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2013 | Ansprache Adelheid Pohl, Kunst in der Villa - Catharina de ...

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Vernissage Cathar<strong>in</strong>a <strong>de</strong> Rijke / <strong>Kunst</strong> <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Villa</strong> / 17.3.<strong>2013</strong> / 1<br />

Gestatten Sie mir, dass ich Ihnen heute als erstes e<strong>in</strong> Bild <strong>in</strong>s Gedächtnis rufe, das nicht <strong>in</strong> dieser<br />

Ausstellung hängt und so gar nicht zu diesen abstrakten Farbflächen h<strong>in</strong>ter mir zu passen sche<strong>in</strong>t.<br />

An<strong><strong>de</strong>r</strong>s als die Bil<strong><strong>de</strong>r</strong> hier stammt es aus e<strong>in</strong>er Zeit, die über 333 Jahre zurückliegt und die heute<br />

von <strong>Kunst</strong>kennern als das „Gol<strong>de</strong>ne Zeitalter <strong><strong>de</strong>r</strong> nie<strong><strong>de</strong>r</strong>ländischen Malerei“ bezeichnet wird. Es<br />

han<strong>de</strong>lt sich um „Die Spitzenklöppler<strong>in</strong>“ von Jan Vermeer, se<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>stes Bild, das nach<br />

verschie<strong>de</strong>nen Stationen <strong>in</strong> Privatbesitz und Auktionshäusern <strong>in</strong> die Sammlung <strong>de</strong>s Musée du<br />

Louvre gelangte. In dieser Ausstellung hier aber ist es als Abwesen<strong>de</strong>s <strong>de</strong>nnoch anwesend und<br />

empfängt uns als guter Geist im Bil<strong><strong>de</strong>r</strong>kab<strong>in</strong>ett nebenan. Denn dort hat Cathar<strong>in</strong>a <strong>de</strong> Rijke <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

jungen Spitzenklöppler<strong>in</strong> mit <strong><strong>de</strong>r</strong> kunstvoll strengen Frisur, aus <strong><strong>de</strong>r</strong> sich zu bei<strong>de</strong>n Seiten <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Schläfen kecke Lockensträhnen r<strong>in</strong>geln, und Jan Vermeer van Delft, <strong>de</strong>m berühmten Landsmann<br />

und Maler mit <strong>de</strong>m kle<strong>in</strong>en Oeuvre von nur 37 Gemäl<strong>de</strong>n, <strong>in</strong> ihrer gleichnamigen Serie e<strong>in</strong>e<br />

Hommage bereitet. Man weiß kaum etwas über die Geschichte dieses Bil<strong>de</strong>s. Dali fand es angeblich<br />

„großartiger“ als das „Jüngste Gericht“ von Leonardo da V<strong>in</strong>ci <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sixt<strong>in</strong>ischen Kapelle, e<strong>in</strong> -<br />

wie ich f<strong>in</strong><strong>de</strong> - seltsamer Vergleich! Es <strong>in</strong>spirierte ihn außer<strong>de</strong>m zu e<strong>in</strong>em surrealen Film, mit <strong>de</strong>m<br />

Dali-typischen, skurrilen Titel „Die Spitzenklöppler<strong>in</strong> und das Nashorn“, <strong>in</strong> <strong>de</strong>m das Bild im<br />

Verlauf <strong>de</strong>s Films explodiert.<br />

Als ich Cathar<strong>in</strong>a <strong>de</strong> Rijke <strong>in</strong> ihrem Atelier <strong>in</strong> Leverkusen besuchte, das im Vergleich zu <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

fensterlosen H<strong>in</strong>tergrundfläche <strong><strong>de</strong>r</strong> „Spitzenklöppler<strong>in</strong>“ über e<strong>in</strong>e breite Glasfront zur Straße<br />

verfügt, und sie mir ihre poetischen Vermeer-Hommagen zeigte, fielen mir e<strong>in</strong> paar spannen<strong>de</strong>,<br />

möglicherweise re<strong>in</strong> zufällige Ähnlichkeiten <strong>in</strong> ihrer Biografie und <strong><strong>de</strong>r</strong> ihres Vorbilds Vermeer auf.<br />

Es ist lei<strong><strong>de</strong>r</strong> wenig bekannt über das Leben Vermeers, <strong>de</strong>n als Joannis van <strong><strong>de</strong>r</strong> Meer 1632 <strong>in</strong> Delft<br />

geborenen und dort im Alter von 43 Jahren verstorbenen Sohn e<strong>in</strong>es wohlhaben<strong>de</strong>n Sei<strong>de</strong>nwebers,<br />

