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Geisenheim im Rheingau, Dezember 2001 - Geisenheimer Wein ...

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Stehst Du mol uff’em Rothenbersch<br />

Und guckst <strong>im</strong> Rhoigau ´rum<br />

de‘ scheenste Ort uff dieser Welt<br />

iss‘ unser Geisenum.<br />

Im Norde griene Wälder<br />

Im Süden glänzt der Rhoi,<br />

un‘ um Dich rum do wächst, wie gut<br />

de allerbeste Woi.<br />

<strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er<br />

<strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er <strong>im</strong> Jahre 2012<br />

Seite 1


Seite 2


INHALT<br />

<strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er <strong>im</strong> Jahre 2012 ............................................................ 1<br />

Protokoll der Jahreshauptversammlung ................................................................ 9<br />

Ein <strong>Wein</strong>gut stellt sich vor: <strong>Wein</strong>gut Graf Kanitz Lorch ......................................... 13<br />

Wir eröffnen unsere Schlemmerwoche <strong>im</strong> <strong>Wein</strong>gut Sohns ..................................... 17<br />

Ein <strong>Wein</strong>gut stellt sich vor: <strong>Wein</strong>gut Dr. Cordula Fehlow ...................................... 19<br />

Sommerfest der <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er Im <strong>Wein</strong>gut Hof Rheinblick ................ 21<br />

<strong>Wein</strong>-Studienreise An die Hessische Bergstrasse .................................................. 23<br />

Besuch <strong>im</strong> Hessischen Staatsweingut Assmannshausen ........................................ 31<br />

23. <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er-Tag „<strong>Rheingau</strong> in Rot“ ........................................ 33<br />

9. <strong>Wein</strong>präsentation der <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er, 7. <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong> Trophy ........... 36<br />

Programm 2013 ............................................................................................... 38<br />

Seite 3


Herausgeber<br />

und Redaktion:<br />

Vorstand der <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er e.V.<br />

Postfach 1147, 65358 <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong><br />

www.geisenhe<strong>im</strong>erweinre<strong>im</strong>er.de<br />

Seite 4


Liebe <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er,<br />

lieber Freunde der <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er,<br />

mit unserer kleinen Chronik blicken wir zurück auf das 23. Jahr der <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er<br />

<strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er. Viele interessante Veranstaltungen begleiteten uns durch dieses Jahr<br />

und viele <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er, Freunde und Gäste haben unsere Veranstaltungen besucht.<br />

Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen be<strong>im</strong> Lesen dieser Lektüre, genießen Sie den<br />

Blick zurück am besten mit einem schönen Glas <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>.<br />

Auch in diesem Jahr haben wir für Sie wieder abwechslungsreiche Veranstaltungen für<br />

ein geselliges Zusammentreffen mit und be<strong>im</strong> <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong> und über seine<br />

Grenzen hinaus vorbereitet.<br />

Herbert Heise<br />

Oberre<strong>im</strong>er<br />

Donate Krappe<br />

Zeremonienmeisterin<br />

Klaus Herget<br />

Schatzmeister<br />

Michaela Eser<br />

Schreibmeisterin<br />

Gudrun Heinz Werner Vogel Oswald Semmler<br />

Mitglied des Vorstandes Kellermeister Mitglied des Vorstandes<br />

<strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong> <strong>im</strong> <strong>Rheingau</strong>, <strong>im</strong> Februar 2013<br />

Seite 5


Vom Rheinland bin ich oft und gerne gekommen<br />

und habe nun endlich eine Wohnung mir genommen.<br />

In der Hand ein gutes Glas <strong>Rheingau</strong>er <strong>Wein</strong>,<br />

blick glückselig und froh nach <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>.<br />

von Erika Lebang<br />

Seite 6


ERINNERUNGEN<br />

in tiefer Verbundenheit trauern die <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er um:<br />

ERIKA LEBANG<br />

† 28.August 2012 <strong>im</strong> Alter von 77 Jahren<br />

Erika Lebang war Mitglied bei den <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>ern seit dem Jahr 1996<br />

Seite 7


Trinken lernt der Mensch zuerst,<br />

und später erst das Essen.<br />

Drum soll er auch als guter Christ,<br />

das trinken nicht vergessen.<br />

Volksmund<br />

Wer Nüsse knackt und sie nicht isst,<br />

bei Jungfraun sitzt und sie nicht küsst,<br />

be<strong>im</strong> <strong>Wein</strong>e weilt und schenkt nicht ein,<br />

das muss ein wahrer Holzkopf sein!<br />

Unbekannt<br />

Seite 8


PROTOKOLL DER JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG<br />

Vom 28. Februar 2012<br />

Tagungsort: Hotel Kloster Johannisberg, Badpfad 1, 65366 <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>-Johannisberg<br />

TOP 1 Eröffnung durch Herbert Heise (Oberre<strong>im</strong>er)<br />

1.1 Gedenken der Verstorbenen<br />

Frau Dr. Emely Salzig<br />

Herr Günther Müller<br />

Herrn Egon Lebang<br />

Nachdem Herbert Heise die jeweiligen Mitgliedsre<strong>im</strong>e vorgelesen hat, ehrten die <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er<br />

<strong>Wein</strong>re<strong>im</strong>er ihrer verstorbenen Mitglieder bei einer Schweigeminute.<br />

1.2 Begrüßung<br />

Herbert Heise begrüßte die anwesenden Ehren- und Gründungsmitglieder, sowie das<br />

Bürgermeister- und Mitgliedsehepaar Birgit und Frank Kilian.<br />

Ein besonderer Dank ging an Christian Nikolai, der uns wieder für die Jahreshauptversammlung<br />

den Saal herrichten lies.<br />

TOP 2 Beschlussfähigkeit<br />

Die Einladung zur Jahreshauptversammlung wurde fristgerecht versendet. Es wurde<br />

kein Antrag auf Veränderung gestellt.<br />

Somit ist die Versammlung beschlussfähig.<br />

TOP 3 Jahresberichte<br />

3.0 Dank von Viktoria Eser an die <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>re<strong>im</strong>er<br />

Michaela Eser, seit dem 08. Februar 2012 Mutter einer kleinen Tochter, bedankte sich<br />

herzlich für die Glückwünsche und Präsente zur Geburt von Viktoria. Mit einem kleinen<br />

Gedicht, geschrieben aus der Perspektive von Viktoria, wurden die Dankbarkeit und<br />

die Freude nochmals unterstrichen.<br />

3.1 Jahresbericht des Oberre<strong>im</strong>ers<br />

Das Jahr 2012 war ein sehr abwechslungsreiches Jahr. Wir haben ein neues <strong>Wein</strong>anbaugebiet<br />

kennengelernt und eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Winzern erlebt.<br />

Auch die angebotenen neun Veranstaltungen erfreuten sich eines hohen Zuspruchs.<br />

Insgesamt waren an allen neun Veranstaltungen 549 Mitglieder anwesend. Dies ist eine<br />

Steigerung von 10 % zum Vorjahr. Hier kann man erkennen, dass wir <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er<br />

<strong>Wein</strong>re<strong>im</strong>er auf dem richtigen Pfad des <strong>Wein</strong>es sind.<br />

Seite 9


Die Mitgliederanzahl liegt solide bei 110 Mitgliedern.<br />

„Unser <strong>Wein</strong>keller“ ist so gut wie „ausgetrunken“ Es werden auch keine <strong>Wein</strong>e mehr<br />

eingelagert. Bei Interesse können die Restposten gerne noch gekauft werden.<br />

Die Kasse liegt über den Erwartungen. Dazu mehr bei TOP 3.3.<br />

Die diesjährige Chronik wurde wieder von teilnehmenden Mitgliedern geschrieben.<br />

Somit ist die Chronik wieder ein Werk von Mitgliedern für Mitglieder.<br />

Die 8. <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>präsentation, welche <strong>im</strong> November 2011 in der Scheune<br />

stattfand, findet ebenfalls von Jahr zu Jahr mehr Zuspruch. In diesem Jahr waren es<br />

120 Gäste, die den Ruf der Winzer und der <strong>Wein</strong>re<strong>im</strong>er gefolgt waren. 30 % der Teilnehmer<br />

sind über die Werbung bei <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er Winzern zur Veranstaltung gekommen.<br />

Die Forschungsanstalt <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong> war zum ersten Mal bei der Präsentation dabei.<br />

Die Übergabe der Trophy-<strong>Wein</strong>e findet dieses Jahr am 28. März 2012 in der<br />

Scheune statt.<br />

Auch die Internetpräsentation n<strong>im</strong>mt mit jedem Jahr deutlich zu. War es doch zu Beginn<br />

2008 mit 20 Aufrufen eher spärlich, konnte man eine Besucherzahl in 2012 auf<br />

50 täglich beobachtet werden. Auch hier sind wir auf einem guten modernen Weg, um<br />

für Interessierte eine neue Plattform darzubieten.<br />

Vorstandssitzungen fanden <strong>im</strong> Jahr 2011 9mal statt. Hier gilt ein besonderer Dank an<br />

Rudi Jakobi, sowie Bernward Herrmann, die sich gerade für die <strong>Wein</strong>präsentation und<br />

den <strong>Wein</strong>keller verdient gemacht haben.<br />

Einen besonderen Dank richtete der Oberre<strong>im</strong>er an die Ehepartner der Vorstandsmitglieder,<br />

die wieder mit viel Verständnis das Engagement der Partner unterstützen.<br />

„Wie kann man die <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>re<strong>im</strong>er noch bekannter machen?“ Diese Frage<br />

stellt sich der Vorstand seit einigen Wochen und kam auf die Idee, die <strong>Wein</strong>bruderschaft,<br />

nicht als <strong>Wein</strong>bruderschaft zu proklamieren, sondern den Freundeskreis <strong>Wein</strong><br />

herauszustellen.<br />

Hierfür hat Herbert Heise ein Infoheft zusammengestellt, welche in Infoständern bei<br />

den Mitgliedswinzern und bei öffentlichen Veranstaltungen der <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>re<strong>im</strong>er<br />

ausgestellt werden. Interessierte können sich hier genau über die Idee der <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er<br />

<strong>Wein</strong>re<strong>im</strong>er informieren und bei mehr Interesse den Vorstand kontaktieren.<br />

3.2 Bericht des Kellermeisters von Bernward Hermann und Rudi Jakobi<br />

Der Flaschenbestand des <strong>Wein</strong>kellers wurde in den letzten Monaten stark reduziert.<br />

Auch in den nächsten Monaten soll der <strong>Wein</strong>keller weiter min<strong>im</strong>iert werden. Hierzu<br />

werden <strong>im</strong>mer wieder Angebote für Mitglieder erstellt, die die Chance erhalten, die<br />

Raritäten zu kaufen. Ein großes Dankeschön ging hier an Werner Vogel, der seine<br />

Räumlichkeiten für die <strong>Wein</strong>aufbewahrung zur Verfügung stellt.<br />

3.3 Bericht des Schatzmeisters Klaus Herget<br />

Die Steuererklärung 2008 – 2010 wurde erfolgreich abgewickelt. Der Überschuss von<br />

rund 800,00 Euro geht u.a. auf Einsparungen <strong>im</strong> laufenden Jahr zurück und konnte<br />

insbesondere durch die Reduzierung vom Briefversand erreicht werden.<br />

Zurzeit beläuft sich das Guthaben auf 9.300,00 Euro.<br />

3.4 Bericht des Kassenprüfers Frau Helga Diedenhofen<br />

Die Prüfung der Kasse wurde nach besten Wissen und Gewissen vom Kassenprüferteam<br />

durchgeführt und freigegeben. Die Kassenführung wies eine sehr gute Dokumentation<br />

und Sortierung auf. Der Schatzmeister ließ keine Frage offen. Frau Diedenhofen<br />

machte eine Anmerkung zur Kostenstelle „Kontoführungsgebühren“ und fragte, ob<br />

man diese nicht auch weiter min<strong>im</strong>ieren könnte.<br />

Der Kritikpunkt wurde angenommen und soll vom Schatzmeister mit der Bank besprochen<br />

werden.<br />

Seite 10


TOP 4 Aussprache der Versammlung<br />

Jürgen Fritz sprach sein Kompl<strong>im</strong>ent gegenüber der Versammlung aus. Es wäre sehr<br />

selten, dass eine Jahreshauptversammlung so gut besucht ist.<br />

Christoph Homp bedankte sich, auch <strong>im</strong> Namen der Versammlung bei dem Vorstand<br />

für seine geleistete Arbeit.<br />

4.1 Entlastung des Vorstandes<br />

Frau Diedenhofen beantragte die Entlastung des Vorstandes<br />

Die Versammlung st<strong>im</strong>mte per Handzeichen ab:<br />

34 Handzeichen Ja<br />

6 Handzeichen Enthaltung<br />

0 Handzeichen Nein<br />

Der Vorstand wurde mit der Mehrheit der anwesenden Mitglieder entlastet und der<br />

