strong>Korfu</strong> / Gouvia - Paxos / Gaios<br />

6:00 Uhr. Papillon schläft. Um diese Uhrzeit<br />

war es geplant, auszulaufen. Jörgs Schiff<br />

hielt sich anscheinend an den Plan.<br />

9:00 Uhr. Wetter ist „relativ“ gut wir legen<br />

hoffnungsvoll <strong>ab</strong>. Immerhin regnet es nicht.<br />

Aber tief schwarze Gewitterwolken hängen<br />

schon unheilvoll am Himmel. Später wird<br />

Cüneyt folgende poetischen Worte zu Protokoll<br />

geben: „Thor, der Donnergott ist über<br />

uns hinweggefegt und Zeus hat Blitze auf uns<br />

gefeuert ohne Ende. Poseidon hat alle seine<br />

Seeungeheuer befreit und auf uns gehetzt,<br />

doch die Papillon hat leicht wie ein Schmetterling<br />

all die Gefahren umtänzelt. Vom vielen<br />

Tanzen ist ein paar Leuten<br />

schlecht geworden und ein paar<br />

tapfere Helden h<strong>ab</strong>en der Bedrohung<br />

standgehalten und sich<br />

wie ein Schild vor die Mannschaft<br />

gestellt <strong>bis</strong> Zeus die Heldentaten<br />

und Tanzeinlagen als<br />

würdiges Opfer akzeptiert und<br />

ein Einsehen hatte, das <strong>Meer</strong><br />

beruhigte und Sonnenstrahlen<br />

zur Erde sandte. Blauer Himmel<br />

weckt die müden Schiffsgeister und lockt sie wieder an die Oberfläche.“<br />

Als Chronist sollte ich vielleicht das Seemannsgarn etwas entwirren und<br />

erwähnen, dass wir zwar von Gewittern umzingelt waren, <strong>ab</strong>er nicht in eins<br />

hineingeraten sind. Bis 16:45 Uhr h<strong>ab</strong>en wir uns nach Süden durchgekämpft<br />

und nach Absprache mit den anderen dann aufgrund des Wetters<br />

das ursprüngliche Ziel Lefkada (Lefkas) aufgegeben und stattdessen dann<br />

Gaios auf Paxos angesteuert. Die Hafenmole liegt am Ende einer sehr<br />

langen schmalen kanalartigen<br />

Einfahrt, deren<br />

Wassertiefe uns<br />

kurzzeitig erschreckt,<br />

als unser Tiefenmesser<br />

0 m anzeigt. Er ist wohl<br />

so eingestellt, dass unter<br />

dem Kiel gemessen<br />

wird und dann noch<br />

Sicherheit eingerechnet<br />

ist. Hätten wir vorher doch mal per Hand ausloten sollen…<br />

Wir legen neben Martin an. Nach und nach kommen alle <strong>Mermaids</strong>-<br />

Schiffe, <strong>bis</strong> auf Jörg, dessen Motor heißgelaufen war und der daraufhin<br />

nach Petriti gefahren ist.<br />

Eva kommt im Hafen wieder an Deck, noch etwas zermatscht:<br />

„Eine Insel! Eine Insel! Wo sind wir denn?!“


Wir laufen um riesige Pfützen herum<br />

durch den kleinen, nicht allzu touristisch<br />

wirkenden Ort, blicken in die Schaufenster<br />

kleiner verschlossener Läden<br />

(Schmuck…) und lassen uns von Dirk<br />

aufklären dass auf Paxos das „beste“<br />

Olivenöl <strong>Griechenland</strong>s hergestellt<br />

wird. Auf jeden Fall sehen wir jede<br />

Menge seltsam verwachsene, durchlöcherte<br />

Olivenbäume, die aussehen, als<br />

ob einzelne Stämme sich verdreht, verwunden<br />

hätten und wieder zusammengewachsen<br />

sind. Katzen platzieren sich<br />

dekorativ vor Hauseingängen. Unser<br />

Schiff sieht gerade wie eine einzige Wäscheleine<br />

aus. Das ganze nasse Zeug,<br />

inkl. der Bettlaken aus der Bugk<strong>ab</strong>ine,<br />

wo aus unerfindlichen Gründen Wasser<br />

eingedrungen ist hängt zum Trocknen<br />

an Deck.<br />

Abendessen mit allen <strong>Mermaids</strong> bei DODO. Das<br />

ist ein kleines typ. griechisches Restaurant, das<br />

man nur findet, wenn man erst den Berg rauf, in<br />

die zweite Reihe läuft und dann und die dritte<br />

Ecke sieht. Also mal wieder so ein „Geheimtipp“<br />

– <strong>ab</strong>er ausgeschildert ;-)<br />

Damit man ihn dann doch findet, hat Dodo jede<br />

Menge bunte Lampen aufgehängt, die über den<br />

Tischen im<br />

Freien hängen.<br />

An die<br />

Damen verschenkt Dodo gepressten<br />

oder frischen vierblättrigen Riesenglücksklee.<br />

Wir lassen Kosta mal machen<br />

und der bestellt für alle gemischte<br />

Vorspeisenplatten. Leckeres Essen unter<br />

Olivenbäumen. Im Gegensatz zu Joachims<br />

Mannschaft sind wir mit den neuen türkisen <strong>Mermaids</strong>-Regenjacken<br />

wasserfest verpackt und bleiben auch draußen sitzen, als es leicht zu tröpfeln<br />

beginnt.<br />

Dienstag, 16.09.2008<br />

Paxos / Gaios - Lefkas<br />

[35,5 sm]<br />

Alle sind weg.<br />

Zum Müllentsorgen.<br />

Zum Skippertreffen.<br />

Zum Auf-den-Berg-rennenum-Hafen-von-oben-zufotografieren.<br />

Zum Frühstücken.<br />

Eva wird später berichten:<br />

„Es war sehr schön dort zu sitzen. Es hat nicht geschwankt.“<br />

Nach dem Blick auf das Wetter hat der hohe Skipperrat beschlossen, heute<br />

um 11 Uhr auszulaufen. Mangels anwesender Crewmitglieder (siehe oben)<br />

zögert sich dies <strong>ab</strong>er etwas hinaus. Der Anker entschlüpft dem klebrig<br />

schwarzen Bodensatz des Hafens nur äußerst widerwillig und nimmt eine<br />

gute Portion der bituminösen Masse als Andenken mit. Mit dem Rest verschmiert<br />

er Dirks Schuhe. Bei schönstem Sonnenschein und gegen Dirks<br />

Rat folgen wir den anderen <strong>Mermaids</strong> langsam vorwärts tastend durch die<br />

sehr flache südliche Hafenausfahrt und bleiben, wie auch die anderen,<br />

nicht stecken. Nach einer Stunde unter Motor segeln wir eine Weile schön<br />

vor uns hin, <strong>bis</strong> hinter uns eine schwarze Wand entsteht und bei Joanna<br />

subtile Manipulationsversuche des<br />

Skippers auslöst: „Joachim sagt,<br />

wenn man das erste Mal ans Reffen<br />

denkt, ist der richtige Zeitpunkt!“<br />

Cüneyt: Also ich denke jetzt noch<br />

nicht ans Reffen.“ Auch Dirk übt sich<br />

Joannas Methode:“Guck dir mal die<br />

Wand an-da sollte man doch mal<br />

drüber nachdenken. Aber du <strong>bis</strong>t der<br />

Skipper…“


Erste Böen kommen auf.<br />

Anja, energisch: „Ich bin<br />

dafür jetzt damit anzufangen,<br />

denn das dauert bei<br />

uns doch immer so lange…“.<br />

Gesagt, getan. Allerdings<br />

überrascht Cüneyt<br />

uns dann damit, dass er<br />

dann gleich „durchreffen“<br />

lässt. Alles Zeug reinholen.<br />

Motor an. „Sonst zockeln<br />

wir ja nur mit 4 kn da<br />

lang“. Hat er auch wieder<br />

recht und so kommen wir im Gegensatz zu manch anderen <strong>Mermaids</strong> mal<br />

wieder nicht direkt in das Gewitter hinein. Während wir beobachten, wie<br />

vor uns ein Gewitterblumenkohlpilz emporquillt und hinter uns eine Gewitterwolkenwalze<br />

in unsere Richtung rollt, umspringen uns aufeinmal jede<br />

Menge Delfine. Eine ganze<br />

Schule begleitet uns 20 Minuten<br />

lang, führt Drehungen,<br />

Pirouetten und hohe Synchronsprünge<br />

auf und lenkt<br />

uns von den Blitzen hinter uns<br />

<strong>ab</strong>. Kurz nach 17:00 Uhr erreichen<br />

wir in einem unglaublichen<br />

Regenschauer und extrem<br />

schlechter Sicht den Kanal und die Brücke von Lefkas. Dort gehen wir<br />

bei Joachim längsseits, der heute vollkommen trocken gesegelt ist. Als wir<br />

dann alle komplett nass sind und angelegt h<strong>ab</strong>en, hört es sofort auf zu<br />

regnen und intensiv er Knoblauchgeruch strömt uns vom Nachbar-Tzatziki-<br />

Schiff entgegen. Die Schwenkbrücke wird nur jede volle Stunde für die<br />

Schiffe geöffnet und so erkunden wir kurz das Land. Zerfallene Gebäude<br />

mit morbidem Charme passen zur tristgrauen pittoreken Szene. Dirk fügt<br />

sich mit seinen durchnässten Klamotten und zerfledderten Haaren gut ins<br />

Bild ein. Ein riesiger Möwenschwarm kreist über dem <strong>Meer</strong> vor schwarzblauem<br />

Himmel. Nach und nach trudelt der Rest der <strong>Mermaids</strong> ein. Nur<br />

