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50-jähriges Jubiläum: Konferenz für Getreide ... - Gerber OUTLOOK

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Das Kundenmagazin der FOSS-Gruppe <strong>für</strong> analytische Systemlösungen <strong>für</strong> die Lebensmittel-, Milch-und<br />

<strong>Getreide</strong>industrie Vol. 30, No 2, 2006<br />

Ethanol<br />

Die weltweite Bio-Ethanol-<br />

Industrie zeigt keine Anzeichen<br />

von Schwäche<br />

<strong>50</strong>-<strong>jähriges</strong> <strong>Jubiläum</strong>: <strong>Konferenz</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Getreide</strong> und Futtermittel<br />

Die Dynamik des globalen<br />

Fleischmarktes


Darauf bin ich sehr stolz<br />

In Dänemark haben wir einen Ausdruck, der auf<br />

Deutsch sinngemäß heißen würde: “Mich erfüllt<br />

eine große Freude.” Wir verwenden diesen Ausspruch,<br />

wenn wir ein besonderes Gefühl von Stolz<br />

und Freude empfinden.<br />

Bei dem letzten großen Ereignis in unserem <strong>Jubiläum</strong>sjahr<br />

ist dieses Gefühl in jedem Fall angemessen.<br />

Vor wenigen Wochen kamen rund 1.200 Mitarbeiter,<br />

Kunden und Freunde in die neue Oper von<br />

Kopenhagen und feierten zusammen das <strong>50</strong>-jährige<br />

Firmenjubiläum von FOSS.<br />

Wir hatten bereits eine Reihe an großartigen Veranstaltungen<br />

in diesem Jahr, einschließlich drei großer<br />

<strong>Konferenz</strong>en in Europa, eine im <strong>Getreide</strong>- und<br />

Futtermittelsektor, die andere im Bereich Milch und Milchprodukte sowie eine weitere <strong>für</strong><br />

die Weinbranche. Andere fanden auch in Australien statt. Bis jetzt haben einige Hundert<br />

Kunden und andere Interessenvertreter an den Veranstaltungen teilgenommen. Insgesamt<br />

wird es 17 <strong>Konferenz</strong>en <strong>für</strong> Kunden geben, in der ganzen Welt verteilt.<br />

Neben den großartigen Gastrednern, die ich bis jetzt gehört habe, gefällt mir am meisten<br />

der Gedanke daran, dass alle Teilnehmer ein gemeinsames Interesse haben an wichtigen<br />

Themen, die viele von uns beschäftigen. Da wären beispielsweise die globalen Marktveränderungen,<br />

die Effektivitätsnotwendigkeit während der Lieferkette sowie die wachsenden<br />

Anforderungen an eine konsistente Produktqualität, kombiniert mit höchster Produktivität.<br />

Zudem zeigen wir durch diese Veranstaltungen, in welchen Geschäftsbereichen sich<br />

FOSS engagiert.<br />

Ein typisches Beispiel ist eine gerade erst stattgefundene Veranstaltung an der Technischen<br />

Universität in Dänemark, „der Weinwettbewerb“.<br />

Begabte Studenten, die eine Kalibration <strong>für</strong> einen WineSan-Analysator entwickelt hatten,<br />

traten gegen ein Gremium aus Weinexperten an. In diesem Wettbewerb ging es um den<br />

Preis, die Qualität und die Herkunftsregion der Weine. Der Spaß stand zwar im Vordergrund,<br />

aber es veranschaulichte auch das Potential eines unserer Analysensysteme. Auch in<br />

den dänischen Medien erregte dieses Ereignis viel Aufmerksamkeit. Plötzlich waren Kollegen<br />

in der Hauptsendezeit im Radio zu hören.<br />

A propos, zum Thema Medien kann ich noch anfügen, dass sich bis jetzt mehr als 10.000<br />

Leser <strong>für</strong> den Newsletter und die damit verbundene Verlosung einer Reise nach Grönland<br />

registriert haben. Einige Gewinner können sich schon auf eine spannende Reise <strong>für</strong> zwei<br />

Personen nach Grönland freuen.<br />

Jeden Monat wird eine Reise verlost. Sie haben demnach auch jetzt noch die Chance<br />

zu gewinnen. Registrieren Sie sich einfach im Internet. Gleichzeitig bekommen Sie dann<br />

Neuigkeiten zu analytischen Themen von FOSS per E-Mail.<br />

Wenn ich nochmals auf die <strong>Jubiläum</strong>sfeier zurückkommen darf, möchte ich noch anmerken,<br />

dass hierbei viele Aspekte eine wichtige Rolle spielten: Unsere Geschichte der<br />

Innovationen, unsere starken Partnerschaften mit Kunden, unser Engagement in vielen Geschäftsbereichen<br />

und natürlich unsere Mitarbeiter – darauf sind wir stolz.<br />

Glücklicherweise haben wir noch weitere Veranstaltungen in unserem <strong>Jubiläum</strong>sjahr.<br />

Nutzen Sie die Möglichkeit, persönlich teilzunehmen, wo auch immer Sie sich gerade befinden.<br />

In Focus<br />

“In Focus” ist die Fachzeitschrift der<br />

FOSS-Gruppe <strong>für</strong> instrumentelle und<br />

analytische Problemlösungen bei der<br />

Inhaltsstoffbestimmung, Qualitätskontrolle<br />

und Forschung in den Bereichen<br />

Lebensmittel-, Milch- und Landwirtschaft.<br />

“In Focus” wird, nach schriftlicher<br />

Anmeldung, kostenlos verteilt. Bitte<br />

wenden Sie sich an unseren Leserservice.<br />

Verantwortlicher Herausgeber:<br />

Ola Johansson, FOSS Analytical AB,<br />

e-mail OJN@foss.dk<br />

Chefredakteur:<br />

Elsa Claesson Lundin (ELN@foss.dk)<br />

Redakteur:<br />

Richard Mills (RIM@foss.dk)<br />

Produktion/Stellv. Chefredakteur:<br />

Asa Osterberg (AOG@foss.dk)<br />

Adresse:<br />

FOSS Analytical AB<br />

PO Box 70<br />

SE-263 21 Höganäs<br />

Sweden<br />

E-mail info@foss.dk<br />

Leserservice:<br />

Sandra Strahl, E-Mail SAS@foss.de<br />

Druck:<br />

Laholms Tryckeri Offset AB.<br />

Copyright 2006 by FOSS Analytica<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

Titelbild: Ethanol in seiner reinsten<br />

Form.<br />

Courtesy of Unica, São Paulo,<br />

Brazil<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Torben Ladegaard<br />

Managing Director, FOSS


Inhalt:<br />

Fakt: NIR-Analytik macht sich bezahlt 4<br />

NIR-Analytik im Netzwerk fördert grenz- und<br />

branchenübergreifend eine wettbewerbsfähige<br />

Produktion.<br />

FoodScan - Lab: Ein Gerät <strong>für</strong> alle Fälle 7<br />

Kampf gegen Bakterien in der Milch 8<br />

Eine Rohmilchprobe sieht heute noch genau so aus wie<br />

vor 30 oder 40 Jahren. Aber wenn Sie die Inhaltsstoffe<br />

analysieren könnten, würden Sie feststellen, dass die<br />

gerade entnommene Probe viel weniger Bakterien enthält.<br />

Der Einfluss von reduzierenden Zuckern 10<br />

Die Dynamik des globalen Fleischmarktes 12<br />

Die weltweite Bio-Ethanol-Industrie zeigt keine<br />

Anzeichen von Schwäche 14<br />

<strong>50</strong>-<strong>jähriges</strong> <strong>Jubiläum</strong>: <strong>Konferenz</strong> <strong>für</strong> <strong>Getreide</strong><br />

und Futtermittel 18<br />

Betrieb von Infratec -Systemen auf dem<br />

ganzen Kontinent 19<br />

<strong>50</strong>-<strong>jähriges</strong> <strong>Jubiläum</strong> 20<br />

Schwedische Feldversuche bestätigen die<br />

Zeitersparnis mit dem neuen MilkoScan 21<br />

Neues Bezahlungssystem zur Reduzierung der<br />

Analysenkosten 21<br />

Maschine gegen Mensch bei der Weinprobe 22<br />

FOSS bei der Anuga FoodTec und der Victam 23<br />

Wer kann den Preis eines Weines besser<br />

bewerten, ein Weinexperte oder ein Student<br />

mit einem Weinanalysator? Siehe Seite 22


NIR-Analytik im Netzwerk fördert grenz- und branchenübergreifend<br />

eine wettbewerbsfähige Produktion.<br />

Fakt: NIR-Analytik macht sich<br />

bezahlt!<br />

Eine Futtermühle kann etwa zwei bis fünf<br />

Euro pro Tonne Futtermittel und Jahr durch<br />

die Vorteile von NIR-Analysen, wie Kosteneinsparungen<br />

bei den chemischen Analysen<br />

und verbesserte Futtermittelrezepturen,<br />

einsparen. Hinzu kommt, dass diese Vorteile<br />

durch Anwendung von Netzwerken global, bei<br />

minimalen Kosten, genutzt werden können.<br />

Der Einwand ist uns bekannt, dass derartige<br />

Argumente über die Vorteile von NIR-Analysen<br />

schon früher genannt wurden, nur um danach<br />

durch schlechte Renditen enttäuscht zu<br />

werden. Während ein Festhalten an traditionellen<br />

Methoden und mangelnde Kenntnisse<br />

und Erfahrungen noch ein Hindernis <strong>für</strong> den<br />

Einsatz der NIR sein mögen, werden die signifikanten<br />

wirtschaftlichen Vorteile jetzt von<br />

einigen gröβeren Futtermittelherstellern voll<br />

ausgenutzt.<br />

Eine dieser Firmen ist Provimi, ein international<br />

führender Hersteller von Produkten<br />

und Technologie zur Tierernährung, mit einem<br />

weltweiten Marktanteil von sieben Prozent.<br />

Provimi hat über 100 Herstellungsbetriebe in<br />

30 Ländern und ist der gröβte Hersteller von<br />

Vormischungen. Andere Produkte sind Fertigfutter,<br />

Spezialfutter, Nahrung <strong>für</strong> Haustiere<br />

und Fischfutter.<br />

Eine proaktive Einstellung<br />

Paul Gerardy, Leiter des Forschungs- und<br />

Technologiezentrums von Provimi in Belgien,<br />

erklärt, dass die Gewinnspannen <strong>für</strong> die Hersteller<br />

von <strong>Getreide</strong>- und Futtermittel, die alle<br />

am Anfang der Nahrungsmittelkette stehen,<br />

sinken.<br />

“Kosten und Gewinne müssen genau überwacht<br />

werden”, sagt Paul. “NIR gibt uns die<br />

Möglichkeit, diese Kontrollen genau und mit<br />

hoher Sicherheit zu machen.”<br />

Abb. 1: NIR-Ergebnisse <strong>für</strong> Rohprotein in Sojaproben. Die Werte der blauen Linie werden<br />

