"Schwyzer Gewerbe" 06/2013 - KMU Frauen
"Schwyzer Gewerbe" 06/2013 - KMU Frauen
"Schwyzer Gewerbe" 06/2013 - KMU Frauen
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SCHW ZER GEWERBE<br />
Verbandsorgan des KSGV.CH<br />
<strong>06</strong><br />
<strong>2013</strong><br />
Blickpunkt | Überlegenheit der Berufslehre | Delegiertenversammlung in Rothenthurm<br />
webiplus – mit Weiterbildung zum Erfolg | Erlebnislernen am BBZ Pfäffikon | Berufs-WM in Leipzig<br />
Netzwerken beim Gipfeliplausch | Baugewerbe: neue MWST-Praxis | IT-News<br />
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von Lernenden und das bewährte duale Bildungssystem mit der<br />
Berufsmaturitätsschule.<br />
Alles Themen, welchen Sie sicher auch schon in der einen<br />
andern Situation begegnet sind. Der Kantonal-<strong>Schwyzer</strong>ische<br />
Gewerbeverband KSGV will sich diesen sehr wichtigen<br />
Anliegen annehmen und mit Ihnen zusammen zuerst eine<br />
Standortbestimmung vornehmen.<br />
Wie soll das geschehen?<br />
Zusammen mit dem Handels und Industrieverein werden wir eine<br />
Abendveranstaltung mit fachspezifischen Referenten durchführen,<br />
bei welchen die angesprochenen Themen vorgestellt werden.<br />
Anschliessend möchten wir in Gruppenarbeiten eigene Erfahrungen<br />
und Vorschläge einbringen. Es werden auch Vertreter vom Amt für<br />
Berufsbildung und vom Volkswirtschaftsdepartement eingeladen.<br />
Als Firma ist es sehr wichtig, Fachkräfte zu gewinnen, auszubilden,<br />
zu halten und zu entwickeln. Die Berufswahl darf nicht zweite Wahl<br />
sein. Daraus stelle ich zwei Forderungen:<br />
Die Berufswahlvorbereitung muss verbessert werden und es muss<br />
ein gerechteres Finanzierungsmodell für die höhere Berufsbildung<br />
erarbeitet werden. Unsere Position ist gut – noch gut, wobei<br />
wir daran denken müssen, dass wir jetzt für den künftigen weiteren<br />
Erfolg der Schweizer Wirtschaft kämpfen müssen.<br />
Ich habe dieses Thema an unserer Delegiertenversammlung in<br />
Rothenthurm thematisiert. Aus den zahlreichen Reaktionen, die<br />
ich in der Folge erhalten habe, denke ich, ein aktuelles Projekt<br />
angestossen zu haben, welches viele Unternehmer anspricht.<br />
Ich freue mich auf einen regen und intensiven Gedankenaustausch.<br />
Karl Fisch, Präsident KSGV<br />
SCHWYZER GEWERBE <strong>06</strong>-<strong>2013</strong><br />
3
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12 DELEGIERTENVERSAMMLUNG<br />
Erstmals DV in Rothenthurm<br />
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Berufsorientierte Weiterbildung<br />
12<br />
24 NETZWERKEN BEIM GIPFELIPLAUSCH<br />
Von Mund zu Mund zum Geschäftserfolg<br />
<strong>06</strong> WERBESCHAU FÜR LERNENDE<br />
Werbewochen für Polymechaniker und<br />
Automatiker<br />
17 ERLEBNISLERNEN<br />
Erfolgreiches Projekt «Train for Europe»<br />
des BBZ Pfäffikon<br />
22 «ICH GEBE VOLLGAS!»<br />
Berufs-WM in Leipzig<br />
17<br />
09 ÜBERLEGENHEIT DER BERUFSLEHRE<br />
Vernetzungstreffen «Berufsbildung Sek I»<br />
31 VIEL BRACHLIEGENDES<br />
INFORMATIONSMATERIAL<br />
Die Gründe dafür sind vielfältig<br />
09<br />
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IMPRESSUM<br />
SCHWYZER GEWERBE <strong>06</strong>-<strong>2013</strong><br />
Nr. <strong>06</strong>-<strong>2013</strong> | 78. Jahrgang<br />
Herausgeber: Kantonal-<strong>Schwyzer</strong>ischer Gewerbeverband – KSGV.CH, sekretariat@ksgv.ch<br />
Chefredaktor: Ernst Sidler, Gribschrain 16, 6403 Küssnacht, Telefon 079 103 49 26, redaktion@ksgv.ch<br />
Realisation, Druck und Versand: Kaelin Druck, Postfach 368, 6410 Goldau<br />
Design und Grafikkonzept: spaeni grafik+kommunikation, 8854 Siebnen<br />
Mediadaten<br />
Monatsmagazin an über 2400 persönlich adressierte Gewerbebetriebe im Kanton Schwyz, www.ksgv.ch<br />
Titelbild<br />
Anspruchsvolle Projekte zur Erarbeitung von Ausbildungsinhalten haben am BBZ Pfäffikon Tradition. Ein Beispiel<br />
dafür ist das Projekt «Train for Europe»<br />
5
Werbeschau für zukünftige Lernende<br />
Die SWISSMECHANIC Sektion<br />
Schwyz führte vom 4. bis 15. Juni<br />
<strong>2013</strong> im Seedamm-Center Pfäffikon<br />
eine Werbeschau für zukünftige<br />
Lernende durch. Während zwei<br />
Wochen wurden die Berufe Polymechaniker<br />
und Automatiker live<br />
präsentiert und die im Kanton<br />
ansässigen Betriebe vorgestellt.<br />
Mit einem eigens für diese Schau<br />
hergestellten Film wurde das<br />
«mechanische Schaffen» im Kanton<br />
gezeigt. Die Leistungskraft und<br />
Innovationen der <strong>Schwyzer</strong> Betriebe<br />
beeindruckten die unzähligen<br />
Besucher.<br />
6 SCHWYZER GEWERBE <strong>06</strong>-<strong>2013</strong> SCHWYZER GEWERBE <strong>06</strong>-<strong>2013</strong><br />
7
Überlegenheit der Berufslehre<br />
Regierungsrat Walter Stählin hiess am 21. Mai <strong>2013</strong> im Berufsbildungszentrum<br />
Goldau rund fünfzig Männer und <strong>Frauen</strong> zum Vernetzungstreffen<br />
«Berufsbildung – Sek I» willkommen. Im Mittelpunkt des Anlasses stand<br />
das Referat von Alt-NR Rudolf Strahm zum Thema «Von der Überlegenheit<br />
der Berufslehre», welches mit Spannung erwartet wurde. Gemeinsam<br />
wurde nach Lösungen gesucht, wie Schüler die richtige Berufswahl treffen<br />
und erfolgreich von der Volksschule in die entsprechende Anschlusslösung<br />
übertreten.<br />
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pd. Die Berufsbildung der Schweiz<br />
ist ausgezeichnet. Im Kanton Schwyz<br />
absolvieren jährlich rund 70% der<br />
Schulabgänger die berufliche Grundbildung,<br />
«eine Lehre», wie man im<br />
Volksmund sagt. Diese Leistung wurde<br />
mit dem Vernetzungstreffen unter<br />
der Leitung von Regierungsrat Walter<br />
Stählin honoriert. Beteiligt daran<br />
waren in erster Linie die Lehrfirmen,<br />
die Berufsverbände, die Schulen, das<br />
Amt für Berufsbildung und das Amt<br />
für Berufs- und Studienberatung. Sie<br />
wurden an diesem Treffen zum Austausch<br />
aufgefordert, damit der Erfolgskurs<br />
der dualen Berufsbildung<br />
auch weiterhin anhält.<br />
Kooperationspartner vernetzen<br />
Urs Bucher, Vorsteher Amt für Volksschulen<br />
und Sport eröffnete die Beiträge<br />
mit einem Einblick in den Lehrplan<br />
21, wo Berufswahl nicht mehr<br />
in der Lebenskunde, sondern fächerübergreifend<br />
stattfinden soll. «Wir liefern<br />
Ihnen den Nachschub für die Berufsbildung»,<br />
bemerkte er bestimmt.<br />
Im zweiten Oberstufenjahr lernen die<br />
Schüler die Berufswelt kennen. Sie<br />
werden dabei intensiv von verschiedenen<br />
«Playern» unterstützt, wie<br />
Edith Schönbächler, Vorsteherin Amt<br />
für Berufs- und Studienberatung, anhand<br />
des Berufswahlfahrplans zeigte.<br />
Alleine können die Jugendlichen den<br />
Übertritt I nicht bewältigen. Sie sind<br />
mit ihren Eltern auf die Kooperationspartner<br />
angewiesen. Schönbächler<br />
appellierte mit klaren Worten an<br />
die Ausbildungsbetriebe: «Der Entscheid<br />
für einen Beruf fällt mit der<br />
Schnupperlehre. Zeigen Sie Ihren<br />
Betrieb authentisch und geben Sie<br />
ehrlich Feedback, wenn das auch<br />
SCHWYZER GEWERBE <strong>06</strong>-<strong>2013</strong><br />
manchmal unangenehm ist». Daran<br />
knüpfte Richard Hensel, Vorsteher<br />
Amt für Berufsbildung, an mit seinem<br />
Statement: «Vor ein paar Jahren<br />
fehlten Lehrstellen, heute fehlen<br />
Talente!» Er wünscht sich, dass sich<br />
die Berufsbildung im Kanton Schwyz<br />
vermehrt noch als Talentschmiede<br />
versteht und den jungen Berufsleuten<br />
hilft, sich beispielsweise mit der Berufsmatur<br />
für ein Hochschulstudium<br />
zu qualifizieren.<br />
Die Berufsbildung macht hochqualifizierte<br />
Fachkräfte<br />
Rudolf Strahm, Alt-Nationalrat und<br />
ehemaliger Preisüberwacher, wurde<br />
für die Vernetzungstagung vom Bildungsdepartement<br />
als Hauptreferent<br />
eingeladen. Er belegte, dass die Berufsbildung<br />
neben den Hochschulen<br />
viel mehr Wertschätzung verdienen<br />
würde, als dies heute der Fall ist. Man<br />
Fortsetzung Seite 10<br />
Landammann Walter Stählin lud Verantwortliche der Nahtstelle Sek I / Sek II<br />
zum Vernetzungstreffen Sek I – Berufsbildung.<br />
9
VERNETZUNGSTREFFEN<br />
Im Umfeld des Vernetzungstreffens wurde intensiv diskutiert. Hier der Ausbildungsverantwortliche<br />
der Victorinox, Toni Blaser (links), im angeregten Gespräch mit Alt-Nationalrat<br />
Rudolf Strahm.<br />
«Die Berufsbildungsszene sollte mit<br />
mehr Selbstbewusstsein auftreten.»<br />
merkte dem drahtigen Mann an, dass<br />
er mit dem Thema bestens vertraut<br />
und hoch engagiert ist. Die Berufsbildung<br />
ist ihm nicht nur ein persönliches,<br />
sondern auch wirtschaftspolitisches<br />
Anliegen und darüber sprach er<br />
denn auch. «Das Gewerbe ist ein ganz<br />
wichtiger Träger der Berufsbildung»,<br />
sagte Rudolf Strahm, welcher mit seinem<br />
Referat vielen im Publikum aus<br />
dem Herzen sprach. Regierungsrat<br />
