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Karin Piraprez-Cormann und Karla Kämmer

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Autonomie alter Menschen fo(e)rdern<br />

Gemeinschaftlich <strong>und</strong> übergreifend:<br />

Konzept- <strong>und</strong> Qualitätsentwicklungsprozess<br />

der Altenhilfeeinrichtungen der<br />

Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens<br />

<strong>Karin</strong> <strong>Piraprez</strong>-<strong>Cormann</strong>, Eupen)<br />

Leitende Inspektorin<br />

<strong>Karla</strong> <strong>Kämmer</strong>, Essen


Einführung<br />

I<br />

Statistisches:<br />

Informationen zur Deutsprachigen<br />

Gemeinschaft Belgiens<br />

Projektbeteiligte Einrichtungen<br />

II<br />

Ausgangspunkt:<br />

Heiminspektion 1999<br />

Arbeitsgruppe Pflegeplanung<br />

III<br />

Erkenntnis:<br />

Konzeptvorschlag für Planung


Einführung<br />

IV<br />

V<br />

Erwartungen:<br />

Der Deutschsprachigen Gemeinschaft<br />

Der Heimleitungen<br />

Planung:<br />

Kosten<br />

Projektdauer: 1999 - 2001<br />

VI<br />

Ergebnis:<br />

Sicht der Deutschsprachigen Gemeinschaft<br />

Aktueller Stand


I Statistisches:<br />

Bevölkerung zum 01.01.2001 = 71.036 Einwohner davon sind<br />

22% 60 Jahre <strong>und</strong> älter.<br />

850 programmierte Plätze, davon zur Zeit 627 anerkannt<br />

<strong>und</strong> 76 Plätze genehmigt<br />

Durchschnittsalter in den Alten-<strong>und</strong> Pflegeheimen: 83 Jahre<br />

Durchschnittliche Wohndauer: 2.5 Jahre<br />

Anteil der Bewohner mit schwerem oder schwerstem<br />

Pflegebedarf: 65% der Bewohner


I Statistisches:<br />

Entwicklung der Altersstruktur bis 2020<br />

(Statistik INS<br />

Gesamtbevölkerung<br />

in der D. G. Bevölkerung 60><br />

Anteil am<br />

Gesamt<br />

2000 70990 15529 21,80%<br />

2001 71196 15841 22,20%<br />

2002 71348 16141 22,60%<br />

2003 71488 16259 22,70%<br />

2004 71618 16322 22,70%<br />

2005 71739 16271 22,70%<br />

2006 71856 16420 22,80%<br />

2007 71969 16562 23,00%<br />

2008 72081 16761 23,20%<br />

2009 72194 16910 23,40%<br />

2010 72306 17108 23,60%<br />

2015 72883 18045 24,70%


I Statistisches:<br />

Entwicklung des Bevölkerungsanteils der<br />

Menschen von 80 Jahren <strong>und</strong> mehr:<br />

Belgien Wallonien DG<br />

2003 4.17 4.17 3.76<br />

2010 5.12 5.07 5.03<br />

2020 6.67 5.21 6.00<br />

2025 5.85 5.25 6.02<br />

2030 6.87 6.52 6.45


I Statistisches:<br />

Altenheimplätze<br />

Pflegeheim<br />

-plätze<br />

Marienheim<br />

47<br />

59<br />

Haus Katharina<br />

29<br />

Katharinenstift<br />

73<br />

30<br />

Golden Morgen<br />

41<br />

St. Franziskus<br />

23<br />

25<br />

St. Joseph<br />

62<br />

86<br />

Hof Bütgenbach<br />

30<br />

64<br />

Sankt Elisabeth<br />

18<br />

42<br />

Weiter haben teilgenommen das<br />

Alten-<strong>und</strong> Pflegeheim AIOMS<br />

Moresnet sowie die Kranken-<br />

Regina<br />

APH St. Joseph<br />

39<br />

35<br />

60


I Statistisches:<br />

Struktur der Heime<br />

3 Heime in öffentlich – rechtlicher Trägerschaft<br />

2 privat gewerbliche Heime<br />

3 privat gemeinnützige Heime<br />

mit Ausnahme von 2 Altenheimen bieten alle<br />

anderen gemischte Strukturen AH - PH an.<br />

Einige Heime bieten zudem Betreutes Wohnen, Tagespflege,<br />

Mittagstisch <strong>und</strong> Kurzzeitpflege an.


