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Die Therapie

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Breitspektrum- ß-Laktamase Produzenten (ESBL) Enterobacteriaceae-<br />

Isolate<br />

Klinik<br />

Klebsiella<br />

- Erstisolate<br />

Anteil<br />

ESBL.<br />

(Prozent)<br />

E. coli-<br />

Erstisolate<br />

Anteil<br />

ESBL.<br />

(Prozent)<br />

Klinik f. Chirurgie 66 9 171 9<br />

Klinik f. Anästhesiologie (ITS 1<br />

und 2)<br />

65 16 142 8<br />

Klinik f. Innere Med. (ohne INN-1) 135 24 312 7<br />

Klinik für Innere Medizin C 61 6 191 8<br />

Klinik f. Urologie 93 31 257 6<br />

Gesamt (alle Erwachsenen-<br />

Stationen)<br />

528 18 1320 7<br />

Klinik f. Kindermedizin 41 2 76 5<br />

Klinik f. Kindermedizin, Neonat. 39 0 56 0


%<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Klinikum (alle Erwachsenen-Stationen)<br />

Resistenz von E. coli, 2005 - 2007<br />

2005 2006 2007<br />

Ampicillin<br />

Ampicillin/Sulbactam<br />

Pipracillin/Tazobactam<br />

Cefuroxim<br />

Cefotaxim<br />

Ceftazidim<br />

Imipenem<br />

Levofloxacin<br />

Ciprofloxacin<br />

Moxifloxacin<br />

Cotrimoxazol<br />

Gentamicin


%<br />

Klinikum (alle Erwachsenen-Stationen)<br />

Resistenz von Klebsiella/Enterobacter/Serratia, 2006 - 2007<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

2006 2007<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Ampicillin<br />

Ampicillin/Sulbactam<br />

Pipracillin/Tazobactam<br />

Cefuroxim<br />

Cefotaxim<br />

Ceftazidim<br />

Imipenem<br />

Levofloxacin<br />

Ciprofloxacin<br />

Moxifloxacin<br />

Cotrimoxazol<br />

Gentamicin


Resistenz von P. aeruginosa-Isolaten<br />

Klinik<br />

Erstisolate<br />

(n)<br />

Anteil resistenter Isolate<br />

(Prozent)<br />

Imipenem Levofl. Ciprofl. Amikazin<br />

Klinik für Chirurgie 57 22 22 9 0<br />

Klinik f. Anästhesiologie (ITS 1<br />

und 2)<br />

96 37 35 20 1<br />

Klinik f. Innere Medizin 142 22 33 26 2<br />

Klinik f. Innere Medizin ,<br />

Intensivstation<br />

40 39 42 32 2<br />

Klinik f. Urologie 58 11 32 30 0<br />

Gesamt (alle Erwachsenen-<br />

Stationen)<br />

485 23 29 21 2<br />

Klinik f. Kindermedizin 53 30 11 9 11


%<br />

100<br />

Klinikum (alle Erwachsenen-Stationen)<br />

Resistenz von Pseudomonas aeruginosa, 2005 - 2007<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Piperacillin/Tazobactam<br />

Ceftazidim<br />

Levofloxacin<br />

Ciprofloxacin<br />

Amikacin<br />

Imipenem<br />

Meropenem


<strong>Therapie</strong> bei hospitalisierten Patienten<br />

ohne Risikofaktoren für Ps. aeruginosa<br />

HGW-Empfehlung<br />

Arzneimittel Warenzeichen TD Dauer TTK<br />

Ampicillin/Sulbactam Unacid i.v. 3 x 3 g 7 – 10 d 8,52 €<br />

Alternativ:<br />

Levofloxacin Tavanic i.v. 1 x 500 mg 35,48 €<br />

Ceftriaxon Rocephin i.v. 1 x 2 g 2,86 €<br />

mit Risikofaktoren für Ps. aeruginosa<br />

Arzneimittel Warenzeichen TD Dauer TTK<br />

Piperacillin/Tazobactam Tazobac i.v. 3 x 4,5 g 7 - 14 d 39,36 €<br />

Alternativ:<br />

Levofloxacin Tavanic i.v. 1 x 500 mg 35,48 €<br />

Meropenem Meronem i.v. 3 x 1 g 91,11 €<br />

Anmerkung: Imipenem bzw. Meropenem werden als gleichwertig in der Dosierung von 3 x 1 g beschrieben


Pneumonien<br />

Wer gehört in (welches) Bett ?