Jörg wieder nicht, der heute nach Gaios wollte. Nach der Brücke erwartet<br />

uns eine große moderne Marina mit<br />

Muringleinen, Strom und W asser.<br />

Das ganze kostet 60 EUR. Leider<br />

schließt das Hafenbüro um 19:00<br />

Uhr, so dass wir keine Duschmarken<br />

mehr kaufen können. Bis auf Hans,<br />

der die meiste Zeit auf dem Rücken<br />

liegend verbringt, laufen wir in die<br />

größere Stadt und bleiben an den<br />

kleinen Geschäften der Fußgängerzone<br />

hängen während wir eigentlich nach der Einheimischenempfehlung,<br />

dem Restaurant „Löwe“ suchen. Vergeblich.<br />

Zum Glück. Denn so reservieren wir<br />

für 21:45 Uhr einen Tisch in dem schnuckeligen<br />

Restaurant „Epta Nisa / Seven<br />

Islands“ in der Fußgängerzone, das Kosta<br />

von einer Ladenbesitzerin empfohlen worden<br />

ist. Wir können hier „Töpfe gucken“,<br />

bestehend aus mindestens 10 Töpfen und<br />

2 Backöfen und wählen daraus gefüllte<br />

Tomaten, Paprika, Stifado, gefüllte Weinblätter,<br />

grüne Bohnen, Horta, Huhn etc…<br />

Dazu gibt es ein super knoblauchiges<br />

Tzatziki, wovon wir Hans sicherheitshalber<br />

eine Portion mit aufs Schiff bringen ;-)<br />

Später treffen wir Martins Crew in<br />

einer Bar lungernd an. Auch sie<br />

h<strong>ab</strong>en die Delfine gesehen.<br />

Anja: „Das waren bestimmt<br />

Schweinsdelfine. Der Bauch war so<br />

rosa.“<br />

Dirk B.:“ Aber ein Ringelschwänzchen<br />

hatten sie keins, oder?!“


Mittwoch, 17.09.2008<br />

Lefkada / Lefkas -<br />

Skorpios / südl. Badebucht<br />

- Lefkada / Sívota [17,2 sm]<br />

Zum ersten Mal frühstücken alle an<br />

Bord. Windig. Wetter besser! Sonne<br />

und Wolken, ca. 20 Grad. Gerüchte,<br />

dass die Temperaturen in die<br />

Nähe des Gefrierpunkts fallen sollen,<br />

bestätigen sich nicht J Kostas<br />

Handtuch hat sich heute Nacht ver<strong>ab</strong>schiedet.<br />

Ich kaufe einen Eisblock. Ohne ihn<br />

vorher gesehen zu h<strong>ab</strong>en… Oh<br />

Schreck. Schlepp. Das riesige Ding<br />

hat gerade so durch die Kühlschranköffnung<br />

gepasst. Von Jörgs Schiff kommt telefonisch eine Hiobsbotschaft.<br />

Aus familiären Gründen muss er bald <strong>ab</strong>reisen. Dirk und Joanna<br />

werden dann sein Schiff übernehmen.<br />

Bevor wir wieder <strong>ab</strong>legen, füllt jemand beide<br />

Wassertanks wieder auf. Anja wundert<br />

sich, warum trotzdem ein Tank zu ¾ leer<br />

ist. Lösung: es wurde nicht der Wasser-,<br />

sondern der Waste-Tank befüllt und somit<br />

unser Fäkalientank gut durchgespült… Jetzt<br />

ist auch klar, warum neben unserem Boot<br />

so eine eklig braune Masse schwimmt…<br />

Von Anfang an pumpen wir jeden Tag<br />

Süßwasser aus der Bilge. Herkunft unklar.<br />

Vielleicht vom Regen. Unser Motor stinkt<br />

komisch und produziert verfärbtes Abgas.<br />

Sicherheitshalber – und weil wir gerade in<br />

einer Kiriacoulis-Basis sind - holt Dirk einen<br />

Mechaniker. Aber dieser meinte nur,<br />

die Sache sei harmlos, der Motor ziehe ein<br />

<strong>bis</strong>schen Öl, das hätte sich verdünnt. Wir sollten <strong>ab</strong> und zu mal was nachkippen.<br />

Heute ist <strong>ab</strong> 17:00 Uhr Wind 6 (8) vorhergesagt weshalb wir spätestens<br />

um 12 Uhr <strong>ab</strong>legen wollen. Ob da was draus wird?<br />

12:30 Uhr <strong>ab</strong>gelegt.<br />

40 L getankt. Endlich<br />

mal kein Gewitter!<br />

Wir motoren hinter<br />

Joachim her durch<br />

den Kanal, vorbei an<br />

der stinkenden Mülldeponie<br />

und ziehen<br />

irgendwann die hal<br />

be Fock raus. Mit Rückenwind rauschen wir bei 20 kn Wind nach Skorpios<br />

in eine schöne, windgeschützte Badebucht, wo wir in ca. 26 Grad warmem,<br />

glasklaren Wasser herumplanschen. Irgendwas hat mich „ge<strong>bis</strong>sen“.<br />

Ganz leicht nur. Komisch. Kurt hat die gleiche Erfahrung gemacht. Quallen<br />

h<strong>ab</strong>e ich <strong>ab</strong>er keine gesehen. Petzten die Trompeten/Bleistiftfische?<br />

Verschiedene Brassen, Mönchsfische schwimmen außerdem herum und<br />

am felsigen Ufer wachsen komische grüne röhrenförmige Korallen. Wir<br />

liegen mit drei Schiffen gemütlich im Päckchen gekuschelt, griechische<br />

Vorspeisen werden aufgefahren<br />

und in dieser Idylle erreicht uns<br />

per Handy eine weitere<br />

schlechte Nachricht von Jörgs<br />

Schiff. Sein Vorsegel ist gerissen<br />

und Dirk organisiert Hafen und<br />

Reparaturdienst. Wenig später<br />

legt das Drama nochmal nach:<br />

die Seilzüge der Radsteuerung<br />

sind <strong>ab</strong>gesprungen und Jörg<br />

kann nur noch mit der Notpinne<br />

steuern. Zwischen Kosta,<br />

der übersetzt, Dirk und Jörg glühen die Handyleitungen heiß. Später stellt<br />

sich heraus, dass die Pinnensteuerung kaum zu bedienen ist bei diesem<br />

Wetter, was Jörg fast schon in eine Notlage bringt. Er möchte, dass Kiriacoulis<br />

ihm entgegenfährt und nach Lefkada reinschleppt. Dirk leitet das


weiter, <strong>ab</strong>er irgendwie tut sich nix. Kosta fragt nochmal nach, die Antwort<br />

des Niederlassungsleiters lautet: „der Mechaniker macht doch um 17:00<br />

Uhr Feier<strong>ab</strong>end…“. Dirk ist nah dran, mit „Athen“ zu drohen, <strong>ab</strong>er Kosta<br />

bekommt die Sache auf griechisch in den Griff, auch wenn sich später herausstellt,<br />

dass das Schleppboot bei diesem Wind auch nicht rausfahren<br />

konnte. Irgendwann erreichte uns jedenfalls die beruhigende Nachricht,<br />

dass Jörg in Lefkada angekommen sei.<br />

Eva,vorm Ablegen: „Ich muss noch<br />

meinen Bikini einholen“.<br />

Dirk: „Und wenn du ihn anziehst,<br />

„setzt“ du ihn? Und dann kommt<br />

noch das Trimmen…“<br />

Mit stark gereffter Fock segeln<br />

wir bei 20 <strong>bis</strong> 28 kn<br />

Wind zwischen Lefkada<br />

und Meganisi hindurch<br />

weiter nach Sívota auf Lefkada.<br />

Der Wind pfeift zunächst<br />

Evas eigene Kappe<br />

und dann noch die von<br />

Dirk gespendete Ersatzkappe vom Kopf, woraufhin Dirk ihr eine weitere<br />

Kappe mit Wäscheklammernbefestigung bastelt.<br />

Und hier wollte Kosta eigentlich das Erlebnis mit dem Außenbordmotor<br />

schildern: Kostaaaaaaa! Das fehlt! J<br />

Der Anlegerschluck bestehend aus<br />

Campari-O, Sprite und einem nach<br />

Uhu schmeckenden billig-Retsina<br />

löst eine Diskussion über Mont-<br />

Santo aus.<br />

Anschließend können dann die neu<br />

erstandenen Nationalflaggen gehisst<br />

werden und die Crew steht<br />

ehrfurchtsvoll salutierend an Deck.<br />

Jemand fordert, dass nun die Nationalhymnen<br />

angestimmt werden<br />

sollen. Anscheinend um dies zu unterbinden<br />

werfe ich auf rätselhafte<br />

Weise ein Glas Campari-O vom<br />

zusammenklappenden Klapptisch<br />

und versaue Boot und Schuhe, so<br />

dass jetzt auch endlich mal das<br />

Cockpit <strong>ab</strong>gespritzt werden muss.<br />

Die Hafen-Bucht von Sívota ist wegen einer<br />

Regatta überfüllt, wir ankern frei und<br />

fahren mit dem Dingi zur Taverne STAV-<br />

ROS, wo wir nun auf der Terrasse sitzen.<br />

Eva wird aufgeklärt, dass man an Bord<br />

nicht pfeifen darf. Ihr fällt dazu folgender<br />

bayrischer Spruch ein: „Mädels die Pfeifen<br />

und Henna die kräh’n soll man beizeiten<br />

die Krägen umdreh’n.<br />

Jo, Kosta, Eva und ich tauschen wild unsere<br />

Vorspeisen hin und her. Eva war von<br />

ihrem Souflaki nicht so begeistert. Es bleiben<br />

Reste. Joachim nimmt sich derer an<br />

(anscheinend wir er von seiner Crew sehr<br />

kurz gehalten und muss Hunger leiden).<br />

Jo: „Das ist vorgekaut von Eva. Aber lecker!“<br />

Kosta: „Dann ist es nicht so anstrengend.<br />

Musst nur noch schlucken.“<br />

Während ich das gerade<br />

aufschreibe gleitet Kosta<br />

in tiefgründige Erinnerungen<br />

<strong>ab</strong>. Ikonen kommen darin vor, emotionale Momentaufnahmen seiner<br />

Jugend und als ich frage, ob jemand den Müllsack mit von Bord genommen<br />

hat, wird die Bemerkung als zu profan <strong>ab</strong>getan.<br />

Hans wird mit Kleftiko per Dingi-Lieferservice versorgt. Die Kolokithokeftedes<br />

waren hier extrem lecker! Auch das Horta, Tzatziki und Briam (Gemüse<br />

und Kartoffeln).<br />

Kosta bestellt Tsipouro. Der brennt alles weg. Ich frage, warum<br />

man das freiwillig trinkt?<br />

Kosta, nach 2 Minuten Bedenkzeit: „Ich glaub, weil man immer<br />

nach dem Geist sucht.“<br />

Jo: „Wenn du Wein trinkst, kannst du sinnige Gespräche führen.<br />

Wenn du Tsipouro trinkst dann tiefsinnige.“<br />

Eva: „Du meinst: spinnige“.