Vorschlag des Kassenprüfers angenommen.<br />

TOP 5 Wahlen<br />

5.1 Wahl des Oberre<strong>im</strong>ers<br />

Vorschlag des Vorstandes: Herbert Heise<br />

Vorschlag der Versammlung: keine weiteren Vorschläge<br />

39 Handzeichen Ja<br />

1 Handzeichen Enthaltung<br />

0 Handzeichen Nein<br />

Herbert Heise wurde einst<strong>im</strong>mig gewählt und nahm die Wahl an.<br />

5.2 Wahl des Schatzmeisters<br />

Vorschlag des Vorstandes: Klaus Herget<br />

Vorschlag der Versammlung: keine weiteren Vorschläge<br />

39 Handzeichen Ja<br />

1 Handzeichen Enthaltung<br />

0 Handzeichen Nein<br />

Klaus Herget wurde einst<strong>im</strong>mig gewählt und nahm die Wahl an.<br />

5.3 Wahl des Kassenprüfers 2012<br />

Nach der Satzung rückt der Zweite Kassenprüfer von 2011 auf den Platz des Ersten<br />

Kassenprüfers. Somit ist der Erste Kassenprüfer Pfarrer Jörg. Ihm zur Seite steht Frau<br />

Barbara Re<strong>im</strong>er als Zweite Kassenprüferin<br />

5.4 Wahl des Ersatzprüfers<br />

Vorschlag der Versammlung: Thomas Wiederhold<br />

38 Handzeichen Ja<br />

2 Handzeichen Enthaltung<br />

0 Handzeichen Nein<br />

Thomas Wiederhold wurde Einst<strong>im</strong>mig gewählt und nahm die Wahl an.<br />

Seite 11


TOP 6 Ausblick<br />

6.1 Das Jahr 2012<br />

Das <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>re<strong>im</strong>er Jahr 2012 wirft große Schatten voraus. So werden in<br />

diesem Jahr die gemeinsame Veranstaltung mit den Lorcher <strong>Wein</strong>junkern in Lorch<br />

oder die Tagesfahrt an die Hessische Bergstraße nur zwei der Highlights sein.<br />

Hier ein großes Dankeschön an unsere Zeremonienmeisterin Donate Krappe, die unermüdlich<br />

die Veranstaltungen ausarbeitet und plant.<br />

6.2 Dank an Kloster Johannisberg<br />

Vielen Dank an das Bewirtungsteam und Christian Nikolai vom Kloster Johannisberg.<br />

<strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>, den 28. Februar 2012<br />

Michaela Eser<br />

(Protokollantin)<br />

Herbert Heise<br />

(Oberre<strong>im</strong>er)<br />

Meine Mama eine Winzerin aus <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong><br />

Mein Papa ein Winzer aus Oestrich.<br />

Beide verschrieben sich den <strong>Wein</strong>,<br />

doch von nun an gibt es nur noch mich!<br />

In ihrem Leben ein neuer Sonnenschein,<br />

da schenken wir doch gleich mal ein<br />

zum Anstoßen auf das neue Leben,<br />

das ich ihnen gegeben.<br />

Doch eines sei ein Versprechen<br />

Meine Eltern werden mit dem <strong>Wein</strong><br />

und den <strong>Wein</strong>re<strong>im</strong>ern niemals brechen!<br />

von Viktoria<br />

Seite 12


EIN WEINGUT STELLT SICH VOR: WEINGUT GRAF KANITZ LORCH<br />

Veranstaltung bei den Lorcher <strong>Wein</strong>junkern am 23. März 2012<br />

Im Monat März spannt nicht nur der Bauer seine Rößlein ein, nein; auch die <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er<br />

„schnürten“ ihren Ranzen und fuhren mit einem eigens angemieteten Bus in<br />

den späten Nachmittagsstunden zu den <strong>Wein</strong>junkern nach Lorch. Um 18:45 Uhr erreichten<br />

die <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er das <strong>Wein</strong>gut Graf von Kanitz, wo sie bei einbrechender<br />

Dunkelheit mit einem Glas wohlschmeckendem Sekt begrüßt wurden. In<br />

der gemütlichen Probierstube des <strong>Wein</strong>gutes hieß Oberjunker Manfred Rose 27 <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er<br />

<strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er/innen und 26 <strong>Wein</strong>junker/innen willkommen.<br />

Namentlich begrüßte M. Rose von den befreundeten <strong>Wein</strong>bruderschaften:<br />

Oberre<strong>im</strong>er Herbert Heise mit Ehefrau und Zeremonienmeisterin Donate Krappe<br />

mit Ehemann (<strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er)<br />

Consul Klaus Huber (<strong>Wein</strong>senat Binger Mäuseturm e.V.)<br />

und die <strong>Wein</strong>majestäten:<br />

von Lorch: <strong>Wein</strong>prinzessin Astrid<br />

und <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>: <strong>Wein</strong>königin Anja mit Ihrer <strong>Wein</strong>prinzessin Carina<br />

Oberjunker Manfred Rose war mit der Teilnehmerzahl sichtlich zufrieden und eröffnete<br />

mit diesem, schon traditionellen Treffen, den Veranstaltungsreigen des Jahres 2012,<br />

verwies auf die weiteren Veranstaltungen der Lorcher <strong>Wein</strong>junker und hob besonders<br />

das Treffen deutschsprachiger <strong>Wein</strong>bruderschaften <strong>im</strong> Juni 2012 in Bingen hervor, an<br />

dem auch die Lorcher <strong>Wein</strong>junker und die <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er mit Abordnungen<br />

vertreten sind.<br />

Die <strong>Wein</strong>probe präsentierte der Kellermeister des <strong>Wein</strong>gutes, Jan Kolbert, und einige<br />

Daten zum <strong>Wein</strong>gut Graf von Kanitz:<br />

Die Wurzeln des <strong>Wein</strong>gutes gehen bis in das 13. Jahrhundert zurück. Gegründet haben<br />

es die Herren von Staffel, danach gehörte das Gut zur Familie des Freiherrn vom<br />

Stein. Von dem bedeutenden Reformer Friedrich Reichsfreiherr von und zum Stein<br />

ging es <strong>im</strong> Zuge der Erbfolge an die Grafen von Kanitz über.<br />

Die Anbaufläche beträgt 15 ha; 95% der Rebfläche erfüllen die strengen Anforderungen<br />

der Richtlinien zur Qualifizierung „Erstes Gewächs“. Zu den qualifizierten Lagen<br />

des <strong>Wein</strong>gutes zählen 1) :<br />

1. LORCHER PFAFFENWIES (7,0 ha)<br />

Schon 1211 „pfaffenwiese“ genannt, bietet die Südwestlage, vorwiegend aus steiniggrusigen<br />

Schiefer- und Quarzitböden bestehend, ideale Voraussetzungen für mittelschwere,<br />

dennoch filigrane <strong>Wein</strong>e mit viel Spiel und einer pikanten Säure<br />

2. LORCHER KAPELLENBERG (3,6 ha)<br />

Der mit sandigen Lehm und etwas Lös angereicherte Boden des Kapellenbergs bringt<br />

vollmundige <strong>Wein</strong>e mit elegant fruchtiger Note hervor.<br />

3. LORCHER SCHLOSSBERG (1,6 ha)<br />

Der Schlossberg bietet mit seinen skelettreichen, nicht allzu tiefgründigen Böden die<br />

Basis für die Burgunderweine mit großer Reife und Fülle<br />

Seite 13


4. LORCHER KRONE (1,4 ha)<br />

Die sehr steile, äußerst wertvolle Lage direkt am Rhein, mit skelettreichem, nicht allzu<br />

tiefgründigem Boden ist dem Riesling vorbehalten und bringt nervige, charaktervolle<br />

<strong>Wein</strong>e hervor.<br />

5. LORCHER BODENTAL-STEINBERG (1,4 ha)<br />

Im Gegensatz zu den anderen Lagen handelt es sich hier um Quarzitböden. Es wachsen<br />

kräftige, würzige und von einer stabilen Säure geprägte Rieslingweine.<br />

Im Rahmen seiner Ausführungen erfuhren die <strong>Wein</strong>freunde Näheres zur Umsetzung<br />

des ökologischen <strong>Wein</strong>baus <strong>im</strong> <strong>Wein</strong>gut Graf von Kanitz.<br />

Im Jahre 1968 wurde das <strong>Wein</strong>gut Mitglied bei ANOG (Anbauverband des ökologischen<br />

<strong>Wein</strong>baus), knapp ¼ Jahrhundert später (1992) trat das <strong>Wein</strong>gut dem „Bundesverband<br />

ökologischer <strong>Wein</strong>bau, auch bekannt als „ECOVIN“ bei.<br />

In wenigen Worten zusammengefasst versteht man unter „ökologischem <strong>Wein</strong>bau“ ein<br />

ganzheitliches Anbausystem. Die Ökowinzer setzen dabei auf einen biologisch aktiven<br />

Boden als idealen Standort für gesunde und stabile Reben. Die Ökowinzer verzichten<br />

dabei auf Kunstdünger und setzen nur organische und schwerlösliche Dünger ein. Zu<br />

ihrem Selbstverständnis gehört der Schutz der Reben vor Schädlingen und Krankheiten<br />

indem sie u.a. Rebsorten anpflanzen, die widerstandsfähig gegen Pilzerkrankungen<br />

sind ferner schaffen sie mit blühenden, grünen Untersaaten in ihren <strong>Wein</strong>bergen<br />

neue vielfältige Lebensräume für oft schon bedrohte Tier- und Pflanzenarten.<br />

In ihren Grußworten bedankten sich die <strong>Wein</strong>majestäten für die Einladungen, und betonten,<br />

dass der ökologische <strong>Wein</strong>anbau der richtige Weg sei.<br />

Nach all dem Wissenswerten und Informativen lud Herr Kolbert die <strong>Wein</strong>freunde zu<br />

einem vinologischem Spaziergang durch Lorcher <strong>Wein</strong>lagen und deren Rebsorten ein.<br />

1. 2010er LORCHER KAPPELLENBERG, Riesling Kabinett trocken,<br />

der idealer <strong>Wein</strong> zum Einstieg mit 2,6 gr. Restzucker,<br />

2. 2010er LORCHER PFAFFENWIES; Riesling Spätlese trocken.<br />

Die <strong>Wein</strong>freunde hatten es gleich erkannt: Dieser <strong>Wein</strong> hat erheblich mehr Volumen<br />

als der Vorgänger; ein sehr harmonischer <strong>Wein</strong> mit 104 o Oechsle; 14%<br />

Alkohol und 8,2 gr. Säure<br />

3. 2010er WEISSBURGUNDEDR trocken<br />

Dass das <strong>Wein</strong>gut Graf von Kanitz nicht nur exzellente Rieslingweine ausbaut,<br />

sondern auch vollmundige Burgunderweine zu kredenzen weiß (7gr. Restzucker,<br />

ohne biologischen Säureabbau<br />

4. 2008er TRAMINER, Kabinett trocknen aus der Lage LORCHER PFAFFENWIES mit<br />

6,3 gr. Säure; ein richtiger „Nieschenwein!“<br />

5. 2010er SPÄTBURGUNDER Weißherbst, trocken<br />

Dieser <strong>Wein</strong> hatte einen biologischen Säureabbau (BSA) erfahren. Diese Art der<br />

Gärung führt bei der <strong>Wein</strong>herstellung zu einem harmonischen und ausgewogenem<br />

Geschmacksbild. Ein Effekt, der sich qualitätssteigernd auswirkt, aber auch<br />

nicht ganz frei von Risiken ist: Säurearme <strong>Wein</strong>e sind weniger haltbar und wirken<br />

nicht so frisch. Er schmeckte auf der Zunge nach Joghurt und zeigte milchige<br />

und süßliche Aromen.<br />

6. 2009er LORCHER KRONE, Riesling Spätlese<br />

Mit diesem <strong>Wein</strong> endete die Wanderung durch die <strong>Wein</strong>berge und Rebsorten<br />

des <strong>Wein</strong>gutes Graf von Kanitz. Dieser <strong>Wein</strong>, mit 96 o Grad Oechsle sprach für<br />

sich.<br />

<strong>Wein</strong> macht bekanntlich hungrig; fleißige Hände hatten einen herzhaften „Junker-<br />

