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FLÄCHENNUTZUNGSPLAN, 36 - Gemeinde Ilsede

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<strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong>, Landkreis Peine<br />

Begründung zur<br />

37. Änderung des Flächennutzungsplans<br />

Stand 01/ 2013<br />

§§ 3(2)/4(2) BauGB<br />

Büro für Stadtplanung Dr.-Ing. W. Schwerdt<br />

Bearbeiter: Dipl.-Ing. F. Schwerdt, Dipl.-Ing. Th. Söhrmann; K. Müller


Flächennutzungsplan, 37. Änderung<br />

- 2 -<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong>, Landkreis Peine<br />

Inhalt:<br />

1.0 Vorbemerkung 3<br />

1.1 Landes- und regionalplanerische Einordnung; Ziele der Raumordnung 3<br />

1.1.1 Landes-Raumordnungsprogramm 3<br />

1.1.2 Regionales Raumordnungsprogramm 3<br />

1.2 Standortdiskussion Biogasanlage 5<br />

1.2.1 Östliche <strong>Gemeinde</strong>teile 5<br />

1.2.2 Westliche <strong>Gemeinde</strong>teile 6<br />

1.2.3 Zusammenfassung 7<br />

1.3 Entwicklung des Flächennutzungsplans/ Rechtslage/ Darstellungsform 8<br />

1.4 Notwendigkeit der Planaufstellung, Ziele, Zwecke und Auswirkungen des<br />

Flächennutzungsplans 9<br />

2.0 Planinhalt/ Begründung 9<br />

2.1 Sonderbauflächen (S) "Energetische Nutzung von Biomasse" 9<br />

3.0 Umweltbericht 10<br />

3.1 Einleitung 10<br />

3.1.1 Inhalt und Ziele des Bauleitplans 10<br />

3.1.2 Ziele des Umweltschutzes 10<br />

3.2 Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen 11<br />

3.2.1 Bestand 11<br />

3.2.2 Wechselbeziehungen 20<br />

3.2.3 Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung sowie zur Kompensation 21<br />

3.2.4 Andere Planungsmöglichkeiten 21<br />

3.3 Zusatzangaben 21<br />

3.3.1 Verwendete Verfahren/ Hinweise auf Schwierigkeiten bei der Umweltprüfung 21<br />

3.3.2 Überwachung der erheblichen Auswirkungen auf die Umwelt 21<br />

3.3.3 Allgemeinverständliche Zusammenfassung 22<br />

4.0 Immissionsschutz 22<br />

5.0 Maßnahmen der technischen Infrastruktur 23<br />

6.0 Flächenbilanz 23<br />

7.0 Hinweise aus Sicht der Fachplanungen 23<br />

8.0 Ablauf des Planaufstellungsverfahrens 24<br />

9.0 Zusammenfassende Erklärung 24<br />

9.1 Planungsziel 24<br />

9.2 Berücksichtigung der Umweltbelange und der Beteiligungsverfahren/ Abwägung 24<br />

10.0 Verfahrensvermerk 24<br />

Büro für Stadtplanung Dr.-Ing. W. Schwerdt Braunschweig


Flächennutzungsplan, 37. Änderung<br />

- 3 -<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong>, Landkreis Peine<br />

1.0 Vorbemerkung<br />

Im Juni 2012 sind die Unterlagen der 37. Änderung des Flächennutzungsplans der<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong> mit einem anderen Plangeltungsbereich den Behörden und sonstigen<br />

Trägern öffentlicher Belange gemäß § 4 Abs. 1 BauGB zugegangen. Die Stellungnahme<br />

der Unteren Denkmalschutzbehörde hat auf eine mittelalterliche Besiedlungsfundstelle<br />

hingewiesen, die z.T. im vormals gefassten Plangeltungsbereich lag.<br />

Auf Grund dieser archäologischen Fundstelle Solschen 130 hat der Vorhabenträger<br />

der Biogasanlage einen anderen Projektstandort gewählt, der diese nicht berührt. Für<br />

den neuen Anlagenstandort betreibt die <strong>Gemeinde</strong> die notwendige planungsrechtliche<br />

Vorbereitung u.a. mit der vorliegenden 37. Änderung des Flächennutzungsplans<br />

mit neuem Plangeltungsbereich.<br />

1.1 Landes- und regionalplanerische Einordnung; Ziele der Raumordnung<br />

1.1.1 Landes-Raumordnungsprogramm<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong> liegt zwischen den Oberzentren Hannover, Braunschweig,<br />

Salzgitter und Hildesheim. Nächstgelegenes Mittelzentrum ist die Kreisstadt Peine.<br />

Die Einheitsgemeinde <strong>Ilsede</strong>, mit zur Zeit rd. 11.760 Einwohnern 1 ), umfasst die Ortschaften<br />

und Ortsteile Bülten, Groß Bülten, Groß <strong>Ilsede</strong>, Klein <strong>Ilsede</strong>, Ölsburg und<br />

Solschen.<br />

Naturräumlich gesehen ist die <strong>Gemeinde</strong> Teil der Bördenregion bzw. Teil der Braunschweig<br />

– Hildesheimer Lössbörde 2 ) mit ihren weiträumigen Ackerfluren.<br />

Das Landes-Raumordnungsprogramm sagt unter Kapitel 4.2 – Energie Folgendes<br />

aus: "Bei der Energiegewinnung und -verteilung sind die Versorgungssicherheit,<br />

Preisgünstigkeit, Verbraucherfreundlichkeit, Effizienz und Umweltverträglichkeit zu<br />

berücksichtigen." 3 )<br />

Die Begründung zum LROP 2008 führt dazu aus: "Die Nutzung einheimischer Energieträger<br />

kann zur Reduzierung der Abhängigkeit von Energieimporten beitragen.<br />

Neben den vorhandenen fossilen Energieträgern bietet die Nutzung regenerativer<br />

Energien wie Biomasse, Sonne, Wind oder Wasser Standortvorteile und Wertschöpfungsmöglichkeiten<br />

insbesondere für ländliche Regionen."<br />

1.1.2 Regionales Raumordnungsprogramm<br />

Als Mitglied des Zweckverbands Großraum Braunschweig gilt für die <strong>Gemeinde</strong> das<br />

Regionale Raumordnungsprogramm für den Großraum Braunschweig 2008 (RROP) 4 ).<br />

Nach der Beschreibenden Darstellung des RROP gehören zum Grundzentrum Groß<br />

<strong>Ilsede</strong> die Ortsteile Groß Bülten, Ölsburg und Groß <strong>Ilsede</strong> selbst.<br />

1 ) Stand: 31.03.2012. © Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen,<br />

2001-2012. LSKN-Online: Tabelle K1000014<br />

2 ) Landkreis Peine (Hrsg.): Landschaftsrahmenplan für den Landkreis Peine. Peine 1993<br />

3 ) Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen, i. d. Fassung vom 08. Mai 2008 (LROP 2008).<br />

4 ) Zweckverbands Großraum Braunschweig (Hrsg.): Regionales Raumordnungsprogramm für den Großraum<br />

Braunschweig 2008. Braunschweig 2008<br />

Büro für Stadtplanung Dr.-Ing. W. Schwerdt Braunschweig


Flächennutzungsplan, 37. Änderung<br />

- 4 -<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong>, Landkreis Peine<br />

Aufgrund der polyzentrischen Siedlungsstruktur der Region und ihres siedlungsstrukturellen<br />

Leitbildes der dezentralen Konzentration ist die Siedlungsentwicklung "vorrangig<br />

auf das zentralörtliche System auszurichten. Dies gilt gleichermaßen für die<br />

Sicherung und Entwicklung von Wohn- und Arbeitsstätten" und ebenfalls "für die gewerbliche<br />

Entwicklung auf den industriellen Altstandorten" 5 ). Darüber hinaus gehört<br />

das Grundzentrum Groß <strong>Ilsede</strong> zu den Schwerpunkträumen der Siedlungsentwicklung<br />

auf der Siedlungsachse Peine – Salzgitter (-Lebenstedt). Zukünftige Entwicklungen<br />

sind vorrangig auf die Siedlungsachsen zu konzentrieren. 6 )<br />

Die durch die <strong>Gemeinde</strong> führende Bundesstraße 444 ist im RROP 2008 als Vorranggebiet<br />

"Hauptverkehrsstraße" benannt, die Landesstraße L 413 und die Kreisstraße<br />

K 72 sind Vorranggebiete "Hauptverkehrsstraße mit regionaler Bedeutung". Die von<br />

den Verkehrsbetrieben Peine-Salzgitter GmbH betriebene Schienenstrecke von Peine<br />

nach Salzgitter ist Vorranggebiet "Anschlussgleis für Industrie und Gewerbe". Weitere<br />

Einträge der technischen Infrastruktur sind die beiden Vorranggebiete "Windenergienutzung"<br />

südwestlich und östlich von Solschen sowie die Gas-Rohrfernleitung<br />

an der westlichen <strong>Gemeinde</strong>grenze, die 220-kV-Leitungstrasse Mehrum – Salzgitter<br />

und, von dieser bei Klein Solschen abzweigend, eine 110-kV-Leitung nach Peine.<br />

Des Weiteren verlaufen zwischen Klein <strong>Ilsede</strong> und dem Gräwig je eine 380-kV- und<br />

220-kV-Leitungstrasse sowie ebenfalls eine Gas-Rohrfernleitung über das <strong>Gemeinde</strong>gebiet.<br />

In der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong> sind die Landschafts- und Naturschutzgebiete Heers, Bültener<br />

Holz, Handorfer Kiesgrube, Groß <strong>Ilsede</strong>r Holz, der Auflandeteich südlich von<br />

Groß Bülten und der Niederungsbereich der Fuhse als Vorranggebiet "Natur und<br />

Landschaft" festgelegt. Wesentliche Vorbehaltsgebiete "Natur und Landschaft" sind<br />

der Lauf der Beeke, der Gräwig sowie Teile des südlichen, westlichen und nordwestlichen<br />

<strong>Gemeinde</strong>gebietes. Als Vorranggebiet "Ruhige Erholung in Natur und Landschaft"<br />

sind das Bültener Holz und der Gräwig festgelegt. Vorbehaltsgebiete "Erholung"<br />

finden sich im Heers und zwischen Bülten und Ölsburg. Außerhalb der Siedlungsbereiche,<br />

Forsten und Gewässer ist die <strong>Gemeinde</strong> fast flächendeckend Vorbehaltsgebiet<br />

"Landwirtschaft". Zwischen und östlich von Groß und Klein <strong>Ilsede</strong> sowie<br />

südlich von Ölsburg und südwestlich von Groß Bülten überziehen großflächige Vorranggebiete<br />

"Freiraumfunktionen" das <strong>Gemeinde</strong>gebiet.<br />

Die 37. Änderung des Flächennutzungsplans der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong> betrifft Außenbereichsflächen<br />

ca. 430 m nordwestlich der Ortschaft Solschen, an der Grenze zur <strong>Gemeinde</strong><br />

Hohenhameln. Dabei werden Flächen, die in der aktuellen F-Plan-Darstellung<br />

Flächen für die Landwirtschaft sind, als Sonderbauflächen "Energetische Nutzung<br />

von Biomasse" dargestellt. Die Errichtung einer Biogasanlage wird damit auf der<br />