<strong>für</strong> die Zusammenstellung des Futters verwendet.<br />

Paul erzählt, dass bei traditioneller chemischer<br />

Analyse ein Produkt schon verfüttert<br />

worden sein kann, bevor die Analysenergebnisse<br />

vom Labor vorliegen. “Mit NIR haben<br />

wir plötzlich eine ganz andere Dynamik”, sagt<br />

er. “Jetzt kann man proaktiv Entscheidungen<br />

treffen, anstatt Daten zu archivieren, die zu<br />

spät kommen, um noch Futtermittelrezepturen<br />

zu beeinflussen. Rezepturen werden nicht<br />

korrigiert, indem man in den Spiegel schaut,<br />

sondern durch Vorausschauen.”<br />

Unter Pauls Leitung hat Provimi die Fortschritte<br />

in der NIR-Analyse und in verwandten<br />

Bereichen, wie dem Betrieb von Netzwerken,<br />

genutzt und ein weltweites Netzwerk mit mehr<br />

als neunzig NIR-Geräten erstellt.<br />

Natürlich bildet die traditionelle Nasschemie<br />

noch immer die Basis. Die NIR-Kalibrationen<br />

werden auf Grundlage der durchschnittlichen<br />

Ergebnisse von achtzehn validierten Laboratorien<br />

erstellt.<br />

Mit NIR werden typische Parameter wie<br />

Wasser/Feuchtegehalt, Rohprotein, Fett, Rohfaser,<br />

Asche- und Stärkegehalt bestimmt. Provimi<br />

hat 43 Kalibrationen <strong>für</strong> verschiedene<br />

Rohmaterialien, neun Kalibrationen <strong>für</strong> Fertigfutter<br />

und zwei <strong>für</strong> Silofutter.<br />

Aus praktischen und wirtschaftlichen Gründen<br />

wird das Netzwerk von einer zentralen<br />

Stelle geleitet. Updates von Kalibrationen<br />

werden von einem zentralen Server an standardisierte<br />

Geräte in der ganzen Welt geschickt.<br />

Die Messergebnisse sind dann alle auf dieselbe<br />

Kalibration zurückzuführen, unabhängig<br />

ob sie aus Indien oder Italien kommen. Jeder<br />

kann die Nase vorn haben und proaktiv sein.<br />

So ist zum Beispiel die Kalibration <strong>für</strong> die Sojaernte<br />

in Argentinien schon im System, bevor<br />

das Schiff einen Hafen in Europa erreicht.<br />

Vol. 30, No 2, 2006


Jede Charge wird untersucht<br />

Ein Beispiel der proaktiven Einstellung bei<br />

Provimi besteht darin, das gesamte ankommende<br />

Rohmaterial zu untersuchen, um den<br />

wirtschaftlichen Wert sicher zu stellen und<br />

Chargen zu stoppen, die eventuell auβerhalb<br />

der Spezifikationen liegen. NIR-Untersuchungen<br />

stellen die notwendigen Informationen<br />

innerhalb von 1-2 Minuten zur Verfügung,<br />

d.h. noch bevor der Lastwagen entladen wird.<br />

“Wenn unsere Lieferanten wissen, dass wir<br />

NIR nutzen, gibt es keine Probleme“, erzählt<br />

Paul.<br />

Das gleiche gilt <strong>für</strong> Waren, welche die Anlage<br />

verlassen. Kein Produkt darf die Futtermühle<br />

ohne Untersuchung verlassen. Futtermittel,<br />

das nicht den Spezifikationen entspricht, wird<br />

zurückgehalten.<br />

Kein Grund, konservativ zu sein<br />

Paul erklärt, dass ohne die NIR-Technologie<br />

das Futtermittel schon hergestellt ist, bevor<br />

die Analysenergebnisse <strong>für</strong> die Rohmaterialien<br />

vorliegen. Analysen werden nur zur<br />

Qualitätssicherung durchgeführt. Aber mit<br />

NIR liegen Ergebnisse in Echtzeit vor. Die<br />

Entscheidung, die Futtermittelzusammensetzung<br />

zu ändern oder zu erneuern wird einfach<br />

und proaktiv. Wie die Abbildung 1 anhand<br />

des Beispiels der Änderung des Proteingehaltes<br />

in Sojaschrot zeigt, gibt es keinen Anlass,<br />

konservativ zu sein. In diesem Beispiel wird<br />

das angelieferte Sojaschrot jedes Lastwagens<br />

untersucht. Für diejenigen, die mit NIR nicht<br />

vertraut sind, mag das ja ein wenig technisch<br />

klingen, aber schauen Sie sich doch mal die<br />

blaue Linie in der Mitte der Abbildung 1 an.<br />

Diese Linie stellt den Proteingehalt dar, der in<br />

der Futtermittelrezeptur verwendet wird. Die<br />

monatlichen Durchschnittswerte sind in grün<br />

gekennzeichnet und die Durchschnittswerte<br />

<strong>für</strong> jeweils 300 Tonnen in rot (die Anlage hat<br />

zwei Silos mit einem Fassungsvermögen von<br />

jeweils 300 to Soja).<br />

Eine genaue Überwachung von Rohmaterialien<br />

mit Hilfe von NIR stellt sicher, dass die<br />

Werte, die zur Erstellung der Futtermittelrezepturen<br />

verwendet werden, aktuell sind und<br />

der gegenwärtigen Situation entsprechen. Futtermittelrezepturen<br />

können daher proaktiv und<br />

ohne einen Unsicherheitsfaktor zur Berücksichtigung<br />

möglicher Variationen des Proteingehaltes<br />

erstellt werden.<br />

Zum Beispiel hätte der Hersteller in der Zeit<br />

vom 30. April bis zum 10. Oktober (X-Achse,<br />

Abb. 1) mit Proteinwerten von 45 bis 46% arbeiten<br />

können, anstelle der 44,0% bis 44,5%,<br />

wie in der blauen Linie dargestellt.<br />

Deutliche Einsparungen bei der Futtermittelproduktion<br />

können durch eine bessere<br />

Überwachung der Inhaltsstoffänderungen<br />

erzielt werden. Lassen Sie uns zum Beispiel<br />

annehmen, ein Hersteller hätte zwei Silos <strong>für</strong><br />

die Lagerung von Soja (siehe Abb. 2) und das<br />

Rohmaterial wird, wie schon erwähnt, bei der<br />

Warenannahme kontrolliert.<br />

Ein Silo kann während der Verarbeitung<br />

verwendet werden, während das andere Silo<br />

gefüllt wird. Die Werte, die dann in der Rezeptur<br />

verwendet werden, sind die Mittelwerte<br />

der NIR-Untersuchungen pro jeweilige angelieferte<br />

300 Tonnen, wie durch die rote Linie<br />

in Abbildung 1 angegeben.<br />

Unter Verwendung von zwei Silos könnte<br />

man auch die angelieferte Ware isolieren, ein<br />

Silo <strong>für</strong> hohe Proteingehalte und ein anderes<br />

<strong>für</strong> niedrigere Gehalte. Der Futtermittelhersteller<br />

kann dann den Prozess so gestalten,<br />

dass die zu erwartenden Werte genauer eingehalten<br />

werden können. Die Einhaltung der<br />

Rezepturen wird ständig mit Hilfe der NIR-<br />

Technologie überwacht.<br />

Auf der Grundlage von konservativen Berechnungen<br />

lassen sich nach den Erfahrungen<br />

von Provimi Kosteneinsparungen von 2 EURO<br />

pro Tonne Soja durch bessere Abstimmung der<br />

Werte <strong>für</strong> den Proteingehalt erzielen.<br />

Bessere Leistungen bei der Tieraufzucht<br />

Weiter hinten in der Nahrungskette hat eine<br />

bessere Standardisierung auch Auswirkungen<br />

auf die Leistungsfähigkeit der gefütterten Tiere.<br />

Wie schon am Beispiel der Futtermittelrezepturen<br />

gezeigt, kann Geld gespart werden,<br />

wenn die Ergebnisse näher an den Zielwerten<br />

liegen. Beispiel: Wenn Hühnerfutter an einem<br />

Tag Soja mit einem Proteingehalt von 45%<br />

enthält und an einem anderen von 46%, so ist<br />

es schwierig, das ideale Aminosäurenprofil zu<br />

beachten, was Auswirkungen auf die Leistung<br />

der gefütterten Tiere hat. Noch schlimmer ist,<br />

dass eine Fütterung von Proteinen oberhalb<br />

des idealen Profiles reine Verschwendung ist.<br />

Durch Optimierung der Proteingehalte können<br />

mehr Hühner bei gleichen Futterkosten gefüttert<br />

werden.<br />

Nach Schätzungen von Paul Gerardy sind<br />

die Gewinne, die durch eine optimale Tieraufzucht<br />

erzielt werden können, beträchtlich:<br />

Circa 12 EURO pro Tonne Soja.<br />

Über das Labor hinaus<br />

NIR-Untersuchungen haben weiterhin dazu<br />

beigetragen, die Kosten <strong>für</strong> nasschemische<br />

Analysen zu senken. NIR übernimmt die<br />

Hauptlast der Untersuchungen und schafft<br />

damit Freiräume <strong>für</strong> andere Untersuchungen,<br />

zum Beispiel in Zusammenhang mit der Sicherheit<br />

von Lebens- und Futtermitteln.<br />

Bei Provimi werden heute mehr als 95% der<br />

Proben mit Hilfe von NIR untersucht. Unter<br />

normalen Bedingungen sind die dadurch erzielten<br />

Einsparungen bezüglich der Analysenkosten<br />

etwa 0,20 - 0,25 EURO pro Tonne und<br />

Jahr.<br />

Wirtschaftlichkeit durch groβe Produktionsvolumina<br />

ist jedoch ein wichtiger Faktor.<br />

“NIR lässt sich in einer Futtermühle nur bei<br />

einer Produktion von mehr als <strong>50</strong>.000 to rechtfertigen”,<br />

sagt Paul.<br />

Silo A<br />

Waren-<br />

Intake<br />

eingang<br />

NIR<br />

Rezeptur Formulation -<br />

Produktion<br />

- production<br />

NIR<br />

Genaue<br />

Precise protein<br />

Poteingehalte<br />

level for animal<br />

<strong>für</strong> optimale<br />

performance<br />

Leistung<br />

Silo B<br />

Abb. 2: Kosteneinsparungen können beim Wareneingang der flexiblen Verwendung von isoliertem Material, der Erstellung von Futtermittelrezepturen<br />

und bei der Optimierung der Leistungsfähigkeit der gefütterten Tiere erzielt werden.<br />

Vol. 30, No 2, 2006 5


Wie einfach ist es? Mit moderner NIR-<br />

Technologie braucht der Bediener nur die<br />

gemahlenen oder ungemahlenen Proben zu<br />

laden. Der Rest wird vom System übernommen.<br />

Sofortige Ergebnisse können <strong>für</strong> eine<br />

direkte Produktionskontrolle verwendet<br />

werden.<br />

Fortsetzung auf Seite 6<br />

Fortsetzung von Seite 5<br />

Die Durchführung von Analysen ist kein<br />

Problem. Heutzutage sind NIR-Geräte und<br />

deren Software so einfach zu handhaben, dass<br />

die Untersuchungen nicht mehr von Laborkräften<br />

ausgeführt werden müssen. Neueste<br />

NIR-Analysatoren ermöglichen die Untersuchung<br />

von Proben, sowohl in gemahlener als<br />

auch in ungemahlener Form. Einige Systeme<br />

können auch unter den rauhen Bedingungen<br />

der Produktion arbeiten und benötigen nur<br />

eine geringe Ausbildung, um stichhaltige Ergebnisse<br />

zu liefern.<br />

Aber kann man sich auch darauf verlassen?<br />

NIR-Untersuchungen werden auf der Grundlage<br />

von Referenzanalysen von akkreditierten<br />

Laboratorien durchgeführt. Die Leistungsfähigkeit<br />

von NIR wird weiterhin regelmäβig<br />

gegen nasschemische Analysen kontrolliert.<br />

Die heutigen NIR-Kalibrationen bei Provimi<br />

wurden auf der Grundlage von etwa 300.000<br />

nasschemischen Analysen an 69.000 Rohmaterial-<br />

und Futterproben erstellt.<br />

Was die Zuverlässigkeit von NIR betrifft,<br />

ist Paul sehr deutlich. “NIR ist so genau wie<br />

die zugrunde liegende nasschemische Referenzanalyse.<br />

Die NIR ist jedoch wesentlich<br />

zuverlässiger, da menschliche Fehler auf ein<br />

Minimum reduziert wurden.”<br />

Was die amtliche Anerkennung von NIR-<br />

Methoden betrifft, ist Paul weniger zuversichtlich<br />

und beschreibt, wie beispielsweise<br />

in Europa, noch jedes Land ein eigenes Zulassungssystem<br />

hat.<br />

Verständnis ist der Schlüssel zum Erfolg<br />

Effektive NIR-Untersuchungen erfordern gute<br />

Systeme und zuverlässige Kalibrationen. Um<br />

Kosten bei den nasschemischen Analysen einsparen<br />

zu können, ist die Gröβe einer Anlage<br />

natürlich auch von Bedeutung.<br />

Ausschlaggebend ist, dass jeder in der Organisation<br />

versteht, worum es sich handelt, damit<br />

ein Einstieg in die NIR akzeptiert werden<br />

kann. Mit NIR werden Ergebnisse innerhalb<br />

von einer Minute erzeugt und damit eine Fülle<br />

an Informationen bereitgestellt. Jeder in der<br />

Organisation trägt dazu bei, dass diese Information<br />

effektiv genutzt wird.<br />

Der Weg, den Provimi gegangen ist, zeigt,<br />

dass die Bildung von Netzwerken von großer<br />

Bedeutung ist. Unter Verwendung eines Netzwerkes<br />

können Experten an zentraler Stelle<br />

die Informationen auf einem zentralen Server<br />

aufbereiten und das ganze System aus der Ferne<br />

leiten, zum Beispiel durch regelmäβige Updates<br />

von Kalibrationen. Die Angestellten bei<br />

den verschiedenen Produktionsanlagen brauchen<br />

nur einfache Messungen als Teil ihrer<br />

Arbeitsroutinen durchzuführen und erhalten<br />

ein kraftvolles Werkzeug <strong>für</strong> optimale Futtermittelrezepturen.<br />

