THS Newsletter 18 - Theodor-Heuss-Schule
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<strong>THS</strong> <strong>Newsletter</strong><br />
Informationen der <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong> für Schüler, Eltern, Lehrkräfte und Ausbildungsbetriebe<br />
Dezember 2012 • Ausgabe <strong>18</strong><br />
Foto: A. Hermsdorf | pixelio.de<br />
Wir wünschen allen Lesern<br />
einen guten Start ins neue Jahr,<br />
Gesundheit, Glück und Erfolg.<br />
In diesem Heft:<br />
Im neuen Erweiterungsbau auf dem Buchhügel<br />
gibt es noch einige Nüsse zu knacken<br />
Schutzgebühr: Schüler 1,00 Euro, Lehrkräfte 2,00 Euro<br />
5<strong>18</strong>84 - 2009<br />
12J A H R E<br />
<strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Berufliche <strong>Schule</strong>n der Stadt Offenbach<br />
für Wirtschaft und Gesundheit
Inhalt/Editorial<br />
2<br />
Editorial<br />
2<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
sponsored by<br />
Engagement und Empathie<br />
Live-Coaching an der <strong>THS</strong><br />
Plädoyer für Toleranz<br />
Partnerschulen aus<br />
Frankreich und Polen<br />
besuchen die <strong>THS</strong><br />
Keine Angst<br />
vor Professoren<br />
Übergänge ermöglichen<br />
und Zukunft gestalten<br />
»Toleranz ist wichtig«<br />
Junge Wirtschaftsexperten<br />
haken nach<br />
Mit Sicherheit mehr Daten<br />
Mängel im Neubau<br />
beheben<br />
Ein Ort, an dem Existenzen<br />
zugrunde gehen können!<br />
Literatur lebensnah<br />
Heiße Rhythmen aus<br />
Lateinamerika, Aerobic<br />
und Sport<br />
Abschied<br />
vom ›Lehrer fürs Leben‹<br />
Neue Kollegen stellen<br />
sich vor<br />
3<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
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8<br />
9<br />
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16<br />
»Der Idealismus wächst mit dem Abstand zum Problem«<br />
und nimmt mit dem Auftreten von Problemen oder der<br />
Konfrontation mit der Realität stetig ab. Dieses Zitat von<br />
John Galsworthy und die Ergänzung erscheint mir geeignet<br />
zu sein, um das auszudrü cken, was viele Kolleginnen und Kollegen<br />
manchmal empfinden, wenn sie an den Erweiterungsbau denken. Wir<br />
sind nun zu Beginn dieses Schul jahres endlich eingezogen – damit wurde<br />
eine mehr als 30-jährige Wartezeit beendet.<br />
Nach der Freude über den Wegfall der Dependancen und den vielfältigen<br />
Mög lichkeiten, die uns zum Beispiel das ›offene Raumkonzept‹ ermöglicht,<br />
sind seit August dieses Jahres aber auch viele Probleme entstanden,<br />
mit denen wir uns be schäftigten mussten und weiterhin müssen.<br />
Einige dieser Probleme werden in verschiedenen Beiträgen dieser Aus -<br />
gabe aufgegriffen.<br />
Wir hoffen, wenn die Baumaßnahmen im nächsten Sommer abgeschlossen<br />
sind, dass die Übergangsprobleme nicht zu dauerhaften Problemen<br />
werden, die den Unterrichtsalltag erschweren. Deshalb halte ich es für<br />
unbedingt notwendig, dass zum Beispiel ein/e Koordinator/in zukünftig<br />
die Kom munikationswege zwischen Schulleitung, der Stadt Offenbach<br />
und Hochtief koordinieren sollte, auch wenn das in dem ÖPP-Verfahren<br />
nicht schriftlich fixiert ist.<br />
Außerunterrichtliches Engagement<br />
Ansonsten kommt es nun darauf an, dass wir die uns zur Verfügung<br />
gestellten Rahmenbedingungen so nutzen, dass Lernende und Lehrkräfte<br />
unsere <strong>Schule</strong> als eine Bildungsstätte wahrnehmen, in der man sich res -<br />
pektvoll und freundlich be gegnet, in der zugehört, gefördert und gefordert<br />
wird. Jede Schülerin und jeder Schüler soll an unserer <strong>Schule</strong> die<br />
Lern be din gungen vorfinden, um den bestmöglichen Schulabschluss er -<br />
langen zu können.<br />
Ich nehme jeden Tag wahr, mit welchem Einsatz unsere Kolleginnen und<br />
Kolle gen diese Ziele umsetzen, auch in ihren Freistunden und nach ihren<br />
Unter richtsverpflichtungen mit Schülern sprechen, sie dabei mit ihren<br />
Sorgen und Befürchtungen ernst nehmen und mit ihnen gemeinsam<br />
nach Lösungen suchen. Auch werden die Pausen zunehmend dazu verwendet,<br />
den Bedürfnissen der Ler nenden gerecht zu werden, um ihre<br />
Lernausgangsbedingungen zu verbessern.<br />
Über den Unterricht hinaus zeugen der ›Info- und Kulturabend‹ (Seite 4),<br />
der Aufbau und die Koordination von Partnerschaften mit Schu len aus<br />
Frankreich und Polen (Seite 5), das Schul- und Sportfest (Seite 14),<br />
Autorenlesungen und lebendige Podiumsdiskussionen zu ak tu ellen politischen<br />
Themen von der fruchtbaren Zusammenarbeit unserer Lehrkräfte<br />
mit unseren Schülern.<br />
Ich bedanke mich bei allen Kolleginnen und Kollegen für ihr Enga ge ment<br />
und bin mir darüber bewusst, dass ich diese Zeilen hätte nicht schreiben<br />
können, wenn Sie/Ihr das mit Ihrem/Eurem Einsatz nicht realisiert hättet/en,<br />
was in dieser Ausgabe zu lesen ist.<br />
In diesem Sinne soll auch diese Ausgabe Ihnen/Euch einen Einblick in die<br />
unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Aktivitäten unserer <strong>Schule</strong><br />
ermöglichen.<br />
Impressum:<br />
›<strong>THS</strong> <strong>Newsletter</strong>‹<br />
erscheint 2 x pro Jahr<br />
und ist der aktuelle<br />
<strong>Newsletter</strong> der<br />
<strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong><br />
für Schüler, Eltern,<br />
Aus bildungsbetriebe<br />
und Lehr kräfte.<br />
Konzeption:<br />
Helmut Müssemann.<br />
Verantwortlich für den<br />
Inhalt: Stefan Falcione,<br />
Helmut Müssemann.<br />
Redaktionsteam:<br />
Gud run Bayer, Stefan<br />
Falcione, Helmut Müs -<br />
semann.<br />
Gesamtverantwortung:<br />
H. Köß ler, Schulleiter.<br />
Gestaltung:<br />
arcus design & verlag,<br />
56814 Fankel/ Mosel.<br />
www.arcusdesigns.de<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong>,<br />
Buchhügel allee 86,<br />
D-63071 Offen bach,<br />
Tel. 069 - 8065 2435,<br />
Fax 8065 3192.<br />
www.ths.schulenoffenbach.de<br />
<strong>THS</strong><strong>Newsletter</strong><strong>18</strong><br />
Dezember 2012<br />
Ihr/Euer<br />
Stefan Falcione (Personalratsvorsitzender)
3<br />
Projekte & Events<br />
DER PERSONALRAT INFORMIERT<br />
Engagement<br />
und Empathie<br />
Unser Engagement findet in der Öffentlichkeit<br />
zu wenig Beachtung<br />
Live-Coaching an<br />
der <strong>THS</strong><br />
Kolleginnen und Kollegen werden professionelle<br />
Beratung anbieten<br />
Ein Kommentar von Stefan Falcione<br />
Es gibt immer wieder Anlässe, bei denen ich nachdenklich werde<br />
und es bedauere, wie wenig die Hingabe vieler Kolleginnen und<br />
Kollegen zu ihrem Beruf des Lehrers in der Öffentlichkeit wahrgenommen<br />
wird. Es müssen von den Lehrkräften immer mehr<br />
Auf gaben übernommen werden, ohne dass dieses gewürdigt wird.<br />
Zu diesen Aufgaben zähle ich auch die Zwischen lern stands konfe -<br />
renzen, auch ›Halbzeitkonferenzen‹ genannt, die sich an unserer<br />
<strong>Schule</strong> etabliert haben. In diesen kommunizieren wir im Leh rer -<br />
team über jeden einzelne/n Schüler/in und versuchen gemeinsam<br />
mit den Lernenden angemessene, auf den Einzelfall bezogene,<br />
Lern- und Lebenshilfen zu finden. Dieses Engagement, jeder<br />
Schü lerin und je dem Schüler individuell gerecht werden zu wollen,<br />
über den oft anstrengenden Unter richtsalltag hinaus, erfordert<br />
viel Energie und Kompetenzen.<br />
Aber offenbar ist unser Berufsbild in der Öffentlich keit noch<br />
immer von vielen Klischees geprägt, die das Gegenteil von dem<br />
postulieren, was ich tagtäglich wahrnehme. Dieses verzerrte Bild<br />
der Realität anzunähern liegt meiner Auffassung nach im Auf -<br />
gaben bereich der Bildungsgewerkschaften und sollte eines ihrer<br />
zentralen Ziele für die Zukunft sein.<br />
Ich bin fest davon überzeugt, dass das Engagement vieler Kolle -<br />
gin nen und Kollegen im Zusammenspiel mit dem vielfältigen An -<br />
ge bot an Pro jekten und Kooperationen in Ergänzung zum Un ter -<br />
richt unseren Schülern die bestmögliche Basis für eine solide<br />
Ausbildung bietet. Schließlich ist es Ziel unserer Schul gemeinde<br />
da zu beizutragen, dass möglichst viele Schülerinnen und Schüler<br />
in der größtmöglichen Zahl auch das größtmögliche Glück in der<br />
Ge gen wart und Zukunft erreichen können.<br />
Das Kollegium nimmt die oft äußerst schwierigen sozialen Be din -<br />
gungen unserer Schülerinnen und Schüler als Herausforderung<br />
an und arbeitet mit vorbildlichem Engagement und Empathie.<br />
Das be wundere ich sehr. Deshalb bin ich stolz darauf, an dieser<br />
<strong>Schule</strong> arbeiten zu können.<br />
Im Bewusstsein über den eingeschränkten Wirkungskreis unseres<br />
<strong>Newsletter</strong>s hege ich trotzdem die Hoffnung, dass wir auch mit<br />
dieser Ausgabe ein wenig dazu beitragen, unser Berufsbild bei<br />
dem einen oder anderen Menschen verändern zu können.<br />
Am 14. November 2012 traf<br />
sich das Team ›Kollegiale Be -<br />
ra tung‹ zu einem ganztägigen<br />
Work shop. Die Teammitglieder<br />
wurden von der freiberuflichen<br />
Trainerin für Kommunikation<br />
und Beratung (Coaching) Hei -<br />
ke Tiersch beim Einüben von<br />
unterschiedlichen ›Live-Coa -<br />
ching-Situationen‹ unterstützt.<br />
Frau Tiersch ist seit vielen Jah -<br />
ren freiberuflich tätig. Schwer -<br />
punkte ihrer Beratungspraxis<br />
sind Kommunikationstraining<br />
und Live-Coaching.<br />
Wunschberatungsteam<br />
kann gewählt werden<br />
Das Team ›Kollegiale Beratung‹<br />
der <strong>THS</strong> wird allen Kolleginnen<br />
und Kollegen professionelle<br />
Unterstützung in Kon fliktfällen<br />
anbieten, die sich aus unserer<br />
Arbeit mit Kollegin nen/Kolle gen,<br />
Schülerinnen/Schü lern sowie mit<br />