Ebene der gemeindlichen, vorbereitenden Bauleitplanung planungsrechtlich ermöglicht.<br />

Die verbindliche Bauleitplanung bildet der in Aufstellung befindliche vorhabenbezogene<br />

Bebauungsplan Nr. 94 Biogasanlage Solschen.<br />

Das Plangebiet ist im RROP 2008, gleich der näheren Umgebung, als Vorbehaltsgebiet<br />

"Landwirtschaft" dargestellt. Östlich liegt in 220-330 m Entfernung die Landesstraße<br />

L 413 als Vorranggebiet "Hauptverkehrsstraße von regionaler Bedeutung". Die<br />

beiden Standorte des Vorranggebiets "Windenergienutzung" des Windparks PE6 liegen<br />

in der Nähe des Plangeltungsbereichs, zum einen rd. 530 m nordöstlich, zum<br />

anderen rd. 140 m südlich (nächste WEA: ca. 230 m). Das Plangebiet wird in seiner<br />

Südostecke von einer 110 kV Freileitung überspannt. Eine 220 kV Freileitung verläuft<br />

rd. 540 m südwestlich. (Vorranggebiete Leitungstrasse).<br />

5 ) RROP 2008, Kap. 1.1.1 (3); ebd.<br />

6 ) RROP 2008, 1.1.2 (2); ebd.<br />

Büro für Stadtplanung Dr.-Ing. W. Schwerdt Braunschweig


Flächennutzungsplan, 37. Änderung<br />

- 5 -<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong>, Landkreis Peine<br />

Nordwestlich liegt in etwa 280 m Entfernung zwischen einem Feldweg und einem<br />

wiederum nördlich gelegenen Graben ein Vorbehaltsgebiet "Natur und Landschaft",<br />

dass sich im Verlauf des Grabens als Vorbehaltsgebiet "Natur und Landschaft mit linienhafter<br />

Ausprägung" nordostwärts fortsetzt. Die weiteren nächstgelegene Gebiete<br />

"Natur und Landschaft" sind der Lah (etwa 680 m ostwärts, Vorranggebiet) und der<br />

Bereich zwischen Lah und Berkumer Schölke (Vorbehaltsgebiet).<br />

Da die Nutzung "Biogasanlage" in die Funktionszusammenhänge landwirtschaftlicher<br />

Gebiete gehört, leistet sie einen Beitrag zur agrarstrukturellen Sicherung und zur<br />

Entwicklung des ländlich strukturierten Raums. Die Nutzung geht mit den Raumordnungsgrundsätzen<br />

des Vorbehaltsgebietes "Landwirtschaft" konform. Die nahegelegenen<br />

Vorbehaltsgebiete "Natur und Landschaft" sind auf Grund der ausreichenden<br />

Abstände nicht betroffen. Daher ist die vorliegende Planung an die Ziele und Grundsätze<br />

der Raumordnung angepasst. Die geplante Biogasanlage wird zur Umsetzung<br />

der bundespolitischen Vorgaben beitragen, den Anteil erneuerbarer Energien an der<br />

Energieversorgung zu erhöhen. Die planungsrechtliche Vorbereitung durch die <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Ilsede</strong> folgt der Aussage des RROP 2008, das landwirtschaftliche Potential<br />

bei der Energiebereitstellung aus nachwachsenden Rohstoffen zu nutzen.<br />

1.2 Standortdiskussion Biogasanlage<br />

Eine allgemeine Suche nach und Bewertung von geeigneten Standorten für eine Biogasanlage<br />

in der <strong>Gemeinde</strong> erfolgte aufgrund des konkreten Vorhabens eines Investors<br />

unter der technischen Prämisse: Errichtung einer Biogasanlage zur Erzeugung<br />

von Bioerdgas ohne externe Nutzung der anfallenden Wärme (z.B. Einspeisung in ein<br />

Nahwärmenetz). Daher wurden Standorte nahe an bzw. in Siedlungen im Vorfeld<br />

ausgeschlossen. Ein Ausschlusskriterium bei der Standortsuche sind auch naturschutzfachlich<br />

hochwertige Flächen, wie Natur- und Landschaftsschutzgebiete, Wälder<br />

und Gewässer mit ihren Überschwemmungsgebieten. Diese dürfen von einem<br />

Vorhaben und dessen Auswirkungen nicht durch eine zu dichte räumliche Nähe beeinträchtigt<br />

werden. Es verbleiben als Such- und Betrachtungsräume die anderweitig<br />

landwirtschaftlich genutzten Anteile des <strong>Gemeinde</strong>gebietes.<br />

1.2.1 Östliche <strong>Gemeinde</strong>teile<br />

Das östliche <strong>Gemeinde</strong>gebiet mit den Orten Bülten, Groß Bülten, Ölsburg sowie Groß<br />

und Klein <strong>Ilsede</strong> ist relativ dicht und weitflächig besiedelt. Zwischen Bülten und Groß<br />

Bülten ist aufgrund der Siedlungsnähe die Errichtung einer siedlungsfernen Biogasanlage<br />

nicht möglich.<br />

Im Bereich der Veilchenhöhe, beidseits der Kreisstraße K 44, zwischen Klein und<br />

Groß <strong>Ilsede</strong> sowie östlich der beiden Orte ist die Feldflur im RROP 2008 größtenteils<br />

als Vorranggebiet "Freiraumfunktionen" dargestellt. Gemäß § 4 Abs. 1 Raumordnungsgesetz<br />

(ROG) müssen alle raumbedeutsamen Planungen mit der für das jeweilige<br />

Vorranggebiet festgelegten vorrangigen Freiraumfunktion vereinbar sein. Im Fall<br />

eines konkreten Vorhabens ist auf Antrag durch den Träger der Regionalplanung im<br />

Einzelfall zu prüfen, ob eine Vereinbarkeit mit den Zielen der Raumordnung, hier mit<br />

den jeweiligen Freiraumfunktionen, gegeben ist. Die Flächen der Vorranggebiete<br />

"Freiraumfunktionen" entziehen sich damit einer generellen Bewertung auf Eignung<br />

oder Nichteignung durch die <strong>Gemeinde</strong> und werden deshalb an dieser Stelle nicht<br />

weitergehend betrachtet.<br />

Büro für Stadtplanung Dr.-Ing. W. Schwerdt Braunschweig


Flächennutzungsplan, 37. Änderung<br />

- 6 -<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong>, Landkreis Peine<br />

Es verbleibt als Suchraum im östlichen <strong>Gemeinde</strong>teil die Landwirtschaftsfläche nördlich<br />

Groß <strong>Ilsede</strong>s, die an das Gewerbegebiet angrenzen. Sie kann wegen ihrer geringen<br />

Größe und unter Beachtung des für eine Biogasanlage erforderlichen Flächenbedarfs<br />

allerdings nicht zu den siedlungsfernen Standorten gezählt werden, könnte<br />

sich aber unter gewissen Aspekten in die gewerbliche Nutzung der Nachbarschaft<br />

einpassen. Sie wird daher trotzdem näher betrachtet, da sie auch die einzige in der<br />

östlichen <strong>Gemeinde</strong>hälfte befindliche Fläche ist, die unter Regionalplanungssicht geeignet<br />

bzw. weiter betrachtbar ist.<br />

Ihre Erschließung müsste über das Gewerbegebiet an die Bundesstraße B 444 erfolgen,<br />

die eine durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke von rd. 12.800 Kfz/ 24 h in<br />

2010 aufweist. Das hohe Verkehrsaufkommen führt in den Ortsdurchfahrten von Klein<br />

und Groß <strong>Ilsede</strong> zu bereits merklichen Problemen, insbesondere bei den abbiegenden<br />

und einmündenden Fahrzeugverkehren sowie bei den Fußgänger- und Radfahrverkehren.<br />

Um diese Situation nicht zu verstärken, ist anderen, in diesem Sinne<br />

günstiger erschlossenen Standorten der Vorzug zu gewähren.<br />

Ein weiteres Beurteilungskriterium ist das standortbezogene natürliche ackerbauliche<br />

Ertragspotenzial 7 ). Zum schonenden Umgang mit Natur und Landschaft zählt auch,<br />

im Falle der Bebauung bisheriger Ackerflächen einen nach den Gegebenheiten im<br />

<strong>Gemeinde</strong>gebiet möglichst geringwertigen Boden zu nutzen. Die Betrachtungsfläche<br />

in Nachbarschaft zum Gewerbegebiet hat ein sehr hohes Ertragspotenzial (zweitbeste<br />

von sieben Wertungsstufen). Im folgenden Abschnitt wird sich zeigen, dass es in<br />

der <strong>Gemeinde</strong> auch Flächen mit nur mittlerem Ertragspotenzial (4. Wertstufe) gibt, die<br />

daher unter o.a. Aspekt vorrangig Verwendung finden sollen.<br />

Der für die Biogasanlage notwendige Anschluss an das Gastransportnetz könnte an<br />

die im RROP 2008 verzeichneten Gas-Fernleitungen zwischen Klein <strong>Ilsede</strong> und dem<br />

Gräwig hergestellt werden. Die Nähe zu diesen Fernleitungen ist ein Lagevorteil. Die<br />

Entfernung von rd. 2 km ist zwar relativ gering, kann aber im westlichen <strong>Gemeinde</strong>teil<br />

noch deutlich unterschritten werden.<br />

1.2.2 Westliche <strong>Gemeinde</strong>teile<br />

Die großen landwirtschaftlich genutzten Flächen im westlichen <strong>Gemeinde</strong>teil bilden<br />

die Flächenreservoirs zur Errichtung siedlungsferner Biogasanlagen in <strong>Ilsede</strong>. Ausschlussflächen<br />

aus Regionalplanungssicht sind hier lediglich die beiden Vorranggebiete<br />

"Windenergie" der Windparks PE6 Standort Klein Solschen und PE7 Standort<br />

Groß Bülten. Der Standort Klein Solschen wird durch die aktuell in Aufstellung befindliche<br />

35. Änderung des <strong>Ilsede</strong>r Flächennutzungsplans nach Süden bis zur <strong>Gemeinde</strong>grenze<br />

vergrößert. Von den nordöstlichen Ortsrändern von sowohl Klein als auch<br />

Groß Solschen ausgehend erstreckt sich nach Norden und entlang der Berkumer<br />

Schölke ein Vorbehaltsgebiet "Natur und Landschaft". Bei einem konkreten Vorhaben<br />

auf dieser Fläche ist dieses im Rahmen der erforderlichen gemeindlichen Bauleitplanung<br />

in Abwägung zu den Funktionen des Vorbehaltsgebietes und dessen besondere<br />

Bedeutungen zu stellen. Die Fläche entzieht sich damit einer generellen Bewertung<br />

auf Eignung oder Nichteignung und wird deshalb an dieser Stelle nicht weitergehend<br />

betrachtet.<br />

Unter dem Aspekt der verkehrlichen Erschließung über öffentliche Straßen und Wege<br />

sind die Flächen nördlich und nordöstlich Solschens negativ zu bewerten, da alle<br />