Die Geschäftsführung erhält<br />

wertvolle Informationen <strong>für</strong> strategische Entscheidungen<br />

über die Leistungsfähigkeit von<br />

Lieferanten.<br />

Das Beispiel Provimi zeigt, auf welche Weise<br />

Einsparungen mit Hilfe der NIR umgesetzt<br />

werden können. Die Futtermühle bezahlt den<br />

richtigen Preis <strong>für</strong> die Rohstoffe. Kosten, die<br />

mit der nasschemischen Analyse anfallen,<br />

werden reduziert, der Verbrauch der Futtermittelrezepturen<br />

wird gesenkt und bessere Informationen<br />

führen zu besseren Entscheidungen<br />

innerhalb der gesamten Organisation. Optimale<br />

Futtermittelrezepturen führen zu optimaler<br />

Wertschöpfung pro Kilo Futtermittel.<br />

Insgesamt liegen die Kosteneinsparungen<br />

bei 2-5 EURO pro Tonne und Jahr.<br />

In Zukunft könnte jeder in der Versorgungskette<br />

von einer proaktiven Einstellung zur<br />

Kontrolle, wie sie von Provimi demonstriert<br />

wurde, profitieren. Das geschieht zum Teil<br />

bereits. Provimi lässt Kunden an ihrem NIR-<br />

Netzwerk teilhaben. Das Provimi-Netzwerk<br />

wurde 1998 begonnen und umfasst heute 92<br />

Installationen, davon 31 bei Provimi und 61<br />

bei verschiedenen Kunden. In den letzten drei<br />

Jahren kamen jeden Monat 2-3 neue Installationen<br />

dazu.<br />

•<br />

von Richard Mills, FOSS<br />

Vol. 30, No 2, 2006


Bisher mussten drei verschiedene, zeitraubende<br />

Analysenmethoden angewendet werden, um die<br />

Kontrollparameter bei der Produktion zu bestimmen.<br />

Heute werden dieselben Parameter gleichzeitig<br />

innerhalb von einer Minute bestimmt.<br />

FoodScan Lab:<br />

Ein Gerät <strong>für</strong> alle Fälle<br />

Inmitten des Weidelandes am Fuß der Pyrenäen<br />

haben sich die spanischen Milchproduzenten<br />

der CADI Genossenschaft einen guten Ruf<br />

bei der Produktion von qualitativ hochwertigen<br />

Milchprodukten aufgebaut.<br />

Die Qualitätsmanagerin, Frau Carme<br />

Flotats, erklärt uns, auf welche Weise das<br />

FoodScan Lab dazu beigetragen hat, die Produktqualität<br />

zu sichern, während die Analysen<br />

beschleunigt werden.<br />

“Wir nutzen unser FoodScan Lab <strong>für</strong> die<br />

Produktionskontrolle von Produkten wie<br />

Käse, Butter und Quark”, erzählt Carme Flotats.<br />

„Bevor wir das FoodScan hatten, haben<br />

wir verschiedene Analysenmethoden <strong>für</strong> jeden<br />

individuellen Parameter eingesetzt. Dies bedeutete<br />

<strong>für</strong> uns einen großen Aufwand bei der<br />

Probenvorbereitung, eine eigene Vorbereitung<br />

<strong>für</strong> jede Analysenmethode. Mit dem FoodScan<br />

haben wir nun den Vorteil, nur eine einfache<br />

Probenvorbereitung durchführen zu müssen,<br />

und bekommen trotzdem drei Parameter in<br />

weniger als einer Minute.“<br />

Das FoodScan Lab unterstützt uns ebenfalls<br />

dabei, die Gefahrensituationen bei einigen Anwendungen<br />

zu vermeiden, sagt Carme Flotats<br />

weiterhin. „Wir können nun den Verbrauch an<br />

Chemikalien und Reagenzien reduzieren und<br />

schalten eine Gesundheitsgefährdung weitesgehend<br />

aus.<br />

Insgesamt haben wir nun eine bessere Kontrolle.<br />

„Mit dem FoodScan können wir zahlreiche<br />

Messungen durchführen und bekommen<br />

somit eine bessere Produktionskontrolle“, fügt<br />

Frau Flotats hinzu.<br />

Die Zahl der Produkte, die außerhalb der<br />

Spezifikationen liegen, konnte drastisch gesenkt<br />

werden.“<br />

Einsatz im Labor<br />

CADÍ benutzt den FoodScan in einem Labor,<br />

um sowohl fertige Produkte als auch Proben<br />

aus verschiedenen Produktionsstufen zu kontrollieren.<br />

Die wichtigen Parameter sind Fett,<br />

Wasser- und Salzgehalt. Für das Food-<br />

Scan sind auch weitere Kalibrationen<br />

wie z.B. Protein im Käse erhältlich.<br />

Schnelle Ergebnisse sind <strong>für</strong><br />

CADÍ sehr wichtig, da sie eine effektivere<br />

Kontrolle der Produktion<br />

erlauben. Dadurch wird es möglich,<br />

Abweichungen schnell festzustellen,<br />

um rechtzeitige Änderungen<br />

in der Produktion vornehmen zu<br />

können.<br />

Das FoodScan ist ein sehr flexibles<br />

Gerät, mit dem mehrere Parameter<br />

in verschiedenen Produkten bestimmt<br />

werden können. Die Probenvorbereitung ist<br />

einfach. Zähflüssige Proben wie Joghurt oder<br />

Frischkäse werden einfach in Petrischalen gegeben<br />

und sofort analysiert. Feste und halbfeste<br />

Proben werden vor der Analyse gemahlen.<br />

Da bei dem FoodScan die indirekte Methode<br />

der Nah Infrarot Transmission (NIT) angewendet<br />

wird, entfallen Kosten <strong>für</strong> Reagenzien<br />

und Chemikalien. Wegen seiner geringen Ausmaße<br />

findet es in jedem Labor Platz. Fertig<br />

anwendbare ANN-Kalibrationen waren <strong>für</strong><br />

CADÍ von Bedeutung. Dadurch waren nur<br />

geringe lokale Anpassungen notwendig, und<br />

die Kalibrationen haben sich als äußerst stabil<br />

erwiesen.<br />

Neue Möglichkeiten<br />

Die schnellen Ergebnisse, die man mit dem<br />

FoodScan erzielen kann, öffnen auch neue Geschäftsmöglichkeiten<br />

<strong>für</strong> CADÍ. Produkte, die<br />

früher schwierig zu kontrollieren waren, werden<br />

jetzt zu einer realisierbaren Option, da Ergebnisse<br />

des FoodScans <strong>für</strong> die notwendigen<br />

Kontrollparameter so schnell geliefert werden,<br />

dass notwendige Korrekturen in der Produktion<br />

vorgenommen werden können.<br />

“FoodScan gibt uns die Möglichkeit, Produktionslinien<br />

in Betracht zu ziehen, die wir<br />

früher als zu schwierig zu kontrollieren angesehen<br />

haben“, sagt Carme Flotats.<br />

Weitere Informationen über die Molkereigenossenschaft<br />

CADI finden Sie unter www.<br />

cadi.es<br />

•<br />

von Richard Mills, FOSS<br />

Das FoodScan ist ein sehr beliebtes Instrument mit<br />

einfacher Bedienung, keiner oder so gut wie keiner Probenvorbereitung<br />

und stabilen Kalibrationen, mit denen ein<br />

Produkt gleichzeitig auf mehrere Parameter untersucht<br />

werden kann.<br />

Vol. 30, No 2, 2006 7


BactoScan FC:<br />

Kampf gegen Bakterien in der Milch<br />

Bakterien untersucht. Frau Dr. Suhren erklärt,<br />

welchen großen Arbeitsaufwand neue in Kraft<br />

getretene Gesetze <strong>für</strong> Milchprüflaboratorien<br />

bedeuteten. „Es war wichtig, einen Weg zu<br />

finden, Analysenprozesse weiter zu automatisieren<br />

und zu beschleunigen“, sagte sie.<br />

Eine Anzahl an Alternativlösungen war zum<br />

traditionellen Koch’schen Plattenverfahren,<br />

das sehr zeit- und arbeitsaufwendig ist, erhältlich.<br />

Unter anderem war das BactoScan ein<br />

System, das den Zeittest bestanden hat.<br />

Die niedrige Nachweisgrenze der Durchflusszytometrie,<br />

wie sie im BactoScan angewendet<br />

wird, erwies sich mit zunehmend<br />

schärferer Gesetzgebung von ausschlaggebender<br />

Bedeutung. „Viele der anderen Alternativen<br />

fielen durch, da sie nicht genau genug waren,<br />

die neuen Standards einzuhalten“, sagte<br />

Frau Dr. Suhren.<br />

Eine Rohmilchprobe sieht heute noch genau<br />

so aus wie vor 30 oder 40 Jahren. Aber wenn<br />

Sie die Inhaltsstoffe analysieren könnten, würden<br />

Sie feststellen, dass die gerade entnommene<br />

Probe viel weniger Bakterien enthält.<br />

Dieses konnte nur durch einen harten, immer<br />

noch anhaltenden Kampf, erreicht werden.<br />

Frau Dr. Gertraud Suhren von der Deutschen<br />

Bundesforschungsanstalt <strong>für</strong> Ernährung und<br />

Lebensmittel in Kiel unterstreicht die Bedeutung<br />

von schnellen Analysenmethoden bei<br />

der Verbesserung der Milchqualität und beschreibt<br />

den langen Weg bis zur offiziellen Anerkennung<br />

neuer Methoden.<br />

Der bakteriologische Status von Milch ist bei<br />

der Beurteilung von Rohmilch <strong>für</strong> die Herstellung<br />

von Produkten wichtig. So ist es zum<br />

Beispiel <strong>für</strong> die Molkereien von großem Interesse,<br />

ob die Milch <strong>für</strong> Wärmebehandlungen<br />

geeignet ist. Die bakteriologische Qualität der<br />

Milch gibt einen Hinweis auf die Haltbarkeit<br />

der Milch und stellt die Grundlage <strong>für</strong> die Abrechnung<br />

der anliefernden Milchbauern durch<br />

die Molkereien dar.<br />

Natürlich ist es auch von Nutzen, die Qualität<br />

von Milchprodukten nachweisen zu können.<br />

In einer Zeit, in der die Verbraucher einen<br />

starken Einfluss haben, ist der bakteriologische<br />

Status der Produkte ein Nachweis <strong>für</strong> die hygienischen<br />

Bedingungen bei der Herstellung.<br />

In einem Land wie Deutschland sinken glücklicherweise<br />

die durchschnittlichen Bakteriengehalte<br />

in der Rohmilch. Dieses wurde durch<br />

eine Kombination von Vorschriften und Gesetzen,<br />

einem Abrechnungssystem auf der Basis<br />

der Milchqualität und der sich entwickelnden<br />

analytischen Technologie möglich. Die Keimzahlen<br />

in einem Milliliter Milch, die im Jahre<br />

1975 noch bei 1.000.000 lagen, sind heute auf<br />

20.000 gesunken. In Dänemark haben etwa<br />

93% der produzierten Milch eine Keimzahl<br />

von weniger als 30.000 per Milliliter.<br />

Bedeutung von schnellen Untersuchungen<br />

Als ich vor 30 Jahren anfing, im Bereich der<br />

Qualitätssicherung von Milch und Milchprodukten<br />

zu arbeiten, waren einige Milchproben<br />

wie eine Bakteriensuppe, sagte Frau Dr. Gertraud<br />

Suhren von der Deutschen Bundesforschungsanstalt<br />

<strong>für</strong> Ernährung<br />

und Lebensmittel in<br />

Kiel.<br />

Sie erklärt, dass solche<br />

Faktoren, die auf qualitative<br />

und gesetzliche<br />

Vorgaben hinsichtlich<br />

Hygienevorschriften basieren,<br />

eine wichtige Rolle<br />

bei der Verbesserung<br />

des Qualitätsniveaus gespielt<br />

haben.<br />

Gemäß europäischer<br />

Gesetzgebung wird Milch<br />

von deutschen Milchlieferanten<br />

mindestens<br />

zwei Mal im Monat auf<br />

Das BactoScan FC.<br />

Die offizielle Anerkennung<br />

Jeder würde denken, dass ein System, das die<br />

Geschwindigkeit der Bakterienanalyse erhöht,<br />

sofort eingeführt wird. Aber die Akzeptanz<br />

und die Anerkennung sind ein komplexer Prozess,<br />

der jetzt schon 25 Jahre anhält.<br />

”Viele müssen über die komplexe Natur des<br />

Parameters ’Gesamte Keimzahl’ überzeugt<br />

werden und das dauert eine lange Zeit“, sagt<br />

Frau Dr. Suhren.<br />

Insbesondere die Notwendigkeit, die BactoScan-Methode,<br />

die auf der Zählung von<br />

einzelnen Bakteriezellen beruht, mit der traditionellen<br />

Methode, die auf koloniebildenden<br />

Einheiten beruht, in Korrelation zu setzen, hat<br />

zu vielen Diskussionen geführt.<br />

Frau Dr. Suhren ist auf zwei Gebieten beteiligt:<br />

Zum einen bei der Validierung der<br />

neuen Methode und zum anderen bei der Um-<br />

Vol. 30, No 2, 2006


echnung von Daten <strong>für</strong> den Vergleich mit der<br />

traditionellen Untersuchung der Keimzahlen.<br />

Die traditionelle Methode gibt einen Hinweis<br />

auf die Qualität auf der Basis von koloniebildenden<br />

Einheiten. Die BactoScan-Methode<br />

ist wesentlich schneller und gibt den gleichen<br />

Hinweis auf der Grundlage der Anzahl der einzelnen<br />

Bakterienzellen, siehe Abbildung 1.<br />

Frau Dr. Suhren hat die Gesetzgeber der EU<br />

darüber informiert, wie die beiden Methoden<br />

miteinander verglichen werden können, ohne<br />

einer Methode den Vorzug zu geben. “Im<br />

Grunde genommen handelt es sich um zwei<br />

verschiedene Arten, das selbe Bild zu betrachten”,<br />

sagt sie. Ihre Erklärung an die Behörden<br />

hat den Weg zur offiziellen Anerkennung der<br />

BactoScan-Methode geöffnet.<br />

Das staatliche Forschungsinstitut hat einen<br />

ersten Prototyp des BactoScans schon 1981<br />

in Betrieb genommen und ist seitdem ständig<br />

an der Diskussion über die Rechtswirksamkeit<br />

der Methode beteiligt gewesen. Im Jahr 2004<br />

wurde mit der Einführung des international<br />

anerkannten Standards ISO 21187/IDF 196,<br />

des Standards zur Umrechnung, ein größerer<br />

Durchbruch erreicht. Dieser Standard ist von<br />

Bedeutung, da die IDF (International Dairy<br />

Federation) 74% der gesamten Milchproduktion<br />

in der Welt repräsentiert.<br />

Es dauerte dann nicht lange, bis neue Anforderungen<br />

<strong>für</strong> die Validierung von alternativen<br />

Methoden in Form von EU und ISO-Normen<br />

erschienen, ein Gebiet auf dem Dr. Suhren aktiv<br />

teilnimmt. Wie immer ist sie daran beteiligt,<br />

die Validität der Methode zu erklären und<br />

wie dieses bei den Anforderungen <strong>für</strong> offizielle<br />

Anerkennungen berücksichtigt werden kann.<br />

Neben anderen Untersuchungen zur Methodenvalidierung<br />

hat Frau Dr. Suhren auch zwei<br />

umfassende Ringversuche in Deutschland<br />

durchgeführt, die ausschlaggebend <strong>für</strong> die Akzeptanz<br />

des BactoScans als eine zuverlässige<br />

Untersuchungsmethode waren.<br />

Während die Arbeit mit der offiziellen Anerkennung<br />

weitergeht, hat das BactoScan heute<br />

eine breite Akzeptanz gefunden. „In der Industrie<br />

ist BactoScan heute nicht mehr umstritten,<br />

aber es ist immer gut, wenn man noch eine<br />

unabhängige Referenzmethode hat”, sagt Dr.<br />

Suhren. “Ich glaube, BactoScan ist heute die<br />

am weitesten verbreitete Methode <strong>für</strong> schnelle<br />

Untersuchungen in Zusammenhang mit der<br />

Milchabrechnung und der Qualitätskontrolle<br />

und hat dazu beigetragen, die Milch zu dem am<br />

besten untersuchten Lebensmittel zu machen.<br />

Weiterhin ist BactoScan der Schrittmacher <strong>für</strong><br />

die automatische Schnelluntersuchung bei der<br />

quantitativen Mikrobiologie von Lebensmitteln.“<br />

Dieselbe Kombination von gesetzlichen<br />

Vorgaben, in Form eines Abrechnungssystems<br />

auf der Grundlage der Milchqualität und der<br />

staatlichen Überwachung der hygienischen Bedingungen<br />

bei der Milchherstellung, hat auch<br />

in anderen Ländern, nicht zuletzt in den USA,<br />

