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Die Gemmotherapie - Marien-Apotheke Deggendorf

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<strong>Die</strong> <strong>Gemmotherapie</strong>


Was ist <strong>Gemmotherapie</strong>?<br />

<strong>Die</strong> Lehre der Lebens- und<br />

Wachstumskräfte von Pflanzen zum Einsatz<br />

der Regeneration und Heilung.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Gemmotherapie</strong> ist eine spezielle und sanfte<br />

Form der Therapie mit Pflanzen. In der <strong>Gemmotherapie</strong><br />

macht man sich das „Lebendigste“ der<br />

Pflanzen als Heil- und Regenerationskraft für<br />

den Menschen nutzbar. <strong>Die</strong> wertvollen aktiven<br />

Bestandteile werden ausschließlich aus dem<br />

Embryonalgewebe der Pflanzen gewonnen. Daher<br />

werden nur Knospen (lateinisch= gemma),<br />

Triebspitzen, junge Schösslinge oder wachsende<br />

Wurzelspitzen verwendet. <strong>Die</strong>ses Pflanzengewebe<br />

befindet sich in der Vermehrung und ist<br />

reich an pflanzlichen Wachstumsfaktoren und<br />

Nukleinsäuren. In diesen Pflanzenteilen steckt<br />

die meiste Kraft und die ganze Energie der zukünftigen<br />

Pflanze.<br />

Der Entdecker dieser Therapie ist der belgische<br />

Arzt Dr. Pol Henry, der bereits wusste, dass im<br />

Embryonalgewebe der Pflanzen alle genetischen<br />

Informationen vorhanden sind und es damit die<br />

höchste Potenz an Vitalität hat.<br />

<strong>Die</strong> Gemmotherapeutika wirken reinigend, ausleitend<br />

und regulierend im menschlichen Organismus.<br />

Aufgrund ihres Potentials bewirken sie<br />

eine Harmonisierung und regen die Selbstheilungskräfte<br />

des Körpers an. Eine Behandlung ist


eispielsweise sinnvoll nach einer Infektion oder<br />

einer Antibiotikatherapie. <strong>Die</strong> Gemmoheilmittel<br />

regen den Zellstoffwechsel an und sorgen für<br />

eine Entfernung von Schadstoffen und Resttoxinen.<br />

Der Vorteil der Gemmoheilmittel ist, dass<br />

sie als eigenständige sanfte Therapie, aber auch<br />

begleitend zu den konventionellen Medikamenten<br />

und homöopathischen Mitteln verwendet<br />

werden können.<br />

Bei vielen Funktionsstörungen und Fehlsteuerungen<br />

im Körper wie bei wiederkehrenden Infekten,<br />

Allergien, Schlafstörungen, Migräne oder<br />

Erschöpfungszuständen – um nur einige der<br />

Einsatzmöglichkeiten der Gemmotherapeutika<br />

zu nennen – wirken sie regulierend und heilend.<br />

Arzneimittelherstellung<br />

Mit großer Sorgfalt und von Hand werden im<br />

Frühjahr die frischen einheimischen Pflanzenknospen<br />

und jungen Triebe aus Wildwuchs oder<br />

biologischem Anbau geerntet. Nach einer schonenden<br />

Reinigung wird das Embryonalgewebe<br />

der Pflanzen in einem Glyzerin/Ethanol-Gemisch<br />

mazeriert. Durch diese sorgfältige und zeitaufwändige<br />

Herstellung entstehen sehr wirksame<br />

und qualitativ hochwertige Heilmittel, die Gemmotherapeutika.<br />

Dosierung<br />

Zweimal täglich nimmt man zwischen den<br />

Mahlzeiten 2 ml (man kann das sehr gut über<br />

die Messkappe dosieren) ein. <strong>Die</strong> einzelnen<br />

Gemmotherapeutika können kombiniert werden.<br />

Es sollte aber immer nur ein Mittel zu einem<br />

Zeitpunkt angewendet werden, z. B. morgens<br />

das Mittel A und abends das Mittel B. <strong>Die</strong><br />

Gemmoheilmittel eignen sich auch für Kinder.<br />

<strong>Die</strong> Dosierung bei Kindern beträgt zweimal täglich<br />

1 ml.<br />

Index<br />

Abies pectinata – Edeltanne............................6<br />

Betula linfa – Silberbirke................................8<br />

Castanea vesca – Esskastanie.......................10<br />

Corylus avellana – gemeine Hasel................12<br />

Ficus Carica – Feige.......................................14<br />

Fraxinus excelsior – gemeine Esche..............16<br />

Juglans regia – Walnussbaum.......................18<br />

Juniperus communis – Wacholder.................20<br />

Olea europaea – Olive...................................22<br />

Quercus pedunculata – Eiche.........................24<br />

Ribes nigrum – schwarze Johannisbeere.....26<br />

Rosa canina – Heckenrose............................28<br />

Rosmarinus officinalis – Rosmarin.................30<br />

Rubus idaeus – Himbeere..............................32<br />

Sequoia gigantea – Mammutbaum...............34<br />

Tilia tomentosa – Silberlinde.........................36<br />

Vaccinium myrtillus – Heidelbeere................38<br />

Vaccinium vitis idaea – Preiselbeere.............40<br />

Viburnum lantana – wolliger Schneeball.....42<br />

Vitis vinifera - Weinrebe................................44<br />

4 5


Abies pectinata - Edeltanne<br />

Über die Edeltanne<br />

<strong>Die</strong> Edeltanne oder auch Weiß-Tanne genannt<br />

ist ein europäischer Nadelbaum aus der Gattung<br />

der Tannen und der Familie der Kieferngewächse.<br />

Sie kann 30 bis 50 Meter hoch wachsen<br />

und ein Alter von bis zu 600 Jahren erreichen.<br />

Bereits in der Antike wurde die Tanne als Heilmittel<br />

genutzt. Der berühmteste griechische Arzt<br />

Hippokrates und der wichtigste Pharmakologe<br />

der damaligen Zeit Dioskurides empfahlen die<br />

Edeltanne als Arznei. Auch Hildegard von Bingen<br />

lobte die Wirkung der Tanne. Sogenanntes<br />