Teller“ (Schinken, Käse, verschiedene Sorten Wurst) zubereitet.<br />

Seite 14


Dass sich <strong>Wein</strong> und he<strong>im</strong>atlicher Dialekt nicht ausschließen sondern harmonisch ergänzen<br />

unterstrich <strong>Wein</strong>junkerin „Iris vom Hirteflössje“ (Iris Schmidt) mit folgendem<br />

Gedicht:<br />

Wißt ihr Überhaupt, was EBBES ist?<br />

EBBES ist halt EBBES. Und aus EBBES kann mer alles mache.<br />

Wenn en junge Borsch heirate will, muß er sich EBBES suche.<br />

Ein Mädsche, des EBBES hat und EBBES bringt.<br />

Un wenn er EBBES gefunne hat, dann hat er EBBES,<br />

denn, do wo EBBES is, kommt gewöhnlich noch EBBES dazu.<br />

EBBES für'n Geldbeutel und aach EBBES fürs Herz.<br />

Also EBBES für's ganze Lewe. Und dann werd Hochzeit gefeiert.<br />

Die derf schon EBBES koste, damit mer sieht,<br />

daß auch EBBES dehaam is. Dann geht mer uff die Hochzeitsreis.<br />

Uff so err Hochzeitsreis da sieht merr EBBES.<br />

Man erlebt EBBES un kann EBBES mitbringe.<br />

Und aufeinmal, da erwart merr EBBES.<br />

Die Nachbarschaft hat schon EBBES gemerkt.<br />

Die sage schon, die kriet EBBES.<br />

Wenn des Kind dann <strong>im</strong> Bettsche heult, dann hat's vielleicht EBBES.<br />

Wenns weiter heult, dann fehlt ein halt EBBES.<br />

Vielleicht hat's blos EBBES gemacht.<br />

K<strong>im</strong>mt de Bub in die Schul, da lernt er EBBES.<br />

Wann de Lehrer EBBES fragt„ da muß er EBBES antworte.<br />

Wenn er aus de Schul k<strong>im</strong>mt, k<strong>im</strong>mt er in die Lehr,<br />

daß er EBBES lernt und später EBBES verdient.<br />

Damit er seiner Mutter EBBES gewwe kann.<br />

Unn daß später sei Fraa unn sei Kinnder EBBES zu beiße hawwe.<br />

Wißt ihr jetzt, was EBBES is?<br />

Dann hebt Euer Glas unn seid kaan Debbes.<br />

Denn en gute Schluck, daß is aach schon EBBES.<br />

Lorcher <strong>Wein</strong>junker und <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er verstehen sich nicht nur auf’s<br />

<strong>Wein</strong> trinken. Nein, sie können darüber auch trefflich philosophieren und verstehen es<br />

auch bei passender Gelegenheit – wie heute – ihre St<strong>im</strong>me zum gemeinsamen Gesang<br />

zu erheben. Mit den Volksweisen „Im Märzen der Bauer …“ und „Kein schöner Land …“<br />

ließen die <strong>Wein</strong>freunde diesen schönen Abend ausklingen.<br />

Die schönen Stunden vergingen viel zu schnell Oberre<strong>im</strong>er Herbert Heise bedankte<br />

sich mit herzlichen Worten bei den Lorcher <strong>Wein</strong>junkern für die Einladung <strong>im</strong> <strong>Wein</strong>gut<br />

Graf von Kanitz. Ebenso herzliche Worte des Dankes fand Oberjunker Manfred Rose,<br />

die er an den Kellermeister Jan Kolbert und an das Helferteam der <strong>Wein</strong>junker richtete.<br />

Pünktlich um 23:00 Uhr stand unser Bus wieder zur Abfahrt bereit und es ging<br />

wieder Richtung <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>.<br />

von Hans-Ludwig K<strong>im</strong>pel<br />

Seite 15


<strong>Wein</strong> erfreut des Menschen Herz!<br />

Jeder kennts, es ist kein Scherz.<br />

Goldne Reben - Bacchus Gabe,<br />

spenden <strong>Wein</strong>, an dem ich labe,<br />

wenn der Abend still und kühl.<br />

Keine Menge, kein Gewühl<br />

nur <strong>im</strong> Glas ein <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er:<br />

Da wird man von selbst zum Re<strong>im</strong>er!<br />

<strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er<br />

Den Rhein zuFüßen,<br />

den <strong>Wein</strong> <strong>im</strong> Faß,<br />

den Riesling geniessen<br />

… Glas für Glas!<br />

<strong>Rheingau</strong> – Kultur mit <strong>Wein</strong> gepaart:<br />

<strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er Lebensart!<br />

<strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er<br />

Liebes, schönes <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>,<br />

wunderbare Stadt am Rhein,<br />

wo mir der <strong>Wein</strong> am besten schmeckt<br />

und <strong>im</strong>mer wieder Kräfte weckt,<br />

für mich die schönste Stadt am Rhein,<br />

mein liebenswertes <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>!<br />

<strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er<br />

Seite 16


WIR ERÖFFNEN UNSERE SCHLEMMERWOCHE IM WEINGUT SOHNS<br />

<strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er am 26. April 2012<br />

Nach langer „Winterpause“ geht sie endlich wieder los: die „Freiluftsaison“ der <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er<br />

<strong>Wein</strong>güter – Zeit für den Anstoß zur <strong>Rheingau</strong>er Schlemmerwoche bei unserem<br />

Mitgliedswinzer Erich Sohns. Schon lange vor der Ballfreigabe versammelten<br />

sich die Fans auf den Rängen des kleinen „Stadions".<br />

Das „Schiedsrichter“- Trio aus den <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>majestäten Königin Anja I.,<br />

Prinzessin Carina I. und Zeremonienmeisterin Donate Krappe gab den Ball frei, damit<br />

das Team mit seinen Spielerstars Esprit, Elegance und Perfection ins „Stadion“ einlaufen<br />

kann. Für die Topform der „Mannschaft“ sorgen Sabine, Erich und Pascal Sohns<br />

gemeinsam, die Training (<strong>Wein</strong>bergsarbeit) und Versorgung (<strong>im</strong> Freien und <strong>im</strong> Keller)<br />

ihrer „Spieler“ opt<strong>im</strong>al abst<strong>im</strong>men. Pascal und Erich Sohns informieren über einige<br />

Neuerungen <strong>im</strong> Erscheinungsbild der Mannschaft, so laufen alle Spieler in diesem Jahr<br />

in neuen Trikots auf, die es dem Fan, dem <strong>Wein</strong>freund, erlauben seinen Liebling leichter<br />

zu erkennen.<br />

Die „Stadionküche“ steht auch in der neuen Saison unter der Leitung von Sabine<br />

Sohns; hier entstehen kleine Leckereien, aus denen die Fans den idealen Begleiter zu<br />

ihrem „Lieblingsspieler“ wählen.<br />

Ein begeisterndes Spiel, eine tolle Mannschaftsleistung, hoch motivierte Trainer, kurzum<br />

ein Anstoß in die neue (<strong>Wein</strong>) Saison, der wohl bei jedem Fan aus den <strong>Wein</strong>freundeskreis<br />

<strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>re<strong>im</strong>er den Wunsch weckte, sich eine Dauerkarte zu besorgen.<br />

von Donate Krappe<br />

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Als Herr Goethe ging durch<br />

<strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er Feld und Flur,<br />

konnte er angesichts der<br />

Reben staunen nur.<br />

Er ließ sich nieder auf dem<br />

Rothenberg und betrachtete<br />

andächtig Gottes Werk. Trank<br />

vom feinen <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er<br />

<strong>Wein</strong> ’nen Schluck und<br />

dichtete fortan ruck-zuck.<br />

<strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er<br />

Über Berlin, Frankfurt, Eppstein<br />

kam ich hierher nach <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>,<br />

begleitet stets von gutem <strong>Wein</strong>.<br />

Nun bleib‘ ich hier<br />

<strong>im</strong> he<strong>im</strong>atlichen Sonnenschein.<br />

Zum Wohl!<br />

So muss das Leben sein.<br />

<strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er<br />

Zu <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>,<br />

da fällt mir ein,<br />

hier ringsum<br />

wächst der gute <strong>Wein</strong>,<br />

dort steht er golden in dem Glas –<br />

in vino veritas!<br />

<strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er<br />

Seite 18


EIN WEINGUT STELLT SICH VOR: WEINGUT DR. CORDULA FEHLOW<br />

Im Kulturtreff „Die Scheune“ 11. Mai 2012<br />

Eine Premiere in einem Vorspiel und drei Aufzügen<br />

Fast wie in Bayreuth ging es zu am 11. Mai 2012: Viel gekrönte Prominenz, viel Wagner,<br />

herrliche Kompositionen, viel Genuss, viele Gäste. Aber der Reihe nach:<br />

Zum ersten Mal öffnete sich <strong>im</strong> Rahmen der langjährigen Serie der <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er<br />

<strong>Wein</strong>re<strong>im</strong>er „Ein <strong>Wein</strong>gut stellt sich vor“, dieses <strong>Wein</strong>gut nicht „zu Hause“, sondern<br />

am Stammsitz der <strong>Wein</strong>re<strong>im</strong>er in der Kulturscheune – der festliche Rahmen für eine<br />

interessante „konzertante Aufführung“. Die <strong>Wein</strong>re<strong>im</strong>er hatten königlichen Besuch mit<br />

der Ortsweinkönigin von Oestrich, Felicitas I., und den <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er Majestäten Anja<br />

I. und ihrer Prinzessin Carina I. Und natürlich gab es Wagner, den Lieblingskomponisten<br />

der Winzerin Frau Dr. Cordula Fehlow, den sie <strong>im</strong> Glas und auch in ihrer sachkundigen<br />

Präsentation vorstellte.<br />

Als Ouvertüre gab es einen 2009er Silvaner Jahrgangssekt brut, hoch interessant,<br />

aber sicher – wie Wagner – nicht unbedingt jedermanns Geschmack. Aber das ist ja<br />

das Schöne am <strong>Wein</strong> und an den <strong>Wein</strong>re<strong>im</strong>ern: Die Qualität wird erkannt und anerkannt,<br />

auch wenn der persönliche Geschmack ein anderer sein sollte.<br />

Zum 1. Aufzug gab es dann delikate Häppchen und dazu einen 2008er Spätburgunder<br />

Blanc de Noir vom Assmannshäuser Höllenberg trocken sowie einen „Donner“,<br />

ebenfalls 2008, ein Riesling trocken vom <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er Kläuserweg. Ich persönlich<br />

hätte mir allerdings die umgekehrte Reihenfolge vorstellen können: Riesling zu Fisch<br />

und Braten und Spätburgunder zum Käse, aber das wäre vielleicht zu konventionell<br />

gewesen und jedenfalls auch so ein toller Genuss. Beide <strong>Wein</strong>e wohl auf ihrem Höhepunkt,<br />

aber das wird leider niemand mehr ganz genau feststellen können – sie sind<br />

ausgetrunken...<br />

Der 2. Aufzug startete dann mit einer 2011er L.S. Cuvée trocken, einem <strong>Wein</strong> ohne<br />

AP-Nummer, was <strong>im</strong>mer mehr Winzer sinnvoller Weise machen, wenn die Mengen<br />

klein sind: Die Kunden wissen ja auch ohne amtliche Prüfung um die Qualität ihres<br />

Winzers. Hinter der ominösen Bezeichnung L.S. verbirgt sich, dass der <strong>Wein</strong> aus der<br />

Gemarkung Lorchhäuser Seligmacher und dort von mehr als 40 Jahre alten Silvanerreben<br />

kommt, aber ohne AP darf natürlich die Lage nicht angegeben werden. Frau<br />

Dr. Fehlow sagte: „Das kann ja auch ‚lecker Silvaner’ heißen...“. Allerdings steht der<br />

Silvaner wegen zu geringer Säure nicht alleine, sondern der Cuvée sind über 15 %<br />

Riesling „zugemischt“. Aus der Runde wurde vorgeschlagen, die <strong>Wein</strong>e zu „vermählen“<br />

statt zu mischen, dass gäbe dann einen netten Aufschlag auf den Flaschenpreis. Insgesamt:<br />

ein hoch interessanter <strong>Wein</strong>, den man so nicht alle Tage trinkt. Und so ging<br />

es auch weiter: Der nächste war ein 2010er Silvaner trocken, bei dem eine natürliche<br />

„Mengenreduzierung“ erfolgt war – die Vögel haben einen Großteil der Trauben gefressen...<br />