zu ähnlichen Erfolgen bei der Senkung der<br />

Bakteriengehalte in der Milch geführt. Neue<br />

Mitglieds- und Anwärterstaaten der EU holen<br />

schnell auf und der Prozess, den Deutschland<br />

schon durchlaufen hat, ist heute global zu erkennen.<br />

“Der Zwang, die Bakteriengehalte zu<br />

senken, ist heute weltweit”, sagt Frau Dr. Suhren.<br />

“Wir werden weitere Verbesserungen in<br />

den Ländern sehen, die Ihre Milchproduktion<br />

noch entwickeln.“<br />

Eine derartige Entwicklung wurde vielleicht<br />

zunächst aus Gründen der öffentlichen Gesundheit<br />

betrieben, hat aber inzwischen globale<br />

wirtschaftliche Bedeutung erhalten, da die<br />

Milchqualität <strong>für</strong> die industrielle Verarbeitung,<br />

den Export und die Vorhersage der Haltbarkeit<br />

von Bedeutung ist.<br />

Weitere Informationen zur Bundesforschungsanstalt<br />

<strong>für</strong> Ernährung und Lebensmittel in Kiel<br />

finden Sie unter www.bfel.de<br />

•<br />

von Richard Mills, FOSS<br />

Ein Prototypgerät von 1981 beim staatlichen<br />

Forschungszentrum in Kiel.<br />

BactoScan heute<br />

• Mehr als 90 % der gesamten Milch innerhalb<br />

der EU wird anhand von BactoScan-Ergebnissen<br />

abgerechnet<br />

• BactoScan wird in mehr als <strong>50</strong> Ländern<br />

angewendet<br />

• BactoScan ist weltweit zu einem industriellen<br />

Standard <strong>für</strong> die Bestimmung<br />

der Keimzahl in Rohmilch geworden<br />

• BactoScan entspricht zahlreichen international<br />

anerkannten Standards, z.B. der<br />

International Dairy Federation (IDF),<br />

und wird auch von der Interstate Milk<br />

Shippers Association (IMS) anerkannt<br />

• Die Durchflusszytometrie, wie sie im<br />

BactoScan angewendet wird, ist eine<br />

akzeptierte Technik, die innerhalb von<br />

neun Minuten Ergebnisse liefert<br />

• Neu ist eine halbautomatische Version<br />

<strong>für</strong> Laboratorien mit geringem Probendurchsatz.<br />

Rohmilch<br />

Probenahme<br />

Rohmilch auf<br />

der Agarplatte<br />

Standard-<br />

Plattenverfahren<br />

Auszählen der<br />

Kolonien und<br />

Berechnung der CFU/ml)<br />

Abb. 1: Bestimmung der Keimzahlen.<br />

Inkubation bei<br />

30/32°C<br />

BactoScan FC: Ergebnisse in weniger<br />

als 9 Minuten<br />

Vol. 30, No 2, 2006 9


Der Einfluss von reduzierenden Zuckern auf die Bestimmung<br />

von freiem und gesamtem Schwefeldioxid (SO 2<br />

) mit dem<br />

FIAstar Wein-Analysator<br />

Als FOSS im Jahr 2004 den FIAstar Wein-<br />

Analysator auf den Markt brachte, wurde<br />

empfohlen, Proben mit hohem Zuckergehalt<br />

vor der Analyse zu verdünnen. Dazu gehörten<br />

süße Weine, Spätlesen und Fruchtsäfte.<br />

Im Folgenden wird berichtet, welchen Einfluss<br />

reduzierende Zucker, vor allem Glukose und<br />

Fruktose, auf das Gleichgewicht zwischen<br />

freier und gebundener schwefliger Säure und<br />

deren Wiederfindung haben.<br />

Das Gleichgewicht zwischen freiem und<br />

gesamtem SO 2<br />

im Wein<br />

SO 2<br />

liegt in Fruchtsäften und Wein in Form<br />

eines natürlichen Gleichgewichtes zwischen<br />

freien und gebundenen Formen vor. Dieses<br />

Gleichgewicht wird von einer Vielzahl von<br />

Inhaltsstoffen und deren Konzentration sowie<br />

von der Temperatur, dem pH-Wert und anderen<br />

Eigenschaften beeinflusst. Sowohl aus<br />

Literaturstudien als auch aus eigenen Laborversuchen<br />

war klar, dass reduzierende Zucker<br />

SO 2<br />

binden. Dieser Effekt ist bei Glukose stärker<br />

ausgeprägt als bei Fruktose.<br />

Zur Veranschaulichung dieses Effektes<br />

wurden wässrige SO 2<br />

-Standardlösungen (25<br />

ppm) mit unterschiedlichen Gehalten an Glukose<br />

und Fruktose hergestellt. Die Lösungen<br />

wurden dann sowohl nach der Belüftungs-<br />

/Oxidationsmethode (A/O) als auch mit dem<br />

FIAstar-System untersucht. Wie aus Tabelle 1<br />

ersichtlich, nimmt die Wiederfindungsrate <strong>für</strong><br />

freies SO 2<br />

mit zunehmendem Glukosegehalt<br />

ab.<br />

In natürlichen Proben kommen hohe Zuckergehalte<br />

häufig in Zusammenhang mit niedrigen<br />

Gehalten an freiem SO 2<br />

vor. Bei künstlicher<br />

Anreicherung, Verdünnung oder bei<br />

Änderung der Temperatur ändert sich auch das<br />

Gleichgewicht zwischen freiem und gebundenem<br />

SO 2<br />

. Wir haben festgestellt, dass eine Verdünnung<br />

von Proben generell zu einer höheren<br />

Wiederfindungsrate von freiem SO 2<br />

führt, was<br />

auf eine Änderung des Gleichgewichtes zwischen<br />

freiem und gebundenem SO 2<br />

in der Probe<br />

zurückzuführen ist. Die Wiederfindungsrate<br />

<strong>für</strong> gesamtes SO 2<br />

bleibt unbeeinflusst.<br />

Vergleichende Untersuchung an realen<br />

Proben<br />

Verschiedene Weine mit hohem Zuckergehalt<br />

wurden unverdünnt auf freies und gesamtes<br />

SO 2<br />

untersucht. Dabei wurden parallel Bestimmungen<br />

mit der Vergleichsmethode (A/O,<br />

Aeration/Oxidation) und der FIA-Methode<br />

durchgeführt. Gleichzeitig wurde der Gehalt<br />

an reduzierenden Zuckern (als Summe von<br />

Glukose und Fruktose) bestimmt. Die Zuckergehalte<br />

lagen zwischen 1,4 und 12 g/dl (%),<br />

siehe Tabelle 2.<br />

% Recovery SO 2<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

A/O<br />

FIA<br />

Glucose<br />

Fructose<br />

0<br />

F SO 2<br />

1 2.5 4<br />

g/dL Glucose<br />

Tabelle 1: Wiederfindungsrate (% Recovery)<br />

<strong>für</strong> 25 ppm SO 2<br />

-Standards mit unterschiedlichen<br />

Glukose-/Fruktosegehalten (g/dl Reducing<br />

Sugar)<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

g/dL Reducing Sugar<br />

10 Vol. 30, No 2, 2006


Seit der Einführung des FIAstars <strong>für</strong> Wein<br />

wurden viele Vergleichsstudien mit verschiedenen<br />

Referenzmethoden durchgeführt. In der<br />

Abbildung 1 sind Ergebnisse <strong>für</strong> Weine mit<br />

hohem Gehalt an reduzierenden Zuckern dargestellt.<br />

Zu diesen Weinen gehörten Roséwein,<br />

Muté(a) (mehrere Arten), Zinfandel (weiß und<br />

rot), Portwein, Dessertwein, Muscat, Sangria<br />

(7% RS), französischer Columbard, rote und<br />

weiße Weine (3-5% RS). Referenzmethoden<br />

waren: Belüftung (Aeration/Oxidation (A/O)),<br />

Ripper, Hitachi und Rebelein.<br />

Schlussfolgerungen<br />

FIAstar-Ergebnisse <strong>für</strong> die Bestimmung von<br />

freiem und gesamtem SO 2<br />

in Weinen und<br />

Fruchtsäften mit hohem Zuckergehalt stimmen,<br />

innerhalb der vorliegenden Messungenauigkeiten,<br />

mit den Ergebnissen der Referenzmethoden<br />

überein. Diese Proben sollten<br />

direkt und ohne Verdünnung analysiert werden.<br />

In zweifelhaften Fällen sollten Ergebnisse<br />

gegen die einer Referenzmethode wie Belüftung<br />

(Aeration)/Oxidation, Monier Williams<br />

etc. ausgewertet werden, um die Notwendigkeit<br />

einer Probenvorbehandlung zu bestimmen.<br />

Probe<br />

g/dl red.<br />

Zucker<br />

freies SO 2<br />

, mg/L<br />

A/O FIA<br />

gesamtes SO 2<br />

, mg/L<br />

A/O FIA<br />

Champagner 1,41 5 4 80 78<br />

Weißer Zinfandel 2,59 39 36 152 161<br />

Rosé 2,80 46 45 223 224<br />

Rosé 2,96 17 15 148 148<br />

Rosé 3,11 26 25 127 133<br />

Weißer Zinfandel 3,49 16 13 107 108<br />

Champagner 3,80 5 < 2 1<strong>50</strong> 149<br />

Champagner 4,32 5 2 147 1<strong>50</strong><br />

Rotwein 4,<strong>50</strong> 26 26 129 137<br />

moussierender<br />

Rotwein<br />

7,20 10 7 139 132<br />

Malzbier 7,30 < 2 < 2 7 < 5<br />

Sangria 7,<strong>50</strong> 47 40 100 100<br />

moussierender<br />

Weißwein<br />

7,80 5 2 136 139<br />

Portwein 9,<strong>50</strong> < 2


Die weltweite Fleischproduktion steigt jährlich im Schnitt<br />

um knapp 3 Prozent.<br />

World Meat Congress 2006, Brisbane, 27.-29. April:<br />

Die Dynamik des globalen Fleischmarktes<br />

Die weltweite Fleischproduktion steigt kontinuierlich<br />

im Durchschnitt um knapp 3 Prozent<br />

pro Jahr. Um eine Vorstellung von dem<br />

jährlichen Produktionsvolumen zu bekommen,<br />

sollten Sie sich einmal das gröβte Containerschiff<br />

der Welt vorstellen. Ein solches Schiff<br />

kann ungefähr 10.000 der 20 Fuß Standardcontainer<br />

laden, die jeweils 25 Tonnen Fleisch<br />

fassen. Bei der weltweiten Fleischproduktion<br />

sprechen wir von 910 solcher voll beladener<br />

Containerschiffe.<br />

Stellen Sie diese Container der Reihe nach<br />

auf, ergibt das eine Länge von 56.000 km oder<br />

1,4 Mal den Erdumfang am Äquator.<br />

Der Weltfleischmarkt ist in einem Umbruch.<br />

Es ist nicht überraschend, dass der Markt mit<br />

steigender Weltbevölkerung wächst. Neu ist,<br />

dass traditionelle Fleischhersteller wie Europa<br />

und Nordamerika Marktanteile vor allem an<br />

Länder aus Asien und Südamerika verlieren.<br />

Auch die Handelsmuster ändern sich. Traditionelle<br />

Exporteure, wie die Länder in Europa,<br />

werden zu Importeuren von Fleisch.<br />

Weltweite Fleischproduktion<br />

Die weltweite Fleischproduktion setzt sich<br />

insbesondere durch Rinder-, Schweine- und<br />

Geflügelfleisch zusammen. Was Fleisch, verarbeitete<br />

Fleischprodukte und den internationalen<br />

Handel anbelangt, sind dieses die wichtigsten<br />

Quellen.<br />

Hammel- und Lammfleisch sind in gewissen<br />

Ländern von Bedeutung, während Fleisch<br />

von anderen Tieren wie Emus und Strausse,<br />

Pferde, Kaninchen, Wild, Alligatoren u.a. in<br />

einer globalen Perspektive nur eine untergeordnete<br />

Rolle spielen.<br />

Religiöse Einflüsse<br />

Schweinefleisch wird in der ganzen Welt erzeugt<br />

und verbraucht. Es gibt jedoch religiöse<br />

Einflüsse, die dazu geführt haben, dass das<br />

Vorkommen von Rinder- und Schweinefleisch<br />

in gewissen Ländern nicht zum normalen Erscheinungsbild<br />

gehört. Rindfleisch wird in<br />

Indien nicht verzehrt, da es im Widerspruch<br />

zu den Grundsätzen des Hinduismus steht. In<br />

ähnlicher Weise hat Schweinefleisch eine sehr<br />

begrenzte Position in Ländern der muslimischen<br />

Welt.<br />

Schweinefleisch: Zunehmender chinesischer<br />

Einfluss<br />

Schweinefleisch wird auf der ganzen Welt am<br />

meisten verzehrt. Schweinefleisch steht <strong>für</strong> einen<br />

Anteil von 41% an der weltweiten Fleischproduktion,<br />

ein Anteil, der sich in den letzten<br />

Jahrzehnten stabil gehalten hat. Tabelle 2 zeigt<br />

die gröβten Hersteller. Mehr als die Hälfte<br />

des gesamten Schweinefleisches wird schon<br />

heute in China hergestellt. Etwa 80 Prozent<br />

des in China produzierten Fleisches wird auf<br />

traditionellen Märkten vertrieben und erreicht<br />

nicht die Fleisch verarbeitende Industrie.<br />

Der chinesische Markt ist jedoch auch in<br />

einer Umbruchphase. Mehr und mehr Schweinefleisch<br />

wird verarbeitet, und in den letzten<br />

Jahren hat auch China angefangen, Fleischprodukte<br />

zu exportieren.<br />

Ein anderes Land, das einen groβen Einfluss<br />

auf dem internationalen Schweinefleischmarkt<br />

hat, ist Brasilien. Eine zunehmende Produktion<br />

hat dazu geführt, dass Brasilien heute der<br />

gröβte Exporteur von Schweinefleischprodukten<br />

ist.<br />

1990<br />

mto<br />

1995<br />

mto<br />

2000<br />

mto<br />

2005<br />

mto<br />

1990<br />

%<br />

1995<br />

%<br />

2000<br />

Rind 48,7 49,3 51,5 55,2 32 28 25 24<br />

Schwein 59,9 71,2 83,5 93,8 40 41 41 41<br />

Geflügel 35,8 48,2 60,4 68,9 24 27 30 31<br />

Lamm 7,2 7,4 8,4 9,9 4 4 4 4<br />

%<br />

2005<br />

Gesamt 151,6 176,1 203,8 227,8 100 100 100 100<br />

Tabelle 1: Weltweite Fleischproduktion 1990-2005 in Millionen<br />

Tonnen.<br />

%<br />

1995<br />

%<br />

2000<br />

%<br />

2005<br />

%<br />

China 44,0 48,3 52,1<br />

EU – davon<br />

Deutschland<br />

Spanien<br />

Dänemark<br />

22,5<br />

(5,0)<br />

(3,0)<br />

(2,1)<br />

21,1<br />

(5,9)<br />

(3,4)<br />

(1,9)<br />

22,5<br />

(4,7)<br />

(3,4)<br />

(1,9)<br />

USA 11,4 10,2 10,0<br />

Brasilien 2,4 3,1 3,0<br />

Kanada 1,8 1,9 2,0<br />

Andere 17,9 15,4 10,4<br />

Gesamt 100 100 100<br />

Gesamt mto 71,1 83,5 93,8<br />

Tabelle 2: Weltweite Schweinefleischproduktion 1995-2005.<br />

12 Vol. 30, No 2, 2006


Die EU ist die zweitgröβte Region <strong>für</strong> die<br />

Schweinefleischherstellung, wobei Deutschland<br />

die Spitzenposition einnimmt. Dänemark<br />

ist <strong>für</strong> seine Fleischexporte bekannt. Obwohl<br />

Dänemark nur einen Anteil von 2% an der<br />

weltweiten Produktion hat, steht das Land <strong>für</strong><br />

15% der globalen Exporte und ist damit der<br />

gröβte Exporteur der Welt.<br />

Rindfleisch und Kalbfleisch: USA, Brasilien<br />

und China<br />

Rindfleisch lag bisher immer an zweiter Stelle<br />

des weltweiten Fleischverbrauches. Doch wie<br />

aus der Tabelle 1 ersichtlich wird, wurde diese<br />

Position in den letzten Jahren vom Geflügel<br />

abgelöst. Als Hauptursache <strong>für</strong> den Rückgang<br />

beim Rindfleisch wird BSE angenommen, was<br />

dazu geführt hat, dass viele Verbraucher weniger<br />

Kalb- und Rindfleisch verzehren.<br />

Die USA bleiben der gröβte Rindfleischproduzent.<br />

In den letzten zwanzig Jahren<br />

haben jedoch Brasilien und vor allem China<br />

die Rindfleischproduktion signifikant erhöht.<br />

Heute ist Brasilien der zweitgröβte Hersteller<br />

von Rind- und Kalbfleisch, während China<br />

sich auf dem vierten Platz befindet. China<br />

spielt jedoch im internationalen Handel von<br />

Rindfleisch und Rindfleischprodukten noch<br />

keine Rolle. Es sind weiterhin die traditionellen<br />

Rind- und Kalbfleisch exportierenden Länder<br />

wie Australien, Brasilien, Argentinien und<br />

Neuseeland, die den Handel bestimmen. Die<br />

gröβten Rindfleisch exportierenden Länder in<br />

der EU sind Deutschland, Irland und die Niederlande.<br />

Geflügel: Bedeutende Produktionssteigerungen<br />

Vier Regionen – die USA, China, die EU und<br />

Brasilien – stehen <strong>für</strong> etwa 75 Prozent der Geflügelproduktion<br />

