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Verlage Quelle & Meyer und AULA

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Zeitschriften<br />

60. Jahrgang<br />

60. Jahrgang · Februar 2013 · D: € 4,95 · A: € 5,00 · CH: CHF 8,20<br />

2 | 2013<br />

Falke-Leser erhalten Monat für Monat aktuelle Informationen<br />

aus erster Hand über alles, was Vogelbeobachter<br />

– egal ob „Einsteiger“ oder „Fortgeschrittene“<br />

– tatsächlich interessiert, z. B.:<br />

60. Jahrgang · März 2013 · D: € 4,95 · A: € 5,00 · CH: CHF 8,20<br />

Postvertriebsstück G3045<br />

Rothalsgänse<br />

in Bulgarien<br />

3 | 2013<br />

· Vorstellung interessanter Beobachtungsgebiete<br />

· Neues zur Biologie <strong>und</strong> Ökologie der Vögel<br />

· Was sich im nationalen <strong>und</strong> internationalen Vogelschutz<br />

tut<br />

· Hilfe bei „kniffligen“ Bestimmungsfragen<br />

· Reise- <strong>und</strong> Freizeittipps<br />

· Kurzberichte über bemerkenswerte Beobachtungen von<br />

Lesern<br />

· Veranstaltungen, Kontakte, Besprechungen, u. v. a. m.<br />

H ä u fi g e<br />

Brutvögel<br />

» Zitronenpieper in Kenia<br />

» Vogeltod im Nebel<br />

» Fuerteventura im Winter<br />

» Seltene Vögel in Deutschland<br />

Falke Abonnenten erhalten regelmäßig <strong>und</strong> kostenlos den<br />

„Taschenkalender für Vogelbeobachter" (S. 19) ohne Aufpreis.<br />

Erscheinungsweise: 12 Hefte à ca. 40 Seiten, durchgehend<br />

farbig jeweils am Monatsanfang.<br />

Abonnementpreis: € 54,00 (ermäßigt € 39,50 für Schüler,<br />

Studenten <strong>und</strong> Azubis, Bescheinigung erforderlich) zzgl.<br />

Versand.<br />

Postvertriebsstück G3045<br />

» Eine Erfolgsgeschichte:<br />

Datenlogger<br />

» Seelöwe erbeutet Albatrosse<br />

» Kuh- <strong>und</strong> Rallenreiher lenreiher als<br />

erfolgreiche Vogeljäger<br />

Weitere Information unter<br />

www.falke-journal.de<br />

Europäische Highlights<br />

Roter Himmel über Durankulak <strong>und</strong> Shabla:<br />

Rothalsgänse in Bulgarien<br />

Weltweit gibt es nur wenige Orte, an denen Schwärme von Zehntausenden von Rothalsgän-<br />

sen zu beobachten sind. Bulgarien, das in relativ günstiger Reiseentfernung zu West europa<br />

liegt, steht hier an erster Stelle. Hier ist eines der spektakulärsten Naturschauspiele Euro-<br />

pas leicht mitzuerleben: das Auffliegen der Rothalsgänse in den vom Sonnenaufgang rot<br />