Gastwirts und <strong>Kunst</strong>händlers. Vermeers Stadt Delft ist auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Ort, <strong>in</strong> <strong>de</strong>m die 1957 <strong>in</strong> Rotterdam<br />

geborene und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Künstlerfamilie aufgewachsene Cathar<strong>in</strong>a <strong>de</strong> Rijke ihr Studium „Textil-<br />

Design“ absolvierte und 1981 mit Diplom abschloss. Dabei fällt auf, dass ihr Studienfach und ihre<br />

Ateliergründung „Spots“ für experimentelles Textil-Design auf e<strong>in</strong>e bemerkenswerte Weise mit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

auf Vermeers Bil<strong><strong>de</strong>r</strong>n meisterlich ausgeführten und <strong>de</strong>utlich spürbaren Vorliebe <strong>de</strong>s Malers für<br />

textile Muster korrespondiert.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Geme<strong>in</strong>samkeit f<strong>in</strong><strong>de</strong>t sich <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Verbun<strong>de</strong>nheit <strong><strong>de</strong>r</strong> bei<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m „Meer“, das <strong>in</strong><br />

Vermeers bürgerlichem Namen nicht nur buchstäblich präsent ist, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n mit <strong>de</strong>m er sich auch als<br />

Maler, obwohl auf ke<strong>in</strong>em se<strong>in</strong>er Werke das Meer auftaucht, durch die handschriftliche Signatur<br />

i<strong>de</strong>ntifiziert. Für Cathar<strong>in</strong>a <strong>de</strong> Rijke, die ihre letztjährige Ausstellung <strong>in</strong> Bad Kreuznach „Reise ans<br />

Meer“ betitelte, ist das Meer nicht nur e<strong>in</strong> Wort, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n e<strong>in</strong>e immer wie<strong><strong>de</strong>r</strong> gemalte Landschaft<br />

sowie auch Leitgedanke und Grenzerfahrung ihrer Malerei, wenn sie sagt: „Ich begebe mich gerne<br />

dorth<strong>in</strong>, wo die Malerei unsichtbar wird, wo sie sich von allen S<strong>in</strong>nen und aller Materialität löst.<br />

Dorth<strong>in</strong>, wo es ke<strong>in</strong>en Horizont gibt, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n nur Horizont-Ereignisse und e<strong>in</strong>e schweben<strong>de</strong>, heitere<br />

Leichtigkeit“.<br />

Was die jeweiligen biografischen Ähnlichkeiten anbelangt, ist es vermutlich eher e<strong>in</strong> kurioser<br />

Zufall, wie<strong><strong>de</strong>r</strong>um aber auch e<strong>in</strong>e schöne Po<strong>in</strong>te, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte, dass<br />

nämlich Cathar<strong>in</strong>a <strong>de</strong> Rijke <strong>de</strong>nselben Vornamen wie die Ehefrau von Vermeer hat. Und da Nomen<br />

est Omen -wie <strong><strong>de</strong>r</strong> Late<strong>in</strong>er(<strong>in</strong>) sagt – ist diese Übere<strong>in</strong>stimmung <strong><strong>de</strong>r</strong> (Vor)Namen nicht nur e<strong>in</strong><br />

Zeichen, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> gera<strong>de</strong>zu klassische Beleg für die Wahlverwandtschaft <strong><strong>de</strong>r</strong> bei<strong>de</strong>n Maler.<br />

Selbstverständlich gibt es – wie kann es auch an<strong><strong>de</strong>r</strong>s se<strong>in</strong> - weitaus mehr Unterschie<strong>de</strong>,<br />

beispielsweise die Reiselust <strong><strong>de</strong>r</strong> Künstler<strong>in</strong>, während Vermeer wohl zeit se<strong>in</strong>es Lebens Delft nie<br />

verlassen hat. Cathar<strong>in</strong>a <strong>de</strong> Rijke dagegen brach gleich im Anschluss an ihr Studium <strong>in</strong> Delft nach<br />

Paris auf, um dort e<strong>in</strong> kunstgeschichtliches Aufbaustudium zu absolvieren, danach erfolgte, außer<br />

