Die Kurzskala BESS zur direkten Veränderungsmessung - GfQG

Die Kurzskala BESS
zur direkten Veränderungsmessung –
Zusammenfassende Befunde aus mehreren Studien
Vortrag auf dem
17. Rehabilitationswissenschaftlichen Kolloquium
3. – 5. März 2008 in Bremen
Schmidt, J. 1 , Nübling, R. 1 , Steffanowski, A. 1,2 , Kriz, D. 1,2
und Wittmann, W.W. 2
1 2
Universität Mannheim
GfQG
Gesellschaft für Qualität im
Gesundheitswesen, Karlsruhe
Die Kurzskala BESS zur direkten Veränderungsmessung (Schmidt et al.)
Lehrstuhl Psychologie II
3.-5. März 2008 Bremen

Ausgangssituation / Hintergrund
Intervention (treatment)
Vorgeschichte
Stationäre Reha-
Maßnahme
Nachgeschichte
Messzeitpunkte
A E K
Aufnahme Entlassung Katamnese
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Varianten der Veränderungsmessung
Nach einer Systematik von Schmidt & Wittmann können
drei Strategien / Modelle unterschieden werden:
•indirekte Veränderungsmessung (IVM)
•quasi-indirekte Veränderungsmessung (qIVM)
•direkte Veränderungsmessung (DVM)
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Varianten der Veränderungsmessung
Anwendungsmöglichkeiten in Abhängigkeit von
der Anzahl möglicher Messzeitpunkte
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Skala BESS (Schmidt & Nübling 1986)
= kurze Skala zur direkten Veränderungsmessung (5 Items)
Verwendung / Einsatz: wurde – neben anderen Messgrößen - in
einigen Programmevaluationsstudien und im Rahmen von Routine-
Patientenbefragungen eingesetzt
Beispiel: Messzeitpunkt vor Entlassung
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Beispiel für Verteilungen der BESS-Items
Beispiel: Messzeitpunkt vor Entlassung / Daten aus
Patientenbefragungen N > 50.000
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Beispiel für Verteilung der BESS-Skala (Gesamtwert)
Beispiel: Messzeitpunkt vor Entlassung (Patientenbefragung)
N = 51.386 / Mean = 20,43 / SD = 3,63
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Grundfragen zur Skala BESS
Um den Bedeutungshorizont der Kurzskala BESS beurteilen zu
können, stellen sich verschiedene Fragen. Diese betreffen u.a.
•die faktorielle Struktur der Skala
•die interne Konsistenz / Reliabilität der Skala
•die Änderungssensitivität der Skala (bei wiederholter Vorgabe
bei E und K)
•die konkurrente Validität der Skala (Korrelationen zu zeitgleich
erhobenen Messgrößen)
•die Zusammenhänge mit anderen Veränderungsmessungen
•die Vorhersagbarkeit aus Prä-Messungen bei Aufnahme
•die Zusammenhänge mit Behandlungsmerkmalen
•die prognostische Valenz der Skala
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Methodik
Reanalyse der BESS-bezogenen Befunde
aus insgesamt 7 Reha-Datensätzen:
5 umfassende, prospektive Evaluationsstudien
(Mehr-Punkt-Erhebungen)
2 Routine-Patientenbefragungen
(Ein-Punkt-Erhebungen)
[Datensatz 6: Einzelklinik / Datensatz 7: mehrere Kliniken]
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Übersicht über die reanalysierten Datensätze
Methodik
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Ergebnisse 1: Faktorielle Struktur
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Ergebnisse 2: Interne Konsistenz
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Ergebnisse 3: „Zeitliche Stabilität“
Vergleich von BESS-Erhebungen bei E, K1 und K2
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Ergebnisse 4: Konkurrente Validität
BESS-Zusammenhänge mit zeitgleich erhobenen
ZUF-8-Skalenwerten („Patientenzufriedenheit“)
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Ergebnisse 5: Konkurrente Validität
BESS-Zusammenhänge mit jeweils zeitgleich erhobenen
Patienteneinschätzungen
„Gesamtbeurteilung der Rehamaßnahme“
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Ergebnisse 6: Konkurrente Validität
BESS-Zusammenhänge mit jeweils zeitgleich erhobenen
Patienteneinschätzungen
„Therapiezielerreichung“(5-stufig: 1 = überhaupt nicht, 5 = vollständig)
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Ergebnisse 8: Konkurrente Validität
BESS-Zusammenhänge mit jeweils zeitgleich erhobenen
Statusmessungen (Patienteneinschätzungen, Skalen, Beispiele)
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Ergebnisse 9: Zusammenhänge mit anderen Veränderungsmaßen
BESS-Zusammenhänge mit korrespondierend erhobenen direkten
Veränderungsmessungen (Beispiele)
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Ergebnisse 10: Zusammenhänge mit anderen Veränderungsmaßen
BESS-Zusammenhänge mit korrespondierend erhobenen (echten)
indirekten Veränderungsmessungen (Skalen, Beispiele)
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Ergebnisse 11: Zusammenhänge mit Ausgangswerten
BESS-Zusammenhänge mit echten PRÄ-Statusmessungen
(Patienteneinschätzungen bei Aufnahme, psychometrische Skalen, Beispiele)
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Die Gretchen-Frage
Kastner, S. & Basler, H.-D. (1997):
„Messen Veränderungsfragebogen wirklich
Veränderungen?“
(Schmerz, 11, 254-262)
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EQUA-Studie
Schmidt, J., Steffanowski, A.,
Nübling, R., Lichtenberg, S.,
Wittmann, W.W. (2003):
„Ergebnisqualität stationärer
psychosomatischer Rehabilitation.