der Welt. Als Geflügel wird<br />

Fleisch von Hähnchen, Hühnern und Truthähnen<br />

bezeichnet, wobei Hähnchenfleisch den<br />

gröβten Anteil ausmacht.<br />

Im Allgemeinen ist Geflügelfleisch magerer<br />

als Rind- oder Schweinefleisch. Die<br />

Tendenz der Verbraucher, ihren Fettkonsum<br />

einzuschränken, hat zu einem erhöhten Geflügelverbrauch<br />

geführt. BSE hat auch dazu<br />

beigetragen, diesen Bereich stark anwachsen<br />

zu lassen.<br />

In zunehmendem Maβe wird Geflügelfleisch<br />

als Rohware <strong>für</strong> die Herstellung von<br />

verarbeiteten Fleischprodukten, einschlieβlich<br />

von Würstchen und Delikatessen, gesehen.<br />

Dieser Markt war früher ausschlieβlich dem<br />

Rinder- und Schweinefleisch vorbehalten.<br />

Man muss jetzt abwarten und sehen, welchen<br />

Einfluss die Vogelgrippe auf den Geflügelkonsum<br />

hat.<br />

World Meat Congress<br />

Der „World Meat Congress“ findet alle zwei<br />

Jahre bei einer führenden Fleisch herstellenden<br />

Nation als Gastgeber statt. Der diesjährige<br />

Kongress wurde in Brisbane, Australien, gehalten.<br />

Die mehr als <strong>50</strong>0 Teilnehmer repräsentierten<br />

verschiedene Organisationen, Hersteller<br />

von Fleisch- und Fleischprodukten sowie<br />

Zulieferer. Es wurden die Entwicklungen im<br />

Bereich der globalen Fleischherstellung sowie<br />

bei einzelnen Märkten besprochen. Erwartungen<br />

an die zukünftige Produktion, den Handel<br />

und den Fleischverbrauch wurden ebenfalls<br />

diskutiert.<br />

FOSS hat an dem Kongress teilgenommen<br />

und Problemlösungen zur At-Line- und<br />

Fleisch: Was ist das?<br />

Fleisch, oder besser gesagt Muskelfleisch,<br />

besteht aus 70% Wasser, 20% Protein und<br />

ca. 9% Fett. Die restlichen 1 % stellen den<br />

Asche- oder Mineralgehalt dar.<br />

Das Eiweiβ kann in zwei Kategorien<br />

aufgeteilt werden: Kollagen (Bindegewebe)<br />

und bindegewebseiweißfreies Fleischeiweiß<br />

(BEFFE).<br />

Fett ist der am meisten veränderliche<br />

Bestandteil, wobei der Fettgehalt im Rohmaterial<br />

von 1-2 % bis zu 80-90 % (oder<br />

mehr) variieren kann. Wasser- und Proteinwerte<br />

korrelieren im Fleisch stark (Verhältnis<br />

3,6-3,8:1).<br />

Aus praktischen Gründen wird die<br />

Rohware Fleisch als Drei-Komponentensystem<br />

mit den Komponenten Wasser,<br />

Eiweiβ und Fett betrachtet. Die Untersuchung<br />

der Zusammensetzung konzentriert<br />

sich daher auch auf diese Komponenten.<br />

Es werden Zielsetzungen <strong>für</strong> verarbeitete<br />

Fleischprodukte in Hinsicht auf diese Parameter<br />

definiert.<br />

Eine genaue Kontrolle ist <strong>für</strong> die optimale<br />

Verwendung von Rohmaterial, <strong>für</strong><br />

eine gleich bleibenden Qualität der Produkte,<br />

einen optimalen Geschmack, die<br />

Haltbarkeit, das äuβere Erscheinungsbild<br />

sowie aufgrund von gesetzlichen Anforderungen<br />

unabkömmlich.<br />

In-Line-Prozesskontrolle vorgestellt. Dieser<br />

Beitrag basiert auf Informationen, die auf dem<br />

Kongress diskutiert wurden.<br />

•<br />

von Poul Erik Simonsen, FOSS<br />

1995<br />

%<br />

2000<br />

%<br />

2005<br />

%<br />

USA 23,2 23,7 20,5<br />

Brasilien 13,8 12,8 15,6<br />

EU – davon<br />

Frankreich<br />

Deutschland<br />

Italien<br />

16,2<br />

(3,4)<br />

(2,8)<br />

(2,4)<br />

14,4<br />

(2,9)<br />

(2,5)<br />

(2,1)<br />

14,1<br />

(2,9)<br />

(2,1)<br />

(2,0)<br />

China 6,1 10,3 13,0<br />

Argentinien 5,5 5,2 5,6<br />

Australien 3,4 3,9 3,8<br />

Andere 31,8 29,7 27,4<br />

Gesamt 100 100 100<br />

Gesamt mto 49,4 51,5 55,2<br />

Tabelle 3: Weltweite Rind- und Kalbfleischproduktion 1995-2005.<br />

1995<br />

%<br />

2000<br />

%<br />

2005<br />

%<br />

USA 28,9 27,4 27,2<br />

China 18,0 21,3 19,5<br />

EU 16,7 14,6 15,5<br />

Brasilien 9,3 10,5 14,1<br />

Mittlerer Osten/<br />

Nord-Afrika<br />

6,5 7,0 6,7<br />

Mexiko 3,2 3,1 3,4<br />

Andere 17,4 16,1 13,6<br />

Gesamt 100 100 100<br />

Gesamt mto 48,2 60,4 68,9<br />

Tabelle 4: Weltweite Geflügelproduktion 1995-2005.<br />

Vol. 30, No 2, 2006 13


Die weltweite Bio-Ethanol<br />

-Industrie zeigt keine Anzeichen von Schwäche<br />

2005 war das weltweit erfolgreichste Jahr in<br />

der Geschichte der Bio-Ethanolindustrie. Die<br />

Branche kann auf eine Rekordproduktion, viel<br />

versprechende neue politische Initiativen, ein<br />

günstiges ökonomisches Umfeld und technologische<br />

Durchbrüche, die zukünftige Anforderungen<br />

unterstützen, zurückblicken.<br />

Es hat jedoch auch einige Herausforderungen<br />

gegeben. Wetterbedingte Produktionsausfälle<br />

bei den wichtigen Rohstoffen <strong>für</strong> die<br />

Ethanolproduktion, insbesondere in Südostasien,<br />

haben Schwachstellen der Versorgung<br />

mit Biobrennstoffen aufgezeigt.<br />

Ein anderer Bereich, in dem noch Probleme<br />

gelöst werden müssen, ist der internationale<br />

Handel. Mit dem weltweiten Wachstum der<br />

Ethanolmärkte wird es notwendig, bestehende<br />

Regeln <strong>für</strong> den Handel auszuweiten. Heute<br />

wird Ethanol in allen möglichen Formen gehandelt,<br />

einschließlich von Gemischen und<br />

ETBE*, was die Transparenz des Marktes erschwert.<br />

Weiterhin gibt es noch einen beträchtlichen<br />

Widerstand in Teilen der Ölindustrie, sich an<br />

Ethanol als Rohstoff anzupassen. Dieser gilt<br />

nicht zuletzt <strong>für</strong> Europa, wo die Umsätze hinter<br />

den Erwartungen zurückgeblieben sind.<br />

Schließlich hat der weltweite Anstieg des<br />

Marktes <strong>für</strong> Bio-Ethanol als Brennstoff zu einer<br />

weiteren Reduktion der Rolle von fossilen<br />

Energiequellen, insbesondere im industriellen<br />

Bereich, geführt.<br />

Die Abb. 1 zeigt die Preisentwicklung <strong>für</strong><br />

den weltweiten Handel mit Zucker/Mais im<br />

Vergleich zu Erdöl (Index 1995 = 100) und<br />

veranschaulicht damit die Debatte der Vor- und<br />

Nachteile von erneuerbaren Energiequellen.<br />

Während der letzten zehn Jahre sind die<br />

Rohölpreise um 300% gestiegen, während die<br />

Preise der weltweit wichtigsten erneuerbaren<br />

Rohstoffe <strong>für</strong> die Ethanolproduktion, Mais<br />

und Zucker, erstaunlich stabil geblieben sind.<br />

Dadurch sind Biobrennstoffe auf Basis dieser<br />

Rohstoffe zunehmend wettbewerbsfähiger geworden.<br />

Biobrennstoffe haben sich damit aus<br />

zwingenden wirtschaftlichen Gründen zu einer<br />

wichtigen Alternative entwickelt.<br />

Hochkonjunktur in Brasilien<br />

Eine der erstaunlichsten Trendwenden der<br />

weltweiten Ethanolindustrie war die Wiederbelebung<br />

der brasilianischen Ethanolindustrie.<br />

Eine Reihe von sehr guten Ernten, steigende<br />

Zuckerpreise und nicht zuletzt ein signifikanter<br />

technologischer Durchbruch bei den Verbrennungsmotoren<br />

haben zu dem phantastischen<br />

Wachstum der letzten zwei Jahre beigetragen.<br />

Zwei treibende Kräfte sind auf dem brasilianischen<br />

Markt festzustellen. Zum einen<br />

haben wir die überragende Wirtschaftlichkeit<br />

des Ethanols. Gegenüber Benzin lag der Ethanolpreis<br />

gleich bleibend 40 bis 60% niedriger,<br />

auch unter Berücksichtigung des geringeren<br />

Energiegehaltes.<br />

Diese vorteilhaften wirtschaftlichen Faktoren<br />

liegen in Brasilien seit Jahren vor, konnten<br />

jedoch bis vor kurzem nicht voll umgesetzt<br />

werden, da die Vorteile nicht vollkommen an<br />

die Verbraucher weitergegeben werden konnten.<br />

Diese Situation hat sich im Jahre 2003<br />

durch die Einführung von Fahrzeugen, die mit<br />

Brennstoffgemischen gefahren werden können,<br />

(Flex-Fuel Vehicles - FFVs) geändert.<br />

Die technologische Innovation war damit<br />

die zweite treibende Kraft. Seit dem Sommer<br />

2005 haben FFVs größere Marktanteile erzielt<br />

als Fahrzeuge mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren.<br />

Die neue Technologie hat den<br />

Verbrauchern in Brasilien größere Wahlmöglichkeiten<br />

eröffnet, das Ethanol ist hierbei<br />

Hauptnutznießer.<br />

Die durch FFVs gestiegene Inlandnachfrage<br />

sowie die zukünftigen Exportmöglichkeiten<br />

lassen erwarten, dass sich die brasilianische<br />

Ethanolproduktion in den nächsten zwei Jahren<br />

verdoppeln wird.<br />

14 Vol. 30, No 2, 2006


Bild mit Erlaubnis der Unica, São Paulo, Brasilien.<br />

Die USA<br />

Wie in Brasilien nutzen die Ethanolhersteller<br />

in den USA die vorteilhaften wirtschaftlichen<br />

Bedingungen. Nach dem Zusammenbruch des<br />

Marktes Anfang 2005 wächst die Nachfrage<br />

wieder sehr schnell, hauptsächlich aufgrund<br />

des großen Preisunterschiedes zwischen Ethanol<br />

und dem Hauptkonkurrenten Benzin. Seit<br />

Mai 2005 hat der Ethanolverbrauch jeden<br />

Monat neue Rekorde erzielt. Im Hinblick auf<br />

Versorgungsengpässe und hohe Erdölpreise ist<br />

zu erwarten, dass dieser Trend auch im Jahr<br />

2006 hält.<br />

Auf längere Sicht wird die von Präsident<br />

Bush im August vorigen Jahres eingeleitete<br />

Politik (Renewable Fuel Standard - RFS),<br />

den Weg <strong>für</strong> die Entwicklung der Ethanolindustrie<br />

ebnen. Diese Gesetzgebung wird dem<br />

Ethanolgeschäft, nicht nur in den USA sondern<br />

auch in übrigen Ländern, einen völlig<br />

neuen Stand geben. Branchenkenner in den<br />

USA sind sich einig, dass der im Programm<br />

genannte Eckwert von 28,5 Milliarden Litern<br />

als untere Produktionsgrenze zu betrachten ist.<br />

Unter der Voraussetzung, dass die Erdölpreise<br />

hoch bleiben, wird Ethanol auch außerhalb des<br />

RFS-Programmes einen Markt finden.<br />

Das RFS-Programm zeigt, dass es auch in<br />

einem industrialisierten Land mit einer hoch<br />

entwickelten Infrastruktur und Automobilindustrie<br />

möglich ist, ehrgeizige Ziele <strong>für</strong><br />

Biobrennstoffe zu formulieren und umzusetzen.<br />

Dieses könnte ein Signal <strong>für</strong> andere G7<br />

Länder wie der Europäischen Union sein, die<br />

bei der Anwendung von Biobrennstoffen noch<br />

weit zurückliegen.<br />

Die EU<br />

Wie in Abb. 2 zu sehen ist, liegt der Marktanteil<br />

von Biobrennstoffen in den EU-25<br />

Ländern mit voraussichtlich weniger als 1,5%<br />

unter dem gesetzten Ziel von 2%. Einige Länder<br />

wie Schweden, die Tschechische Republik<br />

und Österreich erreichen dieses Ziel, aber es<br />

gibt auch Länder wie Dänemark, Finnland und<br />

Irland, die weit unter dieser Marke liegen. Die<br />

in der Abbildung angegebenen Prozentzahlen<br />

beruhen auf den Plänen der nationalen Regierungen.<br />

Sie sind nicht verpflichtend und<br />

es wird damit gerechnet, dass der Anteil der<br />

Biobrennstoffe unter 1,4% liegen wird.<br />

Weiterhin stellt Biodiesel den größten Anteil<br />

der Biobrennstoffe dar, weil der Dieselmarkt<br />

in Europa immer noch wächst, während<br />

der Benzinmarkt schrumpft. Positiv ist, dass<br />

der EU-Markt ein riesiges noch nicht ausgenutztes<br />

Potential birgt.<br />

Welche Wachstumshindernisse liegen in der<br />

EU vor? Physikalische Faktoren, wie die <strong>für</strong><br />

den Anbau benötigten Ländflächen, werden<br />

vielfach zitiert. Auf der anderen Seite haben<br />

verschiedene Studien belegt, dass die EU genügend<br />

Land <strong>für</strong> den leichtzugänglichen Anbau<br />

hätte, um den Markt mit 5% oder gar 10%<br />

Biobrennstoffgemischen zu versorgen. Billige<br />

Importe werden als weiterer Grund angegeben.<br />

Sehen wir uns jedoch die Entwicklung der letzten<br />

12 - 18 Monate und mögliche zukünftige<br />

Trends an, so dürfte dieses Argument derzeit<br />

weniger haltbar sein. Gegenwärtig haben Europäische<br />

Hersteller keine Probleme, mit Importen<br />

zu konkurrieren, nicht zuletzt aufgrund<br />

der Europäischen Förderungsprogramme, die<br />

sich kurzfristig nicht ändern werden. Es wurde<br />

jedoch auch Kritik an der Vielzahl der Maßnahmen<br />

und der fehlenden Transparenz sowie<br />

andere Nachteile angeführt.<br />

Es gibt eine Vielzahl an Ländern mit voller<br />

Steuerfreiheit, wie in Schweden und Deutschland,<br />

partieller Steuerfreiheit wie in Großbritannien,<br />

begrenzten Steuernachlässen <strong>für</strong> bestimmte<br />

Quoten wie in Frankreich und Italien<br />

sowie Vorschriften <strong>für</strong> Mischungen wie in<br />

Fortsetzung auf Seite 16<br />

Vol. 30, No 2, 2006 15


Aus Japan hört man unterschiedliche Signale.<br />

Brasilien und Japan haben eine enge<br />

Kooperation zum Aufbau der Infrastruktur <strong>für</strong><br />

Biobrennstoffe beschlossen. Konkrete Schritte<br />

wurden jedoch noch nicht eingeleitet. Auf<br />

der anderen Seite wäre es schon überraschend,<br />

falls die Japaner nicht schon sehr bald über<br />

den Weg von ETBE*-Beimischungen höhere<br />

Ethanolmengen verwenden sollten.<br />

Alle neuen Programme und Pläne wurden<br />

in die Grafik der Abbildung 3 eingearbeitet.<br />

Die weltweite Ethanolherstellung würde damit<br />

bis 2020 auf 125-130 Milliarden Liter<br />

wachsen, was etwa 6% des weltweiten Benzinverbrauchs<br />

entsprechen würde. Der heutige<br />