Stählin stellt ihn als profiliertesten<br />
Verfechter der Berufsbildung vor und<br />
wenn das ein SVP-Politiker einem SP-<br />
Rudolf Strahm<br />
Politiker sagt, dann heisst das etwas,<br />
meint er augenzwinkernd dem belustigten<br />
Publikum.<br />
Unanständig konkurrenzfähig!<br />
In seinem Referat wurde Strahm aber<br />
eindringlich. Er hat eine Botschaft,<br />
die er auch mit seinen 73 Jahren<br />
nicht müde wird, zu verbreiten: Die<br />
Überlegenheit der Berufslehre. Die<br />
Zahlen der Jugendarbeitslosigkeit in<br />
den umliegenden Ländern sind alarmierend<br />
und mit den Zahlen der<br />
Schweiz nicht zu vergleichen. Strahm<br />
führte dies direkt auf die duale Berufsbildung<br />
zurück, welche sich – wie<br />
er mit Zahlen belegte – auch bei Konjunkturschwankungen<br />
bewährt. Erwerbstätige<br />
mit einer Berufslehre sind<br />
statistisch am wenigsten von Arbeitslosigkeit<br />
betroffen. Im Gegenteil – die<br />
Weiterbildungen auf dem Niveau der<br />
Höheren Fachschulen, Berufsprüfungen<br />
oder Höhere Fachprüfungen<br />
bringen aktuellstes Prozesswissen.<br />
Ihre Absolventen tragen neuste technologische<br />
Innovationen direkt in die<br />
<strong>KMU</strong>’s. Dadurch können diese mit<br />
höchster Qualität produzieren. Dank<br />
dieser hohen Produktqualität zeigt<br />
die Schweiz sogar einen Überschuss<br />
in der Handelsbilanz. «Wir sind immer<br />
noch unanständig konkurrenzfähig»,<br />
meinte Strahm «und das hängt<br />
mit der Bildungsqualität zusammen».<br />
Imageproblem Berufsbildung<br />
Aber es gibt ein Problem im Bildungssystem<br />
Schweiz. Die vielen Titel verwirren,<br />
sind im Ausland unverständlich.<br />
Der Professional Bachelor<br />
als Überbegriff ist noch nicht durchgesetzt.<br />
Die Ausbildungen der Höheren<br />
Berufsbildung werden staatlich<br />
weniger finanziert und geniessen daher<br />
weniger Anerkennung und Prestige<br />
als die Hochschulen. Dazu kommt,<br />
dass viele Eltern (insbesondere auch<br />
jene mit Migrationshintergrund) die<br />
Berufslehre als minderwertige Ausbildung<br />
missverstehen. Strahms Botschaft<br />
dazu: Die Berufslehre aufwerten<br />
und gegenüber der Mittelschule<br />
konkurrenzfähiger machen!<br />
Strahm prognostizierte, dass die Anzahl<br />
der Plätze in Gymnasien gleich<br />
bleiben und es aufgrund der sinkenden<br />
Schulabgänger mehr Rekrutierungsschwierigkeiten<br />
für Lehrbetriebe<br />
geben wird. Er bezog sich auf eine<br />
neue Studie von Prof. Dr. Wolters,<br />
Universität Bern, und empfahl dem<br />
Gewerbe, sich bei den ausländischen<br />
Jugendlichen nach den Hochbegabten<br />
und den Strebern umzusehen.<br />
«Wenn Sie die abschöpfen, dann haben<br />
Sie auch die Aufstreber!» pointierte<br />
er. Rudolf Strahm schloss mit<br />
dem Wunsch, dass die Berufsbildungsszene<br />
mit mehr Selbstbewusstsein<br />
auftritt, ganz besonders auch auf<br />
der politischen Bühne. Ausbilden soll<br />
ein selbstverständliches Qualitätsverständnis<br />
werden, auch wenn die Entwicklung<br />
von Schülern zu Lernenden<br />
weder für die Berufsbildner, noch für<br />
die Lehrpersonen an den Berufsfachschulen<br />
immer leicht zu begleiten sei.<br />
Engagierte Podiumsdiskussion<br />
Die nachfolgende, von Ernst Sidler,<br />
Sek I – Lehrer in Küssnacht und Redaktor<br />
des Verbandsorgan «<strong>Schwyzer</strong><br />
Gewerbe» moderierte Podiumsdiskussion<br />
liess Schulvertreter, Ausbildungsverantwortliche,<br />
eine Auszu<br />
bildende sowie Kader aus der Bildungsverwaltung<br />
zu Wort kommen.<br />
Auch Voten aus dem Publikum wurden<br />
aufgenommen und engagiert diskutiert.<br />
So wurde etwa von Vertretern<br />
der Sekundarstufe I gegen die immer<br />
früher stattfindenden Lehrvertragsabschlüsse<br />
plädiert. Manchmal finde<br />
die Berufsentscheidung «blödsinnig<br />
früh» statt, sodass sich die Unsicherheit<br />
der Eltern zu einer eigentlichen<br />
Lehrstellenpanik auswachse. Dann<br />
sei es mitunter schwierig, die Noten<br />
– ganz zu schweigen von der Motivation<br />
– der Schüler aufrecht zu erhalten.<br />
Der Austausch hätte noch lange dauern<br />
können. Der Bedarf an gegenseitiger<br />
Vernetzung wurde an diesem<br />
regnerischen Maitag nicht abgeschlossen<br />
– aber gut aufgenommen.<br />
Walter Stählin schloss das Vernetzungstreffen<br />
mit den Worten: «Unsere<br />
Daueraufgabe ist das Diskutieren.<br />
Die Aufgabe ist nur zu lösen, wenn<br />
wir miteinander kommunizieren.»<br />
Mit eindrücklichen Zahlen zur Jugendarbeitslosigkeit in Europa belegte Rudolf Strahm<br />
die Überlegenheit der Berufslehre.<br />
10 SCHWYZER GEWERBE <strong>06</strong>-<strong>2013</strong><br />
SCHWYZER GEWERBE <strong>06</strong>-<strong>2013</strong><br />
11
KSGV vor grossen Herausforderungen<br />
DELEGIERTENVERSAMMLUNG<br />
Unter der Leitung von Präsident Karl Fisch hielt der Kantonal-<br />
<strong>Schwyzer</strong>ische Gewerbeverband (KSGV) am Mittwoch, 5. Juni <strong>2013</strong> erstmals<br />
in Rothenthurm die ordentliche Delegiertenversammlung ab.<br />
Hans Barmettler, Sepp Donauer, Georges Kaufmann, Albert Schuler, Wendelin Kälin und Hans Kuriger (von links) beim Apéro.<br />
Die Delegiertenversammlung fand erstmals in der Mehrzweckhalle Rothenthurm statt..<br />
Gegen 100 Delegierte nahmen an<br />
der Delegiertenversammlung des<br />
KSGV teil. Die Versammlung wurde<br />
gestartet mit dem interessanten Vortrag<br />
«Ein Dorf im Wandel der Zeit»<br />
von Dorfhistoriker Albert Marty aus<br />
Rothenthurm. Marty zeigte auf eindrückliche<br />
Weise die Veränderungen<br />
von Rothenthurm in den letzten 130<br />
Jahren auf.<br />
KSGV-Präsident Karl Fisch begrüsste<br />
die Gewerblerinnen und Gewerbler,<br />
Ehrenmitglieder und Gäste. Er dankte<br />
dem organisierenden Gewerbeverein<br />
Rothenthurm und dessen Präsidenten<br />
Peter Gasser und seinem OK<br />
für die Organisation des Anlasses.<br />
In seinen einleitenden Gedanken fokussierte<br />
sich Fisch auf brennende<br />
Probleme der nahen und weiteren<br />
Zukunft. Seine derzeitige Hauptsorge<br />
galt der Frage, ob in unserem Land<br />
Eigentum noch sicher sei. Nach den<br />
Änderungen im RPG (Enteignungen),<br />
dem Vertrauensbruch der Euro-Politiker<br />
(Zypern-Politik mit Einzug von<br />
Vermögenswerten) usw. sei dieser Gedanke<br />
mit Sicherheit angebracht. Auch<br />
die bevorstehenden Abstimmungen<br />
würden in dieselbe Richtung zielen.<br />
Die linken Politiker wollten mit den<br />
Initiativen «1:12-Initiative», «Bonzensteuer»,<br />
«Mindestlöhnen» usw. weiter<br />
in dieser Richtung voranschreiten.<br />
Fisch meinte, der KSGV werde sich<br />
zusammen mit dem H+I vehement<br />
dagegen wehren. Die gewerbliche<br />
Meinung müsse eingebracht werden,<br />
ton Schwyz anwesenden Flüchtlingen<br />
in den Arbeitsprozess und davon,<br />
dass der flexible Arbeitsmarkt in der<br />
Schweiz und das erfolgreiche duale<br />
Berufsbildungssystem erhalten und<br />
ausgebaut werden müssten.<br />
Geschäftsberichte<br />
Gewerbesekretär Jürg Bruhin erläuterte<br />
in Kurzform die wichtigsten<br />
Ereignisse des abgelaufenen Geschäftsjahres.<br />
Er erwähnte die Präsidentenkonferenzen<br />
und ausgewählte<br />
Themen, die anlässlich von vier Verbandsleitungssitzungen<br />
behandelt<br />
wurden waren. Leider entschied das<br />
Stimmvolk im vergangenen Geschäftsjahr<br />
meistens anders, als es die<br />
Parolen des KSGV vorsahen. Die Ge-<br />
samtzahl der in Berufsverbänden und/<br />
oder Gewerbevereinen angeschlossenen<br />
Einzelmitgliedern habe gegenüber<br />
dem Vorjahr nur unwesentliche<br />
Änderungen erfahren. Neu seien dem<br />
KSGV 15 örtliche Gewerbevereine<br />
(Austritt des HGV Siebnen) und 24<br />
Berufsverbände mit total 3‘166 Einzelmitgliedern<br />
angeschlossen.<br />
Walter Züger berichtete über die politische<br />
Arbeit seines ersten Jahres als<br />
Präsident der KR-Gewerbegruppe.<br />
Züger dankte seinen Vorstandskollegen<br />
für die Zusammenarbeit und<br />
machte gleichzeitig den Aufruf, ihm<br />
Anliegen aus dem Gewerbe zu melden.<br />
Die KR-Gewerbegruppe könnte<br />
mit ihrer Grösse Erfolge erringen, wie<br />
zum Beispiel das Anliegen von Swissda<br />
solche Vorlagen Arbeitsplätze und<br />
Arbeitsfrieden gefährdeten! Zum<br />
Schluss seiner Ausführungen dankte<br />
der KSGV-Präsident allen Anwesenden<br />
für ihr Engagement im Zusammenhang<br />
mit der vergangenen<br />
Abstimmung zur Sanierung der Berufsschule<br />
Goldau. Dies sei ein Zeichen<br />
für die Jugend und die Berufslehre.<br />
Volkswirtschaftsdirektor Kurt Zibung<br />
sprach in seiner Grussbotschaft von<br />
einem Heimspiel, da er in Rothenthurm<br />
aufgewachsen sei und hier<br />
auch sein erstes Geld mit «Schnäggne»<br />
und «Gestelle auffüllen» verdient<br />
habe. Er sprach über die Umsetzung<br />
der RPG Initiative im Kanton Schwyz,<br />
die Einbindung von bereits im Kanmechanic,<br />
den Stellwerktest bereits<br />