<strong>de</strong>n Studienreisen <strong>in</strong>nerhalb von Europa, nach USA und Afrika, noch e<strong>in</strong> zweijähriges Studium <strong><strong>de</strong>r</strong>


Vernissage Cathar<strong>in</strong>a <strong>de</strong> Rijke / <strong>Kunst</strong> <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Villa</strong> / 17.3.<strong>2013</strong> / 2<br />

Betriebswissenschaft im Bereich Kultur <strong>in</strong> Den Haag. Für 3 Jahre kehrte Cathar<strong>in</strong>a <strong>de</strong> Rijke nach<br />

Delft zurück, wo sie an <strong><strong>de</strong>r</strong> Vrije Aka<strong>de</strong>mie Siebdruck unterrichtete. 1989 zog sie dann nach Köln,<br />

grün<strong>de</strong>te dort ihr Atelier und war von 2000-2003 als Dozent<strong>in</strong> für das „Art-Projekt“ verantwortlich.<br />

1992 bezog sie e<strong>in</strong> neues Atelier <strong>in</strong> Kerpen und 1999 schließlich das <strong>in</strong> Leverkusen, wo ich sie<br />

besuchte und wo sie nun seit fast 14 Jahren mehr o<strong><strong>de</strong>r</strong> weniger sesshaft ist. Das h<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>t sie aber<br />

ke<strong>in</strong>eswegs daran, <strong>Kunst</strong>- und Malreisen zu „europäischen Landschaften“ zu organisieren und zu<br />

veranstalten.<br />

V<strong>in</strong>cent van Gogh, <strong><strong>de</strong>r</strong> eher zufällig auf die Werke se<strong>in</strong>es außerhalb von Delft wenig bekannten<br />

Landsmanns aufmerksam wur<strong>de</strong>, urteilt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Brief an se<strong>in</strong>en Freund Emile Bernard, dass man<br />

„<strong>in</strong> <strong>de</strong>n paar Gemäl<strong>de</strong>n Jan van <strong><strong>de</strong>r</strong> Meers zwar die ganze Farbtonleiter f<strong>in</strong><strong>de</strong>“, doch dass für diesen<br />

Maler das Zusammenspiel und die Harmonie von „Zitronengelb, blassem Blau und Hellgrau“<br />

beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s „kennzeichnend“ seien. E<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>- und Wertschätzung, die Cathar<strong>in</strong>a <strong>de</strong> Rijke – schaut<br />

man sich ihre Vermeer-Bil<strong><strong>de</strong>r</strong> an – ganz offensichtlich teilt.<br />

Beg<strong>in</strong>nen wir also mit <strong>de</strong>m für mich ersten Bild <strong><strong>de</strong>r</strong> Serie, <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>m Porträt <strong><strong>de</strong>r</strong> „Spitzenklöppler<strong>in</strong>“<br />

re<strong>in</strong> äußerlich wohl ähnlichsten Nachempf<strong>in</strong>dung. Wir sehen die über ihre Handarbeit gebeugte<br />

Gestalt e<strong>in</strong>er ganz <strong>in</strong> sich versunkenen Frau. Ihr dunkel beschattetes Antlitz lässt ihre Gesichtszüge<br />

im Unbestimmten, setzt sich aber scharf von <strong>de</strong>m breiten weißen Spitzenkragen ab, <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>in</strong> <strong>de</strong>m<br />

seitlich e<strong>in</strong>fallen<strong>de</strong>n Licht aufleuchtet und die ebenfalls außergewöhnlich hell konturierten Hän<strong>de</strong><br />

unmerklich berührt. Der Grundton <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s ist e<strong>in</strong> warmes, stimulieren<strong>de</strong>s Zitronengelb, das im<br />

Bereich <strong>de</strong>s Klöppelkissens und von da ausgehend gera<strong>de</strong>zu mystisch anmuten<strong>de</strong> grüngraue<br />

Verfärbungen annimmt.<br />

Auf <strong>de</strong>m zweiten Bild ist die Spitzenklöppler<strong>in</strong> dabei, sich fast unmerklich vom Betrachter zu<br />

verabschie<strong>de</strong>n. Ihr allmählicher Rückzug <strong>in</strong> das diffuse Hellbraun <strong>de</strong>s durchlässigen H<strong>in</strong>tergrunds<br />

br<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e kaum merkliche Bewegung <strong>in</strong> die Momentaufnahme und das Bild gera<strong>de</strong>zu aus <strong>de</strong>m<br />