I Statistisches:<br />

Architektur<br />

Vielfach sind die Heime bereits renoviert bzw. Neubauten initiiert.<br />

Bestehende Gebäude, zum großen Teil krankenhausähnlich oder<br />

als Erholungsheim für ältere Menschen ohne hohen Pflegebedarf,<br />

sind als Ausbau- <strong>und</strong> Umbauprojekte in Planung.<br />

Ausbau:<br />

Die Kapazität von 6 Heimen sollen bis 2004 um Insgesamt 86 Plätze<br />

(ca. 10% der Gesamtbelegung) erweitert werden.


Die ganzheitliche Vision des älteren Menschen in seinem<br />

Lebensumfeld ist nur unzureichend entwickelt.<br />

II Ausgangspunkt Heiminspektion:<br />

Die Heimordnung beinhaltet nur unzureichende Angaben zur<br />

Mitwirkung <strong>und</strong> Mitbestimmung der Bewohner <strong>und</strong> auch<br />

zuwenig Hinweise zum Respekt der Rechte.<br />

Die Pflegedossiers konzentrieren sich auf die<br />

Abhängigkeit insbesondere die körperlichen Gebrechen<br />

der zu Pflegenden.<br />

Der individuelle Pflegeplan ist weder systematisch noch<br />

abgestimmt (koordiniert) innerhalb des Personals.<br />

Es gibt keine Gesamtübersicht über die Situation <strong>und</strong> den Bedarf<br />

der Bewohner.<br />

Es gibt keine schriftliche Auswertung der geleisteten Pflege.


II Ausgangspunkt:<br />

„Pflegeplanung“<br />

der KPVDB<br />

(Krankenpflegevereinigung in der DG)<br />

Umfasst die Pflegedienstleitungen der<br />

8 Altenheime der DG


III<br />

Erkenntnis:<br />

zu den<br />

Heim- <strong>und</strong> Pflegekonzepten<br />

1. Gesetzgebung der Deutschsprachigen<br />

Gemeinschaft:<br />

Dekret vom 9.5.1994 bezüglich<br />

Aufnahmestrukturen für Senioren<br />

Respekt des Privatlebens<br />

Respekt der persönlichen Rechte


III<br />

Erkenntnis:<br />

Wenn wir einen Pflegeplan wünschen, muss<br />

zuerst das Konzept definiert werden auf dem<br />

dann der Plan aufbaut.<br />

Das Pflegekonzept muss auf einer Philosophie<br />

gründen, einem Wohn-<strong>und</strong> Begleitungskonzep<br />

des Heimes.


IV Erwartungen:<br />

Vorstellungen der<br />

Deutschsprachigen Gemeinschaft<br />

zum Heimkonzept


IV Erwartungen der Deutschsprachigen Gesellschaft:<br />

Das Konzept muss für die Verantwortlichen des Heimes<br />

- ein praktisches Hilfsinstrument sein für die Planung<br />

ihrer Aktivitäten <strong>und</strong> Projekte<br />

- die Prioritäten stellen in der täglichen Arbeit, sowie<br />

die Arbeitsaufteilung erleichtern<br />

- ermöglichen Zusatzangebote zu planen <strong>und</strong> zu<br />

organisieren<br />

Es soll dem Personal als Leitfaden für seine Arbeit dienen<br />

<strong>und</strong> ggf. auch bei der Anwerbung <strong>und</strong> Einführung von<br />

neuem Personal hilfreich sein.<br />

Es soll den (zukünftigen) Bewohnern <strong>und</strong> ihren Familien<br />

als Information dienen.<br />

Es soll die Basis für das künftige Pflegekonzept <strong>und</strong> die<br />

Pflegeplanung sein.