der Schul lei tung ergeben können.<br />
Wir werden bezogen auf Ihren/<br />
Euren individuellen Wunsch und<br />
unter der Maßgabe der Dring -<br />
lich keit und des Zeitbedarfes auf<br />
Ihre/Eure Beratungswünsche<br />
ein gehen. Das bedeutet, dass wir<br />
ein Bera tungsteam aus unserer<br />
Gruppe nach Ihrem/Eurem<br />
Wunsch zu sammenstellen, dem<br />
sie vertrauen.<br />
Sie können zwei oder drei Per so -<br />
nen Ihres/Eures Vertrauens auswählen,<br />
die dann die Beratung<br />
durchführen.<br />
Wenn es gewünscht wird, kann<br />
auch eine größere Anzahl an<br />
Beratungspersonen anwesend<br />
sein. Das Beratungsteam um -<br />
fasst maximal neun Personen.<br />
In diesem Fall erhalten Sie/Du<br />
dann wahrscheinlich größere<br />
Handlungsvorschläge für Ihr/<br />
Dein jeweiliges Anliegen. In je -<br />
dem Fall arbeiten wir absolut<br />
diskret.<br />
Sprechen Sie uns an, wenn Sie<br />
sich von Kolleginnen und Kolle -<br />
gen professionelle Hilfe versprechen.<br />
In unserem Team sind folgende<br />
Kolleginnen und Kollegen:<br />
Monika Dietz, Eva Maria Dill,<br />
Jörg Eckert, Stefan Falcione,<br />
Süleyman Güleryüz Wilhelm<br />
Guth, Manfred Jakobi, Stefanie<br />
Vietor, Gudrun Wolf.<br />
<strong>THS</strong><strong>Newsletter</strong><strong>18</strong><br />
Dezember 2012
Events<br />
4<br />
Plädoyer für Toleranz<br />
Information und Kultur lassen sich unterschiedlich auf die Bühne bringen. <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-Schüler<br />
wählten ihre ganz eigenen Ausdrucksformen und betteten sie in einen Abend aus ›Pop und Politik‹.<br />
Von Harald H. Richter (›Offenbach Post‹, 8. 10. 2012)<br />
Die sechste Auflage dieser<br />
Ver anstaltungsreihe freut<br />
Schul leiter Heinrich Kößler<br />
besonders, findet sie doch im<br />
Er weiterungsbau statt – obendrein<br />
vor reichlich Publikum.<br />
So interkulturell das Programm<br />
an diesem Abend, so international<br />
auch die Gäste. Die Berufli -<br />
chen <strong>Schule</strong>n für Wirtschaft und<br />
Gesundheit am Buchhügel wollen<br />
eine Partnerschaft mit einer<br />
vergleichbaren Einrichtung in<br />
Polen eingehen. Kößler begrüßt<br />
dazu eine kleine Delegation mit<br />
Anna Matysiak an der Spitze. Sie<br />
ist Leiterin der beruflichen<br />
Schu le Zespol Szkol Ponadgim -<br />
nazjalnych aus der Nähe von<br />
Posen. Auch aus der französischen<br />
Partnerschule Sant-Yves<br />
de Baine de Bretagne sind Gäste<br />
im Publikum.<br />
Gespannt und erwartungsvoll<br />
bli cken besonders die Mitschüler<br />
den vorgesehenen Darbietungen<br />
entgegen, denn diese müssen<br />
einem laitischen Juryurteil<br />
stand halten. Acht Beiträge ge -<br />
hen in die Bewertung ein, drei<br />
Auftritte bleiben außer Konkur -<br />
renz. Am Ende siegt ›Beautiful‹<br />
der Klasse BG3; mit jeweils gleicher<br />
Punktzahl auf Platz zwei<br />
folgen ›Hinter der Maske‹ (BGlc)<br />
sowie ›Buffalo Soldier und Rocky<br />
Horror Picture Show‹ (BGla).<br />
Etwa zwei Drittel der Schüler an<br />
der <strong>THS</strong> haben einen Migra -<br />
<strong>THS</strong><strong>Newsletter</strong><strong>18</strong><br />
Dezember 2012<br />
tions hintergrund. Nicht wenige<br />
von ihnen sind mit den Klängen<br />
von Hirtenflöten, Lauten, Trom -<br />
meln und ähnlichen Instrumen -<br />
ten vertraut und vielleicht gerade<br />
deshalb interessiert daran,<br />
sich der Musik anderer Kultur<br />
als der ihren zu nähern.<br />
So stehen fünf Schüler als Ca -<br />
po eira-Gruppe auf der Bühne<br />
und bieten einen Diskurs über<br />
Hinter gründe und Ausübung der<br />
brasilianischen Kampftanzkunst,<br />
bei der es weniger um Sieg und<br />
Nie derlage geht, als um Respekt<br />
voreinander. Denn der vermeintlich<br />
martialische Kampf wird als<br />
Spiel zelebriert.<br />
Schülerinnen der Klasse<br />
BG1d erklä ren die brasilianische<br />
Kampftanz kunst<br />
Capoeira. • Foto: Georg<br />
In einer Zeit um sich greifender<br />
Diskriminierung von Minderhei -<br />
ten in der Gesellschaft prägt die<br />
Botschaft für Toleranz und ge -<br />
gen seitige Achtung auch die<br />
wei teren Darbietungen. So präsentieren<br />
Anna Ratzke und<br />
Elaem Celik ihre mit Mitschülern<br />
und Lehrer Stefan Falcione erarbeitete<br />
Interpretation der vor<br />
Jahren in ein Musikvideo gekleideten<br />
Popballade ›Beautiful‹, die<br />
zu Christina Aguileras größtem<br />
Hit wurde. Die Bildsequenzen<br />
führen vor Augen, wie es um die<br />
Lebenswirklichkeit benachteiligter<br />
Menschen überall auf der<br />
Welt bestellt ist. Millionenfach<br />
werden Menschen ausgegrenzt<br />
und gemobbt, weil sie anders<br />
sind oder wegen ihrer sexuellen<br />
Orientierung gar mit dem Tode<br />
bedroht.<br />
Die jungen Leute regen mit ihrer<br />
popmusikalisch untermalten<br />
Bildfol ge zu laitischer Reflexion<br />
eigener Verhal tensmuster an.<br />
Die Unterdrückung Andersden -<br />
kender thematisiert eine weitere<br />
Schülergruppe des Beruflichen<br />
Gymnasiums mit ihrer Ausle -<br />
gung eines Songs von Michael<br />
Jackson. Der sechste von acht<br />
Wettbewerbsauftritten mahnt zu<br />
›Augen auf‹ und beherztem Ein -<br />
treten gegen Benachteiligung.<br />
Nachhal tige Wirkung hinterlassen<br />
sieben Schüler ›Hinter der<br />
Maske‹ mit einem eigenkomponierten<br />
und getexteten Rap-<br />
Song über Voreingenommenheit.<br />
In hämmerndem Sprechgesang<br />
bringt Frontmann Stefanos Sfet -<br />
siaris die Botschaft für mehr To -<br />
leranz und Offenheit ans Publi -<br />
kum.<br />
So sehr sich die Darbie tungen<br />
unterscheiden, so deckungs -<br />
gleich ist die Intention der Ak -<br />
teu re auf der Bühne. Sie wollen<br />
inspirieren, provozieren, zum<br />
Nachdenken anregen und natürlich<br />
unterhalten.
5<br />
Projekte & Events<br />
Partnerschulen aus Polen und<br />
Frankreich besuchen die <strong>THS</strong><br />
Grundlagen für ein neues Projekt im Rahmen von ›Comenius‹ gelegt<br />
Von Gudrun Bayer<br />
Vom 3. bis 6. Oktober 2012<br />
besuchten die polnische Schul -<br />
leiterin Anna Matysiak der<br />
Partnerschule aus Gro dzisk<br />
Wiel kopolski und die Lehr kräf -<br />
te Bozena, Aldona Starosta so -<br />
wie Kolleginnen aus der französischen<br />
Partner schule Saint<br />
Yves de Bain de Bretagne Me -<br />
lanie und Julie Bécel die <strong>THS</strong>.<br />
Sie erlebten abwechslungsreiche<br />
Tage. Neben kulinarischen Erleb -<br />
nissen wie die hessische Kü che,<br />
norddeutsche Küche im Hause<br />
Bayer und internationale Küche<br />
am ›Interkulturellen Abend‹ in<br />
der <strong>THS</strong> lag der Schwerpunkt<br />
des Treffens im Kennenlernen<br />
und Vorbereiten einer gemeinsamen<br />
Kooperation.<br />
Unsere Gäste waren schon beim<br />
Rundgang durch unser neues<br />
Schulgebäude von der Innenaus -<br />
stattung und den vielen Gestal -<br />
tungs möglichkeiten begeistert,<br />
die uns für den Unterricht und<br />
Veranstaltungen zur Verfü gung<br />
stehen. Sie hospitierten auch in<br />
einigen Unterrichtsstunden und<br />
diskutierten mit den Schülern<br />
über die Unterrichtsinhalte. Hö -<br />
he punkt des Besuches war die<br />
Teilnahme am ›Interkulturellen<br />
Abend‹ der <strong>THS</strong> am 5. Oktober.<br />
Die Schulleiterin aus Polen und<br />
eine Lehrkraft waren in der Jury<br />
vertreten, um die besten Vorträ -<br />
ge zu prämieren (siehe Seite 4).<br />
Comenius-Programm<br />
In vier Doppelstunden besprachen<br />
und entwickelten wir ein<br />
gemeinsames Projekt im Rah -<br />
men des ›Comenius-Pro gramms‹.<br />
Das seit 1995 eingerichtete Pro -<br />
gramm der Europäischen Union<br />
hat das Ziel, die Zusam men ar -<br />
beit von <strong>Schule</strong>n innerhalb der<br />
EU sowie die Mobilität von Ler -<br />
nen den und Lehrkräften zu fördern.<br />
Es ist seit 2007 Teil des<br />
Programms für lebenslanges Ler -<br />
nen, mit dem bis 2013 die euro -<br />
päische Zusam men arbeit im<br />
Bildungsbereich gefördert wird.<br />
Zum Pro gramm für lebenslanges<br />
Lernen gehört auch ›Comenius‹<br />
für <strong>Schule</strong>n. Namensgeber war<br />
der Pädagoge Johann Amos<br />
Comenius.<br />
Wir verständigten uns auf das<br />
Thema: ›Europa – offen für alle?<br />
Kann jeder in Europa Karriere<br />
ma chen?‹ Wir haben vereinbart,<br />
dass die <strong>THS</strong> das Projekt koordinieren<br />
wird. Deshalb wird sie<br />
den An trag auf Kooperation mit<br />
den <strong>Schule</strong>n aus Frankreich und<br />
Polen bis zum 1. Februar 2013<br />
beim ›Pädagogischen Aus tausch -<br />
dienst Deutschland‹ (PAD) stellen.<br />
Wir hoffen nach der Ge neh -<br />
mi gung auf eine zwei jährige Ko -<br />
operation mit diesen <strong>Schule</strong>n.<br />
Dieses Projekt wird von der EU<br />
mit 22.000 Euro un terstützt. Die<br />
Arbeitssprache wird Englisch<br />
sein. So kommen sich Schüler,<br />
Lehrkräfte und Eltern europa-<br />
weit näher, diskutieren und su -<br />
chen Lösungs mög lichkeiten zu<br />
aktuellen Wirt schaftsthe men.<br />
Ifel-Institut für europäische<br />
Lehrerfortbildung<br />
Hilfreich war dazu eine Fort bil -<br />
dung des Instituts für europäische<br />
Lehrerfortbil dung (Ifel) zum<br />
Thema ›Pro jekt management für<br />
interkulturelle Austausch pro jek -<br />
te in Euro pa‹, an dem ich vom 6.<br />
bis zum 13. Oktober 2012 teil -<br />
nahm. Hier erhielt ich Tipps für<br />
ge nehmigungswirksame For mu -<br />
lierungen für den ›Come nius-<br />
An trag‹.<br />
Das Ifel-Institut (Institut für<br />
euro päische Lehrerfortbildung)<br />
mit Sitz in Hamburg bildet alle<br />
europäischen Partner für die An -<br />
tragsstellung und Fi nanzierung<br />
von Schülerprogram men aus.<br />
Das Institut veranstaltet interkulturelle<br />
Pro jekt manage ment -<br />