Schade drum!<br />

Dem Silvaner folgte ein 2011er Silicia Riesling Spätlese feinherb vom Rüdeshe<strong>im</strong>er<br />

Berg Roseneck. Der Name ist Ausdruck der hohen Mineralität dieses Spitzenweins,<br />

ausschließlich manuell bearbeitet und gelesen. Dass das ökonomisch nicht besonders<br />

erfolgreich ist, liegt auf der Hand, aber die Winzerin sagte, sie zahle gerne „Vergnügungssteuer“<br />

für dieses Fleckchen <strong>Wein</strong>berg mit seiner Aussicht und seiner Qualität<br />

der dort wachsenden <strong>Wein</strong>e. Das konnten die Gäste bei dieser mit 100 ° Öchsle gewachsenen<br />

Köstlichkeit alle nachvollziehen.<br />

Dann kam wieder Wagner: „Der fliegenden Holländer“, ein Riesling feinherb ohne<br />

Jahrgangsangabe – eine köstliche Cuvée aus 2009, 2010 und 2011, wobei der 2010er<br />

ein „bisschen Barrique“ abbekommen hatte – ein sehr gelungenes Beispiel dafür, auch<br />

mal neue Wege der <strong>Wein</strong>bereitung zu versuchen. Ihm folgte „Kristin“, eine 2010er<br />

Spätburgunder Weißherbst Spätlese feinherb vom Assmannshäuser Höllenberg, ganz<br />

zart rosa und Spitze <strong>im</strong> Geschmack. 2010 war ja ein sehr problematisches Rotwein-<br />

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jahr; Frau Dr. Fehlow hat mit der Entscheidung, einen Weißherbst zu keltern, die absolut<br />

richtige Entscheidung getroffen. Und dann gab es noch einmal einen 2010er<br />

Riesling feinherb vom <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er Kläuserweg, die sehr hohe, reife Säure gepaart<br />

mit toller Extraktstruktur und Zucker – einfach ein <strong>Wein</strong> zum Schwelgen und Genießen.<br />

Dann der 3. Aufzug – das Finale, ein grandioser Abschluss, zu dem man nichts sagen,<br />

sondern nur applaudieren muss: Ein 2009er „Götterdämmerung“ Riesling Spätlese<br />

edelsüß.<br />

Und was sagt der Kritiker: Sollte bald mal wiederholt werden und verdient noch viele<br />

Aufführungen!<br />

Von Knut Schneider<br />

Trinkst Du den <strong>Wein</strong> nicht gern allein,<br />

dann eile her nach <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>!<br />

Hier gibt es von dem guten Naß,<br />

ob aus der Flasche, aus dem Faß,<br />

genügend Vorrat jederzeit<br />

bei Frohsinn und Gemütlichkeit.<br />

<strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er<br />

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SOMMERFEST DER GEISENHEIMER WEIN-REIMER<br />

IM WEINGUT HOF RHEINBLICK<br />

06. Juli 2012<br />

Ein Abend mit viel St<strong>im</strong>mung …<br />

Als uns die Einladung für das Sommerfest der <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er erreichte,<br />

wussten wir gleich, dass das ein wunderbarer, st<strong>im</strong>mungsreicher Abend werden würde.<br />

Alleine der Ort, an dem er stattfinden sollte, versprach Romantik pur: das <strong>Wein</strong>gut<br />

Hof Rheinblick der Familie Brunk in <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>-Marienthal.<br />

Am Freitag, dem 6. Juli 2012, 19:00 Uhr war es soweit. Und das Wetter war einfach<br />

traumhaft. Strahlend blauer H<strong>im</strong>mel und <strong>im</strong> Anschluss ein Sonnenuntergang, der<br />

schöner nicht sein konnte.<br />

Nachdem wir alle durch ein Glas „Sommertraum“, bestehend aus <strong>Rheingau</strong>er Riesling<br />

Sekt und Blutorange, durch die Mitglieds-Winzerfamilie Brunk willkommen geheißen<br />

wurden, begrüßten uns der Oberre<strong>im</strong>er Herbert Heise und die Zeremonienmeisterin<br />

Donate Krappe jeweils mit einer kleinen Ansprache.<br />

Im Anschluss richtete die <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>königin Anja I., der man an diesem<br />

Abend zu Ihrer bestandenen Prüfung zur Winzerin gratulieren konnte, ein paar Worte<br />

an die Gesellschaft.<br />

Für das leibliche Wohl war bestens gesorgt. Das liebevoll gestaltete Buffet war reichlich<br />

mit Salaten, Wurst, Käse und Brotkörbchen bestückt. Auch von dem Nachtisch,<br />

rote Grütze mit Vanillesoße, wurde reichlich Gebrauch gemacht.<br />

Untermalt wurde das Ganze von der allseits beliebten Musikgruppe „Schnudedunker“,<br />

bestehend aus den <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er Urgesteinen Bernward Herrmann und Rudi Jakobi.<br />

Zu den vorgetragenen St<strong>im</strong>mungsliedern wurde kräftig geschunkelt, gesungen, gelacht<br />

und geklatscht.<br />

Aufgrund der wunderbaren Aussicht auf der Terrasse konnten wir mehrere Heißluftballons<br />

beobachten, die am Horizont vor Schäfchenwolken dahinzogen und die entspannte<br />

St<strong>im</strong>mung noch untermalten.<br />

Erst lange nachdem die Sonne den blauen H<strong>im</strong>mel in ein kräftiges Rot verwandelte<br />

und schließlich ganz untergegangen war, verließen wir die Terrasse und schlossen den<br />

Abend in geselliger Runde in den Räumen der Familie Brunk ab.<br />

Von Birgit Kilian<br />

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Wechsellied be<strong>im</strong> <strong>Wein</strong>e<br />

Trink' ich ihn, den Saft der Reben,<br />

gleich erwärmet meine Seele<br />

und beginnt in hellen Tönen<br />

einen Preisgesang der Musen.<br />

Trink' ich ihn, den Saft der Reben,<br />

alsbald streu' ich meinen Kummer,<br />

all' mein Zweifeln, all' mein Sorgen<br />

in den Braus der Meereswinde.<br />

Trink' ich ihn, den Saft der Reben,<br />

läßt mich Bacchos, der der Scherze<br />

Bande löset Blumen atmend,<br />

süß berauscht <strong>im</strong> Tanze schwanken.<br />

Trink' ich ihn, den Saft der Reben,<br />

wind' ich Blumen mir zu Kränzen,<br />

schmücke meine Stirne, singe<br />

von des Lebens stillem Glücke.<br />

Trink' ich ihn, den Saft der Reben,<br />

mag ich, schön von Salbe duftend,<br />

und <strong>im</strong> Arm das Mädchen haltend,<br />

gerne nach Kythere singen.<br />

Trink' ich ihn, den Saft der Reben,<br />

wie entzückt ein Kreis von Mädchen<br />

mich, wo volle, tiefe Becher<br />

erst mir Geist und Sinn erweitern!<br />

Trink' ich ihn, den Saft der Reben,<br />

mir vor Tausenden gewinn' ich,<br />

was ich scheidend mit mir nehme;<br />

doch den Tod teil' ich mit Allen.<br />

Von Eduard Mörike<br />

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WEIN-STUDIENREISE AN DIE HESSISCHE BERGSTRASSE<br />

2. Juni 2012<br />

„Morgenstund hat Gold <strong>im</strong> Mund“ dachten sich 42 <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er als sie<br />

morgens schon um 08:30 Uhr auf dem Parkplatz der Fa. Möbel-Henrich ihren Komfortbus<br />

der Firma „Omnibusreisen Nahegold“ bestiegen.<br />

Ziel unserer diesjährigen Tagesexkursion war das <strong>Wein</strong>anbaugebiet „Hessische Bergstraße“,<br />

das mit seinen 440 ha zum kleinsten der 13 deutschen <strong>Wein</strong>anbaugebiete<br />

zählt.<br />

Benshe<strong>im</strong> ist heute mit seinen neun Stadtteilen und 40.000 Einwohnern die größte<br />

Stadt des Kreises Bergstraße, und liegt eingebettet in die malerische Landschaft zwischen<br />

den sanften Hügeln des Odenwaldes und der weiten Ebene des Hessischen<br />

Rieds. Geschützt durch die Hänge des Odenwaldes gehört das <strong>Wein</strong>anbaugebiet "Hessische<br />

Bergstraße" zu den wärmsten Regionen Deutschlands.<br />

Die Stadt ist der wirtschaftliche und kulturelle Mittelpunkt des Kreises Bergstraße.<br />

Rund 200 Einzelhandelsgeschäfte aller Branchen, viele Boutiquen, 20 Banken, 150<br />

Restaurants, Cafés, <strong>Wein</strong>stuben und Kneipen, 19 Hotels und Pensionen, aktive Vereine,<br />

facettenreiche Freizeitmöglichkeiten, Jahrmärkte, zahlreiche Sehenswürdigkeiten,<br />

der <strong>Wein</strong> und nicht zuletzt die Benshe<strong>im</strong>er und ihre Gäste machen Benshe<strong>im</strong> zu einer<br />

pulsierenden, lebendigen und liebenswerten Stadt.<br />

Zeremonienmeisterin Donate Krappe hatte mir ihrem Ehemann Dieter ein interessantes,<br />

informatives und abwechslungsreiches Tagesprogramm ausgearbeitet.<br />

Erste Station war das <strong>Wein</strong>gut der Stadt Benshe<strong>im</strong>. In Vertretung von Herrn Axel Seiberth,<br />

dem Betriebsleiter des <strong>Wein</strong>gutes der Stadt Benshe<strong>im</strong>, hat „Frau Barbara“ es<br />

übernommen, uns <strong>Wein</strong>re<strong>im</strong>ern aus dem vielfältigen <strong>Wein</strong>angebot einen repräsentativen<br />

Querschnitt an <strong>Wein</strong>en darzubieten.<br />

Überaus erfolgreich beteiligt sich das <strong>Wein</strong>gut schon seit Jahren an verschiedenen<br />

Wettbewerben auf Landes- und Bundesebene. So erhielt der Betrieb <strong>im</strong> Jahre 1996<br />

den Staatsehrenpreis bei der Landesweinprämierung und in 1998 den Bundesehrenpreis<br />

der DLG.<br />

Eingangs der 5 <strong>Wein</strong>e umfassenden Probe verwies „Frau Barbara“ auf die lange und<br />

traditionsreiche Geschichte. „Bereits <strong>im</strong> Jahre 1504 stand ein <strong>Wein</strong>küfer <strong>im</strong> Dienste<br />

der Stadt. In dem heutigen Gebäude ist das <strong>Wein</strong>gut seit 1988 am Fuße des Kirchbergs<br />

zu Hause. Unter idealen Bedingungen reifen die <strong>Wein</strong>e hier <strong>im</strong> Jahre 1875 erbauten<br />

Gewölbekeller direkt unter dem <strong>Wein</strong>gut heran.<br />

Das Sort<strong>im</strong>ent umfasst selbstverständlich den „König der Weißweine“, den Riesling,<br />

der auf über 70% der Lagen der Hessischen Bergstraße angebaut wird. Im weiteren<br />

Sort<strong>im</strong>ent sind Rebsorten wie Weiß- und Grauburgunder sowie Chardonnay. Die Rotweinkollektion<br />

umfasst Dornfelder, Regent und Spätburgunder. Eine gefragte Spezialität<br />

des Hauses ist die Rothberger-Rebe. Aus ihr wird ein Rosé und ein süffiger Perlwein<br />

erzeugt. Eine noble Nische ist die Versektung. Hier entstehen <strong>im</strong> Flaschengärungsverfahren<br />

feine Cuvees aus Riesling, Chardonnay und Rothberger.<br />

Die Spitzenlagen Kirchberg und Kalkgasse prägen das Gesicht der Gutsweine. Prunkstück<br />

<strong>im</strong> Besitz des <strong>Wein</strong>gutes ist die Kalkgasse, in der jedes Jahr konzentrierte und<br />

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extraktreiche <strong>Wein</strong>e heranwachsen. Auch <strong>im</strong> benachbarten Kirchberg wird traditionell<br />