„Tannenbier“ wurde früher bei der Vitamin-<br />

Mangelkrankheit Skorbut verabreicht.<br />

<strong>Die</strong> Edeltanne in der <strong>Gemmotherapie</strong><br />

Für die <strong>Gemmotherapie</strong> werden die Tannenknospen<br />

verwendet. Das Mazerat aus den<br />

Tannenknospen ist das wichtigste Mittel in der<br />

<strong>Gemmotherapie</strong> zur Unterstützung des natürlichen<br />

Mineralhaushaltes. Da es den Mineralstoffwechsel<br />

anregt, kann es bei Erkrankungen<br />

des Mineralhaushaltes eingesetzt werden. <strong>Die</strong><br />

Tannenknospen helfen bei allen Entkalkungserscheinungen<br />

und regulieren den Kalkaufbau in<br />

den Knochen. Daher haben sich die Tannenknospen<br />

bewährt bei Osteoporose und zur Förderung<br />

des Heilungsprozesses bei Knochenbrüchen.<br />

<strong>Die</strong> Edeltanne ist das Mittel der Wahl bei allen<br />

Schwierigkeiten mit der Knochenbildung. Daher<br />

kann es auch bei kindlichen Wachstumsstörungen<br />

unterstützend wirken. Auch bei Karies im<br />

Kindesalter haben die Tannenknospen eine hilfreiche<br />

Wirkung. Bei Kindern wirkt es schleimlösend<br />

bei Entzündungen der oberen Atemwege.<br />

Wirkung:<br />

Unterstützt den natürlichen Mineralhaushalt<br />

Fördert den Heilungsprozess bei Frakturen<br />

Schleimlösend in den Atemwegen<br />

Einsatz:<br />

Mineralstoffmangel (Calcium)<br />

Osteoporose und Knochenbrüche<br />

Infekte der oberen Atemwege<br />

6 7


Betula linfa - Silberbirke<br />

Über die Silberbirke<br />

<strong>Die</strong> Silberbirke gehört zur Familie der Birkengewächse.<br />

<strong>Die</strong>ser Lichtbaum wächst auf sauren,<br />

anspruchslosen Böden. Obwohl die Birke viel<br />

Wasser braucht, kann sie sich auch an trockene<br />

Standorte gewöhnen. Als typischer Frühlingsbaum<br />

mit ihrer weißen Rinde und den zart grünen<br />

Blättern steht sie für Jugendlichkeit, wieder<br />

erwachendes Leben, Reinheit und Licht. Daher<br />

wird die Birke auch als Maibaum verehrt. Um<br />

jung und rein bleiben zu können, stockt das von<br />

der Birke aufgenommene Wasser nicht, sondern<br />

bleibt in der Birke im Fluss bis es schnell wieder<br />

verdunstet. <strong>Die</strong>ses Bild der Birke spiegelt<br />

ihre Wirkung als Heilpflanze wider. Sie bringt im<br />

menschlichen Organismus etwas in Fluss und<br />

hilft bei Erkrankungen, bei denen ein Stocken<br />

zu Stoffwechselablagerungen geführt hat. In<br />

der klassischen Heilkunde wird die reinigende<br />

Wirkung des Birkensaftes auf die Haut und die<br />

Nieren immer wieder lobend beschrieben.<br />

<strong>Die</strong> Silberbirke in der <strong>Gemmotherapie</strong><br />

Für die <strong>Gemmotherapie</strong> wird der frische Saft der<br />

jungen Birken verwendet. <strong>Die</strong> reinigende Kraft<br />

der Birke zeigt sich auch in der <strong>Gemmotherapie</strong>.<br />

Betula linfa unterstützt die natürliche Ausleitung<br />

von Schadstoffen, indem sie die Blutreinigung<br />

aktiviert, die Funktion des Nieren- und Blasensystems<br />

stimuliert und den Leberstoffwechsel<br />

steigert. Ihre ausleitende Heilkraft kann man<br />

sich bei Entgiftungskuren zu Nutze machen.<br />

Aufgrund der reinigenden und entzündungshemmenden<br />

Wirkung wird der Extrakt des Silberbirkensaftes<br />

bei rheumatischen Beschwerden<br />

und Arthrosen verwendet. Als Baum des Lichtes<br />

hat sich die Silberbirke auch bei der Behandlung<br />

von depressiven Verstimmungen bewährt.<br />

Eine besondere Anwendung hat Betula linfa bei<br />

Kindern: sie kann erfolgreich bei Wachstumsschmerzen<br />

eingesetzt werden.<br />

Wirkung:<br />

Stoffwechsel reinigend<br />

Entzündungshemmend<br />

Unterstützt das Nieren– und Blasensystem<br />

Steigert den Leberstoffwechsel<br />

Einsatz:<br />

Ausleitung und Entgiftung<br />

Entschlackungskuren<br />

Rheumatische Beschwerden, Arthrosen<br />

Depressive Verstimmungen<br />

8 9


Castana vesca - Esskastanie<br />

Über die Esskastanie<br />

<strong>Die</strong> Esskastanie gehört zur Familie der Buchengewächse.<br />

Sie liebt ein mildes Klima und saure,<br />

kieselsäurehaltige Böden. Ursprünglich stammt<br />

der Baum aus Kleinasien, wurde aber von den<br />

Römern mit der Weinkultur in das mediterrane<br />

Europa gebracht. In unseren Breiten finden wir<br />

in klimatisch bevorzugten Regionen auch die<br />

Esskastanienbäume. Castanea vesca ist verwandt<br />

mit der bekannten Rosskastanie – Aesculus<br />

hippocastaneum. <strong>Die</strong> Esskastanie hat eine<br />

stachelige Frucht mit 1-3 Maroni. <strong>Die</strong>se essbaren<br />

Früchte sind sehr kohlenhydratreich und<br />

kalorienhaltig. Gerne werden sie im Winter an<br />

Maroniständen angeboten.<br />

<strong>Die</strong> Esskastanie in der <strong>Gemmotherapie</strong><br />

Für die <strong>Gemmotherapie</strong> werden die Knospen der<br />

Esskastanie verwendet. Castanea vesca ist ein<br />

wichtiges entgiftendes und ausleitendes Mittel.<br />

Seine Wirksamkeit richtet sich besonders auf das<br />

lymphatische System. Es wirkt entstauend und<br />

den Lymphfluss anregend. Das Mazerat der Esskastanie<br />

kann bei allen Störungen der Zirkulation<br />

im Lymphsystem angewendet werden z. B.<br />

bei Lymphödemen. Da es auch den Blutfluss im<br />

venösen Kreislauf unterstützt, ist es in der <strong>Gemmotherapie</strong><br />

