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MÖGLICHER ABLAUF EINER ANGEORDNETEN BERATUNG IM ...

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<strong>MÖGLICHER</strong> <strong>ABLAUF</strong> <strong>EINER</strong> <strong>ANGEORDNETEN</strong> <strong>BERATUNG</strong> <strong>IM</strong> EHESCHUTZ-<br />

VERFAHREN<br />

Eingang Eheschutzgesuch<br />

Zustellung Gesuch an Gegenpartei mit Möglichkeit zur schriftlichen Stellungnahme und<br />

gleichzeitiger Vorladung zur Hauptverhandlung (Art. 253 und 273 ZPO)<br />

Feststellung im Gespräch an der Hauptverhandlung, dass Elternberatung gewünscht/sinnvoll.<br />

In diesem Fall<br />

o Anordnung Elternberatung in Aussicht stellen und Eltern dafür motivieren<br />

o Ziel gemeinsam mit Eltern festlegen<br />

o Prozedere genau erklären<br />

o evtl. Information, dass Kinder im Rahmen des Beratungsprozesses angehört werden<br />

o Aufklärung über Kostentragung<br />

o von Eltern evtl. Entbindung der Beratung vom Berufsgeheimnis einholen<br />

o Obhuts- und Besuchsregelung in der Zwischenzeit besprechen<br />

Klärung mit Beratungsstelle, ob sie Auftrag übernimmt. Absprache von Zielformulierung<br />

und Zeit- bzw. Kostenrahmen. Die Beratung sollte – falls sie erfolgreich verläuft – grundsätzlich<br />

innerhalb von längstens drei Monaten zu einem Ergebnis führen.<br />

vorsorgliche Massnahme gemäss Art. 261 ZPO (s. Merkblatt Elemente des gerichtlichen<br />

Entscheides betreffend Anordnung einer Beratung)<br />

Falls es zu einer vollständigen Einigung<br />

kommt:<br />

Abschluss des Verfahrens ohne neue Verhandlung<br />

durch Entscheid<br />

Falls es nicht zu einer vollständigen Einigung<br />

kommt:<br />

Vorladung zu einer Instruktionsverhandlung<br />

mit Beweisabnahme (Art. 226<br />

Abs. 3 ZPO). Die Fachperson berichtet<br />

über den Beratungsprozess und gibt ihre<br />

Empfehlung mündlich ab. Die Parteien<br />

haben Gelegenheit, Stellung zu nehmen.<br />

Anschliessend weitere Beweisabnahmen<br />

oder Entscheid.<br />

Oder<br />

Die Fachperson gibt eine schriftliche Empfehlung<br />

ab. Die Parteien haben Gelegenheit,<br />

schriftlich zum Beweisergebnis Stellung<br />

zu nehmen. Anschliessend weitere<br />

Beweisabnahmen oder Entscheid.<br />

Interdisziplinäre Arbeitsgruppe März 2012


<strong>MÖGLICHER</strong> <strong>ABLAUF</strong> <strong>EINER</strong> <strong>ANGEORDNETEN</strong> <strong>BERATUNG</strong> <strong>IM</strong> SCHEIDUNGS-<br />

VERFAHREN<br />

Gemeinsames Scheidungsbegehren<br />

Anhörung der Ehegatten (Art. 111 ZGB),<br />

dabei Feststellung, dass Elternberatung<br />

gewünscht/sinnvoll.<br />

Scheidungsklage<br />

Feststellung im Rahmen der Einigungsverhandlung<br />

(Art. 291 ZPO), dass Elternberatung<br />

gewünscht/sinnvoll.<br />

In diesem Fall:<br />

Anordnung Elternberatung in Aussicht stellen und Eltern dafür motivieren<br />

Ziel gemeinsam mit Eltern festlegen<br />

Prozedere genau erklären<br />

evtl. Information, dass Kinder im Rahmen des Beratungsprozesses angehört werden<br />

Aufklärung über Kostentragung<br />

von Eltern evtl. Entbindung der Beratung vom Amtsgeheimnis einholen<br />

Obhuts- und Besuchsregelung in der Zwischenzeit besprechen<br />

Klärung mit Beratungsstelle, ob sie Auftrag übernimmt. Absprache von Zielformulierung<br />

und Zeit- bzw. Kostenrahmen. Die Beratung sollte – falls sie erfolgreich verläuft – grundsätzlich<br />

innerhalb von längstens drei Monaten zu einem Ergebnis führen.<br />

Vorsorgliche Verfügung (s. Merkblatt Elemente des gerichtlichen Entscheides betreffend<br />

Anordnung einer Beratung)<br />

Falls es zu einer vollständigen Einigung<br />

kommt:<br />

Abschluss des Verfahrens ohne neue Verhandlung<br />

durch Entscheid<br />

Falls es nicht zu einer vollständigen Einigung<br />

kommt:<br />

Frist ansetzen für Klagebegründung und Klageantwort<br />

(Art. 291 Abs. 3 ZPO).<br />

Möglichkeit einer Instruktionsverhandlung<br />

mit Beweisabnahme (Art. 226 Abs. 3 ZPO).<br />

Die Fachperson berichtet über den Beratungsprozess<br />

und gibt ihre Empfehlung<br />

mündlich ab. Die Parteien haben Gelegenheit,<br />

Stellung zu nehmen.<br />

Oder<br />

Interdisziplinäre Arbeitsgruppe März 2012


Die Fachperson gibt eine schriftliche Empfehlung<br />

ab. Die Parteien haben Gelegenheit,<br />

schriftlich zum Beweisergebnis Stellung zu<br />

nehmen.<br />

Oder<br />

Direkt Vorladung zur Hauptverhandlung. Die<br />

Fachperson berichtet über den Beratungsprozess<br />

und gibt ihre Empfehlung mündlich<br />

ab. Die Parteien haben Gelegenheit, Stellung<br />

zu nehmen.<br />

Interdisziplinäre Arbeitsgruppe März 2012

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