Riesling angebaut. Weitere <strong>Wein</strong>e stammen aus der Benshe<strong>im</strong>er Südlage Streichling<br />

und aus dem Auerbacher Fürstenlager.“<br />

Nach den vielen und sachkundigen Informationen waren wir gespannt, welche <strong>Wein</strong>e<br />

uns „Frau Barbara“ kredenzen würde. Wir mussten nicht lange warten.<br />

Mit folgendem Sekt begann die <strong>Wein</strong>probe:<br />

2009er BENSHEIMER KALKGASSE Rothberger Sekt brut<br />

2011er BENSHEIMER KALKGASSE Riesling Kabinett trocken<br />

Sicher die beste Lage Benshe<strong>im</strong>s. Der bis ins letzte Jahrhundert abgebaute Kalkstein<br />

gab ihr den Namen und prägt auch unverkennbar die <strong>Wein</strong>e. Vor allem vom Riesling<br />

liefert die Lage <strong>im</strong>mer wieder überdurchschnittliche Spitzenweine.<br />

2011er BENSHEIMER KALKGASSE Grauer Burgunder Qualitätswein trocken<br />

Ein Zeugnis, dass auch hier Burgundersorten prächtig gelingen, belegte dieser <strong>Wein</strong>.<br />

2010er BENSHEIMER KALKGASSE Riesling Spätlese<br />

2011er BENSHEIMER KIRCHBERG Roter Riesling Spätlese trocken<br />

Der Hausberg der Benshe<strong>im</strong>er ist zu fast 100 % mit Riesling bestockt. Der Gesteinsverwitterungsboden<br />

gibt den <strong>Wein</strong>en hier eine besonders zarte Frucht und Saftigkeit.<br />

Das mangelnde Wasserhaltungsvermögen des Bodens konnte, so Frau Barbara, durch<br />

Komposteinbringung inzwischen erheblich verbessert werden. Auch längere Trockenperioden<br />

verkraften die Reben mittlerweile sehr gut.<br />

Die weiße Rebsorte ist eine rotbeerige Variante des Rieslings. Es gibt auch eine dunkelbeerige<br />

Mutation namens Blauer bzw. schwarzer Riesling und eine weißbeerige namens<br />

Dalkauer (Beutelrebe). Der rote Riesling war bis ins 19. Jahrhundert ein Bestandteil<br />

des gemischten Satzes und verschwand dann Zug um Zug aus den <strong>Wein</strong>gärten.<br />

Niemand nahm sich mehr seiner an. Erst <strong>im</strong> Jahr 1991 wurden <strong>im</strong> Institut für Rebenzüchtung<br />

in <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong> die Weichen für den Wiederanbau gestellt.<br />

Der rote Riesling gilt als Urform des Rieslings und präsentiert sich kräftiger, vollmundiger,<br />

extraktreicher und voluminöser <strong>im</strong> Geschmack als sein weißer Bruder. Die Sorteneigenschaften<br />

sind identisch mit dem weißen Riesling. Er ist geeignet für gute bis<br />

sehr gute Lagen<br />

Der rote Riesling ist ein Stück unserer <strong>Wein</strong>geschichte. Ziel ist es, ihn an der Bergstraße<br />

wieder anzubauen, um das genetische Material der Sorte zu erhalten. Die rote<br />

Färbung der Beeren könnte vielleicht der Garant dafür sein, dass er den sortentypischen<br />

Charakter noch bewahrt, wenn die Jahresdurchschnitts-Temperaturen künftig<br />

weiter steigen. Die Weichen sind nun gestellt. Jetzt muss der rote Riesling zeigen,<br />

welches Potential in ihm steckt. Ein neues Kapitel lebendige <strong>Wein</strong>geschichte mit einer<br />

sehr selten gewordenen alten Rebsorte beginnt an der Bergstraße.<br />

2010er BENSHEIMER KIRCHBERG Spätburgunder Rotwein<br />

Die aus Burgund stammende Traube ist die führende Rotweinsorte an der Bergstraße.<br />

Der „König der Rotweine“ ist bekannt für seine kräftigen, ausdrucksstarken <strong>Wein</strong>e.<br />

Wen wundert es, dass dieser <strong>Wein</strong> bei der Landesweinprämierung mit der goldenen<br />

Preismünze ausgezeichnet wurde.<br />

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Nach bester <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er-Manier hat unser Weibruder Hanns-Jürgen Förster das folgende<br />

Gedicht verfasst:<br />

Aus dem schönen <strong>Rheingau</strong> kommen wir,<br />

doch uns interessiert auch fremdes Revier!<br />

Darum fallen wir heut‘ an der Bergstraße ein<br />

und verkosten dort den hessischen <strong>Wein</strong>.<br />

Benshe<strong>im</strong> ist bekannt für seine <strong>Wein</strong>tradition —<br />

Wir konnten gar nicht alles probieren davon.<br />

Doch unser Urteil nach dem Proben stand gleich fest,<br />

dass es sich auch hier gut leben lässt!<br />

Unsere Zeremonienmeisterin Donate Krappe bedankte sich mit einem <strong>Wein</strong>präsent bei<br />

Frau Barbara für die <strong>Wein</strong>probe. Frau Barbara hat es wunderbar verstanden das „trockene“<br />

Thema <strong>Wein</strong> „flüssig“ zu interpretieren, wobei die <strong>Wein</strong>e des städtischen <strong>Wein</strong>gutes<br />

einen großen Anteil hatten.<br />

Am Ausgang des <strong>Wein</strong>gutes erwartete uns schon Frau Drauth, Gästeführerin der Stadt<br />

Benshe<strong>im</strong>, um uns bei einem Stadtspaziergang die Sehenswürdigkeiten „Ihrer“ Stadt<br />

zu zeigen.<br />

Wir hatten in Frau Drauth nicht nur eine ausgewiesene Kennerin ihrer Stadt kennengelernt,<br />

sie war auch mit Herzblut bei der Stadtführung dabei und verstand es ausgezeichnet,<br />

<strong>im</strong> besten „Bensemer Dialekt“ Geschichte, Geschichten und Anekdoten uns<br />

näher zu bringen.<br />

Nach wenigen Gehminuten hatten wir den Stadtpark durchquert und verweilten für<br />

kurze Zeit am Fuße des Kirchbergs, der bekannten <strong>Wein</strong>lage Benshe<strong>im</strong>s.<br />

Auf dem Gipfel des Kirchbergs steht der idyllisch gelegene Gutssauschank des <strong>Wein</strong>gutes.<br />

Am Kirschberghäuschen lässt sich zwischen den hauseigenen <strong>Wein</strong>reben der<br />

herrlich Ausblick über die Rheinebene und dazu ein gutes Glas Bergsträßer Riesling<br />

genießen.<br />

Dass sich auch ein Blick in die Vergangenheit von Benshe<strong>im</strong> lohnt, veranschaulichte<br />

Frau Drauht an folgenden markanten Daten:<br />

20.04.765 Erste urkundliche Erwähnung von Benshe<strong>im</strong> <strong>im</strong> Codex Laureshamensis,<br />

dem Urkundenbuch des Klosters Lorsch<br />

773 Karl der Große unterstellt die Mark Heppenhe<strong>im</strong>, zu der Bens he<strong>im</strong> gehört, verwaltungspolitisch<br />

der Reichsabtei Lorsch Kaiser Otto I. verleiht Benshe<strong>im</strong> das Marktrecht<br />

1220 Die Reichsabtei Lorsch wird in den Reichsfürstenstand erhoben.<br />

1232 Die Fürstabtei Lorsch fällt mit Benshe<strong>im</strong> an das Erzbistum Mainz.<br />

1301 Große Teile Benshe<strong>im</strong>s werden durch König Albrecht I. zerstört.<br />

16.04.1320 Bestätigung der Stadtrechte durch den Mainzer Kurfürsten und Erzbischof<br />

Peter von Aspelt. Die Stadtrechtsverleihung ist vermutlich schon in der Mitte des 13.<br />

Jahrhunderts erfolgt.<br />

1342 Das Hospital wird erstmals auf einem Grabstein in der Hospitalkirche erwähnt.<br />

1461 In der Mainzer Stiftsfehde wird Benshe<strong>im</strong> mit dem Amt Starkenburg verpfändet<br />

1504 In der Bayrischen Fehde wird Benshe<strong>im</strong> elf Tage lang erfolglos durch den Landgrafen<br />

Wilhelm II. von Hessen belagert.<br />

1619 Bewilligung des Ägid<strong>im</strong>arktes am 1. September durch den Pfalzgrafen Friedrich<br />

V.<br />

1644 Am 20. November wird Benshe<strong>im</strong> von französischen und schwedischen Truppen<br />

eingenommen. Bayrische Einheiten gelangen mittels Kriegslist durch den Mühlgraben<br />

in die Altstadt und besiegen Schweden und Franzosen. Daraus entstand viel später die<br />

Sage der „Fraa vun Besum“. Erst um Mitte des 19. Jahrhunderts bildete sich die<br />

nachweislich sprichwörtliche Redensart: Hinne rum, Hinne rum wie die Fraa vun Bensem.<br />

Offenbar geht diese aber auf den Benshe<strong>im</strong>ern schon seit alter Zeit - nachweis-<br />

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lich schon <strong>im</strong> Anfang des 16. Jahrhunderts - gemachten Vorwurf zurück, dass sie alle<br />

Zeit hinne nach oder hinne her das heißt zu spät kämen.<br />

1650 Im Bergsträßer Rezess wird die Bergstraße durch das Erzbistum Mainz wieder<br />

eingelöst.<br />

1802/1803 Mit der Säkularisierung des Kurfürstentums Mainz fällt durch den<br />

Reichsdeputationshauptschluß das Oberamt Starkenburg an die Landgafschaft Hessen-Darmstadt.<br />

1806 Durch den Beitritt zum Rheinbund wird die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt<br />

zum Großherzogtum erhoben.<br />

1939 Eingemeindung von Auerbach, Schönberg und Zell.<br />

1971 Eingemeindung von Fehlhe<strong>im</strong>, Gronau, Hochstätten, Labgwadeb, Schwanhe<strong>im</strong><br />

und Wilmshausen.<br />

Soweit der „Ausflug“ von Frau Drauth aus der Geschichte bis in die Gegenwart der<br />

Stadt Benshe<strong>im</strong>.<br />

„Auf Schusters Rappen“ begann nun eine sehr interessante, informative und mit zahlreichen<br />

Anekdoten angereicherte Stadtführung<br />

Der „Rote Turm“, der um das Jahr 1300 <strong>im</strong> Verlauf der Stadtmauer errichtet wurde,<br />

trug ursprünglich ein steiles Walmdach, das 1833 durch einen historisierenden<br />

Zinnenkranz mit Rundbogenfries ersetzt wurde. Aus der gleichen Zeit stammen wohl<br />

zwei an der Südseite angebrachten Eckkonsolen mit einem bärtigen Männer- und einem<br />

Frauenkopf, über letzterem ist auch ein Wasser speiender Wolfskopf zu sehen.<br />

Das Original der an der Ostwand angebrachten Replik einer Inschrifttafel stammt am<br />

1836 abgerissenen Auerbacher Torturm.<br />

Vor der Anne-Frank-Halle — die Turnhalle der gegenüberliegenden Liebfrauenschule —<br />

steht an der Stelle der letzten Benshe<strong>im</strong>er Synagoge aus dem Jahre 1892 ein <strong>im</strong> Mai<br />

2000 enthülltes Mahnmal. Es zeigt einerseits die unversehrte Synagoge, anderseits<br />

deren Ruine nach der Zerstörung durch die Nationalsozialisten vom 10. November<br />

1938.<br />

Weiter ging es zum Marktbrunnen aus dem Jahre 1895, dem zentralen Punkt innerhalb<br />

der sehenswürdigen Altstadt. Am Brunnenstock sind neben dem hessischen Landeswappen<br />

allegorische Figuren der Gerechtigkeit, des Ackerbaues und des Handwerks<br />

sowie Kinderfiguren als Allegorien der vier Jahreszeiten zu sehen. Aus Löwenmasken<br />

treten vier geschmiedete Wasserspeier hervor. Der Stadt und Kirchenpatron<br />

St. Georg blickt als drachentötender Ritter von seiner hohen Warte auf den werktäglichen<br />

Wochenmarkt und vier Jahrmärkte.<br />

Zur „Zierde des Markplatzes“ wurden die drei einheitlich (Haus Nr. 16-18) aussehende<br />

und durch ihre hervorspringende Lage die Südseite dominierende Fachwerkhäuser<br />

1682 erbaut. Die beiden Ständer der äußeren Hausecken sind über beide Fachwerkgeschosse<br />

mit einem geschnitzten, gedrehten Stab und Valuten geschmückt.<br />

In unmittelbarer Nähe befindet sich das Anwesen „Marktplatz 21“. Relativ unverändert<br />

erscheint das Renaissancefachwerk des um 1600 wahrscheinlich vom Ratsherrn Werner<br />