ein sehr gutes Mittel bei Venenstauung,<br />

Krampfadern und allgemein „schweren<br />

Beinen“.<br />

Wirkung:<br />

Entgiftend und ausleitend<br />

Regt den Lymphfluss an<br />

Unterstützt den Blutfluss im venösen Kreislauf<br />

Einsatz:<br />

Ausleitung und Entgiftung<br />

Lymphstauung und Ödeme<br />

Krampfadern<br />

Schwere Beine<br />

10 11


Corylus avellana - gemeine Hasel<br />

Über die gemeine Hasel<br />

Corylus avellana – auch Haselnussstrauch genannt<br />

- gehört zu den Birkengewächsen. <strong>Die</strong><br />

gemeine Hasel hat männliche und weibliche<br />

Blütenstände. <strong>Die</strong> männlichen Blüten sind die<br />

ersten Frühlingsboten – die Haselkätzchen. Im<br />

Altertum spielte die Pflanze eine große Rolle<br />

als Symbol von Fruchtbarkeit und Unsterblichkeit.<br />

Aus dem Holz der gemeinen Hasel wurden<br />

früher Wünschelruten hergestellt. Das Holz von<br />

Corylus avellana war besonders geeignet für das<br />

Flechtwerk in Fachwerkhäusern. Der Strauch<br />

sollte auch vor Blitzschlag schützen und störende<br />

Strahlungen abhalten.<br />

<strong>Die</strong> gemeine Hasel in der <strong>Gemmotherapie</strong><br />

Für die <strong>Gemmotherapie</strong> werden die Knospen der<br />

Haselnuss verwendet. <strong>Die</strong> gemeine Hasel gilt<br />

als ein „Lungenheilmittel“. Es kann eingesetzt<br />

werden bei Lungen- und Bronchialerkrankungen<br />

beispielsweise bei einer chronischen Bronchitis,<br />

bei Bronchialasthma und Lungenemphysem.<br />

<strong>Die</strong> Biegsamkeit des Haselnussholzes zeigt sich<br />

auch in der Anwendung als Heilmittel. Im gesamten<br />

Organismus fördert es die Elastizität von<br />

organspezifischem Gewebe – dem Parenchym.<br />

Daher unterstützt es die selbst heilenden Kräfte<br />

des Körpers bei krankhaften Veränderungen besonders<br />

der Lunge und der Leber.<br />

Wirkung:<br />

Verbessert die Elastizität des funktionellen<br />

Gewebes<br />

Entzündungshemmend<br />

Einsatz:<br />

Chronische Bronchitis<br />

Bronchialasthma<br />

Lungenemphysem<br />

Veränderungen des Lebergewebes<br />

12 13


Ficus carica - Feige<br />

Über den Feigenbaum<br />

Der Feigenbaum gehört zur Familie der Maulbeergewächse,<br />

stammt ursprünglich aus Südost-Asien<br />

und hat sich im Mittelmeergebiet<br />

akklimatisiert. Ficus carica ist eine der frühesten<br />

Anbaupflanzen des Menschen. Seit jeher stellt<br />

die Feige den starken Zusammenhang zwischen<br />

Spiritualität und Sinnlichkeit dar. Der Feigenbaum<br />

gilt auch als Baum der Erkenntnis. <strong>Die</strong><br />

Anwendung des Feigenbaumes als Heilmittel<br />

wird schon im Alten Testament beschrieben. Hildegard<br />

von Bingen erwähnte die gute Wirkung<br />

der Blätter und Wurzeln in ihrem großen Werk<br />

„Physika“. Auch in den Kräuterbüchern des<br />

späten Mittelalters wird die heilende Kraft des<br />

Feigenbaums gelobt.<br />

Der Feigenbaum in der <strong>Gemmotherapie</strong><br />

Für die <strong>Gemmotherapie</strong> wird die frische Knospe<br />

verwendet. <strong>Die</strong> Feigenknospe ist ein außergewöhnliches<br />

Heilmittel, da sie eine tief greifende<br />

Wirkung im psychischen Bereich hat und im Sinne<br />

des „Baumes der Erkenntnis“ zur Lösung von<br />

Problemen beitragen kann. Seine beruhigende<br />

Wirkung auf das Nervensystem ist bemerkenswert.<br />

Das Gemmo-Mazerat wirkt angstlösend<br />

und antidepressiv. Es hilft, das Gleichgewicht bei<br />

depressiven Verstimmungen wieder zu finden. In<br />

der <strong>Gemmotherapie</strong> spielt es eine große Rolle<br />

bei psychosomatischen und stressbedingten Beschwerden.<br />

Hierzu gehören Magenschmerzen,<br />

Magenschleimhautentzündungen und Magengeschwüre.<br />

Insgesamt reguliert es den Appetit<br />

und harmonisiert die Verdauung.<br />

Wirkung:<br />

Beruhigend<br />

Angst lösend<br />

Reguliert Appetit und die Magensaftbildung<br />

Harmonisiert die Verdauung<br />

Einsatz:<br />

Stress und Nervosität<br />

Depressive Verstimmungen<br />

Psychosomatische Beschwerden<br />

Magenschmerzen und<br />

Magenschleimhautentzündungen<br />

Reizdarmsyndrom<br />

14 15


Fraxinus excelsior - gemeine Esche<br />

Über die gemeine Esche<br />

<strong>Die</strong> Esche gehört zur Familie der Ölbaumgewächse.<br />

<strong>Die</strong>ser Familie werden auch bekannte<br />

Pflanzen wie die Forsythie, der Flieder oder der<br />

Jasmin zugeordnet. <strong>Die</strong> Esche bevorzugt einen<br />

basenreichen und tiefgründigen Boden. Sie<br />

wächst schnell und ist mit einer Höhe von 40<br />

Metern himmelstürmend. Trotz der Größe ihrer<br />

Baumkrone lässt ihr zart gefiedertes Blätterdach<br />

die Sonnenstrahlen durchscheinen und<br />

verdrängt keine anderen Pflanzen von ihrem<br />

Standort. Ihr Holz ist besonders weich und elastisch.<br />

<strong>Die</strong> Esche zählt zu den Edelhölzern. In der<br />

nordischen Mythologie wird die Esche als Weltenbaum<br />

verehrt. <strong>Die</strong> Weltesche Yggdrasil war<br />

der vornehmste Wohnort der Götter. In der Mythologie<br />

ist die Esche der „Geburtsbaum“ des<br />

ersten Mannes, die Frau ist eine Tochter der Erle.<br />

<strong>Die</strong> gemeine Esche in der <strong>Gemmotherapie</strong><br />

Für die <strong>Gemmotherapie</strong> werden die Knospen<br />

der Esche verwendet. <strong>Die</strong> Elastizität und Biegsamkeit<br />

des Eschenholzes spiegelt sich auch in<br />

der <strong>Gemmotherapie</strong> wieder: die Esche besitzt<br />

ein großartiges Potential bei rheumatischen Erkrankungen.<br />

Sie wirkt gut auf Gelenke, Bänder,<br />

Knochen und Muskeln. Der Wirkansatz ist ihre<br />

entzündungshemmende und schmerzlindernde<br />

Eigenschaft. Sie hilft auch bei Gichtzuständen,<br />

da sie die Harnsäureausscheidung steigert. Sie<br />

wird bei Übergewicht empfohlen, da sie auch<br />

das Cholesterin senken kann. Eine Hauptwirkung<br />

der Esche ist ihre Unterstützung der Nierenfunktion.<br />

Daher wird die Esche bei Nierenleiden<br />

eingesetzt. <strong>Die</strong> Esche wirkt entwässernd,<br />

blutreinigend, unterstützt die Leistungsfähigkeit<br />

der Niere und ist das wichtigste Nieren-Entgiftungsmittel<br />

in der <strong>Gemmotherapie</strong>.<br />

Wirkung:<br />

Entzündungshemmend<br />