Verkehre durch Groß Solschen führen müssten. Standorte östlich, südlich und west-<br />

7 ) NIBIS ® Kartenserver (2010): Standortbezogenes natürliches ackerbauliche Ertragspotenzial. © Landesamt<br />

für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), Hannover. Abgefragt 05.2012<br />

Büro für Stadtplanung Dr.-Ing. W. Schwerdt Braunschweig


Flächennutzungsplan, 37. Änderung<br />

- 7 -<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong>, Landkreis Peine<br />

lich von Solschen besitzen keine ausgeprägten Vor- oder Nachteile hinsichtlich der<br />

Verkehrserschließung, wohingegen ein Standort nordwestlich den grundsätzlichen<br />

Vorteil bietet, dass sich die Verkehre über die Landesstraße L 413 und die dicht hinter<br />

der <strong>Gemeinde</strong>grenze kreuzende Bundesstraße B 494 aufteilen können.<br />

Weite Bereiche südlich der Linie Stedum – Solschen – Gerhardschacht sowie nördlich<br />

Solschens zwischen den Flächen des Vorbehaltsgebietes "Natur und Landschaft"<br />

besitzen ein äußerst hohes standortbezogenes natürliches ackerbauliches Ertragspotenzial<br />

(d.h. die beste von sieben Wertstufen). Der Bereich nordöstlich Solschens besitzt<br />

ein sehr hohes (2. Wertstufe), in Teilen zum Bültener Holz hin, ein mittleres (4.<br />

Wertstufe) Ertragspotenzial. Ebenfalls ein mittleres Ertragspotenzial ist nordwestlich<br />

Solschens anzutreffen. Schlechtere Wertstufen sind unter den beschränkungsfreien<br />

und ackerbaulich genutzten Flächen der <strong>Gemeinde</strong> nicht aufzufinden.<br />

Nördlich Klein Solschens etwa auf Höhe des Abknicks der Landesstraße, liegt die archäologische<br />

Fundstelle Solschen 130. Sie ist als Denkmal in der Landesdenkmalliste<br />

verzeichnet und unterliegt damit dem Denkmalschutz. Die genaue Flächenausdehnung<br />

der vermutlich mittelalterlichen Siedlungsstelle ist unbekannt. Ohne negative<br />

Befunde nach Sondierungen und ggf. weitergehende archäologische Grabungen ist<br />

in dem Bereich eine bauliche Nutzung nicht möglich.<br />

Der für die Biogasanlage notwendige Anschluss an das Gastransportnetz könnte an<br />

die im RROP 2008 verzeichneten Gas-Fernleitungen entlang der westlichen und in<br />

der Nähe der südwestlichen <strong>Gemeinde</strong>grenzen hergestellt werden. Es sind angrenzende<br />

Standorte möglich. Die Nähe zu diesen Fernleitungen ist ein Lagevorteil.<br />

1.2.3 Zusammenfassung<br />

Im östlichen <strong>Gemeinde</strong>gebiet finden sich aufgrund der großen Siedlungsdichte, der<br />

naturschutzfachlichen Bedingungen, der im RROP 2008 festgelegten Ziele der<br />

Raumordnung, des Missverhältnisses aus der angespannten Verkehrssituation auf<br />

den mittelbar erschließenden Straßen und den notwendigen Liefer- und Entsorgungsverkehren,<br />

der anzutreffenden Wertigkeit des Ackerbodens sowie der Entfernung<br />

zum Einspeisepunkten in das Gashauptverteilnetz keine bzw. keine prioritär geeigneten<br />

Standorte zur Errichtung einer siedlungsfernen Biogasanlage für die Erzeugung<br />

von Bioerdgas.<br />

Im westlichen <strong>Gemeinde</strong>gebiet stellt sich bei Überlagerung der Beurteilungskriterien,<br />

insbesondere unter den Aspekten Erschließung, Wertigkeit des Ackerbodens, Denkmalstandort<br />

und Nähe zum Gastransportnetz, ein Bereich nordwestlich Klein Solschens<br />

als Vorzugsraum in der <strong>Gemeinde</strong> für eine Biogasanlage zur Erzeugung von<br />

Bioerdgas heraus.<br />

Der Standort, der durch einen ortsansässigen Investor geplanten Biogasanlage, liegt<br />

größerenteils im zuvor beschriebenen Vorzugsraum, zwischen der L 413 und der<br />

<strong>Gemeinde</strong>grenze zu Hohenhameln. Die Grenze des Vorzugsraums wird in diesem<br />

Bereich gebildet durch die Wertstufengrenze "mittel" und "äußerst hoch" des standortbezogenen<br />

natürlichen ackerbaulichen Ertragspotenzials. Sie verläuft in etwa parallel<br />

zwischen der nördlichen und der südlichen Plangeltungsbereichsgrenze. Die nur<br />

mittlere Wertstufe wird auf etwa 60 % Flächenanteil im Norden, Wertstufe "äußerst<br />

hoch" mit einem Flächenanteil von entsprechend etwa 40 % im Süden des Plangeltungsbereichs<br />

erreicht.<br />

Die Verkehrserschließung ist durch die Lage in der Nähe zur Landesstraße (Luftlinie<br />

rd. 250 m) und die technische Erschließung im Sinne der Anschlussmöglichkeit an<br />

das Gastransportnetz des örtlichen Netzbetreibers (Eon Avacon) ausgezeichnet. Die<br />

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Flächennutzungsplan, 37. Änderung<br />

- 8 -<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong>, Landkreis Peine<br />

Anschlussleitungslänge beträgt lediglich ca. 400 m. Zudem ist der Standort wegen<br />

der z.T. über ihn verlaufenden 110 kV-Freileitung, der nahegelegenen Landesstraße<br />

und der Windparkstandorte südlich und nordöstlich, der Nähe zur ehemaligen Zentraldeponie<br />

des Landkreises Peine (nordwestlich, Nähe Rieplingsche Ziegelei) sowie<br />

durch die Sicht auf das Kraftwerk Mehrum bereits technisch-infrastrukturell vorgeprägt.<br />

Baudenkmale und archäologische Fundstellen liegen nach Auskunft der zuständigen<br />

Stellen im Plangeltungsbereich nicht vor.<br />

Die nächstgelegene Siedlung ist Klein Solschen, südostwärts in rd. 430 m Entfernung.<br />

Die weiteren raumbegrenzenden Siedlungen sind, im Uhrzeigersinn betrachtet<br />

aufgezählt: Stedum (westlich, rd. 1.000 m), Rieplingsche Ziegelei (nordwestlich, rd.<br />

700 m), Wegehaus Deutscher Kaiser (nordnordwestlich, rd. 740 m), Equord Gewerbegebiet<br />

(nordnordwestlich, rd. 1.300 m) und Hofschwicheldt (nordöstlich, rd.<br />

1.660 m). Damit werden jeweils ausreichende Entfernungen zu den dort befindlichen<br />

Wohn- und Arbeitsstätten eingehalten.<br />

Auf Grund der allgemeinen Lagevorteile des Vorzugsraumes und nach Gegenüberstellung<br />

und Abwägung der konkreten Standortbedingungen hält die <strong>Gemeinde</strong> die<br />

Standortwahl des Investors für vertretbar und betreibt deshalb die Anpassung des<br />

Flächennutzungsplans durch die vorliegende 37. Änderung und die Aufstellung des<br />

vorhabenbezogenen Bebauungsplans Nr. 94 "Biogasanlage Solschen".<br />

1.3 Entwicklung des Flächennutzungsplans/ Rechtslage/ Darstellungsform<br />

Die 37. Änderung des Flächennutzungsplans der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong> bezieht sich auf<br />

Außenbereichsflächen im Nordwesten der Gemarkung Solschen. Sie wird aus dem<br />

1978 genehmigten Flächennutzungsplan entwickelt, der mit Stand der 38. Änderung<br />

wirksam ist. Die 35. Änderung des Flächennutzungsplans ist noch nicht wirksam. Die<br />

37. Änderung war ursprünglich mit einem anderen Planungsthema belegt, ist aber<br />

damit nicht zum Feststellungsbeschluss geführt worden. Die Nummer der Änderung<br />

wird für die vorliegende Planung neu genutzt.<br />

Der Flächennutzungsplan der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong> ist im Maßstab 1: 5.000 für das gesamte<br />

<strong>Gemeinde</strong>gebiet dargestellt. Die für die Bebauung vorgesehenen Flächen sind<br />

vorwiegend nach der besonderen Art ihrer baulichen Nutzung (Baugebiete) mit dem<br />

allgemeinen Maß der baulichen Nutzung ausgewiesen. Im Zuge der notwendigen<br />

Änderung von Nutzungsdarstellungen werden die Darstellungen zum überwiegenden<br />

Teil in solchen der allgemeinen Art der baulichen Nutzung umgestellt bzw. geändert.<br />

Die Planzeichendarstellung erfolgt nach der Planzeichenverordnung vom 18.12.1990<br />

in der Fassung vom 22.07.2011. Ferner wird die Neufassung der Baunutzungsverordnung<br />

vom 23.01.1990, in der Fassung der Änderung vom 22.04.1993 berücksichtigt.<br />

Um die vorliegende 37. Änderung des <strong>Ilsede</strong>r Flächennutzungsplans planungsrechtlich<br />

zu konkretisieren, stellt die <strong>Gemeinde</strong> den vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 94<br />

"Biogasanlage Solschen" auf.<br />

Büro für Stadtplanung Dr.-Ing. W. Schwerdt Braunschweig


Flächennutzungsplan, 37. Änderung<br />

- 9 -<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong>, Landkreis Peine<br />

1.4 Notwendigkeit der Planaufstellung, Ziele, Zwecke und Auswirkungen des Flächennutzungsplans<br />

Die Aufstellung der 37. Änderung des Flächennutzungsplans der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong><br />

wird erforderlich, um die Darstellungen des wirksamen F-Plans aktuellen Entwicklungsvorstellungen<br />

im Hinblick auf die Förderung erneuerbarer Energien (hier: Errichtung<br />

einer Biogasanlage) anzupassen.<br />

Entsprechend der Vorgaben des Baugesetzbuchs führt die <strong>Gemeinde</strong> im Zuge der<br />

Planaufstellung eine Umweltprüfung durch, die ihren Niederschlag im nachfolgenden,<br />

in die Begründung integrierten Umweltbericht findet.<br />

2.0 Planinhalt/ Begründung<br />

2.1 Sonderbauflächen (S) "Energetische Nutzung von Biomasse"<br />

Mit der vorliegenden 37. Änderung des Flächennutzungsplanes (F-Plan) wird auf der<br />

Ebene der vorbereitenden Bauleitplanung die Errichtung einer Biogasanlage durch<br />

die Änderung der Darstellung von bisher "Flächen für die Landwirtschaft" in zukünftig<br />

"Sonderbauflächen" mit der Zweckbestimmung "Energetische Nutzung von Biomasse"<br />

auf etwa 7,3 ha planungsrechtlich vorbereitet. Parallel hierzu stellt die <strong>Gemeinde</strong><br />

den vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 94 "Biogasanlage Solschen" auf. Die<br />

Darstellung einer Sonderbaufläche im F-Plan ist planungsrechtlich notwendig, da die<br />