in der 1. Oberstufe anzuwenden und<br />
auch in den Zeugnissen auszuweisen.<br />
Die Präsidentin der <strong>KMU</strong>-<strong>Frauen</strong>,<br />
Silvia Zumbühl, berichtete ebenfalls<br />
über die Geschäftstätigkeiten ihrer<br />
Gruppe. Aktuell betrage die Mitgliederzahl<br />
130. Die <strong>KMU</strong>-<strong>Frauen</strong> seien<br />
ein fester Bestandteil des Gewerbes<br />
im Kanton Schwyz. Die Zusammenarbeit<br />
mit dem Vorstand des KSGV sei<br />
sehr interessant und lehrreich.<br />
Kassier Meinrad Bisig informierte<br />
über die Jahresrechnung. Bei einem<br />
Ertrag von Fr. 294‘943.55 und einem<br />
Aufwand von Fr. 292‘696.65 schloss<br />
Fortsetzung Seite 14<br />
12 SCHWYZER GEWERBE <strong>06</strong>-<strong>2013</strong><br />
SCHWYZER GEWERBE <strong>06</strong>-<strong>2013</strong><br />
13
DELEGIERTENVERSAMMLUNG<br />
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Ab sofort gibt es im inneren Kantonsteil eine Adresse für die<br />
berufsorientierte Weiterbildung: webiplus. Das Angebot umfasst Sprachund<br />
Informatikkurse, Lehrgänge, Nachholbildung und berufsbezogene<br />
Kurse auf verschiedenen Niveaus. Träger sind die Kaufmännische<br />
Berufsschule Schwyz und das Berufsbildungszentrum Goldau.<br />
Nähere Infos unter: www.webiplus.ch.<br />
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Alex Kuprecht sprach über das «Netzwerk Arbeit».<br />
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die Jahresrechnung 2012 mit einem<br />
kleinen Gewinn von Fr. 2‘246.90.<br />
Das Eigenkapital des KSGV betrage<br />
neu Fr. 164‘481.37.<br />
Trotz budgetierten Mehrausgaben<br />
von Fr. 9‘400.– würden die Mitgliederbeiträge<br />
unverändert belassen.<br />
Konstanz in der Verbandsleitung<br />
Vizepräsident Georges Kaufmann<br />
und Verbandsleitungsmitglied Kurt<br />
Isenschmid wurden für weitere vier<br />
Jahre wiedergewählt. Ebenfalls mit<br />
Applaus wurden die beiden Vertreter<br />
der Geschäftsprüfungskommission,<br />
Georg Stäheli und Yolanda Fumagalli,<br />
sowie die beiden Suppleanten, Markus<br />
Cotti und Hubert Schuler, bestätigt.<br />
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Volkswirtschaftsdirektor Kurt Zibung hatte für einmal ein Heimspiel.<br />
Herausforderungen stehen an<br />
Der KSGV werde im nächsten Geschäftsjahr<br />
vor grossen Herausforderungen<br />
stehen. Betreffend «Lehrplan<br />
21» sei ein Treffen mit dem zuständigen<br />
Regierungsrat Walter Stähli<br />
geplant. Die anstehende «Erbschaftssteuer-Initiative»<br />
müsse ebenso wie<br />
die «Mindestlohn-Initiative« rigoros<br />
bekämpft werden. Ein Schwerpunkt<br />
werde im nächsten Frühjahr ein Diskussionsforum<br />
zum Thema «Fachkräftemangel»<br />
und «duales Bildungssysten»<br />
sein. Betreffend der Wachstumsfrage<br />
in allen Regionen des Kantons<br />
werde der KSGV das Gespräch<br />
mit der Regierung suchen und die<br />
Anliegen des Gewerbes platzieren.<br />
Im Weiteren wies Fisch auf den neu<br />
Unteraltberg 5 Tel. 055 412 12 12 www.steinauer.ch<br />
8836 Bennau Fax 055 412 66 65 info@steinauer.ch<br />
AG<br />
• Entsorgung<br />
• Recycling<br />
• Muldenservice<br />
• Containerservice<br />
• Kanalunterhalt<br />
• Kanalinspektion<br />
• Natursteine / Kies<br />
gegründeten «1000er Club» hin. Das<br />
Gewerbe müsse sich aktiv positionieren.<br />
Hier sei man auf die Mithilfe von<br />
einzelnen Unternehmern angewiesen.<br />
Diese könnten sich in Form von<br />
Leserbriefen usw. engagieren.<br />
Die Delegiertenversammlung wurde<br />
mit einem Referat von Ständerat Alex<br />
Kuprecht zum Thema «Netzwerk<br />
Arbeit» abgeschlossen.<br />
Nach dem offiziellen Teil wurde den<br />
Gästen feine Rothenthurmer Spezialiäten<br />
aufgetischt wie der Letzibraten<br />
oder Horat‘s Ameisenhaufen. Zum<br />
Dessert wurden nebst der feinen<br />
Crème die neuen Rothenthurmer<br />
Chiläziegel serviert. Somit konnte<br />
jede Besucherin und jeder Besucher<br />
ein Stück Rothenthurm geniessen.<br />
Die Weiterbildungsabteilungen der<br />
Kaufmännischen Berufsschule Schwyz<br />
und des Berufsbildungszentrums<br />
Goldau bieten unter dem Namen<br />
«webiplus» ab Sommer <strong>2013</strong> ihre<br />
Weiterbildungsangebote gemeinsam<br />
an.<br />
Das Angebot umfasst Kurse in jenen<br />
Bereichen, die an den beiden Schulen<br />
unterrichtet werden. Konkret: Sprachen,<br />
Informatik, Lehrgänge Nachholbildung<br />
und berufsbezogene Kurse<br />
in den Bereichen Administration,<br />
Bau, Dienstleistung, Ernährung und<br />
Technik.<br />
Viele Kurse bereiten auf national oder<br />
international anerkannte Abschlüsse<br />
vor.<br />
Entstanden ist webiplus aus dem Zusammenschluss<br />
der Kaufmännischen<br />
Berufsschule Schwyz und des Berufsbildungszentrum<br />
Goldau im Bereich<br />
Weiterbildung. Beide Schulen sind in<br />
der Region verankert und ergänzen<br />
sich mit ihren praxisorientierten und<br />
innovativen Angeboten. Zu finden<br />
sind diese ab sofort auf einer gemeinsamen<br />
Website und in einer gemeinsamen<br />
Broschüre, die im August an<br />
alle Haushalte im inneren Kantonsteil<br />
verteilt wurde. «Dank diesem Zusammenschluss<br />
wird das Weiterbildungsangebot<br />
für die Region attraktiver<br />
und vielseitiger», ist Carlo Sommacal,<br />
der Leiter von webiplus, überzeugt.<br />
www.webiplus.ch<br />
Guter Rat nicht teuer<br />
Mehr Erfolg für Ihr Unternehmen<br />
www.adlatus-zs.ch<br />
Webiplus<br />
• bietet eine berufsorientierte<br />
Weiterbildung für Erwachsene<br />
aller Ausbildungsstufen.<br />
• ist ein zuverlässiger Partner für<br />
Berufsleute, Wiedereinsteigerinnen<br />
und Wiedereinsteiger,<br />
Betriebe, Bildungsorganisationen<br />
und Wirtschaftsverbände.<br />
• bietet die Möglichkeit für<br />
national und international<br />
anerkannte Abschlüsse.<br />
• zeichnet sich aus durch einen<br />
hohen Bildungsanspruch.<br />
• bietet praxisorientierte und<br />
innovative Bildungsleistungen an.<br />
• ist in der Region verankert.<br />
Kontakt<br />
Leiter Weiterbildung<br />
Carlo Sommacal<br />
Kaufmännische Berufsschule Schwyz<br />
Riedstrasse 19<br />
6430 Schwyz<br />
Tel. 041 811 25 67<br />
carlo.sommacal@webiplus.ch<br />
www.webiplus.ch<br />
14 SCHWYZER GEWERBE <strong>06</strong>-<strong>2013</strong><br />
SCHWYZER GEWERBE <strong>06</strong>-<strong>2013</strong><br />
15
Erlebnislernen am BBZ Pfäffikon<br />
Erika Kaufmann<br />
Lohn- und Personaladministration<br />
Dienstleistungen für <strong>KMU</strong>, auch für die<br />
Lohn- und Personaladministration ...<br />
Damit Sie Kopf und Hände frei haben für<br />
Ihr eigentliches Kerngeschäft.<br />
Anspruchsvolle Projekte zur Erarbeitung von Ausbildungsinhalten haben am<br />
BBZ Pfäffikon Tradition. Lernen wird zum Erlebnis. Ein Beispiel dafür ist das<br />
Projekt «Train for Europe». So heisst das grosse grenzüberschreitende Projekt,<br />
an dem sich das BBZ Pfäffikon seit über zwei Jahren beteiligte. 24 Schulen aus<br />
23 Ländern haben zusammen einen Miniaturzug entwickelt und gebaut.<br />
Gewerbe-Treuhand AG<br />
Bodenstrasse 23, 6403 Küssnacht am Rigi<br />
Tel. 041 854 15 15, www.gewerbe-treuhand.ch<br />
Zusammen erfolgreich.<br />
Verantwortung übernehmen –<br />
klimaneutral drucken<br />
Schmiedgasse 7<br />
6431 Schwyz<br />
Tel. 041 819 08 10<br />
Fax 041 819 08 53<br />
www.triner.ch<br />
Die erfolgreichen PolymechanikerIn und Konstrukteure des BBZ Pfäffikon mit ihren Lehrkräften.<br />
Laut Konzeptbeschreibung wird vom<br />
Berufsschulunterricht für PolymechanikerIn/KonstrukteurIn<br />
erwartet,<br />
dass nicht nur die fachkundlichen<br />
Ziele, sondern auch übergeordnete<br />
Schlüsselqualifikationen erreicht werden.<br />
Um diese Ziele zu erreichen<br />
wird bei den PolymechanikerInnen<br />
in jedem Lehrjahr ein Projekt durchgeführt.<br />
Der Lernende soll Kenntnisse<br />
im Bereich der allgemeinen<br />
technischen Grundlagen ergänzen,<br />
berufsbezogene Themen vertiefen<br />
oder neue Technologien kennen lernen<br />
und durch fächerübergreifende<br />
Anwendungen seine Handlungskompetenz<br />
fördern.<br />
2011 wurde entschieden, mit der<br />
damaligen Polymechanikerklasse 2E<br />
zusammen mit den KonstrukteurInnen<br />
im 2. Lehrjahr die Projekteingabe<br />
zum COMENIUS-Projekt «Train for<br />
Europe» zu machen. Das BBZ Pfäffikon<br />
erhielt den Zuschlag. «Train for<br />
Europe reloaded» wurde im Rahmen<br />
des COMENIUS-Programms der EU<br />
umgesetzt. Dieses diente der Förderung<br />
von Zusammenarbeit europäischer<br />
Schulen und der Mobilität von<br />
Schülern.<br />
Beim Projekte ging es darum, dass<br />
jede Schule einen Waggon zeichnet<br />
und danach entwickelt. Vorher musste<br />
aber entschieden werden, welche<br />
Dimensionen ein Waggon hat, und<br />
wie viel er maximal wiegen darf, damit<br />
die Lokomotive alle 24 Waggons<br />
ziehen kann. Es wurde ebenfalls im<br />
Voraus eine gemeinsame Basis gezeichnet,<br />