Anteil liegt bei 1,5%. In den nächsten Jahren<br />

werden wir ein Kopf-an-Kopf-Rennen von<br />

zwei Ethanolgiganten, den USA und Brasilien,<br />

beobachten können. Die EU wird ein großer<br />

Ethanolhersteller werden, und Programme in<br />

anderen Teilen der Welt werden ebenfalls erfolgreich<br />

sein.<br />

Grundsätzlich lässt sich der Markt wie folgt<br />

aufteilen: Die USA und Brasilien werden <strong>für</strong><br />

zwei Drittel der Weltproduktion an Ethanol<br />

stehen und die übrige Welt <strong>für</strong> das verbleibende<br />

Drittel. Natürlich sollten wir uns von<br />

solchen Zahlen nicht hinreißen lassen. Angesichts<br />

der hohen Ölpreise erscheint ein solches<br />

Szenario doch nicht als völlig unrealistisch.<br />

Fortsetzung von Seite 15<br />

den Niederlanden, Österreich und Polen. So<br />

war es auch in den USA und in Brasilien. In<br />

den USA gibt es neben der bundesstaatlichen<br />

Steuerfreiheit zahlreiche Förderungsprogramme<br />

der einzelnen Staaten. In Brasilien hat es<br />

eine Vielzahl von unterschiedlichen Steuersätzen<br />

<strong>für</strong> Ethanol gegeben. Solange heimische<br />

Hersteller die nationalen Stützprogramme maximal<br />

nutzen können, sind die oben genannten<br />

Faktoren schwerlich als große Probleme<br />

anzusehen.<br />

Übrige Teile der Welt<br />

Neben diesen drei großen Herstellern gibt<br />

es eine Reihe anderer positiver Entwicklungen<br />

in verschiedenen Teilen der Welt, insbesondere<br />

im fernen Osten. In Indien wird das<br />

Ethanolbrennstoffprogramm dieses Jahr nach<br />

ausreichender Zuckerrohrernte wieder aufgenommen.<br />

Die Industrie hat verstärkt investiert,<br />

und neue Destillationsanlagen werden in den<br />

kommenden Monaten installiert.<br />

In Thailand ist der Anteil von Benzin/Ethanolgemischen<br />

während der letzten Monate<br />

gestiegen, und es wird erwartet, dass dieser<br />

Trend anhält, zumal die thailändische Regierung<br />

seit 2006 MTBE verboten hat.<br />

Aufgrund mehrerer, viel versprechender gesetzlicher<br />

Initiativen seit dem Jahr 2005 sind<br />

die Philippinen zu einem interessanten Teilnehmer<br />

des Ethanolmarktes geworden. Da die<br />

ersten Anlagen zur Ethanolherstellung jedoch<br />

nicht vor 2007 in Betrieb sein dürften, hat die<br />

Treibstoffindustrie angefangen, Ethanol zu<br />

importieren, um zu erwartende Engpässe zu<br />

vermeiden. Diese pragmatische Einstellung<br />

bewertet damit wirtschaftliche Aspekte und<br />

Umweltfaktoren höher als das Interesse der<br />

einheimischen Agrarindustrie.<br />

Da weitere Provinzen E-10 Mischungen<br />

anbieten, ist in China die Zahl der Anlagen,<br />

die <strong>Getreide</strong> in Alkohol umwandeln, erweitert<br />

worden. Darüber hinaus gibt es Pläne, die<br />

Kapazität der Anlage in Jilin von gegenwärtig<br />

300.000 Tonnen auf 600.000 Tonnen zu verdoppeln.<br />

Struktur des Bio-Ethanolmarktes<br />

Die Abb. 4 zeigt den wachsenden Anteil von<br />

Ethanol als Brennstoff während der letzten<br />

Jahre und die zu erwartende Entwicklung der<br />

Industrie in der nahen Zukunft. Der Brennstoffanteil,<br />

der Mitte der siebziger Jahre noch<br />

<strong>für</strong> einen Marktanteil von weniger als 10%<br />

stand, könnte auf etwa 80% des Weltethanolmarktes<br />

bis Ende 2010 wachsen.<br />

Industrielle Anwendungen werden bis 2012<br />

<strong>für</strong> einen Marktanteil von 7-8% stehen, und<br />

der Rest geht an die Getränkeindustrie.<br />

Die Dominanz des Brennstoffalkohols<br />

wird zu einigen fundamentalen Veränderungen<br />

führen. Wir können zum Beispiel davon<br />

ausgehen, dass der Ethanolmarkt zunehmend<br />

von den Öl- und Benzinpreisen gesteuert wird.<br />

Der Ethanolmarkt wird ein Energiemarkt sein<br />

mit zunehmender Marginalisierung der anderen<br />

Marktbereiche. Diese könnten schließlich<br />

völlig vom Brennstoffmarkt und den diesen<br />

Markt steuernden Mechanismen separiert<br />

werden. Die zunehmende Anzahl von Ethanolanlagen,<br />

ob nun in Brasilien, den USA oder<br />

anderen, neuen Staaten, werden ausschließlich<br />

Ethanol als Brennstoff herstellen. Die einzige<br />

Verbindung zwischen beiden Märkten wird<br />

in Form von einigen Firmen mit breitem Produktportfolio<br />

vorliegen, die sowohl Produkte<br />

<strong>für</strong> den Brennstoffbereich als auch <strong>für</strong> andere<br />

16 Vol. 30, No 2, 2006


Ethanol begünstigt die Kohlendioxidbilanz<br />

Biomasse wie Mais<br />

oder Weizen<br />

wobei Kohlendioxid freigesetzt wird,<br />

das wieder von den Pflanzen aufgenommen<br />

werden kann<br />

Das Ethanol kann als alternativer<br />

Brennstoff in Autos<br />

verwendet werden,<br />

Der Kohlenstoff<br />

Kreislauf<br />

wird fein gemahlen<br />

und in seine Zuckerkomponenten<br />

aufgeteilt,<br />

die dann zu Ethanol umgeformt<br />

und destilliert werden.<br />

sie glaubwürdig nachweisen können, dass sie<br />

in Zeiten höherer Benzinpreise keinen Alkohol<br />

<strong>für</strong> Brennstoffzwecke abzweigen. Eine<br />

Differenzierung von übrigen Marktteilnehmern<br />

macht sich unter gewissen Umständen<br />

bezahlt.<br />

Bild mit Erlaubnis der Unica, São Paulo, Brasilien.<br />

Bereiche anbieten. Deren Anzahl ist jedoch<br />

gering und hat in den letzten Jahren nicht zugenommen.<br />

Diese Hersteller haben die Option,<br />

je nach Brennstoffpreis <strong>für</strong> Ethanol, die<br />

Ethanolherstellung an verschiedene Bereiche<br />

anzupassen. Bei hohen Benzinpreisen wird<br />

dadurch die Versorgung der nicht brennstofforientierten<br />

Bereiche gekürzt und umgekehrt.<br />

Der Brennstoffmarkt <strong>für</strong> Ethanol wird<br />

durch einen Handel mit großen Mengen gekennzeichnet<br />

sein, der nach den Regeln des<br />

Rohstoffmarktes arbeitet, mit großen Volumen<br />

standardisierter Produkte und völlig über den<br />

Preis gesteuert. Um Kosteneinsparungen realisieren<br />

zu können, werden Produktion und<br />

Distribution von Seiten der Hersteller in zunehmendem<br />

Maße konzentriert.<br />

Der industrielle Markt <strong>für</strong> Ethanol wird<br />

hingegen ein Nischenmarkt bleiben, in denen<br />

sich Teilnehmer mit Markenprodukten und<br />

verschiedenen Dienstleistungen profilieren<br />

können. Die Betonung liegt in diesem Markt<br />

nicht auf dem Preis, sondern mehr auf Zuverlässigkeit<br />

und genauestem Einhalten von Spezifikationen.<br />

Falls sich diese Entwicklungen in den nächsten<br />

Jahren fortsetzen, könnten wir höhere<br />

Preise und möglicherweise eine höhere Volatilität<br />

aufgrund von Schwankungen spezifischer<br />

nicht zu den Brennstoffen gehörender Qualitäten<br />

erwarten. Die strukturell höheren Preise<br />

können auch dazu führen, dass Hersteller von<br />

synthetischem Alkohol wieder eine Position<br />

auf diesem Markt gewinnen können, zumal<br />

Schlußolgerungen<br />

Die hohen Ölpreise haben zu einem beispiellosen<br />

Interesse an Biobrennstoffen, insbesondere<br />

Ethanol, geführt. Alle größeren Zeitungen und<br />

Zeitschriften hatten im letzten Jahr Titelgeschichten<br />

zum Thema „Ende des Ölzeitalters“<br />

und den alternativen Biobrennstoffen.<br />

Unter allen Faktoren war es gerade diese Öffentlichkeit,<br />

die den Weg <strong>für</strong> Programme wie<br />

dem RFS in den USA und dem BAP (Biomass<br />

Action Plan) in der EU gebahnt hat. Diese Programme<br />

bilden die Grundlage <strong>für</strong> ein starkes<br />

Wachstum, und es besteht kein Zweifel, dass<br />

sich der bisherige Erfolg bis weit nach dem<br />

Jahr 2010 fortsetzen wird.<br />

•<br />

Beitrag auf der Grundlage eines Vortrages<br />

von Herrn Dr. Christoph Berg, F.O. Lichts<br />

*ETBE – Ethyl-Tertiär-Butylether, wird aus<br />

Ethanol und Isobuten hergestellt. Für die Raffinerien<br />

ist es einfacher, ETBE statt Bioethanol<br />

beizumischen. In der Energie- und CO2-Bilanz<br />

schneidet ETBE dagegen schlechter ab.<br />

**MTBE – Methyl-Tertiär-Butylether dient<br />

wie ETBE zur Verbesserung der Klopffestigkeit.<br />

Vol. 30, No 2, 2006 17


<strong>50</strong>-<strong>jähriges</strong> <strong>Jubiläum</strong>: <strong>Konferenz</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Getreide</strong> und Futtermittel<br />

Der Fokus lag auf Bio-Sprit und<br />

integrierten NIR-Analysen<br />

Eine Vielzahl an Faktoren beeinflusst die europäische Entwicklung<br />

bei der Energiegewinnung aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen. Mittlerweile wird die NIR-Analyse im Netzwerk<br />

immer wichtiger <strong>für</strong> die kostengünstige Produktion und die<br />

gesamte Lieferkette im In- und Ausland.<br />

Peter Foss mit den französischen Kollegen in Bologna.<br />

Alles ist vernetzt. Das ist eine der Schlussfolgerungen, die bei der <strong>Konferenz</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Getreide</strong> und Futtermittel anlässlich des <strong>50</strong>-jährigen <strong>Jubiläum</strong>s<br />

in Bologna/Italien gezogen wurde.<br />

Franz Fischler, ehemaliges Mitglied der EU Kommission, Bereich<br />

Landwirtschaft, gab einen makroökonomischen Ausblick auf Faktoren,<br />

die den <strong>Getreide</strong>sektor beeinflussen, einschließlich der Wahrscheinlichkeit,<br />

dass Importe aus Ländern wie Brasilien die erwarteten Defizite in<br />

der Biosprit-Produktion ausgleichen werden. „Es ist billiger, Ethanol<br />

aus Zuckerrohr als aus <strong>Getreide</strong> herzustellen, sagt er.“<br />

Dr. Alan Bullion von F.O. Licht/Agra Informa Ltd gab ebenfalls<br />

einen globalen Ausblick auf die schnell wachsende Produktion. Die<br />

Ethanolherstellung wird in Zukunft 20% der Maisernte der USA in Anspruch<br />

nehmen. Biosprit kann jedoch aus vielen Rohstoffen hergestellt<br />

werden. In der EU ist <strong>Getreide</strong> der Hauptlieferant, aber Kürzungen bei<br />

der Zuckerquote in der EU könnten bedeuten, dass Zuckerraffinerien<br />

von der Zucker- zur Bioethanolproduktion übergehen. Das Potential,<br />

aus Abfallprodukten oder aus so genannten sekundären Quellen Energie<br />

herzustellen, bietet eine andere Möglichkeit der Energiegewinnung.<br />

Global-ökonomische Entwicklungen werden die europäische Mischfutterherstellung<br />

beeinflussen, meint Alexander Döring, Generalsekretär<br />

des Verbands der Futtermittelproduzenten. Steigende Importe dürften<br />

wahrscheinlich die europäische Selbstversorgung mit Futtermitteln<br />

reduzieren. 2005 produzierten die Mitgliedsstaaten der EU 143,6 Millionen<br />

Tonnen Mischfutter, ein Großteil davon <strong>für</strong> Schweine und Geflügel.<br />

Das Zusammenspiel in der Lieferkette von <strong>Getreide</strong> und Futtermittel<br />

war ein gemeinsames Thema während der <strong>Konferenz</strong>, wobei viele Redner<br />

die Wichtigkeit der NIR-Analyse <strong>für</strong> Produkteinsparungen und <strong>für</strong><br />

die Qualität von Lebens- und Futtermitteln ansprachen.<br />

Eine Futtermühle kann durch schnelle NIR-Analysenergebnisse zwischen<br />

zwei bis fünf Euro pro Tonne Futtermittel pro Jahr sparen und<br />

eine verbesserte Produktionseffektivität erreichen. Zusätzlich kann ein<br />

Netzwerk auf globalem Maßstab NIR-Analysen implementieren, und<br />

das zu geringen Kosten.<br />

Kalibrierungsupdates können weltweit in einem Netzwerk von einem<br />

zentralen Server zu standardisierten Systemen geschickt werden. Ergebnisse<br />

basieren dann auf derselben Kalibration, egal wo die Messungen<br />

durchgeführt werden.<br />

In der <strong>Getreide</strong>verarbeitung schafft die NIR-Analyse zusätzliche<br />

Werte in der gesamten Lieferkette. Die Bezahlung <strong>für</strong> Protein ist in der<br />

ganzen Welt ähnlich. In Australien hat die <strong>Getreide</strong>branche ein spezielles<br />

Bezahlungssystem entwickelt, um den verschiedenen Marktansprüchen<br />

gerecht zu werden. Dies fördert die Züchtung von optimalen Arten<br />

<strong>für</strong> verschiedene Zwecke, wie die Pasta- oder Nudelproduktion.<br />

Peter Foss, Präsident der FOSS-Gruppe, beendete die <strong>Konferenz</strong> mit<br />

einem Fokus auf die zukünftige Rolle der Analytik bei steigenden Anforderungen<br />

der Verbraucher nach relevanten Informationen.<br />

Weiterhin wurden Themen wie die CO 2<br />

-Emissionen und der steigende<br />

Druck auf die weltweit immer knapper werdenden Ressourcen<br />

diskutiert: „Die breit gefächerte Anwendung der Analysentechnik fängt<br />

gerade erst an.“<br />

von Richard Mills, FOSS<br />

•<br />

18 Vol. 30, No 2, 2006


Australien: Alles aus einer Hand<br />

Betrieb von Infratec -Systemen auf dem ganzen Kontinent<br />

Colin Tutt, CBH<br />

Neil Barker,<br />

Graincorp<br />

Die Entfernung spielt bei<br />

dem Betrieb von analytischen<br />

Systemen anscheinend<br />

kein Problem. Zwei<br />

bedeutende australische<br />

<strong>Getreide</strong>hersteller, mit<br />

jeweils mehr als 300<br />

Infratec-<strong>Getreide</strong>analysatoren<br />

von FOSS im<br />

Betrieb, berichten hier,<br />

wie sie die Situation gelöst<br />

haben.<br />

CBH-Gruppe in West-Australien<br />

Die CBH-Gruppe empfängt, handelt, lagert und verschifft <strong>Getreide</strong> an<br />