seminare für Lehrer und päda -<br />
go gische Fachkräfte aus Län -<br />
dern, die am Programm für le -<br />
benslanges Lernen teilnehmen.<br />
Das sind die 27 Länder aus der<br />
EU sowie die Schweiz, Türkei,<br />
Kroatien, Norwegen, Island,<br />
Liech tenstein und Mazedonien.<br />
Ich lernte dort Kolleginnen und<br />
Kollegen aus weiteren po ten ziel -<br />
len Partnerschulen kennen. Die<br />
Kollegen aus Österreich und der<br />
Slowakei haben mittlerweile zu -<br />
gesagt.<br />
Die drei Kollegen aus der be -<br />
ruflichen <strong>Schule</strong> in der Nähe<br />
von Posen, die die <strong>THS</strong> be -<br />
suchten, waren so von unserer<br />
<strong>Schule</strong> beeindruckt, dass<br />
die Pol nischlehrerin nach<br />
ihrer Rückkehr einen Arti kel<br />
über den Besuch für die Lo -<br />
kal presse schrieb, der auch<br />
veröffentlicht wur de. Hierin<br />
waren unter anderem Sätze<br />
zu lesen wie:<br />
» … die über 2.000 Schüle -<br />
rin nen und Schüler und so -<br />
wie ihre Leh rer können be -<br />
geistern«, »Bei jedem Schritt<br />
wird die freundschaftliche<br />
und durch Toleranz geprägte<br />
Be zie hung unter den Schü -<br />
lern selbst und unter den<br />
Schü lern und Lehrern sichtbar«<br />
oder »Das Mo dell der<br />
Erziehung zu To le ranz und<br />
Respekt gegen über je dem<br />
Menschen war sehr beeindruckend«.<br />
Da an der Schu le<br />
in Polen kaum Migranten<br />
anzutreffen sind, waren die<br />
polnischen Kolle gen über -<br />
rascht, als sie an der <strong>THS</strong> das<br />
gute Miteinan der der verschiedenen<br />
Na tionali täten<br />
beo bachteten. Sie hatten an<br />
einer <strong>Schule</strong>, an der Schü -<br />
lerinnen und Schü ler aus<br />
über 40 verschiedenen Hei -<br />
mat ländern gemeinsam lernen,<br />
viele Konflik te und<br />
gegenseitiges Un ver ständ nis<br />
erwartet. Diese Be den ken<br />
wurden jedoch schon am<br />
ersten Tag ausge räumt.<br />
<strong>THS</strong><strong>Newsletter</strong><strong>18</strong><br />
Dezember 2012
Projekte & Events<br />
6<br />
Keine Angst vor Professoren<br />
Das FH-Projekt ›Chancen bilden‹ führt Schüler aus nichtakademischen Familien an das Studium heran<br />
Von Marek Fritzen (›Frankfurter Rundschau‹, 7. 11. 2012)<br />
Jura? Nein. Medizin vielleicht?<br />
Auch nicht. BWL? Auf gar<br />
keinen Fall. Für Isabel Masin -<br />
gue steht fest: »Diese drei<br />
Fächer werde ich definitiv<br />
nicht studieren. Die sind einfach<br />
nichts für mich.«<br />
Masingue ist 19 Jahre alt. Der -<br />
zeit besucht sie die 13. Klasse<br />
der Bettinaschule im Frankfurter<br />
Westend. Im kommenden Früh -<br />
jahr macht sie ihr Abitur. »Im<br />
Moment kann ich nur sagen,<br />
was ich nicht studieren will.« Ein<br />
favorisiertes Studienfach hat sie<br />
noch nicht. »Eventuell Biologie,<br />
aber sicher bin ich mir wirklich<br />
noch nicht.«<br />
Oftmals schlechtere Chancen<br />
Aus diesem Grund nahm die<br />
Schü lerin am Modellprojekt<br />
›Chan cen bilden – Fit fürs Stu di -<br />
um‹ der Fachhochschule Frank -<br />
furt teil, das am 5. November<br />
2012 nach 2010 und 2011 zum<br />
dritten Mal begonnen hat. Ge -<br />
fördert vom Land und der Euro -<br />
päischen Union werden 60<br />
Frankfurter Jugendliche aus<br />
nichtakademischen Eltern häu -<br />
sern im letzten Schuljahr vor<br />
dem Abitur oder Fachabitur auf<br />
ein mögliches Studium vorbereitet.<br />
»Schüler aus nichtakademischen<br />
Familien haben trotz Abitur oftmals<br />
schlechte Chancen ein Stu -<br />
<strong>THS</strong><strong>Newsletter</strong><strong>18</strong><br />
Dezember 2012<br />
Isabel Masingue (rechts) im Gespräch mit den Mentoren Severine Sabow<br />
(links) und Constantin Bredl (Mitte). • Boeckheler<br />
dium zu beginnen«, sagt Pro jekt -<br />
leiter Frank Weyel. Gemeinsam<br />
mit Projektentwicklerin Sabrina<br />
Müller und neun studentischen<br />
Mentoren der FH leitet er das<br />
Projekt. Weyel arbeitet in der<br />
Studienberatung der Fachhoch -<br />
schule und berichtet: »Ich werde<br />
täglich mit diesem Problem konfrontiert<br />
– das Thema für das<br />
Projekt lag daher auf dem<br />
Tisch.«<br />
Durch ›Chancen bilden‹ soll den<br />
Schülern der Einstieg in ein er -<br />
folgreiches Studium ermöglicht<br />
werden. »Oft haben Schüler, in<br />
deren Familie bisher niemand<br />
studiert hat, Zweifel, ob sie für<br />
ein Studium geeignet sind. In<br />
ihren Familien fehlt es an An -<br />
sprech partnern, die ihnen bei<br />
ihren Fragen und Ängsten helfen<br />
könnten. Hier unterstützten wir<br />
gezielt«, sagt FH-Vizepräsidentin<br />
Eva-Maria Ulmer.<br />
Die Unterstützung erfolgt in<br />
Form von fünf Workshops mit<br />
Themen wie: ›Was studieren?‹<br />
oder ›Meine Stärken‹. Los ging<br />
es am Montag mit dem Start-<br />
Workshop ›Warum studieren?‹<br />
Jeder Mentor betreut dabei eine<br />
Gruppe von bis zu zehn Schü -<br />
lern.<br />
Hüseyin Yildiz ist einer der Men -<br />
toren. »Ich bin als Arbeiterkind<br />
aufgewachsen.« Heute studiert<br />
er Ingenieur-Informatik an der<br />
FH. »Als ich mit meinem Stu -<br />
dium begann, hatte ich eine<br />
Hemmschwelle ge gen über<br />
Professoren. Mit dem Projekt<br />
wollen wir versuchen, genau<br />
diese Hemmschwelle ab zubauen.<br />
Wir wollen unsere eige nen Er -<br />
fah rungen an die Schü ler weitergeben«,<br />
sagt Yildiz.<br />
Wie er berichtet, planen in seiner<br />
Workshop-Gruppe nahezu<br />
alle Schüler ein Studium. Die<br />
ersten Fragen drehten sich daher<br />
rund um die FH und um mögliche<br />
Studiengänge. »Einer der<br />
Schüler plant etwas Handwerk -<br />
liches in Verbindung mit einem<br />
Studium. Ihm konnte ich sagen,<br />
dass das an der FH in verschiedenen<br />
Fachbereichen möglich<br />
ist«, berichtet Yildiz.<br />
Auch für David Mohr steht fest,<br />
dass er studieren wird. »Ich in -<br />
teressiere mich für Wirtschafts-<br />
Informatik«, sagt der 23-Jährige.<br />
Er hat bereits eine Ausbildung<br />
absolviert. Nun macht er sein<br />
Fachabitur an der <strong>THS</strong> in Offen -<br />
bach. »Ich will es mir mit dem<br />
Studium noch einmal selbst be -<br />
weisen, auch wenn es sicher<br />
stressig wird.«<br />
Das vermutet auch Isabel Ma -<br />
singue. Daher will sie nach dem<br />
Abitur erst einmal auf Weltreise<br />
gehen. »Wenn ich zurückkomme,<br />
fange ich mit dem Studium an.«<br />
Bis dahin werde sie sich für das<br />
richtige Studienfach entschieden<br />
haben. Vielleicht auch mit Hilfe<br />
des FH-Projekts.<br />
Wer sich für das Projekt interessiert,<br />
kann sich an seine/n Klassenlehrer/in<br />
oder Herrn Ott wenden oder direkt<br />
mit der Fachhochschule Kontakt aufnehmen:<br />
Kontakt: FH FFM, Projekt ›Chancen<br />
bilden‹, Zentrale Studienberatung,<br />
Frank H. Weyel,<br />
Telefon: 069/1533-3883,<br />
E-Mail: weyel@abt-sb.fh-frankfurt.de
7<br />
Projekte & Events<br />
Übergänge ermöglichen und Zukunft<br />
gestalten<br />
Fachoberschulklassen besuchen die Fachhochschule in Frankfurt<br />
Am 26. November besuchten<br />
zwei Fachoberschulklassen der<br />
Jahrgangsstufen 11 und 12<br />
so wie weitere interessierte<br />
Schüler mit ihrem Lehrer Ste -<br />
fan Falcione die Fachhoch -<br />
schu le (FH) in Frankfurt.<br />
Dieser Besuch ist ein Element<br />
der Kooperationsvereinbarung<br />
der <strong>THS</strong> mit der FH Frankfurt.<br />
Ein weiterer Baustein ist das<br />
Projekt mit dem Titel ›Chancen<br />
bilden – Fit fürs Studium‹, wo<br />
die Teilnehmer von einer Dip -<br />
lom-Pädagogin und Studie ren -<br />
den der FH betreut und auf das<br />
Stu dium vorbereitet werden.<br />
Dieses Projekt soll dazu beitragen,<br />
die Quote der<br />
Studienabbrecher zu reduzieren.<br />
Guter Betreuungsschlüssel<br />
Gegenüber dem Studien berater<br />
der Fachhochschule, Frank<br />
Weyel, gaben viele Schüler zu<br />
Beginn der Informations ver an -<br />
staltung an, dass sie nach der<br />
<strong>Schule</strong> ein Studium an der FH<br />
machen wollen.<br />
Frank Weyel stellte die allgemeinen<br />
Voraussetzungen für einen<br />
Studiengang vor und erörterte<br />
die Vorteile eines Studiums an<br />
der FH. Im Unterschied zu Uni -<br />
versitäten sei ein Studiengang<br />
an einer Fachhochschule praxis -<br />
orientierter, da viele Studierende<br />
<strong>THS</strong><strong>Newsletter</strong><strong>18</strong><br />
Dezember 2012<br />
während des Studiums ein Prak -<br />
tikum machen müssen. Des Wei -<br />
teren würde im Vergleich zu<br />
einer Universität in kleineren<br />
Gruppen gelernt.<br />
Formal ist die Fachhochschule in<br />
vier Fachbereiche gegliedert.<br />
Nach der Einführung konnten<br />
sich die Schüler in den Fachbe -<br />
reich 2 oder 3 einwählen. Exem -<br />
plarisch für den Fachbereich 2<br />
Informatik und Ingenieurswis -<br />
senschaften erläuterte Christo -<br />
pher Scholz, Student im 3. Se -<br />
mester, welche Anforderungen<br />
Die Regelstudienzeit für einen<br />
Bachelorstudiengang beträgt<br />
sechs bzw. sieben Semester.<br />
Nach diesem berufsqualifizierten<br />
Studiengang kann man zunächst<br />
in dem erlernten Beruf arbeiten<br />
oder direkt im Anschluss einen<br />
Masterstudiengang belegen.<br />
Die se Möglichkeit ist aber an<br />
bestimmte Voraussetzungen ge -<br />
knüpft. Für die Zulassung zu<br />
einem Masterstudium muss man<br />
eine Durchschnittsnote von minin<br />
seinem Studiengang gestellt<br />
werden und gab einen Einblick<br />
in die Studieninhalte.<br />
Bestenauslese<br />
Parallel zu dieser Vorstellung er -<br />
läuterte Professor Dr. Matthias<br />
Schabel für den Fachbereich 3<br />
Wirtschaft und Recht den Auf -<br />
bau des Studienganges Betriebs -<br />
wirtschaft. Prof. Schabel lehrt<br />
seit 2006 an der FH und hat seinen<br />