damit jede Schule ihren Eisenbahnwagen<br />
auf die gleiche Basis<br />
schraubt. Nur so konnte man sicher<br />
gehen, dass der Zug nachher funktioniert.<br />
Deshalb waren vor und während<br />
des Projekts mehrere Zusammenkünfte<br />
zur Absprache notwendig.<br />
An diesen Reisen nahmen jeweils<br />
vier Lernende teil. Sie trafen sich, um<br />
an einem Miniaturzug zu arbeiten<br />
Fortsetzung Seite 18<br />
16 SCHWYZER GEWERBE <strong>06</strong>-<strong>2013</strong><br />
SCHWYZER GEWERBE <strong>06</strong>-<strong>2013</strong><br />
17
BBZ PFÄFFIKON<br />
Schweizerwagen – mit Matterhorn, Victorinoxuhr und Schweizer Kreuz.<br />
Stolz präsentierten die Lernenden im BBZ Pfäffikon ihren «Train for Europe».<br />
der mittels CNC, also mit programmgesteuerten<br />
Maschinen, hergestellt<br />
wird. Lernen und forschen in Zagreb<br />
(Kroatien), in Lissabon (Portugal),<br />
Celje (Slowenien), Kuopio (Finnland)<br />
und nun in St. Pölten: 130 Schüler<br />
aus 24 Schulen in 23 Ländern verfügen<br />
nach diesem Projekt bereits in<br />
jungen Jahren über internationale Erfahrung.<br />
Alle Teilnehmer entwickeln<br />
ein europäisches Netzwerk auf dem<br />
Gebiet der computerunterstützten<br />
numerischen Steuerung CNC von<br />
Werkzeugmaschinen. Das Projekt<br />
war Teil des COMENIUS-Programms<br />
«Lebenslanges Lernen».<br />
Arbeitsmethode nach dem<br />
Airbus-Prinzip<br />
Es wurde an verschiedenen Meetings<br />
in ganz Europa, in der Schule und in<br />
den Lehrbetrieben an der Entwicklung<br />
und Fertigung des Zugs für Europa<br />
gearbeitet. An insgesamt fünf<br />
Auslands-Meetings fanden die «Vor-<br />
Ort-Absprachen» statt. Lernen und<br />
forschen in Zagreb (Kroatien), in<br />
Lissabon (Portugal), Celje (Slowenien),<br />
Kuopio (Finnland) und nun in<br />
St. Pölten. An diesen Reisen nahmen<br />
jeweils vier Lernende teil. Sie trafen<br />
sich, um an einem Miniaturzug zu arbeiten<br />
der mittels CNC, also mit programmgesteuerten<br />
Maschinen, hergestellt<br />
wird. Alle Teilnehmer entwickelten<br />
so ein europäisches Netzwerk<br />
auf dem Gebiet der computerunterstützten<br />
numerischen Steuerung<br />
CNC von Werkzeugmaschinen. Aus<br />
23 verschiedenen europäischen Ländern<br />
konstruierten und fertigten Berufsschüler<br />
Zugskomponenten wie<br />
Chassis, Drehgestelle, Räder, Kupplungen,<br />
Antriebe, Schienen usw. All<br />
diese Zugskomponenten wurden an<br />
der Schlussveranstaltung in Deutschland<br />
zu voll funktionsfähigen Zugskompositionen<br />
montiert. Für die laufenden<br />
Kontaktaufnahmen und den<br />
Datenaustausch wurden Internet- Foren<br />
und E-Mail genützt.<br />
Am 10. April <strong>2013</strong> konnte das Projekt<br />
im EU-Parlament in Brüssel mit<br />
einem grossen Erfolg für die Schweizer<br />
Delegation des BBZ Pfäffikon abgeschlossen<br />
werden. 130 Schüler aus<br />
24 Schulen in 23 Ländern verfügen<br />
nach diesem Projekt bereits in jungen<br />
Jahren über internationale Erfahrung.<br />
November 2011 – 1. Meeting in Zagreb, Kroatien<br />
Alle Länder mussten ihr Land und ihre berufsbildende Institution in englischer<br />
Sprache vorstellen.<br />
Januar 2012 – BBZP Kickoff-Veranstaltung in Samstagern<br />
Lernende, Lehrbetriebe, Eltern, Lehrpersonen und die Schulleitung wurden in den<br />
Werkstätten der SOB unter fachkundiger Leitung in die «Geheimnisse» des Zugbaus<br />
eingeführt.<br />
März 2012 – 2. Meeting in Lissabon, Portugal<br />
Am Computer entstehen als «Gemeinschaftswerk» die ersten NC-Programme.<br />
Mai 2012 – 3. Meeting in Celje, Slowenien<br />
Vorstellung unserer ersten Waggon-Prototypen vor versammelter internationaler<br />
«Comenius-Gemeinschaft» in englischer Sprache.<br />
November 2012 – 4. Meeting in Kuopio, Finnland<br />
Absprache über die letzten Änderungen und vor allem: Welches Land macht welche<br />
Bauteile bis wann?<br />
Februar <strong>2013</strong> – 5. Meeting in St. Pölten in Österreich<br />
Alle Zeichnungen sind fertig, die «Serienproduktion» und Montage können beginnen.<br />
April <strong>2013</strong> – Abschlussmeeting in Bad Kreuznach, Deutschland<br />
EU-Parlament in Brüssel und Luxemburg.<br />
Das COMENIUS-Programm ist ein Programm<br />
der Europäischen Union mit dem Ziel, die<br />
Zusammenarbeit von Schulen aller Schulstufen<br />
und Schulformen innerhalb der<br />
Europäischen Union sowie die Mobilität<br />
von Schülern und Lehrern zu fördern. Der<br />
Zug steht für Europa. Es gibt gemeinsame<br />
Richtlinien, aber trotzdem kann jedes Land<br />
seine Individualität hervorbringen.<br />
Die Eisenbahnwagen sollen zeigen, was<br />
das jeweilige Land zur Verständigung bei.<br />
getragen hat: «What we have done to<br />
connect people».<br />
Solche Projekte sind nur mit der grosszügigen<br />
Unterstützung der Lehrbetriebe<br />
realisierbar. Sie ist Ausdruck für die<br />
gute Zusammenarbeit zwischen den<br />
drei Lernorten Lehrbetrieb, überbetriebliche<br />
Kurse und Schule.<br />
18 SCHWYZER GEWERBE <strong>06</strong>-<strong>2013</strong><br />
SCHWYZER GEWERBE <strong>06</strong>-<strong>2013</strong><br />
19
Tanja<br />
Büeler<br />
PROfil<br />
• Nahrungsmittel interessieren mich.<br />
• Ich muss nicht unbedingt zu Bürozeiten arbeiten.<br />
• Ich kann gut mit anderen Leuten zusammenarbeiten.<br />
• Ich möchte meine Arbeit mit den Händen tun.<br />
• Ich will in Räumen arbeiten.<br />
• Ich bin sorgfältig und geduldig.<br />
• Ich achte auf Sauberkeit und Hygiene.<br />
BERUFung<br />
«Starte Deine Karriere als<br />
Bäckerin-Konditorin-<br />
Inter<br />
VIEW<br />
Warum erlernen Sie den Beruf Bäckerin-Konditorin-Confiseurin?<br />
Ich arbeite sehr gerne mit Lebensmitteln und Rohstoffen und bin<br />
gerne körperlich aktiv. Zusätzlich bin ich selbst in einer Bäckerei<br />
aufgewachsen und kenne daher den Beruf schon von Kind auf. Ich<br />
ging beide Fachrichtungen Bäckerin und Confiseurin schnuppern,<br />
entschied mich schlussendlich aber für Confiseurin, da man dort<br />
viel feiner und genauer arbeiten muss, auch kann man ein wenig<br />
kreativer sein.<br />
Wie fanden Sie Ihre Lehrstelle?<br />
Meine Lehrstelle fand ich durch das BIZ in Goldau. Ich orientierte<br />
mich anhand der Liste der Betriebe, welche Lehrstellen anboten.<br />
Was macht Ihnen an Ihrem Job am meisten Spass?<br />
In einem kleinen Betrieb hat man sehr viel Abwechslung, das<br />
gefällt mir, da ich so sehr viel erlernen darf. Eindrücklich finde<br />
ich die verschiedenen Abläufe von den einzelnen Rohstoffen<br />
bis zum Endprodukt zu sehen und selbst herzustellen. Komplimente<br />
von den zufriedenen Kunden sind auch immer schön.<br />
Welche Voraussetzungen sollte man mitbringen?<br />
Man sollte kein Problem mit früh aufstehen haben und<br />
körperlich belastbar sein, da wir unterschiedlich viel zu<br />
tun haben. Zusätzlich sollte man kreativ sein und natürlich<br />
handwerklich begabt.<br />
Was ist die grösste Herausforderung in Ihrem Beruf?<br />
Ich denke, der Übergang von der Schule zur Lehre. Die<br />
ersten 1-2 Monate sind sehr anstrengend, da unser<br />
Körper sich nicht gewöhnt ist, den ganzen Tag zu stehen<br />
und aktiv zu sein. Später sollte man auch in Stresssituationen<br />
sauber und genau arbeiten können.<br />
Worüber sollte man sich im Klaren sein, wenn man<br />
diesen Beruf erlernen will?<br />
Dass man oft am Wochenende arbeiten muss. Dies kann<br />
jedoch von Betrieb zu Betrieb ein wenig variieren.<br />
Das Positive ist dann aber, dass man unter der Woche<br />
mal frei hat.<br />
Was planen Sie nach Abschluss der Lehre?<br />
Ich werde von meinem Lehrbetrieb weggehen, um in<br />
anderen Betrieben neue Erfahrungen zu sammeln und<br />
mein Wissen zu erweitern.<br />
Name: Tanja Büeler, Steinen<br />
Lehrberuf: Bäcker-Konditor-Confiseurin<br />
Fachrichtung Confiseurin<br />
Lehrjahr: 2. Lehrjahr<br />
Alter: 18 Jahre<br />
Lehrbetrieb: Confiserie-Café Feusi, Küssnacht a.R.<br />
Confiseurin»<br />
«Ein Beruf mit Leib und Seele»<br />
Brot ist eines der ursprünglichsten Nahrungsmittel der Menschheit, Schokoladenspezialitäten<br />
in allen Variationen haben in der Confiserie eine lange Tradition. Aber<br />
die Bäcker-Konditoren-Confiseure und Bäckerinnen-Konditorinnen-Confiseurinnen<br />
stellen eine Produktepalette her, die längst vielfältig erweitert wurde.<br />
An Take-away-Produkte wie reichhaltig gefüllte Sandwichs, verschiedene Salate und<br />
Birchermüesli reihen sich Apérogebäcke wie Canapée und Blätterteigkonfekt. Zur<br />
süssen Krönung gehören Tortenspezialitäten zu allen Anlässen, Pâtisserie und Glace,<br />
klassisches Hauskonfekt, edle Pralinen und Schokoladespezialitäten. Eine Vielfalt an<br />
Gipfeli, Kleinbrötchen und Broten werden zum Geniessen für zu Hause oder unterwegs<br />
hergestellt. Aus den traditionellen Bäckereien, Konditoreien und Confiserien<br />
sind moderne Verpflegungs- und Genussunternehmen geworden. Trotzdem läuft<br />
vieles nach bewährten Mustern.<br />
