audioVisuelle Wahrnehmung Förderung im ... - AVWF-Methode
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SKI AUSTRIA 5 • 2010/11<br />
aktuell<br />
das nötige Rüstzeug zu verfügen. Effektive<br />
Visualisierungstechniken, eine stabile<br />
Persönlichkeit und strukturiertes Arbeiten<br />
sind wichtige Erfolgsfaktoren,<br />
müssen aber auch trainiert werden.<br />
Sie haben die <strong>AVWF</strong>-<strong>Methode</strong> selbst entwickelt.<br />
Warum haben Sie sich mit diesem Thema<br />
beschäftigt und zu forschen begonnen?<br />
Ich habe selbst einen Sohn mit Autismus<br />
und etwas gesucht, um ihm zu helfen. Da<br />
haben wir erst sehr viel ausprobiert, aber<br />
leider wollte nichts richtig wirken. Mein<br />
Problem war darüber hinaus, dass mich<br />
die Grundstrategien der verschiedenen<br />
Therapien nicht überzeugten. Irgendwann<br />
habe ich selbst zu forschen begonnen, viel<br />
exper<strong>im</strong>entiert und gebastelt, bis sich<br />
schließlich erste Erfolge eingestellt haben.<br />
Der Grundgedanke war also nicht, eine sport l-<br />
iche Leistungssteigerung zu erzielen, sondern<br />
liegt viel mehr <strong>im</strong> medizinischen Bereich?<br />
Unser Hauptaugenmerk liegt auch weiterhin<br />
darin, Kindern mit Entwicklungsstörungen<br />
zu helfen. Gerade bei Lernund<br />
Verständnisschwierigkeiten, egal in<br />
welchem Ausmaß, erzielen wir <strong>im</strong>mer<br />
wieder großartige Erfolge. Mittlerweile<br />
therapieren wir aber auch Wachkomapatienten,<br />
Menschen nach Schlaganfällen<br />
und Parkinson-Erkrankte. Und wie es<br />
die Zeit so mit sich bringt, suchen <strong>im</strong>mer<br />
mehr Menschen mit Stresssymptomen<br />
wie Burnout unsere Hilfe. Wichtig bleibt<br />
dabei <strong>im</strong>mer eine differenzierte Diagnose<br />
in Zusammenarbeit mit Psychologie und<br />
Medizin, um den Menschen möglichst<br />
effizient helfen zu können.<br />
Sie arbeiten nun aber auch schon <strong>im</strong> dritten<br />
Jahr mit den ÖSV-Skispringern. Wie wurde<br />
<strong>AVWF</strong> für den Sport entdeckt?<br />
Einen Einsatz <strong>im</strong> Spitzensport hatte ich eigentlich<br />
nicht beabsichtigt. Ein Zufall<br />
führte zur Zusammenarbeit mit der Deutschen<br />
Handball-Nationalmannschaft,<br />
<strong>AVWF</strong> hat ihnen in der Trainingskonzeption<br />
geholfen. Die Handballer holten sich<br />
dann 2007 den Weltmeistertitel. Das haben<br />
die ÖSV-Skispringer mitbekommen und<br />
mich wenig später kontaktiert, woraus eine<br />
sehr fruchtbare Zusammenarbeit entstanden<br />
ist. Wir arbeiten mittlerweile auch mit<br />
anderen erfolgreichen Sportlern zusammen,<br />
wie den deutschen Biathletinnen<br />
oder dem Bob-Olympiasieger André Lange.<br />
Die Kooperation mit dem ÖSV eröffnet nun<br />
aber eine neue D<strong>im</strong>ension. Zukünftig soll es<br />
allen ÖSV-Athleten möglich sein, <strong>AVWF</strong>-<br />
Neurocoaching für sich zu nutzen. ■<br />
Zweifacher Sieger in Ramsau<br />
am Dachstein – Mario Stecher.<br />
Der Wahltiroler demonstriert<br />
dank Trainer Bard Jörgen Elden<br />
nun eine perfekte Technik,<br />
gepaart mit der nötigen Kraft<br />