Kommentar:<br />

Entscheidung zur Intensivpflichtigkeit bei CRB-65 > 2 oder einem<br />

Majorkriterium (Beatmung oder septischer Schock) oder zwei Minorkriterien<br />

(Pa02/FiO2 < 250; multilobäre Infiltrate, RR syst < 90 mmHg)<br />

Es liegen keine eindeutigen Hinweise dafür vor, dass eine Kombination aus<br />

Betalaktam/Betalaktamaseinhibitor + Makrolid Vorteile gegenüber der jeweils<br />

genannten Monotherapie aufweist .<br />

Eine intravenöse Behandlung sollte immer am Anfang der Behandlung<br />

erfolgen (Ausnahmen: Fluorchinolonen aufgrund hoher Bioverfügbarkeit<br />

sowie bei Makroliden in Kombinationen) und kann dann schnell (nach 2 Tagen)<br />

bei klinischer Stabilität auf eine orale Behandlung umgestellt werden.<br />

Es wird heute bei Infektion durch Ps. aeruginosa eine <strong>Therapie</strong>dauer von 8-15 Tagen<br />

empfohlen, um die Rezidivraten zu senken. Insgesamt ist die Frage der Dauer einer<br />

<strong>Therapie</strong> aufgrund der aktuellen Datenlage noch nicht abschließend geklärt.


Pneumonien


Pneumonien<br />

Multizentrisch, offene Studie mit 161 HAP-Patienten (ohne RF für Ps. Sp) mit<br />

iv. Gaben Ceftriaxon oder Moxifloxacin mit nachfolgender oraler Medikation<br />

Cefuroxim 2 x 500 mg oder Moxofloxacin 1 x 400 mg.


Pneumonien<br />

Management der CAP im Krankenhaus<br />

Wann iv zu oral ?


Pneumonien<br />

Sonderformen<br />

Nosokomiale und Ventilator- assoziierte Pneumonie (VAP)<br />

Eine klinisch definierte Pneumonie liegt vor,<br />

wenn sich mindestens eines der folgenden Zeichen bei der Röntgenuntersuchung des Thorax nachweisen<br />

lässt:<br />

• neues oder progressives und persistierendes Infiltrat oder Verdichtung oder Kavernenbildung,<br />

und mindestens eines der folgenden:<br />

• Leukozytose (≥12.000/mm3) oder Leukopenie (38°C ohne andere Ursache,<br />

• Verwirrtheit ohne andere Ursache bei Pat. ≥70J<br />

und mindestens zwei der folgenden:<br />

• Neues Auftreten von eitrigem Sputum/Trachealsekret oder<br />

Veränderung des Sputums/Trachealsekrets (Farbe, Konsistenz, Geruch)<br />

oder vermehrte respiratorische Sekretion oder vermehrtes Absaugen<br />

• Neuer oder zunehmender Husten oder Dyspnoe oder Tachypnoe<br />

• Rasselgeräusche oder bronchiales Atemgeräusch<br />

• Verschlechterung des Gasaustausches (z.B. erhöhter Sauerstoffbedarf, neue Beatmungsnotwendigkeit)


Nosokomiale und Ventilator- assoziierte Pneumonie (VAP)<br />

<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> der nosokomialen Pneumonie als auch der VAP richtet sich<br />

nach dem Schweregrad der Erkrankung, welcher in Analogie zur<br />

AEP mittels eines Scoresystems erhoben wird.<br />

Risikofaktoren sind<br />

Alter > 65 Jahre<br />

Strukturelle Lungenerkrankung<br />

Antibiotische Vorbehandlung<br />

Erkrankung nach 5. Tag der Aufnahme<br />

Schwere respiratorische Insuffizienz<br />

extrapulmonales Organversagen<br />

1 Punkt<br />

2 Punkte<br />

2 Punkte<br />

3 Punkte<br />

3 Punkte<br />

4 Punkte


Nosokomiale und Ventilator- assoziierte Pneumonie (VAP)<br />

In der Sepsis – LL zur Diagnosestellung vorgesehen aber auch hier gut geeignet.