Steigert die Harnsäureausscheidung<br />

Senkt den Cholesterinspiegel<br />

Entwässernd und blutreinigend<br />

Einsatz:<br />

Entzündungen von Gelenken und Bändern<br />

Muskelschmerzen<br />

Rheuma und Gicht<br />

Gewichtsregulierend<br />

16 17


Juglans regia - Walnussbaum<br />

Über den Walnussbaum<br />

Der Walnussbaum gehört zur Familie der Walnussgewächse.<br />

Er liebt lockere Böden und ein<br />

mildes Klima. Walnussbäume gelten als „Einzelgänger“,<br />

da sie sich nicht mit anderen Pflanzen<br />

vertragen. Bekannt ist, dass der Walnussbaum<br />

Mücken und Fliegen vertreiben kann. Ursprünglich<br />

kam der Nussbaum aus Persien. Karl der<br />

Große hat sehr zu seiner Verbreitung in unseren<br />

Regionen beigetragen. Das Holz des Walnussbaumes<br />

gilt wegen seiner Maserung als sehr<br />

edel. In der Antike wurden die Nüsse als Götterspeise<br />

betrachtet. Der Walnussbaum war dem<br />

wichtigsten männlichen Gott Jupiter geweiht. In<br />

der christlichen Religion symbolisiert die Walnuss<br />

mit ihrer grünen Fruchthülle, der harten<br />

Schale und dem süßen Kern die Dreieinigkeit.<br />

Wirkung:<br />

Entzündungshemmend - besonders an der<br />

Haut<br />

Entgiftend<br />

Regulierende Wirkung auf die Bauchspeicheldrüse<br />

Der Walnussbaum in der <strong>Gemmotherapie</strong><br />

Für die <strong>Gemmotherapie</strong> werden die Knospen des<br />

Walnussbaumes verwendet. Juglans regia wirkt<br />

stark entgiftend und entzündungshemmend. Es<br />

gilt in der <strong>Gemmotherapie</strong> als das wichtigste<br />

Hautmittel. <strong>Die</strong> Knospen des Walnussbaumes<br />

wirken bei vielen Entzündungen der Haut antientzündlich.<br />

Es ist das Gemmo-Heilmittel bei<br />

Pickeln, Pusteln oder Akne. Spezielle Einsatzmöglichkeiten<br />

von Juglans regia sind weitere<br />

Hauterkrankungen wie chronische Dermatitis,<br />

infizierte Ekzeme und Unterschenkelgeschwüre.<br />

In der <strong>Gemmotherapie</strong> gibt es Hinweise, dass<br />

Juglans regia eine positive und regulierende<br />

Wirkung auf die Bauchspeicheldrüse hat. Das<br />

Mittel wirkt unterstützend bei einer Schwäche<br />

der Bauchspeicheldrüse mit Blähungen und<br />

mangelnder Verdauungsleistung sowie bei Reizmagen.<br />

Treten nach einer Antibiotikatherapie<br />

Durchfälle auf, kann Juglans regia eingesetzt<br />

werden.<br />

Einsatz:<br />

Entzündungen der Haut<br />

Schwäche der Bauchspeicheldrüse<br />

Reizmagen<br />

Durchfälle durch Antibiotika<br />

18 19


Juniperus communis - Wacholder<br />

Über den Wacholder<br />

Der Wacholder gehört zur Familie der Zypressengewächse<br />

wie auch die Lebensbäume. Der<br />

äußerst stachelige Wacholder kann abhängig<br />

von der Bodenbeschaffenheit bis zu 15 Meter<br />

hoch werden. Da er hitze- und kälteresistent<br />

ist, wächst er vom Mittelmeerraum bis hinauf<br />

ins Gebirge. Seine hervorragende medizinische<br />

Heilkraft ist seit Jahrhunderten bekannt. Dem<br />

Wacholder wurden in früheren Zeiten sogar magische<br />

Kräfte zugesprochen. Das immergrüne<br />

Gewächs galt als Lebensbaum, war ein Symbol<br />

für die Manneskraft und Lebensfreude.<br />

Als Heilmittel und Gewürz werden seine schwarzen<br />

Beeren verwendet. Wacholder ist in der Küche<br />

ein beliebtes Gewürz. Beim Kochen spielt<br />

er eine besondere Rolle, da er die Speisen bekömmlicher<br />

macht. Bekannt sind auch die verdauungsfördernden<br />

„Wacholderschnäpse“ wie<br />

Gin oder Genever.<br />

Der Wacholder in der <strong>Gemmotherapie</strong><br />

Für die <strong>Gemmotherapie</strong> werden die jungen,<br />

zarten, grünen Sprossen verwendet, bevor sie<br />

zu stark verholzen und damit starr sind. In der<br />

<strong>Gemmotherapie</strong> hat der Wacholder einen intensiven<br />

Bezug zu zwei wichtigen Organen im<br />

Organismus: zur Leber und zur Niere. Der Wacholder<br />

wirkt auf alle Funktionen der Leber. Das<br />

Stoffwechselgeschehen in der Leber wird von<br />

den Sprossen des Wacholders aktiviert, und die<br />

Leberzellen werden stimuliert. Der Wacholder<br />

wirkt entwässernd, fördert somit die Resorption<br />

von Ödemen und ist blutreinigend. Er ist das<br />

Basisentgiftungsmittel in der <strong>Gemmotherapie</strong>.<br />

Der Entgiftungseffekt ist sehr stark. Wacholder<br />

wirkt äußerst entzündungshemmend und wird<br />

bei Nierenbeckenentzündungen, Blasen- und<br />

Nierenentzündungen eingesetzt.<br />

Wirkung:<br />

Fördert den Stoffwechsel der Leber<br />

Entgiftend<br />

Entwässernd<br />

Einsatz:<br />

Ausleitung und Entgiftung<br />

Ödeme<br />

Wiederkehrende Blasenentzündungen<br />

Lebermittel<br />

20 21


Olea europaea - Olive<br />

Über die Olive<br />

Der Olivenbaum gehört zur Familie der Ölbaumgewächse.<br />

Der mittelgroße, knorrige und<br />

immergrüne Baum gedeiht im milden mediterranen<br />

Klima. Seit vielen Jahrtausenden ist die<br />

Olive eine wichtige Nutzpflanze. Wer im alten<br />

Griechenland Olivenbäumen Schaden zufügte,<br />

wurde streng bestraft – nicht nur von irdischen<br />

Richtern, sondern auch von den Göttern. <strong>Die</strong> Olive<br />

ist das Symbol für Versöhnung und Frieden.<br />

Ein frischer Ölzweig im Schnabel der Taube gilt<br />

als Friedenszeichen. Ölkränze waren Symbol und<br />

Preis für die Sieger im friedlichen, sportlichen<br />

Wettkampf. War das Olivenöl früher auch Salbund<br />

Lampenöl, so ist es heute aus der gesunden<br />

mediterranen Küche nicht mehr wegzudenken.<br />

<strong>Die</strong> positive Wirkung des Olivenöls bei erhöhtem<br />

Cholesterin, Durchblutungsstörungen und Übergewicht<br />

ist allgemein bekannt.<br />

<strong>Die</strong> Olive in der <strong>Gemmotherapie</strong><br />

Für die <strong>Gemmotherapie</strong> werden die Sprossen<br />

des Olivenbaumes verwendet. <strong>Die</strong> Olive ist in<br />

der <strong>Gemmotherapie</strong> das wichtigste Mittel für<br />

das sogenannte Metabolische Syndrom. An dieser<br />

Erkrankung leiden viele Menschen: sie haben<br />

meist Übergewicht, erhöhtes Cholesterin und<br />

erhöhte Triglyceride, Bluthochdruck und Diabetes<br />

mellitus Typ 2, den „Altersdiabetes“. Auch<br />

bei den Folgeerscheinungen, die bereits in den<br />

Anfangsstadien dieser Erkrankung eintreten wie<br />

arterielle Durchblutungsstörungen mit Arteriosklerose,<br />