Biogasanlage nicht unmittelbar von nur einem landwirtschaftlichen Betrieb und nicht<br />

im räumlich-funktionalem Zusammenhang mit einer Hofstelle betrieben werden soll<br />

und sie somit nicht privilegiert im Außenbereich im Sinne von § 35 Abs. 1 Nr. 6<br />

BauGB ist.<br />

Im Plangebiet ist die Errichtung einer Biogasanlage zur Erzeugung von Bioerdgas mit<br />

einer Behandlungskapazität der Anlage von bis zu 65.940 t Inputstoffe geplant. Für<br />

die Vergärung sind nachwachsende Rohstoffe und bis zu 11,1 % Putenmist vorgesehen.<br />

Damit kann laut Anlagenplanung am Austritt der Biogasaufbereitung ein Volumenstrom<br />

des Biomethans von 350 m³ im Normzustand pro Stunde bei einem Druck<br />

von 4,5-7,0 bar(ü) erzeugt werden.<br />

Für die Einspeisung des Bioerdgases in das Gastransportnetz der Eon Avacon sind<br />

Einrichtungen zur Gasbehandlung, Konditionierung und Übergabe sowie eine Anschlussleitung<br />

an das bestehende Leitungsnetz geplant. Die entstehende Prozesswärme<br />

ist betriebsintern notwendig und wird nicht zur Einspeisung in ein Nahwärmenetz<br />

genutzt.<br />

Büro für Stadtplanung Dr.-Ing. W. Schwerdt Braunschweig


Flächennutzungsplan, 37. Änderung<br />

- 10 -<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong>, Landkreis Peine<br />

3.0 Umweltbericht<br />

3.1 Einleitung<br />

3.1.1 Inhalt und Ziele des Bauleitplans<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong> stellt die 37. Änderung des Flächennutzungsplans auf, um eine<br />

Biogasanlage nordwestlich Klein Solschens bauleitplanerisch vorzubereiten. Zu diesem<br />

Zweck wird mit der vorliegenden Änderung des Flächennutzungsplans am Rand<br />

des nordwestlichen <strong>Gemeinde</strong>gebiets eine Fläche von etwa 7,3 ha als Sonderbaufläche<br />

mit der Zweckbestimmung "Energetische Nutzung von Biomasse" dargestellt.<br />

3.1.2 Ziele des Umweltschutzes<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> berücksichtigt bei der Planaufstellung insbesondere folgende, in den<br />

einschlägigen Fachgesetzen und Normen festgelegte Ziele des Umweltschutzes:<br />

Schutz, Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft 8 )<br />

Nachhaltige Sicherung und Wiederherstellung der Bodenfunktion 9 )<br />

Schutz vor und Vermeidung von schädlichen Umwelteinwirkungen 10 ) 11 )<br />

Schutz von Kulturdenkmalen 12 )<br />

Konkrete Ziele und Bewertungsmaßstäbe wurden aus den umweltbezogenen Darstellungen<br />

und Festlegungen des Regionalen Raumordnungsprogramms 2008<br />

(RROP) 13 ), des Landschaftsrahmenplans für den Landkreis Peine bzw. seiner Fortschreibung<br />

und des Flächennutzungsplans der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong> abgeleitet und im<br />

Sinne von § 1a BauGB berücksichtigt.<br />

Bei der Bewertung der Umweltbelange wurde die naturräumliche – anhand von Begehungen<br />

– und planungsrechtliche Bestandssituation (baurechtlicher Bestand) zugrunde<br />

gelegt.<br />

Der Inhalt und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung erfolgt bezogen auf die grundsätzlichen<br />

Aussagen eines Flächennutzungsplans als vorbereitender Bauleitplan, der<br />

nicht unmittelbar auf Vollzug ausgelegt ist. Anhaltspunkte wie der konkrete Versiegelungsumfang<br />

durch die Betriebseinrichtungen der Biogasanlage, die Erschließung<br />

usw. fehlen auf dieser Planungsebene. Gegenstand der Prüfung ist, ob die beabsichtigte<br />

Flächendarstellung mit Blick auf die umweltbezogenen Ziele zulässig ist und ob<br />

mögliche erhebliche Umwelteinwirkungen durch Vermeidungs-, Minimierungs- und<br />

Ausgleichsmaßnahmen zu keinen erheblich nachteiligen Beeinträchtigungen führen<br />

können.<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> verzichtet daher auf der Ebene der vorbereitenden Bauleitplanung auf<br />

die Erstellung bzw. Beauftragung technischer Fachgutachten (z. B. Schall, Boden,<br />

8 ) Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG)<br />

9 ) Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG)<br />

10 ) Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG)<br />

11 ) DIN 18005 – Schallschutz im Städtebau<br />

12 ) Denkmalschutzgesetz (DenkmSchG)<br />

) Zweckverband Großraum Braunschweig: Regionales Raumordnungsprogramm 2008 für den<br />

Großraum Braunschweig<br />

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Flächennutzungsplan, 37. Änderung<br />

- 11 -<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong>, Landkreis Peine<br />

Wasser etc.). Da zwischenzeitlich im Rahmen der Aufstellung des vorhabenbezogenen<br />

Bebauungsplans "Biogasanlage Solschen" ein Schall- und ein Geruchsgutachten<br />

erstellt wurden 14 ) 15 ), sind deren Ergebnisse auch in die vorliegende 37. F-Plan-<br />

Änderung eingeflossen. Auf eine Bilanzierung der Eingriffe in die Leistungsfähigkeit<br />

des Naturhaushalts und des Landschaftsbildes wird verzichtet. Diese findet im Rahmen<br />

der verbindlichen Bauleitplanung des vorhabenbezogener Bebauungsplans<br />

Nr. 94 "Biogasanlage Solschen" statt.<br />

3.2 Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen<br />

3.2.1 Bestand<br />

a) Naturräumliche Schutzgüter<br />

- Schutzgut Boden -<br />

Kriterium für die Bearbeitung des Schutzgutes stellt der Natürlichkeitsgrad dar.<br />

Informationsbasis für die Bestandsdarstellung des Schutzgutes sind nachfolgende<br />

Quellen:<br />

Map-Server Niedersächsische Umweltkarten<br />

NIBIS ® -Kartenserver des nieders. Landesamts für Bergbau, Energie und Geologie<br />

Bodenübersichtskarte 1: 50.000<br />

Altablagerungen in Niedersachsen o.M.<br />

Bodenschätzkarte 1: 5.000<br />

Hydrogeologische Übersichtskarte M 1: 200.000<br />

Ingenieurgeologische Karte 1: 50.000<br />

Standortbezogenes natürliches ackerbauliches Ertragspotenzial 1: 50.000<br />

Landschaftsrahmenplan für den Landkreis Peine<br />

Wirksamer Flächennutzungsplan<br />

Bestand:<br />

Durch das Plangebiet verläuft gemäß der digitalen Bodenübersichtskarte 1: 50.000<br />

eine Grenze zwischen zwei Bodenbereichen. Sie verläuft in etwa parallel zu den<br />

nördlichen/südlichen Flurstücksgrenzen. Der nördliche Abschnitt mit ca. 60 % des<br />

Geltungsbereichs wird durch den Bodentyp Pseudogleye aus geringmächtigen periglazialen<br />

Decken über Tonsteinen, der südliche mit ca. 40 % Flächenanteil durch<br />

Pseudogley-Schwarzerden aus Lösslehmen bestimmt. Der Boden unterliegt keiner<br />

besonderen Schutzkategorie.<br />

Der Boden wird ackerbaulich intensiv genutzt. Der Standort besitzt auf den nördlichen<br />

60 % Flächenanteil ein mittleres natürliches ackerbauliches Ertragspotenzial (4. von 7<br />

14 ) TÜV Nord Umweltschutz: Gutachterliche Stellungnahme zu den Geräuschimmissionen der<br />

geplanten Biogasanlage Solschen (TÜV-Auftrags-Nr.: 8000 639 303 / 212 UBS121 und 8000<br />

705 551 / 212 UBS223)<br />

15 ) TÜV Nord Umweltschutz: Gutachterliche Stellungnahme zu Geruchsemissionen und nachbarschaftliche<br />

-immissionen im Zusammenhang mit der Errichtung und dem Betrieb einer Biogasanlage<br />

bei Solschen, Landkreis Peine (TÜV-Auftrags-Nr.: 8000 639 231 / 212UBP086)<br />

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Flächennutzungsplan, 37. Änderung<br />

- 12 -<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong>, Landkreis Peine<br />

Bewertungsklasse, auf den südlichen 40 % ein äußerst hohes (höchste Bewertungsklasse).<br />

In der Bodenschätzungskarte werden im Plangebiet sechs Bereiche differenziert:<br />

Dabei wird die Bodenwertzahl/ Grünlandgrundzahl mit 66-85, die Ackerzahl/<br />

Grünlandzahl mit 69-88 angegeben.<br />

Das Schutzpotenzial des Bodens als Grundwasserüberdeckung ist hoch. In diese<br />

Klassifizierung sind Gebiete eingestuft, in denen aufgrund großer Mächtigkeiten potenzieller<br />

Barrieregesteine (Ton, Schluff), bzw. großer Flurabstände bei durchlässigen<br />

Gesteinen die Verweildauer von eingedrungenen Schadstoffen groß ist und/ oder adsorptive<br />

Oberflächen in hohem Umfang vorhanden sind (Ton). Daher können Stoffminderungsprozesse<br />

(Abbau, Adsorption) in besonders starkem Maße stattfinden.<br />

Altlasten sind für das Plangebiet nicht bekannt.<br />

Bestandbewertung:<br />

Der Landschaftsrahmenplan stellt eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts<br />

des Bodens fest und benennt als Beeinträchtigungsrisiken auf Grund der<br />

Ackernutzung einen hohen Schadstoffeintrag und hohe Bodenverdichtung. Das Retentionsvermögen<br />

wird mit mäßig eingeschränkt bewertet. Die abflussmindernde Wirkung<br />

des Bodens ist mittlerer Stufe. Das Schutzgut Boden ist beeinträchtigt.<br />

Planung:<br />

Der Flächennutzungsplan überplant für die energetische Nutzung von Biomasse eine<br />

Fläche von rd. 7,3 ha als Sonderbauflächen. Planerisch wird eine Bebauung und Versiegelung<br />

vorbereitet, die planungsrechtlich maximal 80 % der Sonderbauflächen,<br />

entsprechend rd. 5,8 ha beträgt.<br />

Planungsbewertung:<br />

Die Leistungsfähigkeit in Bezug auf das Schutzgut Boden ist im Bereich der Versiegelungen<br />

stark eingeschränkt. Im Bereich der unversiegelten Frei- sowie der Grünflächen<br />

wird durch die Umsetzung der grünpflegerischen Maßnahmen der verbindlichen<br />

Bauleitplanung mittelbar eine Aufwertung des Schutzgutes Boden bewirkt.<br />

Prognose über die Umweltauswirkungen:<br />

In Folge der Neuversiegelungen sind erhebliche Auswirkungen zu erwarten. In diesen<br />

Bereichen werden die natürlichen Bodenfunktionen weitestgehend beseitigt. Das betriebsbedingte<br />