197 Stellen im <strong>Getreide</strong>gürtel von West-Australien – einer Fläche von<br />

320.000 km². Jede Stelle hat zumindest ein Infratec-System von FOSS.<br />

Der Betriebsleiter heißt Colin Tutt.<br />

Alle Geräte sind einem Netzwerk angeschlossen<br />

“Es ist wirklich viel einfacher als es sich anhört”, erzählt Colin. “Alle<br />

3<strong>50</strong> Infratec-Systeme sind über Telefonleitungen miteinander vernetzt<br />

und werden von Perth aus überwacht. Mit den Kalibrationen haben<br />

wir keine Probleme. Was den Unterhalt anbetrifft, haben wir drei Serviceingenieure,<br />

die das Land abdecken und innerhalb kürzester Zeit<br />

Probleme lösen können. Es ist nicht so, dass das Gerät besonders störanfällig<br />

wäre. Nein, das Infratec ist ein extrem zuverlässig, konsistent<br />

und genau arbeitendes Gerät, das ein enormes Vertrauen bei unseren<br />

<strong>Getreide</strong>anbauern genießt.<br />

Einfache Anwendung<br />

“Natürlich haben wir Hunderte von Leuten, welche die Geräte bedienen.<br />

Sie nehmen an einer 5-tägigen Schulung zur Probennahme teil,<br />

bei der nur ein paar Stunden dem Infratec von FOSS gewidmet werden.<br />

Man braucht ja nicht unbedingt ein Weltraumtechniker zu sein, um ein<br />

Infratec bedienen zu können.“<br />

Alles aus einer Hand<br />

“Dadurch dass wir alle Geräte nur von einem Hersteller beziehen, erhalten<br />

wir natürlich einige Vorteile in Bezug auf Kalibrationen, Ausbildung,<br />

Unterhalt, Ersatzteile und so weiter. Was aber genauso wichtig<br />

ist, ist das partnerschaftliche Verhältnis, das wir über die Jahre mit<br />

FOSS entwickelt haben. Wir waren bei der Entwicklung des Infratec<br />

beteiligt und waren auch die ersten Anwender in Australien, sozusagen<br />

die Versuchskaninchen. Aber das wichtigste ist, dass FOSS sich unseren<br />

Wünschen und Anforderungen anpasst, auf uns hört und uns hilft,<br />

unsere Technologie ständig zu verbessern.”<br />

Graincorp in den Ost-Region<br />

Bei Graincorp hat man eine etwas andere Einstellung im Hinblick auf<br />

die Handhabung einer großen Anzahl von Geräten über diese weiten<br />

Entfernungen gewählt. Graincorp deckt die östlichen Gebiete, New<br />

South Wales, Victoria, Queensland und Süd-Australien ab. Die Gesellschaft<br />

hat etwa 3<strong>50</strong> Annahmestellen und 398 Infratec-Systeme<br />

von FOSS, die aber wegen der schlechten Telefonverbindungen in der<br />

Wildnis nicht in einem Netzwerk betrieben werden können. “Natürlich<br />

haben wir es versucht, aber das Netzwerk hat sich als zu unzuverlässig<br />

erwiesen. So mussten wir die zweitbeste Lösung wählen“, erzählt uns<br />

Neil Barker, der Leiter des technischen Services bei Graincorp. “Alle<br />

Annahmestellen haben Referenzmaterial, und die Geräte werden täglich<br />

getestet. Der maximal zulässige Fehler beträgt ± 0,2%, was klar<br />

innerhalb der von der staatlichen Mess- und Prüfbehörde zugelassenen<br />

Fehlergrenze von ± 0,4% liegt.<br />

Vorsorgliche Wartung<br />

“Unser Wartungsprogramm ist einfach. Vor jeder Ernte führt FOSS an<br />

jedem unserer 398 Infratec-Systeme einen vorsorglichen Service durch.<br />

Sollte trotzdem einmal ein Gerät ausfallen, was außerordentlich selten<br />

geschieht, sind unsere Techniker – wo auch immer – innerhalb von einer<br />

Stunde vor Ort. FOSS reagiert ebenfalls außerordentlich schnell.<br />

Können wir die Probleme selbst nicht lösen, ist FOSS innerhalb von<br />

2-3 Stunden da. Ausfallzeiten sind <strong>für</strong> uns praktisch unbekannt, da wir<br />

weiterhin überall Austauschgeräte in Reichweite haben.<br />

Schulung von 1.000 Anwendern<br />

“Vor jeder Ernte führen wir Schulungen entlang der Ostküste durch. Innerhalb<br />

weniger Wochen werden mehr als 1.000 Infratec-Anwender mit<br />

der grundlegenden Anwendung und der Wartung des Gerätes vertraut<br />

gemacht. Unsere Ausbilder wurden früher, jeder <strong>für</strong> sich, von FOSS<br />

eingewiesen, laufen aber jetzt alle durch die von der FOSS Academy<br />

angebotenen Kurse. Die Schulung bei der FOSS Academy geschieht<br />

in kleinen Gruppen und ist einfach großartig. Unsere Leute lieben es,<br />

daran teilzunehmen. Die Kurse sind außerordentlich nützlich.<br />

Konsistente Ergebnisse<br />

“Es gibt Vor- und Nachteile, mit nur einem Hersteller zusammen zu<br />

arbeiten. In unserem Fall überwiegen bei weitem die Vorteile. Das Infratec<br />

von FOSS ist das bei weitem genaueste System auf dem Markt,<br />

und es ist außerdem viel einfacher, konsistente Ergebnisse zu erhalten,<br />

wenn man nur eine Systemart verwendet. Glauben Sie mir, ich spreche<br />

aus eigener Erfahrung! Hinzu kommt, dass FOSS sich unseren Anforderungen<br />

anpassen kann und ein unvergleichbares Service- und Wartungsnetzwerk<br />

hat.“<br />

•<br />

von Casper Reeslev, Ideas Unltd, im Auftrag von FOSS<br />

Vol. 30, No 2, 2006 19


<strong>50</strong>-<strong>jähriges</strong> <strong>Jubiläum</strong>:<br />

Der <strong>Getreide</strong>markt in Bologna<br />

Ein Bestandteil des <strong>50</strong>-jährigen <strong>Jubiläum</strong>s war der <strong>Getreide</strong>markt in<br />

Bologna „Borsa Merci di Bologna“.<br />

Wir wurden vom Präsidenten Bruno Filetti begrüßt, und Dr. Filippo<br />

Galli vom Nationalen Italienischen <strong>Getreide</strong>verband präsentierte den<br />

<strong>Getreide</strong>handel in Italien.<br />

In Bologna gibt es den größten <strong>Getreide</strong>markt Italiens. 1227 verschiedene<br />

Mitwirkende sind involviert, die alle Segmente des <strong>Getreide</strong>geschäftes<br />

repräsentieren. 12 Prozent von Ihnen beschäftigen sich mit der<br />

Mehl- und Pastaproduktion, 35 % sind Händler. Insgesamt werden hier<br />

über 35 Millionen Tonnen <strong>Getreide</strong> jedes Jahr gehandelt, 42% davon<br />

sind importierte Cerealien oder Ölfrüchte, der Rest stammt aus Italien.<br />

Der Markt hat drei Hauptaufgabengebiete:<br />

1. Er regelt die offiziellen Verträge, welche die Basis aller Verträge,<br />

die auf dem Markt abgeschlossen werden, bilden. Insgesamt gibt es<br />

20 verschiedene Vertragsarten, von Weizen bis hin zu Ölfrüchten.<br />

Die Verträge umfassen Qualitätsanforderungen aber auch Strafmaßnahmen<br />

zur Einhaltung der Zielsetzungen.<br />

2. Er setzt Preise fest auf wöchentlicher Basis. Dies sind die Basis-/<br />

Referenzpreise <strong>für</strong> den gesamten <strong>Getreide</strong>handel <strong>für</strong> die anstehende<br />

Woche.<br />

3. Er beaufsichtigt das Schiedsverfahren, eine Einrichtung zur<br />

Schlichtung jeglicher Konflikte. Beim Schiedsverfahren muss die<br />

Einigung innerhalb von 60 Tagen geschehen.<br />

Das Laboratorium A.G.E.R, das seine Räumlichkeiten ebenfalls im<br />

Gebäude hat, ist im Schiedsverfahren involviert. Das Laboratorium<br />

führt qualitative Analysen durch, bei denen ein großer Bereich an Tests<br />

angewendet wird, von Basisparametern über rheologische Parameter<br />

bis zu GMO-/Mykotoxin-Tests. Das Laboratorium führt bis zu 60.000<br />

Untersuchungen pro Jahr durch. Es hat sich natürlich durch Akkreditierungssysteme<br />

wie ISO 9001, ISO 17025 und GAFTA bewährt. Dieses<br />

System arbeitet sehr gut, und bisher musste kein Fall vor Gericht gebracht<br />

werden.<br />

Nach einem Überblick der Geschäftsbereiche des Marktes von Frau<br />

Dr. Andrea Villani, der Direktorin, fand eine Führung durch die Räumlichkeiten<br />

statt. Bei dem Handelsbereich haben wir festgestellt, dass<br />

jedes große Unternehmen sein eigenes kleines Handelsbüro hatte. Die<br />

Atmosphäre war sehr angenehm, sowohl Einkäufer als auch Verkäufer<br />

hatten gute Möglichkeiten, Ihre Aufgaben zu erledigen. Die Tour endete<br />

mit einem interessanten Besuch im Schiedslaboratorium.<br />

•<br />

von Jan-Åke Persson, FOSS<br />

Neuseeland hat die erste Reise nach Grönland gewonnen!<br />

Stephen Barrett von Fonterra in Neuseeland ist der erste glückliche Gewinner<br />

einer Erlebnisreise nach Grönland bei der weltweiten Verlosung<br />

von FOSS.<br />

Es handelt sich um einen langjährigen Kunden von FOSS Pacific.<br />

Für Stephen wird es die erste Reise außerhalb von Neuseeland und Australien<br />

sein.<br />

Wir hatten die Möglichkeit, mit dem glücklichen Gewinner zu sprechen…<br />

Urlaub im September<br />

„Meine Frau und ich werden im September nach Grönland reisen. Wir<br />

dachten, dass diese Jahreszeit besonders schön sein würde, außerdem<br />

wollten wir den arktischen Winter vermeiden. Wir sind beide schon<br />

sehr aufgeregt. Meine Frau möchte sehr gerne die Kultur der Eskimos<br />

etwas besser kennen lernen. Ich interessiere mich mehr <strong>für</strong> die wunderschöne<br />

Natur Grönlands, <strong>für</strong> die Schlittenhunde und die Iglus.<br />

Auf unserer Rückreise werden wir uns Teile von Europa ansehen, Dänemark,<br />

Deutschland und auch Irland – aber zunächst einmal müssen<br />

wir uns Reisepässe organisieren…“<br />

Australien und Neuseeland liegen wieder in Führung!<br />

Es war kein großer Zufall, dass der erste Gewinner ein Kunde von<br />

FOSS Pacific war. Insgesamt haben sich bis jetzt ungefähr 3<strong>50</strong>0 FOSS-<br />

Kunden weltweit <strong>für</strong> die Verlosung registriert – ungefähr ein Fünftel<br />

davon (635) stammen aus Australien und Neuseeland!<br />

Wir möchten noch weitere Reisen verschenken!<br />

Registrieren Sie sich unter www.foss.dk und gewinnen Sie eine Reise<br />

nach Grönland! Jeden Monat wird bis zum Ende des Jahres ein Gewinner<br />

ermittelt. Je eher Sie sich also anmelden, desto größer sind Ihre<br />

Chancen.<br />

Gut zu wissen…<br />

Grönland gehört zu Dänemark, deshalb ist die offizielle Sprache Dänisch.<br />

Diese Sätze könnten sehr hilfreich sein, falls Sie die Abenteuerreise<br />

gewinnen sollten:<br />

Ich möchte ein Bier, bitte Maa jeg bede om en oel?<br />

Es ist kalt!<br />

Her er hundekoldt!<br />

Nehmen Sie den Polarbären weg! Faa den isbjoern vaek fra mig!<br />

Wann sind wir endlich da? Er vi der snart? (Die Insel ist ziemlich<br />

groß)<br />

Was ist das ganze weiße Zeug,<br />

Eis?<br />

Hvad er alt det hvide stads, is?<br />

•<br />

von Casper Reeslev, Ideas Unltd, im Auftrag von FOSS Pacific<br />

20 Vol. 30, No 2, 2006


Schweden und Deutschland:<br />

MilkoScan FT2:<br />

Schwedische Feldversuche bestätigen<br />

die Zeitersparnis<br />

Eine optimale Qualität und größere Auswahlmöglichkeiten stellen in<br />

einer wettbewerbsfähigen Milchindustrie immer höhere Anforderungen<br />

an die analytischen Anwendungen. Innovative analytische Systemlösungen,<br />

wie das neue MilkoScan FT2 von FOSS, liefern die Antworten.<br />

Milko ist eine große schwedische Molkereigenossenschaft, die eine<br />

Vielzahl von Milchprodukten herstellt. In der Produktionseinheit in<br />

Grådö, Dalecarlia, wurde das MilkoScan FT2 <strong>für</strong> 2 Wochen getestet<br />

und hat sich dabei als schneller und flexibler als bestehende analytische<br />

Laborausrüstungen erwiesen.<br />

“Wir sind sehr zufrieden mit dem System, und es scheint auch sehr<br />

zuverlässig zu sein,” sagt Jörgen Wåger, der Laborleiter bei Milko in<br />

Grådö. “Es ist genau das Produkt, nachdem wir gesucht haben.”<br />

Jörgen Wåger erklärt, wie die Arbeitsbelastung während des Feldversuches<br />

mit dem MilkoScan FT2, z.B. durch den Wegfall der zeitraubenden<br />

Fettextraktionen, gesenkt werden konnte. Weiterhin schätzt<br />

das Laborpersonal, dass eine Vielzahl von viskosen und nicht-viskosen<br />

Proben schnell und ohne, oder nur mit geringer Probenvorbereitung,<br />

gemessen werden können. “Wir können<br />

das System <strong>für</strong> eine Vielzahl von Produkten, einschließlich<br />

hoch-viskoser Sour Cream verwenden”, erzählt er. „ Derzeit<br />

haben wir 155 verschiedene Produkte und diese Zahl wächst ständig.<br />

Wir können uns deshalb keine zeitraubenden Analysen erlauben.”<br />

Das MilkoScan FT2 besitzt ein kraftvolles Pumpensystem, mit dem<br />

eine Vielzahl an Molkereiprodukten, wie Milch, Kondensmilch, Joghurt<br />

und Softeis direkt und ohne Verdünnung analysiert werden können. Die<br />

Messungen sind in weniger als eine Minute abgeschlossen. Durch eine<br />

automatische Rückflussspülung wird eine Verschleppung von Probe zu<br />

Probe vermieden. Weiterhin steht eine Vielzahl an fertig anwendbaren<br />

Kalibrationen <strong>für</strong> verschiedene Produkte zur Verfügung.<br />

Mehr über die Molkereigenossenschaft Milko erfahren Sie unter www.<br />

milko.se<br />

•<br />

von Richard Mills, FOSS<br />

Neues Bezahlungssystem zur Reduzierung<br />

der Analysenkosten<br />

FOSS in Deutschland hat zusammen mit einem renommierten Milchprüflaboratorium,<br />

dem Milchprüfring Bayern e.V. (MPR), ein neues<br />

Bezahlungssystem entwickelt.<br />

Die neue Bezahlungsmethode wird in den nächsten 5 Jahren implementiert.<br />

Es beinhaltet die Erneuerung von zahlreichen Systemen zur<br />

Rohmilchanalyse, inklusive des Systems Fossomatic FC <strong>für</strong> die somatische<br />