Gleichgewicht. Gleichzeitig wird <strong><strong>de</strong>r</strong> Blick <strong>de</strong>s Betrachters auf <strong>de</strong>n an se<strong>in</strong>em seitlichen Knauf<br />

erkenntlichen Arbeitstisch, auf die schwer herabfallen<strong>de</strong> Tisch<strong>de</strong>cke und das seitliche<br />

Klöppelkissen, die sich mit Macht <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Vor<strong><strong>de</strong>r</strong>grund geschoben haben, gelenkt. Und wenn Sie<br />

genau h<strong>in</strong>schauen, ent<strong>de</strong>cken Sie, dass <strong>in</strong> <strong>de</strong>m mehrfarbigen Schwarz <strong><strong>de</strong>r</strong> P<strong>in</strong>selstriche, das auf<br />

diesen Gegenstän<strong>de</strong>n lastet, hier und da e<strong>in</strong> Gelb durchsche<strong>in</strong>t, an <strong>de</strong>n Rän<strong><strong>de</strong>r</strong>n aufleuchtet, e<strong>in</strong><br />

letztes Mal durch die Haare <strong><strong>de</strong>r</strong> Spitzenklöppler<strong>in</strong> streift und ihre Löckchen umspielt, während sich<br />

e<strong>in</strong> strähnig herabfließen<strong>de</strong>s, seidiges Purpurrot aus <strong>de</strong>m Klöppelkissen löst.<br />

Im dritten und vierten Bild <strong><strong>de</strong>r</strong> Serie öffnet sich plötzlich vor uns die Tiefe e<strong>in</strong>es Raums, e<strong>in</strong>es<br />

Interieurs, <strong>de</strong>m se<strong>in</strong>e Bewohner<strong>in</strong>, die Spitzenklöppler<strong>in</strong>, abhan<strong>de</strong>n gekommen ist. Ihr leerer Stuhl<br />

ist an <strong>de</strong>n Arbeitstisch gerückt, während gegenüber von ihm, direkt am Bildrand, e<strong>in</strong> barocker<br />

rotgepolsterter Stuhl <strong>de</strong>n Betrachter zum Sitzen e<strong>in</strong>lädt. Von da aus geht <strong><strong>de</strong>r</strong> Blick direkt zu e<strong>in</strong>em<br />

kle<strong>in</strong>en seitlichen Fenster, <strong>de</strong>ssen Gard<strong>in</strong>e sich wie von e<strong>in</strong>em leichtem Luftzug beseelt, sanft<br />

aufbauscht. Als Lichtquelle kaum ausreichend hat dieses Fenster für mich eher die Be<strong>de</strong>utung e<strong>in</strong>es<br />

Zitats, e<strong>in</strong>er <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Kunst</strong>geschichte traditionell verwen<strong>de</strong>ten Metapher für e<strong>in</strong> Bild im Bild. Damit<br />

aber – so me<strong>in</strong>e ich - thematisiert Cathar<strong>in</strong>a <strong>de</strong> Rijke nicht nur die Vermeersche<br />

„Spitzenklöppler<strong>in</strong>“, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n verweist mit ihren Vermeer-Bil<strong><strong>de</strong>r</strong>n auf die Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>heit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

<strong>Kunst</strong>form Bild als reflexives Medium.<br />

Was mich aber auf <strong>de</strong>m eben beschriebenen dritten und vierten Bild <strong><strong>de</strong>r</strong> Serie beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s fasz<strong>in</strong>iert,<br />

ist dieses magische Licht aus <strong>de</strong>m Off. Auf <strong>de</strong>m e<strong>in</strong>en Bild fällt es <strong>in</strong> Kaska<strong>de</strong>n von teils flockigem<br />

teils fließen<strong>de</strong>m Zitronengelb auf <strong>de</strong>n Tisch und die gemusterte Decke. Auf <strong>de</strong>m an<strong><strong>de</strong>r</strong>en beleuchtet<br />

dämmrig here<strong>in</strong>wehen<strong>de</strong>s Blaugrau <strong>de</strong>n <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Vor<strong><strong>de</strong>r</strong>grund gerückten Arbeitsplatz wie e<strong>in</strong>e Textur.<br />

