2-2013 (pdf) - Gesellschaft für Archäologie in Bayern eV

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Gesellschaft für Archäologie in Bayern e. V. Mitteilungen 2 / 2013 Rotunde, vom Hengersberger Frauenberg verweisen. Spannend und auch für die bayerische Landesgeschichte von großer Bedeutung waren die neuen Erkenntnisse vom Bogenberg, dem heiligen Berg Niederbayerns, wo man vermutlich auf die Spuren eines lange Zeit gesuchten bayerischen Urklosters stieß und deutliche Hinweise auf eine Besiedlung des Bogenbergs zur Zeit der Grafen von Bogen fand. Das Schwerpunktthema des Samstagnachmittags entstand aus dem 100jährigen Jubiläum der ersten Grabungen im Altheimer Erdwerk bei Landshut. Mit neuen Fragestellungen versuchte der Regensburger Universitätsprofessor Dr. Thomas Saile zu neuen, interessanten Interpretationsansätzen zu kommen. Isabella Denk M.A. vom Landshuter Museum zeigte Möglichkeiten der Visualisierung dieses Erdwerkes auf, die in der neuen Dauerausstellung des Landshuter Museums zu sehen sind. Die drei weiteren samstagnachmittäglichen Vorträge bereicherten die niederbayerische Archäologie sozusagen um überregionale Komponenten. Neben Aspekten der wichtigen Siedlungskammer von Pestenacker, vorgestellt von Barbara Limmer M.A., stellte Kollege Mag. Jakob Maurer aus Wien die schwerpunktmäßig in Oberösterreich beheimatete Mondseegruppe vor, während Frau Dr. Ulrike Töchterle den Nordtiroler Kiechlberg mit seinen niederbayerischen Kulturkontakten präsentierte. Das am Freitag über Landshut und Umgebung niedergegangene Gewitter mit erheblichen Überschwemmungen behinderte die sonntägliche Exkursion, die in die Vorgeschichte des Raumes Landshut führte, kaum. Vorbereitet hatten die Exkursion der Landshuter Kreisarchäologe Thomas Richter M.A. und der ehemalige Außenstellenleiter des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege in Regensburg, Dr. Bernd Engelhardt. Unter Führung von Prof. Dr. Thomas Saile wurde das erste Ziel, nämlich das namengebende Grabenwerk der Altheimer Kultur besichtigt. Nach einem Abstecher ins Essenbacher Heimatmuseum ging es nach Ergolding, wo man sich die Platztopographie der wichtigen Altheimer Feuchtbodensiedlung Ergolding-Fischergasse zu Gemüte führte. Nach einem Abstecher zur spätgotischen Kirche von Berghofen mit ihren bedeutenden Wandmalereien klang die Exkursion mit einem Abstecher am Landshuter Höhenweg aus. Bayerischer Archäologiepreis Schule Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurde am 24. April der jährlich zu vergebende »Bayerische Archäologiepreis Schule« an Schüler des P-Seminars Latein des Erdinger Anne-Frank- Gymnasiums (AFG) überreicht. Bei wunderschönem Wetter begrüßte die Oberstudiendirektorin Helma Wenzl im Chagall-Hof des Erdinger Gymnasiums die zahlreich anwesenden Gäste, darunter auch einige ehemalige Schüler des P-Seminars Latein. Diese hatten in dem zweijährigen Seminar einen Führer durch das antike Erding erarbeitet. Gemeinsam mit ihrem Betreuungslehrer, Herrn Oberstudienrat Klaus-Peter Gwuzdz, und mit Hilfe des in Erding tätigen Archäologen Harald Krause M.A., übrigens auch ein ehemaliger Schüler des AFG, hatten sie ein kleines, aber feines Büchlein erarbeitet, welches die wichtigsten archäologischen Punkte der Stadt Erding erfasst und anschaulich darbietet. Dieser »antike Stadtführer«, der alles andere als antik anmutet, sondern mit ansprechender Graphik, gutem Layout und kurzen, prägnanten Texten sowohl zum Lesen, als auch zum Aufspüren der antiken Punkte in Erding animiert, soll nicht nur Einheimischen, sondern auch Touristen die weit zurückreichende Geschichte Erdings schmackhaft machen. Und wie die Verkaufszahlen zeigen, wird davon auch reger Gebrauch gemacht. Dieses nachhaltige und fundiert erarbeitete Werk war für die Gesellschaft für Archäologie in Bayern Grund genug, diese Leistung der Schüler des P-Seminars Latein mit dem »Bayerischen Archäologiepreis Schule« zu prämieren. Neben der Ehrenurkunde erging auch die Einladung an die Schüler, ihr prämiertes Projekt im Rahmen der Jahrestagung der Gesellschaft für Archäologie in Bayern, die vom 25.–27. Oktober in Erding stattfindet, vorzustellen. Äußerst bemerkenswert war die Tatsache, dass der mit der Ehrung verbundene Sachpreis von 300 € dem nächsten P-Seminar am AFG zur Verfügung gestellt wurde, welches die Erarbeitung eines Führers durch die neue archäologische Dauerausstellung des Museums Erding plant. Im Bild o. sind zu sehen: Schulleiterin Frau OStDir. Helma Wenzl, Betreuungslehrer Klaus-Peter Gwuzdz, der Erdinger Archäologe Harald Krause M.A. sowie seitens der Gesellschaft für Archäologie in Bayern die Vorstandsmitglieder Rupert Wimmer und Dr. Ludwig Husty mit Schülerinnen und Schüler des prämierten P-Seminars. II