Gefährdungsrisiko für Stoffeinträge wird aufgrund der Art und Weise<br />

der Nutzung und des hohen Schutzpotenzials des Bodens als gering eingestuft.<br />

Auf den unversiegelten Frei- sowie den Grünflächen wird langfristig eine Verbesserung<br />

der Bodenfunktion eintreten. Damit wird dem Entwicklungsziel des Landschaftsrahmenplans<br />

gefolgt, das die Verbesserung der Leistungsfähigkeit fordert.<br />

- Schutzgut Wasser -<br />

Kriterium für die Bearbeitung des Schutzgutes stellt der Natürlichkeitsgrad dar.<br />

Informationsbasis für die Bestandsdarstellung des Schutzgutes sind nachfolgende<br />

Quellen:<br />

<br />

<br />

Map-Server Niedersächsische Umweltkarten (Layer: Gewässernetz, Gräben,<br />

Schutzgebiete Wasser, Chemischer Zustand Grundwasser)<br />

NIBIS ® -Kartenserver des nieders. Landesamts für Bergbau, Energie und Geologie<br />

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Flächennutzungsplan, 37. Änderung<br />

- 13 -<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong>, Landkreis Peine<br />

Hydrogeologische Übersichtskarten von Niedersachsen M 1: 200.000<br />

(Grundwasserneubildung)<br />

Landschaftsrahmenplan für den Landkreis Peine<br />

Wirksamer Flächennutzungsplan<br />

Bestand:<br />

Oberflächengewässer:<br />

Oberflächengewässer sind im Plangebiet nicht vorhanden. Im Bereich der östlichen<br />

Hälfte des südlichen Plangebietsrandes verläuft ein Graben (Gewässer III. Ordnung),<br />

der mittelbar in die in etwa 900 m östlich gelegene Berkumer Schölke (Gewässer II.<br />

Ordnung) entwässert, zu dessen Basiseinzugsgebiet das Plangebiet gehört. Als weiteres<br />

naheliegendes Gewässer verzeichnen die niedersächsischen Umweltkarten einen<br />

Graben in rd. 340 m nördlich des Plangebiets auf der <strong>Gemeinde</strong>grenze nach Hohenhameln.<br />

Er fließt in die Kleine Aue.<br />

Grundwasser:<br />

Der Planbereich liegt über dem Grundwasserkörper "Wietze/ Fuhse Festgestein".<br />

Dessen chemischer Zustand wird insgesamt als nicht gut bewertet, ausschlaggebend<br />

ist dabei der Nitratanteil. Die durchschnittliche Grundwasserneubildung im Bereich<br />

des nördlichen 60-%-Flächenanteils des Plangebietes beträgt nach der Darstellung<br />

der hydrogeologischen Karte von Niedersachsen lediglich 51-100 mm pro Jahr, im<br />

südlichen 40-%-Anteil 101-150 mm pro Jahr.<br />

Wasserschutzgebiete, Quellen etc. bestehen im Plangebiet nicht.<br />

Bestandbewertung:<br />

Der Landschaftsrahmenplan bewertet die Leistungsfähigkeit des Schutzgutes<br />

Grundwasser mit mäßig eingeschränkt. Dem folgend wird das Schutzgut ebenfalls als<br />

mäßig beeinträchtigt bewertet.<br />

Planung:<br />

Der Flächennutzungsplan überplant für die energetische Nutzung von Biomasse eine<br />

Fläche von rd. 7,3 ha als Sonderbauflächen. Planerisch wird eine Versiegelung vorbereitet,<br />

die planungsrechtlich maximal 80 % der Sonderbauflächen, entsprechend<br />

rd. 5,8 ha beträgt. Durch den Anlagenbetrieb verschmutztes Oberflächenwasser wird<br />

z.T. dem Fermentationsprozess der Biogasanlage zugeführt. Darüber hinaus wird es<br />

gesammelt und zur Verrieselung auf Ackerflächen abgefahren. Das gesammelte nicht<br />

verschmutzte Oberflächenwasser wird der örtlichen Vorflut zugeführt. Für die Absicherung<br />

einer Havarie der Fermenter oder Gärrestelager wird ein entsprechend angepasstes<br />

Rückhaltevolumen durch eine Umwallung der Behälterstandorte errichtet.<br />

Planungsbewertung:<br />

Die Leistungsfähigkeit in Bezug auf das Schutzgut Wasser ist im Bereich der Versiegelungen<br />

stark eingeschränkt und im Bereich der unversiegelten Freiflächen wenig<br />

eingeschränkt. Um die Auswirkungen der Planung auf den Naturhaushalt zu begrenzen,<br />

wird das verschmutzte Niederschlagswasser gesammelt und als Prozesswasser<br />

der BGA zugeführt (Schutz des Grundwassers) oder zur Pflanzendüngung auf Ackerflächen<br />

(Erhalt des Grundwasserzuflusses) verrieselt.<br />

Prognose über die Umweltauswirkungen:<br />

Durch die Planung werden Auswirkungen auf das Schutzgut Wasser für die Grundwassersituation<br />

punktuell im Bereich der Bauwerke und Versiegelungen mit einer Beeinträchtigung<br />

des Naturhaushaltes vorbereitet.<br />

Büro für Stadtplanung Dr.-Ing. W. Schwerdt Braunschweig


Flächennutzungsplan, 37. Änderung<br />

- 14 -<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong>, Landkreis Peine<br />

Auf den nicht versiegelten Flächen ist davon auszugehen, dass das Oberflächenwasser<br />

dem Naturhaushalt zugeführt wird. Das betriebsbedingte Gefährdungsrisiko für<br />

Stoffeinträge wird aufgrund der anlagebedingten Vorgaben für Biogasanlagen als gering<br />

eingestuft. Auf den unversiegelten Frei- sowie den Grünflächen, wird langfristig<br />

eine qualitative Verbesserung der Grundwasserbildung eintreten, da die Stoffeinträge<br />

aus der Landwirtschaft entfallen. Dieser Aspekt fügt sich in die ab 2015 für den<br />

Grundwasserkörper vorgesehene Maßnahmenkulisse zur Reduzierung der Nitratbelastung<br />

infolge diffuser Quellen aus dem Bereich Landwirtschaft ein.<br />

- Schutzgut Klima / Luft -<br />

Kriterium zur Beurteilung des Schutzgutes bildet der Natürlichkeitsgrad.<br />

Informationsbasis für die Bestandsdarstellung des Schutzgutes sind nachfolgende<br />

Quellen:<br />

Map-Server Niedersächsische Umweltkarten<br />

NIBIS ® -Kartenserver des nieders. Landesamts für Bergbau, Energie und Geologie<br />

Landschaftsrahmenplan für den Landkreis Peine<br />

Wirksamer Flächennutzungsplan<br />

Bestand:<br />

Großklimatisch betrachtet liegt die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong> gemäß den Aussagen des Landschaftsrahmenplans<br />

im Übergangsbereich zwischen dem maritimen Klima Nordwestdeutschlands<br />

und dem kontinentalen Klima Mitteldeutschlands. Das örtliche Klima<br />

wird durch die Ausprägung der natürlichen und baulichen Umwelt beeinflusst. Das<br />

Plangebiet ist aufgrund seiner Lage dem Freilandklima zuzuordnen.<br />

Bestandbewertung:<br />

Der Landschaftsrahmenplan bewertet die Leistungsfähigkeit in Bezug auf das<br />

Schutzgut Klima/Luft mit mäßig eingeschränkt. Dieser Bewertung wird gefolgt.<br />

Planung:<br />

Der Flächennutzungsplan überplant für die energetische Nutzung von Biomasse eine<br />

Fläche von rd. 7,3 ha als Sonderbauflächen. Planerisch wird eine Bebauung und Versiegelung<br />

vorbereitet, die planungsrechtlich maximal 80 % der Sonderbauflächen,<br />

entsprechend rd. 5,8 ha beträgt. Flächen für Maßnahmen zur Eingrünung des Bereichs<br />

und zum Ausgleich des Eingriffs in den Naturhaushalt werden im Flächennutzungsplan<br />

nicht dargestellt. Die grünpflegerischen Maßnahmen sowie die Ausgleichsund<br />

Ersatzmaßnahmen werden Bestandteil der verbindlichen Bauleitplanung.<br />

Planungsbewertung:<br />

Die vorgesehenen Baukörper und Versiegelungen werden das örtliche Mikroklima in<br />

Hinblick auf deutlichere Temperaturextreme, eine Erhöhung der Durchschnittstemperatur<br />

und eine damit einhergehende höhere Thermik im Vergleich mit der ackerbaulich<br />

genutzten Umgebung zu Zeiten mit Pflanzenbewuchs bewirken. Die Beeinträchtigungen<br />

der Lufthygiene durch Stäube und Abgase werden voraussichtlich lokal betriebsbedingt<br />

steigen.<br />

Prognose über die Umweltauswirkungen:<br />

Durch die Planung unversiegelter Frei- und der Grünflächen allgemein und besonders<br />

durch die in der verbindlichen Bauleitplanung vor Ort geplanten Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen<br />

werden die Auswirkungen auf das Schutzgut Klima/Luft örtlich eingegrenzt<br />

und minimiert. Dieses wird sich positiv auf die Lufthygiene auswirken. Dar-<br />

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Flächennutzungsplan, 37. Änderung<br />

- 15 -<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong>, Landkreis Peine<br />

über hinausgehende Auswirkungen der Planung auf das weitere Umgebungsklima<br />

werden nicht erwartet.<br />

- Schutzgut Arten und Lebensgemeinschaften -<br />

Kriterium für die Bearbeitung des Schutzgutes stellen die Naturnähe des Biotops und<br />

das Vorkommen gefährdeter Arten dar.<br />

Informationsbasis für die Bestandsdarstellung des Schutzgutes sind nachfolgende<br />

Quellen:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Map-Server Niedersächsische Umweltkarten (Layer: u.a. Schutzgebiete Natur)<br />

NIBIS ® -Kartenserver des nieders. Landesamts für Bergbau, Energie und Geologie<br />

Landschaftsrahmenplan für den Landkreis Peine<br />

Wirksamer Flächennutzungsplan<br />

Begehung durch Planungsbüro Schwerdt, nach der Maisernte<br />

Bestand:<br />

Im wirksamen Flächennutzugsplan der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong> wird der Bereich als Flächen<br />

für die Landwirtschaft dargestellt. Die Fläche wird als Acker intensiv genutzt. Artenreiche<br />

Ackerrandstreifen und Gehölze sind auf der Fläche und an den Rändern nicht<br />

vorhanden, mit Ausnahme eines kleinen Feldgehölzes, das westlich an die Mitte des<br />

Plangebietsrandes angrenzt. Ein auf Luftbildern abgebildeter Baum auf dem Flurstück<br />

des östlich angrenzenden Feldweges ist in der Örtlichkeit nicht vorhanden.<br />

Förmlich festgelegte Schutzgebiete sind im Plangebiet und dessen naher Umgebung<br />

nicht vorhanden. Die nächstgelegenen Landschaftsschutzgebiete sind der Heers,<br />

knapp 3,0 km in nordöstlicher Richtung, und der Lah, etwa 3,2 km in südöstlicher<br />