und Ausdauer. Fotos: Gepa<br />
Ramsau: Mario Stecher<br />
„stach“ gleich zwe<strong>im</strong>al<br />
Obwohl Felix Gottwald verletzungsbedingt fehlte, standen die<br />
Weltcup-Konkurrenzen der Kombinierer <strong>im</strong> Zeichen des ÖSV-<br />
Teams. Cheftrainer Bard Jörgen Elden darf jubeln: Österreicher<br />
haben <strong>im</strong> Laufen sehr stark zugelegt – besonders Lukas Klapfer.<br />
Von Rang sechs nach dem Springen lief<br />
Mario Stecher auf das oberste Siegespodest.<br />
Nach einem taktisch klugen Rennen<br />
ließ er in einem fulminanten Zielsprint<br />
die beiden Deutschen Tino Edelmann (li.)<br />
und Eric Frenzel hinter sich.<br />
Nein, nein – Gedanken an die<br />
Weltmeisterschaft gibt es bei mir<br />
nicht – zumindest jetzt noch<br />
nicht!“ Das war knapp vor Weihnachten<br />
in der Ramsau, als Mario Stecher<br />
beide Weltcupkonkurrenzen für sich<br />
entschieden hatte. In einer Art und<br />
Weise, welche Respekt einfordert, die<br />
natürlich Gedanken an die WM in Oslo<br />
assoziiert. Im ersten Ramsau-Bewerb<br />
(Sechster nach dem Springen) erwies<br />
sich der gebürtige Eisenerzer, der nunmehr<br />
das tirolerische Pitztal zu seiner<br />
Wahlhe<strong>im</strong>at erklärt hat, als gewiefter<br />
Taktiker mit Sprint-Qualität, <strong>im</strong> zweiten<br />
als „Allein unterhalter“ an der Spitze bis<br />
ins Ziel, nachdem er die Sprungkonkurrenz<br />
als Bester beendet hatte. Es war<br />
eine Demonstration des mittlerweile<br />
33-Jährigen, welcher seine 17. Weltcupsaison<br />
bestreitet und der in der Ramsau<br />
die Weltcupsiege 11 und 12 an seine<br />
Fahnen heften konnte, damit auf Rang<br />
zwei in der Weltcup-Gesamtwertung<br />
hinter dem Franzosen Lamy-Chappuis<br />
vorrückte. Einer, der an den Erfolgen<br />
von „Super-Mario“ maßgeblichen Anteil<br />
hat, heißt schlicht und einfach Bard<br />
Jörgen Elden, kommt aus Norwegen, ist<br />
gerade einmal neun Jahre älter als Stecher<br />
und steht die zweite Saison in ÖSV-<br />
Diensten. Der Cheftrainer, der in seiner<br />
aktiven Zeit 62 Laufbestzeiten erzielte<br />
und damit als Rekordhalter geführt<br />
wird, hat den ÖSV-Assen in der Loipe<br />
wahre „Flügel verliehen“. Nicht nur Stecher,<br />
sondern auch dem 25-jährigen<br />
Lukas Klapfer aus Eisenerz, der in der 1.<br />
Konkurrenz zweit beste und in der 2. beste<br />
Laufzeit erzielt hat, damit von den<br />
Sprungrängen 22 bzw. 40 auf die Plätze<br />
7 bzw. 12 vorgestoßen ist. Im Schlepptau<br />
der beiden steigerten sich Wilhelm<br />
Denifl, Bernhard Gruber (Sprungbester<br />
in Konkurrenz 1) und Tobias Kammerlander<br />
in der Loipe enorm, so dass nicht<br />
weniger als zwölf Platzierungen in den<br />
Weltcuprängen herausschauten. Und<br />
dies alles in Abwesenheit des durch<br />
Schulterbruch ausgefallenen Felix Gottwald.<br />
Die Konkurrenzen in der Ramsau,<br />
gekennzeichnet durch perfekte Organisation,<br />
beste Schanzen- und Loipenverhältnisse,<br />
haben gezeigt, dass die ÖSV-<br />
Athleten auf dem besten Wege sind, die<br />
Konkurrenz in der WM-Saison so richtig<br />
zu fordern. <br />
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