kann die Olive eingesetzt werden. Sie<br />

verbessert auch die sogenannte Blutviskosität<br />

bei „klebrigem“, verdickten Blut, das nur noch<br />

schlecht durch die Adern fließen kann. Der Extrakt<br />

der Olive wirkt bei diesem vielschichtigen<br />

und bedrohlichen Stoffwechselgeschehen unterstützend<br />

und die Stoffwechselprozesse regulierend.<br />

Wirkung:<br />

Senkt Blutfette<br />

Blutdrucksenkend<br />

Stoffwechsel regulierend bei erhöhten<br />

Blutfetten und Blutzucker<br />

Verbessert die Durchblutung und Blutviskosität<br />

Einsatz:<br />

Fettstoffwechselstörungen<br />

Bluthochdruck<br />

Diabetes mellitus Typ 2<br />

Durchblutungsstörungen<br />

Arteriosklerose<br />

22 23


Quercus pedunculata - Eiche<br />

Über die Eiche<br />

Quercus pedunculata – die Stieleiche - gehört<br />

zur Familie der Buchengewächse. Sie kann bis<br />

zu 40 Meter hoch werden und hat kräftige<br />

Pfahlwurzeln. Ein starker Flüssigkeitsstrom von<br />

mehreren hundert Litern pro Tag erreicht vom<br />

Erdreich her die Blätter. <strong>Die</strong> Ausstrahlung großer<br />

Würde, die von mächtigen Eichen ausgeht,<br />

haben die Menschen schon immer empfunden.<br />

<strong>Die</strong> Eiche gilt als das Maß aller Dinge – sie ist<br />

ein Maßinstrument: man „eicht“ etwas. Symbolisch<br />

steht die Eiche für Kraft, Standhaftigkeit,<br />

Willenskraft und Treue. Man verbindet die Eiche<br />

auch mit Männlichkeit und Mut. Kränze aus Eichenlaub<br />

waren in der Antike Zeichen eines Siegers<br />

oder eines hohen Mannes im Staat.<br />

<strong>Die</strong> Eiche in der <strong>Gemmotherapie</strong><br />

Für die <strong>Gemmotherapie</strong> werden die Knospen der<br />

Eiche verwendet. Gemäß ihrer Symbolik stärken<br />

die Knospen der Eichen die Manneskraft. Das<br />

Mazerat der Eichenknospen kann eingesetzt<br />

werden bei Potenzproblemen und mangelnder<br />

Liebeslust. Es wirkt regulierend in der Produktion<br />

des Hormons Testosteron. Aber die Eiche ist<br />

in der <strong>Gemmotherapie</strong> nicht nur den Männern<br />

vorbehalten. Quercus pedunculata wird auch<br />

Quercus robur genannt. Robur kommt aus dem<br />

Lateinischen und bedeutet Kraft. <strong>Die</strong>se Kraft<br />

der Eiche hat sich in der <strong>Gemmotherapie</strong> bewährt.<br />

<strong>Die</strong> Eichenknospen sind allgemein ein<br />

stärkendes und kräftigendes Mittel bei Schwächezuständen<br />

aller Art wie leichte Ermüdbarkeit<br />

und auf der psychischen Seite Antriebslosigkeit.<br />

Aufgrund seiner antientzündlichen Wirkung hat<br />

sich das Mazerat der Eichenknospen auch bei<br />

Rheuma und Arthritis bewährt.<br />

Wirkung:<br />

Regulierend in der Testosteronproduktion<br />

Kräftigend<br />

Entzündungshemmend<br />

Einsatz:<br />

Schwächezustände, Ermüdung und<br />

Antriebslosigkeit bei Männern und Frauen<br />

Potenzprobleme<br />

Rheumatische Erkrankungen<br />

24 25


Ribes nigrum - schwarze Johannisbeere<br />

Über die schwarze Johannisbeere<br />

<strong>Die</strong> schwarze Johannisbeere gehört zur Familie<br />

der Stachelbeergewächse. Sie gedeiht in feuchten<br />

Wäldern und auf Torfböden. Bei der Schwarzen Johannisbeere<br />

handelt es sich um eine der wenigen<br />

Knospen, die aus kultivierten Pflanzen gewonnen<br />

werden. <strong>Die</strong> medizinischen Wirkungen der Schwarzen<br />

Johannisbeere waren schon der Heiligen Hildegard<br />

von Bingen im 12. Jahrhundert bekannt.<br />

<strong>Die</strong> schwarze Johannisbeere in der<br />

<strong>Gemmotherapie</strong><br />

Für die <strong>Gemmotherapie</strong> wird die frische Knospe der<br />

Schwarzen Johannisbeere verwendet. <strong>Die</strong> Johannisbeere<br />

ist der Star in der <strong>Gemmotherapie</strong>. Ribes<br />

nigrum ist bekannt für seine entzündungshemmenden<br />

Eigenschaften und für den erfolgreichen Einsatz<br />

bei allen Formen allergischer Erkrankungen.<br />

<strong>Die</strong> wohl bekannteste Anwendung: bei Heuschnupfen<br />

mit allen seinen Beschwerden und allergischem<br />

Asthma. <strong>Die</strong> schwarze Johannisbeere wird auch<br />

als „pflanzliches Kortison“ bezeichnet, da es eine<br />

kortisonähnliche Wirkung hat – allerdings ohne die<br />

Nebenwirkungen des echten Kortisons. Aufgrund<br />

seiner regulierenden Wirkung bei „Fehlsteuerungen“<br />

im Organismus kann es erfolgreich eingesetzt<br />

werden bei akuten und chronischen Hautausschlägen,<br />

bei trockenen und feuchten Ekzemen, bei Akne<br />

und Psoriasis. Da sie so gute entzündungshemmenden<br />

Wirkungen hat, wird die Schwarze Johannisbeere<br />

auch bei grippalen Infekten, Beschwerden<br />

und Entzündungen im Hals-Nasen- und Ohrbereich<br />

und bei chronischer Bronchitis verwendet. Ribes<br />

nigrum aktiviert den Stoffwechsel und hilft Schadstoffe<br />

im Körper abzubauen und auszuscheiden.<br />

Damit eignet es sich besonders nach Einnahme<br />

von Antibiotika. Das Mittel hat sich auch bewährt<br />

bei rheumatischen Beschwerden, Polyarthritis und<br />

Gelenkbeschwerden. Eine weitere wichtige Einsatzmöglichkeit<br />

der Schwarzen Johannisbeere ist<br />

die Migräne. Ribes nigrum besitzt die besondere<br />

Eigenschaft, mit den übrigen Knospen in der <strong>Gemmotherapie</strong><br />

einen Synergieeffekt zu erzielen und<br />

damit deren Wirkung zu verstärken.<br />

26 27<br />

Wirkung:<br />

Entzündungshemmend u. schmerzlindernd<br />

Antiallergisch<br />

Entgiftend<br />

Stoffwechsel aktivierend<br />

Schmerzlindernd<br />

Einsatz:<br />

Heuschnupfen, allerg. Asthma und Bronchitis<br />

Allergien und Ekzeme<br />

Chronische Entzündungen<br />

Akute grippale Infekte<br />

Migräne<br />

Immunsystemstimulierend


Rosa canina - Heckenrose<br />

Über die Heckenrose<br />

<strong>Die</strong> Heckenrose gehört zur Familie der Rosengewächse.<br />

Sie ist eine sehr anpassungsfähige und<br />

widerstandsfähige Pflanze. So kann sie im Dickicht<br />

und in Hecken überleben. <strong>Die</strong> Heckenrose<br />

– oder auch Hundsrose genannt - kann mehrere<br />

Meter hoch werden, wobei sie sich an anderen<br />

Bäumen oder Büschen festhakt. Bei der Hundsrose<br />

handelt es sich um eine sehr symbolträchtige<br />

Pflanze. Sie ist ein Symbol für Anmut, Liebe<br />

und Lebensfreude. <strong>Die</strong> Heckenrose ist ein altes<br />