Zellzählung und des Systems BactoScan FC zur Bakterienzählung<br />

sowie des MilkoScans <strong>für</strong> die Inhaltsstoffbestimmung. Die<br />

Preisstruktur richtet sich nach den vereinbarten Analysen pro Jahr. Der<br />

Gebrauch der Systeme wird durch regelmäßige Kontrollen der Servicetechniker<br />

von FOSS kontrolliert.<br />

Das Laboratorium erwartet durch diesen Kontrakt eine deutliche Reduzierung<br />

der laufenden Untersuchungskosten. Ebenso wird eine Optimierung<br />

im Bereich der Wartungsarbeiten an den Analysensystemen<br />

sowie eine Vereinfachung der technischen und kaufmännischen Abläufe<br />

erwartet.<br />

„In den nächsten Jahren erwarten wir eine deutliche Reduzierung der<br />

laufenden Kosten“, sagt der Geschäftsführer Dr. Christian Baumgartner.<br />

Das Laboratorium verarbeitet pro Jahr ca. 15. Mio. Rohmilchproben<br />

und hat daher einen vergleichsweise hohen Bedarf – sowohl quantitativ<br />

als auch qualitativ – an Analysensystemen <strong>für</strong> die automatisierte Rohmilchanalytik.<br />

Steigende Anforderungen nach hoch entwickelten Technologien<br />

führten dazu, dass das Laboratorium darüber nachgedacht hat,<br />

in neue Systeme zu investieren, um den zukünftigen Unternehmungen<br />

standzuhalten.<br />

Das „Pay-per-sample“-Konzept entstand aus Diskussionen zwischen<br />

dem Milchprüfring und FOSS um die Frage, wie analytische Anforderungen<br />

einen finanziellen Vorteil <strong>für</strong> beide Seiten bringen könnten.<br />

„Wir sehen das „Pay-per-sample“-Konzept als einen Meilenstein in der<br />

Rohmilchanalytik und eine Möglichkeit der WIN-WIN-Situation“, sagt<br />

Dr. Baumgartner. Die langjährige Zusammenarbeit von über 20 Jahren<br />

war bei der Entscheidung ein wesentlicher Faktor.<br />

„So eine Vereinbarung sollte man nur mit einem verlässlichen Partner<br />

eingehen mit fundiertem technischen Know-how in der Rohmilchanalytik“,<br />

meint Herr Dr. Baumgartner.<br />

Das Konzept kann als Zukunftsmodell dienen, nicht nur in Deutschland.<br />

„Das Bezahlungssystem „Pay per sample“ mit dem Milchprüfring<br />

Bayern ist ein Geschäftsbeispiel, das auch überall in der Welt Potential<br />

hat“, sagt Trine Andersen, Managerin des Bereiches Milch und Milchprodukte<br />

bei FOSS Analytical.<br />

•<br />

Vol. 30, No 2, 2006 21


Die Herausforderung von FOSS:<br />

Mensch gegen Maschine bei der Weinprobe<br />

Wer ist besser da<strong>für</strong> geeignet, den Preis eines Weines zu beurteilen, ein<br />

Weinexperte oder ein Student, der mit einem Weinanalysator ausgerüstet<br />

wurde?<br />

Das Ergebnis eines Wettbewerbes der Technischen Universität von<br />

Dänemark zeigt, dass gute Analysentechnik eine wertvolle Unterstützung<br />

einer gut geschulten Nase sein kann. Etwa <strong>50</strong> Studenten von 7<br />

Europäischen Universitäten wurden eingeladen, an dieser von FOSS<br />

gesponserten Herausforderung teilzunehmen. Sie traten gegeneinander<br />

an und hatten eine Kalibrierung <strong>für</strong> einen WineScan Flex- Analysator<br />

von FOSS zu entwickeln, mit dem der Preis eines Weines bestimmt<br />

werden konnte. Normalerweise wird ein WineScan bei den verschiedenen<br />

Schritten der Weinherstellung zur Bestimmung einer Vielzahl<br />

von Parametern, wie dem Gehalt an Alkohol oder organischen Säuren,<br />

eingesetzt.<br />

Die Gewinner, Kim Houng Ngo und Martin Andersen von der Universität<br />

Aalborg, sind mit ihrer Kalbration gegen eine Gruppe von<br />

Weinspezialisten angetreten, um das Preisniveau, die Herkunft und die<br />

Qualität einer Reihe von ausgewählten Weinen zu bestimmen.<br />

Die Ergebnisse des WineScans kamen dem Urteil der Experten<br />

sehr nahe, insbesondere was die Herkunft und Qualität von preiswerten<br />

Weinen anbetraf. Sowohl die Weingutachter als auch das WineScan<br />

hatten Schwierigkeiten, die Preise der teureren Weinsorten voraus zu<br />

sagen. Die Fähigkeit der Experten, auch noch die feinen Unterschiede<br />

zu bewerten, führte dann doch dazu, dass sie näher am wirklichen Preis<br />

lagen.<br />

“Es ist schon interessant, dass die teureren Weine so schwierig zu<br />

beurteilen sind. Hier spielt eine Vielzahl von Faktoren eine Rolle“, sagt<br />

der Weinexperte Michael Poulsen.<br />

Ein Gebiet, auf dem die Studenten mit ihrem WineScan klar gewannen,<br />

war jedoch die Geschwindigkeit der Beurteilungen. Diese lagen<br />

schon längst <strong>für</strong> sämtliche Weine vor, als sich die Experten noch über<br />

Komplexität, Herkunft und Bouquet des ersten Weines ausließen. “Für<br />

uns handelt es sich nur um Mathematik und Datensätze”, sagt Kim<br />

Houng Ngo von dem gewinnenden Studententeam. “Es hat uns Spaß<br />

gemacht, an diesem Wettbewerb teilzunehmen und zu sehen, wie weit<br />

Gewinner: Kim Houng Ngo und Martin Andersen von der Universität<br />

Aalborg.<br />

wir kommen würden.”<br />

Peter Foss, der Präsident der FOSS-Unternehmensgruppe, entgegnete:<br />

“Das Ziel dieses Wettbewerbes war es, Studenten zur innovativen<br />

Anwendung von Technologie zu inspirieren. Wir sehen lieber Kasparov<br />

beim Schachspielen zu als einem Computer, so ist also das Risiko, dass<br />

Weingutachter und Experten Ihren Job verlieren minimal.“<br />

Den fünfzigjährigen Erfolg von FOSS, den wir nun im Jahr 2006<br />

feiern, verdanken wir vor allem innovativer Produktentwicklung, fährt<br />

Peter Foss fort. Das Ergebnis dieser kleinen Herausforderung bestätigt<br />

nur, dass es viele Gebiete gibt, in denen analytische Systeme noch weiter<br />

entwickelt werden können, um die Qualität von Lebensmitteln und<br />

Getränken sicherzustellen. “Uns macht es Spaß, Technologien mit der<br />

Hilfe von einigen klugen Köpfen voranzubringen”, fügt er noch hinzu.<br />

•<br />

von Richard Mills, FOSS<br />

Hinweise <strong>für</strong> Autoren<br />

Manuskripte werden an den Chefredakteur erbeten. Durch Einreichung<br />

eines Manuskriptes gehen wir davon aus, dass keine urheberrechtlichen<br />

Hindernisse <strong>für</strong> eine Veröffentlichung vorliegen und dass<br />

der eingereichte Beitrag noch nicht an anderer Stelle veröffentlicht<br />

oder zur Veröffentlichung eingereicht wurde. Der Autor/ die Autoren<br />

erklären damit auch Ihr Einverständnis, dass der Beitrag in elektronischer<br />

Form (z.B. Internet) veröffentlicht werden kann.<br />

Beiträge sind in deutscher oder englischer Sprache abzufassen, mit<br />

einer kurzen Überschrift einschließlich der Namen des/der Autor(s)/<br />

en, vorzugsweise mit vollem Namen, und dem Namen der Firma oder<br />

Institution, bei der die Arbeit durchgeführt wurde.<br />

Jeder veröffentlichte Beitrag wird mit einem Honorar von 1000 €<br />

vergütet.<br />

Die Einreichung von Beiträgen in elektronischer Form (E-Mail<br />

oder CD-ROM/Diskette) wird bevorzugt. Bitte stellen Sie sicher, dass<br />

die Dateien eindeutig gekennzeichnet sind. Bilder sollten im TIFF-<br />

Format mit einer Auflösung von 300 dpi in Farbe, CMYK bzw. S/W<br />

eingereicht werden.<br />

22 Vol. 30, No 2, 2006


FOSS bei der Anuga FoodTec, April 2006<br />

Die Anuga FoodTec ist ein besonderes Ereignis in der Lebensmittelindustrie<br />

und somit auch <strong>für</strong> FOSS.<br />

Die Messe bietet eine gute Möglichkeit, die neuesten Entwicklungen<br />

am Markt vorzustellen und kennen zu lernen. Es ist die einzige<br />

prozessorientierte Messe der Welt, die alle Bereiche, angefangen beim<br />

Rohmaterial bis hin zu Aspekten des Prozesses, der Verpackung, der<br />

Hygiene, Lagerung und Lieferung bei Lebensmitteln und Getränken<br />

vorstellt.<br />

Für FOSS ist es eine gute Plattform, um neue Produkte zu präsentieren.<br />

Bei der diesjährigen Anuga FoodTec wurde das neue MilkoScan FT2<br />

vorgestellt, ein System, das signifikante Vorteile in der Messgenauigkeit<br />

<strong>für</strong> die Milchindustrie bietet. Somit ermöglicht es enorme jährliche<br />

Einsparungen an Rohmaterial.<br />

Neben dem MilkoScan FT2 präsentierte FOSS auch das in der<br />

Branche allseits bekannte FoodScan zur schnellen Analyse von<br />

Fleisch und Milchprodukten und das XDS Lab <strong>für</strong> die vielseitige und<br />

höchst präzise Analyse von festen, halbfesten und flüssigen Produkten.<br />

Viele Besucher zeigten reges Interesse am MicroFoss, dem System<br />

<strong>für</strong> schnelle mikrobiologische Untersuchungen aber auch am<br />

InfraXact. Zu guter letzt durften auch der MeatMaster, mit dem<br />

der Fettgehalt in Fleisch und Trimmings bestimmt wird sowie das<br />

ProcesScan und das Process Analytics <strong>für</strong> die Inline-Analyse nicht<br />

fehlen.<br />

Ungefähr 39.000 Besucher aus 146 Ländern kamen zur Anuga Food-<br />

Tec 2006, 13% mehr als bei der vorigen Messe. Die Anzahl der ausländischen<br />

Besucher stieg leicht auf 55 Prozent an.<br />

•<br />

von Sandra Strahl, FOSS Germany<br />

FOSS bei der Victam Asia 2006, Bangkok, 8.-10. März<br />

Zielgerichtete Systeme <strong>für</strong> Futtermittel und <strong>Getreide</strong><br />

Die Futtermittelanalyse muss nicht kompliziert sein<br />

FOSS bietet analytische Systeme an, die nicht nur Zeit und langfristig<br />

auch Geld sparen können, sondern ein konsistentes Qualitätsniveau<br />

schaffen.<br />

Diese und andere Aspekte der Futtermittel- und <strong>Getreide</strong>analyse waren<br />

die Themen, die FOSS in drei aufregenden Tagen mit Kunden auf<br />

der Victam Asia 2006 diskutierte.<br />

Mit fast 4.000 Besuchern gab es einen Zuwachs von 30% gegenüber<br />

der Victam 2002. Über 125 Aussteller nahmen dieses Jahr an der Messe<br />

im Queen Sirikit National Convention Center in Bangkok teil – doppelt<br />

so viele wie 2002.<br />

FOSS hat folgende Systemlösungen ausgestellt:<br />

• InfraXact Pro, ein einfach zu handhabendes und robustes NIR-<br />

System, das genaue Ergebnisse der Schlüsselparameter direkt an der<br />

Produktionslinie liefert<br />

• NIRSystems Feed & Forage Analysensystem, ein bewährtes System<br />

in führenden Laboratorien in der ganzen Welt.<br />

• Einen großen Bereich an automatischen chemischen Analysensystemen,<br />

welche die Referenzanalyse beschleunigen und die Sicherheit<br />

im Labor verbessern.<br />

Schnelligkeit, Benutzerfreundlichkeit sowie Genauigkeit sind die<br />

Merkmale aller Systemlösungen von FOSS.<br />

Unsere permanenten Investitionen in Bereichen der NIR-Technologie,<br />

Ergebnis-Rückführbarkeit und Kalibrationsentwicklung sorgen da<strong>für</strong>,<br />

dass FOSS stets die Anforderungen der Kunden erfüllt.<br />

Die Victam Asia 2006 gab uns die Möglichkeit, direkt mit vielen<br />

asiatischen Kunden aus dem Futter- und <strong>Getreide</strong>bereich zu sprechen.<br />

Neben den eigentlichen Gerätevorstellungen wurden verschiedene<br />

Präsentationen und Informationsrunden über Fischfutter, Futtermittelsicherheit<br />

und Lebensmittelhygienepolitik in der Viehzucht gehalten.<br />

Technische Seminare anderer Hersteller hoben andere wichtige Aspekte<br />

der Futtermittelanalyse hervor. Brilliant Alternatives Inc. sprach beispielsweise<br />

über die automatische Übertragung der NIR-Daten in eine<br />

Futtermitteldatenbank.<br />

Die nächste Victam Asia wird 2008 wieder in Bangkok stattfinden.<br />

•<br />

von Hans Strinsjö, FOSS<br />

Vol. 30, No 2, 2006 23


Etwas Neues entdecken<br />

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Seit <strong>50</strong> Jahren stellt sich FOSS der Aufgabe, neue<br />

Wege zu erforschen, um innovative Analysetechniken<br />

zu entwickeln und dadurch die Analytik zu<br />

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gilt. Wie ließe sich dieses <strong>50</strong>-jährige <strong>Jubiläum</strong> besser<br />

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P/N 9999 3036, Issue 1 DE, July 2006

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