IV Erwartungen der Heimträger:<br />

Positive Einstellung mit folgender Einschränkung:<br />

Das Projekt darf nicht zu einer Erhöhung der<br />

Personaldecke führen.<br />

Die Konzepte müssen der gelebten Realität vor Ort<br />

entsprechen.<br />

Befürchtung, dass die gemeinsame Arbeit zu<br />

einem Einheitskonzept führt, das nicht die<br />

Individualität jedes Hauses ermöglicht.


V<br />

Planung nach Rechts- <strong>und</strong> Sachlage:<br />

Erlass der Regierung vom 26.2.1997<br />

bezüglich der Anerkennungsnormen<br />

Heimordnung:<br />

• muss auf die elementaren Rechte hinweisen:<br />

Privatleben, Respekt der persönlichen Freiheit<br />

inkl. der ideologischen Freiheit.<br />

• Austauschgespräche zwischen Bewohnern bzw. Ihren<br />

Vertretern <strong>und</strong> dem Begleitpersonal/ Heimleitung.<br />

• das Pflegedossier muss ein Pflegeprogramm beinhalten, das<br />

individuell auf die Bedürfnisse des Bewohners abgestimmt ist.


V Planung nach Rechts- <strong>und</strong> Sachlage:<br />

Bedeutung der Pflege <strong>und</strong> ihre Einbindung im<br />

Rahmen der Familie nach Einzug eines Bewohners ins<br />

Heim.<br />

Mangel an spezialisierten Strukturen: Bsp. für<br />

Psychisch Kranke, langwierige Krankenhausbehandlung.<br />

Grenznähe: Mangel an Krankenpflegepersonal.<br />

Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den<br />

Akteuren bei Einzug <strong>und</strong> Entlassung in Wohnstrukturen


V Planung nach Rechts- <strong>und</strong> Sachlage:<br />

Pflegeheimgesetzgebung<br />

Erlass vom 24.6.1999<br />

‣Qualitätskonzept<br />

ein Pflegeheim leistet…<br />

… Pflege <strong>und</strong> Dienste, die auf jeden einzelnen<br />

Bewohner zugeschnitten sind<br />

… Die Einrichtung entwickelt in diesem Sinne ein Qualitätskonzept<br />

zur Sicherung von qualitativ hochstehenden Pflege- <strong>und</strong><br />

Dienstleistungen sowie ihres Ablaufs.


V Planung nach Rechts- <strong>und</strong> Sachlage:<br />

Das Qualitätskonzept beinhaltet verschiedene Aspekte, darunter:<br />

- Respekt der menschlichen Würde, des Privatlebens,<br />

der ideologischen, philosophischen <strong>und</strong> religiösen<br />

Überzeugungen sowie der Einbeziehung des sozialen<br />

Umfeldes<br />

- Prozessgestaltung <strong>und</strong> Effizienz der Dienstleistungen<br />

- Kontinuität der Pflege <strong>und</strong> der Dienstleistungen sowie<br />

deren Durchführung<br />

- Systematische Auswertung der Qualität <strong>und</strong> der<br />

Effizienz der geleisteten Pflege in jedem Pflegeheim


V Planung Kosten <strong>und</strong> Aufwand :<br />

Extern: Kosten r<strong>und</strong> 25.000 €<br />

Finanziert durch<br />

• Nationallotterie<br />

• Deutschsprachige Gemeinschaft<br />

• Altenheime<br />

Intern (Altenheime):<br />

Hoher Arbeitsaufwand in den Einrichtungen<br />

Hospitation von Einrichtungen in Deutschland


VI Ergebnis & Bedeutung dieses Prozesses für die D.G.:<br />

• Änderung der Gesetzgebung in der Begrifflichkeit <strong>und</strong> in der<br />