Nosokomiale Pneumonie<br />

Arzneimittel Warenzeichen TD Dauer TTK<br />

Ampicillin/Sulbactam<br />

Schweregrad 1 (1-2 Punkte)<br />

Unacid i.v. 3 x 3 g 7 - 10 d 8,52 €<br />

Piperacillin/Tazobactam<br />

Schweregrad 2 (3-5 Punkte)<br />

Tazobac i.v. 3 x 4,5 g 7 - 10 d 39,36 €<br />

Alternativ:<br />

Levofloxacin Tavanic i.v. 2 x 500 mg 70,96 €<br />

Ceftriaxon Rocephin i.v. 2 x 2 g 5,72 €


Nosokomiale Pneumonie<br />

Schweregrad 3 (6 Punkte und mehr)<br />

Arzneimittel Warenzeichen TD Dauer TTK<br />

Piperacillin/Tazobactam<br />

+ Levofloxacin<br />

Tazobac<br />

+ Tavanic<br />

i.v.<br />

i.v.<br />

3 x 4,5 g<br />

+ 2 x 500 mg<br />

7 - 10 d 110,32 €<br />

Alternativ:<br />

Ceftazidim<br />

+ Levofloxacin<br />

Fortum<br />

+ Tavanic<br />

i.v.<br />

i.v.<br />

3 x 2 g<br />

+ 2 x 500 mg<br />

94,96 €<br />

Meropenem<br />

+ Levofloxacin<br />

Meronem<br />

+ Tavanic<br />

i.v.<br />

i.v.<br />

3 x 1 g<br />

+ 2 x 500 mg<br />

162,07 €


Sonderformen<br />

Pneumonien


Anamnese und Befund:<br />

Patient H. R., ♂, 49 J.<br />

• Aufnahme mit AZ-Verschlechterung, Übelkeit, Erbrechen, Thoraxschmerz,<br />

Fieber bis 39,5° C<br />

• EA: frühkindlicher hypoxischer Hirnschaden, Epilepsie, chron. Hepatitis B<br />

• Klinischer Status bis auf abdominalen Druckschmerz unauffällig<br />

• Labor: CRP 371 mg/L,<br />

Nitritnachweis, erhöhte Leukozyten im Urin<br />

• Zur Erinnerung: Patient mit abszedierender Pneumonie, Staphylokokkus<br />

aureus in BK u. Urin unter Ciprofloxacin weiter fiebernd


%<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Penicillin<br />

Klinik für Innere Medizin A und B<br />

Resistenz von Staphylococcus aureus, Jan. – Juni 2007<br />

n=112<br />

Oxacillin<br />

Ampicillin/Sulbactam<br />

Cefoxitin<br />

Erythromycin<br />

Clindamycin<br />

Doxycyclin<br />

Gentamicin<br />

Cotrimoxazol<br />

Levofloxacin<br />

Ciprofloxacin<br />

Vancomycin


Sonderformen<br />

Pneumonien


Eigenschaften von Staphylokokkus aureus<br />

Toxinbildner:<br />

epidermolytisches Toxin A + B<br />

hitzeresistente Enterotoxine<br />

toxic shock syndrome toxin<br />

gehört zur Normalflora der Haut (auch Schleimhaut)<br />

häufigster Erreger aus Blutkulturen<br />

begünstigende Faktoren für Infektionen:<br />

Infektionen der oberen Atemwege<br />

Krankenhausaufenthalte<br />

antibiotische <strong>Therapie</strong><br />

Diabetes mellitus<br />

Ekzematiker<br />

kalte Jahreszeit<br />

Kolonisation ist Risikofaktor für postoperative Wundinfektion und nosokomiale<br />

Pneumonie


Infektionen durch Staph. aureus<br />

Hospitalkeim, betroffen v.a. resistenzgeschwächte Patienten, Säuglinge, ältere<br />

Patienten<br />

Lokale Infektionen:<br />

Haut- und Weichteilinfektionen<br />

Wundinfektionen (30-90 %)<br />

Mastitis puerperalis<br />

System. Infekt.: Sepsis (20-40 %)<br />

Endokarditis<br />

Pneumonie, Lungenabszeß<br />

Arthritis, Osteomyelitis<br />

Fremdkörperinfektioen<br />

toxinbed. Infekt.:<br />

Lebensmittelvergiftung<br />

Staphylococcal-toxic-shock-Syndrom (STSS)<br />

Staphyloccocal-scaled-skin-Syndrom (SSSS)