Das Genrebild Vermeers mutiert hier zu e<strong>in</strong>em Stillleben <strong><strong>de</strong>r</strong> verlassenen Objekte, die <strong>in</strong> ihrer<br />

konkreten Gegenständlichkeit nur noch vague zu erkennen s<strong>in</strong>d. Unter <strong>de</strong>m E<strong>in</strong>fluss <strong>de</strong>s Lichts<br />

quellen die Konturen <strong>in</strong> überbor<strong>de</strong>n<strong><strong>de</strong>r</strong> malerischer Pracht auf und formen e<strong>in</strong>e dynamische


Vernissage Cathar<strong>in</strong>a <strong>de</strong> Rijke / <strong>Kunst</strong> <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Villa</strong> / 17.3.<strong>2013</strong> / 3<br />

Materialität aus pastosen Farbnuancen. Mit dieser Malweise befreit Cathar<strong>in</strong>a <strong>de</strong> Rijke die Objekte<br />

aus ihrer D<strong>in</strong>ghaftigkeit und Funktionalität <strong>in</strong>nerhalb <strong>de</strong>s Interieurs und verfertigt aus <strong>de</strong>m<br />

Stillleben malerischer Objekte ganz allmählich e<strong>in</strong>e Hommage an die poetische <strong>Kunst</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Malerei.<br />

Und nun zu e<strong>in</strong>em Highlight dieser Ausstellung, <strong>de</strong>m großformatigen Acrylbild h<strong>in</strong>ter mir. Aber<br />

<strong>in</strong><strong>de</strong>m ich das sage, wird mir bewusst, dass ich die offensichtliche Tatsache, dass es sich hier<br />

eigentlich um zwei Bil<strong><strong>de</strong>r</strong> han<strong>de</strong>lt, ganz automatisch übergehe. Damit aber überspr<strong>in</strong>ge ich <strong>de</strong>n<br />

schmalen Spalt, <strong><strong>de</strong>r</strong> die bei<strong>de</strong>n Bil<strong><strong>de</strong>r</strong> trennt wie verb<strong>in</strong><strong>de</strong>t und als magische Mittell<strong>in</strong>ie <strong>de</strong>n<br />

Übergang von e<strong>in</strong>er Bildrealität <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e an<strong><strong>de</strong>r</strong>e markiert. Vone<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong> getrennt und als zwei e<strong>in</strong>zelne<br />

Werke betrachtet, präsentieren sie sich als wun<strong><strong>de</strong>r</strong>schöne, zarttonige, abstrakte Farblandschaften.<br />

Aber zusammen gesehen – so wie von <strong><strong>de</strong>r</strong> Künstler<strong>in</strong> hier gehängt - ergeben die bei<strong>de</strong>n Bil<strong><strong>de</strong>r</strong> für<br />

mich das zwiespältige Porträt e<strong>in</strong>er Frau, die Anmutung e<strong>in</strong>er fragilen Physiognomie als Frontalwie<br />

Profilansicht. Da, wo die Trennungsl<strong>in</strong>ie dieser zweiteiligen Arbeit verläuft, breitet sich an<br />

bei<strong>de</strong>n Seiten bläulich durchschimmern<strong>de</strong>s cremiges Perlmutt aus. Gera<strong>de</strong>zu liebevoll wird es von<br />

e<strong>in</strong>er sanft aufsteigen<strong>de</strong>n schwarzen L<strong>in</strong>ie umfasst. E<strong>in</strong>e Halspartie zeichnet sich ab, e<strong>in</strong>e<br />

Augenbraue schwebt über e<strong>in</strong>em dunklen Auge, e<strong>in</strong>e Stirn <strong>de</strong>utet sich an. Und dann <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

L<strong>in</strong>ienverlauf auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Seite rechts von <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitte: <strong><strong>de</strong>r</strong> blasse Schatten e<strong>in</strong>es glanzlosen Auges, die<br />

Kontur e<strong>in</strong>er spitz zulaufen<strong>de</strong>n Nase, die Rundung e<strong>in</strong>es vollen K<strong>in</strong>ns und etwas oberhalb davon<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> übermütige schnelle Kr<strong>in</strong>gel, <strong><strong>de</strong>r</strong> das von unten aufsteigen<strong>de</strong> fleckige Schwarzbraun umkreist.<br />

Jenseits <strong><strong>de</strong>r</strong> schwarzen L<strong>in</strong>ien teilen sich jeweiliges oszillieren<strong>de</strong>s luftiges Grau und erdiges warmes<br />