Richtung. Kenntnisse über das Vorkommen gefährdeter Arten, die in den einschlägigen<br />

Roten Listen verzeichnet sind, bestehen nicht.<br />

Bestandbewertung:<br />

Der Landschaftsrahmenplan bewertet die Ackerfläche mit starker Einschränkung der<br />

Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts von Arten und Lebensgemeinschaften.<br />

Die Auswertung der o.g. Unterlagen ergab keine Hinweise auf eine besondere Bedeutung<br />

für den Arten- und Biotopschutz. Insgesamt besitzt der Änderungsbereich<br />

eine Grundbedeutung. Da sich die Fläche im Verbreitungsgebiet des Feldhamsters<br />

befindet, hat eine Begehung des Plangebietes im Oktober 2012 nach der Maisernte<br />

stattgefunden. Zweifelsfreie Hinweise auf eine Besiedlung durch Feldhamster wurden<br />

dabei nicht gefunden. Eine Erkundung auf Besiedlung mit Bodenbrütern (z.B. Feldlerche)<br />

soll im Frühjahr 2013 im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung stattfinden.<br />

Unabhängig von den Ergebnissen der örtlichen Bestandsaufnahmen sind die Belange<br />

des Artenschutzes unmittelbar zu berücksichtigen (§ 44 BNatSchG). Der Schutz geschützter<br />

Arten muss vor Baubeginn hinreichend gesichert sein. Da unabhängig vom<br />

derzeitigen Besiedlungszustand eine Einwanderung in den Plangeltungsbereich bis<br />

zu dessen beabsichtigter baulicher Inanspruchnahme erfolgen kann, ist es Sache des<br />

Bauherren, rechtzeitig vor Inanspruchnahme eine Überprüfung des Besiedlungszustands<br />

durchzuführen. Ggf. sind geeignete Maßnahmen in Abstimmung mit der zuständigen<br />

Naturschutzbehörde beim Landkreis Peine einzuleiten (CEF-Maßnahmen =<br />

Maßnahmen zur dauerhaften Sicherung der ökologischen Funktion).<br />

Büro für Stadtplanung Dr.-Ing. W. Schwerdt Braunschweig


Flächennutzungsplan, 37. Änderung<br />

- 16 -<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong>, Landkreis Peine<br />

Planung:<br />

Die Planung sieht die Umwidmung einer Fläche für die Landwirtschaft in rd. 7,3 ha<br />

Sonderbauflächen vor. Auf den Sonderbauflächen wird die Änderung naturferner Biotoptypen<br />

in versiegelte Flächen planerisch auf maximal 80 % der Sonderbauflächen<br />

vorbereitet, das sind rd. 5,8 ha. Hingegen wird durch die grünordnerischen Maßnahmen<br />

des vorhabenbezogenen Bebauungsplans auf den unversiegelten Frei- und den<br />

Grünflächen eine Verbesserung der Biodiversität erreicht.<br />

Planungsbewertung:<br />

Das Schutzgut Arten und Lebensgemeinschaften wird in den Bereichen von Bebauung<br />

und Versiegelung stark beeinträchtigt. Auf den unversiegelten Frei- sowie auf<br />

den Grünflächen wird aufgrund der grünordnerischen Maßnahmen der verbindlichen<br />

Bauleitplanung eine Verbesserung und Bereicherung gegenüber der Bestandssituation<br />

eintreten. Die geplanten Biotoptypen werden eine Grundbedeutung für die Leistungsfähigkeit<br />

der Schutzgüter Arten und Lebensgemeinschaften besitzen.<br />

Prognose über die Umweltauswirkungen:<br />

Durch die planerische Vorbereitung von versiegelten Flächen für eine Biogasanlage<br />

werden bau- und anlagenbedingte Auswirkungen planungsrechtlich vorbereitet, die<br />

aufgrund der geringen Bedeutung des Bestandes als nicht erheblich bewertet werden.<br />

Erhebliche betriebsbedingte Auswirkungen sind nicht zu erwarten. Für die unversiegelten<br />

Frei- und Grünflächen wird mittelbar durch die grünordnerischen Maßnahmen<br />

eine Verbesserung des Schutzgutes Arten und Lebensgemeinschaften erreicht.<br />

Insgesamt wird daher eine geringe Einschränkung der Leistungsfähigkeit des<br />

Naturhaushaltes in Bezug auf Arten und Lebensgemeinschaften erwartet. Das entspricht<br />

der Zielsetzung des Landschaftsrahmenplans, die großflächigen ausgeräumten<br />

Ackerbereiche durch den Ausbau von verbindenden Gehölzstrukturen zu gliedern<br />

und die Habitate der Arten und Lebensgemeinschaften zu verbessern.<br />

- Schutzgut Landschaft -<br />

Kriterium zur Beurteilung des Schutzgutes bildet die naturraumtypische Vielfalt und<br />

Eigenart.<br />

Informationsbasis für die Bestandsdarstellung des Schutzgutes sind nachfolgende<br />

Quellen:<br />

NIBIS ® -Kartenserver des nieders. Landesamts für Bergbau, Energie und Geologie<br />

Digitales Geländemodell 1: 5.000<br />

Landschaftsrahmenplan für den Landkreis Peine<br />

Regionales Raumordnungsprogramm für den Großraum Braunschweig 2008<br />

Wirksamer Flächennutzungsplan<br />

Unter dem Begriff Landschaftsbild können die Teilaspekte Vielfalt, Eigenart und<br />

Schönheit zusammengefasst werden. Der Begriff Landschaftsbild beschreibt keine<br />

absolute Größe, sondern ein Bild, das sich der Mensch individuell von seiner Landschaft<br />

macht. Hierbei fließen verschiedene Einflüsse ein, die er erlebt und denen er<br />

unterworfen ist. Weiterhin ist die Bewertung eines Landschaftsbildes vom Werteverständnis<br />

der Gesellschaft abhängig und ist somit auch dem Wertewandel der Gesellschaft<br />

ausgesetzt. Gegenstand der Erfassung und Bewertung des Landschaftsbildes<br />

ist die sinnlich wahrnehmbare Erscheinungsform von Natur und Landschaft. Hierzu<br />

gehören die Teilaspekte Vielfalt, Eigenart und Naturnähe. Der Begriff Schönheit kann<br />

nicht ausreichend definiert werden, da jeder Nutzer bzw. jede Nutzergruppe ein un-<br />

Büro für Stadtplanung Dr.-Ing. W. Schwerdt Braunschweig


Flächennutzungsplan, 37. Änderung<br />

- 17 -<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong>, Landkreis Peine<br />

terschiedliches Schönheitsempfinden besitzt und das Schönheitsideal sich im Wandel<br />

der Zeit verändert. Landschaftsbildrelevant sind insbesondere alle naturraumtypischen<br />

Erscheinungen von Oberflächenausprägung, Vegetation, Nutzung und Bebauung.<br />

Bei dem Plangebiet und seiner näheren Umgebung handelt es sich um einen Bereich<br />

mit überwiegend naturfernen Biotoptypen. Es handelt es sich um eine intensiv und<br />

konventionell bewirtschaftete Ackerfläche. Der Landschaftsrahmenplan des Landkreises<br />

Peine kartiert in diesem Bereich eine weiträumige Flur. Es ist in der Umgebung<br />

des Plangebiets lediglich eine größere dichte und zusammenhängende Gehölzstruktur<br />

aufzufinden, westlich angrenzend auf dem Flurstück 234 in Gestalt eines dreieckförmigen<br />

Hegebuschs.<br />

Das Plangebiet bildet eine sehr flache Hanglage von maximal 84,4 m üNN im Südwesten<br />

auf minimal 81,5 m üNN im Nordosten (Messpunktdistanz ca. 400 m). Die<br />

weiteren topographischen Entwicklungen sind: Höhenanstieg nach Süden (Hohenhamelner<br />

Rücken), Höhenabnahme nach Norden mit Ausnahme der Windmühlenberge<br />

von Hofschwicheldt (um 85,1 m üNN). Aufgrund der flachwelligen Topographie<br />

der umgebenden Landschaft und der weiträumigen Ackerflur wird der Raum um den<br />

Planbereich durch die umliegenden Orte und Siedlungsstellen sowie teilweise durch<br />

die Kulisse des Waldes Heers gefasst:<br />

Klein Solschen (südostwärts, rd. 430 m entfernt)<br />

Stedum (westlich, rd. 1.000 m)<br />

Rieplingsche Ziegelei (nordwestlich, rd. 700 m)<br />

Wegehaus Deutscher Kaiser (nordnordwestlich, rd. 740 m)<br />

Equord Gewerbegebiet (nordnordwestlich, rd.1.300 m)<br />

Hofschwicheldt (nordöstlich, rd. 1.660 m) und<br />

Heers (Wald, nordöstlich, etwa 3.000 m)<br />

Bestandbewertung:<br />

Die Umgebung des Plangebiets ist technisch-infrastrukturell geprägt durch:<br />

Landesstraße L 413 (nördlich und östlich, minimal 220 m entfernt)<br />

Bundesstraße B 494 (nordwestlich, etwa 700 m)<br />

Windpark PE6 (Standort Hofschwicheldt nordöstlich, 530 m).<br />

Windpark PE6 (Standort Klein Solschen südlich, 140 m,<br />

nächstgelegene WEA: 230 m).<br />

Deponie der aufgegebenen Zentraldeponie des Landkreises Peine<br />

(nordwestlich, rd. 860 m)<br />

Kraftwerk Mehrum (nordnordwestlich, etwa 5 km)<br />

110 kV Freileitung (überspannt die Südostecke des Planbereichs)<br />

220 kV Freileitung (südwestlich, 540 m)<br />

Der Landschaftsrahmenplan bewertet die Erlebniswirksamkeit des Raumtyps mit gering/<br />

vorhanden. Die Voraussetzungen für das Landschaftserleben werden zum Teilaspekt<br />

"Landschaftsbild" als eingeschränkt bezeichnet.<br />

Planung:<br />

Der Flächennutzungsplan überplant für die energetische Nutzung von Biomasse eine<br />

Fläche von rd. 7,3 ha als Sonderbauflächen. Planerisch wird eine Versiegelung vorbereitet,<br />

die planungsrechtlich maximal 80 % der Sonderbauflächen, entsprechend<br />

rd. 5,8 ha beträgt. Die geplante Biogasanlage ist sehr kompakt organisiert um die Flächeninanspruchnahme<br />

zu minimieren. Flächen für Maßnahmen zur Eingrünung des<br />

Büro für Stadtplanung Dr.-Ing. W. Schwerdt Braunschweig


Flächennutzungsplan, 37. Änderung<br />

- 18 -<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong>, Landkreis Peine<br />