Resistenzsituation von Staphylokokkus aureus<br />

MSSA (Methicillin-sensible Staph. aureus, Peni G resistent)<br />

ca. 50-70 % der „Praxisstaphylokokken“<br />

ca. 20-40 % der „Krankenhausstaphylokokken“<br />

MRSA (Methicillin-resistente Staph. aureus)<br />

ca. 2-15 %<br />

VISA (GISA) (Vancomycin (Glycopeptid-intermediäre St. aureus)<br />

VRSA<br />

(Vancomycin-resistente St. aureus)


<strong>Therapie</strong> von Infektionen mit MSSA<br />

Leichte Infektionen:<br />

Cephalosporin Gruppe 1/2 (z.B. Cefazolin)<br />

Isoxazolylpenicillin (Flucloxacillin)<br />

Nachteile: ungünstige Pharmakokinetik<br />

Hepatotoxizität<br />

hohe Versagerrate durch<br />

Penicillin-tolerante Stämme<br />

Aminopenicilline plus BLI<br />

Clindamycin<br />

Alternativen:<br />

Fusidinsäure bei Haut- und Knocheninfektionen<br />

Fosfomycin


<strong>Therapie</strong> von Infektionen mit MSSA<br />

Schwere Infektionen:<br />

Initial nicht allein mit ß-Lactam behandeln<br />

Geeignete Kombinationen:<br />

Cephalosporin + Clindamycin<br />

Vancomycin + Rifampicin<br />

Teicoplanin + Rifampicin<br />

Lange <strong>Therapie</strong> (4-6 Wochen); Gefahr der Abszedierung oder Rezidiv<br />

Alternativen:<br />

Kombinationen mit Fusidinsäure (Haut, Knochen)<br />

Kombinationen mit Fosfomycin<br />

Bei Staphylokokkeninfekionen wenig geeignet sind:<br />

Doxycyclin, Amoxicillin, Mezlocillin, Co-trimoxazol


Infektiologie<br />

MRSA – ein Gespenst auf den Stationen oder auch ein<br />

Problem der Ambulanz?<br />

Abstract –No. A 286 Lobo LJ and Wunderink RG (Chicago)<br />

Zunehmendes Problem der internationalen Berichte über CA MRSA Fälle;<br />

2005-07 analysiert aufgrund TMP/SUL - sowie Clindamycin – Sensibilität;<br />

Es wurden 15 Fälle mit CA MRSA Pneumonie identifiziert.<br />

keine saisonale Häufung und nur 1/15 mit Influenza vorher; 8/14 mit<br />

Nekrosen im CT, 9/15 mit frühem Pleuraerguss, davon benötigten 5/9 eine<br />

Drainage; 7 Immuninkompetent + 3 mit Diabetes --- ICU mit Clinda oder Linezolid<br />

sonst Moxifloxacin and TMP/SUL<br />

Fazit: Trotz nekrotisierender Pneumonie keine schwerer Verlauf bei CA MRSA<br />

CAP zu erwarten.


Panton-Valentine Leukozidin<br />

Rezidivierende Abszesse („Furunkulosen“) und nekrotisierender Pneumonien<br />

bzw. nekrotisierender Fasciitis sind bei S.aureus-Stämme mit Pathogenitätsfaktor<br />

verbunden (1932 in London von Panton und Valentine beschrieben).<br />

Das PVL (Leukozidin) ist ein aus zwei Komponenten (lukF und lukS)<br />

bestehendes porenbildendes Toxin, das über das GM1-Gangliosid hochspezifisch<br />

an die Zellwand von polymorphkernigen Leukozyten und Makrophagen bindet.<br />

Es kommt über die vermehrte Freisetzung von chemotaktischen Faktoren zur<br />

Vasodilatation und zum vermehrten Einstrom von Leukozyten in das entzündete<br />

Gewebe; gleichzeitig jedoch zur Hemmung der Wasserstoffperoxid-Produktion<br />

und schliesslich zum Zelltod. <strong>Die</strong> hämolytische Wirkung ist im Gegensatz zu den<br />

eng verwandten Hämolysinen von S.aureus gering. <strong>Die</strong> häufig beobachtete<br />

Gewebsnekrose ist vermutlich Folge des Leukozytenzerfalls.<br />

S. aureus Stämme mit dem Pathogenitätsfaktor PVL sind besonders virulent.<br />

Sie müssen nicht unbedingt Oxacillin-resistent sein.