Gesellschaft für Archäologie in Bayern e. V. Steinzeitjäger, Mönche und Herzöge Exkursion nach Burgund vom 3.–6.10.2013 Die Gesellschaft für Archäologie in Bayern kann auch in diesem Jahr wieder eine Exkursion anbieten. Die Exkursion beginnt am 3. Oktober in München. Wir reisen mit einem klimatisierten Bus direkt nach Dijon, in die Hauptstadt von Burgund. Von dort fahren wir zum Mont Lassois bei Vix, auf dem sich ein keltisches Oppidum befindet und besichtigen im Musée du Pays Châtillonnais in Châtillon-sur-Seine den Grabfund von Vix (mit dem berühmten Bronzekater) und die Funde vom Mont Lassois. Bei sehr schlechtem Wetter bieten wir als Alternative den Besuch des Muséo Parc Alésia, einem innovativen Interpretationszentrum, an. Wir befinden uns hier auf den Spuren von Caesar und Vercingetorix im antiken Alesia am Mont Auxois, wo sich das Schicksal der Kelten mit der Niederlage ihres Anführers Vercingetorix entschied. Nicht weit von Autun mit seiner romanischen Kathedrale St. Lazare und den sehenswerten römischen Denkmälern, der antiken Stadtbefestigung und dem »Janustempel«, entfernt, liegt der Mont Beuvray Die vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und der Gesellschaft für Archäologie in Bayern ausgerichtete Gesamtbayerische Archäologietagung findet auf Einladung der Stadt Erding vom 25.–27. Oktober in Erding statt (am Freitagnachmittag und Samstag in der dortigen Stadthalle; am Sonntag führt eine Bus-Exkursion zu den Sehenswürdigkeiten im Erdinger Land). (das Bibracte Caesars) mit archäologischem Gelände und Museum. Cluny war einst das wichtigste Zentrum benediktinischen Mönchstums. Von hier aus überstrahlte im 11. Jh. der Geist dieser mächtigsten Abtei das Abendland. Die Ruinen von Kirche und Kloster können besichtigt werden. Steil ragt der Kalkfelsen von Solutré über das Land (Foto o.). Die hier entdeckten Fundstücke, darunter wunderbar gearbeitete Blattspitzen, waren so bedeutend, dass eine ganze Epoche nach dem Fundort benannt wurde. Das Solutréen umfasst den Zeitraum von 20–18.000 vor unserer Zeitrechnung. Führungen vor Ort werden in Zusammenarbeit mit der Université de Bourgogne organisiert und zum Teil durch Prof. Dr. Stefan Wirth durchgeführt. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 Personen beschränkt, Mindestteilneh merzahl 15 Personen. Da die Reise rou ten planung und Kostenkalku lation bei Redaktionsschluss noch nicht abge schlossen war, können hier nur ungefähr Angaben zu Reiseroute und Reisekosten (um 550 €) gemacht werden. Jahrestagung in Erding Das genaue Programm erhalten Sie mit der Einladung. Bitte merken Sie sich den Termin schon einmal vor. Zur Tagung erscheint auch ein Exkursionsführer, den das Landesamt für Denkmalpflege, die Gesellschaft für Archäologie in Bayern und die Stadt Erding gemeinsam erarbeitet haben. Unsere Mitglieder können den Band bei der Tagung in Erding verbilligt erwerben. Aufruf an unsere Mitglieder Bitte überprüfen Sie, ob der Gesellschaft für Archäologie in Bayern e.V. Ihre aktuelle Adresse und die gültigen Kontodaten vorliegen. Nicht zustellbare postalische Sendungen und nicht einlösbare Daueraufträge verursachen erhebliche Kosten, die es zu vermeiden gilt. Vielen Dank für Ihre Mithilfe! Voranmeldungen und Platz reservierungen (unbedingt empfehlenswert) sind jedoch ab sofort möglich bei der Gesellschaft für Archäologie in Bayern e.V., z. H. Gisela Mahnkopf, E-Mail gisela@mahnkopf.de. Bitte geben Sie Namen und Adresse, DZ oder EZ, Telefonnummer und Emailadresse an; Stichwort »Burgund 2013«. Sie erhalten dann die genaue Reisebeschreibung umgehend zugesendet. Verbindlicher Anmelde schluss ist der 1. Juli 2013. Bitte beachten Sie auch unsere aktuellen Hinweise zur Exkursion nach Burgund auf der Homepage der Gesellschaft für Archäologie in Bayern: www. gesellschaft-fuer-archaeologie.de Die Tagung der Archäologischen Arbeitsgemeinschaft Ostbayern, West- und Südböhmen und Oberösterreich findet dieses Jahr vom 20.– 22. Juni turnusmäßig wieder in Bayern statt. Als Generalthema für die Tagung, die im ehemaligen Kloster Kostenz der Barmherzigen Brüder im Landkreis Straubing-Bogen durchgeführt wird, wurde »Archäologie und Naturwissenschaften« gewählt. Die Veranstaltung wird von der Gesellschaft für Archäologie in Bayern gefördert. Es treffen sich ausgewiesene Facharchäo logen aus den drei Ländern. Unseren interessierten Mitgliedern steht der Besuch des abendlichen Festvortrags offen. Da bei Redaktionsschluss der Termin des öffentlichen Abendvortrags noch nicht bekannt war, verweisen wir Interessierte auf unsere Homepage, wo der Abendvortragstermin rechtzeitig bekannt gegeben wird. Mitteilungen 2 / 2013 III
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