Philosophie (von der Betreuung hin zu einem<br />

Begleitungsangebot).<br />

• Erarbeitung von Qualitätskriterien für die Opportunität von<br />

Infrastrukturmaßnahmen.<br />

• Integration der neuen Erkenntnisse aus dem Pflegekonzept<br />

in die Ausbildung zum Krankenpfleger <strong>und</strong> zum Familien<strong>und</strong><br />

Seniorenhelfer.<br />

• Qualitätsverbesserung im Heimalltag.<br />

• Erhöhung der Personalmotivation durch interessante<br />

Arbeitsplätze (auch hilfreich bei Neueinstellungen).<br />

• Verbesserte Information der Bevölkerung


VI Ergebnis aktueller Stand:<br />

Situation jetzt 2003:<br />

In jedem Haus eigene Schwerpunkte<br />

verwirklicht:<br />

-> Räumlicher Veränderung, Dekoration,<br />

Personalkleidung, Frühstücksbuffet usw....<br />

-> Pflege: Pflegeplanung &<br />

Dokumentationssystem<br />

Wichtige Basis - Beziehungspflege: d.h. jeder<br />

Bewohner hat seine „Referenzperson“<br />

Sie erstellt Pflegeplan, führt Gespräche mit<br />

Bewohnern, Familie ...<br />

Existenz fördernd:<br />

Unabhängigkeit<br />

Freude<br />

Vertrauen<br />

Sicherheit<br />

Hoffnung<br />

Wohlbefinden<br />

Sinn finden<br />

Existenz gefährdend<br />

Verlust von Unabhäng<br />

Sorge <strong>und</strong> Angst<br />

Misstrauen<br />

Trennung<br />

Isolation<br />

Ungewissheit<br />

Schmerzen<br />

Sterben<br />

Langeweile


VI Ergebnis aktueller Stand:<br />

Grenze:<br />

Sorge der Leitung, dass mehr Qualität mit mehr Personal d.h. Kosten<br />

verb<strong>und</strong>en ist <strong>und</strong> sich dieses negativ sich auf Bewohner auswirkt.<br />

Gefühl von Konkurrenz ist „offener“ vorhanden. Möglichkeiten der<br />

einzelnen Einrichtungen sind unterschiedlich. „Kleine“ verlieren<br />

Anschluss, private fühlen sich teils „getrieben“ .<br />

Eine Arbeitsmethode die eher „Mentalität der D.G.“ entspricht.<br />

Andere (frankophone) eher Schwierigkeiten?<br />

Chance:<br />

Gemeinsames Arbeiten hat sehr beflügelt. Es war eine enorme<br />

Bereicherung für alle <strong>und</strong> hat die Vernetzung <strong>und</strong> Zusammenarbeit<br />

gestärkt.<br />

Einrichtungen arbeiten wesentlich mehr zusammen.


Autonomie alter Menschen fo(e)rdern<br />

Gemeinschaftlich <strong>und</strong> übergreifend:<br />

Konzept- <strong>und</strong> Qualitätsentwicklungsprozess<br />

der Altenhilfeeinrichtungen der<br />

Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens<br />

Heimkonzepte<br />

<strong>Karla</strong> <strong>Kämmer</strong>, Essen<br />

<strong>Karin</strong> <strong>Piraprez</strong>-<strong>Cormann</strong>, Eupen)<br />

Leitende Inspektorin


Planung des Inhalts der Hauskonzepte:<br />

Inhalt:<br />

•Heimphilosophie<br />

•Handlungsrahmen<br />

•Dienstleistungsverständnis<br />

•Zielgruppen<br />

•Menschen-<strong>und</strong> Leitbild<br />

•Methodik<br />

•Gerontologische Konzepte - Pflegemodelle<br />

•Organisation <strong>und</strong> Management<br />

3x 2 Tage sowie 1/2 Tag pro Einrichtung für die Umsetzung<br />

Hinzu kommt noch eine Fortbildung in Moderation zur Leitung<br />

der Qualitätszirkel, der Angehörigen abende <strong>und</strong> der Bewohner<strong>und</strong><br />