<strong>Therapie</strong> der Endocarditis<br />

• ähnliche Regeln wie bei Sepsisbehandlung<br />

• Vermeidung peripherer und zentraler Venenkatheter<br />

• immer bakterizide <strong>Therapie</strong><br />

• keine Glucocorticoide (Gefahr von Klappenperforation)<br />

• <strong>Therapie</strong>dauer mindestens 3 Wochen, in der Regel bis zur<br />

Nomalisierung der BSG<br />

Erreger:Streptokokken (60-80 %), Enterokokken (5-15 %),<br />

Staphylokkokken (20-30 %), Enterobakterien (2-6 %) u.a.<br />

Initialtherapie:<br />

umgehender Beginn nach Anlegen von Blutkulturen<br />

z.B. Vancomycin + Cefotaxim<br />

Modifikation nach Vorliegen des Erregernachweises<br />

bei Staphylokokkenendokarditis:<br />

Patient H. R., ♂, 49 J.<br />

z.B. Vancomycin iv + Rifampicin iv + Gentamycin


<strong>Therapie</strong>:<br />

Patient H. R., ♂, 49 J.<br />

• Antibiotische <strong>Therapie</strong> über vier Wochen mit Gentamicin, Vancomycin und<br />

Ampicillin/Sulbactam i. v.<br />

• Dann Umstellung auf Sultamicillin und Rifampicin p. o.<br />

• Entfieberung, kompletter Rückgang der Entzündungswerte


Anamnese:<br />

Patient 06/1938, 69 J.<br />

• Aufnahme am 16.12.07 in Bergen (KWE) wegen progredienter Dyspnoe seit<br />

einigen Tagen.<br />

• Seit Jahren bereits nicht mehr körperlich belastbar.<br />

• In Bergen weitere Verschlechterung, Verlegung auf ITS und komplizierter<br />

Verlauf mit Sepsis und Nierenversagen.<br />

• 2.1.08 Verlegung auf die Weaningstation Greifswald.


Aufnahmebefund Weaning:<br />

Patient 06/1938, 69 J.<br />

• 175 cm, 160 kg, BMI 52<br />

• beatmet über Tracheostoma<br />

• wach, kooperativ<br />

• Anasarka<br />

• Kraft: Arm rechts KG2, links KG4<br />

Bein rechts KG2, links KG2-3


Diagnosen:<br />

Patient 06/1938, 69 J.<br />

• Weaningversagen<br />

• Critical illness Neuro- und Myopathie<br />

• Adipositas WHO Grad III (morbide Adipositas)<br />

- Obesitas-Hypoventilationssyndron<br />

• 3-Gefäß-KHK<br />

- Z.n. koronarer Bypass OP 1997<br />

- eingeschränkte LV-Funktion<br />

• arterielle Hypertonie<br />

• Diabetes mellitus Typ 2 (sek. insuliniert)<br />

• Z.n. Mediainsult links (Datum unklar)