Bereichs sowie als Ausgleichs- und Ersatzmaßnahme werden in der F-Plan-<br />

Änderung nicht dargestellt, sie sind Teil der verbindlichen Bauleitplanung. Ebenfalls in<br />

der verbindlichen Bauleitplanung wird durch die Bauhöhenfestsetzungen eine Einfügung<br />

der Baukörper in das Landschaftsbild erreicht.<br />

Planungsbewertung:<br />

Unter Berücksichtigung der o.g. Bestandssituation und der Beeinträchtigungen wird<br />

das Schutzgut Landschaft als beeinträchtigt bewertet.<br />

Prognose über die Umweltauswirkungen:<br />

Die bau-, anlagen- und betriebsbedingten Auswirkungen werden als gering bewertet,<br />

da bereits der Bestand, insbesondere im Hinblick auf die Fernwirkung (Windenergieanlagen,<br />

Überlandleitungstrassen, Kraftwerk Mehrum), als beeinträchtigt bewertet<br />

wird. Der Landschaftsrahmenplan fordert eine Verbesserung des Landschaftsbildes<br />

durch die Entwicklung raumgliedernder Vegetationsstrukturen in den ausgeräumten<br />

Feldfluren unter Beachtung des bördentypischen Landschaftscharakters. Die notwendigen<br />

Eingrünungsmaßnahmen sowie Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen, die im<br />

Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung festgesetzt werden, werden eine Verbesserung<br />

dieses Aspekts herbeiführen, gerade auch durch die Anbindung an die westlich<br />

angrenzende Gehölzfläche.<br />

b) Kultur- und Sachgüter<br />

Kriterium zur Beurteilung des Schutzgutes bildet die Schutzbedürftigkeit von Objekten<br />

und Ensembles.<br />

Informationsbasis für die Bestandsdarstellung des Schutzgutes sind nachfolgende<br />

Quellen:<br />

<br />

<br />

Wirksamer Flächennutzungsplan<br />

Stellungnahmen der unteren Denkmalschutzbehörde<br />

Bestand:<br />

Weder für das Plangebiet noch die nähere Umgebung sind schützenswerte Objekte<br />

bekannt.<br />

Prognose über die Umweltauswirkungen:<br />

Die bau-, anlagen- und betriebsbedingten Auswirkungen werden nicht zu erheblichen<br />

Beeinträchtigungen führen, da schützenswerte Objekte im Plangebiet und dessen<br />

Umgebung nicht vorhanden sind.<br />

c) Schutzgut Mensch<br />

Kriterium zur Beurteilung des Schutzgutes bilden die gesunden Wohn- und Arbeitsverhältnisse<br />

sowie die Erholungseignung.<br />

Informationsbasis für die Bestandsdarstellung des Schutzgutes sind nachfolgende<br />

Quellen:<br />

<br />

<br />

DIN 18005, Schallschutz im Städtebau<br />

Landschaftsrahmenplan für den Landkreis Peine<br />

Büro für Stadtplanung Dr.-Ing. W. Schwerdt Braunschweig


Flächennutzungsplan, 37. Änderung<br />

- 19 -<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong>, Landkreis Peine<br />

Regionales Raumordnungsprogramm für den Großraum Braunschweig 2008<br />

Wirksamer Flächennutzungsplan<br />

Bestand:<br />

Nutzungsbedingt besitzt der überwiegende Teil des Änderungsbereichs eine geringe<br />

Bedeutung für die Erholungseignung.<br />

Bestandbewertung:<br />

Unter Berücksichtigung der o.g. Bestandssituation und der Beeinträchtigungen besitzt<br />

der Bereich keine besondere Bedeutung für das Schutzgut Mensch.<br />

Planung:<br />

Der Flächennutzungsplan überplant eine Fläche von rd. 7,3 ha als Sonderbauflächen<br />

"Energetische Nutzung von Biomasse". Planerisch wird eine Versiegelung vorbereitet,<br />

die planungsrechtlich maximal 80 % der Sonderbauflächen, entsprechend rd.<br />

5,8 ha beträgt.<br />

Die nächstgelegene Siedlung ist Klein Solschen, südostwärts in rd. 430 m Entfernung.<br />

Die Abstände zu den weiteren Siedlungen und Siedlungsstellen kann dem Abschnitt<br />

Schutzgut Landschaft entnommen werden.<br />

Planungsbewertung:<br />

Die geplante Biogasanlage bedient sich eingeführter Anlagentechnik. Unter Berücksichtigung<br />

dessen sowie der o.g. Bestandssituation und der Beeinträchtigungen besitzt<br />

der Planbereich weiterhin keine besondere Bedeutung für das Schutzgut<br />

Mensch. Tiefergehende Untersuchungen (z.B. Geräusch- und Geruchsemissionen)<br />

finden im Zusammenhang mit der in Aufstellung befindlichen verbindlichen Bauleitplanung<br />

statt und Beachtung bzw. haben stattgefunden.<br />

Prognose über die Umweltauswirkungen:<br />

Erhebliche bau-, anlagen- und betriebsbedingte Auswirkungen werden aufgrund der<br />

geplanten Nutzung nicht erwartet. Im Rahmen der Aufstellung des vorhabenbezogenen<br />

Bebauungsplans sind die Aspekte Geruchs- und Schallimmissionsschutz durch<br />

zwei Gutachten untersucht worden:<br />

Im Geruchsgutachten wurden durch die Biogasanlage entstehende Geruchszusatzbelastungen<br />

ermittelt. Die im Gutachten ermittelten Werte der anlagenbedingten Zusatzbelastungen<br />

liegen in allen Bereichen nächstgelegener schützenswerter Bebauung<br />

weit unter dem gemäß Geruchsimmissionsschutzrichtlinie heranzuziehenden Irrelevanzwert<br />

von 2 % h/a Geruchszeitanteil. Laut Gutachten ist die Geruchsbelastung<br />

als nicht erhebliche Belästigung einzustufen.<br />

Das Schallgutachten kommt zu dem Schluss, "dass selbst bei dem maximalen Betriebszustand<br />

[…] die für die Nachbarschaft anzusetzenden Immissionsrichtwerte von<br />

tagsüber 60 dB(A) um mehr als 20 dB(A) und von nachts 45 dB(A) um mehr als<br />

10 dB(A) unterschritten werden. […] Eine Betrachtung der Geräuschimmissionen des<br />

anlagenbedingten Verkehrs auf den öffentlichen Verkehrswegen hat gezeigt, dass<br />

weitergehende organisatorische Lärmminderungsmaßnahmen nicht erforderlich sind."<br />

Auf Grund einer vorhergehenden Schallimmissionsberechnung der anlagenbedingten<br />

Verkehre auf öffentlichen Verkehrswegen ist in den vorhabenbezogenen Bebauungsplan<br />

eine textliche Festsetzung aufgenommen worden, dass Zu- und Abfahrten von<br />

Schwerlastverkehren nicht in der städtebaurechtlich relevanten Nachtzeit (22:00-<br />

06:00 Uhr) stattfinden dürfen.<br />

Büro für Stadtplanung Dr.-Ing. W. Schwerdt Braunschweig


Flächennutzungsplan, 37. Änderung<br />

- 20 -<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong>, Landkreis Peine<br />

3.2.2 Wechselbeziehungen<br />

Naturgemäß bestehen zwischen den einzelnen Faktoren des Naturhaushalts und<br />

deshalb auch zwischen den Schutzgütern des Naturschutzes Wechselbezüge; der<br />

Schlüsselfaktor für die Wechselwirkungen mit anderen Schutzgütern ist hier der Boden.<br />

Die Überbauung hat Auswirkungen auf sämtliche Schutzgüter wie in der folgenden<br />

Tabelle dargestellt.<br />

Leserichtung l<br />

Mensch<br />

<br />

Pflanzen und<br />

Tiere<br />

Boden<br />

Wasser<br />

Luft / Klima<br />

Landschaft<br />

Kultur- und<br />

sonstige<br />

Sachgüter<br />

Mensch<br />

Erholung in<br />

der Landschaft<br />

als<br />

Störung der<br />

Biosphäre/<br />

Naturnähe<br />

Erholung in<br />

Landschaft<br />

bewirkt Erosion;<br />

Stoffeintragsrisiko<br />

durch Freizeitnutzung<br />

Erholung als<br />

Störfaktor im<br />

Bereich von<br />

Gewässern,<br />

Erhöhung<br />

des Stoffeintragsrisiko<br />

Beeinträchtigung<br />

der<br />

Lufthygiene<br />

durch<br />

Hausbrand/<br />

Verkehr<br />

Lärmschutzanlagen<br />

als<br />

Störfaktor;<br />

Störung des<br />

Landschaftserlebens<br />

durch intensive<br />

Freizeitnutzung<br />

Erholung als<br />

Störfaktor<br />

Pflanzen<br />

und Tiere<br />

Lebens-/<br />

Nahrungsgrundlage<br />

Einfluss auf<br />

Erosionsgefährdung<br />

und Bodenentwicklung<br />

Einfluss auf<br />

Wasserreinigung<br />

und<br />

Retentionsvermögen<br />

Einfluss auf<br />

Kalt- und<br />

Frischluftentstehung<br />

und Filtervermögen<br />

Arteninventar<br />

als<br />

Kenngröße<br />

für Vielfalt,<br />

Eigenart und<br />

Schönheit<br />

der Landschaft<br />

Boden Wasser Luft /<br />

Klima<br />

Lebens-/<br />

Nahrungsgrundlage<br />

Lebensgrundlage,<br />

Bodeneigenschaften<br />

bestimmen<br />

Arteninventar<br />

Qualität der<br />

Filter- und<br />

Puffereigenschaften;<br />

Speicherfähigkeit<br />

von<br />

wasser<br />

Indirekt Einfluss<br />

durch<br />

Arteninventar<br />

auf Klimafunktionen<br />

Freizeit-/<br />

Erholungsfunktion<br />

von<br />

Gewässern<br />

Lebensgrundlage<br />

und<br />

Lebensraum<br />

Einfluss auf<br />

Bodengenese;<br />

bewirkt<br />

Erosion<br />

Anteil der<br />

Wasserflächen<br />

beeinflusst<br />

Klima<br />

Relief als<br />

Kenngröße<br />

für Vielfalt,<br />

Eigenart und<br />

Schönheit<br />

der Landschaft<br />

Gewässerstruktur<br />

als<br />

Kenngröße<br />

für Vielfalt,<br />

Eigenart und<br />

Schönheit<br />

der Landschaft<br />

Lufthygiene<br />

als Kenngröße<br />

für<br />

Qualität des<br />

Lebensraums<br />

Lufthygiene<br />

als Kenngröße<br />

für<br />

Qualität des<br />

Lebensraums<br />

Einfluss auf<br />

Bodengenese;<br />

bewirkt<br />

Erosion und<br />

Stoffeintrag<br />

Niederschlagsmenge<br />

hat<br />

Einfluss auf<br />

Grundwasser<br />

Einfluss auf<br />

Arteninventar<br />

als<br />

Kenngröße<br />

für Vielfalt,<br />

Eigenart und<br />

Schönheit<br />

der Landschaft<br />

Schädigung<br />

von Denkmälern<br />

Verunreinigungen<br />

als<br />

Schädigung<br />

von Denkmälern<br />

Landschaft<br />

Erholungsraum<br />

Kultur- und<br />

sonstige<br />

Sachgüter<br />

Erholung;<br />

Wohnumfeld<br />

Störungen<br />

durch Nutzung<br />

(Siedlung,<br />

Bodenabbau,<br />

Landwirtschaft<br />

etc.)<br />

Störungen<br />

durch Nutzung<br />

(Siedlung,<br />

Bodenabbau,<br />

Landwirtschaft<br />

etc.)<br />

Nutzung (Gewerbe,<br />

Landwirtschaft<br />

etc.)<br />

hat Einfluss<br />

Lufthygiene/<br />

Klimafaktoren<br />

Inventar als<br />

Kenngröße<br />

für Vielfalt,<br />

Eigenart und<br />

Schönheit der<br />

Landschaft<br />

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Flächennutzungsplan, 37. Änderung<br />