Nach dem Essen verschlägt es eine<br />

Gruppe von ca. 10 Leuten noch in<br />

die Musikbar „Trocolo“. Als wir gegen<br />

23:30 Uhr dort einschlagen<br />

herrscht gähnende Leere. Schnell<br />

wird der DJ aktiviert und erste Gestalten<br />

bewegen sich tanzend in<br />

dem kleinen gut gestylten in blaues<br />

Licht getauchten Raum, allen voran<br />

Joachim. Was als kurzer Absacker-<br />

Abstecher geplant war artet in ein lustiges Tanzgelage aus bei dem wir den<br />

ganzen Raum für uns allein h<strong>ab</strong>en. Erst gegen Ende wagen sich zwei<br />

Fremde noch zu uns. Aber da verschwinden wir dann auch zu unseren<br />

Schiffen.<br />

Eva hat heute trockene Schuhe gekauft!<br />

Donnerstag, 18.09.2008 [48,5 sm]<br />

Lefkada / Sívota -<br />

Zakynthos / Ag. Nikolaos<br />

8:45 Uhr. Dirk, Joanna, Kosta, Eva und ich<br />

fahren mit dem Dingi zum Frühstücken ins<br />

FAMILY Café. Inh<strong>ab</strong>er sind Engländer, es<br />

g<strong>ab</strong> Apple-Pie und frisch gepressten O-<br />

Saft, der keiner war. Ein Neuseeländer<br />

stellt sich als Segelreiseveranstalter heraus<br />

und kommt mit Dirk ins Gespräch. (Die<br />

Sailingholidays.com Aufkleber sollten uns<br />

<strong>ab</strong> da überall wiederbegegnen…)<br />

Ablegen bei schönstem windstillen und<br />

sonnigem Wetter. Wir folgen mal wieder<br />

Joachim, vorbei an Atokos und Keffalonia<br />

und Ithaka, wo dann der Wind aus nördlichen<br />

Richtungen kommt und <strong>bis</strong> auf 33 Kn<br />

auffrischt.<br />

Eva steuert über Wellen, die von vorne kommen: „Jetzt weiß ich, wo<br />

das Wort Schiffsschaukel herkommt…!“<br />

Cüneyt: „Das ist wie auf dem Jahrmarkt und man zahlt nichts dafür!“<br />

Eva: „Wieso, hier zahlen wir doch auch!...“<br />

Die letzten 1 ½ Stunden stehe ich am Steuer,<br />

jetzt geht es gegenan und die 3 m hohen<br />

Wellen kommen seitlich und machen das<br />

Steuern super anstrengend. Ich halte auf die<br />

Landmarke zu von der wir hoffen, dass es<br />

die richtige ist und ziemlich erschöpft erreichen<br />

wir das legendäre Zakynthos. Hier warten<br />

Steilküsten-Schiffswrackstrände und<br />

Schildkrötenbuchten auf uns. 4 <strong>Mermaids</strong>schiffe<br />

liegen jetzt an der Hafenmole, wo der<br />

Wirt der Hafentaverne provisorisch mit einem<br />

Hammer ein paar Eisenrohre in einen<br />

Spalt im Beton geschlagen hat, damit wir die<br />

Leinen daran mit einem sich zuziehenden<br />

Palstekkonstrukt befestigen können. Martin hat sich auf die Westseite der<br />

Insel gewagt um zum Schiffswrackstrand zu fahren. Uns schien das bei<br />

dem NW-Wind zu ungeschützt.<br />

Wir sitzen jetzt in der Taverne. Völlig fertig. Alles schwankt. Der Tavernenbesitzer<br />

(Dimitri) rät uns aufgrund des für die nächsten Tage angekündigten<br />

Sturms, Zakynthos wegen fehlender sicherer Häfen morgen wieder zu<br />

verlassen :-(<br />

Später am Abend. Dirk zu<br />

Cüneyt: „Joachim hat mal<br />

gesagt: Als Skipper kannst<br />

du ins Bett gehen wann immer<br />

du willst. Es muss nur<br />

als letzter sein…“


Freitag, 19.09.2008<br />

Zakynthos / Ag. Nikolaos<br />

- Ithaka / Vathi [38,7 sm]<br />

Die ganze Nacht hat es ein<br />

<strong>bis</strong>schen geschaukelt und die<br />

Landleinen geknarzt.<br />

Eva am nächsten Morgen: „Ich<br />

h<strong>ab</strong> heut Nacht gar nicht geschlafen.“<br />

Anja: „Ich muss geschlafen<br />

h<strong>ab</strong>en, weil ich so oft aufgewacht<br />

bin…“<br />

Nach der Betrachtung von 5 verschiedenen<br />

Wetterberichten mit 5<br />

verschiedenen Vorhersagen, wobei<br />

bei der Mehrheit das üble kleine rote<br />

Tiefdrucksgebietfleck verschwunden<br />

ist betrachten wir die lokale<br />

Wetterlage (windig) und es sieht so aus, als ob wie die Insel dann wohl<br />

heute schon wieder verlassen werden ohne die Highlights sehen zu können.<br />

Dirk arbeitet an einem Online-Revierführer und braucht hierfür unbedingt<br />

ein Foto vom Schiffswrackstrand. Also bestellt er ein Taxi, das auf die<br />

andere Seite der Insel fahren soll. Außerdem bestellt er einen Kaffee. Als<br />

der Kaffee leer ist, ist das Taxi<br />

wieder weg und es hat auch kein<br />

anderes Lust, diese Tour zu machen.<br />

Dimitri ist äußerst hilfsbereit<br />

und ruft seine Schwester Katerina<br />

an, die gestern <strong>ab</strong>end auch bedient<br />

hat. Sie kutschiert uns quer<br />

über die Insel und stellt sich als<br />

verkannte Fremdenführerin heraus,<br />

denn sie erzählt in ei ner<br />

Tour. Die Insel ist recht grün, es<br />

gibt keine Orangen- <strong>ab</strong>er viele Olivenbäume.<br />

Katerina erklärt, dass es<br />

zwei verschiedene Sorten sind. Die<br />

einheimische, die Mitte Oktober<br />

geerntet wird und die Sorte vom Peleponnes,<br />

die erst im Januar reif<br />

wird. Einmal kreuzen Schafe und<br />

Ziegen die schmale Straße. Hinter<br />

einer Kurve hält Katerina mitten auf<br />

der Straße an und zeigt uns eine schöne Aussicht von der Steilküste aufs<br />

<strong>Meer</strong>. Ein Stückchen weiter befindet<br />

sich der Aussichtspunkt.<br />

DER Aussichtspunkt. Ausnahmsweise<br />

vertrauen wir den griechischen<br />

Baukünsten und Sicherheitsvorschriften<br />

und betreten die käfigartige<br />

Plattform, von der aus<br />

der Blick tief nach unten auf das<br />

Postkartenmotiv „Schiffswrack auf<br />

Sandstrand vor heller Steilküste und<br />

türkis em <strong>Meer</strong>“ fällt. Vorsichtig halten<br />

wir die Kameras in den Wind und knipsen<br />

1000 Fotos in 10 Minuten.<br />

Schiffswrack mit Felsen. Knips. Zoom.<br />

Schiffswrack im Sand. Knips. Oh, jetzt<br />

mit Sonne. Knips. Guck mal, wie türkis<br />

das Waser ist. Knips. Wow, der Kontrast<br />

grüne Blätter und milchig türkises<br />

Wasser. Knips. Wie sich dieses türkise<br />

Wasser später mit dem blauen <strong>Meer</strong><br />

vermengt, interessant. Knips. Die Steilküste<br />

ist <strong>ab</strong>er auch steil! Knips. Guck<br />

mal, da hinten ist Dirk, der klettert da<br />

herum wie eine Bergziege. Zoom. Wo<br />

ist er denn? Egal. Knips.


Katerina erklärt, dass auf dem<br />

Felsvorsprung weiter unten früher<br />

ein Kloster war, das <strong>ab</strong>er irgendwann<br />

von den vielen Piratenangriffen<br />

genervt war und sich dann<br />

auf einen weniger exponierten<br />

Platz zurückgezogen hat. Am Aussichtspunkt<br />

steht ein Gebäude,<br />

das ein Restaurant beherbergt.<br />

Ursprünglich war es als Klosterbibliothek<br />

geplant und genehmigt…<br />

Da es hier auch schonmal Touristen gibt, h<strong>ab</strong>en sich ein paar Verkaufsstände<br />

positioniert, darunter Katarinas Onkel, bei dem Kosta „Kleinigkeiten<br />

für die kalorienarme Ernährung“<br />

für die Crew ersteht. Zum Abschied<br />

wirft der Onkel Katarina noch<br />

eine Tüte gebrannter Mandeln ins Auto.<br />

Auf einem Rundweg fahren wir<br />

zurück Richtung Ag. Nikolaos über<br />

die bergige Insel, die in den höheren<br />

Lagen ein feuchteres Klima hat und<br />

daher bewaldet ist. Katarina zeigt uns<br />

große Flächen, die mit niedriger Vegetation<br />

bewachsen ist. Hier sei der<br />

Wald <strong>ab</strong>gebrannt, am 15. August vor 10 Jahren, als gerade alle Bewohner<br />

auf einem Fest waren. Für 2 Mio EUR steht ein Haus mit toller Aussicht<br />

zum Verkauf. Kosta fragt nach den Grundstückspreisen auf dem Land. Für<br />

1000 m² (1 Strema) zahlt man in Küstennähe 30.000 EUR, im Landesinneren<br />

8000-10.000 EUR. Darauf kann man dann 400 m² Geschossfläche<br />

verbauen. Architekten h<strong>ab</strong>en es übrigens in <strong>Griechenland</strong> gut: hier genügt<br />

eine Unterschrift unter die Pläne, dann hat man sein Geld verdient und ist<br />

raus aus der Verantwortlichkeit… Wir fahren an Touristenläden mit Teppichen<br />

vorbei und an jeder Menge Tavernen. Diese werden in erster Linie<br />

von Touristen besucht meint Katerina. Die Stromversorgung kommt von<br />

der Insel Keffalonia, die wiederum den Strom vom Festland bezieht. Im Süden<br />

hat die Insel genug Wasser, dort gibt es dann auch Felder, während<br />

im Norden nur das Regenwasser zur Verfügung steht, bzw. mit dem Tankwagen<br />

geliefert wird. Eine ärztliche Versorgung gibt es <strong>bis</strong>her nur in der<br />