Personalbesprechungen (4 Tage)


Überblick: Umsetzung des Heimkonzeptes in<br />

folgenden Bereichen<br />

1. Privatheit<br />

6. Selbstverwirklichung<br />

2. Würde<br />

Heime<br />

zum Leben<br />

5. Rechtssicherheit<br />

3. Unabhängigkeit<br />

4. Wahlfreiheit


1. Privatheit<br />

Angebote zur Unterstützung von Lebensqualität<br />

Therapeutische<br />

Dienste<br />

Angehörige<br />

Pflege<br />

Kirchengemeinden<br />

Lebenswelt<br />

Pflegeleistung<br />

(semi-) beruflicher<br />

Struktur<br />

Hauswirtschaft


1. Privatheit<br />

ist das Recht:<br />

allein, ungestört <strong>und</strong> unbeeinträchtigt zu<br />

sein, sowie öffentlich unbehelligt<br />

Beziehungen zu anderen Menschen<br />

pflegen zu können.


1. Privatheit


2. Würde<br />

ist die uneingeschränkte Anerkennung der<br />

inneren Wertvorstellungen eines<br />

Menschen durch die Achtung seiner<br />

Einzigartigkeit <strong>und</strong> seiner persönlichen<br />

Bedürfnisse.


2. Würde


3. Unabhängigkeit<br />

heißt ohne Rechtfertigungszwang<br />

gegenüber einer anderen Person denken<br />

<strong>und</strong> handeln zu können, einschließlich<br />

des Rechts, ein abgewogenes Risiko<br />

einzugehen.


3. Unabhängigkeit<br />

Einkaufsbummel<br />

Teilnahme am Gemeinschaftsleben


3. Unabhängigkeit


4. Wahlfreiheit<br />

ist die Möglichkeit, aus einer Reihe von<br />

Angeboten wählen zu können.


4. Wahlfreiheit


4. Wahlfreiheit


5. Rechtssicherheit<br />

ist die Wahrung aller garantierten<br />

Bürgerrechte.


5. Rechtssicherheit<br />

Präsenz r<strong>und</strong> um die Uhr


5. Rechtssicherheit


5. Rechtssicherheit


6. Selbstverwirklichung<br />

ist die Realisation der persönlichen<br />

Wünsche <strong>und</strong> die Entfaltung seiner<br />

Fähigkeiten in allen Bereichen des<br />

täglichen Lebens.


6. Selbstverwirklichung


6. Selbstverwirklichung<br />

Angehörige gehören dazu.<br />

Deshalb ist deren Anwesenheit im Heim erwünscht.


Autonomie alter Menschen fo(e)rdern<br />

Gemeinschaftlich <strong>und</strong> übergreifend:<br />

Konzept- <strong>und</strong> Qualitätsentwicklungsprozess<br />

der Altenhilfeeinrichtungen der<br />

Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens<br />

Pflegekonzeptentwicklung im Verb<strong>und</strong><br />

<strong>Karin</strong> <strong>Piraprez</strong>-<strong>Cormann</strong>, Eupen)<br />

Leitende Inspektorin<br />

<strong>Karla</strong> <strong>Kämmer</strong>, Essen


Konzept Pflege & Begleitung:<br />

Pflegekonzept für die Pflegedienstleitungen <strong>und</strong> die<br />

Wohnbereichsverantwortlichen<br />

Inhalt:<br />

• Pflegetheoretische Anbindung<br />

• Pflegeleitbild<br />

• Generelle Pflegeziele <strong>und</strong> Prinzipien der<br />

Dienstleistungsbeschreibungen, Hilfeleistungen,<br />

Pflegeorganisation (Pflegesystem, bewohnerbezogene<br />

Organisation, Aufbauorganisation)<br />

• Innere <strong>und</strong> äußere Vernetzung (Kooperation intern <strong>und</strong> extern<br />

