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Download - die regionale 2013 - Südwestfalen

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Ausgabe<br />

Sommer<br />

<strong>2013</strong><br />

www.suedwestfalen.com<br />

<strong>Südwestfalen</strong><br />

Regionale<br />

Radnetz<br />

<strong>Südwestfalen</strong>:<br />

Hier kommt was<br />

ins Rollen<br />

Märchenhafter<br />

Möhnesee<br />

Wachgeküsste Schönheit<br />

„Erstaunliches geleistet“<br />

Interview mit<br />

Hannelore Kraft<br />

Weltmarktführer aus<br />

<strong>Südwestfalen</strong><br />

Besuch bei Falke


Inhalt<br />

Inhalt Sommer <strong>2013</strong><br />

Aktuelles<br />

S. 3<br />

6. <strong>Südwestfalen</strong>tag: Auf geht‘s –<br />

nach Bad Berleburg!<br />

S. 6-7<br />

Rückblick auf das Regionale-Jahr:<br />

Interview mit Hannelore Kraft<br />

______<br />

Neuland<br />

S. 4-5<br />

Radnetz <strong>Südwestfalen</strong>:<br />

Hier kommt was ins Rollen<br />

S. 8-9<br />

Märchenhafter Möhnesee:<br />

Wachgeküsste Schönheit<br />

S. 14-15<br />

Wege zum Leben in <strong>Südwestfalen</strong>:<br />

Eintauchen in einen spirituellen Sommer<br />

______<br />

Wirtschaftwissen<br />

S. 10-11<br />

Weltmarktführer aus <strong>Südwestfalen</strong>:<br />

Beim Textilhersteller Falke trifft<br />

Weltläufigkeit auf Heimatliebe<br />

______<br />

<strong>Südwestfalen</strong>-Botschafter<br />

S. 12<br />

Ehrliche Maloche statt Starallüren:<br />

Interview mit Mediziner, Schauspieler und<br />

<strong>Südwestfalen</strong>-Botschafter Joe Bausch<br />

Landleben<br />

S. 13<br />

Meine Heimat 2020:<br />

Zu Hause ist da, wo man eigene<br />

Ideen verwirklichen kann<br />

______<br />

KunterBunt<br />

S. 15<br />

Das <strong>Südwestfalen</strong>-Wimmelbild:<br />

Rätselspaß für Kids mit Köpfchen<br />

______<br />

Auf einen Blick<br />

S. 16<br />

Gewinnspiel, Neuigkeiten, Tipps<br />

und Termine aus der Region<br />

Aktuelles<br />

6.<br />

auf geht’s – Nach Bad Berleburg!<br />

<strong>Südwestfalen</strong>tag<br />

Über eine zu geringe Anzahl von Gästen wird sich Bad Berleburg<br />

am 14. und 15. September <strong>2013</strong> keine Gedanken machen müssen.<br />

SüdwestFalen<br />

feiert<br />

14.-15.<br />

september<br />

Radnetz <strong>Südwestfalen</strong><br />

Hier kommt was ins Rollen!<br />

4<br />

Regionale im Rückblick<br />

Impulsveranstaltung in Elspe<br />

6<br />

Meine Heimat 2020<br />

Eigene Ideen verwirklichen<br />

13<br />

Gleich mehrere Großveranstaltungen finden<br />

gemeinsam an <strong>die</strong>sem Wochenende in der<br />

„Stadt der Dörfer“ statt: der Wittgensteiner<br />

Holzmarkt (Sa./So.), der 6. <strong>Südwestfalen</strong>tag<br />

(Sa.) und der 3. Tag der Dörfer am Rothaarsteig<br />

(So.). Die Planungen laufen bereits seit<br />

Monaten auf Hochtouren. Fest steht: Der<br />

<strong>Südwestfalen</strong>tag wird natürlich wieder ein<br />

mehrstündiges Bühnenprogramm mit Künstlern<br />

und Prominenten aus der Region sowie<br />

ein großes Popkonzert am Abend bieten.<br />

Beim Tag der Dörfer stehen das Dorfleben, das<br />

ehrenamtliche Engagement und <strong>die</strong> vielen<br />

spannenden Anstöße in der ländlichen Entwicklung<br />

im Mittelpunkt. Auch der Wittgensteiner<br />

Holzmarkt ist weit über <strong>die</strong> Grenzen<br />

<strong>Südwestfalen</strong>s hinaus bekannt. Die Veranstaltung<br />

hat sich als Schaufenster für innovative<br />

Produkte sowie Herstellungs- und Verarbeitungsmethoden<br />

rund um den Rohstoff „Holz“<br />

etabliert. „Die Veranstaltungen werden sich<br />

hervorragend ergänzen und viele Besucher in<br />

<strong>die</strong> Stadt ziehen. Ich freue mich natürlich,<br />

dass der <strong>Südwestfalen</strong>tag nach Siegen im Jahr<br />

2008 zum zweiten Mal in unserem Kreis ausgetragen<br />

wird“, sagt Paul Breuer, Landrat des<br />

Kreises Siegen-Wittgenstein und Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der <strong>Südwestfalen</strong> Agentur.<br />

Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Für <strong>Südwestfalen</strong><br />

Regionale <strong>2013</strong><br />

南 威 斯 特 法 伦 --- Sie lesen und verstehen<br />

nur Chinesisch? Ganz richtig! Wir haben<br />

„<strong>Südwestfalen</strong>“ ins Chinesische übersetzen<br />

lassen und das aus gutem Grund: Auf der<br />

internationalen Auto-Messe in Shanghai hat<br />

sich unsere Region präsentiert. Gemeinsam<br />

mit Vertretern heimischer Unternehmen und<br />

der Hochschulen. Ein hoch spannender<br />

Auftritt, immerhin standen <strong>die</strong> beiden Automo<br />

tive-Kompetenzzentren, <strong>die</strong> derzeit mithilfe<br />

der Regionale in Attendorn und Lippstadt<br />

entstehen, im besonderen Fokus. Weit<br />

über unsere Grenzen hinaus findet <strong>die</strong>ses<br />

Projekt Beachtung.<br />

Etwa 3.100 Einwohner leben in Lennestadt-<br />

Elspe. Das sind rund 23 Millionen weniger<br />

als in Shanghai. Der kleine Ort im Kreis Olpe,<br />

der vor allem für <strong>die</strong> Karl-May-Festspiele<br />

bekannt ist, war für uns jetzt aber mindestens<br />

genauso wichtig wie <strong>die</strong> chinesische Metropole.<br />

Mit der zentralen Veranstaltung der<br />

Regionale <strong>2013</strong> auf der Waldbühne ist das<br />

<strong>Südwestfalen</strong>-Präsentationsjahr so richtig<br />

gestartet. Was mich am meisten beeindruckt<br />

hat? Keine Frage, der Besuch der Ministerpräsidentin<br />

war etwas ganz Besonderes. Genau<br />

wie das Bühnenprogramm und <strong>die</strong> Präsentationen.<br />

Aber das Entscheidende in Elspe war<br />

etwas anderes: Aus fast allen Städten und<br />

Gemeinden sind Bürgerinnen und Bürger mit<br />

dabei gewesen. Sie haben dafür gesorgt, dass<br />

<strong>die</strong> Veranstaltung das geworden ist, was wir<br />

uns gewünscht haben: ein südwestfälisches<br />

Familientreffen!<br />

Dirk Glaser,<br />

Geschäftsführer<br />

<strong>Südwestfalen</strong> Agentur<br />

Die Regionale ist ein Strukturförderprogramm<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen. Seit 1997 findet<br />

sie alle drei Jahre in einer anderen<br />

Bewerberregion statt. <strong>2013</strong> ist <strong>die</strong><br />

Region <strong>Südwestfalen</strong> Ausrichter,<br />

zu der sich <strong>die</strong> Kreise Soest,<br />

Siegen-Witt genstein, Olpe sowie<br />

Märkischer Kreis und Hochsauerlandkreis<br />

vor fünf Jahren<br />

zusammengeschlossen haben.<br />

Viele verschiedene Projekte aus den<br />

Bereichen Städtebau, Umwelt, Wirtschaft,<br />

Kultur, Bildung und Wissen wurden dafür<br />

auf den Weg gebracht. Ziel ist es, <strong>die</strong> fünf Kreise –<br />

<strong>die</strong> zusammen eine der leistungsfähigsten Industrieregionen<br />