Heilmittel, das schon von dem berühmtesten<br />

Arzt der Antike Hippokrates bei Entzündungen<br />

eingesetzt wurde. Bekannt ist die Hundsrose mit<br />

ihren Früchten, den Hagebutten und ihren Blüten<br />

für ihren hohen Gehalt an Vitamin C.<br />

Wirkung:<br />

Entzündungshemmend bei Infekten der<br />

Atemwege<br />

Stärkt die Immunabwehr<br />

<strong>Die</strong> Heckenros in der <strong>Gemmotherapie</strong><br />

Für die <strong>Gemmotherapie</strong> wird der junge, frische<br />

Trieb der Hagebutte verwendet. Rosa canina ist<br />

eines der Hauptheilmittel bei Erkrankungen im<br />

gesamten Hals-Nasen-Ohren-Bereich mit seinen<br />

zahllosen akuten und chronischen Beschwerden:<br />

Schnupfen mit Rachenentzündung, Kehlkopfentzündung,<br />

Nasenschleimhautentzündung, wiederholte<br />

Mandelentzündungen, Entzündungen<br />

des Gehörganges sowie Bronchitis. Rosa canina<br />

stärkt die Immunabwehr. Daher kann es sehr gut<br />

bei Kindern eingesetzt werden, die immer krank<br />

sind, ständig Infekte der Atemwege haben und<br />

sich davon schlecht erholen. Empfehlenswert ist<br />

die Hundsrose auch für Menschen mit Migräne<br />

(am besten zusammen mit der schwarzen Johannisbeere).<br />

Im Bereich der Haut zeigt sich Rosa canina<br />

wirksam bei Entzündungen und bei Herpes.<br />

Eine spezielle Einsatzmöglichkeit der Heckenrose<br />

in der <strong>Gemmotherapie</strong> sind Arthrosen, insbesondere<br />

die Arthrose des Kniegelenkes.<br />

Einsatz:<br />

Erkältungen<br />

Grippale Infekte des Hals- und Rachenraums<br />

Chronische Entzündungen<br />

Herpes<br />

Arthrose der Kniegelenke<br />

28 29


Rosmarinus officinalis - Rosmarin<br />

Über den Rosmarin<br />

Rosmarin ist eine Pflanze aus der Familie der Lippenblütler,<br />

zu der viele wirkkräftige Heilpflanzen<br />

gehören wie Lavendel oder Pfefferminze. Es handelt<br />

sich auch bei Rosmarin um einen sehr aromatischen<br />

Strauch. Wurzel, Stengel, Blüten und<br />

Blätter verströmen einen kräftigen, aber auch<br />

zarten Duft, der belebend, angenehm und entspannend<br />

wirkt. Der immergrüne Rosmarin mag<br />

trockene, felsige Böden und sonnige Böschungen.<br />

Er wird gerne als Zier- und Heckenpflanze<br />

sowie zur Herstellung von Gewürzen und ätherischen<br />

Ölen angebaut. In der Küche ist Rosmarin<br />

heute als wichtiges Gewürz – besonders in der<br />

italienischen Küche - unverzichtbar. In der Antike<br />

war der Rosmarin eine heilige Pflanze, die<br />

Apollo oder Aphrodite den Menschen geschenkt<br />

haben sollen. Der immergrüne Rosmarin ist eine<br />

stark dem Leben zugewandte Pflanze. Mit ihren<br />

Blütchen, die wie kleine blaue Flämmchen wirken,<br />

erscheint Rosmarin sehr feurig.<br />

Rosmarin in der <strong>Gemmotherapie</strong><br />

Für die <strong>Gemmotherapie</strong> wird der junge, frische<br />

und noch unverholzte Trieb verwendet. Wissenschaftliche<br />

Arbeiten zeigen, dass das Mazerat<br />

aus diesen frischen Trieben eine viel höhere Leberschutzwirkung<br />

aufweist als die Gesamtpflanze.<br />

Dasselbe gilt für den Gallenfluss, der durch<br />

Rosmarin deutlich angeregt wird.<br />

Der Extrakt aus den Sprossen von Rosmarin entfaltet<br />

eine entgiftende und Giftstoffe ausscheidende<br />

Funktion im Leber-Gallesystem. <strong>Die</strong> Gallensäfte<br />

werden angeregt. Somit gilt Rosmarin<br />

als großer Reiniger in diesem Stoffwechselgeschehen.<br />

Das Mazerat des Rosmarin bindet freie<br />

Sauerstoffradikale und wirkt somit entgiftend.<br />

Achtung:<br />

Nicht bei hohem Blutdruck anwenden!<br />

Wirkung:<br />

Gallefluss fördernd<br />

Schützt und fördert die Leberfunktion<br />

Bindet freie Sauerstoffradikale<br />

Reiniger im Stoffwechsel<br />

Einsatz:<br />

Ausleitung und Entgiftung<br />

Anregend für den Leber- und Gallenstoffwechsel<br />

Blutreinigend<br />

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Rubus idaeus - Himbeere<br />

Über die Himbeere<br />

Wie die Erdbeere oder Apfel und Birne gehört<br />

die Himbeere zu den Rosengewächsen. Der<br />

Strauch ist vor allem wegen seiner saftig schmeckenden<br />

Früchte bekannt. Er wächst gerne an<br />

sonnigen Böschungen und Waldrändern auf<br />

kargen und säurehaltigen Böden. Bereits in der<br />

Antike wurde die Himbeere als Heilpflanze in<br />

der Medizin gelobt. Im Mittelalter wurden die<br />

wild wachsenden Himbeeren von den Mönchen<br />

kultiviert und als Therapeutikum eingesetzt. Hildegard<br />

von Bingen lobte die Heilkraft der Himbeere<br />

besonders bei Fieber. In der traditionellen<br />

europäischen Heilkunde wird die Himbeere seit<br />

Jahrhunderten zur Erleichterung und Beschleunigung<br />

der Geburt sowie zur Stärkung des Uterus<br />

verwendet.<br />

Wirkung:<br />

Reguliert das weibliche Hormonsystem<br />

Unterstützt die Funktion der Eierstöcke<br />

Entspannend und krampflösend<br />

Schmerzlindernd<br />

<strong>Die</strong> Himbeere in der <strong>Gemmotherapie</strong><br />

Für die <strong>Gemmotherapie</strong> wird der junge, frische,<br />

geschlossene Trieb der Himbeere verwendet.<br />

Der Pflanzenextrakt der Himbeere unterstützt<br />

in der <strong>Gemmotherapie</strong> die Regulierung des Hormonhaushaltes<br />

der Frau über eine Balancierung<br />

der zentralen Hormonachse im Körper. Es ist<br />

daher ein Mittel, das vor und nach der Menopause<br />

erfolgreich angewendet werden kann.<br />

<strong>Die</strong> Wirkung bei Menstruationsbeschwerden,<br />

bei Verzögerung der Regelblutung, Ausbleiben<br />

der Monatsblutung oder bei schweren und<br />

anhaltenden Menstruationsblutungen ist bemerkenswert.<br />

<strong>Die</strong> Himbeere spielt eine große<br />

Rolle bei der Regulierung und Stimulierung der<br />

Eierstöcke. Bei Schmerzen im Gebärmutterbereich<br />

während und außerhalb der Menstruation<br />

wirkt die Himbeere krampflösend und schmerzlindernd.<br />

Im gesamten Körper ist die Himbeere<br />

entspannend und krampflösend.<br />

Einsatz:<br />

Menstruationsbeschwerden<br />

Unregelmäßiger Zyklus mit verzögerter<br />

Menstruation<br />

Schmerzen der Gebärmutter<br />

Krämpfe und Verspannungen<br />

Wechseljahrsbeschwerden<br />

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Sequoia gigantea - Mammutbaum<br />