gefärbten Himmel, untermalt mit den Rufen der sibirischen Wintergäste.<br />

E<br />

in Gemälde in der Grabstätte<br />

von Ne-fer-maat im ägyp-<br />

tischen Medum lässt vermuten,<br />

dass Rothalsgänse in früherer Zeit<br />

wesentlich weiter nach Süden zogen<br />

als heutzutage. In Europa sind die<br />

global in ihrem Bestand gefährdeten<br />

Rothalsgänse eher Neuzugänge. Als<br />

in den 1960er Jahren die traditio-<br />

nellen Überwinterungsgebiete der<br />

Art in Aserbaidschan von Wintergetreide-<br />

in Baumwollfelder umge-<br />

wandelt wurden, wich der gesamte<br />

Weltbestand der Rothalsgans auf Flächen<br />

an der Westküste des Schwar-<br />

zen Meeres bei Dobrudzha aus. Seit<br />

den 1980er Jahren sind Rothalsgänse<br />

regelmäßige Wintergäste in den küs-<br />

in Bulgarien<br />

tennahen, von Getreidefeldern umge-<br />

achter. Unter anderem brütet in<br />

benen Feuchtgebieten Bulgariens.<br />

zahlreichen Nischen <strong>und</strong> Höhlungen<br />

Zu Beginn des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

der Uhu in extrem hoher Dichte mit<br />

wurde die bulgarische Küstenregion<br />

einem Abstand von zum Teil wenibesonders<br />

von deutschen Naturfor-<br />

ger als einem Kilometer zwischen<br />

schern ausgiebig erk<strong>und</strong>et. Zu Ehren<br />

den Revieren! Tagsüber lassen sich<br />

der schönen Landschaft <strong>und</strong> der<br />

die Vögel recht leicht beobachten,<br />

Vielfalt an Lebensräumen, Tier- <strong>und</strong><br />

vor allem im Winter, wenn weniger<br />

Pflanzenarten erhielt die Region den<br />

Deckung zur Verfügung steht. Die<br />

Namen „Silberküste“, der in zahl-<br />

Klippen bieten hervorragende Nest-<br />

reichen Publikationen der damaligen<br />

standorte für die mediterrane Unter-<br />

Zeit festgehalten ist. Tatsächlich gibt<br />

art der Krähen scharbe Phalacrocorax<br />

es wohl keinen passenderen Namen<br />

aristotelis desmarestii, , die hier ebenfür<br />

die von weißen Kreidefelsen domi-<br />

falls häufig anzutreffen ist. Bis vor<br />

nierte Küstenregion. Heute würde<br />

einigen Jahrzehnten teilten sich Krä-<br />

man sie vielleicht eher als „golden“<br />

henscharben die Meereshöhlen mit<br />

bezeichnen, nicht zuletzt wegen der<br />

Mönchsrobben, einer der seltensten<br />

vielen Höhepunkte für Vogelbeob-<br />

Säugetierarten Europas.<br />

Der rote Hals <strong>und</strong> Brustansatz, zusammen mit schwarzbraunem<br />

Gefieder <strong>und</strong> markanter weißer Zeichnung, sind die<br />

namengebenden Erkennungsmerkmale der Rothalsgans.<br />

Foto: M. Vasilev/www.mladvaswildlife.com.<br />

» Reiche Vogelwelt in Sommer<br />

<strong>und</strong> Winter<br />

Die Klippen stellen die Begrenzung<br />

der letzten europäischen Steppen hin<br />

zum Schwarzen Meer dar. Zwischen<br />

farbenfrohen wilden Pfingstrosen <strong>und</strong><br />

Iris brüten Tausende von Kalander-,<br />

Feld- <strong>und</strong> Kurzzehenlerchen sowie<br />

Brachpieper, Steinwälzer, Nonnen-,<br />

Isabell- <strong>und</strong> Mittelmeersteinschmätzer.<br />

Auf großen, offenen Flächen<br />

jagen Schlangenadler <strong>und</strong> Adlerbussard,<br />

gelegentlich auch ein seltener<br />

Rotfußfalke. Die Sümpfe um Shabla<br />

<strong>und</strong> Durankulak werden von zahlreichen<br />

Zwergdommeln, Moorenten<br />

<strong>und</strong> Purpurreihern zur Brut genutzt.<br />

Hier liegt auch die westlichste Grenze<br />

der Brutverbreitung des Feldrohrsängers,<br />

der seine Strophen gut sichtbar<br />

falken, eine weltweit bedrohte Art,<br />

von den Spitzen der Schilfhalme vor-<br />

die zu allen Jahreszeiten regelmäßig<br />

trägt. Über den Schilfflächen jagen<br />

im Gebiet vorkommt. Manchmal sitzt<br />

Rotflügel-Brachschwalben nahe ihrer<br />

ein Würgfalke st<strong>und</strong>enlang geduldig<br />

Brutkolonie nach Insekten.<br />

am Boden <strong>und</strong> lauert auf eine Kalan-<br />

Im Winter sind Steinschmätzer,<br />

derlerche, Feldlerche oder einen Star.<br />

Pieper <strong>und</strong> Brachschwalben freilich<br />

Im selben Lebensraum kommt auch<br />

nicht anwesend – nun stehen andere<br />

der Wanderfalke vor, der jedoch ganz<br />

Arten im Fokus: mehrere H<strong>und</strong>ert<br />

andere Beute verfolgt, sodass die beiden<br />

Falkenarten nicht miteinander<br />

Kornweihen, die in den Feuchtflächen<br />

rasten, im seichten Wasser Nahrung<br />

konkurrieren.<br />

suchende Weißkopfruderenten, ein<br />

Auf w<strong>und</strong>ersame Weise haben die<br />

halbes Dutzend Seeadler bei der Jagd<br />

extrem artenreichen Feuchtflächen,<br />

auf im See schwimmende Blässrallen<br />

Steppen, Küstenlagunen <strong>und</strong> Klippen<br />

oder in Bäumen ruhende Schelladler.<br />

die fast schon wahnsinnige „Naturbezwingung“<br />

der ersten Jahrzehnte des<br />

der in niedriger Höhe über die Steppe<br />

kommunistischen Regimes in Bul-<br />

fliegend nach unvorsichtigen Zieseln<br />

garien überstanden <strong>und</strong> entgingen<br />

Ausschau hält. Noch eindrucksvoller<br />

dem traurigen Schicksal zahlreicher<br />

ist vielleicht der Anblick eines Würg-<br />

Feuchtflächen entlang der Donau,<br />

Häufig sieht man einen Adlerbussard,<br />

Etwa 20 000 Rothalsgänse finden sich zwischen den insgesamt 140 000 überwinternden Gänsen, von denen die meisten Blässgänse sind.<br />

Foto: M. Vasilev/www.mladvaswildlife.com.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der weißen Kreidefelsen bezeichneten<br />

Naturforscher zu Beginn des 20. Jahr-<br />

h<strong>und</strong>erts die Region als „Silberküste“.<br />

Der Falke 60, 2013 53<br />

52 Der Falke 60, 2013<br />

Der Falke 60, , 2013<br />

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