Nordrhein-Westfalens bilden<br />

– fit für <strong>die</strong> Globalisierung zu machen<br />

und auf <strong>die</strong> Herausforderungen des<br />

demografischen Wandels vorzubereiten.<br />

Darüber hinaus steht<br />

der Erhalt der zwischen Lippe und<br />

Sieg einzigartigen Kulturlandschaft<br />

im Fokus. Die Projekte werden<br />

durch <strong>die</strong> <strong>Südwestfalen</strong> Agentur<br />

mit Sitz in Olpe koordiniert.<br />

Mehr unter www.suedwestfalen.com/<strong>regionale</strong><br />

Ausgabe _ Sommer <strong>2013</strong><br />

2<br />

Ausgabe _ Sommer <strong>2013</strong><br />

3


NeuLand<br />

Radnetz<br />

<strong>Südwestfalen</strong><br />

Hier kommt was ins Rollen!<br />

Text: Christine Lanwehr<br />

Ausgabe _ Sommer <strong>2013</strong><br />

4<br />

Ein Ziel, das alle fünf Kreise und damit<br />

59 Kommunen an einen Tisch gebracht<br />

hat. Geeint hat sie ein großer Plan: Geschaffen<br />

werden soll ein attraktives und durchgängiges<br />

Radwegenetz für <strong>die</strong> gesamte Region.<br />

Daniel Wegerich beschreibt <strong>die</strong> Ausgangslage.<br />

Der Diplom-Geograf von der Sauerland-Radwelt<br />

spricht von einer „taktisch klugen Verknüpfung“<br />

des bereits vorhandenen Angebots.<br />

Das eben da ist – aber nicht im ausreichenden<br />

Maße wahrgenommen wird. Vielleicht, weil<br />

<strong>die</strong> Assoziation von Fahrradfahren und <strong>Südwestfalen</strong><br />

nicht zwangsläufig ist. <strong>Südwestfalen</strong><br />

– da denkt man an Wandern und Freizeitparks,<br />

an Stauseen und Skifahren. Wegerich widerspricht:<br />

„Das Radfahren ist mittlerweile zweiter<br />

Ankerpunkt für den Tourismus.“ Tatsächlich<br />

warten in Zukunft 2.750 Kilometer Radweg<br />

darauf, abgefahren zu werden.<br />

Das Radland <strong>Südwestfalen</strong><br />

mit System erschlossen<br />

RAuf aufs<br />

Rad<br />

In SüdwestFalen<br />

Das Rad neu erfinden? So vermessen<br />

sind sie in <strong>Südwestfalen</strong> nicht.<br />

Das Rad wiederentdecken – das<br />

dagegen haben sie schon vor. Mit<br />

der Erteilung des dritten Regionale-Sterns<br />

für das Projekt „Radnetz<br />

<strong>Südwestfalen</strong>“ ist <strong>die</strong>ses Ziel<br />

in erreichbare Nähe gerückt.<br />

Auf den unterschiedlichen Themenradwegen<br />

lässt sich <strong>die</strong> Region auf zwei Rädern wunderbar<br />

erschließen. Bis zur Regionale waren alle<br />

allein unterwegs – jetzt ergibt sich ein großes<br />

Ganzes: „Die gesamte Region erhält eine einheitliche<br />

Beschilderung und wird in Waben aufgeteilt.“<br />

Quasi übergeordnet, „an den Schnittstellen,<br />

den Knotenpunkten, wo <strong>die</strong> Waben<br />

aufeinandertreffen, gibt es Hinweisschilder<br />

und Informationstafeln“, erklärt Wegerich.<br />

So kann das Radland <strong>Südwestfalen</strong> mit System<br />

erschlossen werden, soll es gar möglich<br />

werden, ohne Karte durch <strong>die</strong> Gegend zu kommen.<br />

Auch das ist nicht neu erfunden. „Wir<br />

haben ins Rheinland geschaut, dort wird das<br />

Wabensystem mit Erfolg umgesetzt“, erläutert<br />

Bernd Strotkemper vom Märkischen Kreis,<br />

„es geht darum, <strong>die</strong> Rad-Infrastruktur zu verbessern<br />

und zu vereinheitlichen.“ Der Mann<br />

für Umweltschutz und Planung im Kreishaus<br />

in Lüdenscheid koor diniert Planungen und<br />

Gespräche. Eine gewaltige Aufgabe, 59 Kommunen<br />

mit mindestens ebenso vielen Interessen<br />

unter einen Hut zu bringen. „Das ist mein<br />

Kind“, sagt Strotkemper schmun zelnd und<br />

ein wenig stolz, wenn er vom Fortschritt des<br />

Projektes spricht.<br />

2.750<br />

Zahlen, Bitte!<br />

Radweg führen durch<br />

<strong>die</strong> Region<br />

km<br />

Alles andere als ein Schildbürgerstreich<br />

Im Jahr 2009 ging es los, jetzt ist <strong>die</strong> Wabenkarte<br />

in mühevoller Kleinarbeit bereits ausgearbeitet,<br />

in ihr sind <strong>die</strong> Themenradwege integriert.<br />

Darunter auch der RuhrtalRad weg, der<br />

seit 2006 vermarktet wird und eine einzige Erfolgsgeschichte<br />

ist. „Er führt von Winterberg<br />

nach Duisburg, 230 Kilometer lang“, sagt<br />

Daniel Wegerich, „immer <strong>die</strong> Ruhr hin ab.“<br />

Geführt wird <strong>die</strong> Strecke über Feldwege und<br />

Nebenstraßen. Jüngster Spross im Kanon der<br />

Radwege ist der „MöhnetalRadweg“. Von Brilon<br />

aus geht es 65 Kilometer talabwärts <strong>die</strong><br />

Möhne entlang bis nach Neheim. „Diese Streckenführung<br />

gibt es schon lange, jetzt aber hat<br />

das Kind einen Namen und eine einheitliche<br />

Beschilderung“, so Wegerich. Überhaupt,<br />

Schilder, sie sind ein ganz großes Thema.<br />

NeuLand<br />

Eigenhändig hat Daniel Wegerich jene für<br />

den MöhnetalRadweg angebracht. Bis er zum<br />

Schraubenzieher greifen kann, ist es ein langer<br />

Weg. Jedes Schild bedarf der straßenverkehrsrechtlichen<br />

Anordnung. Knapp 850.000 Euro<br />

fließen ins Beschild erungs sys tem für das Radnetz<br />

in Südwest falen. 320.000 Euro werden in<br />

<strong>die</strong> Radwerkstatt investiert. Hier wird nicht geflickt<br />

und gepumpt, hier geht es um Ideen. Vorgesehen<br />

ist eine (noch zu besetzende) Stelle,<br />

deren Inhaber viele weitere Visionen rund ums<br />

Radeln entwickeln und anstoßen soll.<br />

Tolle Landschaft, attraktive Gastronomie,<br />

machbare Anstiege<br />

Aufgabe ist es, <strong>die</strong> vorhandenen Rad-Ressourcen<br />

zu einer festen Marke zu entwickeln. Immer<br />

wieder nämlich hören Daniel Wegerich und<br />

seine Kollegen, wenn sie auf Messen <strong>die</strong> Region<br />

präsentieren, dass <strong>die</strong> Menschen erstaunt sind,<br />

dass man im Sauer- und Siegerland tatsächlich<br />

Rad fahren kann. Und wie man das kann.<br />

Daniel Wegerich hat das Glück, Beruf und<br />

Hobby verbinden zu können. Den Möhnetal-<br />

Radweg ist er entlanggefahren, rein beruflich.<br />

Sanft bergab führt das Streckenprofil den Radler<br />

ab Brilon Bahnhof, <strong>die</strong> wenigen Steigungen<br />

sind machbar, verwunschene Wege auf alten<br />

Bahntrassen sowie <strong>die</strong> Fahrt entlang des Südufers<br />

des Möhnesees bieten einmalige Erlebnisse.<br />

So fällt es ihm kaum schwer, drei Gründe<br />

zu nennen, weshalb man in <strong>Südwestfalen</strong><br />

Rad fahren sollte: „Eine tolle Landschaft, eine<br />

attraktive Gastronomie, steigungsarmes Radfahren<br />

in einem Mittelgebirge – eigentlich<br />

ist jeder einzelne Punkt Grund genug, hier<br />

Fahrrad zu fahren.“<br />

Bekannte Routen<br />

in der Region*:<br />

Rad-werkstatt<br />

auf einen Blick<br />

Die Sauerland-Radwelt führt stellvertretend für <strong>die</strong> fünf Landkreise in <strong>Südwestfalen</strong> das<br />

Projekt Rad-Werkstatt durch. Sie ist verantwortlich für <strong>die</strong> infrastrukturelle Weiterentwicklung des<br />

Radtourismus im Sauerland in all seinen Facetten: Mountainbike und Rennrad unter der Marke „Bike<br />

Arena Sauerland“, E-Bike und Tourenrad. Gemeinsam mit Sauerland-Tourismus wird <strong>die</strong>ses Angebot<br />