Ihre Arbeit hat sich – abgesehen von den wenigen Grossbetrieben – nicht stark<br />
verändert. Sie passiert weitgehend von Hand, der Produktionsprozess von der Zutat<br />
bis zum Endprodukt liegt in der Verantwortung der Berufsleute. Bevor sie mit der<br />
Verarbeitung der Lebensmittel und Rohstoffe anfangen, wiegen Bäcker-Konditoren-<br />
Confiseure EFZ alle Zutaten sorgfältig ab. Mit Mixer, Teig- und Ausrollmaschinen<br />
kneten und rühren sie den Teig oder die Masse. Sie arbeiten aber auch viel mit den<br />
Händen. Zum Beispiel formen sie Zöpfe und Brote oder rühren Biskuitmassen für<br />
Torten sowie Kuchen an. Nach diesen Arbeitsschritten schieben sie das Backgut in<br />
den Ofen und überwachen es aufmerksam.<br />
Beim Ausstechen, Dressieren, Füllen, Glasieren und Formen wird von Bäckerinnen-<br />
Konditorinnen-Confisieurinnen EFZ viel Fingerspitzengefühl verlangt. Beim Dekorieren<br />
von Hochzeitstorten oder beim Anfertigen von originellen Geschenkartikeln<br />
setzen sie ihre kreativen Ideen um.<br />
BÄCKERIN-KONDITORIN-<br />
CONFISEURIN<br />
Aus Gründen der Lesbarkeit wird nur die weibliche Berufsbezeichnung verwendet.<br />
Die männliche Form ist selbstverständlich mit eingeschlossen.<br />
20 SCHWYZER GEWERBE <strong>06</strong>-<strong>2013</strong><br />
Monatsmagazin KSGV.CH<br />
WIR STELLEN VOR – BERUFSPORTRÄT BÄCKERIN-KONDITORIN-CONFISEURIN
«Ich gebe Vollgas!»<br />
Lukas Hediger (22) aus Oberarth ist amtierender Schweizermeister der<br />
Automobilmechatroniker. Vom 2. bis 7. Juli <strong>2013</strong> wird er an der Berufs-WM<br />
in Leipzig teilnehmen.<br />
Von Alex Piazza<br />
Lukas Hediger aus Oberarth.<br />
Lukas Hediger, mit welchem Ziel<br />
gehen Sie nach Leipzig?<br />
Mein Ziel ist es, die Goldmedaille, die<br />
mein Vorgänger Flavio Helfenstein in<br />
Calgary holte, zu verteidigen. Ich werde<br />
auf jeden Fall Vollgas geben, damit<br />
ich mit mir im Reinen sein kann.<br />
Welche Gegner fürchten Sie am<br />
meisten?<br />
Die Deutschen und die Asiaten. Diese<br />
bereiten sich bereits ein Jahr im voraus<br />
nur auf die Berufs-WM vor.<br />
Wie sieht ihr Schlussspurt vor dem<br />
Abflug nach Leipzig aus?<br />
Zusammen mit meinem Experten Michel<br />
Tinguely und Flavio Helfenstein<br />
führen wir verschiedene Trainingstage<br />
durch, an denen das geübt wird, was<br />
an der WM dann auch tatsächlich vorkommt.<br />
Was kommt denn an der WM vor?<br />
Ich werde an verschiedenen Posten<br />
Diagnosen und Reparaturen an Autos<br />
ausführen. Es kann zum Beispiel sein,<br />
dass ein Auto nicht anspringt und ich<br />
herausfinden muss, wieso. Es kann<br />
auch sein, dass ich einen Motor zerlegen<br />
muss. Die Autos, die an der WM<br />
benutzt werden, sind bereits bekannt.<br />
Wie viele Trainingsstunden haben Sie<br />
in die Vorbereitung investiert?<br />
Das ist schwer zu sagen. Zurzeit arbeite<br />
ich nur drei Tage pro Woche im Betrieb,<br />
der Rest ist Training. Im Prinzip ist aber<br />
alles, was du im Betrieb neu lernst, ein<br />
Zuwachs an Erfahrung für die WM.<br />
Wie haben Sie sich für die Berufs-<br />
Weltmeisterschaften qualifiziert?<br />
Ich habe die Schweizermeisterschaft<br />
gewonnen und mich dann in Deutschland<br />
am Fünf-Länder-Cup gegen den<br />
zweitplatzierten der Schweizermeisterschaft<br />
durchgesetzt.<br />
Wie trainieren Sie für die WorldSkills<br />
Leipzig?<br />
Der Autogewerbeverband unterstützt<br />
mich in der praktischen Ausbildung<br />
gezielt für die WM. Ausserdem besuche<br />
ich Module der Automobildiagnostiker-Ausbildung,<br />
um mein Wissen zu<br />
steigern.<br />
Wann starten Sie nach Leipzig?<br />
Die Schweizer Delegation fliegt am 26.<br />
Juni ab. Vom 3. bis 6. Juli sind meine<br />
Wettkampftage. Am 7. Juli ist die<br />
Schlussfeier und am 8. Juli sind wir<br />
wieder zurück in Olten, wo es einen<br />
feierlichen Empfang geben wird.<br />
Wer unterstützt Sie vor Ort?<br />
Vor allem mein Experte. Während des<br />
Wettkampfs darf er mich allerdings nur<br />
am Morgen und am Abend jeweils eine<br />
Stunde coachen.<br />
Was erhalten Sie, wenn Sie Weltmeister<br />
werden?<br />
Eine Goldmedaille und ein Dankeschön.<br />
Mein Chef bei Scania Schweiz<br />
in Emmen, Daniel Kaufmann, meinte<br />
noch, ich könne das Auto behalten, das<br />
in Zahlen<br />
• 1000 Berufsleute<br />
• 54 Nationen der ganzen Welt<br />
• 46 Berufe<br />
• 180‘000 m 2 Wettkampffläche<br />
• 200‘000 Besucher<br />
• der grösste Berufsbildungsevent aller Zeiten!<br />
mir die Firma für die Vorbereitung zur<br />
Berufs-WM zur Verfügung gestellt hat.<br />
Aber ich weiss nicht, ob er das ernst<br />
gemeint hat . . .<br />
Ihm sind Sie wahrscheinlich zu<br />
speziellem Dank verpflichtet, oder?<br />
Das ist so. Daniel Kaufmann steht voll<br />
hinter mir und hilft mir bei allem, was<br />
ich brauche. Auch wenn ich mal einen<br />
halben Tag frei haben möchte, um gezielter<br />
zu trainieren.<br />
Wie geht es bei Ihnen nach der WM<br />
weiter?<br />
Im Moment weiss ich es noch nicht. Ich<br />
kann mir vieles vorstellen. Ich könnte<br />
die Ausbildung zum Automobil-Diagnostiker<br />
machen, oder die Berufsmatura<br />
nachholen, um dann ein Fachhochschulstudium<br />
anzuhängen. Ich könnte<br />
mir auch vorstellen, ein Jahr Ferien zu<br />
machen und in der Welt herumzureisen.<br />
Ich bin ja noch jung ...<br />
Wie sind Sie zu Ihrem Beruf<br />
gekommen?<br />
Ich interessiere mich schon als ich ein<br />
kleiner Junge war für alles was einen<br />
Motor enthält. Und da ich gleich neben<br />
einem Transportunternehmen mit eigener<br />
Werkstatt aufgewachsen bin, hatte<br />
ich schon früh die Gelegenheit, mich<br />
mit grossen Fahrzeugen anzufreunden.<br />
Und was gefällt Ihnen an Ihrem<br />
Beruf?<br />
Ich arbeite auf Lastwagen (Fachrichtung<br />
Nutzfahrzeuge) und da wir selten<br />
baugleiche Fahrzeuge haben, ist der<br />
Arbeitsalltag sehr interessant. Das beste<br />
Gefühl der Welt ist, wenn man einen<br />
Motor in seinen Einzelteilen vor sich<br />
auf dem Werkbank hat und dann am<br />
Abend in das Fahrzeug sitzen und dann<br />
rausfahren kann. Man sieht, was man<br />
mit den Händen erreichen kann.<br />
Was mögen Sie nicht an Ihrer Arbeit?<br />
24 Stunden Pikett-Dienst, d.h. wenn<br />
man Pikett hat, muss man auch mitten<br />
in der Nacht arbeiten gehen, wenn ein<br />
LKW eine Panne hat.<br />
Drei Dinge die ich mag…<br />
1. Feuerwehr<br />
2. LKW fahren<br />
3. Draussen in der Natur sein<br />
Die Berufs-Weltmeisterschaft<br />
«WorldSkills Competitions»<br />
findet alle zwei Jahre an wechselnden<br />
Austragungsorten statt.<br />
Als Kandidatinnen und Kandidaten<br />
sind junge Berufsleute bis<br />
22 Jahre zugelassen. Durchgeführt<br />
wird die Meisterschaft von<br />
WorldSkills International, einer<br />
Trägerschaft, in der 61 Nationen<br />
vertreten sind. Auf Schweizer<br />
Seite koordiniert die Stiftung<br />
SwissSkills einerseits die Schweizermeisterschaften<br />
in den verschiedenen<br />
Berufen, andererseits<br />
die Schweizer Teilnahme an den<br />
«WorldSkills Competitions».<br />
22 SCHWYZER GEWERBE <strong>06</strong>-<strong>2013</strong> SCHWYZER GEWERBE <strong>06</strong>-<strong>2013</strong><br />
23
Netzwerken beim Gipfeliplausch<br />
BNI<br />
BNI bringt lokale Unternehmer in Arbeitsgruppen, den<br />
sogenannten Chaptern, zusammen, die sich wöchentlich zu<br />
einem Frühstück treffen. Am Dienstag, 14. Mai <strong>2013</strong>, fand das<br />
wöchentliche Meeting des BNI-Chapters Etzel im Hotel «Panorama<br />
Resort & Spa» in Feusisberg statt. Die Treffen, an denen sich vor<br />
allem <strong>KMU</strong>-Vertreter finden, sind mehr als nur ein Gipfeliplausch.<br />
Yolanda Fumagalli, Fumagalli Treuhand Bäch, bei der 10-Minuten-Präsentation.<br />
Gleich zur Begrüssung wurde ich im<br />
Hotel «Panorama Resort & Spa» in<br />
Feusisberg mit dem «ungezwungenen<br />
Du» angesprochen. Chapterdirektor<br />
Christian Heldstab stellte sich<br />
persönlich vor: «Ich bin der Christian.»<br />
Und natürlich freute er sich,<br />
dass ich mir die Zeit nahm, dabei<br />
«Von Mund zu Mund zum<br />
Geschäftserfolg.»<br />
feli wurden erste Kontakte geknüpft.<br />
Denn darum geht es bei Business<br />
Network International BNI ausschliesslich.<br />
Hauptzweck dieser Zusammenkünfte<br />
ist der Austausch von<br />
Geschäftsempfehlungen. Die Organisation<br />
funktioniere nach dem Prinzip<br />
«Wer gibt, gewinnt», erklärt Medien-<br />
koordinator Hansueli Müller. Es gehe<br />
darum, durch persönliche Empfehlung<br />
neue Kunden zu gewinnen und<br />
damit den Umsatz zu steigern.<br />
Die 30 Mitglieder des Chapters Etzel<br />
treffen sich jeden Dienstag, morgens<br />
um <strong>06</strong>.30 Uhr, im «Panorama Resort<br />
& Spa» in Feusisberg zu einem<br />
Arbeitsfrühstück. Trotz des frühmorgendlichen<br />
Termins waren am Dienstag,<br />
14. Mai <strong>2013</strong>, 29 von 30 Mitgliedern<br />
anwesend. Absenzen werden<br />