Hauptstadt <strong>ab</strong>er es wird gerade im „Mitteldorf“ eine Polyklinik gebaut, so<br />

dass man nicht mehr die 30 km <strong>bis</strong> Zakynthos-Stadt kurven muss.<br />

Für die Tour will Dimitri, der nicht nur Wirt, sondern auch Fischer ist und<br />

Bootstouren zu Höhlen und zum Schiffswrack anbietet, keinen Cent. Aber<br />

eine <strong>Mermaids</strong>flagge bitte. Dirk versorgt ihn damit und Katerina mit einer<br />

<strong>Mermaids</strong>-Regenjacke. Er gibt uns zum Abschied noch die Landleinen an<br />

und versorgt Dirk während des Ablegemanövers noch schnell mit ein paar<br />

Fischerweisheiten, wie man während der Fahrt an besten einen Fisch fängt:<br />

max. 4-6 kn Fahrt, mind. 50 m Leine, einen Kalamari-Köder, am besten<br />

<strong>ab</strong>er Tigerkopffischköder, der 50 cm unter Wasser schwimmt. Trotzdem<br />

heute nix gefangen. Wir hatten ja<br />

auch keinen Tigerkopf. Bei viel<br />

Wind folgen wir Joachim und Andreas,<br />

müssen <strong>ab</strong>er erst mal eine<br />

Weile motoren weil unsere Batterien<br />

leergelutscht sind. Bis kurz vor<br />

Kefallonia können wir dann segeln<br />

und dann lässt uns der Wind im<br />

Stich. Als er wieder auffrischt,<br />

kommt er direkt von vorne, was<br />

auch nicht besser ist. Anscheinend<br />

zur gleichen Uhrzeit wie gestern passieren wir die Stelle, wo der Kanal zwischen<br />

Keffalonia und Ithaka <strong>ab</strong>zweigt. Und wieder kommt uns die Strinzis-<br />

Fähre in die Quere. Und wieder müssen wir ausweichen! Weit uns breit<br />

sonst kein anderes Schiff. Am Himmel beobachten wir UFOs, linsenförmig<br />

verwehte Wolken. Später Zirren.<br />

Sonne. Aquarellfarbener Himmel.<br />

Ziemliche Wellen, in die<br />

das Boot hineinschlägt.<br />

Als an Deck ein Griechischkurs<br />

für Anfänger stattfindet, kommt<br />

sogar Dirk nach oben, der unter<br />

Deck am Laptop am Revierführer<br />

gearbeitet hat. Kosta führt<br />

uns in die Welt der Zahlen ein.


1 ena<br />

2 dio<br />

3 tria<br />

4 tessera<br />

5 pende<br />

6 exi<br />

7 epta<br />

8 ochto<br />

9 enea<br />

10 deka<br />

11 endeka<br />

12 dodeka<br />

13 deka-tria<br />

20 ikosi<br />

21 ikosi-ena<br />

30 trianda<br />

[Cüneyts Eselsbrücke zur Zahl 20 (ikosi):<br />

du musst dir merken: „ich kotze“]<br />

Als wir hier Fortschritte machen, dürfen<br />

wir auch richtige Wörter lernen:<br />

Ti Kanis?<br />

Kala, esi?<br />

Wie geht es dir?<br />

Gut, und dir?<br />

Damit erschöpft sich dann auch schon<br />

die erste Lektion.<br />

Kurz nach Sonnenuntergang laufen wir beim letzten Restlicht in Vathi auf<br />

Ithaka in die tief eingeschnittene Bucht ein, werfen den Anker und gehen<br />

bei Joachim längsseits. Über sein Schiff können wir an Land gelangen.<br />

Ursprünglich wollten wir ja nach Keffalonia (Symi) um von dort aus die<br />

berühmten Grotten zu besichtigen, auf die uns Dirk scharf gemacht hat.<br />

Aber im Kanal hätten wir dann noch mehr Gegenwind geh<strong>ab</strong>t und somit<br />

den Plan auch zugunsten des Flottillenzusammenbleibens geändert. Im<br />

Moment sind wir hier 3 flottillentreue Schiffe, Andreas ankert etwas weiter<br />

seitlich und kann gar nicht an Land. Felix und Martin sind auf Zakynthos<br />

geblieben, Jörg tourt weiter im Norden herum. Nachdem dann endlich alle<br />

an Bord in unserem einzigen Bad geduscht h<strong>ab</strong>en, geht es zusammen mit<br />

Joachims Crew in die nächstgelegene Taverne. Wir liegen nicht in der Nähe<br />

des Ortes sondern gegenüber, an Stegen. Kosta hat wieder Vorspeisenplatten<br />

für alle klargemacht.<br />

Samstag, 20.09.2008<br />

Ithaka<br />

Eigentlich war für heute geplant, nach Keffalonia zu segeln und dann mit<br />

dem Auto zu den Nymphengrotten zu fahren. Allerdings hätten wir dann<br />

schon um 7:00 Uhr auslaufen müssen. Da um 9:00 Uhr <strong>ab</strong>er noch alle<br />

schlafen, scheint der Plan nicht mehr ganz aktuell zu sein. Dirk und Joanna<br />

sind in Richtung Ort zwecks Kaffeetrinken verschwunden und ich laufe<br />

dann mal los, in der Hoffnung,<br />

irgendwo auf dem<br />

Weg zum Ort eine Bäckerei<br />

zu finden. Nach 300 m hält<br />

ein Auto neben mir an, ein<br />

alter Grieche am Steuer,<br />

Kosta auf dem Beifahrersitz.<br />

Ich kann mitfahren. Sehr<br />

praktisch. Kosta vorher im<br />

Auto zu dem Alten: „die<br />

gehört zu mir“. Der Alte:<br />

„die ist hübsch, sollen wir<br />

die mitnehmen…?!“ Im Café treffen wir Joanna, Dirk und auch Eva, die<br />

ausgiebig frühstücken. Schnell schlürfen wir noch einen Frappé, bzw. frisch<br />

gepressten O-Saft, kaufen Brot und rennen die 20-30 Minuten zurück zum<br />

Boot. Die Wetterberichte, die wir befragen, sehen keinen Sturm mehr vor,<br />

es ist ziemlich bewölkt und kühl. Die Fähren auf Kefallonia h<strong>ab</strong>en anscheinend<br />

einen anderen Wetterbericht, denn sie dürfen wegen Sturmwarnung<br />

nicht auslaufen (wie uns später der Autoverleiher erzählt, der auf Ersatzteile<br />

wartet). Jörg, der ebenfalls auf Kefallonia sitzt, berichtet von englischen<br />

Seglern, die ihre Schiffe sturmfest vertäuen und hektisch zweite Anker aus


ingen. Aha. Joachim meint auch, der Luftdruck sei ja tendenziell am fallen,<br />

er bleibt hier. Andreas und wir dann auch. Landausflug ist ja auch mal<br />

nicht schlecht, zumal Ithaka die Heimat des Odysseus ist.<br />

Joanna und Dirk verschwinden in<br />

einem Smart, während Cüneyt,<br />

Kosta, Eva und ich uns mit einem<br />

weißen Suzuki Jimny C<strong>ab</strong>rio auf<br />

den Weg machen. Zunächst Richtung<br />

Ithakas Nymphengrotte (jede<br />

Insel sollte eine h<strong>ab</strong>en…) Die Reiseführer<br />

sind sich bezüglich des<br />

Attraktivitätsgrades dieser Höhle<br />

äußerst uneinig (von „sehenswert“<br />

über „glitschig, gefährlich und<br />

wir griechisch können und zwängen<br />

uns durch den Spalt in das<br />

dunkle Loch. Hier steht eine Baumaschine<br />

und ein Abgrund wird<br />

sichtbar. Ein paar <strong>ab</strong>geb rochene<br />

Stalagmitenstummel, das war’s.<br />

Cüneyt: „Die Grotte ist grottenschlecht!“.<br />

langweilig“ <strong>bis</strong> hin zu „geschlossen“).<br />

Die beiden letzteren treffen es<br />

am Besten. Der Weg dorthin, vorbei<br />

durch Olivenhaine und einem ins<br />

Foto kackenden Esel ist sehr schön,<br />

auch die Aussicht und die duftenden<br />

Kräuter sind toll. Vor der Höhle<br />

liegt ein Schild am Boden, das uns<br />

Kosta gerne übersetzt: „Betreten<br />

verboten“. Naja, eigentlich kann<br />

man nicht von uns erwarten, dass<br />

Viel besser ist <strong>ab</strong>er das Wärterhäuschen<br />

direkt vor dem Eingang. Es<br />

ani miert uns zu „Fensterrahmenfotos“<br />

für die uns Claudia mit Ölbaumzweigen<br />

(für die Herren) und<br />

Rosmarin (die Damen) schmückt.<br />

Am Wegrand findet sich außerdem<br />

Salbei und eine Zikadenhaut. So<br />

gesehen hat sich der Ausflug zur<br />

Höhle sehr gelohnt. Wir hätten<br />

echt was verpasst.<br />

Zusammen mit dem Auto, das ein paar Leute von Andreas/Joachims‘<br />

Schiff gemietet h<strong>ab</strong>en machen wir uns<br />

jetzt auf Richtung Nordteil der Insel.<br />

Erst passiert man die Engstelle und<br />

schraubt sich dann über Serpentinen<br />

in die Berge. Wir biegen in ein kleines<br />

Sträßchen Richtung Ag. Ioannis <strong>ab</strong>,<br />

wofür wir fragende Blicke aus dem<br />

anderen Auto ernten und anschließend<br />

allein unterwegs sind… Wir finden<br />

den Kiesstrand Aspros Gialos und<br />

h<strong>ab</strong>en ihn und die seltsame Stimmung<br />

ganz für uns allein. Düstere Wolken,<br />

stilles, klares, am Strand hellblaues<br />

<strong>Meer</strong>, das wie eine Badewanne zwischen<br />

uns und der sehr nahen Insel<br />

Keffalonia liegt. Von Sturm keine<br />

Spur. Von Menschen auch nicht. Lediglich<br />

ein einsames Haus steht am Hang, ein<br />

künstlicher Wasserfall plätschert von dort nach unten.<br />

Das Wasser ist viel wärmer als die Luft. Wir<br />

gehen schwimmen. Ein bunter Fisch im glasklaren<br />

Wasser. Cüneyt bringt uns das „5-Steine-Wurf-<br />

Spiel“ bei, wir jonglieren mit runden Kieseln, sammeln<br />

komplett durchlöcherte Exemplare und machen<br />

uns dann wieder auf den Weg. In Stavros be-


sichtigen wir die gelbe orthodoxe Kirche aus dem Jahr 1960. Innen läuft<br />

Gesang vom Band und wir fotografieren<br />

den romanisierenden<br />

Lettner, der mit einer Kopie des<br />

„letzten Abendmahls“ geschmückt<br />

ist. Kosta erklärt, dass hinter dieser<br />

Abtrennung nur Männer und<br />

Jungfrauen erlaubt sind…. (?!)<br />

Über Frikes, einem kleinen Hafennest<br />

fahren wir <strong>bis</strong> zum Ende<br />

der Straße: in das Hafenörtchen<br />

Kioni. Hier treffen wir wieder auf<br />

die Besatzung des anderen <strong>Mermaids</strong>-Autos, die gerade beim Essen sitzt.<br />