überregional vermarktet.<br />

Weitere Informationen unter www.sauerland.com/radfahren www.bike-arena.de<br />

Ausgabe _ Sommer <strong>2013</strong><br />

5<br />

Römer-Lippe-Route<br />

Wickede<br />

RuhrtalRadweg<br />

Siegtalradweg<br />

SauerlandRadring<br />

Lippstadt<br />

Soest<br />

MöhnetalRadweg<br />

Eslohe<br />

Siegen<br />

Hellweg-Route<br />

Netphen<br />

Brilon<br />

Alme-Radweg<br />

Marsberg<br />

Diemelradweg<br />

Medebach<br />

Lahntalradweg<br />

*Darüber hinaus existiert eine Vielzahl weiterer lokaler<br />

Kurse mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen.<br />

Daniel Wegerich,<br />

Diplom-Geograf der<br />

Sauerland-Radwelt<br />

i


Aktuelles<br />

Aktuelles<br />

Das Regionale Jahr<br />

Ein Bunter Rückblick<br />

2<br />

1<br />

4<br />

Startschuss in Elspe<br />

Es war ein, vielleicht sogar DER Höhepunkt<br />

im Regionale-Jahr: <strong>die</strong> Impulsveranstaltung<br />

in Lennestadt-Elspe. 2.500 Besucher, bestes<br />

Wetter, tolle Kulisse. Wo normalerweise Old<br />

Shatterhand und Winnetou durch <strong>die</strong> Prärie<br />

reiten, ersetzte für einen Tag <strong>die</strong> Region <strong>Südwestfalen</strong><br />

den Wilden Westen.<br />

Der bekannte WDR-Moderator Matthias Bongard<br />

führte durch ein zweieinhalbstündiges Bühnenprogramm<br />

mit Filmbeiträgen, Talkrunden<br />

sowie Musik- und Showeinlagen. Besonders im<br />

Fokus standen natürlich <strong>die</strong> Regionale-Projekte.<br />

Die Impulsveranstaltung war offizieller Startschuss<br />

für das Präsentationsjahr der Regionale.<br />

__________<br />

Tipp:<br />

Durchblick behalten!<br />

Möchten Sie wissen, welche Events des Regionale-<br />

Präsentationsjahres in Ihrer Nähe stattfinden?<br />

Dann werfen Sie einen Blick in den aktuellen Veranstaltungskalender,<br />

den <strong>die</strong> <strong>Südwestfalen</strong> Agentur<br />

alle drei Monate neu herausgibt. Die Broschüre liegt<br />

kostenlos in vielen öffentlichen Einrichtungen und<br />

Orten, an Projektstandorten der REGIONALE <strong>2013</strong><br />

und natürlich in der <strong>Südwestfalen</strong> Agentur aus. Zudem<br />

gibt es auch einen Internet-Kalender, in dem<br />

alle Veranstaltungen verzeichnet sind.<br />

Einfach anklicken unter:<br />

www.suedwestfalen.com/<strong>regionale</strong><br />

3<br />

5<br />

01 Richtig kuh(l): <strong>Südwestfalen</strong> stellte auf der<br />

Inter nationalen Grünen Woche in Berlin <strong>die</strong><br />

REGIONALE <strong>2013</strong> vor.<br />

02 Weigand & Genähr, Bauer Klemens Schulte-<br />

Vierkötter, Gerd Normann und <strong>die</strong> Twersbraken<br />

haben sich zum „<strong>Südwestfalen</strong>-Kabarett“<br />

zusammengeschlossen und gehen auf Tour.<br />

03 Jahrhundertleuchten am Möhnesee: Mithilfe<br />

modernster LED-Technik wurde <strong>die</strong><br />

Staumauer zu einem echten Hingucker.<br />

04 Tag der südwestfälischen Weltmarktführer<br />

in Hemer mit Bundesaußenminister Dr.<br />

Guido Westerwelle als prominentem Gast<br />

und mehr als 700 Besuchern.<br />

05 In Elspe entzündete Hannelore Kraft <strong>die</strong><br />

<strong>Südwestfalen</strong>-Fackel, <strong>die</strong> bis zum <strong>Südwestfalen</strong>tag<br />

am 14. September in Bad Berleburg<br />

brennen wird.<br />

06 Circa 2.500 Besucher verfolgten das Bühnenprogramm<br />

und tummelten sich auf dem Gelände<br />

der Karl-May-Festspiele.<br />

6<br />

Ministerpräsidentin<br />

Hannelore Kraft<br />

Erstaunliches<br />

Geleistet<br />

NRW-Regierungschefin Hannelore Kraft zur<br />

Impulsveranstaltung der REGIONALE <strong>2013</strong><br />

Was verbinden Sie persönlich mit der<br />

Region <strong>Südwestfalen</strong>?<br />

<strong>Südwestfalen</strong> hat eine hohe Lebensqualität,<br />

<strong>die</strong> geprägt ist von schönen Landschaften,<br />

historischen Altstädten, einem lebendigen Vereinsleben<br />

und heimatverbundenen Menschen.<br />

Im vergangenen Jahr war ich zum Beispiel auf<br />

dem Stadtfest in Sundern. Ich bin ein großer<br />

Fan von solchen Feiern, weil es bürgernahe<br />

Feste sind, im wörtlichen Sinne: Feste für das<br />

Volk. In vielen Orten in <strong>Südwestfalen</strong> herrscht<br />

noch echtes Gemeindeleben. Das hat viel mit<br />

Lebensqualität zu tun. Wenn Menschen vor<br />

Ort gemeinsam etwas auf <strong>die</strong> Beine stellen<br />

wie zum Beispiel ein Stadtfest, wenn man<br />

sich umeinander kümmert, füreinander da<br />

ist, dann trägt das entscheidend dazu bei,<br />

dass man sich zu Hause fühlt. Wie wohl man<br />

sich hier fühlen kann, habe ich selbst schon<br />

in vielen Familienfreizeiten des Landessportbundes<br />

in der Sportschule in Hachen erlebt.<br />

Es ist kein Geheimnis: <strong>Südwestfalen</strong> ist in<br />

gewisser Weise für mich eine zweite Heimat.<br />

Die Regionale <strong>2013</strong> biegt auf <strong>die</strong> Zielgerade<br />

ein. Wie beurteilen Sie <strong>die</strong> bisherigen<br />

Entwicklungen?<br />

Die Regionale <strong>2013</strong> – <strong>Südwestfalen</strong> – hat in<br />

den vergangenen Jahren Erstaunliches geleistet.<br />

Vor allem bei der interkommunalen Zusammenarbeit<br />

wurden bedeutende Fortschritte<br />

gemacht. Als Beispiele für vorbildliche <strong>regionale</strong><br />

Kooperationsprojekte nenne ich nur <strong>die</strong><br />

„LenneSchiene“ und „Oben an der Volme“.<br />

Auf <strong>die</strong>se gute Zusammenarbeit kann <strong>die</strong><br />

Region auch über den Zeitraum der Regionale<br />

hinaus weiter aufbauen. Diese gelebte<br />

Kooperation und das vernetzte Handeln<br />

kann man als den wichtigsten Erfolg der<br />

Regionale <strong>2013</strong> bezeichnen.<br />

<strong>Südwestfalen</strong> wirbt unter anderem mit<br />

dem Slogan „Industrieregion Nr. 3 in<br />

Deutschland“. Wie wichtig ist <strong>die</strong> Region<br />

für den Standort NRW?<br />

Ausgabe _ Sommer <strong>2013</strong> Ausgabe _ Sommer <strong>2013</strong><br />

6 7<br />

<strong>Südwestfalen</strong> ist nicht nur eine touristisch<br />

eindrucksvolle Region, sondern auch ein industriell<br />

bedeutender Standort für unser<br />

Land. Das ist bei meinen Besuchen vor Ort<br />

immer wieder deutlich geworden, beispielsweise<br />

bei der SIHK Hagen, der IHK Siegen<br />

oder einem global erfolgreichen Familienunternehmen<br />

in Halver. Viele mittelständische<br />

Betriebe haben sich eine im Weltmarkt führende<br />

Rolle in ganz unterschiedlichen Branchen<br />

erarbeitet, zum Beispiel im Maschinenund<br />

Anlagenbau oder in der Elektronik und<br />

Elektro technik. Hier gibt es eine Menge<br />

„Hidden Champions“, <strong>die</strong> für Innovationskraft,<br />

Internationalität und Nachhaltigkeit<br />

stehen. <strong>Südwestfalen</strong> gehört daher nicht umsonst<br />

zu den drei stärksten Industrieregionen<br />

Deutschlands.