Braun die Bildfläche. Sie erzeugen auf diesem schemenhaften zweifachen Gesicht unterschiedliche,<br />

teils empf<strong>in</strong>dsame teils nach<strong>de</strong>nkliche Stimmungen und <strong>in</strong>spirieren <strong>de</strong>n emphatischen Betrachter zu<br />

e<strong>in</strong>er Wahrnehmung dieses Gemäl<strong>de</strong>s als sensibles Selbstporträt und hypothetisches<br />

Bewusstse<strong>in</strong>sbild.<br />

Wenn man <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Ausstellung von Bild zu Bild geht, vor e<strong>in</strong>igen verweilt, an<strong><strong>de</strong>r</strong>e dagegen<br />

vielleicht nur mit e<strong>in</strong>em flüchtigen Blick streift, ähnelt diese Situation bisweilen e<strong>in</strong>er Begegnung<br />

von Bekannten, die oftmals mit <strong>de</strong>n zur bloßen Konvention geronnenen Worten „nice to meet you“<br />

beg<strong>in</strong>nt und en<strong>de</strong>t. Und nun begrüßt uns auch oben im Kam<strong>in</strong>raum e<strong>in</strong> 150 x 200 cm breites<br />

großformatiges Bild mit genau diesen Worten. Man könnte <strong><strong>de</strong>r</strong> Ansicht se<strong>in</strong>, uns, <strong>de</strong>n<br />

Vernissagebesuchern wür<strong>de</strong> damit auf e<strong>in</strong>e leicht ironisieren<strong>de</strong> charmante Art e<strong>in</strong> Spiegel<br />

vorgehalten o<strong><strong>de</strong>r</strong> – e<strong>in</strong>e an<strong><strong>de</strong>r</strong>e mögliche Variante – hier wür<strong>de</strong> die Autonomie e<strong>in</strong>es <strong>Kunst</strong>werks,<br />

das <strong>de</strong>n Betrachter mit <strong><strong>de</strong>r</strong> immer gleichen förmlichen Freundlichkeit empfängt, ansonsten aber auf<br />

Abstand hält, zur Ansicht gebracht. Denn sche<strong>in</strong>t es nicht so, als wür<strong>de</strong>n sich die bei<strong>de</strong>n<br />

Kopfgeburten auf <strong>de</strong>m Bild für <strong>de</strong>n Betrachter gar nicht <strong>in</strong>teressieren, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n eher <strong>in</strong> sich selbst<br />

ruhen und <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> leuchten<strong>de</strong>n Harmonie e<strong>in</strong>er vielschichtigen Farbigkeit e<strong>in</strong>e <strong>de</strong>m Betrachter<br />

vergleichbare Position beziehen? Mir jedoch gefällt dieses Bild, weil es für mich auf e<strong>in</strong>e sehr<br />

e<strong>in</strong>fühlsame und poetische Weise Nähe thematisiert, e<strong>in</strong>e Nähe, die ke<strong>in</strong>e bloße Kopfsache ist.<br />

Me<strong>in</strong>e Damen und Herren, das folgen<strong>de</strong> Zitat erkennen Sie bestimmt sofort wie<strong><strong>de</strong>r</strong>:<br />

Alice war es allmählich leid, neben ihrer Schwester am Bachufer stillzusitzen … sie hatte wohl e<strong>in</strong>o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

zweimal e<strong>in</strong>en Blick <strong>in</strong> das Buch geworfen, <strong>in</strong> <strong>de</strong>m ihre Schwester las, aber nirgends waren<br />

dar<strong>in</strong> Bil<strong><strong>de</strong>r</strong> … abgedruckt - „und was für e<strong>in</strong>en Zweck haben schließlich Bücher“, sagte sich Alice,<br />

„<strong>in</strong> <strong>de</strong>nen überhaupt ke<strong>in</strong>e Bil<strong><strong>de</strong>r</strong> … vorkommen?“<br />

Ja, es ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Anfang von „Alice im Wun<strong><strong>de</strong>r</strong>land“ und hier <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Villa</strong> sehen Sie nun die „Bil<strong><strong>de</strong>r</strong>“,<br />

die Alice im Buch ihrer Schwester vermisst haben könnte, Cathar<strong>in</strong>a <strong>de</strong> Rijkes Serie „Alice <strong>in</strong><br />

Won<strong><strong>de</strong>r</strong>land“. Ich gestehe, als ich sie sah, versuchte ich natürlich sofort, auf <strong>de</strong>n wun<strong><strong>de</strong>r</strong>samen<br />