Intern: Besprechungskultur, Arbeitskreise<br />

Extern: Angehörigenabende, K<strong>und</strong>enorientierung,<br />

Umsetzungsplanung <strong>und</strong> –formuliereung)


Überblick<br />

1. Anforderungen an Pflegekonzepte<br />

2. Theoretische Ausrichtung<br />

3. Generelle Pflegeziele <strong>und</strong> Prinzipien der Leistung<br />

4. Organisation von Begleitung & Pflege<br />

5. Kooperationsformen


Kontinuierliche<br />

Professionelle Unterstützung<br />

Neue Lebensqualität<br />

1. Anforderungen an Pflegekonzepte<br />

Neudefinition<br />

Beziehungsgestaltung<br />

Pro Aktiv Handeln<br />

Eskalation<br />

Defizit erleben<br />

Integration<br />

Sicherheit<br />

Belastung<br />

Partizipation<br />

Entfremdung


2. Theoretische Ausrichtung<br />

Lebenswelt


Biografieorientierung<br />

Als Lebensbegleiter interessieren sich die professionell<br />

Pflegenden für die Persönlichkeit der Pflegek<strong>und</strong>en. Sie zeigen<br />

Respekt vor ihrem<br />

„So-geworden-Sein", vor ihren Werten & Gewohnheiten.<br />

Ansatz: Lebensstolz, Lebensnot, Reaktionstyp, Krisenmanagement,<br />

Bewältigungsstrategien, bevorzugter Sinneskanäle, Situations- <strong>und</strong><br />

Rollenarbeit ( Validation nach Feil <strong>und</strong> Richards )<br />

Markt


3. Generelle Pflegeziele <strong>und</strong> Prinzipien der Leistung<br />

Wichtig ist, die Kontinuität des Lebens zu<br />

gewährleisten, weil Gewohntes stützt. Parallel<br />

neue Kompetenzen & positive Erfahrungen<br />

ermöglichen.


3. Generelle Pflegeziele <strong>und</strong> Prinzipien der Leistung<br />

Pflege ist Begleitung<br />

Hilfebedürftigen Menschen <strong>und</strong> ihren Angehörigen Partner im Alltag<br />

<strong>und</strong> in Krisen zu sein.<br />

Beispielsweise durch: Systemorientierte Beratung, Integration von Mediation &<br />

Trauerarbeit nach N.Canakakis


3. Generelle Pflegeziele <strong>und</strong> Prinzipien der Leistung<br />

Verantwortung für den pflegebedürftigen Menschen<br />

Professionelle Pflege fördert ein Umfeld, welches ...<br />

• Menschenrechte, Wertvorstellungen, Sitten <strong>und</strong> Gewohnheiten<br />

des Einzelnen, der Familie <strong>und</strong> der sozialen<br />

Gemeinschaft unterstützt<br />

• ausreichende Informationen bietet<br />

• Vertraulichkeit gewährt<br />

• Verantwortung für Ges<strong>und</strong>heit fördert<br />

• die natürlichen <strong>und</strong> sozialen Gr<strong>und</strong>lagen des Lebens bewahrt


3. Generelle Pflegeziele <strong>und</strong> Prinzipien der Leistung<br />

Pflegefachlichkeit<br />

Die Pflegende ist persönlich verantwortlich <strong>und</strong><br />

rechenschaftspflichtig über die Ausübung der<br />

Pflege.<br />

Sie wahrt ihre fachliche Kompetenz durch kontinuierliche<br />

Fortbildung.<br />

Sie...<br />

• erhält ihre eigene Ges<strong>und</strong>heit<br />

• wägt situationsbezogen Verantwortung <strong>und</strong> Kompetenz<br />

gegeneinander ab<br />

• reflektiert ihr berufliches Verhalten in Hinblick auf Vertrauenswürdigkeit<br />