Schwerpunkt im Bereich<br />
Rechnungswesen und Wirt -<br />
schaftsinformatik. Er wies da -<br />
rauf hin, dass im Studiengang<br />
Betriebswirtschaft gegenwärtig<br />
ein Numerus clausus von 1,7<br />
existiert. Dieser würde jedes Jahr<br />
aus den Abiturnoten der angenommenen<br />
Bewerber berechnet<br />
und deshalb variieren. Laut Prof.<br />
Schabel haben sich im ver gan -<br />
genen Semester auf 80 Studien -<br />
plätze in Betriebswirt schaft über<br />
4.000 Personen be worben. Er<br />
verwies aber auch da rauf, dass<br />
unter diesen Be werbern viele<br />
Mehrfachbewerber sind, die sich<br />
an verschiedenen Fach hoch -<br />
schulen bewerben. Deshalb vergab<br />
die FH vor Beginn des Win -<br />
terse mes ters zunächst 350 Zu -<br />
lassungen, weil sich ein Teil der<br />
Bewerber für ein Studium in<br />
einer anderen Stadt entschieden<br />
hatte. Im Idealfall werden so<br />
alle Plätze belegt.<br />
Harte Bedingungen
Projekte & Events<br />
8<br />
destens 2,5 beim Bachelorab -<br />
schluss erreicht haben. Prof.<br />
Schabel gab deshalb den Tipp,<br />
immer mit Blick auf die Klausu -<br />
ren zu lernen, da alle Modul -<br />
noten die abschließende End -<br />
note wesentlich bestimmen. Die<br />
Abschlussnote auf dem Bache lor<br />
of Arts ist damit die relevante<br />
Orientierung für Personalchefs.<br />
Resümee<br />
»Toleranz ist wichtig«<br />
Gonca Aydin spricht im Interview über die Ansprüche,<br />
muslimische und christliche Kinder zu unterrichten.<br />
Ursula Rüssmann führte das Interview, ›Frankfurter Rundschau‹ vom 24. November 2012<br />
Für einige Schüler hat sich ihr<br />
Stu dien- oder Be rufs wunsch<br />
nach diesem Tag konkretisiert,<br />
andere sind noch immer unentschlossen.<br />
Die Tatsache, dass es<br />
Zu lassungsbeschrän kun gen gibt,<br />
wird viele dazu veranlassen, die<br />
schulischen Möglichkeiten in -<br />
ten siver auszuschöpfen als bisher.<br />
In jedem Fall können die<br />
Schüler ihre Zukunftspläne nun<br />
realistischer einschätzen.<br />
Weitere Informationen zu diesem<br />
Themenkreis:<br />
http://www.fh-frankfurt.de<br />
Infos dazu auch auf un serer<br />
Homepage unter ›Chancen bilden –<br />
Fit fürs Studium!‹<br />
Am 21. und 22. Januar 2013 stehen<br />
die Tore der FH Frankfurt wieder<br />
offen. Alle, die sich für ein Studium<br />
interessieren, können sich informieren.<br />
Eine Anmel dung ist nicht erforderlich.<br />
Auch Lehrkräfte sind herzlich<br />
willkommen.<br />
Nähere Informationen:<br />
www.infotage-frankfurt.de<br />
<strong>THS</strong><strong>Newsletter</strong><strong>18</strong><br />
Dezember 2012<br />
Gonca Aydin hat<br />
in Izmir islamische<br />
Theologie<br />
und in Frankfurt<br />
Religions wissen -<br />
schaf ten studiert.<br />
An der <strong>THS</strong> erprobt sie mit<br />
katholischen und evangelischen<br />
Kollegen interreligiösen<br />
Religionsunter richt. Für die<br />
Ditib (Türkisch-Islamische<br />
Union der Anstalt für Religion)<br />
wird Aydin die Lehrer auswählen,<br />
die eine Lehrbefugnis<br />
für islamische Religion wollen.<br />
Frau Aydin, nach welchen Kri -<br />
terien wird die Berufungskom -<br />
mi ssion die Leh rer für den is -<br />
la mischen Religionsunterricht<br />
auswählen?<br />
Wir haben Auswahlkriterien entwickelt,<br />
über die das Kultus mi -<br />
ni s te rium noch ent scheiden<br />
muss. Auf jeden Fall müssen die<br />
Bewerber ein Lehr amtsstudium<br />
abgeschlossen haben. Solange es<br />
keine Kandidaten mit einem Ab -<br />
schluss in islamischer Theolo gie<br />
gibt, wäre es hilfreich, wenn sie<br />
islamwissenschaftliche Kennt -<br />
nisse haben. Wir sind jedenfalls<br />
gespannt, wer sich bewirbt.<br />
Sie sind ausgebildete islamische<br />
Theo login. Was sollen<br />
Kinder in der Schu le über den<br />
Islam lernen?<br />
In der Grundschule geht es um<br />
das Grundlegende, um das, was<br />
alle Muslime verbindet.<br />
Was ist denn das Grund legen -<br />
de des Islams?<br />
Es gibt ein gemeinsames Curri -<br />
culum für den Religionsunter -<br />
richt, das sagt, was gelehrt werden<br />
soll. Da geht es um Fragen<br />
wie: Was ist Gott, welche Eigen -<br />
schaften hat er, und was heißt<br />
das für das Handeln des Men -<br />
schen? Barmherzigkeit, gegenseitiger<br />
Respekt, friedliches Zu -<br />
sammenleben sind wichtige Zie -<br />
le. Die Kinder sollen natürlich<br />
den Koran kennenlernen und die<br />
Sunna, das Leben und Handeln<br />
des Propheten. Und sie sollen<br />
To leranz gegenüber anderen Re -<br />
ligionen üben und lernen, dass<br />
die großen Religionen eng verwandt<br />
sind: Islam, Christentum<br />
und Judentum stammen ja alle<br />
von Abraham ab.<br />
An der <strong>THS</strong> machen Sie mit<br />
der Verwandt schaft Ernst und<br />
geben zusammen mit christlichen<br />
Kollegen Religions unter -<br />
richt. Was ist das Ziel?<br />
Wir wollen, dass die Schüler<br />
von- und miteinander lernen<br />
statt getrennt. Wir bieten das in<br />
der 11. Klasse an, da haben die<br />
Schüler ihre eigene Religion<br />
schon kennengelernt.<br />
Um was geht es im Unter -<br />
richt?<br />
Wir behandeln zunächst die Zeit<br />
des Al-Andalus, der islamischen<br />
Hochkultur auf der spanischen<br />
Halbinsel im Mittelalter, als es<br />
einen produktiven Austausch<br />
zwischen den Religionen gab.<br />
Auf die Gegenwart bezogen<br />
spielt das Thema Toleranz eine<br />
große Rolle. Wir lesen philosophische<br />
Texte zum Beispiel von<br />
Rainer Forst und machen Bio -<br />
gra fie arbeit: Die Schüler sollen<br />
sich gegenseitig erzählen, was<br />
ihnen wichtig ist in ihrem Leben.<br />
… und die Religion?<br />
Die Religionen kommen dann<br />
erst: der Monotheismus, welche<br />
Rolle Frieden und Gerechtigkeit<br />
spielen, etc. Und wir besuchen<br />
die verschiedenen Gebetshäuser.<br />
Was löst der Unterricht aus?<br />
Sicher mehr Verständnis, gegenseitig,<br />
aber auch für die eigene<br />
Tradition. Muslimische Schüler<br />
zum Beispiel wissen oft nicht,<br />
dass es die Blütezeit des Al-An -<br />
dalus gab. Atheistische Schüler<br />
kommen in Kontakt mit religiösen<br />
Weltanschauungen.<br />
Wenn das so gut klappt,<br />
könn te man doch gleich ab<br />
der ersten Klasse interreligiösen<br />
Religionsunterricht geben?<br />
Nein, da sind die Kinder noch zu<br />
jung. Erst mal müssen sie ihre<br />
eigene Religion erfassen und da<br />
ihre Identität finden, sonst geht<br />
von Anfang an alles durcheinander.<br />
Aber mit neun oder zehn<br />
Jahren ist so ein Unterricht<br />
wünschenswert.
9<br />
Projekte & Events<br />
Junge Wirtschaftsexperten<br />
haken nach<br />
Schüler der <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong> diskutieren mit Podiumsgästen fachkundig über die Eurokrise<br />
Von Marie-Sophie Adeoso (›Frankfurter Rundschau‹, 17./<strong>18</strong>. November 2012)<br />
Austeritätspolitik. Markt-De -<br />
regulierung. Spread. Je mehr<br />
wirtschaftliche Fachbegriffe<br />
Udo Steffens, Präsident der<br />
Frankfurt School of Finance &<br />
Manage ment in der <strong>Theodor</strong>-<br />
<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong> benutzt, desto<br />
unruhiger wurde Moderator<br />
Nico Barthel. »Was bedeutet<br />
die Krise für mich und meine<br />
griechischen Mitschüler hier in<br />
Of fen bach?«, fragt der Zwölft -<br />
kläss ler schließlich und bittet<br />
um Erläuterung des Ökonomie-Vokabulars.<br />
Zumindest des Letzteren hätte<br />
es aber gar nicht bedurft: Das<br />
Publikum der Podiumsdiskussion<br />
zum Thema ›Wege aus der Wirt -<br />
schaftskrise‹ ist ohnehin bestens<br />
informiert. Die Lehrer der Fach -<br />
gruppe Politik und Wirtschaft<br />
haben die Gymnasiasten der 12.<br />
und 13. Jahrgangsstufe auf die<br />
Veranstaltung vorbereitet, und<br />
die haken nun bei den Podiums -<br />
gästen nach. Neben Stef fens<br />
sind die Landtagsab ge ordnete<br />
Janine Wissler (Links par tei) und<br />
der FAZ-Redakteur Philipp Krohn<br />
dabei. Ob es bei der Banken ret -<br />
tung nicht Inte res senkonflikte<br />
gegeben habe, weil ehemalige<br />
Goldman-Sachs-Banker in der<br />
Politik arbeiteten? Warum die<br />
Banken denn Kredite an Bürger<br />
vergeben hätten, von denen sie<br />
hätten wissen müssen, dass die<br />
Schüler Kadir Ayhanci befragt die Podiumsgäste. • Monika Müller<br />
das Geld nicht zurückzahlen<br />
können? Und warum, will ein<br />
Junge von Janine Wissler wissen,<br />
sollte eine Bank Geld zu<br />
günstigeren Zinssätzen an Grie -<br />
chenland verleihen und so freiwillig<br />
auf Gewinn verzichten?<br />
Ist bereits Licht am Ende des<br />
Tunnels zu sehen oder droht<br />
eine soziale Katastrophe?<br />
Wissler entgegnete, die Politik<br />
müsse klare Regeln für die Ban -<br />
ken aufstellen, die bereits er -<br />
folgte Erhöhung der Eigenkapi -<br />
talquote reiche da bei Weitem<br />
nicht aus. Anders als Krohn und<br />
Steffens, die bereits wieder<br />
›Licht am Ende des Tunnels‹ se -<br />
hen, was die Bewältigung der<br />
europäischen Schuldenkrise an -<br />
belangt, fürchtet Wissler, Europa<br />
könne in eine ›soziale Katastro -<br />
phe‹ rutschen. In Griechenland<br />
seien Armut und Verelendung<br />
bereits ›massiv‹. Ein Punkt, den<br />
keiner der An wesenden bestreitet.<br />
Uneins sind die Gäste lediglich<br />
darüber, wie man das Pro -<br />
blem lösen sollte. Hochschul -<br />
professor Udo Steffens hält die<br />
von Wissler geforderte Um ver -<br />
teilung gesellschaftlichen Reich -<br />
tums für den falschen Weg,<br />
stattdessen müssten Chancen<br />
geschaffen werden, um »die<br />
Leute zur Selbstständigkeit zu<br />
motivieren«. Bevor der Staat<br />
einspringe, sei die Familie zur<br />
Unterstützung in sozialen Not la -<br />
