HPV-Infektion, Feigwarzen und Krebs - Deutsche AIDS-Hilfe e.V.
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MED-INFO 82/2011 <strong>HPV</strong>-<strong>Infektion</strong>, <strong>Feigwarzen</strong> <strong>und</strong> <strong>Krebs</strong> 1<br />
<strong>HPV</strong> –<br />
viele Viren, viele<br />
Erscheinungsformen<br />
Humane Papilloma-Viren (<strong>HPV</strong>) nennt man<br />
auch menschliche Warzenerreger. Die Viren<br />
haben keine Hülle. Ihre Erbinformation liegt als<br />
ringförmiger DNA-Doppelstrang vor <strong>und</strong> wird<br />
von einer Eiweißkapsel umhüllt. Durch diesen<br />
einfachen Aufbau sind die Viren relativ umweltstabil <strong>und</strong> robust gegenüber Austrocknung,<br />
Reinigungs- <strong>und</strong> Desinfektionsmitteln. <strong>HPV</strong>-Viren infizieren nur die oberen Schichten von Haut<br />
(die sogenannten Epithelzellen der Epidermis) <strong>und</strong> Schleimhäuten. <strong>HPV</strong> kann daher nur selten<br />
im Blut nachgewiesen werden.<br />
Eine Ansteckung mit <strong>HPV</strong> bleibt meist unentdeckt, da sie in der Regel vorerst ohne sichtbare<br />
Symptome verläuft. Meist wird die <strong>HPV</strong>-<strong>Infektion</strong> erst dann bemerkt, wenn sich verhornende,<br />
meist hautfarbene <strong>und</strong> erhabene Warzen bilden.<br />
Fast alle Warzen, egal an welcher Stelle des Körpers sie auftreten, werden von Humanen<br />
Papilloma-Viren verursacht. Eine Ausnahme bilden lediglich die sogenannten Dellwarzen,<br />
deren Erreger mit den Pockenviren verwandt sind. Vor allem die von <strong>HPV</strong> verursachten<br />
Dornwarzen an den Fußsohlen <strong>und</strong> Warzen an den Händen sind weit verbreitet. Andere<br />
Humane Papilloma-Viren können aber auch die Schleimhäute befallen. Die verschiedenen<br />
<strong>HPV</strong>-Typen infizieren unterschiedliche Körperregionen, auf die sie jeweils spezialisiert sind.<br />
<strong>HPV</strong>, die Dornwarzen an den Fußsohlen hervorrufen, können die Schleimhaut nicht befallen.<br />
Umgekehrt können diejenigen <strong>HPV</strong>, welche die Schleimhäute infizieren, keine Dornwarzen<br />
verursachen.<br />
Meistens bereiten die von <strong>HPV</strong> ausgelösten Warzen keine Beschwerden. Nur gelegentlich<br />
führen sie zu Juckreiz oder Schmerzen <strong>und</strong> nur sehr selten bei Befall des Genital- <strong>und</strong> Analbereiches<br />
zu Blutungen.<br />
Derzeit sind über 100 verschiedene <strong>HPV</strong>-Typen bekannt, von denen etwa 40 vor allem Haut<br />
<strong>und</strong> Schleimhäute im Scham-, Genital- <strong>und</strong> Analbereich befallen. Eine Ausbreitung auf die<br />
M<strong>und</strong>höhle oder die Haut im Inneren der Harnröhre ist dabei auch möglich. Unter anderem<br />
können die Scheide (Vagina), der Gebärmutterm<strong>und</strong>, der Gebärmutterhals (Zervix), der Penis<br />
(hier vor allem der untere Eichelrand, die Vorhaut <strong>und</strong> der Bereich des Vorhautbändchens),<br />
der Damm, der After sowie der Enddarm (Rektum) betroffen sein.<br />
<strong>HPV</strong>-<strong>Infektion</strong>en gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren <strong>Infektion</strong>en. Die meisten<br />
Ansteckungen finden durch Kontakt von Mensch zu Mensch statt. Die Übertragung erfolgt<br />
dabei meist über mikroskopisch kleine W<strong>und</strong>en. Möglich sind aber auch Ansteckungen über<br />
Oberflächen von Gegenständen, so zum Beispiel bei der gemeinsamen Nutzung von Handtüchern<br />
für den Intimbereich oder unzureichend gereinigtem Sexspielzeug. Vor allem die durch