NeuLand<br />

NeuLand<br />

Märchenhafter Möhnesee<br />

Wachgeküsste Schönheit<br />

Text: Christine Lanwehr<br />

Es war einmal der Möhnesee.<br />

Er war ein schöner See und er<br />

schlief 100 Jahre lang zwischen<br />

Arnsberger Wald und Haarstrang.<br />

Viele Menschen kannten den See,<br />

einige versuchten, ihn wachzuküssen.<br />

Jetzt erstrahlen drei leuchtende<br />

Sterne über der Wasserober<br />

fläche. Alle Menschen am<br />

See freuten sich und feierten<br />

ein großes Fest.<br />

Tatsächlich klingt es wie bei Dornröschen,<br />

was sich in <strong>die</strong>sem Jahr am<br />

Möhnesee abspielt. Dabei ist so viel<br />

Wahres daran. So feiert das „Westfälische<br />

Meer“ in <strong>die</strong>sem Jahr seinen 100. Geburtstag.<br />

Wie gut passt es da, dass der Möhnesee ein<br />

Teil der Regionale-Projektfamilie „NeuLand“<br />

ist – und dank <strong>die</strong>ses Engagements aus dem<br />

Tiefschlaf geholt werden kann.<br />

Amtlich „seenswürdig“<br />

„Endlich“, sagt dazu Burkhard Schulte von<br />

der Gemeinde Möhnesee, „das ist ein besonderes<br />

Geburtstagsgeschenk.“ Der Fachbereichsleiter<br />

Gemeindeentwicklung, Umwelt und<br />

Bauwesen hat so lange darauf gewartet, dass<br />

so etwas passiert an seinem See. Schon einmal<br />

haben sie sich mit der Regionale beworben,<br />

das Projekt „Seenswürdig“ scheiterte 2010.<br />

Weiter ging es 2011 mit der Bewerbung für <strong>die</strong><br />

Landesgartenschau 2017, gemeinsam mit<br />

Soest und Bad Sassendorf. Wieder wurde es<br />

nichts, wieder war <strong>die</strong> Enttäuschung groß.<br />

Doch der dritte Anlauf gelang – in Kooperation<br />

mit vier weiteren Seen. Und was bei<br />

„Seenswürdig“ als „zu regional“ abgetan<br />

wurde, kommt nun <strong>Südwestfalen</strong>-global<br />

daher. „JAAAAA“, stand in der SMS, <strong>die</strong><br />

Bürgermeister Hans Dicke an seinen Fachbereichsleiter<br />

schickte, als der dritte Stern<br />

am 12. April <strong>2013</strong> vergeben war.<br />

Ehrgeizige Ziele, <strong>die</strong> noch in <strong>die</strong>sem<br />

Jahr angepackt werden<br />

Das bedeutet: Es gibt Geld! Denn ohne geht<br />

es nicht, allein an der Möhne werden 7,2 Millionen<br />

Euro verplant und verbaut. 20 Prozent<br />

muss <strong>die</strong> Gemeinde allein stemmen, aus<br />

clever verwalteten Rücklagen gelingt <strong>die</strong>s.<br />

Noch in <strong>die</strong>sem Jahr, so Burkhard Schulte,<br />

werden 1,2 Millionen Euro in Körbecke verbraucht.<br />

Hier schläft der See besonders tief.<br />

Die sogenannte Freizeitanlage hat den rostigen<br />

Charme der 1970er-Jahre, <strong>die</strong> Ortsmitte keinerlei<br />

Anbindung an den See, der selbst von der<br />

Seestraße aus nicht zu sehen ist. All das wird<br />

sich ändern. Den Wettbewerb, in dem es um<br />

<strong>die</strong> Neugestaltung am See ging, gewann das<br />

Büro wbp Landschaftsarchitekten aus Bochum.<br />

„Aus der Freizeitanlage wird der Seepark, der<br />

über <strong>die</strong> Seetreppe erreicht werden kann“, begeistert<br />

sich Burkhard Schulte. Noch in <strong>die</strong>sem<br />

Jahr rollen Bagger und Mähmaschinen,<br />

um mit dem Seepark zu beginnen, der mit<br />

der dann barrierefreien Staumauer in Günne<br />

– auch Teil des Regionale-Projektes – <strong>die</strong> wichtigsten<br />

touristischen Attraktionen am Möhnesee<br />

bilden soll. Weitere Maßnahmen: zwei<br />

Möhnebalkone und eine Terrasse an der Naturpromenade<br />

auf der Hevehalbinsel, ein Gesundheitsparcours,<br />

ein neues Lichtkonzept.<br />

Herzstück aber wird der Seepark in Körbecke<br />

mit Liegeflächen, Sitzmöglichkeiten, Badeund<br />

Bootsstegen, Kiosk und Gastronomie,<br />

Bootsverleih und Segelschule.<br />

Sauerlandseen<br />

100 % seenswürdig<br />

Leben mit und vom See<br />

Dort wartet noch jemand sehnlichst auf den<br />

Baubeginn. Sven Höcker führt in dritter Generation<br />

mit seiner Frau Melanie <strong>die</strong> Segelschule<br />

in Körbecke. Der 34-Jährige ist hier<br />

groß geworden, lebt mit und vom See. „Es<br />

muss etwas getan werden. Das ist <strong>die</strong> letzte<br />

Möhnesee<br />

Chance für den Möhnesee. Es wäre eine Katastrophe<br />

gewesen, wenn der Plan gescheitert<br />

wäre.“ Jetzt aber wird alles gut. Hofft er. Und<br />

ist bereit zu investieren. „Zwischen 100.000<br />

und 400.000 Euro“ schweben ihm vor. 120<br />

Boote hat er insgesamt am See, Segelboote,<br />

Tret- und Ruderboote. Die brauchen Anleger<br />

und Stege und eine Slipanlage, um sie ins<br />

Wasser zu lassen. „Der Seepark ist ganz wichtig<br />

für <strong>die</strong> Gemeinde. Man hat sich zu lange<br />

ausgeruht und nichts getan. Jetzt aber ziehen<br />

alle an einem Strang. Ich bin bereit zu<br />

inves tieren.“<br />

Wo es schön ist, kommen <strong>die</strong> Leute hin!<br />

Er spricht im Gleichklang mit Christian Becker.<br />

Der Event-Veranstalter hat seinen Firmensitz<br />

in Ellingsen – einer der 15 Orte der Gemeinde<br />

Möhnesee – den See braucht er für Drachenbootfahrten<br />

und Floßtouren. „Ich halte <strong>die</strong><br />

Projekte für gut“, sagt er. „Es musste etwas<br />

getan werden, gerade in Körbecke.“ Auch<br />

Becker ist bereit zu investieren. Weil er weiß,<br />

dass er einen Nutzen davon hat. „Es wird auf<br />

alle Fälle spannend.“ Und schön. Da ist Sven<br />

Höcker sicher. „Und wo es schön ist, da kommen<br />

auch <strong>die</strong> Leute hin.“ So wie bei Dornröschen.<br />

Sie war auch schön, schlief 100 Jahre<br />

– und wurde dann wachgeküsst.<br />

www.100-jahre-möhnesee.de<br />

15<br />

Zahlen, Bitte!<br />

Auf einen Blick<br />

vereint <strong>die</strong> Gemeinde Möhnesee.<br />

Den Ort Möhnesee gibt es<br />

selber gar nicht, <strong>die</strong> Gemeinde<br />

wurde mit der kommunalen<br />

Neugliederung 1969<br />

geschaffen.<br />

Das Regionale-Projekt ,Sauerland-Seen‘ vereint Möhnesee, Hennesee, Sorpesee, Bigge-/Listersee<br />

sowie den Diemelsee in der Projektfamilie „NeuLand“. Eine Lenkungsgruppe unter Federführung des<br />

Hochsauerlandkreises arbeitete <strong>die</strong> Vorschläge aus. Im April <strong>2013</strong> wurde der dritte Stern verliehen.<br />

Sobald <strong>die</strong> Bewilligungsbescheide vorliegen, kann es losgehen mit den Baumaßnahmen. Das sind viele<br />

– alle mit dem Ziel, <strong>die</strong> Seen besser zu profilieren, sie aus dem touristischen Abseits zu holen. Geplant<br />

sind eine Aufwertung der Infrastruktur (Beispiel Hennesee mit dem Henneboulevard, der<br />

Stadt und See verbinden wird) sowie <strong>die</strong> Etablierung zeitgemäßer Angebote in den seenahen<br />

Orten und an den Seen selber.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Diemelsee<br />

Möhnesee<br />

Hennesee<br />

Sorpesee<br />

Bigge-/Listersee<br />

Orte<br />

5<br />

3<br />

2<br />

4<br />

1<br />

i<br />

Ausgabe _ Sommer <strong>2013</strong> Ausgabe _ Sommer <strong>2013</strong><br />