gen gefragt.<br />
Philipp Krohn mahnt, die Men -<br />
schen in Griechenland, wie auch<br />
in Deutschland müssten sich<br />
»klarmachen, dass bestimmte<br />
Wohlstandslevels vielleicht nicht<br />
mehr erreichbar sind«.<br />
Und Janine Wissler appelliert<br />
zum Abschluss an die ›europäische<br />
Solidarität‹: »Es geht uns<br />
eine ganze Menge an, was in<br />
Griechenland passiert. Die Ex -<br />
port überschüsse des einen sind<br />
das Leistungsbilanzdefizit der<br />
anderen.«<br />
<strong>THS</strong><strong>Newsletter</strong><strong>18</strong><br />
Dezember 2012
<strong>THS</strong> intern<br />
10<br />
Mit Sicherheit mehr Daten<br />
Personalrat der <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong> in Offenbach sorgt sich<br />
um den Datenschutz<br />
Von Fabian El Cheikh (›Offenbach Post‹, 26. September 2012)<br />
Die elektronische Schließ anla -<br />
ge an der <strong>THS</strong> sorgt für Ärger.<br />
Sie könne Bewegungsprofile<br />
der Lehrer speichern, kritisiert<br />
der Personalrat und sieht sich<br />
übergangen. Auch der hessische<br />
Datenschutzbeauftragte<br />
äußert Bedenken.<br />
Die Schulleitung ist erfreut, der<br />
Personalrat verärgert, der hessische<br />
Datenschutzbeauftragte<br />
alarmiert, bei der Stadt schüttelt<br />
man nur den Kopf. Von einem<br />
Skandal will keiner reden, aber<br />
›dubios‹ ist die Angelegenheit<br />
schon. Grund für die Aufregung<br />
ist eine neue elektronische<br />
Schließ anla ge, die der Betreiber<br />
der Theo dor-<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong> – das<br />
Unter nehmen Hochtief – in den<br />
Som merferien im Erweite rungs -<br />
bau der beruflichen <strong>Schule</strong> hat<br />
installieren lassen. Sie regis triert<br />
mit persönlich bezogenen Trans -<br />
pondern, wann welcher Lehrer<br />
bestimmte Räume betritt, und<br />
speichert diese Daten.<br />
Niemand weiß, wer Zugriff hat<br />
Welche Daten genau gesammelt<br />
und für wie lange sie an welchem<br />
Ort gespeichert werden –<br />
das wissen weder die Lehrer<br />
noch Schul leiter Heinrich Kößler<br />
oder Perso nalratsvorsitzender<br />
Stefan Fal cione. Unbekannt ist<br />
darüber hinaus, welche Personen<br />
<strong>THS</strong><strong>Newsletter</strong><strong>18</strong><br />
Dezember 2012<br />
Zugriff auf diese Daten haben.<br />
»Rechtlich äußerst bedenklich«,<br />
urteilt der Personalrat der Schu -<br />
le und fordert Aufklärung: »Wir<br />
haben herausgefunden, dass mit<br />
diesem System die Erfassung<br />
von Bewegungsdaten der Lehr -<br />
kräfte technisch gegeben ist, so -<br />
dass für bestimmte Lehrergrup -<br />
pen ein genaues Bewegungs pro -<br />
fil erstellbar ist.« Da die Trans -<br />
ponder einzelnen Lehrkräf ten<br />
zu geordnet wurden, die dafür<br />
einen programmierbaren Chip<br />
am Schlüsselbund tragen, seien<br />
die Namen im Aufsichts bereich<br />
von Hochtief gespeichert. »Mir<br />
gegenüber wurde bestätigt, dass<br />
die Daten bis zu einem Jahr und<br />
länger gespeichert werden können,<br />
und das halten wir für völlig<br />
inakzeptabel.« Die Verunsi -<br />
cherung im Kollegium sei groß.<br />
Der Personalratsvorsitzende,<br />
selbst Lehrer für Deutsch, Politik<br />
und Geschichte, kritisiert darüber<br />
hinaus, dass die Lehrer in<br />
dieser Sache übergangen worden<br />
seien. »Die Schulleitung<br />
konnte uns keine Auskunft ge -<br />
ben, niemand weiß, wer Zugriff<br />
auf die Daten hat.« Er werde den<br />
Verdacht nicht los, dass die<br />
Stadt als Träger und das Unter -<br />
neh men Hochtief als Be trei ber<br />
der <strong>Schule</strong> die eigentlichen Nut -<br />
zer nur einbezögen, wenn es<br />
»un bedingt notwendig« sei.<br />
»Gerade mit dem Bauträger ha -<br />
ben wir sehr ambivalente Erfah -<br />
rungen gemacht. Wir freuen uns<br />
sehr über den Neubau, aber bei<br />
vielen kleineren Problemen wird<br />
uns gegenüber nicht viel Entge -<br />
genkommen signalisiert.« Das<br />
Transpondersystem habe sprichwörtlich<br />
das Fass zum Überlaufen<br />
gebracht.<br />
In der Sache sind sich Schul lei -<br />
tung und Personalrat einig: Das<br />
neue Schließ system sei sinnvoll,<br />
um Diebstähle und Einbrüche<br />
der Vergangenheit einzudämmen.<br />
»Wir sind nun in der Lage,<br />
nach einer erstellten Matrix nur<br />
be stimmten Lehrergruppen Zu -<br />
tritt zum naturwissenschaftlichen<br />
Trakt, zur Sporthalle, Ser -<br />
ver- und Verwaltungsräumen zu<br />
gewäh ren«, freut sich Schulleiter<br />
Köß ler. Vor allem an teure Gerä -<br />
te, ge fährliche Chemikalien und<br />
sensible Schülerdaten solle fort -<br />
an nicht mehr jeder gelangen<br />
können, der die <strong>Schule</strong> betritt.<br />
»Das wird so auch in anderen<br />
<strong>Schule</strong>n gehandhabt«, betont<br />
Kößler. Auch der Datenschutz -<br />
beauftrag te des Landes empfiehlt<br />
entsprechende Zu gangs -<br />
beschränkungen.<br />
Ulrike Müller, Pressesprecherin<br />
des hessischen Datenschutz be -<br />
auftragten, zufolge könne sich<br />
ein Personal rat modernen Syste -<br />
men nicht verwehren. Allerdings<br />
müssten die Rahmenbedingun -<br />
gen stimmen. Und dazu gehöre<br />
Trans pa renz: »Es muss klargestellt<br />
werden, wer wann in welchem<br />
Um fang Zutritt zu den<br />
Daten hat.«<br />
Unverhältnismäßig sei eine Da -<br />
tenspeicherung über einen längeren<br />
Zeitraum, gar über ein<br />
Jahr hinaus. »Das ist auf jeden<br />
Fall zu lange, da stellt sich die<br />
Frage, ob das erforderlich ist.«<br />
Stadt zeigt kein Verständnis<br />
Müller fordert von allen Betei -<br />
lig ten »schnelle Aufklärung«.<br />
Man beobachte die Angelegen -<br />
heit, die kein Einzelfall sei. »Wir<br />
haben ähnliche Probleme auch<br />
schon von anderen hessischen<br />
<strong>Schule</strong>n gemeldet bekommen.«<br />
Bei der Aufklärung geben sich<br />
die Beteiligten in Offenbach bislang<br />
jedoch äußerst bedeckt.<br />
Hochtief, das in einer öffentlichprivaten<br />
Partnerschaft die Schu -<br />
le unterhält, verweist auf bestehende<br />
Verträge mit der Stadt<br />
Offenbach, die wiederum kei ner -<br />
lei Verständnis für die Kritik aufbringt.<br />
So wies Stadt-Presse -<br />
spre cher Matthias Müller darauf<br />
hin, dass dasselbe System in al -<br />
len sanierten Offenbacher Schu -<br />
len im Konsens mit der Schulge -<br />
meinde eingerichtet worden sei,<br />
ohne dass es zu Ärger gekommen<br />
sei. »Wir benutzen es auch<br />
im Rathaus, weil es den Betrieb<br />
eines Ge bäudes wirtschaftlicher<br />
macht.« So müsse man etwa bei<br />
Verlust von Schlüs seln nicht<br />
mehr ganze Sicherheitsschlösser<br />
austauschen, sondern könne<br />
ähnlich wie bei Magnetkarten in
11<br />
<strong>THS</strong> intern<br />
Mängel im Neubau beheben<br />
Resolution der Personalversammlung fordert schnelles Handeln<br />
Hotels die Zutrittsberechtigung<br />
des ver lorenen Schlüssels elektronisch<br />
sperren.<br />
Wie lange aber gespeichert wird,<br />
darauf bleibt Müller eine Ant -<br />
wort schuldig. Und wer hat Zu -<br />
griff auf die Daten? »Die Stadt<br />
jedenfalls nicht«, sagt er und rät<br />
»bei allem Verständnis für den<br />
Daten schutz« dazu, die Kir che<br />
im Dorf zu lassen. Hochtief kön -<br />
ne zwar die Daten einsehen, die -<br />
se würden aber nicht zentral ge -<br />
speichert. »Was sollten die mit<br />
den Daten auch schon machen?«<br />
Wenn der Personalrat eine Ver -<br />
einbarung treffen wolle, müsse<br />
er sich an seinen Dienstherrn,<br />
das Land Hessen, wenden. »Die<br />
Lehrer sind nicht unsere Ver -<br />
trags partner.«<br />
Nach der Veröffentlichung<br />
dieses Artikels stellte Schul -<br />
leiter Kößler in einer gemeinsamen<br />
Sitzung mit der Schul -<br />
leitung und dem Personal rat<br />
einen Antrag und bat um Zu -<br />
stimmung des Personalrates<br />
zur elektronischen Schließ an -<br />
lage. Da Herr Kößler aber<br />
über keine Informationen verfügte,<br />
die das Verfahren be -<br />
züglich der Schließanlage re -<br />
gelt, formulierten wir unsere<br />
Be din gungen in Form einer<br />
Re so lution, in der wir zu weiteren<br />
Nachbesserungen aufforderten<br />
(siehe Kasten). Die -<br />
se ist auf der <strong>THS</strong>-Webpage<br />
unter ›News‹ zu finden.<br />
In einer Resolution der Personalversammlung der<br />
<strong>THS</strong> wurden die Stadt Offenbach und HochTief<br />
aufgefordert, Licht in die Affäre um die Transpon -<br />
der zu bringen und neben Nachbesserungen bei<br />
der Temperaturregelung für mehr Schallschutz in<br />
den Treppenhäusern zu sorgen sowie die Reini -<br />
gungszyklen für Klassen- und Mehrzweckräume<br />
zu erhöhen.<br />
Ultimatum an die Stadt<br />
Die Lehrer der beruflich orientierten <strong>Theodor</strong>‐<br />
<strong>Heuss</strong>‐<strong>Schule</strong> fühlen sich überwacht und frieren.<br />
Die Pädagogen stören sich an einer Schließ an -<br />
lage, deren Schlüsel mit Transpondern ausgestattet<br />
sind und theoretisch ein Bewegungsprofil<br />
ihrer Eigentümer gestatten. Am 29. November<br />
2012 hat der Personalrat der Stadt ein Ultimatum<br />
gestellt: »Wenn uns die Stadt als zuständiger<br />
Schulträger nicht bis zum 7. Dezember ein Ver -<br />
fahrensverzeichnis vorlegt, müsen die Schlösser<br />
ausgetauscht und die Transponder entfernt werden.«<br />
Auf diese Weise reagiert die Lehrerschaft auf die<br />
bislang offenbar nur zögerliche Reaktion des<br />
Schul trägers auf die datenschutzrechtlichen Be -<br />
denken der Lehrer. Diese fühlen sich, wie bereits<br />
berichtet, überwacht und nicht ausreichend in -<br />
formiert. So sei bislang noch immer nicht geklärt,<br />
welche Daten wo und wie lange gespeichert werden<br />
und wer darauf Zugriff hat. »Der hessische<br />
