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Newsletter Abfall- & Ressourcenwirtschaft für Gemeinden und Städte

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Schauplatz Bio-Plastik: Wie ökologisch sind Bio-Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen?<br />

04<br />

Bio-Kunststoffe drängen sich vermehrt <strong>und</strong> in verschiedensten<br />

Arten <strong>und</strong> Formen auf den Markt. So z.B. als Joghurtbecher aus<br />

nachwachsenden Rohstoffen, beigemischt in «Plantbottels» als<br />

Getränkebehältnisse oder sogar schon als «green made» <strong>Abfall</strong>container.<br />

Wer diese Produkte kauft, hilft der Umwelt, so die Werbebotschaft<br />

der Anbieter. Eine Sorte Bio-Kunststoff von vielen, die<br />

momentan besonders im Fokus steht ist PLA (Polyactid bzw. Polymilchsäure);<br />

ein biologisch abbaubarer Polyester, der auf der<br />

Basis von Maisstärke hergestellt wird.<br />

Infos & Hilfen <strong>für</strong> Vertiefung:<br />

www.umweltb<strong>und</strong>esamt.de<br />

► «Publikationen»: Hintergr<strong>und</strong><br />

«Biologisch abbaubare Kunststoffe»<br />

(2009)<br />

www.duh.de ► «Themen» ►<br />

«<strong>Abfall</strong>, (...)» ► «Publikationen»<br />

sowie «Pressemitteilungen»<br />

Ökobilanzen <strong>und</strong> Studien zu Bio-Kunststoffen zeigen nun aber<br />

eher ernüchternde Resultate zur Umweltperformance dieser<br />

Werkstoffe, ganz entgegen den Versprechungen in Werbungen<br />

www.umweltschutz.ch ►<br />

«Dokumentation» ► «<strong>Newsletter</strong>» ► «November 2011»<br />

www.kassensturz.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2011/10/11<br />

<strong>und</strong> auf Verpackungen. Konventionelle Plastikbecher auf Erdölbasis<br />

zum Beispiel schneiden bezüglich der totalen Umweltbelastung – also gesamtökologisch gesehen – immer noch gleich gut oder<br />

sogar besser ab als Becher aus PLA. Das bestätigen unter anderem auch jüngste Studien <strong>und</strong> Berechnungen des Ifeu in Heidelberg oder<br />

der Eidgenössischen Materialprüfungs- <strong>und</strong> Forschungsanstalt (EMPA). Der Anbau von Nahrungspflanzen <strong>und</strong> die Verarbeitungsprozesse<br />

bis hin zum Bio-Kunststoff sind ressourcen-intensiv. Es braucht viel Wasser, Dünger, Pestizide <strong>und</strong> Treibstoffe (z.B. Diesel).<br />

Überdies werden in den Anbauländern häufig gentechnisch veränderte Pflanzen verwendet <strong>und</strong> Bioplastik sorgt vor allem auch in Rezyklierprozessen<br />

anderer Kunstoffsorten, wie z.B. PET, <strong>für</strong> gravierende Probleme <strong>und</strong> bringt beim Kompostieren <strong>und</strong> Vergären keinen Mehrwert<br />

oder baut sich nur unvollständig ab. Zudem steht die Vorsilbe «Bio» <strong>für</strong> zwei Eigenschaften: <strong>für</strong> «biobasiert» <strong>und</strong>/oder <strong>für</strong> «biologisch<br />

abbaubar». Biobasiert sind Erzeugnisse, die teilweise oder ganz aus nachwachsenden Rohstoffen stammen, aber nicht zwingend<br />

biologisch abbaubar sind. Die Liste der «Fallstricke» im Zusammenhang mit Bio-Kunstoffen ist also lang <strong>und</strong> wer es ernst meint mit der<br />

Ressourcenschonung <strong>und</strong> der Umwelt, kommt um eine kritische <strong>und</strong> vertiefte Auseinandersetzung mit diesen Produkten nicht herum.<br />

Schauplatz Kehrichtlogistik: Kehrichtlogistik wird mittelfristig liberalisiert<br />

05<br />

© Ravensburger<br />

Aufgr<strong>und</strong> der geltenden Vorschriften müssen Betriebe Kehricht den kommunalen Sammlungen übergeben. Ausnahmen können bewilligt<br />

werden, was vielerorts praktiziert wird. Die „Motion 06.3085 Carlo Schmid“ fordert nun die Aufhebung des faktischen Entsorgungsmonopols<br />

der <strong>Gemeinden</strong> <strong>für</strong> Siedlungsabfälle aus Betrieben. Das AWEL hat zur Diskussion im Zusammenhang mit der Umsetzung<br />

dieser Motion ein Konzept erarbeitet <strong>und</strong> in einer Konsultativ-Umfrage den bevölkerungsreichsten <strong>Gemeinden</strong> vorgelegt. Aufgr<strong>und</strong> der<br />

Resultate empfiehlt das AWEL dem zuständigen B<strong>und</strong>esamt <strong>für</strong> Umwelt (BAFU) die Entlassung von Betrieben aus dem Transportmonopol<br />

der Gemeinde auf Gesuch hin <strong>und</strong> ab einer Betriebsgrösse von mehr als 50 Mitarbeitenden sowie einer Verpflichtung zur Entsorgung<br />

in eigener Verantwortung von mindestens 3 Jahren. Zudem soll die Entrichtung der Gr<strong>und</strong>gebühr zwingend beibehalten werden. Damit<br />

sollen der Anstieg der zusätzlichen Transportkilometer in Grenzen gehalten <strong>und</strong> den kleinen <strong>und</strong> mittleren Betrieben die regelmässige<br />

Entsorgung sichergestellt werden.<br />

Vertragliche Anpassungen werden nötig:<br />

Viele <strong>Gemeinden</strong> haben mit den Kehrichttransporteuren eine Anpassung des Tonnenpreises bei steigenden oder sinkenden Mengen<br />

vertraglich vereinbart. Um Nachteile <strong>für</strong> die Gemeinde <strong>und</strong> damit den Gebührenzahler aus der Umsetzung der Motion Schmid zu verhindern,<br />

stellt das AWEL eine Muster-Vertragsklausel zur Verfügung. Der genaue Wortlaut ist zu finden unter: www.abfall.zh.ch ►<br />

«Informationen <strong>für</strong> <strong>Gemeinden</strong>» ► «Kehricht» // Allgemeine Infos zum Submissionsrecht: www.beschaffungswesen.zh.ch<br />

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