Vergleich unterschiedlicher
Evaluationsstrategien“
(S. Roderer Verlag: Regensburg)
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EQUA-Studie
Körperliche V.
Seelische V.
Allgemeinbefinden
Leistungsfähigkeit
Körperliche V.
Seelische V.
Allgemeinbefinden
Leistungsfähigkeit
Körperliche V.
Seelische V.
Allgemeinbefinden
Leistungsfähigkeit
Messzeitpunkte
A
Aufnahme
K
Katamnese
echte Statusmessungen bei A und K (4-Items-Skala)
retrospektive A-Statusmessung bei K (4-Items-Skala)
direkte Veränderungsmessung bei K (4-Items-Skala)
Körperliche V.
Seelische V.
Allgemeinbefinden
Leistungsfähigkeit
BESS4_K
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EQUA-Studie
r
BESS4_K
N
P
(zweiseitig)
Status (K)
.78
550 .000
Status (A)
.19
541 .000
Status (A R )
.03
546 .376
Veränderungsskala (BESS4_K):
Status (4-Items-Skala):
hohe Werte Besserung / niedrige Werte Verschlechterung
hohe Werte guter Gesundheitszustand / niedrige Werte schlechter Gesundheitszustand
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EQUA-Studie
Korrelative Zusammenhänge zwischen den Varianten der
Veränderungsmessung:
IVM
qIVM
DVM
.64
IVM
(532 / .000)
.77
(537 / .000)
.76
(528 / .000)
DVM: direkte Veränderungsmessung (Katamnese) Veränderungsskala BESS4_K
IVM: indirekte Veränderungsmessung (A - K) Differenzwerte Status A – Status K
qIVM: quasi-indirekte Veränderungsmessung (A R - K) Differenzwerte Status A R –Status K
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EQUA-Studie
Vergleich der echt-indirekten (IVM) und
quasi-indirekten (qIVM) Veränderungsmessung:
1,8
1,6
1,52
1,4
1,2
1
0,92
0,8
0,6
0,4
0,2
0
A - K
Ar - K
4-Items-Skala:
hohe Werte guter Gesundheitszustand / niedrige Werte schlechter Gesundheitszustand
IVM
qIVM
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EQUA-Studie
A
Status
K
Status
Körperliche V.
Seelische V.
Allgemeinbefinden
Leistungsfähigkeit
BESS4_K
A - K
Veränderung
(Status – Status)
BESS4-K (Veränderungsskala, 4 Items):
hohe Werte Besserung / niedrige Werte Verschlechterung
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Zusammenfassung (BESS-Skala)
– eindimensionale Skala zur globalen Ergebnismessung
– hohe interne Konsistenz (α > .85)
– auf Patientenebene substanzielle, hochsignifikante
Korrelationen mit zeitgleichen Statusmessungen des
Gesundheitszustands und von Beeinträchtigungen
– auf Patientenebene geringe, z.T. jedoch (hoch-)signifikante
Korrelationen mit echten Ausgangswerten
– auf Patientenebene substanzielle, hochsignifikante
Korrelationen mit aufwändigeren anderen direkten
Veränderungsmessungen
– auf Patientenebene substanzielle, hochsignifikante (aber
vergleichsweise geringere) Korrelationen mit echten
indirekten und mit quasi-indirekten
Veränderungsmessungen
– auf Patientenebene ebenfalls substanzielle, hochsignifikante
Korrelationen mit den Merkmalen „Zufriedenheit“,
„Gesamtbewertung der Reha“ und „Therapiezielerreichung“
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Universität Mannheim
Lehrstuhl Psychologie II
Erfurter Straße 5a, 76139 Karlsruhe
schmidt@GfQG.de / www.GfQG.de
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