Duchscherer erbauten dreigeschossigen Hauses. Markant ist die zwischen den<br />

Fenstern <strong>im</strong> ersten Obergeschoß überdachte Holzfigur. Sie stellt den Franziskanerprediger<br />

Antonius von Padua mit dem Jesuskind dar.<br />

„Marktplatz 22“ ist ein zweigeschossiger Fachwerkeckbau mit zweigeschossigem Erker<br />

und Krüppelwalmdach, der ehemalige Gasthof „Zur Armbrust“, wurde 1615 erbaut.<br />

Der Text einer hölzernen Inschrifttafel mit zwei bürgerlichen Wappen am Erker gibt<br />

Auskunft über den Erbauer: „Wer Gott vertraut, hat wohl gebaut; Wilhelm Kurtz, Katarina<br />

S.E.H.F (seine ehemalige Hausfrau). Das Wappen des Mannes zeigt <strong>im</strong> roten<br />

Feld zwei sich kreuzende roten Balken und ein langstieliges, ebenfalls die Balken kreuzendes<br />

Lindenblatt, das seiner Frau zeigt <strong>im</strong> blauen Feld zwei silberne gekreuzte Ha-<br />

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ken und zwei silberne Gesichter. Das bis in die Nachkriegszeit verputzte Fachwerk<br />

wurde inzwischen wieder freigelegt.<br />

„Nur wer rastet der rostet“ sagten sich die <strong>Wein</strong>re<strong>im</strong>er und folgten gerne ihrer Stadtführerin,<br />

die sie zu einem Kleinod der besonderen Art führte: Der zentral in einer<br />

kleinen Parkanlage neben der ehemaligen Stadtmühle gelegene Fraa-vun-Bensum-<br />

Brunnen aus dem Jahre 1935 besteht aus einer rotbraunen Klinkersteinen gemauerten<br />

quadratischen Brunnenschale mit entsprechenden Brunnenstock, die von der namengebenden<br />

Sagenfigur bekrönt wird. Die vier Wasserspeier sollen Landsknetchsfratzen<br />

darstellen.<br />

Bald überquerten wir die Mittelbrücke. Sie führt über die Lauter und verbindet die Altstadt<br />

mit der Vorstadt. Ein heftiges Unwetter mit verheerender Überschwemmug zerstörte<br />

1732 die damalige Holzbrücke sowie etliche Wohnbauten. Im Jahre 1740 wurde<br />

das Denkmal des Prager Generalvikars Johannes von Nepomuk auf der westlichen<br />

Brückenseite errichtet. 1747 folgte die östliche Figur mit der Darstellung des katholischen<br />

Theologen und Jesuiten Fancisco de Gassu y Javier, genannt Franz Xaver. Die<br />

drei genannten Jahreszahlen sind in den Inschriften durch Chronogramme verschlüsselt.<br />

Mit der Besichtigung des Hospitalbrunnens neigte sich der städtebauliche und geschichtliche<br />

Teil unserer Exkursion langsam dem Ende entgegen. Der Brunnenstandort<br />

ist bereits für das Jahr 1526 nachzuweisen. Der 1471 mit einer Säule und krönender<br />

Kugel erneuerte Brunnen wurde 1842/43 einige Meter nördlich des ursprünglichen<br />

Standortes ganz neu aufgebaut. Seit 1935 krönen zwei Putten die eventuell noch aus<br />

dem 18. Jahrhundert stammende Säule, gleichzeitig der Benshe<strong>im</strong>er Schlossermeister<br />

Christian Schütz die mit Rankenwerk und <strong>Wein</strong>trauben geschmückten Ausgussrohre<br />

an. Die damals vorgesehene Bezeichnung „<strong>Wein</strong>brunnen“ hat sich gegen die tradierte<br />

Bezeichnung „Hospitalbrunnen“ niemals durchsetzen können.<br />

Frau Drauth begleitete uns noch die wenigen Meter bis zum Gasthaus Büttner, wo wir<br />

unser gemeinsames Mittagessen in einer rustikalen Gaststube einnahmen.<br />

Mit einem herzlichen „Dankeschön“ und viel Applaus bedankten sich Donate Krappe<br />

und die <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er für eine Stadtführung der ganz besonderen Art.<br />

Gestärkt und ausgeruht und gespannt auf das <strong>Wein</strong>gut Rothweil in Benshe<strong>im</strong>-<br />

Auerbach starteten die <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er in den Nachmittag.<br />

Der „Chef“ des Hauses, Herr Hanno Rothweiler, erwartete uns schon und führte uns<br />

nach einleitenden Worten in die moderne Probierstube.<br />

Schon be<strong>im</strong> Lesen der <strong>Wein</strong>karte fiel auf, dass wir hier in einem besonderen <strong>Wein</strong>gut<br />

zu Gast waren.<br />

Eine Vielzahl weißer und roter Rebsorten sind das „Wahrzeichen dieses <strong>Wein</strong>gutes“.<br />

Und schon der erste <strong>Wein</strong> der 5er Probe hatte es „in sich“<br />

2010er DIE TROCKENE SPÄTLESE „R“<br />

Von wegen Spätlese und süß — es geht auch anders, meine Damen und Herren! Hier<br />

der weiße „Chef“ <strong>im</strong> trockenen Nadelstreifenanzug (12,5% Alkohol)<br />

2011er AUERBACHER FÜRSTENLAGER AUXERROIS<br />

Ein wahrlich seltener Verwandter des Pinot blanc, körperreich-trocken.<br />

Der Name ist wahrscheinlich von dem der französischen Grafschaft Auxerre abgeleitet,<br />

aus deren Umgebung sie stammt. Die Auxerrois-Rebe gehört zur Gruppe der Burgunder<br />

und ist eine natürliche Kreuzung zwischen Pinot und Gouais Blanc (Weißer Heunisch).<br />

Auxerrois ist eine Varietät der Edlen <strong>Wein</strong>rebe (Vitis vinifera). Sie besitzt zwittrige Blü-<br />

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ten und ist somit selbstfruchtend. Be<strong>im</strong> <strong>Wein</strong>bau wird der ökonomische Nachteil vermieden,<br />

keinen Ertrag liefernde, männliche Pflanzen anbauen zu müssen.<br />

Die weltweite Verbreitung der Sorte dürfte bei über 2550 Hektar bestockter Rebfläche<br />

liegen (Stand 1999).<br />

Der <strong>Wein</strong> aus dieser maifrostempfindlichen Traube erinnert an Weißburgunder, allerdings mit weniger<br />

Säure, meist unter 7 Promille. Die Ansprüche an die Lage sind mittel bis hoch.<br />

In Frankreich sind zur Herstellung von Qualitätsweinen die Klone 56 und 57 zugelassen.<br />

Im <strong>Wein</strong>anbaugebiet Hessische Bergstraße beträgt die Gesamtanbaufläche weniger als<br />

1ha.<br />

2011er AUERBACHER ROTT EHRENFELSER<br />

Die trocken-würzige Antwort aus Auerbach auf Sauvignon blanc! Ein eigensinniger Bukettling<br />

(12% Alkohol).<br />

Kreuzung: Weißer Riesling x Grüner Silvaner aus dem Jahr 1929. Züchter: H. Birk.<br />

Den Namen erhielt die Sorte von der Ruine Ehrenfels bei Rüdeshe<strong>im</strong> <strong>im</strong> <strong>Rheingau</strong>.<br />

Der Ehrenfelser gibt <strong>Wein</strong>e von beton duftigem, fruchtigem, strieslingähnlichem Typ<br />

mit einer rassigen Säure. Auffallend ist das dezente, elegante, leicht an Veilchen oder<br />

Rosen erinnernde Bukett.<br />

2011er ROTHWEILERS ST. LAURENT<br />

Wieder da: Kapriziös, trocken — der roséfarbene Riesling (12% Alkohol).<br />

Herkunft wahrscheinlich aus dem ungarischen Raum (Donaubecken), älteste Vorkommen<br />

<strong>im</strong> Elsaß; von dort verbreitet. Beginn der Färbung zum Laurentiustag (10.Aug.)<br />

Traube ist mittelgroß, dichtbeerig, kräftiger Beerensaftfarbe und dicker, schwarzblauer<br />

Beerenhaut. Reife mittelspät mit dem Grünen Silvaner.<br />

Die <strong>Wein</strong>e sind vollfruchtig, samtig und nachhaltig. Auf der Flasche reifen sie langsam<br />

zu kräftigen, körperreichen <strong>Wein</strong>en mit Frucht- und Beerenaroma. Sie sind auch gut<br />

für den Barriqueausbau geeignet.<br />

2010er AUERBACHER FÜRSTENLAGER ST. LAURENT BARRIQUE<br />

Unser „Chef“ <strong>im</strong> Auerbacher St. Laurent-Ring! Das feinst-rote Objekt der Begierde aus<br />

der kanadischen Weißeiche (13% Alkohol).<br />

Mit diesem <strong>Wein</strong> ging eine hochinteressante <strong>Wein</strong>probe zu Ende, bei der wir die Liebe<br />

des Winzers zu seinen <strong>Wein</strong>en bei jeder Probe spüren konnten.<br />

Mit einem <strong>Wein</strong>präsent bedankte sich unsere Zeremonienmeisterin bei Hanno Rothweiler<br />

für die profunde Präsentation seiner <strong>Wein</strong>e.<br />

Die Uhrzeiger wiesen zielstrebig Richtung 17:00 Uhr als wir den Busparkplatz unterhalb<br />

unseres vorletzten Reiseziels, das „Fürstenlagen Auerbach“ erreichten.<br />

Da das Parken nur außerhalb des Landschaftsparks möglich ist, genossen unsere<br />

<strong>Wein</strong>freunde- oder mittlerweile <strong>Wein</strong>wanderer den kurzen Spaziergang zum Park (mit<br />

sachkundiger Führung) oder man genoss <strong>im</strong> Schutz Schatten spendender Sonnenschirme<br />

eine gute Tasse Kaffee und/oder ein Stück Kuchen mit einem wunderbaren<br />

Blick auf den Park<br />

Das Fürstenlager bei Auerbach an der Bergstraße ist ein Gesamtkunstwerk, das seinen<br />

ursprünglichen Charakter bis heute bewahrt hat. Seine Entstehung beruht auf einer <strong>im</strong><br />

Jahre 1739 entdeckten mineralischen Heilquelle. Ein höfischer Kurbetrieb konnte sich<br />

auf Dauer jedoch nicht etablieren. Ab 1783 entstand unter Ludwig X. und Luise von<br />

Hessen-Darmstadt ein ländlicher Sommersitz abseits der strengen Hofsitte der Residenzstadt<br />

Darmstadt.<br />

Seite 28


Der Landschaftspark<br />

Nach Plänen des Hofgärtners Carl Ludwig Geiger entstand ab 1790 der weitläufige,<br />

heute rund 42 ha große Landschaftspark nach dem Vorbild der in England weit verbreiteten<br />

„ornamental farm“ (gestaltetes Gut).<br />

Hofgärtner Georg Friedrich Stephan ließ ab 1865 auf der Herrenwiese und an der Voliere<br />

zahlreiche exotische Gehölze pflanzen. Aus dieser Zeit ist auch einer der ältesten<br />

Mammutbäume erhalten.<br />

Im Rahmen der Gartendenkmalpflege wird von der Schlösserverwaltung auf Basis von<br />

historischen Abbildungen und Spuren <strong>im</strong> Gelände der Zustand vom Anfang des 19.<br />

Jahrhunderts wiederhergestellt.<br />

Geschichte, Sommer und <strong>Wein</strong> waren bis zu diesem Zeitpunkt unsere ständigen Begleiter.<br />

Was noch fehlte, das war der „Spargel“.<br />

Donate und Dieter Krappe hatten just zu diesem Zweck ein sehr uriges Lokal ausgewählt:<br />

Der „Blaue Aff“ in Benshe<strong>im</strong>-Auerbach.<br />

Die erste Konzessionierung zum Ausschank bekam bereits <strong>im</strong> Jahre 1861 Familie<br />

Scherer. Nach dem Tode von Peter Scherer, der seine beiden Söhne <strong>im</strong> 2. Weltkrieg<br />

verlor, wurde das Lokal von Pächtern weitergeführt. Im Jahre 1978 übern<strong>im</strong>mt Peter<br />