nur begründet akzeptiert. Wer verhindert<br />
ist, schickt normalerweise<br />
eine Vertretung. Abgesehen von den<br />
jährlichen Mitgliederbeiträgen, die zu<br />
entrichten sind, gilt an den wöchentlichen<br />
Treffen eine Anwesenheitspflicht.<br />
Wer mehr als dreimal pro<br />
Semester grundlos fehlt, dem kann<br />
vom Mitgliederausschuss der Austritt<br />
nahegelegt werden.<br />
Nachdem sich alle ihre Teller beim<br />
reichhaltigen Frühstücksbuffet gefüllt<br />
hatten, begann das Meeting. Der Ab-<br />
zu sein. In dieser absichtlich herbeigeführten<br />
ungezwungenen Atmosphäre,<br />
wie sie den Chaptern eigen<br />
ist, herrscht auch um <strong>06</strong>.30 Uhr allerbeste<br />
Stimmung. Bei Kaffee und Giplauf<br />
ist immer gleich. Das Kernstück<br />
der BNI-Treffen ist die 30 Sekunden-<br />
Präsentation. Dabei stellten sie ihre<br />
Firmen und Spezialgebiete in einer<br />
halben Minute vor, erzählten alles<br />
Wissenswerte über ihren Tätigkeitsbereich<br />
und erklärten, welche Art<br />
von Geschäften erwartet werden. 30<br />
Sekunden scheinen auf den ersten<br />
Blick sehr kurz. Aber BNI hat ein<br />
System entwickelt, um die Power dieser<br />
Vorgabe voll nutzbar zu machen.<br />
BNI organisiert regelmässig kostenlose<br />
Workshops, um die Mitglieder<br />
zu trainieren, ihre Präsentationstechnik<br />
zu entwickeln und zu verfeinern.<br />
Dazu gehören Techniken wie die Verwendung<br />
von Gedächtnisankern und<br />
effiziente Methoden, die gewährleisten,<br />
dass die Botschaft gut ankommt<br />
und nicht vergessen wird.<br />
Danach wurden Empfehlungen weitergereicht.<br />
Ein Sanitär erhielt von<br />
einem Mitglied eine Adresse eines<br />
potentiellen Kunden in die Hand gedrückt,<br />
ein Gipser bedankte sich für<br />
einen durch eine Empfehlung erhaltenen<br />
Auftrag. Während des Frühstücks<br />
bot sich die Möglichkeit, miteinander<br />
ins Gespräch zu kommen. Überhaupt<br />
wurde über alles gesprochen, was den<br />
Mitgliedern diente, möglichst viele<br />
Kontakte zu generieren.<br />
Dieses System bringt den Mitgliedern<br />
unermessliche praktische Vorteile<br />
auch ausserhalb von BNI. In verschiedenen<br />
Situationen des täglichen<br />
Geschäftslebens werden die Fertigkeiten<br />
des Netzwerkens gebraucht.<br />
Das trainierte BNI-Mitglied ist gewohnt,<br />
sich und sein Geschäft effizient<br />
darzustellen.<br />
BNI ist auf Effizienz ausgerichtet.<br />
Deshalb darf pro Chapter nie mehr<br />
als ein Vertreter aus derselben Branche<br />
Mitglied sein», erklärte Heldstab.<br />
Dank dieser Regelung lerne<br />
<strong>KMU</strong>-Vertreter finden sich bei Kaffee und Gipfeli.<br />
man viele Firmen aus verschiedenen<br />
Berufsgattungen kennen. Noch sind<br />
Vertreter verschiedener Branchen gesucht.<br />
Florist/in, Coiffeur/Coiffeuse,<br />
Dachdecker, Spengler, Schneider/in,<br />
Unternehmensberater/in, Vermögensverwalter/in,<br />
Bank, Erwachsenenbildung/Trainer/in.<br />
BNI wurde 1985 gegründet und ist heute mit<br />
Abstand die grösste und erfolgreichste Organisation<br />
für Empfehlungsmarketing weltweit. In<br />
über 51 Ländern sind inzwischen über 148‘000<br />
Geschäftsleute in 6‘290 Chaptern organisiert.<br />
BNI ist eine professionelle Netzwerk-Organisation,<br />
die nur eine Person je Berufszweig pro<br />
Chapter zulässt. Als BNI-Mitglied verfügen Sie<br />
über eine Vertriebsmannschaft mit Dutzenden<br />
von Verkäufern, denn alle Mitglieder Ihres<br />
Chapters tragen Ihre Visitenkarten bei sich.<br />
BNI-Mitglieder werden jede Gelegenheit<br />
nutzen, Ihre Visitenkarte abzugeben und Ihre<br />
Produkte oder Dienstleistungen weiter zu<br />
empfehlen. In der Schweiz gibt es mehr als<br />
57 BNI-Chapter mit über 1‘±400 Mitgliedern,<br />
die im Jahr 2012 über 37‘000 Empfehlungen<br />
ausgetauscht haben, was einem Auftragsvolumen<br />
von über 130 Mio. CHF entspricht.<br />
24<br />
SCHWYZER GEWERBE <strong>06</strong>-<strong>2013</strong><br />
SCHWYZER GEWERBE <strong>06</strong>-<strong>2013</strong><br />
25
Zurückgeblättert...<br />
SZKB schafft fünf Gewerbekundenzentren<br />
Die <strong>Schwyzer</strong> Kantonalbank (SZKB) hat die strategischen Leitplanken für die Jahre<br />
2014 bis 2018 festgelegt. Dabei setzt sie auf Kontinuität. Noch stärker gewichten<br />
als bisher will sie hingegen ihren Kundenfokus. Dr. Peter Hilfiker, Vorsitzender<br />
der Geschäftsleitung: «Mit dem Ausbau des Online-Kanals sowie dem Ausbau<br />
des Kundenzentrums, der Filialen im Mythen- und Seedamm-Center sowie der<br />
Schaffung von fünf Gewerbekundenzentren passt sich die SZKB den veränderten<br />
Kundenbedürfnissen an. Ein weiteres Schwergewicht legen wir auf zusätzliche<br />
Angebote und Dienstleistungen im Private Banking.»<br />
... anno 7. Oktober 1938<br />
Volksschule und Gewerbe (Teil 2)<br />
Von Dr. J. Brauchli, Glarus<br />
Das zuverlässigste Mittel, den Schüler in das Joch<br />
des entwickelten Verfahrens einzuspannen, ist die<br />
abgezirkelte Fragestellung des Lehrers. Wie man<br />
Kühen die Lust zu Kapriolen nimmt, indem man<br />
ihnen den um die Hörner gelegten Strick an die<br />
Vorderbeine bindet, wird durch das hackende Frage-<br />
und Antwortspiel verhindert, dass ein Schüler<br />
eigene Wege ginge. Die Frage des Lehrers zwingt<br />
den Schüler, genau den ausgeklügelten Entwicklungsgang<br />
zu stapfen, auf welchem man so sicher<br />
zum Ziele gelangt, dass es sich beinahe erübrigt,<br />
die Sinne wach zu halten. Wenn einer erwacht und<br />
in jugendlichem Schneide versucht, drei Tritte<br />
auf einmal zu nehmen, wird er zurückgebunden<br />
durch die ordnungsgemäss fortschreitende Frage<br />
des Lehrers. So gewöhnt sich der Schüler an einen<br />
unnatürlichen Gang; denn nur alte Leute sitzen<br />
nach jedem Schritte ab, um wieder zu verschnaufen,<br />
junge aber stürmen davon. Brav ist dann der<br />
Schüler, der nur denkt, wenn es der Lehrer verlangt,<br />
und nur gerade soviel, als das Frage- und<br />
Antwortspiel erheische. Jahrelange Gewöhnung<br />
führt die Gezähmten dazu, auch im Leben nur so<br />
weit zu sehen und zu denken, als sie durch eine<br />
bestimmte Frage veranlasst werden. Zusammenhänge<br />
und Folgen überblicken viele nie, weil sie<br />
ihr Leben lang auf die Frage des Lehrers warten.<br />
Das entwickelte Verfahren, gesichert durch das<br />
Frage- und Antwortspiel, ermöglicht «spielend<br />
zu lernen». Spielend, weil man dank der überlegenen<br />
Führung des Lehrers unbemerkt und ohne<br />
Anstrengung ans Ziel gelangt. Da aber gegängelt<br />
zu werden selten Freude auslöst, sucht man sich<br />
vielerorts zu sichern, indem man den Kindern<br />
erlaubt, den Unterrichtsstoff ganz nach ihren<br />
jeweiligen Interessen zu bestimmen. So gewöhnt<br />
man die Schüler, nur Arbeiten zu verrichten,<br />
welche ihnen «liegen», man ist gewillt, die Laune<br />
des Kindes als verpflichtendes Gebot für den<br />
Erwachsenen zu betrachten, aus dem Jahrhundert<br />
des Kindes ist man unmerklich hinübergerutscht<br />
ins Jahrhundert der Kinderei.<br />
Die Gewöhnung an stete nachhelfende Führung<br />
bewirkt Unselbständigkeit. Solche Schüler<br />
können allein nicht gehen und fürchten, auf sich<br />
selbst angewiesen zu sein. Das bekannte «Herr<br />
Lehrer, ich bin fertig!» heisst häufig nichts anderes<br />
als «Herr Lehrer, ich weiss nicht was tun.»<br />
Die intelligenten Schüler wissen in solchen Fällen<br />
mit der Freizeit nichts anzufangen, weil sie selten<br />
sich selber überlassen sind; für die Langsamen<br />
stellt sich dieses Problem in der Schule weniger,<br />
weil sie mit ihren Aufgaben kaum je zur Zeit fertig<br />
werden, weil man meist auf sie warten muss.<br />
Das Gemeinsame beim entwickelten Unterrichtsverfahren,<br />
beim Frage- und Antwortspiel und<br />
beim spielenden Lernen besteht darin, dass der<br />
Lehrer dem Schüler die Arbeit nach Möglichkeit<br />
erleichtert oder abnimmt, dass er den Schüler<br />
beständig betreut und führt. Die unvermeidliche<br />
Folge dieser fürsorglichen Bemutterung ist<br />
Unselbständigkeit, Mangel an Mut und Unternehmerlust.<br />
Die SZKB will weiterhin als «führende<br />
und verlässliche Partnerin mit<br />
kundenorientierten Mitarbeitenden»<br />
wahrgenommen werden und für ihre<br />
Kunden, Mitarbeitenden, den Kanton<br />
als Eigner und die Öffentlichkeit kontinuierlich<br />
einen Mehrwert schaffen.<br />
Mit der neu formulierten Vision «Wir<br />
sind die führende Universalbank im<br />
Kanton Schwyz und positionieren<br />
uns als dynamische und leistungsfähige<br />
Finanzdienstleisterin für private<br />
Kunden, kleine und mittlere Unternehmungen<br />
sowie öffentlich-rechtliche<br />
Körperschaften», bringt die SZKB<br />
ihr Bekenntnis zum Kanton Schwyz<br />
und zu ihren Kunden kurz und prägnant<br />
auf den Punkt. «Wir sind uns<br />
bewusst, dass an eine Kantonalbank<br />
hohe Ansprüche gestellt werden und<br />
wollen unsere Verantwortung für den<br />
Kanton Schwyz als Wirtschafts- und<br />