8<br />

9


WirtschaftWissen<br />

Regionale-Marketing<br />

WirtschaftWissen<br />

Weltmarktführer<br />

aus <strong>Südwestfalen</strong><br />

Auf dem Parkplatz stehen Wagen aus ganz Deutschland,<br />

auch Besucher aus Nachbarländern findet man<br />

an jedem Wochentag in Schmallenberg. Das günstige<br />

Angebot aus Überproduktionen und Ware der<br />

zweiten Wahl, <strong>die</strong> auch und gerade bei sorgfältigster<br />

Produktion anfällt, lockt Besucher zum Fabrikverkauf<br />

bei Falke.<br />

Von einem Hidden Champion kann man nicht wirklich sprechen<br />

– das Textilunternehmen ist alles andere als ein heimlicher<br />

Marktführer. Längst haben <strong>die</strong> Sauerländer einen weit<br />

über den Strumpfbereich hinausgehenden Qualitätsruf in aller Welt.<br />

Das Prinzip Klasse – keine Schnäppchen, aber den Preis wert – ist ein<br />

Erfolgsrezept, das viele Firmen in der Region auf einen Spitzenplatz in<br />

der „Champions League“ der Betriebe geführt hat. Mit über 100 Weltmarktführern<br />

und „Europameistern“ in Sachen Umsatz und Qualität<br />

hat sich <strong>Südwestfalen</strong> zum Vorzeigezentrum der oft inhabergeführten<br />

mittelständischen Industrie entwickelt. Gut ausgebildete Mitarbeiter,<br />

Innovationsfreude, in der Regel kurze Entscheidungswege und Chefs,<br />

<strong>die</strong> nahe bei den Menschen sind, gehören zu den Pluspunkten.<br />

Wenn Weltläufigkeit auf Heimatverbundenheit trifft<br />

Wie wichtig auch der Inhaber-Generation von heute bei aller Weltläufigkeit<br />

<strong>die</strong> Heimatverbundenheit ist, zeigt sich im Gespräch mit den<br />

Geschäftsführenden Gesellschaftern Franz-Peter Falke und Paul Falke.<br />

Die Cousins kommen immer wieder auf <strong>die</strong> besonderen Vorzüge des<br />

Traditions-Standortes zu sprechen – und auf den von der Familie<br />

auch unter schwierigen Bedingungen beibehaltenen Grundsatz, dass<br />

Qualität, Modernität und Verlässlichkeit <strong>die</strong> Fundamente für Erfolg<br />

sind. An der Spitze steht man nicht durch Zufall. Das gilt nicht nur für<br />

das Stricken von Strümpfen, mit dem Dachdecker Franz Falke-Rohen<br />

<strong>die</strong> Familie mit acht Kindern durch den Winter 1895 brachte.<br />

Prinzipientreue als Standortvorteil<br />

Text: Bodo ZApp<br />

Eine kleine Auswahl<br />

südwestfälischer Marktführer*:<br />

Aquatherm (Attendorn)<br />

Rohrleitungssysteme<br />

BJB (Arnsberg)<br />

Komponenten für Leuchten<br />

2<br />

Dango & Dienenthal (Siegen)<br />

Spezialmaschinen für metallurgische Industrie<br />

DST Dauermagnet System Technik (Neuenrade)<br />

Magnetsysteme<br />

EJOT (Bad Berleburg)<br />

Verbindungselemente<br />

6<br />

EMG Automation (Wenden)<br />

Automation und Antriebstechnik<br />

7<br />

Erco (Lüdenscheid)<br />

Architekturbeleuchtung<br />

8<br />

Gebr. Kemper (Olpe)<br />

Armaturen und Gussteile<br />

9<br />

Infineon Technologies (Warstein)<br />

Halbleiter<br />

10<br />

KettenWulf (Eslohe)<br />

Fahrtreppen<br />

11<br />

KIRCHHOFF Gruppe (Iserlohn)<br />

Fahrzeugkomponenten und Werkzeuge<br />

5<br />

www.suedwestfalen.com/wirtschaft-fakten<br />

1<br />

7<br />

11<br />

4<br />

8<br />

1<br />

Biggesee<br />

6<br />

Sorpesee<br />

Die einst vielen kleinen Textilbetriebe im Hochsauerland hatten bei<br />

der rasanten Industrieentwicklung keine Zukunft, ganz anders sah es<br />

bei den ebenso fleißigen wie cleveren Fußwerkern aus Schmallenberg<br />

aus. Heute beschäftigt <strong>die</strong> Falke-Gruppe bei einem Umsatz von rund<br />

240 Millionen Euro über 3.000 Mitarbeiter. Neben dem Stammsitz gibt<br />

es eigene Betriebe in Sachsen, Portugal, der Slowakei, Serbien und in<br />

Südafrika. Fremdproduktion unter menschenverachtenden Umständen<br />

irgendwo in Billigland? Schon der Gedanke an das Undenkbare<br />

stößt im schlichten Konferenzraum mit dem Modezeichnungs-Wandschmuck<br />

auf Unverständnis und Unbehagen. Mehr sein als scheinen:<br />

Diese solide Sauerländer Einstellung spürt man beim Blick auf das<br />

Herz des Familienunternehmens. Man will mit inneren Werten überzeugen,<br />

obwohl: Mit berühmten Fotografen wie F. C. Gundlach, Ellen<br />

von Unwerth und Helmut Newton stellte man das Licht der Beinmode<br />

und der Sport-Funktionskleidung nicht unter den Scheffel.<br />

Mit Designern wie Armani arbeitete Falke schon zusammen, als sie<br />

den Promi-Reportern noch keine Zeile wert waren.<br />

Auch aus dem Gestern Kraft für morgen schöpfen<br />

3<br />

Der Mensch lebt nicht vom Strumpf allein: Nach <strong>die</strong>ser Devise hat<br />

das Engagement über das Betriebliche hinaus Tradition bei Falke.<br />

Franz-Peter ist Präsident des Markenverbandes und konferiert oft in<br />

Berlin. In Brüssel versucht er, Nachteile für deutsche Anbieter durch<br />

neue „Made in …“-Überlegungen zu verhindern. Der Vater von Cousin<br />

Paul war 33 Jahre lang nebenberuflicher Bürgermeister in Schmallenberg.<br />

Mit seinem Bruder Franz-Otto saß er vier Jahrzehnte Schreibtisch an<br />

Schreibtisch im Büro. Dass <strong>die</strong> Geschwister zwei Schwestern aus<br />

Schmallenberg heirateten, gehört zur ganz besonderen Sauerland-<br />

Geschichte wie <strong>die</strong> Zugfahrten ihres Vorfahren nach Essen. Das dort<br />

gekaufte Garn schleppte er nachts zu Fuß vom Bahnhof Altenhundem<br />

nach Schmallenberg. Dass der 1990 in den (Aktiv-)Ruhestand getretene<br />

Franz-Otto Falke erster Vorsitzender von „Sauerland Initiativ“ war,<br />

rundet das Bild einer Strumpf-Dynastie ab, <strong>die</strong> auch aus dem Gestern<br />

<strong>die</strong> Kraft für das Morgen schöpft.<br />

4<br />

3<br />

15<br />

13<br />

2<br />

Möhnesee<br />

Hennesee<br />

10<br />

9<br />

5<br />

14<br />

12<br />

Diemelsee<br />

Familienfreundlichkeit zählt zur Firmen-DNA<br />

Kusch+Co (Hallenberg)<br />

Sitzmöbel<br />

11<br />

MEDICE Arzneimittel Pütter (Iserlohn)<br />

Arzneimittel<br />

13<br />

Mennekes (Kirchhundem)<br />

Industriestecker<br />

14<br />

Olsberg Herrmann Everken (Olsberg)<br />

Gussprodukte, Heiz- und Lüftungssysteme<br />

14<br />

Oventrop (Olsberg)<br />

Heizungs-Armaturen<br />

15<br />

Schäfer Werke (Neunkirchen)<br />

Mehrweg-Behälter für Getränke<br />

3<br />

Vetter Krantechnik (Siegen)<br />

Schwenkkrane<br />

1<br />

Viega (Attendorn)<br />

Rohrleitungssysteme<br />

4<br />

VSE Volumentechnik (Neuenrade)<br />

Durchflussmessgeräte<br />

2<br />

WEPA (Arnsberg)<br />

Papier<br />

2<br />

Wrede (Arnsberg)<br />

Dekorative Oberflächen, Haushaltsprodukte<br />

* Die hier exemplarisch aufgeführten Weltmarktführer sind auch Mitglied im Verein „Wirtschaft für <strong>Südwestfalen</strong>“.<br />