Maria Poth den "Blauen Aff" und führt diesen bis heute.<br />

Der Name "Blauer Aff" entsteht in den 30er Jahren. Bis dahin "Zum Rebstock" genannt<br />

erhält er den heutigen Namen durch Urlauber aus der Gegend um Köln, die<br />

durch die "Kraft durch Freude"-Bewegung in Auerbach verweilten. Im Rheinland steht<br />

der Ausdruck "Aff" für "angetrunken". Da das Fachwerkhaus blau gestrichen war und<br />

alle Gäste "blau" waren kam es zur heutigen Bezeichnung "Blauer Aff".<br />

Das, was uns an Spargel und um den Spargel herum serviert wurde, das war schon<br />

etwas Besonderes. Geschmacklich hervorragend, professionell angerichtet und serviert,<br />

und dazu die Beilagen nach eigenem Gusto: kurz um – ein Gedicht! Und dazu<br />

der passende <strong>Wein</strong> aus der umfangreichen <strong>Wein</strong>karte, die jeden Wunsch erfüllen<br />

konnte.<br />

Auch der schönste Tagesausflug ging einmal zu Ende. Etwas müde, aber äußerst zufriedene<br />

<strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er traten nun nach einem herzlichen „Dankeschön“<br />

an Donate und Dieter Krappe für diesen wundervollen Tag die Reise in unseren geliebten<br />

<strong>Rheingau</strong> an.<br />

von Hans-Ludwig K<strong>im</strong>pel<br />

Seite 29


An den <strong>Wein</strong><br />

<strong>Wein</strong>, wenn ich dich jetzo trinke,<br />

Wenn ich dich als Jüngling trinke,<br />

Sollst du mich in allen Sachen<br />

Dreist und klug, beherzt und weise,<br />

Mir zum Nutz, und Dir zum Preise,<br />

kurz: Zu einem Alten machen.<br />

<strong>Wein</strong>, werd' ich dich künftig trinken,<br />

Werd' ich dich als Alter trinken,<br />

Sollst du mich geneigt zum Lachen,<br />

Unbesorgt um Tod und Lügen,<br />

Dir zum Ruhm, mir zum Vergnügen,<br />

kurz: zu einem Jüngling machen.<br />

Von Gotthold Ephra<strong>im</strong> Lessing<br />

Seite 30


BESUCH IM HESSISCHEN STAATSWEINGUT ASSMANNSHAUSEN<br />

23. August 2012, Rotes Ass <strong>im</strong> <strong>Rheingau</strong>er Ärmel<br />

Gut gelaunt machten wir —33 <strong>Wein</strong>re<strong>im</strong>er mit Gästen und unseren <strong>Wein</strong>majestäten<br />

Anja Will und Carina Eisenhuth - uns an diesem herrlichen Sommerabend auf nach<br />

Assmannshausen - der Rotweingemeinde <strong>im</strong> <strong>Rheingau</strong>. Dort am Fuß des Höllenbergs<br />

versammelten wir uns <strong>im</strong> Hof der Domäne Assmannshausen.<br />

Uns erwartete Ralf Bengel, der Leiter der Domäne. Er wurde von der Begrüßung mit<br />

einem feinen Spätburgunder Sekt, 2010, Blanc de Noirs brut bis zum Ende der <strong>Wein</strong>probe<br />

(mit einer Beerenauslese 1989) unser fachkundiger Begleiter.<br />

Von ihm erfuhren wir, dass in der Domäne — Kloster Eberbach zugehörig seit mehr<br />

als 9 Jahrzehnten der noblen roten Rebsorte „Spätburgunder" gefrönt wird, die sich<br />

ihren Platz an der Sonne lediglich mit dem kleinen Bruder „Frühburgunder' teilen<br />

muss. Er erzählte, dass die Zisterzienser auch federführend waren bei der Einrichtung<br />

der „Rotweininsel" Assmannshausen. Das schöne Gebäude, vor dem wir standen, war<br />

von den Preußen als „Lehr-und Musterbetrieb für Rotwein" eingerichtet worden. Wegen<br />

der umfangreichen und zukunftsweisenden Investitionen in der preußischen Ära<br />

hatte man an dem preußischen Adler als Markenzeichen für das <strong>Wein</strong>gut auch nach<br />

1945 festgehalten. Die Staatsdomäne, zu der neben Kloster Eberbach auch noch<br />

<strong>Wein</strong>keller an der hessischen Bergstraße gehören, ist das größte <strong>Wein</strong>gut Deutschlands.<br />

Dann führte uns Ralf Bengel auf den Höllenberg - dorthin, wo der Rhein nach Norden<br />

„abbiegt" und der Spätburgunder sein schönstes Zuhause nördlich seiner französischen<br />

He<strong>im</strong>at gefunden hat. Wir liefen in einen romantischen Sonnenuntergang. Dabei<br />

lernten wir - zunächst theoretisch — einige Gehe<strong>im</strong>nisse der besonderen Qualität und<br />

Güte der Rotweine dieser Lage kennen; zum Beispiel‚ dass der Höllenberg aufgrund<br />

seiner Lage tagsüber die Sonne besonders gut nutzen, nachts aber auch schnell abkühlen<br />

und trocknen kann, wobei der mit 50 bis 60% abfallende Schieferboden eine<br />

wichtige Rolle spielt.<br />

Die <strong>Wein</strong>lese erfolgt ebenso wie das Selektieren der Trauben von Hand. Wie sagte Ralf<br />

Bengel: „Von der Traube bis zum Glas alles in einer Hand“.<br />

Apropos Glas: Schon ging es in den Gastraum‚ wo uns zu Beginn der „praktischen"<br />

Übung in Sachen Höllenberg — eine <strong>Wein</strong>probe mit 6 <strong>Wein</strong>en — eine Vesperplatte<br />

vorgesetzt wurde‚ die keine Wünsche offen ließ. Dazu passten die ersten beiden <strong>Wein</strong>e:<br />

ein 2011 Blanc de Noirs‚ der besonders gut zur Leberwurst schmeckte (allgemeine<br />

Meinung);<br />

ein trockener Spätburgunder QbA 2007, der das Lob auf die besondere Güte des Höllenbergs<br />

bestätigte.<br />

Solchermaßen gut gerüstet, stiegen wir unter der kundigen Führung von Ralf Bengel<br />

dann hinab in den dreistöckigen <strong>Wein</strong>keller (Bengel: 3 Etagen für den <strong>Wein</strong>)‚ wo <strong>im</strong><br />

untersten Stockwerk die Rotweine der Domäne in klassischen Holzfässern reifen. Geduldig<br />

beantwortete Herr Bengel alle Fragen seines wissbegierigen Publikums. So eignet<br />

sich Barrique nur für spezielle <strong>Wein</strong>e und machen in der Domäne 5 bis 6% am Gesamtanteil<br />

aus. Die Hersteller der alten Holzfässer — die Küfer — sind — so Herr Bengel<br />

- auch heute noch voll ausgelastet. Die Fässer müssen 5 Jahre <strong>im</strong> Voraus bestellt<br />

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werden. Es handelt sich um Eiche aus dem Taunus‚ aus der Pfalz oder auch aus dem<br />

Stadtwald von Wiesbaden.<br />

Die Devise der Domäne lautet: Das, was rauskommt ‚ ist wichtig: lowtec statt hightec.<br />

Nach der Kellerbesichtigung erwartete uns dann Teil 2 der <strong>Wein</strong>probe:<br />

- ein Pinot Noir 2009, trocken,<br />

- eine trockene Auslese 2003 (dichter, komplexer <strong>Wein</strong>)<br />

- zuletzt die schon erwähnte Beerenauslese 1989, die uns begeisterte und stehend<br />

genossen wurde.<br />

von Helga Diedenhofen<br />

Im Herbst, da muss man trinken!<br />

Da ist die rechte Zeit;<br />

es reift uns ja der Trauben Blut<br />

und dabei schmeckt der <strong>Wein</strong> so gut -<br />

<strong>im</strong> Herbst, da muss man trinken!<br />

Im Winter muss man trinken!<br />

Im Winter ist es kalt;<br />

da wärmet uns der Trauben Blut<br />

und dabei schmeckt der <strong>Wein</strong> so gut -<br />

<strong>im</strong> Winter muss man trinken!<br />

Im Sommer muss man trinken!<br />

Im Sommer ist es heiss;<br />

da kühlet uns der Trauben Blut<br />

und dabei schmeckt der <strong>Wein</strong> so gut -<br />

<strong>im</strong> Sommer muss man trinken!<br />

Im Frühling muss man trinken!<br />

Da ist's nicht heiss noch kalt,<br />

da labt uns erst der Trauben Blut<br />

da schmeckt der <strong>Wein</strong> uns doppelt gut -<br />

<strong>im</strong> Frühling muss man trinken!<br />

Von H. Marschner<br />

Seite 32


23. GEISENHEIMER WEIN-REIMER-TAG „RHEINGAU IN ROT“<br />

<strong>im</strong> Hotel Kloster Johannisberg, 27. Oktober 2012<br />

Der Herbst <strong>im</strong> <strong>Rheingau</strong> ist <strong>im</strong> vollen Gange: Erntemaschinen, Lesehelfer und Traktoren<br />

prägen das Landschaftsbild des Anbaugebietes. Aus den <strong>Wein</strong>bergen kommt der<br />

frische Geruch des Tresters und der Most gärt zu großem heran. Das ist die Zeit, in<br />

der sich die <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>re<strong>im</strong>er zusammen gesellen und ihren höchsten Tag<br />

feiern. Ihren Geburtstag.<br />

Und welcher Ort könnte besser sein, als das mit <strong>Wein</strong>berg umgebene Kloster Johannisberg?<br />

Hier bin ich Re<strong>im</strong>er, hier trinke ich <strong>Wein</strong>!<br />

Aber nicht der hochgelobte Riesling war Mittelpunkt des Abends. Sondern die Königin<br />

unter den Rotweinen. Spätburgunder, Frühburgunder, St. Laurent, Merlot und viele<br />

mehr gesellten sich zu einem gemeinsamen stell dich ein und zeigten was in ihnen<br />

steckt.<br />

Zum Auftakt des Abends wurde ein Spätburgunder Sekt brut 2007 serviert. Eigene<br />

Kreation von Schriftführerin Michaela Eser, hergestellt während ihres Studiums an der<br />

FH in <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>. Mit diesem prickelnden Vergnügen öffneten sich die Pforten zur<br />

ehemaligen Kirche des Klosters und ein in Kerzenschein getauchter Saal erwartete die<br />

rund 50 Gäste.<br />

Die Begrüßung wurde in diesem Jahr von Oberre<strong>im</strong>er Herbert Heise und Schriftführerin<br />

Michaela Eser vorgenommen. Ein lockerer Plausch ließ alles andere als eine steife<br />

Veranstaltung erwarten. Ehrengäste konnten ebenfalls willkommen geheißen werden:<br />

Gründungsmitglieder Inge Herold, Waltraud Pohl und Reiner Klein. Jürgen Fritz (Oberre<strong>im</strong>er<br />

bis 2006) und Hans-Ludwig K<strong>im</strong>pel (Schreibmeister bis 2010), Oberjunker a.D.<br />

Manfred Rose mit Gattin, sowie Richard Schmidt mit Gattin.<br />

Die neugewählte <strong>Rheingau</strong>er <strong>Wein</strong>prinzessin aus Hattenhe<strong>im</strong> Michaela Gerhard, <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er<br />

<strong>Wein</strong>königin Anja Will mit ihrer <strong>Wein</strong>prinzessin Carina Eisenhuth und die<br />

Johannisberger <strong>Wein</strong>majestäten Alena Berndroth und Irene Rodschinka.<br />

Zur Unterstützung des Abends wurde den <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>re<strong>im</strong>ern ein gesangliches<br />

Highlight in drei Akten präsentiert: Silke Ihne und Dr. Christopher Klein brachten hervorragende<br />

Musikstücke dar, die selbst den Hörsinn an dem Abend nicht zu kurz<br />

kommen ließ.<br />

Der frühe Abend gehörte ganz und gar dem Genuss des Gaumens. Dieser wurde vom<br />

Küchenteam des Klosters Johannisberg wahrlich verführt:<br />

Entenbrust mit Salatbouquet<br />

mit Balsamicodressing<br />

Papagei-Fisch auf Blattspinat<br />

mit Nusskartoffeln an Sektschaum<br />

Weißes und Schwarzes Soufflee<br />

auf Mandarinen-Cointreau-Kompott<br />

Seite 33


Während den Pausen wurden die langjährigen Mitglieder geehrt. Für 20 Jahre treue<br />