Lebensraum wahrnehmen», so Dr.<br />
Peter Hilfiker, Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />
der SZKB.<br />
Ausrichtung auf die Bedürfnisse<br />
der Gewerbekunden<br />
Die SZKB ist als Firmen- und Gewerbekundenbank<br />
etabliert und will<br />
diesen Marktvorteil nutzen. Sie wird<br />
deshalb in den Marktregionen Einsiedeln,<br />
Küssnacht, Pfäffikon, Schwyz<br />
und Siebnen fünf Gewerbekundenzentren<br />
schaffen, um ihre Kunden<br />
noch kompetenter bedienen zu können.<br />
Im Gewerbe- und Firmenkundengeschäft<br />
(<strong>KMU</strong>) will die SZKB die Nr. 1<br />
im Kanton Schwyz bleiben und ihren<br />
hohen Marktanteil sowie den<br />
ausgezeichneten Ruf als <strong>KMU</strong>-Bank<br />
behaupten. Mit den neu geschaffenen<br />
Gewerbekunden-Teams bündelt und<br />
stärkt die SZKB ihre Kompetenz.<br />
26<br />
SCHWYZER GEWERBE <strong>06</strong>-<strong>2013</strong><br />
SCHWYZER GEWERBE <strong>06</strong>-<strong>2013</strong><br />
27
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Prüfung der Pensionskassenlösung<br />
Die Zeit ist da<br />
Entspricht die aktuelle Pensionskassenlösung noch Ihren<br />
Bedürfnissen und denen Ihrer Mitarbeitenden? Stimmen die<br />
Leistungen im Verhältnis zu den Kosten? Ist die langfristige<br />
Sicherheit Ihrer Vorsorgegelder gewährleistet? Das sind Fragen,<br />
die sich Unternehmensverantwortliche jetzt stellen müssen.<br />
Eine regelmässige Überprüfung der Vorsorgelösung lohnt sich.<br />
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In der beruflichen Vorsorge (2. Säule) kann man davon<br />
ausgehen, dass alle Vorsorgeeinrichtungen die gesetzlichen<br />
Bestimmungen nach BVG einhalten. Sie werden<br />
entsprechend geführt und durch Pensionsversicherungsexperten,<br />
Revisionsstellen und Aufsichtsbehörden<br />
geprüft. Das BVG ist ein Rahmengesetz, das aber – unter<br />
Einhaltung der Mindestvorschriften – einen grossen<br />
Spielraum zur Ausgestaltung von firmenspezifischen<br />
Vorsorgelösungen offen lässt. Diese gilt es zu überprüfen<br />
und sowohl dem Marktangebot der Pensionskassen<br />
wie auch den wirtschaftlichen Verhältnissen und Bedürfnissen<br />
des eigenen Unternehmens anzupassen. Im Vorfeld<br />
des Entscheidungsprozesses ist es notwendig, dass<br />
alle Offertensteller mit den gleichen Grundlagen arbeiten.<br />
Das betrifft zum Beispiel Versicherungsdaten und<br />
den Berechnungsstichtag.<br />
Überprüfunge und vergleichen<br />
Bei der Überprüfung mit Zahlen und Fakten sind verschiedene<br />
Punkte zu beachten, die ich im Folgenden<br />
kurz skizzieren möchte. Dabei geht es auch um eine<br />
strategische Reihenfolge, die die Abarbeitung der Herausforderungen<br />
erleichtert.<br />
Als erstes auf der Agenda steht die formale Kündigungsfrist.<br />
Es gilt die Vertragsdauer und den Ablauf zu prüfen.<br />
Im Normalfall sprechen wir hier von einem Zeitrahmen<br />
von fünf Jahren. Dabei ist die halbjährige Kündigungsfrist<br />
zu beachten.<br />
Quantitativ stellt sich die Frage, ob von einem gleichen<br />
Vorsorgeniveau gesprochen wird. Geht es um die<br />
gleichen Leistungen im gleichen Finanzierungsrahmen?<br />
Welche überobligatorischen Leistungen sollen zudem<br />
mit einbezogen werden?<br />
Um zu einer vergleichbaren Grundlage zu kommen ist es<br />
wichtig zu fragen, ob alle Offerten auch alle Kostenkomponenten<br />
enthalten. Das betrifft Spar- und Risikobeiträge,<br />
Verwaltungskosten und allfällige Zusatzkosten.<br />
Auch bei rollenden Prozessen, sprich Zahlen, die sich<br />
verändern sind Fragen angebracht. Das betrifft zum<br />
Beispiel die Übernahme der Leistungsbezieher: Was<br />
passiert mit laufenden Renten, entstehen Kosten für die<br />
Ausfinanzierung?<br />
Reputation des Anbieters<br />
Insbesondere bei kleinen Unternehmen sind die Zahlungsmodalitäten<br />
der Prämien ein weiterer wichtiger<br />
Merkpunkt. Erfolgt die Belastung vor- oder nachschüssig,<br />
jährlich oder quartalsweise? Wie wird das Altersguthaben<br />
künftig – im obligatorischen und im überobligatorischen<br />
Bereich – verzinst? Nur wer diese Fragen<br />
schlüssig beantwortet, kann Transparenz in seine Vergleiche<br />
bringen.<br />
Last but not least ist die seriöse Empfehlung von Kolleginnen<br />
und Kollegen ein zusätzlicher Merkpunkt.<br />
Referenzen beweisen langfristige Sicherheit.<br />
Die Reputation eines Anbieters lässt sich zu dem an<br />
einem weiteren strategischen Punkt ergründen. Aufschluss<br />
über die finanzielle Sicherheit der Pensionskasse<br />
geben Transparenz, Altersstruktur der Versicherten, die<br />
Anlagestrategie und der Deckungsgrad. Die Zahlen dazu<br />
ermöglichen einen Blick auf die Bonität des Anbieters.<br />
Nur mit vollständigen Angaben sind alle Faktoren wie<br />
Finanzierung, Leistung und Kosten vergleichbar. Eine<br />
umfassende und seriöse Prüfung ist bei einem allfälligen<br />
Wechsel notwendig.<br />
www.asga.ch<br />
Erfolgsdaten der ASGA Pensionskasse<br />
Die ASGA Pensionskasse hat in ihrem Jubiläumsjahr 2012 nochmals<br />
zugelegt und verzeichnet per Ende Jahr einen überdurchschnittlichen<br />
Deckungsgrad von 111.1 Prozent.<br />
Im 50. Geschäftsjahr liegt die Bilanzsumme der ASGA Pensionskasse<br />
bei 8.64 Mia. CHF. Das Vorsorgekapital der Aktiven und Bezüger<br />
stieg um 5.2 Prozent auf 6.98 Mia. CHF. Die Wertschwankungsreserven<br />
per 31. Dezember 2012 betragen 808.9 Mio. CHF,<br />
die Zielgrösse wurde damit fast vollständig erreicht. Der technische<br />
Zinssatz wurde per 1. Januar 2012 auf drei Prozent gesenkt,<br />
trotzdem konnte ein überdurchschnittlicher Deckungsgrad<br />
von 111.1 Prozent erzielt werden. Die ASGA Pensionskasse<br />
weist 2012 mit 180 Franken pro versicherter Person erneut die<br />
tiefsten Verwaltungskosten im Branchenvergleich aus. Pro Jahr<br />
und pro Vertrag verrechnet sie jeder Mitgliedfirma 200 Franken,<br />
unabhängig von der Anzahl Versicherter, die der Vertrag umfasst.<br />
Diese Beträge werden auch <strong>2013</strong> nicht erhöht.<br />
Hauptsitz: 8852 Altendorf · T 055 451 17 77<br />
Filiale: 8048 Zürich · T 044 434 20 30<br />
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SCHWYZER GEWERBE <strong>06</strong>-<strong>2013</strong> | KSGV.CH<br />
PUBLIREPORTAGE
Viel brachliegendes Informatikpotenzial<br />
Unternehmen nutzten sehr oft nur einen kleinen Teil ihres Informatikpotentials.<br />
Die Gründe dafür sind vielfältig, zum Beispiel: Mangelndes Wissen,<br />
unzureichend geschulte Mitarbeitende, mangelhafte Planung oder fehlende<br />
Prozesse. Und: Der Missstand ist nicht sofort zu beheben und droht damit,<br />
in der Prioritätenliste immer wieder nach hinten zu rutschen.<br />
Von Simon Rickenbacher, Partner MIT-GROUP<br />
Hand aufs Herz: Welche Ihrer Mitarbeitenden<br />
nutzen zum Beispiel den<br />
«smarten» Teil ihres Smartphones für<br />
geschäftliche Zwecke? Mails abrufen<br />
und verfassen, SMS versenden, telefonieren:<br />
Hierzu braucht es kein hochgezüchtetes<br />
Endgerät. Der eigentliche<br />
Nutzen erschliesst sich erst in<br />
der Verbindung mit entsprechenden<br />
Lösungen und in der gemeinsamen<br />
(verbindlich geregelten) Nutzung der<br />
entsprechenden Funktionen.<br />
Keine Kabel mehr!<br />
Auch heute noch begegnet man nicht<br />
selten Unternehmens-Anwendern,<br />
die ihr High-End-Smartphone mit<br />
dem PC verbinden (Kabel), um etwa<br />
Kontakte und Kalendereinträge zu<br />
synchronisieren. Das ist nicht wirklich<br />
«smart». Eine sinnvolle Lösung<br />
wäre in diesem Fall der Einsatz von<br />
Microsoft Exchange als Datendrehscheibe<br />
für E-Mails, Kontakte, Kalenderdaten<br />
und Aufgaben – jene<br />
leider allzu oft missachtete Outlook-<br />
Funktion, die sich in Verbindung mit<br />
Exchange auch geräteunabhängig<br />
nutzen lässt. Man könnte Aufgaben,<br />
die sich aus Besprechungen ergeben,<br />
direkt als Outlook-Aufgaben setzen<br />
und an die zuständigen Mitarbeiter<br />
verteilen. Exchange sei Dank sind<br />
diese Aufgaben auch auf dem Smartphone<br />
des jeweiligen Mitarbeiters<br />
mit dabei. Papier ist geduldig und ab<br />
bestimmten Quantitäten nicht mehr<br />
übersichtlich. Outlook-Aufgaben hingegen<br />
können gezielt nachverfolgt<br />
werden, und zwar ohne dass hierzu<br />
noch ein ausufernder E-Mail-Austausch<br />
stattfindet, der die überflutete<br />
Mailbox noch zusätzlich belastet. Mit<br />
Exchange ist auch der Kalender stets<br />
à jour, egal, wo die Eintragungen vorgenommen<br />
werden. Und wenn das<br />
Nachführen des Terminkalenders dem<br />
Sekretariat übertragen worden ist,<br />
sieht der Chef gleich auf dem Smartphone,<br />
welche neuen Termin ihn<br />
erwarten. Sämtliche Outlookfunktionen<br />
lassen sich in Verbindung mit<br />
Exchange auch über einen Webbrowser<br />
nutzen – das Szenario für Fernzugriffe<br />
aus den Ferien, wo das Smartphone<br />
auf Grund der nach wie vor<br />
astronomisch hohen Roamingtarife<br />
nicht automatisch synchronisiert<br />