Da setzen wir uns natürlich gleich dazu. Griechischer Salat, Souflaki, Saganaki<br />

und zum Nachtisch Baklava und durchtränkten Walnusskuchen.<br />

Superlecker. Ein paar Meter gibt’s einen <strong>ab</strong>gefahrenen Schmuckladen, wo<br />

eine langhaarige blonde Dame die Stellung hält <strong>bis</strong> der Künstler mit seiner<br />

Cola fertig ist. In der Zwischenzeit fotografiert Kosta den Laden und die<br />

Dame, die sich nett mit ihm unterhält. Cüneyt bekommt kostenlos seinen<br />

Kettenverschluss repariert, dafür will sich der Chef nicht fotografieren lassen<br />

. Wir ziehen wieder <strong>ab</strong> und kaufen in einem Mini-Supermarkt ein paar<br />

schwarze Perlonsocken für Eva. Außerdem erstehen wir richtige Margarine,<br />

nachdem sich unsere mal wieder als Bratfett<br />

(Schmalz) in einer Rama-ähnlichen Dose verkleidet<br />

herausgestellt hat. Auf dem Weg zurück zum<br />

Auto schmiert sich Eva den eben erworbenen<br />

farblosen Sun-Blocker auf die Lippen, die daraufhin<br />

eine leuchtend giftgrüne Färbung annehmen…<br />

Zusammen mit den schwarzen Perlonsocken<br />

ein Foto wert. Kosta hält daraufhin Abstand<br />

um nicht in Verdacht zu geraten zu uns zu gehören<br />

und stoppt auf ein Schwätzchen bei der Boutiquebesitzerin die uns wegen<br />

der Socken zum Supermarkt geschickt hat. Sie stellt sich als Schweizerin<br />

heraus. Wir holen das Auto und sammeln Kosta wieder ein und machen<br />

uns auf den Rückweg, es wird dunkel. Am Ausgang des sympathischen<br />

Örtchens halten wir nochmal an um die Abendstimmung im Foto<br />

festzuhalten. Ein Auto fährt an uns vorbei. Wenige Sekunden später kommt<br />

die langhaarige blonde Dame um die Ecke und geht auf Kosta zu, unterhält<br />

sich kurz mit ih m und verschwindet wieder. Sie hat ihn doch tatsächlich<br />

gebeten, dass Foto von ihr zu löschen weil ihr Typ (der Schmuckkünstler)<br />

Stress gemacht hätte. Auf dem Rückweg müssen wir noch öfter anhalten<br />

um melancholisch stimmungsvolle Sonnenuntergangsfotos zu machen.<br />

Zurück in Vathi laufen wir<br />

noch durch die Gassen<br />

<strong>bis</strong> die Geschäfte schließen.<br />

Eva ersteht 2 weitere<br />

Sonnenlippenstifte sowie<br />

noch ein Paar trockene<br />

Socken :-)<br />

Außerdem will sie die Nudeln<br />

erst morgens ins<br />

<strong>Meer</strong> entsorgen. „Vielleicht<br />

kommt ja ein Hai“.<br />

Sonntag, 21.09.2008<br />

Ithaka / Vathi - Atokos /<br />

One House Bay - Kalamos /<br />

Port Leone [20,6 sm]<br />

Als wir das Auto zurückbringen sind<br />

Dirk und Joanna schon wieder unterwegs<br />

zum Kaffeetrinken. Wir erstehen<br />

noch 2 Beutel mit Eis für sagenhafte<br />

5 (!) EUR. Ich opfere mich<br />

und übernehme die undankbare<br />

Aufg<strong>ab</strong>e, das inzwischen 30 cm<br />

hoch stehende Eiswasser aus dem<br />

Kühlschrank zu schöpfen. Hans hat<br />

beschlossen, ausnahmsweise mal<br />

vernünftig zu sein, obwohl er das ja<br />

gar nicht mag, und verlässt uns<br />

heute. Die Rückenschmerzen wer-


den auf dem schlagenden Schiff nicht gerade besser. Er hat geplant, das<br />

Wasserflugzeug zurück nach <strong>Korfu</strong> zu nehmen, das täglich die Route für<br />

90 EUR fliegt. Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht. HEUTE fliegt es<br />

nämlich mangels Reservierungen gar nicht. Erst <strong>ab</strong> 3 Passagieren. Oder<br />

für 1500 EUR. (Interessante Rechnung). Also schicken wir Kosta nochmal<br />

hin („Kosta ist für alle da“). Es stellt sich heraus, dass man für morgen einen<br />

Platz reservieren kann und zwar für 90 EUR. Der Flug kann dann nicht<br />

mehr gecancelt werden sobald ein Passagier gebucht ist. Hans geht also<br />

ins Hotel, das wie auch der<br />

Wasserflugdienst nur 50 m<br />

hinter unserem Schiff liegt. Es<br />

gehört zur Taverne, in der wir<br />

gegessen hatten. Eine nette<br />

junge Griechin wird sich hoffentlich<br />

rührend um ihn<br />

kümmern… ;-) Große Abschiedsszene<br />

mit Crewfoto<br />

und offizieller Einholung der<br />

kanadischen Flagge.<br />

Zapfenstreich…<br />

Schnell noch 10%igen Joghurt mit Müsli und Honig sowie ein frisches Brot<br />

mit Nutella verdrückt, dann legen wir <strong>ab</strong> und tanken Diesel und Wasser.<br />

An der Tankstelle arbeitet eine Albanerin, die sich Griechen gegenüber als<br />

Italienerin und allen anderen als Griechin ausgibt. Kosta hat sie mit seinen<br />

Griechisch- UND Italienisch-Kenntnissen entlarvt.<br />

Hans winkt zum Abschied vom<br />

Balkon und ohne Wind verlassen<br />

wir unter Motor die Insel des Odysseus<br />

und rätseln bei der Ausfahrt,<br />

wo wohl der ideale Platz für seine<br />

Heimstadt war. Argumente reichen<br />

von „hier hattest du den besten<br />

Überblick“ <strong>bis</strong> hin zu Gegenargumenten<br />

wie „nee, da <strong>bis</strong>t du ja<br />

schutzlos allen Feinden ausgeliefert<br />

und die können dich leichter umzingeln“ Wir einigen uns darauf, dass Vathi<br />

eigentlich kein schlechter Platz ist, man <strong>ab</strong>er die Ziegenhirten als Warnposten<br />

mit einbeziehen muss, die vorbereitete Warnfeuer anzünden um die<br />

„Handvoll“ Leute, aus denen das Reich bestand zu warnen.<br />

Joachim und Andreas entscheiden sich für Dümpelsegeln, wir versuchen<br />

das auch mal kurz. Aber nur sehr kurz. Dann verlassen uns die Geduld<br />

und die 6 Knoten Wind. Wir erreichen die Südbucht auf Atokos (Cliff Bay).<br />

Atokos bedeutet so viel wie<br />

„leer/unbewohnt“. Schroffe<br />

Felsen, 2 Minifelsstrände<br />

rechts und links. Wild romantisch.<br />

So tief, dass man<br />

<strong>bis</strong> kurz vor den Felsen nicht<br />

glaubt, dass man noch<br />

brauchbare Ankertiefen findet.<br />

Wir finden sie, fahren<br />

dann <strong>ab</strong>er doch gleich weiter<br />

zur „One House Bay“,<br />

wo wir im Gegensatz zur ersten<br />

Bucht nicht allein sind. Unter anderem<br />

liegt hier eine fette Motoryacht zu der ein<br />

verrückter Jetskifahrer gehört, der rasende<br />

Kreise um uns zieht und später zwei fette<br />

Mamas am Strand <strong>ab</strong>holt. Als wir ankommen,<br />

verlassen alle anderen<br />

Segelyachten fluchtartig die<br />

schmale Bucht mit eindrucksvoller<br />

Kalksteinkulisse<br />

und bewaldeten Hügeln sowie<br />

einem Haus und einer<br />

Kapelle. Die h<strong>ab</strong>en wahrscheinlich<br />

die <strong>Mermaids</strong>fahne<br />

gesehen… :-) Ein Fischer


ingt sein Netz kreisförmig aus und knallt anschließend mit einem hohlen<br />

Gegenstand am Stiel laut ins Wasser. Immer wieder. Um die Fische zusammenzutreiben?<br />