Über den Mammutbaum<br />

Sequoia gigantea gehört zur Familie der Zypressengewächse.<br />

Sein Name besagt es bereits,<br />

der Mammutbaum ist der Riese unter den Bäumen.<br />

Mammutbäume wirken wie Monumentaldenkmale<br />

der Schöpfung. <strong>Die</strong> Bäume können<br />

die gigantische Höhe von 90 Metern erreichen;<br />

aber auch in ihrem Breitenwachstum sind diese<br />

phantastischen Bäume beeindruckend: sie haben<br />

an der Basis einen Stammdurchmesser bis<br />

über 12 Meter. <strong>Die</strong>ser in Kalifornien heimische<br />

und seit längerem auch in europäischen Parks<br />

anzutreffende Baum kann sehr alt werden. <strong>Die</strong><br />

ältesten Exemplare sind 2500 Jahre alt. Bei der<br />

„Geburt“ dieser alten Mammutbäume waren<br />

Alexander der Große und Kaiser Augustus noch<br />

nicht geboren. <strong>Die</strong> Mammutbäume sind wahre<br />

Überlebenskünstler. Sie können große Hitze und<br />

Kälte ertragen. Ihre dicke und faserige orangebraune<br />

Rinde schützt sie bei Waldbränden. Ein<br />

älterer Mammutbaum überlebt auch Kälte von<br />

minus 30 Grad Celsius.<br />

Der Mammutbaum in der <strong>Gemmotherapie</strong><br />

Für die <strong>Gemmotherapie</strong> werden die jungen, frischen,<br />

grünen, unverholzten Triebe verwendet.<br />

Wie der Mammutbaum selbst in der Natur widrige<br />

Umstände überlebt, so unterstützt er Körper und<br />

Seele bei Erschöpfung jeder Art. <strong>Die</strong> Sprossen des<br />

Mammutbaumes wirken belebend und erfrischend,<br />

geben Kraft und Stärke. Der Extrakt des Mammutbaumes<br />

ist ein Tonikum bei körperlichen Schwächezuständen,<br />

aber auch bei psychischen Krisen. Er gilt<br />

als wichtiges Gemmotherapeutikum bei Menschen,<br />

die sich in einer Burn-Out-Situation befinden. Wenn<br />

man bedenkt, wie alt ein Mammutbaum werden<br />

kann, so ist es nicht verwunderlich, dass die jungen<br />

Sprossen dieses erstaunlichen Baumes als Mittel für<br />

ein „Good-Aging“ eingesetzt werden – als Mittel<br />

zur Revitalisierung bei mangelnder Leistungsfähigkeit<br />

in den „besten Jahren“ ab 50. Es kann die<br />

Alterung sowohl im sexuellen wie im intellektuellen<br />

Bereich bremsen. Der Mammutbaum wird auch<br />

bei Prostatabeschwerden eingesetzt und erleichtert<br />

das Urinieren. Darüber hinaus hat er eine stimulierende<br />

Wirkung auf das Immunsystem.<br />

34 35<br />

Wirkung:<br />

Vitalisierend<br />

Belebend<br />

Tonikum<br />

Entzündungshemmend<br />

Einsatz:<br />

Unruhe und Depressionen<br />

Erschöpfung, geistig und sexuell<br />

Burn-Out<br />

„Good Aging“<br />

Prostatabeschwerden


Tilia tomentosa - Silberlinde<br />

Über die Silberlinde<br />

<strong>Die</strong> Silberlinde gehört zur Familie der Lindengewächse.<br />

Sie zeichnet sich durch ihre auf der<br />

Unterseite weißen, silbrig glänzenden Blätter<br />

aus. <strong>Die</strong> Lindenbäume lassen bei jedem Menschen<br />

positive und frohe Gedanken wach werden.<br />

<strong>Die</strong> Übersetzung bedeutet soviel wie zart,<br />

milde, weich. <strong>Die</strong> Bezeichnung „lind“ findet sich<br />

in vielen Vornamen wie Gerlinde oder Linda,<br />

Flurbezeichnungen oder Städtenamen. Früher<br />

stand in jedem Dorf ein Lindenbaum, um den<br />

die Dorfbewohner fröhlich tanzten. <strong>Die</strong> Linde<br />

kommt in vielen Volksliedern vor und hat immer<br />

die Bedeutung von Liebe, Heimat und Harmonie.<br />

<strong>Die</strong> Silberlinde in der <strong>Gemmotherapie</strong><br />

Für die <strong>Gemmotherapie</strong> wird die frische Knospe<br />

der Silberlinde verwendet. Als Mazerat hat<br />

die Silberlinde eine sehr gute Wirkung auf das<br />

zentrale Nervensystem und die psychische Verfassung<br />

des Menschen. Bei unbestimmten Ängsten,<br />

nervösen Störungen, bei depressiven und<br />

melancholischen Stimmungen wirkt sie angstlösend<br />

und nervenstärkend. <strong>Die</strong> Silberlinde hat<br />

eine beruhigende und entspannende Wirkung.<br />

Daher ist Tilia tomentosa ein sehr gutes Mittel<br />

bei allen Formen von Schlaflosigkeit wie Einschlafstörungen<br />

und Durchschlafstörungen. Sie<br />

bildet das ideale Heilmittel in der Kinderheilkunde.<br />

Aufgrund ihrer beruhigenden Wirkung kann<br />

sie Kindern helfen, die nicht einschlafen können,<br />

nervös, unruhig oder hyperaktiv sind.<br />

<strong>Die</strong> Silberlinde gilt auch als beruhigendes „Frauenmittel“<br />

bei Ängsten, einer unbestimmten<br />

Traurigkeit oder Nervosität. Außerdem ist die<br />

Silberlinde auch als krampflösendes Mittel bei<br />

vielen krampfartigen Zuständen im Körper, bei<br />

krampfartigen Koliken und bei Magenschleimhautentzündungen<br />

bekannt.<br />

Wirkung:<br />

Verkürzt die Einschlafzeit<br />

Verbessert das Durchschlafen<br />

Beruhigend<br />

Nervenstärkend<br />

Krampflösend<br />

Einsatz:<br />

Ein- und Durchschlafstörungen<br />

Nervosität und Unruhe<br />

Depressionen, Burn-Out<br />

Krämpfe<br />

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Vaccinium myrtillus - Heidelbeere<br />

Über die Heidelbeere<br />

<strong>Die</strong> Heidelbeere gehört zur Familie der Heidekrautgewächse.<br />

Der sommergrüne Strauch<br />

bevorzugt nährstoffarme und saure Böden.<br />

Als Halbschattenpflanze wächst der Heidelbeerstrauch<br />

gerne in Moor- und Bergheiden.<br />

Seine Früchte schmecken säuerlich und färben<br />

aufgrund des hohen Gehaltes an Anthozyanen<br />

Mund und Zähne rot bis blau. <strong>Die</strong> Heidelbeeren<br />

werden seit der Antike für medizinische Zwecke<br />

genutzt. Der große Pharmakologe der Antike Dioskurides<br />

lobte die arzneiliche Wirkung der Heidelbeere.<br />

Auch Hildegard von Bingen kannte die<br />

Heilkraft der Heidelbeere. <strong>Die</strong> Pflanze ist reich<br />

an Flavonoiden, die in der Lage sind Freie Sauerstoffradikale<br />

zu „fangen“ und zu neutralisieren.<br />

Bekannt ist die Heidelbeere auch für ihren hohen<br />

Gehalt an Vitamin C. Seit Jahrhunderten kennt<br />

man die entzündungshemmenden Eigenschaften<br />

der Heidelbeere, die als natürliches Antibiotikum<br />

gilt. In der Volksmedizin werden die Blätter der<br />

Heidelbeere zur Stoffwechselanregung und zur<br />

Senkung des Blutzuckers eingesetzt.<br />

<strong>Die</strong> Heidelbeere in der <strong>Gemmotherapie</strong><br />

Für die <strong>Gemmotherapie</strong> werden die Sprossen der<br />

Heidelbeere verwendet. Der Extrakt der Heidelbeersprossen<br />

wirkt regulierend im Zuckerstoffwechsel<br />

und unterstützt die blutzuckersenkende<br />

Wirkung des Insulins. <strong>Die</strong> Heidelbeere trägt zur<br />

Verbesserung der Durchblutung und damit zur<br />

höheren Sauerstoffsättigung im Körper bei.<br />

Insbesondere wird der Blutfluss in den kleinen<br />

Gefäßen verbessert. Bei diabetesbedingten<br />

Durchblutungsstörungen kann die Heidelbeere<br />

eingesetzt werden. <strong>Die</strong> entzündungshemmende<br />

Eigenschaft des Mazerats der Heidelbeersprossen<br />

wirkt sich äußerst günstig im Harntrakt aus.<br />

<strong>Die</strong> Heidelbeere hat sich bei Blasenentzündungen<br />

bewährt.<br />

Wirkung:<br />

Regulierend im Blutzuckerstoffwechsel<br />

Durchblutungsfördernd<br />

Entzündungshemmend im Harntrakt<br />

Einsatz:<br />

Diabetes<br />

Durchblutungsstörungen<br />

Blasenentzündungen<br />

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Vaccinium vitis idaea - Preiselbeere<br />