- 21 -<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong>, Landkreis Peine<br />

3.2.3 Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung sowie zur Kompensation<br />

Mit dem Änderungsbereich werden Flächen in Anspruch genommen, die keine besondere<br />

Bedeutung für den Arten und Biotopschutz besitzen und nutzungsbedingt<br />

Beeinträchtigungen aufweisen.<br />

Flächen für Maßnahmen zur Kompensation werden auf der Ebene des vorbereitenden<br />

Bauleitplans nicht dargestellt, da aufgrund mangelnder konkreter Informationen<br />

keine abschließende Eingriffsbilanzierung durchgeführt werden kann. Die genaue Bilanzierung<br />

findet auf der Ebene der verbindlichen Bauleitplanung statt.<br />

3.2.4 Andere Planungsmöglichkeiten<br />

Die dargestellten Flächen zur Entwicklung einer Biogasanlage zur Erzeugung von<br />

Bioerdgas stellen für die Erzeugung regenerativer Energien eine langfristige ökologische<br />

Nachhaltigkeit dar.<br />

Es wurde eine Bewertung des <strong>Gemeinde</strong>gebietes hinsichtlich der Standorteignung für<br />

eine siedlungsferne derartige Biogasanlage durchgeführt. Dabei hat sich ein Bereich<br />

nordwestlich Klein Solschens als Vorzugsraum herausgestellt. Andere Flächen würden<br />

höherwertige Böden nutzen, hervorstechende Verkehrsbelastungen für einzelne<br />

Ortsteile bedeuten, eine schlechtere oder keine Lagenähe zu Gastransportleitungen<br />

besitzen oder in weniger technisch-infrastrukturell geprägten Landschaften liegen.<br />

Der vorliegende Planbereich liegt innerhalb des Vorzugsraums.<br />

3.3 Zusatzangaben<br />

3.3.1 Verwendete Verfahren/ Hinweise auf Schwierigkeiten bei der Umweltprüfung<br />

Die Bewertung der Erheblichkeit der Beeinträchtigungen in die Leistungsfähigkeit der<br />

Schutzgüter des Naturschutzes erfolgte überschlägig ohne Anwendung eines Bilanzierungsmodells,<br />

da die Darstellungen des Flächennutzungsplans nicht ausreichend<br />

detailliert sind, um eine konkrete Bilanzierung der erheblichen Auswirkungen zu erarbeiten.<br />

Diese erfolgt im Rahmen der Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans<br />

Nr. 94 "Biogasanlage Solschen".<br />

Auf die Durchführung technischer Gutachten (Geruch, etc.) wurde auf der Ebene des<br />

Flächennutzungsplans verzichtet. Fachgutachten werden im erforderlichen Umfang<br />

bei der Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 94 "Biogasanlage<br />

Solschen" erarbeitet, die Aussagen der Gutachten dort in den Festsetzungen und der<br />

Bewertung der Schutzgüter Berücksichtigung finden.<br />

3.3.2 Überwachung der erheblichen Auswirkungen auf die Umwelt<br />

Im Hinblick auf die ermittelten erheblichen Umweltauswirkungen wird die <strong>Gemeinde</strong><br />

in Ergänzung der behördlichen Überwachungsstrukturen die Beachtung der Planfestsetzungen<br />

des in Aufstellung befindlichen Bebauungsplans und ihre Auswirkungen<br />

auf die Umwelt durch Vor-Ort-Begehungen nach der vollständigen Planrealisierung<br />

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Flächennutzungsplan, 37. Änderung<br />

- 22 -<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong>, Landkreis Peine<br />

prüfen, da erst dann die nutzungsbedingten Auswirkungen auf die Umwelt in vollem<br />

Umfang wirksam werden.<br />

Über unvorhergesehene Umweltauswirkungen wird die <strong>Gemeinde</strong> durch Mitteilungen<br />

der Fachbehörden gem. § 4 Abs. 3 BauGB oder Hinweise bzw. Beschwerden einzelner<br />

Bürger unterrichtet. Die <strong>Gemeinde</strong> wird die Sachverhalte prüfen und ggf. die Ergebnisse<br />

in ihre weitere Bauleit- und Stadtentwicklungsplanung einfließen lassen.<br />

3.3.3 Allgemeinverständliche Zusammenfassung<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong> stellt die 37. Änderung des Flächennutzungsplans auf, um eine<br />

Biogasanlage nordwestlich Klein Solschens bauleitplanerisch vorzubereiten. Zu diesem<br />

Zweck wird mit der Änderung des Flächennutzungsplans am Nordwestrand des<br />

<strong>Gemeinde</strong>gebietes eine Fläche von insgesamt rd. 7,3 ha als Sonderbauflächen<br />

"Energetische Nutzung von Biomasse" dargestellt.<br />

Nach Auswertung von Fachplänen (Landschaftsrahmenplan, RROP 2008 u.a.) und<br />

Informationen der Fachbehörden (Umweltministerium, LBEG etc.) sind bei Realisierung<br />

des Vorhabens durch Bebauung und Versiegelung teils bis zu erhebliche Auswirkungen<br />

auf die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes im Bereich der Schutzgüter<br />

Boden und Wasser zu erwarten. Auf eine naturschutzrechtliche Bilanzierung des Eingriffs<br />

wird auf der Ebene des Flächennutzungsplans als vorbereitender Bauleitplan,<br />

der die beabsichtigte städtebauliche Entwicklung der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong> lediglich in<br />

den Grundzügen darstellt, verzichtet.<br />

Fachgutachten zur Datenerhebung im Hinblick auf Boden, Wasser, Schall, Geruch<br />

etc. werden im erforderlichen Umfange im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung<br />

oder der Genehmigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz durchgeführt werden.<br />

Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen zum Eingriff in den Naturhaushalt werden<br />

in der Standortwahl gesehen, da der Standort in einer nach Bewertung des gesamten<br />

<strong>Gemeinde</strong>gebietes als Vorzugslage charakterisierten Bereich liegt, die konkrete<br />

Ackerfläche nutzungsbedingt beeinträchtigt ist und Bereiche mit einer besonderen<br />

Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz nicht in Anspruch genommen werden.<br />

Flächen für Maßnahmen zur Kompensation werden in dieser Flächennutzungsplanänderung<br />

nicht dargestellt. Eine abschließende Eingriffsbilanzierung wird bei der<br />

Erarbeitung des Bebauungsplans durchgeführt.<br />

4.0 Immissionsschutz<br />

Bei der Errichtung von Biogasanlagen ist grundsätzlich nicht auszuschließen, dass es<br />

durch Fahrverkehr zu den Hauptanlieferungs- oder Abfuhrzeiten der Stoffe zu Immissionsbelästigungen<br />

durch Verkehrslärm und -abgase kommt. Da die Biogasanlage<br />

über die L 413 auf verschiedenen Wegen von Süden und Norden angefahren werden<br />

kann und sich die Lieferfahrten über das Jahr verteilen, wird davon ausgegangen,<br />

dass die hinzukommenden Lärm- und Abgasbelastungen räumlich verteilt auftreten<br />

werden und damit eher gering sind. Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung ist<br />

ein Schallgutachten erstellt worden. Es kommt zu dem Schluss, "dass selbst bei dem<br />

maximalen Betriebszustand […] die für die Nachbarschaft anzusetzenden Immissi-<br />

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Flächennutzungsplan, 37. Änderung<br />

- 23 -<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong>, Landkreis Peine<br />

onsrichtwerte von tagsüber 60 dB(A) um mehr als 20 dB(A) und von nachts 45 dB(A)<br />

um mehr als 10 dB(A) unterschritten werden. […] Eine Betrachtung der Geräuschimmissionen<br />

des anlagenbedingten Verkehrs auf den öffentlichen Verkehrswegen<br />

hat gezeigt, dass weitergehende organisatorische Lärmminderungsmaßnahmen nicht<br />

erforderlich sind." Auf Grund einer vorhergehenden Schallimmissionsberechnung der<br />

anlagenbedingten Verkehre auf öffentlichen Verkehrswegen ist in den vorhabenbezogenen<br />

Bebauungsplan eine textliche Festsetzung aufgenommen worden, dass Zuund<br />

Abfahrten von Schwerlastverkehren nicht in der städtebaurechtlich relevanten<br />

Nachtzeit (22:00-06:00 Uhr) stattfinden dürfen.<br />

Im ebenfalls im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung erstellten Geruchsgutachten<br />

wurden durch die Biogasanlage entstehende Geruchszusatzbelastungen ermittelt.<br />

Die im Gutachten ermittelten Werte der anlagenbedingten Zusatzbelastungen liegen<br />

in allen Bereichen nächstgelegener schützenswerter Bebauung weit unter dem gemäß<br />

Geruchsimmissionsschutzrichtlinie heranzuziehenden Irrelevanzwert von<br />

2 % h/a Geruchszeitanteil. Laut Gutachten ist die Geruchsbelastung als nicht erhebliche<br />

Belästigung einzustufen. Es ist lediglich im Nahbereich auch das gelegentliche<br />

Auftreten von Gerüchen denkbar.<br />

5.0 Maßnahmen der technischen Infrastruktur<br />

(wird im Rahmen des Planverfahrens ergänzt)<br />

6.0 Flächenbilanz<br />

Nutzung<br />

Sonderbauflächen<br />

"Energetische Nutzung von Biomasse"<br />

Änderungsbereich<br />

Fläche<br />

rd. 7,3 ha<br />

rd. 7,3 ha<br />

7.0 Hinweise aus Sicht der Fachplanungen<br />

(wird im Rahmen des Planverfahrens ergänzt)<br />

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- 24 -<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong>, Landkreis Peine<br />

8.0 Ablauf des Planaufstellungsverfahrens<br />

(wird nach dem Planverfahren ergänzt)<br />

9.0 Zusammenfassende Erklärung<br />

9.1 Planungsziel<br />

(wird nach dem Planverfahren ergänzt)<br />

9.2 Berücksichtigung der Umweltbelange und der Beteiligungsverfahren/<br />

Abwägung<br />

(wird nach dem Planverfahren ergänzt)<br />

10.0 Verfahrensvermerk<br />

Die Begründung hat mit dem zugehörigen Beiplan gem. § 3 Abs. 2 BauGB vom<br />

……………….. bis zum ……………….. öffentlich ausgelegen.<br />

Sie wurde in der Sitzung am ……………….. durch den Rat der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Ilsede</strong> unter<br />

Berücksichtigung und Einschluss der Stellungnahmen zu den Bauleitplanverfahren<br />

beschlossen.<br />

<strong>Ilsede</strong>, den ..............................<br />

.................................................<br />

(Bürgermeister)<br />

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