Bleistift- und Krei<strong>de</strong>zeichnungen irgen<strong>de</strong>twas von Carrolls Alice, <strong>de</strong>m vorwitzigen Mädchen im<br />

blauen Kleid mit <strong><strong>de</strong>r</strong> weißen Schürze und <strong>de</strong>n schwarzen Riemchenschuhen o<strong><strong>de</strong>r</strong> me<strong>in</strong>en<br />

Liebl<strong>in</strong>gsfiguren, <strong>de</strong>m weißen Kan<strong>in</strong>chen, <strong><strong>de</strong>r</strong> Gr<strong>in</strong>sekatze, <strong>de</strong>m verrückten Hutmacher und <strong><strong>de</strong>r</strong>


Vernissage Cathar<strong>in</strong>a <strong>de</strong> Rijke / <strong>Kunst</strong> <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Villa</strong> / 17.3.<strong>2013</strong> / 4<br />

Haselmaus wie<strong><strong>de</strong>r</strong>zuf<strong>in</strong><strong>de</strong>n. Und ich habe e<strong>in</strong>iges – wenn auch nicht das, was ich zunächst erwartete<br />

– gefun<strong>de</strong>n, z.B. das von Cathar<strong>in</strong>a <strong>de</strong> Rijke meisterlich <strong>in</strong>terpretierte Fasz<strong>in</strong>osum <strong><strong>de</strong>r</strong> bewegten,<br />

unaufhaltsamen Zeit als e<strong>in</strong>em Zeitstrom, <strong>de</strong>m die Protagonisten <strong>in</strong> Carrolls Geschichte unentwegt<br />

ausgesetzt s<strong>in</strong>d, <strong><strong>de</strong>r</strong> die orientierungslosen Figuren antreibt, sie kaum zu Atem kommen lässt und<br />

auch die Erzählung von e<strong>in</strong>em Stru<strong>de</strong>l <strong>in</strong> <strong>de</strong>n an<strong><strong>de</strong>r</strong>en reisst. Genau diesen E<strong>in</strong>druck vermitteln mir<br />

auch Cathar<strong>in</strong>a <strong>de</strong> Rijkes Zeichnungen. Sie illustrieren das Phänomen Zeit <strong>in</strong> Relation zu Fläche<br />

und Raum variantenreich und differenziert und erreichen durch die dynamische Kontrastierung von<br />

Schwarz und Rot e<strong>in</strong>e außeror<strong>de</strong>ntliche Intensität. Sie sche<strong>in</strong>en – wie die Künstler<strong>in</strong> auch - nicht zur<br />

Ruhe zu kommen und können erst von <strong><strong>de</strong>r</strong> Flächenbegrenzung aufgehalten bzw. von <strong>de</strong>m<br />

Bildrahmen gestoppt wer<strong>de</strong>n. Da schlagen z. B. auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Zeichnung XV e<strong>in</strong>e Vielzahl von schwarzen<br />

Bleistiftstrichen furiose Bögen, e<strong>in</strong>ige wer<strong>de</strong>n dabei aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Bahn geschleu<strong><strong>de</strong>r</strong>t, an<strong><strong>de</strong>r</strong>e rotieren <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em endlosen Wirbel, wie<strong><strong>de</strong>r</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>e verlieren plötzlich an Schwung, strömen breitflächig<br />

zusammen, überholen sich auf gera<strong><strong>de</strong>r</strong> L<strong>in</strong>ie und verfransen sich schließlich. Im Zentrum dieser<br />

Zeichnung ist e<strong>in</strong>e Art Vakuum entstan<strong>de</strong>n. In se<strong>in</strong>em Inneren drehen sich unentwirrbare rotbraune<br />

Knäuel, während hauchfe<strong>in</strong>e, zartgraue Haarspaltereien im aufkommen<strong>de</strong>n Luftzug verwehen. Auf<br />

dieser Zeichnung, die ich sozusagen stellvertretend für die an<strong><strong>de</strong>r</strong>en <strong><strong>de</strong>r</strong> Serie hervorgehoben habe,<br />

hat die Darstellung von Zeit – und das ist ja e<strong>in</strong> Thema dieser Zeichnungen - die symbolische Form<br />

e<strong>in</strong>er Spirale angenommen, e<strong>in</strong>er Spirale, die sich nicht nur <strong>in</strong> die Tiefe dreht, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n auch das<br />