Mitgliedschaft wurden Marlies und Werner Klein und für 10 Jahre Mitgliedschaft Karin<br />

und Herbert Heise geehrt.<br />

Michaela Eser führte mit den <strong>Rheingau</strong>er <strong>Wein</strong>majestäten kleine Interviews durch. Darin<br />

konnten die <strong>Wein</strong>hoheiten erzählen, was sie bereits mit den <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>re<strong>im</strong>er<br />

erlebt haben oder wie ihr Verhältnis zur roten Rebe steht.<br />

Ein weiteres gesangliches Talent tat sich am Abend noch auf. Das Ehepaar Brady und<br />

Burke, neue Mitglieder der <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>re<strong>im</strong>er, wurden während des Abends<br />

aufgenommen. Traditionell liest das neue Mitglied sein Aufnahmegedicht vor, aber<br />

nicht, wenn die neuen Mitglieder aus Neuseeland und England kommen. Zur Melodie<br />

„Kein Schwein ruft mich an…“ kredenzten sie ihre Gedichte und die beiden sangen sich<br />

so direkt in die Herzen der <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>re<strong>im</strong>er. Natürlich durften sie nicht ohne<br />

Zugabe von der Bühne.<br />

Der Abend neigte sich langsam zum Höhepunkt: die Rotweinprobe, die echte Schätze<br />

offenbarte. Zwei davon waren der Riesling-Experte Gerhard Becker und Professor<br />

Wolfgang Pfeifer, Oenologe an der FH in <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>. Durch diese beiden harmonischen<br />

Gegensätze wurde die <strong>Wein</strong>probe zu einem echten Erlebnis. Die literarische Interpretation<br />

und die fachliche Ausführungen zu den <strong>Wein</strong>en ließen ein lebendiges Bild<br />

der einzelnen Rotweine vor den Augen der <strong>Wein</strong>re<strong>im</strong>er entstehen.<br />

Es war sehr amüsant, sehr lehrreich und genussvoll zugleich!<br />

2011<br />

Blanc de Noir<br />

Bischöfliches <strong>Wein</strong>gut Rüdeshe<strong>im</strong><br />

2010<br />

Blauer Portugieser<br />

<strong>Wein</strong>gut Peter König<br />

2009<br />

St. Laurent<br />

<strong>Wein</strong>gut Daniel<br />

2009<br />

Cabernet Sauvignon<br />

<strong>Wein</strong>gut Laquai<br />

2009<br />

Garanoir<br />

<strong>Wein</strong>gut Forschungsanstalt <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong><br />

2009<br />

Frühburgunder<br />

<strong>Wein</strong>gut Peter König<br />

2009<br />

Spätburgunder<br />

<strong>Wein</strong>gut Heinrich Eser<br />

Seite 34


2009<br />

Spätburgunder<br />

<strong>Wein</strong>gut Koegler<br />

2009<br />

Spätburgunder Barrique<br />

<strong>Wein</strong>gut Thilo Strieth<br />

2009<br />

Spätburgunder Tradition<br />

<strong>Wein</strong>gut Künstler<br />

2009<br />

Spätburgunder „Johann Jakob“<br />

<strong>Wein</strong>gut Nikolai<br />

Den Abschluss der <strong>Wein</strong>probe machte eine 2006er Spätburgunder Weißherbst Beerenauslese.<br />

Um diesen <strong>Wein</strong> gebührend zu würdigen, wurde dieser <strong>im</strong> Stehen getrunken<br />

und geehrt.<br />

Mit diesem <strong>Wein</strong> und einem Standing-Ovation wurde auch den zwei Moderatoren gedankt,<br />

die den Abend zu einer unvergesslichen Veranstaltung werden ließen.<br />

von Michaela Eser<br />

Kein <strong>Wein</strong> macht mich an,<br />

wenn dieser nicht aus <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong> stammt.<br />

Es macht mich gar nicht froh,<br />

wenn ich trinke Bordeaux,<br />

der hat kein Niveau!<br />

Kein <strong>Wein</strong> macht mich an,<br />

wenn dieser nicht aus <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong> stammt.<br />

Ich mag nur diesen <strong>Wein</strong>,<br />

die Leute sind auch fein in diesem Top-Verein!<br />

<strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er<br />

Nach uns’rer Meinung ist es so,<br />

dass diese Leute sind stets froh,<br />

vielleicht macht gerade dies<br />

Elixier, die ganz besond’re<br />

St<strong>im</strong>mung hier.<br />

Wir fühlen uns schon so dahe<strong>im</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong> „Verein“;<br />

und jetzt sind wir fertig mit dem<br />

Re<strong>im</strong>, nun gebt uns endlich<br />

einen <strong>Wein</strong>!<br />

<strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er<br />

Seite 35


Verklärter Herbst<br />

Gewaltig endet so das Jahr<br />

Mit goldnem <strong>Wein</strong> und Frucht der Gärten.<br />

Rund schweigen Wälder wunderbar<br />

Und sind des Einsamen Gefährten.<br />

Da sagt der Landmann: Es ist gut.<br />

Ihr Abendglocken lang und leise<br />

Gebt noch zum Ende frohen Mut.<br />

Ein Vogelzug grüßt auf der Reise.<br />

Es ist der Liebe milde Zeit.<br />

Im Kahn den blauen Fluss hinunter<br />

Wie schön sich Bild an Bildchen reiht -<br />

Das geht in Ruh und Schweigen unter.<br />

Von Georg Trakl<br />

Seite 36


9. WEINPRÄSENTATION DER GEISENHEIMER WEIN-REIMER,<br />

7. GEISENHEIM TROPHY<br />

11. November 2012 <strong>im</strong> Kulturtreff „Die Scheune“<br />

Die <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er luden zum 9. Mal zu einer Präsentation besonderer<br />

<strong>Wein</strong>e der <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er Winzer ein. Viele neue <strong>Wein</strong>-Interessierte und begeisterte<br />

Freunde des <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>es kamen in den Kulturtreff „Die Scheune“. Der <strong>im</strong><br />

letzten Jahr veränderte Aufbau hat sich bewährt, mehr Platz für Winzer und Besucher.<br />

Ohne Mühe konnten die Besucher von <strong>Wein</strong>gut zu <strong>Wein</strong>gut schlendern, von den Winzern<br />

authentische Informationen erhalten und mit Freunden und Bekannten eigene Erfahrungen<br />

und Erlebnisse austauschen.<br />

Eröffnet wurde der Nachmittag vom Bürgermeister Frank Kilian als Schirmherr. In seiner<br />

kurzen Ansprache würdigte er die Veranstaltung als wertvollen Beitrag zur <strong>Wein</strong>kultur<br />

in der Lindenstadt und dankte den Winzern für ihr Engagement, mit dem sie<br />

dem Aufruf der <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er gefolgt sind. 11 <strong>Wein</strong>güter und 1 Sektkellerei<br />

waren mit über 60 <strong>Wein</strong>en und Sekten vertreten - eine einzigartige Auswahl der<br />

<strong>Wein</strong>güter und der Sektkellerei:<br />

Dillmann<br />

Dr. C. Fehlow<br />

Forschungsanstalt <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong><br />

A. Fre<strong>im</strong>uth<br />

George<br />

Graf-Müller<br />

Gebrüder Gr<strong>im</strong>m<br />

Hof Rheinblick<br />

Klose-Werk2<br />

Sohns<br />

Tannenhof<br />

Sektkellerei Bardong<br />

Die diesjährige Blindverkostung stand unter dem Thema „<strong>Rheingau</strong> in Rot - Spätburgunder<br />

<strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er Winzer“. Wie schon in den Jahren zuvor, wurde auch diesmal ein<br />

Paket der <strong>Wein</strong>e aus der Blindverkostung verlost und als Gewinner wurde von der <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er<br />

<strong>Wein</strong>königin Anja als Glücksfee aus der Lostrommel gezogen:<br />

Karin Ziegenbein aus <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong><br />

Eine knappe Entscheidung gab es bei den ersten drei Plätzen und so haben die Besucher<br />

ihre Lieblingsweine gewählt:<br />

Trophy-Sieger 2010er Spätburgunder trocken – Probe-Nr. 9<br />

Barrique, Sohns excellence<br />

<strong>Wein</strong>gut Sohns<br />

2. Platz 2011er Spätburgunder trocken – Probe-Nr. 2<br />

Rüdeshe<strong>im</strong>er Magdalenenkreuz<br />

<strong>Wein</strong>gut Alexander Fre<strong>im</strong>uth<br />

3. Platz 2011er Spätburgunder trocken – Probe-Nr. 1<br />

<strong>Wein</strong>gut Karlo Dillmann<br />

Die Vertreter der <strong>Wein</strong>güter zeigten sich mit dem Ablauf dieser <strong>Wein</strong>-Präsentation<br />

sehr zufrieden und auch Oberre<strong>im</strong>er Herbert Heise und Zeremonienmeisterin Donate<br />

Krappe fanden, dass den <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>ern mit dieser Veranstaltung ein<br />

hervorragender Abschluss <strong>im</strong> 23. Jahr ihres Bestehens gelungen ist.<br />

von Herbert Heise<br />

Seite 37


Freundeskreis <strong>Wein</strong> - <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er<br />

PROGRAMM 2013 *)<br />

http://geisenhe<strong>im</strong>erweinre<strong>im</strong>er.de<br />

Datum<br />

Di., 26.02.13<br />

Thema<br />

MITGLIEDERVERSAMMLUNG<br />

19:00 Hotel Kloster Johannisberg - Mitgliedsbetrieb -<br />

Fr. 22.03.13<br />

19:00<br />

Do., 25.04.13<br />

19:00<br />

Do., 16.05.13<br />

19:00<br />

Mo, 20.02.13<br />

11:00<br />

Fr. 07.06. –<br />

So. 9.6.2013<br />

WEINE AUS STEIL-, HANG- UND FLACHLAGEN<br />

Bürgerhaus Johannisberg Veranstaltung mit Lorcher <strong>Wein</strong>junkern<br />

UNSERE ERÖFFNUNG DER SCHLEMMERWOCHE<br />

<strong>Wein</strong>gut Dillmann, <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong><br />

EIN WEINGUT STELLT SICH VOR:<br />

Hess. Staatsweingut "Steinbergkeller" u. Kloster Eberbach<br />

Stammtisch-Runde:<br />

zum Frühlingsfest am <strong>Wein</strong>probierstand, <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong> Rheinufer<br />

WEIN-STUDIENREISE:<br />

Baden - Renchtal<br />

Fr. 05.07.2013 SOMMERFEST DER GEISENHEIMER WEINREIMER<br />

19:00 <strong>Wein</strong>gut Tannenhof, Mitgliedswinzer, <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>-Marienthal<br />

So. 21.07.2013 Stammtisch-Runde:<br />

zum Lindenfest (19.-22.7.13)<br />

Do. 15.08.2013<br />

18:00<br />

Fr. 23.08.2013<br />

19:00<br />

So. 22.09.2013<br />

19:00<br />

Do. 26.09.2013<br />

19:00<br />

Stammtisch-Runde:<br />

<strong>Rheingau</strong>er <strong>Wein</strong>woche (9.-18.8.13) in Wiesbaden<br />

EIN WEINGUT STELLT SICH VOR:<br />

Klose_Werk2, Waas ’sche Fabrik, Winkler Straße, <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong><br />

Stammtisch-Runde:<br />

zum Winzerfest "Am Morschberg" (21.-22.9.13), <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong><br />

zu Besuch ÜBER DEN DÄCHERN VON ELTVILLE:<br />

be<strong>im</strong> <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er-Ehepaar Bachmann, Eltville<br />

Sa. 26.10.2013 24. GEISENHEIMER WEIN-REIMER-TAG<br />

18:00 Kulturtreff "Die Scheune" und Schloss Schönborn, <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong><br />

So. 10.11.2013<br />

14:00 – 18:00<br />

So. 01.12.2013<br />

14:00<br />

Fr. 27.12.2013<br />

18:00<br />

10. GEISENHEIMER WEIN-PRÄSENTATION UND<br />

8. GEISENHEIM TROPHY<br />

Kulturtreff "Die Scheune", <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong><br />

Erntedankfeier der <strong>Rheingau</strong>er Winzer anschl.<br />

"Brot und <strong>Wein</strong>", Kloster Eberbach, Basilika u. Dormitorium<br />

Johanniswein-Segnung in der Basilika <strong>im</strong> Anschluss<br />

Jahresausklang der <strong>Geisenhe<strong>im</strong></strong>er <strong>Wein</strong>-Re<strong>im</strong>er<br />

Messe in der Basilika Schloss Johannisberg,<br />

Jahresausklang <strong>im</strong> Winzerhaus Johannisberg<br />

*) Änderungen vorbehalten<br />

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