Datenschutzbeauftragte hat uns schriftlich be -<br />
stätigt, dass das Verhalten des Schulträgers<br />
rechts widrig ist«, sagte der Personalrats vor sit -<br />
zen de Stefan Falcione gestern im Gespräch mit<br />
unserer Zeitung. Das Verfahrensverzeichnis soll<br />
Antworten auf die offenen Fragen der Pädagogen<br />
geben.<br />
Nur unzulängliche Antworten<br />
Der Personalrat wirft der Stadt und der Firma<br />
Hochtief, die die <strong>Schule</strong> betreibt, vor, Mitbe stim -<br />
mungsrechte beim Einbau der in Betrieb befindlichen<br />
Schließanlage missachtet zu haben.<br />
»Wir haben bereits vor vier Wochen ein Ver -<br />
fahrensverzeichnis angefordert und bis heute nur<br />
eine unzulängliche Antwort erhalten«, klagt<br />
Falcione.<br />
Doch es herrscht noch mehr Ärger an der <strong>Schule</strong>,<br />
die mittels einer öffentlich‐privaten Partner -<br />
schaft zu Beginn des laufenden Schuljahrs den<br />
lange ersehnten Erweiterungsbau in Passiv bau -<br />
weise durchaus dankbar in Betrieb genommen<br />
hat. So sei es in einigen Teilen des Gebäudes,<br />
unter anderem in mehreren Unterrichtsräumen,<br />
zu kalt, klagen die Lehrer.<br />
Unter der 20‐Grad‐Marke<br />
»Die Temperatur unterschreitet nach eigenen<br />
Mes sungen in manchen Räumen die 20‐Grad‐<br />
Marke«, bestätigt Schulleiter Heinrich Kößler.<br />
»Meine Kollegen berichten mir, dass sie sich<br />
Decken über die Beine legen müssten, manche<br />
muss ich heimschicken, wenn ihnen zu kalt ist.«<br />
So sei auch der Krankenstand gestiegen. Es soll<br />
sich dabei um Unterleibserkrankungen wie Bla -<br />
senentzündungen handeln. »Hochtief akzeptiert<br />
unsere Messungen aber nicht, weil die benutzten<br />
Thermometer nicht geeicht seien«, sagt Kößler.<br />
»deren eigene Messungen hätten immer 20 Grad<br />
ergeben.«<br />
Das Problem sei die zentral gesteuerte Ge bäu -<br />
debelüftung, die an Bewegungsmeldern gekoppelt<br />
sei. »Ungenutzte Räume sollen sich dadurch<br />
auf <strong>18</strong> Grad herunterkühlen und erst wieder<br />
warm werden, wenn sich Personen darin aufhalten.«<br />
Das könne laut Aussagen des Betreibers<br />
aber »15 bis 30 Minuten« dauern.<br />
Auch bei diesem Problem fordert der Personalrat<br />
schnellstens Nachbesserungen. Die Temperaturen<br />
müssten generell erhöht werden.<br />
Der Beitrag ›Ultimatum an die Stadt‹ von Fabian<br />
El Cheikh erschien am 1. Dezember in der ›Offenbach<br />
Post‹.<br />
<strong>THS</strong><strong>Newsletter</strong><strong>18</strong><br />
Dezember 2012
FRiSCH-Projekt<br />
12<br />
Ein Ort, an dem Existenzen<br />
zu grun de gehen können!<br />
Warum Spielsucht so gefährlich ist und was man dagegen tun kann.<br />
Von Cem Meler (BG 13, LK Deutsch)<br />
Das Projekt »FRiSCH« (›Frank -<br />
furter Rundschau‹ in der <strong>Schule</strong>)<br />
fand als Initiative der Tageszei -<br />
tung ›Frankfurter Rund schau‹<br />
(FR) jährlich statt. Während der<br />
dreimonatigen Projektzeit erhielten<br />
die be teiligten Schülerinnen<br />
und Schüler jeden Tag – auch in<br />
den Ferien – kos tenfrei eine<br />
aktuelle Ausgabe der Zeitung.<br />
Vor dem Projektstart suchten<br />
sich die beteiligten Schülerinnen<br />
und Schüler ein aktuelles Thema<br />
im Bereich Politik und Wirtschaft<br />
aus, um im Verlaufe von zwölf<br />
Wochen einen Fachartikel zu verfassen.<br />
Sie mussten zu diesem<br />
Zweck Informa tionen recherchieren,<br />
die Zeitun gen studieren und<br />
neueste Artikel zu ihrem Thema<br />
in einer Pres semappe sammeln.<br />
Diese Materialien flossen punk -<br />
tuell auch in die Artikel der<br />
Schülerin nen und Schüler ein. Die<br />
Arbeiten mussten vor Weihnach -<br />
ten beim Fach lehrer abgegeben<br />
werden, wurden von ihr/ihm redigiert<br />
und benotet.<br />
Die besten Artikel wurden an die<br />
›Frankfurter Rundschau‹ gesendet<br />
und veröffentlicht.<br />
In diesem Jahr nahmen wieder<br />
einige Klassen an dem Projekt<br />
teil, das von den Lehrkräften<br />
Thorsten Braun und Stefan<br />
Falcione betreut wurde.<br />
Leider wissen wir aufgrund der<br />
Ereignisse um die ›Frankfurter<br />
Rundschau‹, dass das Pro jekt<br />
nicht fortgesetzt wird. Hier würdigen<br />
wir jedoch einen in der FR<br />
pub lizierten Artikel und stellen<br />
ihn auf der <strong>THS</strong>-Webpage unter<br />
News ein.<br />
<strong>THS</strong><strong>Newsletter</strong><strong>18</strong><br />
Dezember 2012<br />
Viele Menschen gehen tagtäglich<br />
in eine Spielothek oder in<br />
ein Wettbüro, um zu spielen.<br />
Ich bin auch ein Spieler, spiele<br />
zwar nicht an Automaten,<br />
aber in Wett büros wette ich<br />
des Öfteren. Der Grund dafür<br />
ist oft Langeweile, der Ner -<br />
ven kitzel nach einem Span -<br />
nungs höhe punkt oder die<br />
Hoff nung, das Geld zu vervielfachen.<br />
Das Problem ist, dass<br />
man schnell den Über blick<br />
verlieren kann.<br />
Viele Spieler sind überzeugt,<br />
dass ihr System funktioniert und<br />
sie nicht spiel süchtig werden.<br />
Mit meinen 21 Jahren spreche<br />
ich schon aus Erfahrung und<br />
weiß, dass das Spielen für viele<br />
nicht nur eine Freizeitbeschäfti -<br />
gung, sondern ein unverzichtbarer<br />
Teil des Lebens ge wor den ist.<br />
Mangelnde Einsicht führt<br />
zur Sucht<br />
Diese Sucht ist deshalb so<br />
schwer zu behandeln, weil wenige<br />
sie zugeben. Schon mit 14<br />
Jahren habe ich mich in Berlin,<br />
damals wohnte ich dort, regelmäßig<br />
in Wettbüros aufgehalten.<br />
Einen großen Teil meiner<br />
Ju gend verbrachte ich damit,<br />
Wett quoten zu vergleichen,<br />
Stra tegien zu entwickeln, zu<br />
spielen und meistens zu verlieren.<br />
Dann musste ich wieder<br />
Geld sparen, um einen neuen<br />
Wettschein ausfüllen zu können.<br />
Das war meine traurige Realität.<br />
Inzwischen ist es nicht mehr so<br />
einfach, als Minderjähriger in<br />
einem Wettbüro zu wetten, aber<br />
es gibt noch immer Mittel und<br />
Wege, sein Geld zu verzocken.<br />
Auch im Internet. Ich denke,<br />
dass sich vie le Menschen, unabhängig<br />
vom Alter, nicht darüber<br />
im Klaren sind, wie gefährlich es<br />
ist, nicht einsehen zu wollen, in -<br />
wieweit man schon in einem<br />
Teu felskreis versunken ist. Der<br />
Gedanke, sein Geld wieder zu -<br />
rück gewinnen zu können oder<br />
der Gedanke »dieses Mal wird es<br />
klappen«, ist der Einstieg in die<br />
Sucht.<br />
Suchtpotenzial steigt<br />
Die Anzahl der Wettbüros in<br />
Offenbach hat sich in den letzten<br />
fünf Jahren vervierfacht: ein<br />
Indiz dafür, dass immer mehr<br />
Menschen diese aufsuchen. Das<br />
ist traurig, das Schwei gen der<br />
Spieler ist traurig, aber auch das<br />
Schweigen des Staates ist er -<br />
schreckend. Warum übernehmen<br />
sie keine Verantwortung?<br />
2011 plan ten die Bundesländer,<br />
den ›Glücksspielvertrag‹ zu än -<br />
dern, um Spielotheken zu schlie -<br />
ßen oder sie aus den Groß städ -<br />
ten zu verbannen. Die Auflagen<br />
sollten deutlich strenger werden,<br />
Gewinne und Verluste an Auto -<br />
maten begrenzt werden. Das<br />
sollte besonders Jugendliche vor<br />
der Spielsucht schützen.<br />
Die Re form wurde bis heute<br />
nicht um gesetzt. Vielleicht auch<br />
deshalb, weil Wettbüros und<br />
Spielhallen ca. 1,5 Mrd. Euro<br />
Steuergelder einbringen. Viel -<br />
leicht ist das ein Grund, wa rum<br />
die Reform des Glückspiel ver -<br />
trags so schleppend voran geht.<br />
Zudem startete Schleswig-Hol -<br />
stein einen Alleingang. Sie<br />
eröff nen in diesem Jahr einen<br />
Online-Markt für private Sport -<br />
wetten. Schleswig-Holstein er -<br />
hofft sich mit dieser neuen Re -<br />
gelung Steuereinnahmen in Hö -<br />
he ca. 60 Mio. Euro.<br />
Eine neue Dimension hat auch<br />
das ›Onlinewetten‹ angenommen.<br />
Zahllose Internetanbieter<br />
bieten Wetten jeglicher Art an.<br />
Man muss nur noch ein paar<br />
Klicks durchführen und eine<br />
Wette ist gesetzt. Der Spieler<br />
muss nicht mehr vor die Tür<br />
gehen, um eine Wette zu platzieren.<br />
Damit könn te auch das<br />
Gefühl für den Verlust des baren<br />
Geldes, was man in einem<br />
Wettbüro noch un mittelbar<br />
empfindet, verloren gehen. Das<br />
erhöht die Gefahr des Kontroll -<br />
verlusts noch weiter.<br />
Das Spielen kann auch die Psy -<br />
che der Person verändern. Im<br />
Ex tremfall isoliert sie sich, verschwindet<br />
in ihrer Welt. In einer<br />
Welt, wo er endlich den großen<br />
Gewinn macht und ihn von den
13<br />
Projekte & Events<br />
Sorgen befreit, die er sich durch<br />
das Spielen erst zugefügt hat.<br />
Wenn man öfter in einem Wett -<br />
büro/Casino war, wird man feststellen,<br />
wie traurig dieser Ort in<br />
Wirklichkeit ist. Ein Ort, wo Le -<br />
ben zugrunde gehen und ganze<br />
Familien in den Ruin getrieben<br />
werden. Menschen, die oft emotionslos<br />
stundenlang an Spiel -<br />
auto maten oder vor Ergebnis -<br />
tafeln sitzen und ihre Existenz<br />
aufs Spiel setzen.<br />
Was man tun kann<br />
Prävention erscheint mir deshalb<br />
sehr sinnvoll, um zu verhindern,<br />
dass besonders Jugendliche<br />
schon früh spielsüchtig werden.<br />
Sinnvoll wäre es, die Jugend an<br />
<strong>Schule</strong>n über Suchtgefahren<br />
auf zuklären, darüber dass die<br />
Spielsucht eine ernst zu nehmende<br />
Krankheit ist und sie<br />
schreckliche Folgen haben kann.<br />
Ehe ma lige Spielsüchtige sollten<br />
in Spielotheken und in <strong>Schule</strong>n<br />
auf junge Menschen zugehen<br />
und ihre Lebensgeschichte darstellen.<br />
Auch wäre es sinnvoll,<br />
die An zahl der Wettbüros in<br />
Grenzen zu halten. Das sind nur<br />
einige Vorschläge.<br />
Um der Sucht zu widerstehen,<br />
habe ich für mich prinzipielle<br />
Regeln aufgestellt, an die ich<br />