Wir ankern in Strandnähe, das Wasser ist glasklar, um<br />

den Rumpf tummeln sich viele Fische. Die üblichen Kandidaten (Brassen,<br />

Mönchs- und Bleistiftfische) und ein kleiner bunter Fisch.<br />

Wir schwimmen zum Kiesstrand.<br />

Der Wind ist frisch<br />

und alle legen sich sofort<br />

auf die warmen Steine.<br />

Manchmal auch umgekehrt.<br />

Claudia kündigt einen<br />

Kurs für Aquagymnastik<br />

an, <strong>ab</strong>er irgendwie findet<br />

der genau wie all die<br />

anderen Kurse mal nicht<br />

statt. Nur der Astronomiekurs<br />

mit Jochen fand gestern<br />

Abend statt. Hatte<br />

allerdings nur Kosta und Claudia als Teilnehmer, die sich zufällig gestern<br />

noch in einem Music-Club getroffen hatten.<br />

Wir ziehen die erste Linie auf der Häschenliste<br />

als wir Anne und Markus allein auf der<br />

einsamen Insel zurücklassen.<br />

Achja, auf der Insel g<strong>ab</strong> es einen kleinen<br />

schwarzen Hasen (von rechts) „och, wie<br />

süß“. Außerdem eine Eidechse und eine<br />

Kapelle, in der Kosta trotz unpassender<br />

Kleidung eine Öllampe entzündet. Kelch,<br />

Bibel, alles liegt bereit für einen Gottesdienst.<br />

Ein blaues Schiff hängt von der Decke.<br />

Kurs 20 Grad bringt uns<br />

vor einer spektakulär angestrahlten<br />

riesigen weißen<br />

Wolkenkulisse über<br />

den rötlich leuchtenden<br />

Bergen des Festlands zur<br />

nächsten Insel, nach Kalamos.<br />

In Port Leone erwartet<br />

uns eine einsame<br />

Bucht mit einer verlassenen<br />

kleinen Geisterort.<br />

Vor den Ruinen eines<br />

Stegs werfen wir den Anker<br />

in das klare Wasser und bringen eine Landleine an den Steg.<br />

Die Stille ist so laut, dass<br />

man sie hören kann. Bis<br />

die anderen kommen…<br />

Während der Saison gibt<br />

es wohl eine Tarverne,<br />

<strong>ab</strong>er die ist hat die Saison<br />

wohl schon beendet. Die<br />

gespenstische Ruhe wird<br />

unterbrochen durch einen<br />

Glockenschlag, für den<br />

wir Jochen verantwortlich<br />

machen.<br />

Notgedrungen muss unsere „Tavernengaleere“ heute also zum ersten Mal<br />

kochen. Wir „leihen“ uns bei Joachim 2 Zwiebeln und ein paar Gewürze<br />

und zaubern auf den Punkt gegarte Spaghetti mit Thunfischsoße. Als Vorspeise<br />

werden eingelegte Kalamari (aus den Feinkostbeständen von Hans)<br />

sowie Tomaten und Oliven gereicht.<br />

Fledermäuse piepsen und ein Nachtfalter schwirrt herum.<br />

Eva: „Ich glaub, ein Kolibri hat mich angegriffen!“.


Mit Taschenlampen werfen wir geisterhafte Schatten an die verlassenen<br />

Gemäuer an Land <strong>bis</strong> uns ein leuchtendes Augenpaar erschreckt. Gerade<br />

als die Gedanken zu Worten formuliert werden, dass dies der perfekte Ort<br />

zum Draußen schlafen wäre, kommen kleine Wellen und Wind aus Osten<br />

auf und der sternenklare Himmel zieht sich zu. Ungläubig sehen wir zu, wie<br />

dieser perfekte Abend mit Regen begossen wird. Hektisch räumen wir alle<br />

Handtücher und das Essen rein und lassen die geplante Nachtwanderung<br />

ausfallen. Stattdessen packt Cüneyt das Backgammon aus, das auf Griechisch<br />

Tavli heißt.<br />

Montag, 22.09.2008<br />

Kalamos / Port Leone -<br />

Lefkada / Hafen -<br />

Meganisi / Spartachori<br />

[31 sm]<br />

Nach dem Aufstehen gleich im<br />

glasklaren Wasser geschwommen<br />

bevor die anderen beiden<br />

<strong>Mermaids</strong>-Schiffe erwachen (und<br />

aufs Klo gehen…). Dann mit unserer<br />

Dingi-K<strong>ab</strong>el-Fähre übergesetzt.<br />

Verfallene Häuser, selbstgebaute Sonnenschirme,<br />

Reste einer Mühle, eine<br />

intakte, verschlossene Kirche, und ein<br />

paar Schilder, auf denen auf Englisch<br />

und Italienisch darauf hingewiesen<br />

wird, dass man den Ort sauber halten<br />

soll. Überall liegen Müllsäcke herum.<br />

Falsche Sprache? Oberhalb des Ortes<br />

läuft der Weg weiter um die Bucht herum<br />

zur nächsten kleinen Bucht, in der<br />

auch ein Segler liegt. Ziegenglöckchen<br />

klingeln. Nicht nur bei uns an Bord<br />

werden Überlegungen laut, die Sache<br />

hier wieder aufzubauen. Nachdem<br />

auch der letzte Inselerkundungstrupp<br />

wieder an Bord ist holen wir etwas<br />

überstürzt (Cüneyt: „Hey, ich<br />

h<strong>ab</strong>e doch noch gar nicht das<br />

Kommando gegeben!“) den<br />

Anker auf :-) und machen uns<br />

auf den Weg nach Lefkada, wo<br />

Dirk und Joanna nun das Schiff<br />

von Jörg übernehmen, der heute<br />

nach Hause fliegt. Wir motoren<br />

mangels Wind eine halbe<br />

Stunde vor uns hin, dann schreit<br />

Cüneyt aufgeregt: „da hat ein<br />

Fisch ge<strong>bis</strong>sen!“ Ich h<strong>ab</strong>e ja noch gar nicht erwähnt, dass wir tagtäglich<br />

Dirks Schleppleine hinter uns herziehen…<br />

Ungläubig starren wir nun also<br />

hinter unser Schiff. Das kann doch<br />

nicht wahr sein! Da zieht Dirk nun Törn<br />

für Törn die Angel vergeblich hinter<br />

dem Schiff her und nun soll ausgerechnet<br />

im leergefischten Mittelmeer ein<br />

Fisch ge<strong>bis</strong>sen h<strong>ab</strong>en? Begeistert ziehen<br />

Dirk und Cüneyt einen kleinen<br />

Schwertfisch aus dem Wasser. Die anderen<br />

sehen mit eher ratlosen Minen<br />

zu. Was machen wir jetzt damit?! Dirk<br />

versucht sich an das Anglerlatein zu<br />

erinnern und holt Ouzo. Der wird dem<br />

Fisch über die Kiemen gekippt, damit<br />

er erstickt. Oder betäubt wird? An-


schließend bekommt er mit der Winschkurbel einige Schläge auf den Kopf.<br />

Eva und ich hoffen, dass er ein schnelles, schmerzloses Ende hatte… Um<br />

den Fisch frischzuhalten füllen wir einen Eimer mit Seewasser, wo er dann<br />

zusammengerollt einigermaßen hineinpasst. Dunkle Wolken ziehen auf,<br />

Cüneyt schneidet sich an seinem Leatherman und Dirk an des Schwertfischs<br />

Schwert. Im Hafen von Lefkas machen wir an der Tankstelle fest, laden<br />

Dirk und Joanna aus, füllen die Wassertanks und spendieren dem<br />

Fisch einen Sack voll Eis (=Parakia) in den Eimer. Kosta hilft beim Umladen<br />

und nach etwa einer Stunden läuft unsere dezimierte Crew (wir sind<br />

nur noch zu viert!) aus mit Kurs wieder zurück Richtung Meganisi. Wieder<br />

kein Wind, wieder motoren. Eine Wasserspiegelung hebt die Schiffe, die<br />

Wellen und das Land über den Horizont. In der Bucht von Spartachori<br />

(oder Spilia, was kurzfristig für Verwirrung<br />

sorgt) machen wir routiniert am<br />

Steg mit Muringleine fest und h<strong>ab</strong>en<br />

gleich Kontakt zu unserem englischen<br />

Nachbarboot, die unseren Fisch bewundern<br />

kommen. Nach und nach trudeln<br />

noch Dirk, Andreas und Joachim<br />

ein. Wir organisieren die Zubereitung unseres Fischs in der Taverne der<br />

Marina und laufen die Treppen hoch in das enge, chaotisch verwinkelte<br />

Dorf. Ältere Frauen in schwarz unterhalten sich über drei Zäune hinweg.<br />

Hühner, viel herumstehender Schrott, <strong>ab</strong>gewrackte<br />

Autos, Neubauten neben einsturzgefährdeten<br />

ausgebrannten Bauruinen, manchmal<br />

auch beide Zustände in einem einzigen<br />

Gebäude vereint. Ein typisch griechischer Ort<br />

mit freiliegender Elektroinstallation und einem<br />

kleinen Briefkasten, dem ich misstrauisch meine<br />

drei Postkarten anvertraue. Eine Aufschrift<br />

verspricht eine tägliche Leerung. Wir vermuten<br />

irgendwo auf der anderen Seite des Hügels einen<br />

Aussichtspunkt mit Blick Richtung Sonnenuntergang<br />

und Kosta fragt öfter nach dem<br />

Weg nach dem „Dorfplatz“, zu dem man uns<br />

dann schicken wollte. Es scheint uns, als hätte<br />

es sich schnell herumgesprochen, dass da ein<br />

Grieche mit ein paar Touristen herumrennt und<br />

spekulieren, dass ihm bald die Dorfschönheit in<br />

Form der Tochter des Bürgermeisterns verschleiert<br />

vorgeführt wird… Nix passiert und eine<br />

Aussicht nach Westen gibt es nicht, stattdessen<br />

eine Monsterzucchini, der eine eigene<br />

Hängematte gebaut wurde und eine alte Frau<br />

in schwarz, die Kosta<br />

nicht erlaubte, sie zu<br />

fotografieren, weil sie<br />

so gezeichnet vom Leben<br />

sei. Den „Dorfplatz“<br />

finden wir dann<br />

zufällig, es ist eine<br />

kaum spürbare Aufweitung<br />

einer engen Gasse<br />

vor einem Waschsalon.<br />

Ab und zu düst die<br />

Dorfjugend auf Mopeds<br />

vorbei. Von einer Terrasse<br />

her tönt Gelächter,<br />

oben treffen wir


dann sowohl <strong>Mermaids</strong> als auch die Engländer wieder und genießen bei<br />

einem Aperitif die Aussicht auf die Bucht.<br />

Dienstag, 23.09.2008 [22,8 sm]<br />

Meganisi / Spartachori -<br />

Badebucht - Festland Préveza<br />

Gemeinsames Frühstück! Brot g<strong>ab</strong>’s auf<br />

Bestellung beim Wirt der Taverne. Kosta<br />

will dort auch noch eine Postkarte loswerden<br />

mit der Bitte, sie oben im Ort einzuwerfen<br />

und bekommt zur Antwort, dass der<br />

Briefkasten nicht mehr geleert wird, die<br />

würden alle nur noch Emails schreiben…<br />

Ups. Ob meine Karten ankommen? Kosta<br />

hat jedenfalls Bescheid gesagt, dass wir da<br />

etwas eingeworfen h<strong>ab</strong>en… (Nachtrag: die<br />

Karten h<strong>ab</strong>en ihre Destinationen erreicht.)<br />

Joanna kommt zu uns rüber um Kaffee zu<br />

trinken weil sie unseren Anrührkaffee besser<br />

findet als den im Restaurant. Die Duschen<br />

dort (die angeblich 3 EUR kosten, falls man<br />

jemand findet, dem man sie bezahlt) animieren<br />

die drei Männer, die duschen wollten<br />

dazu, dreckig zu bleiben. Man müsste<br />

schon in Gummistiefeln duschen um sich<br />

keine Krankheiten zu holen, war die einhellige<br />

Meinung. Karl-Heinz ist inzwischen bei<br />

Anschließend verspeisen wir in der Taverne<br />

unten an der Marina den gegrillten Schwertfisch.<br />

Die anderen Vorspeisen waren ok, <strong>ab</strong>er<br />

mehr auch nicht.<br />

uns eingezogen. Da wir ja nun mit 4 Leuten quasi „unterbesetzt“ waren<br />

und Joachims Schiff mit 9 Leuten eher „dicht besiedelt“, wurde einer der<br />

segeltechnisch versierten Männer mit einer Einzelk<strong>ab</strong>ine herübergelockt.<br />