Zahlen,<br />

Bitte!<br />

Mehr als<br />

100<br />

Weltmarktführer wurden bisher<br />

in <strong>Südwestfalen</strong> erfasst.<br />

Der hohe Qualifizierungs-Standard der Beschäftigten („Wir brauchen<br />

nicht nur fähige Führungskräfte, sondern gut ausgebildete Indianer“)<br />

und <strong>die</strong> Attraktivität des Standorts Schmallenberg auch für Familien,<br />

<strong>die</strong> bisher in Metropolen leben, sind den Unternehmern ein Anliegen.<br />

Franz-Peter Falke: „Wenn wir von Firmenfamilie sprechen, ist das<br />

mehr als ein Schlagwort, das ist unsere DNA.“ Kontinuität und Identität<br />

seien wichtig, sagt Paul Falke: „Als letzte verbliebene große deutsche<br />

Strumpfmarke haben wir wohl einiges richtig gemacht.“ Nicht übermütig<br />

werden, nie einschlafen, möglichst an der Spitze des Fortschritts<br />

sein, das zahle sich auf Dauer aus. Burlington, seit 2008 <strong>die</strong> zweite eigene<br />

Marke, habe noch Potenzial nach oben, finden beide. Welche Begriffe<br />

sie in erster Linie mit der Marke Falke verbinden? Da sind sich<br />

<strong>die</strong> vom Typ her unterschiedlichen Cousins absolut einig: „Qualität<br />

und Weltoffenheit. Und echt.“ Also sauerländische Charakterzüge.<br />

12<br />

Ausgabe _ Sommer <strong>2013</strong> Ausgabe _ Sommer <strong>2013</strong><br />

10<br />

11


<strong>Südwestfalen</strong>-Botschafter<br />

LandLeben<br />

Text: Denise Bossert<br />

„Knastarzt“,<br />

Schauspieler und<br />

<strong>Südwestfalen</strong>-<br />

Botschafter<br />

Joe Bausch<br />

Soester Altstadt, <strong>die</strong> Soester Börde, davon<br />

schwärmt er. Auf das Rad steigen und <strong>die</strong><br />

Nase in den Fahrtwind der Region halten,<br />

das ist seins: „Alle meine Besucher, aus Berlin<br />

oder München, müssen mit mir über den<br />

Haarstrang.“ Die Menschen hier schätzt er.<br />

Denn sie besitzen <strong>die</strong>selben Attribute, <strong>die</strong><br />

ihm oft in der Öffentlichkeit zugeschrieben<br />

werden: „Gerade, kernig, ehrlich. So sind <strong>die</strong><br />

<strong>Südwestfalen</strong>.“<br />

Das ist<br />

Meine Heimat 2020<br />

Zu hause ist da, wo man eigene<br />

Ideen verwirklichen kann<br />

Text: André Dünnebacke<br />

Ehrliche<br />

Maloche<br />

statt Starallüren<br />

schnell<br />

gelesen<br />

Joe Bausch wurde 1953 in Ellar geboren.<br />

Nach dem Abitur stu<strong>die</strong>rte er zunächst Theaterwissenschaften,<br />

dann Jura. Letztlich entschied er<br />

sich für <strong>die</strong> Medizin. Seit 1986 ist er Anstaltsarzt<br />

der JVA Werl. Neben seiner Bühnenkarriere spielt<br />

er zahlreiche Fernsehrollen – seit 1997<br />

den Gerichtsmediziner Dr. Roth im<br />

WDR-Tatort.<br />

i<br />

Mit dem schweren Schlüsselbund<br />

schließt er unzählige Türen auf und<br />

zu. Scheinbar endlos sind <strong>die</strong> Gänge<br />

in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Werl. Auf<br />

den Gittergängen über ihm laufen Insassen<br />

in Jogginghose.<br />

Als er vor 15 Jahren hierherkam, wollte er<br />

nur drei Jahre bleiben. Er kennt sie alle, er<br />

begleitet sie wie ein Hausarzt – nur ist er der<br />

Knastarzt. „Woran scheitern Menschen?<br />

Was macht sie zu Gewalttätern? Diese ganzen<br />

Geschichten haben mich immer bewegt – in<br />

der Literatur, im Theater, in der Psychologie<br />

und Medizin.“<br />

Im Fahrtwind der Region<br />

Auf der anderen Seite seines Hauses ragt <strong>die</strong><br />

Gefängnismauer in <strong>die</strong> Höhe. Er blickt aus<br />

dem Esszimmerfenster in Richtung Soest und<br />

Unna. Hier und heute ist <strong>Südwestfalen</strong> seine<br />

Wahlheimat und er ist ihr Botschafter. „Es ist<br />

schön, wenn man gefragt wird, ob man <strong>die</strong>se<br />

Rolle übernehmen möchte. Ob man, wenn<br />

man in der großen weiten Welt unterwegs ist,<br />

von <strong>die</strong>sem <strong>Südwestfalen</strong> erzählen möchte,<br />

in dem man gut leben kann.“ Die wechselnden<br />

Eindrücke der Jahreszeiten, <strong>die</strong> schöne<br />

Ohne Eitelkeiten<br />

Eigentlich interessierte er sich für Regie, wollte<br />

wissen, wie <strong>die</strong> da oben auf der Bühne ticken,<br />

wie man ihnen Anweisungen gibt – dann stand<br />

er selbst im Rampenlicht. Obwohl es ihm<br />

darum als Allerletztes ging. Eitelkeiten und<br />

Starallüren sind nicht sein Ding. Eine bezeichnende<br />

Anekdote: „Es war Premiere und<br />

ein älterer Kollege holte sich stehende Ovationen<br />

ab. Danach stürmten alle in ein Lokal<br />

und <strong>die</strong> Schauspieler taten sich wichtig. Den<br />

großen Meister, den sah ich nur aus dem<br />

Bühnenausgang gehen. Er stieg ins Auto zu<br />

seiner Frau und fuhr nach Hause wie ein<br />

Malocher nach Feierabend.“<br />

Es geht um Menschen<br />

Stillstand ist Qual für ihn. Wenn es nicht vorangeht,<br />

dann kann Joe Bausch ungehalten<br />

werden. Er liebt <strong>die</strong> Kontraste und <strong>die</strong> Gemeinsamkeiten<br />

seiner verschiedenen Berufe.<br />

Sein Lebensmodell braucht keine Entscheidung<br />

für das eine oder das andere – weder<br />

im Beruf noch in der Freizeit. Die Klammer<br />

ist sein Interesse für alles Menschliche.<br />

Er lebt <strong>die</strong>s in der Medizin und der Schauspiel<br />

erei in gleicher Weise aus. Denn beide<br />

Berufe setzen letztendlich den Menschen in<br />

den Mittelpunkt.<br />

Einfach losgehen und Großartiges tun!<br />

Der „Knastarzt“ ist kein fertig geformter Charakter,<br />

sondern jemand, der <strong>die</strong> Welt immer<br />

weiter entdeckt. Wenn Joe Bausch ein Gemälde<br />

wäre, dann würde sein Künstler immer wieder<br />

neue Farben ausprobieren, neue Techniken anwenden<br />

– ein Bild schaffen, das trotz seiner<br />

vielfältigen Akzente in sich stimmt. Er hat ein<br />

Motto und das passt auf seinen Lebensweg:<br />

„Es gibt den Weg, den nur du gehen kannst.<br />

Frag nicht andauernd, wohin er dich führt,<br />

geh ihn.“<br />

100 Meter harte Arbeit. 100 Meter staubiger<br />

Boden und Aufschüttungen. 100 Meter, in <strong>die</strong><br />

David Janaszek (16) und Sebastian Vits (18)<br />

Zeit und Leidenschaft investiert haben.<br />

Die Jugendlichen haben sich ein Ziel gesetzt, selbst angepackt und<br />

mitgeholfen, ihre Stadt für sich und Freunde attraktiver zu machen.<br />

Heute blicken <strong>die</strong> beiden zufrieden auf <strong>die</strong> vor ihnen liegende<br />

Mountainbike-Strecke – direkt am Schulzentrum in Bad Berleburg.<br />

Der perfekte Rahmen, um selbst etwas auf <strong>die</strong> Beine zu stellen<br />

Zeit und Leidenschaft sind gut, doch ohne Unterstützung meist vergebens.<br />

Dass Davids und Sebastians Idee von einer Mountainbike-<br />

Strecke Wirklichkeit wurde, lag an guter Zusammenarbeit. Die Stadt<br />

stellte das Grundstück zur Verfügung, Unternehmen <strong>die</strong> notwendigen<br />