mich strikt halte. Ich spiele zum<br />
Beispiel niemals online. Zudem<br />
verlasse ich nach meinem Tipp<br />
das Wettbüro und schaue mir<br />
das Spiel dort nicht an, um der<br />
Versuchung zu entgehen, kurz<br />
vor dem Verlust meiner Wette<br />
noch eine ›Ret tungs wette‹ zu<br />
platzieren. Im Zocker jargon<br />
heißt das ›absichern‹. Oft sichert<br />
man das aber nicht wirklich ab,<br />
sondern verliert noch mehr Geld.<br />
Wenn man doch mal Glück hat,<br />
sollte man aufhören. Das<br />
machen meiner Er fah rung nach<br />
aber nur sehr we nige.<br />
Ich habe den Gedanken, mit<br />
Glücks spielen Geld zu verdienen,<br />
längst aufgegeben. Eine Illusion,<br />
die mehr zerstört als man denkt.<br />
Entscheidend ist, dass man den<br />
Kampf gegen sein eigenes Ver -<br />
langen in seinen Ge danken nicht<br />
verliert. Die Sucht zu verhindern<br />
oder sie zu be kämpfen, beginnt<br />
im Kopf. Wich tig ist, dass man<br />
Spaß am Spie len hat. Das geht<br />
aber nur, wenn man sich kontrollieren<br />
kann. Das können Ju -<br />
gendliche noch viel schwerer als<br />
Erwachsene und deshalb sollte<br />
man zumindest als Jugendlicher<br />
überhaupt nicht zocken.<br />
Der folgende Link bietet noch<br />
mehr Möglichkeiten und Hilfe -<br />
stellungen an, damit man sich<br />
nicht alleine mit der Sucht<br />
fühlen muss.<br />
http://www.casinoschule.com/art<br />
ikel.php?item=31<br />
Quellen:<br />
1,5 Milliarden Steuereinnahmen<br />
durch Glücksspiele<br />
http://www.derwesten.de/wp/ges<br />
etz-bedroht-tausende-spielhallen-id4608614.html<br />
Schleswig-Holstein beginnt<br />
einen Alleingang<br />
http://www.focus.de/politik/weitere-meldungen/gluecksspielschleswig-holstein-startetalleingang_aid_665468.html<br />
Literatur lebensnah<br />
Bernd Köstering liest in der <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong><br />
aus seinem neuen Roman<br />
Von Stefan Falcione<br />
Am 21. November 2012 las<br />
der Schriftsteller Bernd Köste -<br />
ring aus seiner ›Goethekrimi-<br />
Trilogie‹ in der <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<br />
<strong>Schule</strong>.<br />
Die Schüler aus dem beruflichen<br />
Gymnasium der Jahrgangsstufe<br />
11 und des Grundkurses der<br />
Jahr gangsstufe 12 bearbeiteten<br />
den ersten Roman des Autors<br />
›Goetheruh‹ zuvor im Deutsch -<br />
unterricht. Sie entwickelten zu<br />
den literarischen Figuren Cha -<br />
rak terisierungen und zu den<br />
Kapiteln des Kriminalromans<br />
eine Fotostory, welche die Büh -<br />
ne in der neuen Mediathek der<br />
<strong>Schule</strong> umrahmte.<br />
Der Autor freute sich über die<br />
Exponate und nahm das zum<br />
An lass, die Schü ler zum Lesen<br />
und Schreiben zu motivieren. Er<br />
forderte sie dazu auf, mehr zu<br />
lesen und das aufzuschreiben,<br />
was sie als wichtig empfinden.<br />
Dieses sollten sie an ihn persönlich<br />
senden, er würde sie dann<br />
auch individuell beraten. Im<br />
Anschluss las er eine kurze<br />
Szene aus dem zweiten Buch<br />
der Trilogie ›Goetheglut‹ und<br />
eine längere Passage aus seinem<br />
aktuellen dritten Buch ›Goethe -<br />
sturm‹ vor.<br />
Nach der Lesung wollten die<br />
Schüler in Erfahrung bringen,<br />
was den Autor zum Schreiben<br />
inspiriere. Er verwies dabei auf<br />
seine Geburtsstadt Weimar, in<br />
welchem auch das ›Goethehaus‹<br />
Großes Interesse an der Lesung.<br />
steht. Der Autor ist in Weimar<br />
geboren und lebt gegenwärtig<br />
aber schon lange in Offenbach,<br />
was auch ein Grund ist, warum<br />
die Deutschlehrerinnen Gudrun<br />
Bayer und Dörte Löffert diesen<br />
Autor für diese Lesung einluden.<br />
Viele Schüler waren von der Le -<br />
sung und von dem Autor begeis -<br />
tert, besonders darüber, dass er<br />
sich ihnen so offen präsentierte,<br />
alle Fragen ausführlich und teilweise<br />
sehr persönlich beantwortete<br />
und damit vielleicht dazu<br />
beigetragen hat, dass der eine<br />
oder andere Schriftsteller an<br />
die sem Tag in der <strong>Theodor</strong>-<br />
<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong> geboren wurde.<br />
<strong>THS</strong><strong>Newsletter</strong><strong>18</strong><br />
Dezember 2012
Projekte & Events<br />
14<br />
Heiße Rhythmen aus Lateinamerika,<br />
Aerobic und Sport<br />
Das <strong>THS</strong>-Schul- und Sportfest stand in diesem Jahr im Zeichen von Tanz, Gesundheit und Sport<br />
Von Stefan Falcione<br />
Das Wetter zeigte sich am<br />
11. Oktober 2012 auf dem<br />
Gelände der Sportgemeinde<br />
Tempelsee von seiner freundlichen<br />
Seite, es war zwar schon<br />
et was herbstlich kühl, aber die<br />
meiste Zeit schien für die<br />
Schul gemeinde der <strong>Theodor</strong>-<br />
<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong> die Sonne.<br />
Dass es niemandem zu kalt wur -<br />
de, lag aber nicht nur am Wetter<br />
und dem traditionellen Fußballund<br />
Volleyballturnier, sondern<br />
auch an Frau Döbele. Sie forderte<br />
wiederholt interessierte<br />
Schülerinnen und Schüler zum<br />
›Zumba Tanzen‹ auf. Die Schüle -<br />
rinnen und Schüler waren be -<br />
geis tert, tanzten zwischen dem<br />
Fußball- und Volleyballturnier<br />
auf dem Gelände der Sportge -<br />
mein de Tempelsee nach Anlei -<br />
tung der Sport- und Englisch -<br />
Zumba ist ein Tanz-Fitness-Pro -<br />
gramm, das von lateinamerikanischen<br />
Tänzen inspiriert ist. Es<br />
wurde vom Tänzer und Choreo -<br />
grafen Alberto ›Beto‹ Perez in<br />
Kolumbien in den 1990er Jahren<br />
kreiert und ist heute ein weltweit<br />
registriertes Warenzeichen<br />
der ›Zumba Fitness‹.<br />
Zumba enthält Tanz- und Aero -<br />
bicelemente. Für Tänze untypisch<br />
arbeitet Zumba nicht mit<br />
dem Zählen von Takten, sondern<br />
dem Folgen der Musik, mit sich<br />
wiederholenden Bewegungen.<br />
Die Zumba-Choreografie verbindet<br />
Hip-Hop, Samba, Salsa, Me -<br />
rengue, Mambo, Kampfkunst<br />
und einige Bollywood- und<br />
Bauch tanzbewegungen. Klassi -<br />
sche Gruppenfitness-Elemente<br />
wie Kniebeugen und der Ausfall -<br />
schritt werden auch durchgeführt.<br />
Das Zumbaprogramm ist<br />
von der ›Aerobics and Fitness<br />
Association of America, IDEA<br />
Hea‹ anerkannt.<br />
Spielen statt Grätschen<br />
Große Resonanz erzeugte auch<br />
wieder das Fußballturnier. Daran<br />
beteiligten sich 24 Mannschaf -<br />
ten. Die Teams spielten mit Lei -<br />
denschaft und großer Disziplin,<br />
waren jederzeit fair und zeigten<br />
im Erfolg große Freude und bei<br />
Niederlagen Respekt für den<br />
Gegner. Es wurde deutlich, dass<br />
das Miteinander und der Spaß<br />
im Vordergrund standen. Dazu<br />
trug auch die Regel bei, dass das<br />
Grätschen nach dem Ball beziehungsweise<br />
Gegenspieler als<br />
Foulspiel gewertet wurde.<br />
Als großer Erfolg erwies sich<br />
auch in diesem Jahr, dass jede<br />
Fußballmannschaft mindestens<br />
eine Schülerin in jede Mann -<br />
schaft integrieren musste. Da<br />
ein von einer Schülerin erzieltes<br />
Tor dreifach gewertet wurde,<br />
führte das dazu, dass bei allen<br />
Mannschaften – unter anderem<br />
auch im Lehrerteam- die Spie -<br />
lerinnen als Mittelstürmer agierten.<br />
So häufig wurden die weiblichen<br />
Spielerinnen vor dem Tor<br />
von ihren männlichen Mitspie -<br />
lern wohl noch nie angespielt.<br />
Für die Versorgung der Sportler<br />
sorgten die Schülerinnen und<br />
Schüler aus dem beruflichen<br />
Gymnasium der Jahrgangsstufe<br />
13. Mit den Einnahmen werden<br />
sie im Mai des nächsten Jahres<br />
ihren ›Abiball‹ finanzieren.<br />
Wir möchten uns beim Fach be -<br />
reich Sport für ihr Engage ment<br />
und die gute Organisation sowie<br />
bei allen Unterstützerin nen und<br />
Unterstützern bedanken.<br />
lehrerin zu heißen lateinamerikanischen<br />
Rhythmen, während<br />
die Sportbegeisterten um Ruhm<br />
und Ehre spielten.<br />
Das Schul- und Sportfest war<br />
auch dieses Mal wieder ein<br />
großer Erfolg und wir hoffen,<br />
dass es im nächsten Jahr wieder<br />
mindestens genauso ereignisreich<br />
sein wird.<br />
<strong>THS</strong><strong>Newsletter</strong><strong>18</strong><br />
Dezember 2012
15<br />
Steckbriefe<br />
Abschied vom ›Lehrer fürs Leben‹<br />
An der <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong> ist er eine Institution: Günter Hensel vermittelte seinen Schülern Werte<br />
wie Respekt, Liebe und Menschlichkeit. Nach fast 50 Jahren geht er nun in den Ruhestand.<br />
Von Veronika Szeherova<br />
Als das neue Schuljahr an der<br />
<strong>THS</strong> begann, war etwas an -<br />
ders. Es ist das erste Schuljahr<br />
ohne Günter Hensel – nach<br />
fast einem halben Jahr hun -<br />
dert. In dieser langen Zeit ist<br />
der Lehrer zu einer Institution<br />
der <strong>Schule</strong> geworden.<br />
Während viele Vertreter seines<br />
Berufs sich vorzeitig in den Ru -<br />
hestand verabschieden, hat er<br />
noch zehn Jahre draufgepackt.<br />
Der Umgang mit jungen Leuten<br />
schien auch ihn jung zu halten:<br />
Wer Hensel begegnet, kann nur<br />
staunen, dass der schlanke,<br />
char mante und Witze reißende<br />
Mann schon auf 75 Jahre zu -<br />
geht. Doch nun hat auch er sich<br />
entschieden, die <strong>Schule</strong> zu verlassen.<br />
»Die Zeit dafür ist jetzt<br />
richtig.«<br />
Pädagoge aus Leidenschaft<br />
Schon 2003 ist er offiziell verabschiedet<br />
worden, mit 65. Doch<br />
der Pädagoge aus Leidenschaft<br />
brachte es noch nicht übers<br />
Herz, zu gehen – er wurde noch<br />
gebraucht. Für sein ›Baby‹, das<br />
Fach Soziales Lernen, gab es keinen<br />
Nachfolger. »Einen fachlich<br />
so hoch kompetenten Menschen<br />
konnten wir nicht einfach verschwinden<br />
lassen«, sagt die<br />
