Pfarrbrief für Hebertsfelden - Pfarrei Hebertsfelden
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Jesus ergeht es wie uns, wenn wir trotz aller Bitten um Schonung den bitteren Kelch doch annehmen<br />
müssen.<br />
Auch eine andere menschliche Erfahrung nimmt Jesus auf sich: von einem seiner engsten Freunde<br />
verraten und von den anderen im Stich gelassen zu werden. Das ist bitter, das trifft zutiefst. Jesus wird<br />
verhöhnt, verspottet, gequält. Er schafft es nicht, sein Kreuz allein zu tragen, er, der Sohn Gottes, muss<br />
sich helfen lassen. Er erträgt seine Last nicht, er geht zu Boden. Jesus wird gekreuzigt, ein langsamer,<br />
grausamer, entehrender Tod. Der Sohn Gottes fühlt sich von Gott zutiefst verlassen. Diese unendliche<br />
Gottferne — das ist die Hölle. Und dieser Sohn Gottes stirbt, er gibt sein Leben ganz in die Hände des<br />
Vaters zurück. Er stirbt, um uns zu retten, um uns zu erlösen. Jesus wird auch im Tod einer von uns, er<br />
ist ganz unten.<br />
Aber er bleibt nicht in diesem Unten von Hoffnungslosigkeit und Verlassenheit. Er ist auferstanden. Wie<br />
genau das vor sich ging, darüber schweigt sich die Bibel aus. Aus gutem Grund: Es ist <strong>für</strong> uns unvorstellbar.<br />
Die Bibel beschreibt allerdings, was die Jünger Jesu mit dem Auferstandenen erlebten und wie<br />
sie dieses Erleben verändert hat. Gerade eben waren sie noch ein ängstliches Grüppchen, das sich still und<br />
heimlich davongemacht hatte, als es brenzlig wurde. Nun werden sie zu einer Gemeinschaft, die den<br />
Glauben an den auferstandenen Christus bezeugt — und das sogar wenn nötig mit ihrem Leben.<br />
Auferstehung meint nicht die Wiederbelebung eines Leichnams. Auferstehung meint, dass Gott<br />
uns hineinruft in ein neues, unvergleichliches Leben bei und in ihm. Christus hat den Tod besiegt, der<br />
Tod hat seine Macht verloren. Damit beginnt etwas unfassbar Neues, Unglaubliches. Es ist der Sieg<br />
des Lebens über den Tod. Es ist der Sieg der Hoffnung über die Verzweiflung. Für viele ist das Leben<br />
heute schon gelaufen, sie fühlen sich von aller Welt verlassen, <strong>für</strong> sie ist „der Zug abgefahren". Gerade<br />
<strong>für</strong> sie ist Jesus auferstanden, sie sollen neue Hoffnung schöpfen.<br />
... an die Auferstehung der Toten<br />
Bei der Auferstehung Jesu war niemand dabei.<br />
Wir finden aber in den Evangelien Zeugnisse<br />
derer, die dem Auferstandenen begegnet<br />
sind: Jesus erschien den Frauen am Grab, er aß<br />
mit seinen Jüngern. Jesus stand also „leibhaftig"<br />
vor ihnen. Dies gibt uns einen Hinweis auf das<br />
Verständnis unserer noch bevorstehenden<br />
Auferstehung. Der ganze Mensch wird auferstehen.<br />
Nicht nur seine Seele, sondern auch sein<br />
Leib. Wir können uns nicht vorstellen, wie diese Auferste-hung sein wird. Mit unserem menschlichen<br />
Leib haben wir jetzt noch unsere Schwierigkeiten — wir müssen Leid und Schmerz ertragen, wir müssen<br />
sterben. Aber wir können daran glauben, dass Gott diesen Leib bei der Auferstehung so verwandeln<br />
wird, dass all unsere körperlichen Beschwerden und Handicaps überwunden sein werden.<br />
... an das ewige Leben<br />
Gott holt uns mit der Auferstehung aus dem Tod heraus und schenkt uns neues Leben. Doch wie sollen<br />
wir uns das vorstellen? Das können wir uns nicht vorstellen. Das übersteigt jegliche Vorstellungskraft.<br />
Wir kennen nur unsere zeitlichen Dimensionen, Gott aber steht über der Zeit. Wir können nur hoffen<br />
und glauben, dass wir<strong>für</strong> immer in Gott geborgen sind, dass wir in Gemeinschaft mit ihm leben werden.<br />
Dass wir glücklich sein werden, erfüllt von Liebe und Frieden. Wer schon einmal an einer weltlichen<br />
Beerdigung teilgenommen hat, hat vielleicht wahrgenommen, dass dort eine große Hoffnungslosigkeit<br />
und Leere geherrscht haben. Da ist mit dem Tod wirklich alles zu Ende. Da ist alles endgültig vorbei. Wir