Tradition & Lifestyle
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Wohl in keiner anderen Region dürften Tag für Tag so<br />
viele Wanderer allein oder in Gruppen von Alpe zu Alpe<br />
wandern wie rund um Oberstaufen. Wie man anderenorts<br />
zum Blind Dinner fährt, wandern manche hier zu einer<br />
gerade besonders angesagten Alphütte. Denn irgendeinen<br />
netten Menschen oder eine gesellige Gruppe trifft man<br />
dort meist. Doch wenn Du willst, kannst Du hier auch<br />
stundenlang schweigend mit Dir allein durch die markante<br />
Landschaft wandern. Auch abseits der Hauptwanderrouten<br />
gibt es immer wieder eine Alpe zur Hütteneinkehr.<br />
Der Tourismus hat den Bauern<br />
und Hirten viel zu verdanken<br />
Die moderate Bewegung im milden Reizklima ist ein<br />
wesentlicher Aspekt des gesunden Urlaubs in unserer Bergwelt,<br />
die Hütteneinkehr das i-Tüpfelchen für den unwirklich<br />
schönen Wohlfühl-Effekt. Der stete Wechsel von bunten<br />
Bergwiesen und dunkelgrünen Wäldern an den Hängen<br />
rund um den Ort, der immer wieder neue Blick auf Bergbauernhöfe,<br />
Alpen und Allgäuer Braunvieh, die bewirtschafteten<br />
Hütten und Sennalpen sowie die ausgezeichneten<br />
Wanderwege haben Deutschlands einziges Schroth-Heilbad<br />
zu einem der beliebtesten Wanderorte in Deutschland<br />
gemacht.<br />
Naturschutz und Tourismus haben hier den Bergbauern<br />
viel zu verdanken. „Ohne die Weidewirtschaft auf den hoch<br />
gelegenen Bergwiesen würden diese zuwachsen. Unsere<br />
Berglandschaft würde verbuschen und wäre kaum mehr<br />
ein so attraktiver Erholungs- und Freizeitraum für Gäste und<br />
Einheimische, wie wir ihn kennen.“ Tourismuschefin Bianca<br />
Keybach weiß sehr wohl, wie sehr Alpwirtschaft und Tourismus<br />
sich gegenseitig brauchen.<br />
In Oberstaufen, dem größten zusammenhängenden Alpgebiet<br />
Bayerns, werden derzeit 166 Alpen auf 3823 ha<br />
„Lichtweidefläche“, wie es im Beamtendeutsch nüchtern<br />
heißt, bewirtschaftet. Sobald die Bergwiesen nach der<br />
Schneeschmelze ausreichend Grünfutter tragen, wird das<br />
Jung- und Milchvieh zur „Sömmerung“ auf die hochgelegenen<br />
Weiden getrieben. Auf den bunt blühenden und<br />
saftigen Wiesen bleiben sie dann bis zum Alpabtrieb zum<br />
Viehscheid Mitte September in der Obhut des Älplers.<br />
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