Er öffnete vielen Schülern die Türen<br />
zu einem positiveren Menschenbild:<br />
Günter Hensel. • Foto: vs<br />
stell vertretende Schulleiterin<br />
Ute Steinmeyer. Daran hat sich<br />
bis heute nichts geändert: »Wir<br />
werden ihn sehr vermissen.«<br />
In der Jugendarbeit aktiv<br />
Als junger Mann lernte Hensel<br />
zunächst im Einzelhandel. In der<br />
Berufsschule war der Religions -<br />
unterricht eine prägende Erfah -<br />
rung: »Die Lehrerin hat es verstanden,<br />
biblische Stoffe in einer<br />
tiefenpsychologischen Bedeu -<br />
tungs ebene zu erklären, das hat<br />
mich fasziniert.« Nebenbei war<br />
ten. Ein Problem, dessen sich<br />
Hensel an nahm. Seit den 70er-<br />
Jahren be schäftigte er sich mit<br />
Gruppen dynamik. Dieses Wis sen<br />
erwies sich als nützlich für sein<br />
neues Projekt – das Fach Sozia -<br />
les Ler nen. Gemein sam mit Kol -<br />
legin Brigitte Bocks horn feilte er<br />
an dem Konzept. Zu zweit brach -<br />
ten er und Bocks horn fortan vor<br />
den Schülern nichts Ge ringeres<br />
bei als Wertschätzung, Empa -<br />
thie, Regeln für ein gutes Mit -<br />
einander. »Menschlichkeit«,<br />
kom primiert Hensel das Unter -<br />
richtsziel.<br />
»Anfangs gab es in den Stunden<br />
oft Halligalli«, erzählt er. »Man<br />
muss die Klasse erst mental an -<br />
kommen lassen, eine Atmosphä -<br />
re schaffen, in der Unterricht<br />
überhaupt stattfinden kann.«<br />
Nicht allen Kollegen habe seine<br />
Herangehensweise gefallen. Ge -<br />
meinschaftliche Aktionen statt<br />
Frontalunterricht lautete das<br />
Credo. So bekamen die Schüler<br />
etwa die Aufgabe, in der Gruppe<br />
mit Blättern, Schere und Klebe -<br />
stift einen Turm zu bauen – oh -<br />
ne zu sprechen. »Das sieht spielerisch<br />
aus, bedarf aber viel Vor -<br />
bereitung«, sagt Hensel.<br />
»Manchmal sind die Stun den<br />
da neben gegangen«, räumt er<br />
ein. Dann hätten er und seine<br />
Kollegin sich gefragt, was falsch<br />
gelaufen ist: »Wir hatten auch<br />
kein Pro blem, uns vor die Klasse<br />
zu stellen und uns zu entschuler<br />
in der Jugendarbeit aktiv. Da -<br />
bei entdeckte er seine Gabe,<br />
Menschen ein Gefühl der Aner -<br />
kennung und Geborgenheit zu<br />
geben. So reifte sein Entschluss,<br />
Religion fürs Lehramt zu studieren.<br />
Gleich nach dem Studien -<br />
abschluss im Jahr 1963 verschlug<br />
es den Frankfurter nach<br />
Offenbach. »Das lag am Lehrer -<br />
mangel hier, für mich war Of -<br />
fen bach damals so weit weg wie<br />
Australien«, schmunzelt Hensel.<br />
Doch er fühlte sich wohl in der<br />
Stadt und der <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<br />
<strong>Schule</strong>, die damals noch in der<br />
Innenstadt lag, bis sie 1972 an<br />
den Buchhügel zog. Hensel heiratete<br />
seine Frau Elfriede im selben<br />
Jahr, in dem er an die Schu -<br />
le kam. 16 Jahre wohnten sie in<br />
Offenbach, bis sie nach Hain -<br />
burg zogen, wo sie bis heute<br />
leben.<br />
Menschlichkeit als Ziel<br />
Hensel unterrichtete jahrelang<br />
evangelische Religion, später<br />
auch Ethik. Doch der Bedarf an<br />
der <strong>Schule</strong> änderte sich mit der<br />
Zeit. 1995 war für ihn ein Jahr<br />
des Umbruchs: »Wir hatten sehr<br />
viele Schüler aus Län dern wie<br />
Marokko, Pakistan und der Tür -<br />
kei, bis zu 17 Nationen in einer<br />
Klasse. Darunter waren Jungs,<br />
die keine Frauen als Leh rerin ak -<br />
zeptierten.« Das führte dazu,<br />
dass sich Leh re rinnen weigerten,<br />
in diesen Klassen zu un ter rich -<br />
<strong>THS</strong><strong>Newsletter</strong><strong>18</strong><br />
Dezember 2012
Steckbriefe<br />
16<br />
digen. Das hat ihnen imponiert.«<br />
Ein Stück weit wurde in den<br />
Stun den philosophiert. »Junge<br />
Men schen suchen nach Orien -<br />
tie rung und nach Sinn«, weiß<br />
der 74-Jährige.<br />
Feste Regeln<br />
Wichtig war ihm, dass die Schü -<br />
ler verstehen, dass jeder selbst<br />
für sein Leben verantwortlich<br />
ist. Hensel: »Wenn sie sich über<br />
Lehrer be schwerten, auf die<br />
<strong>Schule</strong> schimpf ten, dann fragte<br />
ich: Was trägst du dazu bei,<br />
dass es besser gelingt? Das<br />
brachte sie oft in Verlegenheit.«<br />
Selbstwertgefühl war in seinen<br />
Stunden ein wichtiges Stich -<br />
wort. »Nur wer sich selbst ak -<br />
zep tiert, kann das auf andere<br />
übertragen«. Das zeige sich im<br />
Umgang mit Freun den und Mit -<br />
schülern. »So steht es auch in<br />
der Bibel – Liebe deinen Nächs -<br />
ten wie dich selbst«, sagt Hensel.<br />
Wenn Kritik fällig war, dann<br />
äußer te er sie im Vier-Augen-<br />
Ge spräch, niemals vor der gan -<br />
zen Klasse. »Stelle dich dem<br />
Schwie rigen, solange es noch<br />
leicht ist«, lautet sein Motto.<br />
Un abdingbar: feste Regeln.<br />
»Nichts in der Welt funktioniert<br />
ohne Regeln.« Doch einiges Alt -<br />
hergebrachtes würde er gern<br />
ändern: „<strong>Schule</strong> müsste später<br />
anfangen, unausgeschlafene<br />
Schüler sind eine Katastrophe.<br />
Und sie sollte individueller auf<br />
Bedürfnisse und Begabungen<br />
eingehen, Schüler müssten nicht<br />
alle Fächer lernen.« <strong>18</strong> Jahre<br />
lang war er Beratungslehrer,<br />
stand den Schülern bei Proble -<br />
men zur Seite. »Die Arbeit hat er<br />
mental oft mit nach Hause ge -<br />
nom men«, sagt Ehefrau Elfriede.<br />
Sie freut sich, dass sie künftig<br />
mehr Zeit füreinander haben.<br />
Ganz end gültig ist der Schulab -<br />
schied aber nicht. »Wir werden<br />
sicher auch künftig auf seine<br />
Hilfe zu rückgreifen, etwa zur<br />
Unter stüt zung neuer Kollegen«,<br />
sagt Steinmeyer. Hensels Fach<br />
wird fortgeführt, »aber er wird<br />
sich nicht ersetzen lassen. Seine<br />
Art, sein offenes Ohr, sein Herz -<br />
blut sind einmalig«.<br />
Und was ist für ihn in all den<br />
Jahren das schönste Kompli -<br />
ment? »Als ich nach Jahren eine<br />
Schülerin traf und sie sagte:<br />
Herr Hensel, bei Ihnen habe ich<br />
fürs Leben gelernt.«<br />
Sie peitschen beim Drachenbootrennen im Sommer 2012 die Wellen des<br />
Stroms: Angetrieben von ihren Trommlern legten sich Mannschaften auf der<br />
250 Meter langen Strecke ins Zeug (ganz oben). Sie holten den Sparkassen-<br />
Pokal: die ›Strom-Drachen‹ aus Mainhausen (oben links). Silber: Als einzige<br />
Schulmannschaft waren die ›<strong>THS</strong>-Flitzer‹ dabei. • Fotos: Georg<br />
Neue Kollegen stellen sich vor<br />
Hallo, mein Name ist Annika Eymer, ich bin 31 Jahre<br />
alt und un terrichte seit Be ginn dieses Schul jah res an<br />
der <strong>THS</strong>. Mei ne Unterrichtsfächer sind Wirtschaft und<br />
Ver waltung sowie Sport und Mathematik.<br />
Ich komme aus Northeim in der Nähe von Göttingen<br />
(Nie dersachsen). Nach meinem Wirtschaftsabitur habe<br />
ich an der Fachhochschule in Flensburg Be triebs wirt -<br />
schaftslehre (BWL) studiert und im Anschluss zwei Jahre in München<br />
gearbeitet. Danach entschied ich mich für das Studium der Wirt -<br />
schaftspädagogik in Göttingen. Schon während meiner Schulzeit<br />
habe ich viele Trainer- und Nachhil fe stun den gegeben, dennoch in te -<br />
res sierte mich die freie Wirtschaft zu nächst mehr.<br />
Mein Referendariat habe ich in Hannover an der berufsbildenden<br />
<strong>Schule</strong> 14 in verschiedenen Schul for men absolviert und in diesem<br />
Jahr erfolgreich abgeschlossen.<br />
Ich freue mich sehr, dass ich an dieser <strong>Schule</strong> so freundlich und offen<br />
aufgenommen wurde. Schon die ers ten Begegnungen mit meinen<br />
neuen Kollegen haben mir gezeigt, dass ich die richtige Entscheidung<br />
getroffen habe, Nie der sachsen zu verlassen. Ge nauso erging es mir<br />
mit meinen Klassen. Es macht mir großen Spaß die Schüler zu unterrichten.<br />
Auch das große Freizeitangebot hier in der Umgebung hat dazu beigetragen,<br />
dass ich mich hier sehr wohl füh le. In meiner Freizeit tauche<br />
ich gerne, spiele Beachvolleyball, fahre Ski und mache das gerne,<br />
was man draußen machen kann.<br />
Mein Name ist Ben jamin Poschmann und ich unter -<br />
rich te seit August 2012 an der <strong>THS</strong> die Fächer Wirt -<br />
schafts lehre und Deutsch.<br />
Die ersten Jahre meines Lebens habe ich in Nordhessen<br />
verbracht und un ter anderem auch ein Studium der<br />
Wirt schafts pädagogik erfolgreich ab solviert. Die Ent -<br />
scheidung Lehrer zu werden ist während meiner Zeit als<br />
Fußballtrainer im Ju gend bereich meines Heimatvereins TSV Zieren -<br />
berg und einer kurzen Zeit beim KSV Hessen Kassel gereift.<br />
Nach meinem abgeschlossenem Studi um habe ich mich dazu entschlossen,<br />
Nord hessen zu verlassen und mein Referendariat an dem<br />
Stu dien se minar für Berufliche <strong>Schule</strong>n in Frankfurt aufzunehmen.<br />
Während des sen habe ich an der Beth mann schule im Frankfurter<br />
Ostend unterrichtet. Zum Ende meiner Zeit als Lehr kraft im Vor be rei -<br />
tungsdienst ha be ich mich, nach guten Ge sprä chen mit der Schul -<br />
leitung, für einen Wech sel an die <strong>THS</strong> entschieden.<br />
Meine Freizeit versuche ich möglichst sportlich zu gestalten und<br />
nachdem ich mit Nordhessen auch dem Mannschaftssport Fußball<br />
den Rücken gekehrt ha be und zunächst dem Laufsport nachgegangen<br />
bin, ha be ich seit Beginn des Schuljahres den Boxsport für mich entdeckt,<br />
dem ich mehrmals die Woche nachgehe.<br />
Der freundliche und aufgeschlossene Empfang seitens der Kollegen<br />
sowie Schü lerinnen und Schüler hat mir einen sehr positiven Eindruck<br />
von der <strong>Schule</strong> vermittelt und ich freue mich, Teil der <strong>THS</strong> zu sein.<br />
<strong>THS</strong><strong>Newsletter</strong><strong>18</strong><br />
Dezember 2012