Prompt an Bord, schrubbt er auch schon das Deck. Wir sind anscheinend<br />

auch ein <strong>bis</strong>schen dreckunempfindlich geworden… Sein erster Blick galt<br />

allerdings unserem Kühlschrank. Kommentar: „Typisch Henke. Getränke,<br />

Wasser, Wein, kaum Bier und nix zu essen.“ Zum ersten Mal fahren wir<br />

Käse und Wurst zum Frühstück auf! Prompt fallen Wespen darüber her.<br />

Dirk hat heute morgen einen SMS-Wetterbericht für das Seegebiet <strong>Korfu</strong><br />

erhalten, der für morgen 8-9 Bft. aus Ost vorhersagt. Daher wird der Plan<br />

kurzfristig geändert, Voniza („wie, wo Nizza?“) wird als zu unsicher befunden,<br />

neues Ziel lautet Préveza, auf dem<br />

Festland und am Eingang des Ambrakischen<br />

Golfs. Wir steuern also inzwischen<br />

altbekannte Gewässer an, wieder Richtung<br />

Lefkas. In einer Badebucht kurz vor dem<br />

Kanal gehen wir zum Baden vor Anker<br />

nachdem vorher beim Dümpelsegeln die<br />

Papillon beinahe von einem (echten)<br />

Schmetterling überholt worden<br />

ist. Außerdem stellen<br />

wir plötzlich fest, wie still es<br />

an Bord ist. „Es ist gar keiner<br />

mehr da, der redet! Jetzt<br />

müssen wir uns ja selbst unterhalten!...“<br />

Nach dem<br />

Baden werden Häppchen<br />

(eingelegte gegrillte Paprika,<br />

Olivenöl mit Salz und<br />

Oregano, Wurst, und ein<br />

parmesanähnlicher Käse<br />

namens Kefalotiri) gereicht und die Zeit fliegt dahin. Ich wage es zu fragen,<br />

wann wir denn weiterfahren. Antwort von Kosta und Karl-Heinz: „nach der<br />

nächsten Zigarette“. Plötzlich wirft jemand das Wort „Brücke“ und „volle<br />

Stunde“ auf das Schiff und wir werden hektisch. Anker auf und los. Wir tuckern<br />

jetzt das vierte Mal durch den inzwischen vertrauten Kanal nach Lefkas,<br />

vorbei an einem rostigen Schiffswrack: „das lag da gestern noch


nicht!“ Außerdem fehlen die Pelikane. Die<br />

stinkende Mülldeponie ist allerdings nach<br />

wie vor da. Kurz nach 16 Uhr werfen wir<br />

vor dem Stadthafen in Sichtweite der Brücke<br />

den Anker zwischen anderen Schiffen.<br />

Joachim stößt kurz vor 17 Uhr zu uns und<br />

nachdem wir die aufschwenkende Brücke<br />

passiert h<strong>ab</strong>en setzen wir, er und zwei<br />

andere Segelschiffe draußen gleichzeitig<br />

die Segel und liefern uns eine Regatta.<br />

Wir zuppeln an den Segeln, betreiben<br />

Messungen mit dem Joachim’schen „Popometer“,<br />

holen den Traveller nach Luv<br />

(wenig Wind) und quetschen 7 Knoten<br />

heraus. Trotzdem zieht Joachim davon.<br />

An der Bojeneinfahrt nach Préveza holen<br />

wir die Segel rein und gehen am Stadtkai<br />

in der Nähe der anderen <strong>Mermaids</strong> vor<br />

Anker. Neben uns liegt ein kleiner Segler<br />

längsseits und blockiert Liegeplatz, auf<br />

der anderen Seite geht ein kleines finnisches<br />

Schiff mit dem Bug längsseits und<br />

fragt an, ob er bei uns festmachen kann –<br />

er bringt mit dem Dingi noch einen<br />

Heckanker aus als er von uns erfährt,<br />

dass wir uns eigentlich sturmfest gemacht<br />

h<strong>ab</strong>en. Er holt sofort per Handy/Internet<br />

einen Wetterbericht ein, der nur von 4-5<br />

Bft. spricht. Préveza ist eine hippe Festlandsstadt<br />

mit vielen Kneipen und schicken<br />

Ausgehläden an der Hafenpromenade.<br />

Die Läden in der Fußgängerzone<br />

schließen um 21:00 Uhr und wir gehen<br />

mit allen <strong>Mermaids</strong> zusammen im Restaurant<br />

Gaffa, einer Psarotaverna<br />

(=Fischtaverne) essen. Wir schauen beim<br />

fließend deutsch sprechenden Chef in die<br />

Küche, suchen die Fische und die üblichen<br />

Vorspeisen aus (Horta, gebratene<br />

Zucchini, Tzatziki, Saganaki, gr. Salat,<br />

Zucchinipuffer) und bei einem Absacker<br />

in einer Bar an der Uferpromenade<br />

versacken manche Crewmitglieder länger<br />

als andere… Die ersten sind gegen<br />

Eva: „Das ist kein Ramazotti,<br />

das ist ein Schlammazotti.<br />

Genauso schmeckt er nämlich!“<br />

Mittwoch, 24.09.2008 [37,6 sm]<br />

Préveza - Paxos / Lákka<br />

1:30 Uhr zum Schiff zurück<br />

gegangen. Von den letzten<br />

wird gemunkelt, dass es bei<br />

der Rückkehr bereits wieder<br />

hell wurde.


Es regnet. Und zwar den ganzen<br />

Tag lang, um es gleich vorwegzunehmen.<br />

Alles ist nass. Mit<br />

stetig stärker werdendem Rückenwind<br />

(4-6 Bft) segeln wir im<br />

Dauerregen Kurs 305 Grad. Die<br />

Wellen bauen sich langsam auf,<br />

Kosta baut schnell <strong>ab</strong>, die Nase<br />

wird grün, woran die letzte<br />

Nacht nicht ganz unschuldig<br />

sein dürfte. Aber nochmal von<br />

vorne. Morgens ist es windstill und mit versammelter Mannschaft frühstücken<br />

wir in einem Café an der Promenade. Beim anschließenden kurzen<br />

Stadtbummel lässt sich Kosta bei einem traditionellen Barbier rasieren. Unsere<br />

