„Bewegend und bedrückend – es ist sehr schwer zu sagen, welcher ...

die Machtlosigkeit der lokalen Instanzen deutlich. Zwar sehen sie die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit
der Unterstützung aus Deutschland ein, haben jedoch keinen Einfluss, im Sinne der Betroffenen auf
die staatliche Bürokratie einzuwirken.
Die Reiseteilnehmer aus Coesfeld und Ibbenbüren errichteten vor der Schule einen Wegweiser, der die Entfernung nach
Coesfeld und Ibbenbüren anzeigt. Links im Bild: Schuldirektor Nicolai Tschumakow
Ein klares Fazit unter diese Reise zu ziehen ist nicht möglich. Zu vielfältig und teils auch widersprüchlich
sind die Eindrücke, die jeder in seiner Svensker Gastfamilie, bei den verschiedensten privaten Einladungen
und auch den Kontakten mit „Offiziellen“ mitnimmt. Auf der einen Seite die herzliche Gastfreundschaft,
die uns überall entgegenkommt, die ständigen Aufforderungen, zu essen und zu trinken
und gemeinsam fröhlich zu sein. Auf der anderen Seite stehen die bedrückenden Eindrücke von bitterster
Armut und Perspektivlosigkeit sowohl bei Alt als auch Jung, angesichts derer sich unsere Coesfelder
„Sorgen“ sehr schnell relativieren.
Wir haben die Reise mit dem Ziel angetreten, die Lebensumstände unserer Freunde in Svensk kennen
zu lernen - und sind diesbezüglich nicht enttäuscht worden. Wir konnten feststellen, dass Freundschaften
nicht an Ländergrenze halt macht und auch Sprachbarrieren kein wirkliches Hindernis darstellen.
Wichtig für uns ist es insbesondere zu erfahren, dass die Ziele der „Kinderhilfe Tschernobyl
Coesfeld“, humanitäre und medizinische Hilfe zu leisten und die Völkerfreundschaft zu stärken, nach
wie vor brandaktuell sind.
Hannelore Schulz