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August 2011 - Gemeinde Gottes

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@Jugendseite<br />

Neue Kraft<br />

Ich kann mich noch sehr gut<br />

an die schwere Zeit erinnern, die<br />

ich als junger Mann erlebte. Lange<br />

Zeit stand ich in schweren, inneren<br />

Kämpfen und hörte immer wieder<br />

eine Stimme, die mir einflüsterte:<br />

„Gib auf! Es hat sowieso keinen<br />

Zweck. Wie lange willst du noch<br />

widerstehen? Lass dich einfach treiben<br />

und genieße das Leben.“ Gott<br />

schenkte mir damals eine Vision.<br />

Ich sah einen jungen Streiter<br />

Christi. Aber nicht einen römischen<br />

Legionär mit Brustpanzer<br />

und Kurzschwert, sondern einen<br />

modernen Infanterie-Soldaten mit<br />

grüner Tarnfleck-Uniform und<br />

Sturmgewehr. Der Soldat war in einer<br />

denkbar schlechten Verfassung.<br />

Als vielleicht einziger Überlebender<br />

einer großen Schlacht versuchte er,<br />

sich durch das feindliche Gebiet<br />

zu den eigenen Einheiten durchzuschlagen.<br />

Dreck klebte an den<br />

Stiefeln und an der Hose. Die Uniform<br />

an einigen Stellen zerrissen.<br />

Getrocknetes Blut auf der Schulter<br />

ließ auf eine leichte Verwundung<br />

schließen. Der Helm saß schief und<br />

die Schnallen zur Befestigung des<br />

Helms hingen lose herunter. Abgekämpft<br />

und müde wankte er aus<br />

dem Wald auf eine Lichtung, die mit<br />

kniehohem Gras bewachsen war.<br />

Mit unsicheren Schritten ging er<br />

auf die Mitte der Lichtung zu und<br />

blieb dort leicht schwankend stehen.<br />

Er legte langsam den Kopf in den<br />

Nacken, bis er senkrecht nach oben<br />

schaute. Dabei löste sich der Helm<br />

und viel hinter ihm zu Boden. Als<br />

er so mit bloßem Haupt da stand<br />

und ich sein Gesicht sehen konnte,<br />

erkannte ich plötzlich, dass dieser<br />

Soldat ich selbst war. Das Gesicht<br />

ließ mich erschaudern. Ringe unter<br />

den Augen, dreckverschmiert und<br />

unrasiert. Es verriet große Müdigkeit<br />

und Hunger. Und dann waren<br />

da diese trüben Augen, in denen die<br />

Hoffnungslosigkeit seiner Lage geschrieben<br />

war. Er beachtete es nicht,<br />

dass sein Helm heruntergefallen war.<br />

Er schaute langsam wieder an sich<br />

herab, fasste sein Sturmgewehr am<br />

Lauf, schwang es wie eine Keule und<br />

warf es weit von sich ins hohe Gras.<br />

Dann setzte er sich auf den Boden,<br />

umklammerte die gekreuzten Beine<br />

mit den Armen und ließ den Kopf<br />

zwischen den Knien hängen. So saß<br />

er da, das Häufchen Elend. Und ich<br />

sah hoch über ihm die Aas-Geier<br />

ihre Kreise drehen. Ich erwartete<br />

jede Sekunde einen Schuss aus dem<br />

Wald, der ihn niederstrecken würde.<br />

Er war doch im Feindesland! Aber<br />

kein Schuss zerriss die Stille. Er saß<br />

so einige Minuten da. Dann richtete<br />

er den Blick wieder nach oben und<br />

schaute eine Zeit lang in den blauen<br />

Himmel. Und dann sah ich, wie seine<br />

Augen klar wurden. Ein Lächeln<br />

erhellte das bisher so traurig-ernste<br />

Gesicht. Er griff hinter sich und<br />

Robert Witt, Gifhorn (DE)<br />

fasste den Helm, setzte ihn auf und<br />

schnallte ihn um. Er stand auf, ging<br />

zu der Stelle, an der sein Gewehr im<br />

Gras lag und hob es auf. Und dann<br />

lief er weiter in den Wald. Es war,<br />

als hätte er neue Kraft bekommen.<br />

Ich sah ihm nach und wusste, dass<br />

er das schaffen wird. Er wird durchkommen<br />

und bald wieder bei seinen<br />

Einheiten sein. Die Aas-Geier hatten<br />

heute Pech gehabt.<br />

Ihr lieben jungen Leute, die ihr<br />

in den Reihen der Streiter Christi<br />

steht, wenn auch ihr durch schwere<br />

Kämpfe geht, wenn der Satan euch<br />

zum Aufgeben zwingen will – gebt<br />

nicht auf! Schaut nach oben! Dann<br />

werdet ihr die Erfüllung des Wortes<br />

aus Jesaja 40,31 erleben. So wie ich<br />

es damals, vor über 10 Jahren, erlebt<br />

habe.<br />

„Aber die auf den Herrn harren,<br />

kriegen neue Kraft, dass sie<br />

auffahren mit Flügeln wie Adler,<br />

dass sie laufen und nicht matt<br />

werden, dass sie vorwärtsgehen<br />

und nicht müde werden.“<br />

16<br />

Evangeliums Posaune | 08/<strong>2011</strong><br />

Jung sein

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