Weite sucht. Damit überholt aber diese als Bild <strong><strong>de</strong>r</strong> Zeit gezeichnete Spirale die <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Erzählung<br />

dargestellte Fiktion von Zeit als kreisförmige Bewegung, die – wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Hamsterrad - immer<br />

wie<strong><strong>de</strong>r</strong> an <strong>de</strong>mselben Punkt ankommt. Damals jedoch, im Wun<strong><strong>de</strong>r</strong>land <strong>de</strong>s 19. Jh.s, war diese<br />

literarische Sichtweise <strong>de</strong>s Autors nicht nur für die gehetzten Protagonisten <strong><strong>de</strong>r</strong> Erzählung, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

auch für die zeitgenössischen Leser e<strong>in</strong>e schockierend neue E<strong>in</strong>sicht. Hören Sie dazu e<strong>in</strong> letztes,<br />

erhellen<strong>de</strong>s Zitat aus „Alice h<strong>in</strong>ter <strong>de</strong>n Spiegeln“:<br />

„Jetzt! Jetzt!“ rief die König<strong>in</strong>. „Schneller! Schneller!“ Und nun sausten sie so schnell dah<strong>in</strong>, dass<br />

sie be<strong>in</strong>ahe nur noch durch die Luft segelten und <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n kaum berührten, bis sie plötzlich, als<br />

Alice schon <strong><strong>de</strong>r</strong> Erschöpfung nahe war, <strong>in</strong>nehielten, und im nächsten Augenblick saß Alice<br />

schw<strong>in</strong>dlig und atemlos am Bo<strong>de</strong>n.<br />

Voller Überraschung sah sich Alice um. „Aber ich glaube fast, wir s<strong>in</strong>d die ganze Zeit unter diesem<br />

Baum geblieben! Es ist ja alles wie vorher!“<br />

„Selbstverständlich“, sagte die König<strong>in</strong>. Hierzulan<strong>de</strong> musst du so schnell rennen wie du kannst,<br />

wenn du am gleichen Fleck bleiben willst.“<br />

Me<strong>in</strong>e Damen und Herren, lei<strong><strong>de</strong>r</strong> musste ich aus Zeitgrün<strong>de</strong>n die Körper- bzw. „Bodybil<strong><strong>de</strong>r</strong>“ von<br />

Cather<strong>in</strong>a <strong>de</strong> Rijke – und damit me<strong>in</strong>e ich nicht irgendwelche Tra<strong>in</strong>er <strong>in</strong> Fitnesszentren - unerwähnt<br />

lassen. Ich möchte Ihnen aber statt<strong>de</strong>ssen zum Schluss noch e<strong>in</strong>e wahre Geschichte erzählen, die<br />

sich neulich im Internet ereignete. Dort hatte Facebook nämlich die Seite <strong>de</strong>s Pariser Musée Jeu <strong>de</strong><br />

Paume gesperrt, weil das Museum <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Ausstellung u.a. das Bild „Létu<strong>de</strong> <strong>de</strong> nu“ von Laure<br />

Guillot aus <strong>de</strong>m Jahr 1940 zeigte. „Es wi<strong><strong>de</strong>r</strong>spricht unseren Regeln, Inhalte zu verbreiten, die<br />

Nacktheit enthalten“, begrün<strong>de</strong>te e<strong>in</strong>e Facebook-Sprecher<strong>in</strong> das Vorgehen. Dies geschehe, um<br />

Facebook „als sichere und vertrauenswürdige Lebenswelt beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s für M<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>jährige, die unsere<br />

Seite nutzen, zu erhalten“. Es sche<strong>in</strong>t, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> global agieren<strong>de</strong> Netzwerkkonzern nicht <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Lage<br />

ist zwischen Pornografie und <strong>Kunst</strong> zu unterschei<strong>de</strong>n. Ja, da kann auch die <strong>Kunst</strong> von Cather<strong>in</strong>a <strong>de</strong><br />

Rijke nicht mehr helfen und ich b<strong>in</strong> jetzt ohneh<strong>in</strong> mit me<strong>in</strong>er <strong>Kunst</strong> am En<strong>de</strong>.<br />

© <strong>A<strong>de</strong>lheid</strong> <strong>Pohl</strong>, Freiburg


Vernissage Cathar<strong>in</strong>a <strong>de</strong> Rijke / <strong>Kunst</strong> <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Villa</strong> / 17.3.<strong>2013</strong> / 5

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