• ringt um den Einklang von Technologie, Wissenschaft mit Sicherheit,<br />

Recht <strong>und</strong> Menschenwürde


3. Generelle Pflegeziele <strong>und</strong> Prinzipien der Leistung<br />

Professionelle Pflege setzt Standards in...<br />

• Kleinteiliger Organisation / kontinuierlicher<br />

Pflegebeziehung (Beziehungspersonenpflege)<br />

• Pflegepraxis<br />

• Pflegemanagement<br />

• Pflegeforschung, Pflegebildung & Pflegewissenschaft


3. Generelle Pflegeziele <strong>und</strong> Prinzipien der Leistung<br />

Angepasste Wohnformen<br />

Wohngruppen<br />

Cantoun<br />

Lebensraum<br />

Organisation<br />

Beziehungspflege<br />

Ca. 15 Personen<br />

Wohnküche<br />

Begleitungsteam<br />

Bezugspersonenpflege<br />

Bezugspflegender:<br />

- zuständige Pflegefachkraft<br />

- zuständige Pflegehelferin<br />

8 – 12 Personen<br />

Begleitungsteam<br />

Bezugspersonenpflege<br />

Präsenzkraft<br />

Beteiligung<br />

Autonomie<br />

Teilhabe<br />

Alltag<br />

Privatheit<br />

Tagesablaluf nach eigenen<br />

Vorstellungen<br />

Mensch bleibt Experte für sein<br />

Leben<br />

Pflegeprozessplanunng<br />

- gemeinsames Essen im<br />

Wohnzimmer<br />

- 10-Min.-Aktivierung<br />

- Schutz vor Seonsorischer<br />

Deprivation<br />

-Eindringen in Privatspähre ist<br />

an Erlaubnis geb<strong>und</strong>en<br />

Normalität Haushalt<br />

Mensch bleibt Experte für sein<br />

Leben<br />

Pflegeprozessplanunng<br />

- gemeinsames Kochen<br />

- gemeinsamer Haushalt<br />

- ergänzende Angebote<br />

Einzelzimmer<br />

- Eindringen in Privatspähre<br />

ist an Erlaubnis geb<strong>und</strong>en


3. Generelle Pflegeziele <strong>und</strong> Prinzipien der Leistung


3. Generelle Pflegeziele <strong>und</strong> Prinzipien der Leistung<br />

Vorher


3. Generelle Pflegeziele <strong>und</strong> Prinzipien der Leistung<br />

Nachher


4. Organisation von Begleitung & Pflege<br />

Mitarbeiterbefähigung bedeutet,<br />

Angebote machen.<br />

Vertrautheit auch mit<br />

den professionellen<br />

Helfern<br />

•Bezugspflege<br />

•kleinteilige<br />

Organisation


*<br />

4. Organisation von Begleitung & Pflege<br />

Organisationsformen<br />

Begleitungsteams sind interdisziplinär besetzt<br />

Ulrike Odendahl<br />

- Altenpflegerin -<br />

Uschi Kleff<br />

- Krankenschwester -<br />

Wolfgang May<br />

- Altenpfleger -<br />

Bettina Schmidt*<br />

- Pflegehelferin -<br />

Maria Schneidt<br />

- Familienpflegerin -<br />

Herr Wille<br />

13.10<br />

.<br />

Herr Prey<br />

02.10<br />

*<br />

Frau Meier<br />

12.10<br />

.<br />

Herr Schmidt<br />

01.11<br />

.<br />

Frau Otto<br />

31.09<br />

Herr Breit<br />

04.10


4. Organisation von Begleitung & Pflege


4. Organisation von Begleitung & Pflege


4. Organisation von Begleitung & Pflege<br />

Vorher


4. Organisation von Begleitung & Pflege<br />

Nachher


5. Kooperation & Vernetzung<br />

Die Pflegende sorgt für eine gute Zusammenarbeit mit<br />

den Kollegen aus allen Professionen.<br />

Sie greift zum Schutz des Klienten ein, wenn sein Wohl<br />

durch einen Kollegen gefährdet ist.


5. Kooperationsformen

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