Über die Preiselbeere<br />

<strong>Die</strong> Preiselbeere gehört zu den Heidekrautgewächsen.<br />

Der niederliegende, immergrüne<br />

Strauch mit seinen scharlachroten Früchten<br />

wächst auf nährstoffarmen und sauren Böden.<br />

Er liebt halbschattige bis schattige Stellen. <strong>Die</strong><br />

Preiselbeere ist in der Küche eine geschätzte<br />

Frucht, besonders beliebt als Beilage zu Wildgerichten.<br />

<strong>Die</strong> ehemals aus Eurasien stammende Pflanze<br />

wurde bereits von den indianischen Ureinwohnern<br />

Nordamerikas bei Entzündungen angewendet.<br />

Aufgrund des hohen Anteils an sogenannten<br />

Radikalfängern, wie den Anthocyanen<br />

(sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe), kann diese<br />

Heilpflanze Freie Radikale, die für viele degenerative<br />

Alterungsprozesse im Körper verantwortlich<br />

sind, binden und neutralisieren.<br />

Wirkung:<br />

Bindet freie Sauerstoffradikale<br />

Östrogenartig<br />

Entzündungshemmend und desinfizierend<br />

Fördert die Kalciumaufnahme<br />

<strong>Die</strong> Preiselbeere in der <strong>Gemmotherapie</strong><br />

Für die <strong>Gemmotherapie</strong> wird der junge, frische<br />

Frühlingstrieb der Preiselbeere verwendet. Das<br />

Mazerat der Preiselbeere ist ein vielseitiges<br />

„Well-Aging-Mittel“ – also ein Heilmittel gegen<br />

frühzeitiges Altern für Personen reiferen Alters.<br />

<strong>Die</strong> Preiselbeere verbessert die Selbstheilungskräfte<br />

gegen beginnende Arterienverkalkung,<br />

fördert die Kalziumaufnahme und ist daher nützlich<br />

bei Osteoporose. Dank seiner pflanzlichen,<br />

östrogenähnlichen Wirkung hat die Pflanze eine<br />

stark weibliche Ausrichtung. Sie ist in den Wechseljahren<br />

zu empfehlen, wirkt krampflösend und<br />

regulierend bei Hitzewallungen. Bekannt ist die<br />

stark desinfizierende Wirkung des Gemmomazerats.<br />

Daher ist die Preiselbeere ein wichtiges Heilmittel<br />

bei Infekten der Harnwege und bei immer<br />

wiederkehrenden Blasenentzündungen. Nützlich<br />

ist Vaccinium vitis idaea auch bei verschiedenen<br />

Erkrankungen des Darmes wie Störungen der<br />

Darmmotorik, Reizdarm, chronischer Verstopfung<br />

oder Verstopfung im Wechsel mit Durchfall.<br />

Einsatz:<br />

Frühzeitiges Altern<br />

Osteoporose<br />

Wechseljahresbeschwerden<br />

Blasenentzündungen<br />

Reizdarm<br />

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Viburnum lantana - wolliger Schneeball<br />

Über den wolligen Schneeball<br />

Der wollige Schneeball gehört wie sein Verwandter<br />

der gemeine Schneeball (Viburnum<br />

opulus) zu den Moschuskrautgewächsen. Der<br />

sommergrüne Strauch wächst in Mischwäldern,<br />

an Wegrändern und wird auch als Ziergehölz in<br />

Parks und Gärten gepflanzt. Viburnum lantana<br />

ist der „Schneeball im Sommer“. Seine weißen<br />

Blüten leuchten weit. <strong>Die</strong> Wirkung des wolligen<br />

Schneeballs als Heilmittel kannten schon die<br />

mittelalterlichen Ärzte Lonicerus und Matthiolus.<br />

Der wollige Schneeball in der<br />

<strong>Gemmotherapie</strong><br />

Für die <strong>Gemmotherapie</strong> werden die Knospen<br />

des wolligen Schneeballs verwendet. Viburnum<br />

lantana ist in der <strong>Gemmotherapie</strong> ein wichtiges<br />

Mittel für viele Erkrankungen der Lunge.<br />

Bekannt ist er als Reinigungsmittel der Lungen<br />

und Bronchien. Der Schneeball wirkt stark<br />

krampflösend und antiallergisch. Deswegen hat<br />

sich der Extrakt aus den Knospen des wolligen<br />

Schneeballs besonders bei spastischem Asthma<br />

und bei allergischen Krankheiten des Atemtraktes<br />

bewährt. Dazu gehören Bronchitis und<br />

asthmoide Bronchitis bei Heuschnupfen und andere<br />

allergisch ausgelöste Atemprobleme. Auch<br />

bei trockenem und allergischem Husten ist der<br />

Schneeball angezeigt.<br />

Wirkung:<br />

Krampflösend<br />

Antiallergisch<br />

Einsatz:<br />

Entgiftung der Lunge und der Bronchien<br />

Spastisches Asthma<br />

Allergisches Asthma<br />

Trockener und allergischer Husten<br />

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Vitis vinifera - Weinrebe<br />

Über die Weinrebe<br />

<strong>Die</strong> Weinrebe gehört zur Familie der Weinrebengewächse.<br />

<strong>Die</strong> Weinrebe bevorzugt sonnige<br />

Lagen, ist stark rankend und kann bis zu 5 Meter<br />

hoch werden. Der Weinstock ist nicht nur irgendeine<br />

Pflanze, sondern zählt zu den ältesten<br />

Kulturpflanzen. Der Anbau der Weinrebe lässt<br />

sich bis 400.000 v. Chr. zurückverfolgen. Über<br />

Ägypten erfolgte die Ausbreitung im Mittelmeer.<br />

<strong>Die</strong> Römer brachten den Weinanbau nach<br />

ganz Europa und besonders in die Regionen am<br />

Rhein. Im Altertum galt der Wein als Symbol des<br />

Blutes der Götter. In der griechischen Mythologie<br />

war der ausgelassene Gott Dionysos der<br />

Gott des Weines. Im Christentum symbolisiert<br />

der Wein das Blut Christi in der eucharistischen<br />

Wandlung. Schon in der Antike und im Mittelalter<br />

war die Heilwirkung der Weinrebe bekannt.<br />

In den Kräuterbüchern zu Beginn der Neuzeit<br />

wie im „Gart der Gesundheit“ (1485) lobten die<br />

Heilkundigen die Weinrebe.<br />

<strong>Die</strong> Weinrebe in der <strong>Gemmotherapie</strong><br />

Für die <strong>Gemmotherapie</strong> werden die Knospen<br />

der Weinrebe verwendet. Wegen ihrer antientzündlichen<br />

Wirkung wird in der <strong>Gemmotherapie</strong><br />

die Weinrebe vor allem bei chronischen<br />

Entzündungen eingesetzt. Vitis vinifera hat eine<br />

heilende Wirkung auf Knochen und Gelenke.<br />

<strong>Die</strong> Knospen der Weinreben fördern die Selbstheilungskräfte<br />

bei Arthrosen, bei entzündlichen<br />

Veränderungen der Knochen und Gelenke sowie<br />

bei Rheumatismus. Bei chronischer Venenschwäche<br />

hat die Weinrebe eine kräftigende<br />

Wirkung auf die Venen.<br />

Wirkung:<br />

Antientzündlich<br />

Heilende Wirkung auf Knochen und Gelenke<br />

Kräftigende Wirkung auf Venen<br />

Einsatz:<br />

Chronische Entzündungen<br />

Arthrosen<br />

Rheumatische Erkrankungen<br />

Venenschwäche<br />

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Dr. Koll Biopharm GmbH<br />

Am Johannisberg<br />

53474 Bad Neuenahr<br />

www.koll-biopharm.de<br />

Dr. med. Ulrike Keim, Ärztin für Innere Medizin, Bonn<br />

Dr. rer. nat. Kathrin Koll, <strong>Apotheke</strong>rin, Bad Neuenahr

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