Blicke (hauptsächlich<br />

Evas und meiner) bleiben an<br />

Schuh- und Schmuckgeschäften<br />

hängen, fast unbemerkt<br />

fängt es an, zu tröpfeln.<br />

Beim Bäcker decken wir<br />

uns noch mit Brot, süßen und<br />

salzigen Blätterteigteilchen<br />

ein und holen für 50 Cent in<br />

einem Internetcafé den Wetterbericht,<br />

bzw. gleich mehrere,<br />

die mal wieder alle unterschiedlicher<br />

Meinung sind. 4-6 aus Ost oder Süd-West. Der Wetterbericht<br />

der Uni Athen macht heute das Rennen,<br />

er lag mit 4-6 aus E/SE am nächsten dran.<br />

I m Dauerregen erreichen wir die Bucht von<br />

Lákka, wo wir frei ankern weil am kleinen<br />

Ortssteg alles schon besetzt ist. Bei dem Regen<br />

hat auch keiner Lust, das Dingi klarzumachen<br />

und an Land zu fahren, so dass wir heute<br />

zum zweiten Mal während dieses Törns kochen<br />

müssen. Es gibt mal wieder exzellente<br />

Spaghetti mit…. Thunfisch-Tomaten-Oliven-<br />

Soße. Dazu Tomaten mit Feta und Nemea<br />

Rotwein.<br />

Dirks Schiff arbeitet gerade besessen<br />

daran, mittels Fender eine Leine zu<br />

uns rüberzuwerfen um Weinvorräte<br />

von unserem Schiff schnorren zu können.<br />

Sie fragen, was wir denn noch so<br />

zu bieten hätten.<br />

Kosta: „z.B. einen Sex on the Beach.“<br />

Dirk: „Ihr h<strong>ab</strong>t ja noch nicht mal das<br />

Dingi im Wasser….!”<br />

Eva schlägt Cüneyt vernichtend beim Backgammon nachdem sie von ihrem<br />

Großmeister (ebenfalls Cüneyt) in die hohe Backgammonkunst eingeführt<br />

wurde. (Die Einführung dauerte 2 Spiele).<br />

Heute fand ein privater Griechischkurs beim Abhören des Funkwetters statt:<br />

Voria Nord<br />

Notia Süd<br />

Diitiko West<br />

Anatoliko Ost<br />

Topica örtlich<br />

Metria mittel<br />

Plio Schiff (groß)<br />

Skafos Schiff (Segelboot, Motoryacht)<br />

Istioplio Segelboot<br />

Katarjia Sturm<br />

Pu isse wo <strong>bis</strong>t du


Donnerstag, 25.09.2008 [23,7 sm]<br />

Paxos / Lákka - Festland / Plataria<br />

Frühstück an Bord da das<br />

Dingi immer noch nicht im<br />

Wasser ist. Eva und Karl-<br />

Heinz waren schwimmen<br />

bevor Dirk am Nachbarschiff<br />

eine Pfanne ins<br />

Wasser hält (wir vermuten,<br />

damit ihm die Fische jetzt<br />

direkt in die Pfanne springen).<br />

Bezeichnenderweise<br />

wird er heute mit seiner<br />

Schleppangel gleich 2 Fische<br />

fangen! Eine Fähre<br />

kündigt sich mit einer hektischen<br />

Kriegssirene an<br />

und verscheucht sowohl<br />

Ankerlieger als auch die,<br />

die den Fähranleger besetzt<br />

halten. Anschließend<br />

laufen wir als erste <strong>Mermaids</strong>-Crew<br />

aus!<br />

Allerdings ändern wir dreimal unseren Plan,<br />

was unseren Vorsprung zunichte macht. Zunächst<br />

wollen wir zurück nach Süden zu<br />

dem Monolithfelsen und den Grotten auf<br />

der Westseite der Insel. Dann will Karl-Heinz<br />

segeln (ohne Wind) und uns erscheint der<br />

Weg zu den Grotten (6 sm hin und wieder<br />

zurück) zu lang und wir drehen an den vorgelagerten<br />

Felsen um und üben uns im Dümpelsegeln. So schaffen wir es,<br />

gegen den Wind 1,5 Stunden im Kreis zu fahren (unser Wendewinkel beträgt<br />

erstaunliche 170 Grad – wie ist das physikalisch möglich?!) Der Wind<br />

dreht zudem von NE über N auf die vorhergesagten NW. Irgendwann<br />

streichen wir auch das Zwischenziel „3 kleine Inseln vor Sivota“ und gegen<br />

Karl-Heinz‘ Protest nach einer Weile<br />

noch die Segel und werfen den Motor<br />

an um unserem Ziel ein <strong>bis</strong>schen näher<br />

zu kommen. Karl-Heinz ver<strong>ab</strong>schiedet<br />

sich von den „Motorbootfahrern“ zum<br />

Mittagsschlaf und taucht erst wieder<br />

auf, als der Wind zu segelbaren 8-10<br />

Knoten aufgefrischt hat. Von den 5-6<br />

Bft. aus NW die Olympia Radio um<br />

13:00 h gemeldet hat ist <strong>bis</strong> auf die<br />

richtige Windrichtung nichts zu spüren.<br />

Wir segeln hart am Wind und trimmen, was das Zeug hält. Cüneyt holt die<br />

dicke blaue Seglerbibel hervor und gemeinsam lernen wir, dass der Holepunkt<br />

der Fock in der Verlängerung Winkelhalbierenden des Schothorns<br />

liegen muss. Der Baumniederholer wird dicht geholt und der Traveller<br />

nach Luv. Besser geht’s nicht. Die Segel stehen 1 A.<br />

In der Bucht vor Plataria gehen wir kurz vor einem Felsvorsprung vor Anker,<br />

der beim zweiten Versuch im Seegras und Schlick hält. Eva sichtet eine<br />

braune Masse, die ich später beim Schnorcheln als Spiegeleiqualle identifiziere.<br />

Am Ufer stehen kleine Wohnmobile, eine Hängematte hängt zwischen<br />

Bäumen und eine Handvoll Leute sonnt sich an dem friedlichen<br />

Kiesstrand. Nach einem Nachmittags-Snack, bei dem wir die Reste von


Hans‘ Vorräten vertilgen<br />

(Cr<strong>ab</strong>meat, geräucherte<br />

Austern)<br />

fahren wir weiter und<br />

sind als erste <strong>Mermaids</strong><br />

kurz vor den<br />

anderen im Hafen.<br />

Wir legen ein perfektes<br />

Anker- und Anlegemanöver<br />

hin, ruhig<br />

und routiniert machen<br />

wir an einem Poller<br />

und einem der komischen<br />

kleinen Schäkeln,<br />

die jemand in eine provisorische Kette gefrickelt hat fest. Eine Frau<br />

um die 40 kassiert 6 EUR, 3 fürs Schiff, 3 für Wasser. Der Schlauch geht<br />

sofort rum. Sie redet deutsch und zwar in einer sehr vertrauten Art. Also<br />

frage ich sie, wo sie herkommt. „Mainz“.- „Ach, das ist ja lustig, ich bin<br />

aus der Nähe von Bad Kreuznach.“ Entweder hört sie das jeden Tag und<br />

ist davon genervt oder sie hat keinen Bock, an die Heimat erinnert zu<br />

werden, jedenfalls macht sie keinen<br />

Eindruck, dieses Gespräch vertiefen<br />

zu wollen. Andreas läuft gerade vorbei,<br />

da erwähne ich noch „der hier ist<br />

direkt aus Mainz“. Später meinte<br />

Andreas zu mir, ihm hätte sie gesagt,<br />

sie sei aus Bad Kreuznach. Bisschen<br />

seltsam.<br />

Dirks Crew muss die zwei neuen Fische<br />

aufessen (zum Glück hat er jetzt<br />

einen echten Koch an Bord!), der<br />

Rest geht bei „OLGA“ essen. Wir unterhalten<br />

uns gut, auch, als es mal<br />

wieder anfängt, zu tröpfeln. Das Essen<br />

ist nur zum Teil gut. Die gebackenen<br />

Auberginen triefen von altem<br />

Fett wonach mir relativ bald schlecht<br />

wird. Ob es letztendlich an den Auberginen lag, ist<br />

nicht nachvollziehbar, da auch andere davon gegessen<br />

h<strong>ab</strong>en. Wobei Cüneyt auch ein <strong>bis</strong>schen was<br />

gespürt hat. Bei mir half jedenfalls auch kein<br />

Schluck Ouzo mehr und von Claudias Geburtstagskuchen,<br />

der nach dem Anstoßen mit Sekt um 0:00<br />

Uhr serviert wird, steht mir nicht mehr so recht der<br />

Sinn (was äußerst seltsam ist). Ein weitgereister Delfin<br />

findet sich als <strong>Mermaids</strong>geschenk endlich in<br />

Claudias Armen wieder (neben Jochen – wir ziehen<br />

eine weitere Linie auf der Häschenliste…).<br />

FREITAG, 26.09.2008 [25,8 sm]<br />

Plataria - <strong>Korfu</strong> / Gouvia<br />

In der Nacht nehmen die<br />

Auberginen sowohl den<br />

Vorder- als auch den<br />

Rückwärtsgang, mir ist kotzübel,<br />

so dass am nächsten<br />

Tag nur noch ein schlapper<br />

Rest meiner Selbst übrig<br />

bleibt. Leer und fiebrig. Dina<br />

(Zahnärztin) bringt eine<br />

T<strong>ab</strong>lette mit russischer Aufschrift,<br />

die wirkt. Der Ma-


gen fühlt sich nicht mehr so komisch an. Ich bleibe unten und komme<br />

noch nicht mal zum fotografieren bei dem schönen Wetter nach oben. Die<br />

anderen motoren zurück nach <strong>Korfu</strong> und wegen unseres notorischen Zeitmangels<br />

war auch kein Stopp mehr an der Robbeninsel drin. Vorbei an<br />

<strong>Korfu</strong> Stadt, wo riesige Kreuzfahrtschiffe auf Rede liegen geht’s zurück zur<br />

Marina Gouvia. Dort erscheinen lauter nette besorgte Menschen, um nach<br />

mir zu sehen. Zum gemeinsamen Abendessen komme ich <strong>ab</strong>er trotzdem<br />

nicht mit. Heute ist es zudem auch noch ziemlich kalt. Auf 2-3 Schiffen<br />

wird trotzdem noch sehr lange weitergefeiert. Abends noch Taschen gepackt,<br />

das Chaos in der K<strong>ab</strong>ine lichtet sich allmählich.<br />

Samstag, 27.09.2008<br />

<strong>Korfu</strong> - Hamburg - Bingen<br />

Zum Glück wieder einigermaßen<br />

fit! Dirk: „Sie lebt ja<br />

wieder!“ Als ersten ver<strong>ab</strong>schieden<br />

wir Kosta und Karl-<br />

Heinz, deren Taxi schon um<br />

8 Uhr kommt. Das Gepäck<br />

stapeln wir dann auf der<br />

North Star, zu der dann auch<br />

alle weiteren Taxen bestellt<br />

werden. Die müssen sich gewundert<br />

h<strong>ab</strong>en, wie viele Leute<br />

auf der North Star waren…<br />

Dann verstreuen sich alle in die verschiedensten Himmelsrichtungen…<br />

Strand, Stadt, Schiff. Mit dem Taxi geht’s zum Flughafen. Der Flieger nach<br />

Hamburg hat ca. 1 Stunde Verspätung. Trotzdem klappt alles wie am<br />

Schnürchen. 3 Minuten nach Verlassen des Flughafens fährt der Bus zum<br />

Hauptbahnhof Hamburg <strong>ab</strong>. 5 Minuten nach Ankunft am Bahnhof fährt<br />

der letzte ICE nach Bingen <strong>ab</strong>. Der einzige ICE auf dieser Strecke, der in<br />

Bingen hält. Der Zug ist voller Menschen, die jetzt in den Urlaub starten<br />

und zum Frankfurter Flughafen fahren… Um 1:30 Uhr komme ich an. Fast<br />

zeitgleich mit den Leuten, die den Nachtflug nach Frankfurt hatten… Und<br />

mal wieder ist ein Törn viel zu schnell zu Ende. Aber bekanntlich ist ja nach<br />

dem Törn vor dem Törn…<br />

Die Crew der Papillon:<br />

Cüneyt, die neue Lichtgestalt<br />

am Skipperhimmel ;-)<br />

Dirk, Herrscher über das Chaos<br />

und neuer Skipper der North Star<br />

Hans, mit Rückenleiden und<br />

einem Feinkost-Geheimvorrat<br />

Eva, will trotz ständig nasser<br />

Füße wieder segeln…<br />

Kosta, …ist für alle da!<br />

Und unser Co-Skipper.<br />

Joanna, stellt neue Odysseus- und<br />

Schwarze-Löcher-Theorien auf…<br />

Karl-Heinz, der sich von Joachims<br />

Boot zu uns locken ließ…<br />

Anja, hat mal wieder (fast)<br />

alles aufgeschrieben…

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