Maschinen und <strong>die</strong> Erde, der Jugendförderverein und <strong>die</strong> Stadtjugendpflege<br />

halfen bei der Planung. „Es ist und bleibt aber ein Initiativprojekt<br />

der Jugendlichen. Sie haben es selbst in der Hand, sie entscheiden,<br />

wie es sich weiterentwickelt. Wir haben bewusst nur <strong>die</strong> Rahmenbedingungen<br />

geschaffen“, sagt Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd<br />

Fuhrmann.<br />

Offener Dialog, um auch in Zukunft ein attraktiver Wohnort zu sein<br />

Die neue Mountainbike-Strecke ist ein gutes Beispiel für das Regionale-<br />

Projekt „Meine Heimat 2020“ der Stadt. Wie muss sich Bad Berleburg<br />

entwickeln, um auch in 10 oder 20 Jahren noch attraktiver Wohnort<br />

für Jung und Alt zu sein? Zu <strong>die</strong>ser Frage wird ein offener Dialog geführt<br />

– Unternehmen, Vereine, Dorfgemeinschaften und Politik überlegen<br />

und entwickeln gemeinsam. Entstanden ist eine ganze Reihe<br />

von Maßnahmen. Standortpaten, <strong>die</strong> sich um Neuankömmlinge in<br />

der Stadt kümmern sollen. Das Bürgerhaus am Markt wird durch das<br />

Jugendforum zu einem Begegnungs- und Kommunikationszentrum<br />

für alle Generationen erweitert. Im Eder- und Elsofftal gestalten fünf<br />

Dörfer gemeinsam unter Federführung der evangelischen Lukas-Kirchengemeinde<br />

den demografischen Wandel. Zukunfts- und Entwicklungspläne<br />

für <strong>die</strong> 23 (!) Ortschaften – Bad Berleburg nennt sich<br />

nicht umsonst „Stadt der Dörfer“.<br />

Hier kehrt wieder Leben ein<br />

Eine <strong>die</strong>ser 23 Ortschaften ist Arfeld. 900 Einwohner, idyllisch gelegen,<br />

aber mit einem 18.000 Quadratmeter großen Problem: eine alte Schuhleistenfabrik.<br />

Früher Produktionsstätte, heute Ruine. Dorfgemeinschaft<br />

und Stadt arbeiten gemeinsam an einer Lösung. Mithilfe des<br />

Regionale-Projekts soll wieder Leben einkehren. Neben Räumlichkeiten<br />

für neue Unternehmen sind ein Bürgerzentrum und eine Rastmöglichkeit<br />

für Wanderer und Fahrradfahrer geplant. Eine der treibenden<br />

Kräfte bei <strong>die</strong>sem Vorhaben ist <strong>die</strong> Burschenschaft Arfeld, zu<br />

der rund 90 Jugendliche ab 16 Jahren zählen. „Wir haben uns von Anfang<br />

an stark eingebracht, sodass es ein gemeinsames Projekt von Alt<br />

und Jung geworden ist“, sagt Christian Kuhn-Henk, Mitglied und<br />

ehemaliger Vorsitzender der Burschenschaft.<br />

Heimat ist mehr<br />

Meine Heimat 2020 – der Titel ist in Bad Berleburg Programm. Generationenübergreifend<br />

wird an der städtischen Zukunft gefeilt. Auch<br />

wenn der Begriff „Heimat“ für manchen Jugendlichen so verstaubt<br />

klingen dürfte wie der Untergrund der neuen Mountainbike-Strecke –<br />

es geht um mehr als Begriffe. Um <strong>die</strong> Gewissheit, mitwirken zu können,<br />

ausreichend Freizeitmöglichkeiten zu schaffen. Die Perspektive,<br />

später einen Job und gute Lebensbedingungen vorfinden zu können.<br />

„Ich bin hier aufgewachsen. Klar, fürs Studium geht man wahrscheinlich<br />

weg. Aber ich kann mir schon vorstellen, anschließend wieder zurückzukommen“,<br />

sagt David Janaszek. Sebastian Vits nickt zustimmend.<br />

Heimat ist dort, wo man sich wohlfühlt – und wo man eigene<br />

Ideen verwirklichen kann.<br />

Ausgabe _ Sommer <strong>2013</strong> Ausgabe _ Sommer <strong>2013</strong><br />

12<br />

13


NeuLand<br />

KunterBunt<br />

Wege zum Leben<br />

in <strong>Südwestfalen</strong><br />

Eintauchen in Einen Spirituellen Sommer<br />

Text: Bodo ZApp<br />

Glücklich lächelnde Menschen<br />

tanzen bei Vollmond im Wald und<br />

sind ganz entspannt auf der Reise<br />

nach innen. Irgendwie scheint<br />

über ihnen das „Om“ zu klingen,<br />

<strong>die</strong>ser Urklang mystischer Meditation.<br />

Wie denn? Wo denn? Na, was<br />

denn? Ein klarer Fall von Regionale!<br />

Auf den ersten Blick nicht so handfest<br />

wie andere Projekte. Aber eines<br />

mit ganz besonderer Ausstrahlung,<br />

im Sauerland und darüber<br />

hinaus. Hier bin ich Mensch, hier<br />

will ich sein!<br />

wissenschaftlicher Begleitung der Fachhochschule<br />

<strong>Südwestfalen</strong> ein einzigartiges Angebot<br />

zum Innehalten in hektischer Zeit schaffen.<br />

Im Klartext: <strong>Südwestfalen</strong> tut nicht nur<br />

Wanderleib und Magen gut, sondern auch<br />

der Seele.<br />

Kirche und Heimatverbundenheit –<br />

Werte, <strong>die</strong> zur Region gehören<br />

Schmallenbergs Tourismusdirektor Hubertus<br />

Schmidt ist der Mann an der Wege-Schaltstelle:<br />

„Es geht darum, Urlaubern und auch Einheimischen<br />

<strong>die</strong> Vorteile der Region zu präsentieren.<br />

Kirchliche Herkunft, Heimatverbundenheit –<br />

<strong>die</strong>se Themen haben hier schon immer eine<br />

große Rolle gespielt.“ Begeisterung ist ihm<br />

und Projektkoordinatorin Kerstin Thielemeier<br />

anzumerken, wenn sie vom Ideen-Ursprung<br />

Rothaarsteig sprechen, der mit seinem Träger-<br />

verein Vorbild ist, von Jakobswegen und Klöstern<br />

in der Region. Und vom Weg der Sinne,<br />

dem anfangs auch eine gewisse Fragezeichen-<br />

Skepsis anhaftete. „Die Menschen wollen doch<br />

ein Stück weit herunterkommen vom Trubel,<br />

wir kommen ihnen entgegen.“<br />

Näher zum Himmel, nah an den Menschen<br />

Kernregion der neuen Wege ist zunächst das<br />

Hawerland-Kirchspiel rund um Wormbach,<br />

wo einst <strong>die</strong> Christianisierung des Sauerlandes<br />

begann. Hier führt <strong>die</strong> alte Heidenstraße vorbei,<br />

hier kann man auf dem Totenweg wandeln<br />

(einst wurden <strong>die</strong> Toten von Soest nach<br />

Wormbach gebracht), hier gibt es seit 2007<br />

den 25 Kilometer langen Mythenweg entlang<br />

vieler Kultstätten. Und hoch droben auf dem<br />

Kreuzberg, seit Kyrill ein Weihnachtsbaum-<br />

Berg, steht mit der Heilig-Kreuz-Kapelle<br />

und der nachts beleuchteten künstlerischen<br />

„Himmelsleiter“ das weithin sichtbare Projekt-<br />

Symbol: näher zum Himmel, nah an den<br />

Menschen.<br />

Auf Entdeckungsreise –<br />

vorzugsweise hierzulande<br />

Wer eintaucht in den spirituellen Sommer,<br />

gerät ins Staunen: Was es nicht alles gibt!<br />

Die eingebettete Konzertreihe mit interessanten<br />

Aufführungsorten wie <strong>die</strong> Abtei kirche<br />

Königsmünster in Meschede und <strong>die</strong> Drüggelter<br />

Kapelle am Möhnesee verspricht musikalischen<br />

Hochgenuss. Wenn Markus Stockhausen<br />

in und vor der romanischen Pfarrkirche<br />

St. Hyppolytus in Attendorn-Helden <strong>die</strong> Trompete<br />

bläst, werden Besucher eine Gemeinsamkeit<br />

mit der Kirche St. Peter und Paul in<br />

Wormbach erkennen: Hier wie dort sind <strong>die</strong><br />

Grabstätten in alter Tradition einheitlich gestaltet.<br />

Sichtbares Zeichen für <strong>die</strong> Aussage:<br />

Im Tod sind alle Menschen gleich.<br />

Übersinnliches, Mystisches: In <strong>die</strong>sem Sommer<br />

gibt es tolle Begleitung auf einem Stück des<br />

Lebens. Man trifft sich in <strong>Südwestfalen</strong>. Auch<br />

wenn man vermutlich nicht alles sehen kann,<br />

wie beim Engelseminar in Gleidorf. Wenn<br />

ich es richtig verstehe, kennt <strong>die</strong> begleitende<br />

Reiki-Meisterin alle Schutzengel persönlich.<br />

Sie arbeitet aber nicht bei der Versicherung.<br />

Zwischen Himmel und Erde gibt es viel zu<br />

entdecken. Vorzugsweise hierzulande.<br />

Das <strong>Südwestfalen</strong>-Wimmelbild<br />

Wie viele Tiere findest du auf dem WimmelBild?<br />

Das Wimmelbilderbuch „Mein <strong>Südwestfalen</strong>“ ist jetzt auch im Miniformat im Buchhandel erhältlich. Die perfekte Geschenkidee!<br />