<strong>Therapie</strong>:<br />

Patient 06/1938, 69 J.<br />

• systematisches Weaning mit Gewichtsreduktion, Krafttraining und Stärkung<br />

der Atemmuskelkraft durch Wechsel von Be- und Entlastung


Verlauf:<br />

Patient 06/1938, 69 J.<br />

21.1.08<br />

• Fieber >39°C, Verschlechterung der Blutgase, eitriges Trachealsekret,<br />

Auskultation bei massiver Adipositas nicht ergiebig.<br />

• Labor: CrP 198, Leuko 13,5<br />

• Rö: schlechte Aufnahmebedingungen,<br />

kardiale Stauung und Pneumonie links<br />

Diagnose:<br />

Pneumonie


Verlauf:<br />

Patient 06/1938, 69 J.<br />

21.1.08<br />

• Fieber >39°C, Verschlechterung der Blutgase, eitriges Trachealsekret,<br />

Auskultation bei massiver Adipositas nicht ergiebig.<br />

• Labor: CrP 198, Leuko 13,5<br />

• Rö: schlechte Aufnahmebedingungen,<br />

kardiale Stauung und Pneumonie links<br />

• Mikrobiologie: - Trachealsekret > 10 5 MRSA<br />

- Blutkultur: MRSA<br />

• Transösophageales Echo: keine Endokarditis<br />

Diagnose:<br />

MRSA-Pneumonie


<strong>Therapie</strong> von MRSA und BORSA<br />

Geeignete AB:<br />

Kombinationen:<br />

Fusidinsäure<br />

Rifampicin<br />

Vancomycin/Teicoplanin<br />

Fosfomycin<br />

Clindamycin (⇓ Toxine)<br />

Linezolid<br />

Daptomycin<br />

Tigecyclin<br />

Streptogramine (Quinopristin/Dalfopristin)*<br />

Chinolone 3 + 4 (unklare Stellung)<br />

Glycopeptide + Fosfomycin<br />

Glycopeptide + Rifampicin<br />

Glycopeptide + Fusidinsäure<br />

* In Dtschl. nicht mehr zugelassen


Streptogramine (Streptomyces pristinaespiralis)<br />

Zyklische Peptid-Antibiotika (Streptogramine)<br />

Neuere Derivate: Quinupristin, Dalfopristin (schwach wirksam)<br />

Wirkungsmechanismus:<br />

Synercid ® = Quinupristin (30 %) + Dalfopristin (70 %)<br />

überadditive starke Wirkung<br />

unterschiedl. HWZ: Quinupristin 3 Std.<br />

Dafopristin 1 Std.<br />

• binden an spezifische Proteine im Extrusionskanals der Ribosomen<br />

• Konformationsänderung mit starker Einengung des Kanals<br />

• Blockade der Ausschleusung neu gebildeter Peptidketten<br />

• Erliegen der Proteinsynthese bei Gabe beider Substanzen (bakterizid)<br />

• postantibiotischer Effekt durch irreversible Bindung (auf ruhende und<br />

proliferierende Keime)


Streptogramine (Streptomyces pristinaespiralis)<br />

Spektrum:<br />

Indikation:<br />

gram(+) Kokken incl. MRSA<br />

Enterococcus faecium (incl. Glykopeptid-resistente)<br />

Penicillin- u. Makrolid-resistente Pneumokokken<br />

Haemophilus influenzae<br />

Neisserien, Legionellen, Mykoplasmen,<br />

Listeria monocytogenes<br />

i.v., zentralvenösen Katheter, 5% Glucose nachspülen<br />

Reserveantibiotikum für schwerste Infektionen durch<br />

hochresistente gram-positive Erreger<br />

Nebenwirkungen:<br />

bei Mischinfektionen Kombination mit Imipenem oder<br />

Cephalosporin III<br />

Venenreizungen nach i.v.-Applikation<br />

Juckreiz, Brennen, Erythem in Gesicht,<br />

Nacken, Oberkörper<br />

Übelkeit, Erbrechen, Myalgien, Arthralgien<br />

Transaminasen und alk. Phophatase<br />

Hemmung von CYP3A4


Oxazolidinone<br />

Linezolid (Zyvoxid ® )<br />

• Hemmer der bakteriellen Proteinsynthese<br />

• oral und parenteral einsetzbar (HWZ 7 h), keine Dosisreduktion bei<br />

Niereninsuffizienz<br />

• gute Aktivität gegen MRSA, MRSE, VRE und Peni-resistente<br />

Pneukokokken<br />

• Verträglichkeit:<br />

Hemmer von MAO<br />

RR-Anstieg, Hyperthermie, ZNS-Störung,<br />

Durchfall, Kopfschmerzen, Schwindel,<br />

Interaktionen mit Tyramin


Daptomycin (Cubicin ® )<br />

• Lipopeptid-Antibiotikum aus Str. roseosporus<br />

• wirkt bakterizid auf Zellwandsynthese<br />

Spektrum:<br />

Indikationen:<br />

Nebenwirkungen:<br />

gram-positive Bakterien (incl. MRSA, VRE)<br />

komplizierte Haut- und Gewebeinfektionen<br />

durch St. aureus, Streptokokken,<br />

Enterococcus faecalis<br />

(nicht zur Pneumoniebehandlung)<br />

GIT-Störungen, Scherzen an Injektionsstelle,<br />

Fieber, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit,<br />

Exantheme<br />

Muskelschwäche, Muskelschmerzen mit CPK-<br />

Anstieg (wöchentliche Kontrollen)<br />

keine Kombination mit AM, die zur<br />

Rhabdomyolyse führen

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