Zahlen, Bitte!<br />

60%<br />

der Deutschen haben sich<br />

für <strong>2013</strong> Stress abbau vorgenommen.*<br />

Jeder<br />

3.<br />

sehnt sich<br />

nach Ruhe.*<br />

* (Quelle: Deutsches Ärzteblatt)<br />

Innehalten in hektischer Zeit<br />

„Wege zum Leben. In <strong>Südwestfalen</strong>“ ist der<br />

Titel <strong>die</strong>ses mit dem dritten Stern „auf Abruf“<br />

ausgezeichneten Projektes, das ebenso umfänglich<br />

und vielfältig wie unterhaltsam und<br />

spannend angelegt ist. Mit Tiefenwirkung,<br />

typisch Region. Allein der kostenlose Katalog<br />

für rund 200 Veranstaltungen des „Spirituellen<br />

Sommers <strong>2013</strong>“ umfasst 72 Seiten. Tipp: Schnell<br />

besorgen, reinschauen, mitmachen, es lohnt<br />

sich! Und warum auf Abruf? Zugesagte europäische<br />

Fördermittel sind formal noch nicht<br />

freigegeben. Die „neuen Wege zu Stille und<br />

Langsamkeit“, um <strong>die</strong> es im Kern geht, werden<br />

jedoch mit Sicherheit ausgebaut. Wege weg<br />

vom Alltagsstress, hin zur gewünschten Entschleunigung:<br />

Die vielen Beteiligten an <strong>die</strong>sem<br />

Projekt – Touristiker, Kirchen und Heimatfreunde<br />

knüpfen ein Netzwerk – wollen unter<br />

Die Wege zum Leben führen zu Entspannung und Entschleunigung.<br />

<strong>Südwestfalen</strong> ist <strong>die</strong> Heimat für einen starken Trend.<br />

Ausgabe _ Sommer <strong>2013</strong> Ausgabe _ Sommer <strong>2013</strong><br />

14 15<br />

kunterbunt<br />

für<br />

kids<br />

Lösung: 60


Biggesee<br />

Sorpesee<br />

Möhnesee<br />

Hennesee<br />

Diemelsee<br />

Auf einen Blick<br />

?<br />

Leichte Fragen –<br />

für echte<br />

<strong>Südwestfalen</strong><br />

Wie viele Weltmarktführer<br />

gibt es in <strong>Südwestfalen</strong>?<br />

Wissen Sie <strong>die</strong> richtige Antwort? Dann senden<br />

Sie <strong>die</strong>se bis spätestens 30. September <strong>2013</strong><br />

entweder per Post oder per E-Mail an:<br />

<strong>Südwestfalen</strong> Agentur GmbH,<br />

Martinstraße 15, 57462 Olpe<br />

E-Mail: info@suedwestfalen.com<br />

Unter allen Teilnehmern werden drei <strong>Südwestfalen</strong>-Überraschungspakete<br />

verlost.<br />

Die Gewinner der vergangenen Rätselfrage sind:<br />

Erich Reineke (Wickede), Inge Finke (Meinerzhagen),<br />

Peter Müller (Sundern)<br />

__________<br />

Tipp:<br />

Die Antwort finden Sie in <strong>die</strong>sem Heft<br />

und auf www.suedwestfalen.com<br />

Veranstaltungen<br />

Sommer/Herbst <strong>2013</strong><br />

______<br />

August<br />

2.–4.8.<br />

Altena – eine Stadt erlebt das Mittelalter<br />

Waffengeklirr, Minnegesang, Turniere, Feuer<br />

und fliegende Pfannen: Mit vielen Attraktionen<br />

und Künstlern geht das größte Mittelalter-<br />

Festival in <strong>Südwestfalen</strong> in <strong>die</strong> 5. Auflage.<br />

______<br />

August/September<br />

30.8.–7.9.<br />

Internationale Montgolfiade in Warstein<br />

Die Montgolfiade ist der bedeutendste und<br />

der größte europäische Heißluftballon-Wettbewerb.<br />

Auch in <strong>die</strong>sem Jahr können sich Ballonfans<br />

wieder auf gigantische Überraschungen<br />

freuen.<br />

30.8.–1.9.<br />

Brückenfest in Iserlohn-Letmathe<br />

Musik, Aktionen, kulinarische Köstlichkeiten<br />

und ein verkaufsoffener Sonntag haben das<br />

Brückenfest weit über <strong>die</strong> Grenzen Iserlohns<br />

hinaus bekannt gemacht. Auf Besucher warten<br />

unter anderem Kirmes-Attraktionen, Helikopterrundflüge,<br />

ein Höhen-Feuerwerk und<br />

Live-Musik auf zwei Bühnen.<br />

7. – 8.9.<br />

30. Westfälischer Hansetag in Rüthen<br />

<strong>2013</strong> ist Rüthen im Kreis Soest Ausrichter des<br />

alljährlichen Westfälischen Hansetags. Neben<br />

vielen Markt- und Infoständen dürfen sich<br />

Besucher auf ein umfangreiches Programm<br />

auf den Bühnen und in den Straßen freuen.<br />

<strong>Südwestfalen</strong><br />

zieht an einem<br />

Strang<br />

Bereits seit einigen Wochen ist es freigeschaltet<br />

– das neue Standortportal der Region <strong>Südwestfalen</strong>.<br />

Unter www.suedwestfalen.com<br />

sind neben vielen Informationen rund um <strong>die</strong><br />

„jüngste Region Deutschlands“ auch eine Jobund<br />

Immobilienbörse sowie eine Karte mit<br />

Kitas, Kindergärten, Schulen und Hochschulen<br />

zu finden. Die Vorstellung und Freischaltung<br />

des Portals am 30. April <strong>2013</strong> wurde zu einem<br />

echten „Kraftakt“. Politiker, Unternehmer,<br />

Hochschulverantwortliche und viele weitere<br />

Beteiligte bewegten in Meschede einen zwölf<br />

Tonnen schweren Bus ausschließlich per Muskelkraft<br />

und zeigten damit: Für <strong>die</strong> <strong>Südwestfalen</strong>-Kampagne<br />

„Alles echt!“ und <strong>die</strong> neue<br />

Internetseite ziehen wir alle an einem Strang.<br />

www.suedwestfalen.com<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>Südwestfalen</strong> Agentur GmbH, Martinstraße 15, 57462 Olpe<br />

Telefon: 02761 835 11-0<br />

E-Mail: info@suedwestfalen.com<br />

Internet: www.suedwestfalen.com<br />

Redaktion und Projektmanagement<br />

André Dünnebacke, <strong>Südwestfalen</strong> Agentur GmbH<br />

fischerAppelt, relations GmbH<br />

Autoren <strong>die</strong>ser Ausgabe<br />

Denise Bossert, André Dünnebacke, Christine Lanwehr,<br />

Bodo Zapp<br />

Konzeption, Gestaltung und Realisation<br />

fischerAppelt, relations GmbH<br />

Fotos und Bildnachweis<br />

M. Bahr (Titel, S. 2, 7), A. Dünnebacke (S. 2, 3, 13, 16),<br />

A. Dunker/nrw-image.de (S. 7), Falke KGaA (S. 10),<br />

C. Lanwehr (S. 5), Sauerland-Tourismus<br />

e.V. (Titel, S. 2, 3, 4, 8-9, 14), W. Schmidt<br />

(S. 12), Staatskanzlei NRW (S. 6), <strong>Südwestfalen</strong><br />

Agentur GmbH (S. 2, 16),<br />

P. Weiler (S. 6), Hahn/Wirtschaftsförderung<br />

Kreis Soest GmbH (S. 6),<br />

I. Wiese/Westfalenpost (S. 6)<br />

Druck<br />

Zimmermann Druck + Verlag GmbH<br />

Ausgabe _ Sommer <strong>2013</strong><br />

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