wird und WLAN eventuell nicht zur<br />
Verfügung steht oder zu unsicher ist.<br />
Notizen: Ein mächtiges Instrument,<br />
wenn . . .<br />
Ideensammlungen, thematische Stichwortlisten,<br />
Grobkalkulationen, Telefonlisten,<br />
Besprechungsprotokolle –<br />
die Einsatzmöglichkeiten von Notizen<br />
sind extrem vielfältig. Es gibt zahlreiche<br />
Apps, welche das Erfassen, die<br />
Verwaltung und den Austausch von<br />
Notizen unterstützen. Zentrales Kriterium<br />
sollte aber nicht der gute «Look»<br />
einer App sein, sondern die Plattformunabhängigkeit.<br />
Notizen sollten<br />
sich unabhängig von Geräten<br />
überall nutzen lassen, und zwar automatisch,<br />
das heisst ohne manuelles<br />
Kopieren oder zusätzliches Speichern.<br />
Die Microsoft Anwendung One<br />
Note ist hier das Werkzeug der Wahl:<br />
OneNote ist dank der Integration<br />
in Microsoft Office weit verbreitet,<br />
für alle wichtige Mobile-Plattformen<br />
(Apple/iOS, Google/Android, Microsoft/Windows<br />
Phone, BlackBerry) erhältlich<br />
und extrem komfortabel zu<br />
bedienen. Notizen und Notizbücher<br />
lassen sich zudem bequem ordnen,<br />
kategorisieren und austauschen. Für<br />
Tablet-Nutzer bietet OneNote praktische<br />
Zusatzfunktionen, welche die<br />
spezifischen Bedienungsmöglichkeiten<br />
solcher Geräte unterstützen und<br />
sie – als Notizbuch- oder Papierblockersatz<br />
– auch businesstechnisch einsetzbar<br />
machen. Praktisch alles (Text,<br />
Bilder, Videos, Tondateien, Office<br />
Dokumente …) kann Bestandteil einer<br />
Notiz sein. Die Lernkurve ist bei<br />
OneNote trotzdem ausserordentlich<br />
steil. Als Zwischenspeicher bzw. Austauschplattform<br />
für OneNote Notizen<br />
und Notizbücher dient entweder ein<br />
kostenloses Microsoft-Konto oder<br />
das firmeneigene Intranet auf Basis<br />
von Microsoft SharePoint (solche<br />
Lösungen werden auch in Schweizer<br />
Rechencentern betrieben – mit garantiertem<br />
Datenspeicherort Schweiz<br />
und als fertig konfigurierter Miet-Service).<br />
Der einzige Nachteil von One-<br />
Note ist, dass die Anwendung völlig<br />
zu Unrecht zu wenige Beachtung findet.<br />
Wenn es bei den Basics happert<br />
Vielfach scheitern Mitarbeitende bereits<br />
an den Basisfunktionen der Anwendungen,<br />
die sie täglich einsetzen.<br />
Worddokumente werden immer<br />
wieder neu erstellt, statt dass auf der<br />
Basis von möglichst unternehmensweit<br />
einsetzbaren Vorlagen gearbeitet<br />
wird. Gleiches gilt für PowerPoint-<br />
Präsentationen. Formatierungen werden<br />
oft umständlich «erzwungen»,<br />
was spätestens dann zu Problemen<br />
führt, wenn Inhalte dokumentenübergreifend<br />
verwendet werden sollen.<br />
Oft scheint den Endanwendern nicht<br />
klar zu sein, für welchen Anwendungszweck<br />
welche Applikation eingesetzt<br />
werden soll, am deutlichsten<br />
Fortsetzung Seite 32<br />
34 SCHWYZER GEWERBE <strong>06</strong>-<strong>2013</strong><br />
SCHWYZER GEWERBE <strong>06</strong>-<strong>2013</strong> 31
IT-NEWS<br />
ist das am Beispiel Word Excel<br />
zu sehen – meistens wird Word als<br />
Excel-Ersatz eingesetzt, und zwar nur<br />
weil es eine Tabellenfunktion gibt<br />
oder weil Spalten auch mit der Tabulatorfunktion<br />
«dargestellt» werden<br />
können.<br />
Ein veritabler Zeitkiller ist die ständige<br />
Suche nach Dokumenten, Mails<br />
und Inhalten. Die Suchfunktion von<br />
modernen Desktop-Betriebssystemen<br />
bieten – vorausgesetzt, sie werden<br />
richtig konfiguriert – eine sehr hohes<br />
Zeiteinsparpotential. Gleiches gilt<br />
für die Suche in Outlook. A propos<br />
Outlook: Nicht nur wegen der Performance,<br />
sondern auch aus Datensicherheitsgründen<br />
sollten regelmässig<br />
(z.B. jährlich) Archive erstellt und<br />
dann an einen sicheren Speicherort<br />
weggesichert werden. Oft wird<br />
das deshalb nicht gemacht, weil der<br />
Endanwender nicht weiss, wie archiviert<br />
wird und die Archivdaten später<br />
wieder eingebunden werden können.<br />
Vorhandene Potentiale besser nutzen – was können Unternehmer tun?<br />
Es gibt verschiedene Möglichkeiten – auch<br />
ohne riesigen finanziellen Aufwand – relativ<br />
schnell zu greifbaren Resultaten zu gelangen:<br />
• ICT-Beratung durch externen Professional als empfohlene<br />
Ausgangsbasis: Welche Potentiale liegen auf<br />
Grund der verwendeten Anwendungen brach – manchmal<br />
sind diese Potentiale nicht automatisch ersichtlich.<br />
Juni-Ins_Layout 1 24.<strong>06</strong>.13 7:44 Uhr Seite 8<br />
Zusammenstellen eines Schulungsplanes.<br />
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<br />
• Gezielte Anwenderschulung, eventuell auch nach dem<br />
Prinzip «teach the teacher» möglich: Motivierte «Power-<br />
User» bestimmen, welches erlernte Wissen anschliessend<br />
intern weitergeben wird.<br />
• Regelmässige ICT-Schulung fix einplanen (auch kostenmässig)<br />
– schnelle, einmalige Würfe bringen in der<br />
Regel nicht viel. Die «Vergessenskurve» ist in vielfach<br />
ähnlich wie beim Nothelferkurs, in diesem Bereich<br />
kommt zudem eine geradezu dramatische Entwicklungsdynamik<br />
hinzu.<br />
Outlook Web App – Outlookzugriff via Browser.<br />
«Wie Geräte<br />
und Anwendungen<br />
genutzt werden<br />
könnten.»<br />
OneNote – Anwendung mit grossem Potential.<br />
Verbindliche Prozesse müssen her<br />
Eine Verbesserung der Anwenderkompetenz<br />
allein reicht für den<br />
Informatik-Frühling im Unternehmen<br />
nicht aus. Wenn nur einzelne<br />
konsequent Kalender, Aufgaben oder<br />
einen bestimmten Weg für das Notizenmanagement<br />
einsetzen, führt das<br />
allenfalls zu einem digitalen Graben<br />
im Unternehmen, nicht aber zu<br />
einer generellen Verbesserung der<br />
Zusammenarbeit. Flächendeckende<br />
Wirkung lässt sich nur durch das<br />
Einhalten von Konventionen erzielen,<br />
hierzu braucht es verbindliche<br />
Prozesse, die nicht kompliziert sein<br />
müssen, dafür aber eingehalten werden<br />
sollten. Wichtig ist, dass sich alle<br />
an diese Konventionen halten – insbesondere<br />
auch die Geschäftsleitung.<br />
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32<br />
SCHWYZER GEWERBE <strong>06</strong>-<strong>2013</strong><br />
SCHWYZER GEWERBE <strong>06</strong>-<strong>2013</strong> 33
Baugewerbe: neue MWST-Praxis<br />
FACHFORUM<br />
Frage...<br />
Die Eidgenössische Steuerverwaltung (ESTV) hat am 10.4.<strong>2013</strong> die MWST-Praxis-<br />
Info 05 «Änderung und Präzisierung zur MWST-Branchen-Info 04 Baugewerbe»<br />
publiziert. Sie regelt die Abgrenzung zwischen steuerbaren und von der Steuer<br />
ausgenommenen Verkäufen von Bauwerken frisch. Neu ist insbesondere die<br />
Tatsache, dass gemäss ESTV auch der Verkauf von umgebauten Objekten in eine<br />
mehrwertsteuerpflichtige baugewerbliche Lieferung umqualifiziert werden kann.<br />
Ist der Verkauf von Wohnungen<br />
und Wohnhäusern mehrwertsteuerpflichtig?<br />
Antwort...<br />
Für die Abgrenzung zwischen steuerbaren<br />
und von der Steuer ausgenommenen<br />
Verkäufen von Bauwerken<br />
galten seit 2010 bis zur aktuellen<br />
Praxisänderung zahlreiche Voraussetzungen,<br />
die kumulativ erfüllt werden<br />
mussten. So führten z.B. eine Anzahlung<br />
von mehr als 30% oder Käuferwünsche<br />
(Mehrkosten) von mehr<br />
als 5% des ursprünglich definierten<br />
Pauschalpreises (bzw. 7% im Baurechtsfall)<br />
zu einer mehrwertsteuerlichen<br />
Leistungsumqualifikation. Im<br />
Alltag war es aber oft schwierig, diese<br />
Abgrenzungskriterien anzuwenden.<br />
Zudem war diese Praxis mit grosser<br />
Unsicherheit verbunden, da sich<br />
die mehrwertsteuerliche Qualifikation<br />
nach Bauabschluss ändern konnte.<br />
Neue Praxis<br />
Frisch ist für die Beurteilung, ob ein<br />
steuerbarer oder ein von der Steuer<br />
ausgenommener Liegenschaftsverkauf<br />
vorliegt, nur auf den Baubeginn<br />
(Beginn des Aushubs) und das Datum<br />
der öffentlichen Beurkundung<br />
abzustellen. Vorverträge mit Reservierungszahlungen<br />
ohne öffentliche Beurkundung<br />
sind für die Bewertung,<br />
ob es sich um eine von der Steuer<br />
ausgenommene oder steuerbare Immobilienlieferung<br />
handelt, unerheblich.<br />
Liegt das Datum der Beurkundung<br />
des Kauf- bzw. Vorkaufvertrags vor<br />
Baubeginn, gilt dieses Objekt als<br />
steuerbare Lieferung. Folglich muss<br />
der Verkäufer den Verkaufserlös (ohne<br />
Wert des Bodens) zum MWST-Normalsatz<br />
von 8% versteuern. Handkehrum<br />
kann er auf den bezogenen<br />
Leistungen die Vorsteuern abziehen.<br />
Wird der Kaufvertrag hingegen nach<br />
Baubeginn beurkundet, liegt für das<br />
betreffende Objekt ein von der Steuer<br />
ausgenommener Immobilienverkauf<br />
vor. Somit muss der Verkäufer den<br />
Umsatz aus dem Liegenschaftsverkauf<br />
nicht versteuern, hat aber auch<br />
kein Anrecht auf den Vorsteuerabzug.<br />
Fällt der Verkauf unter die MWST,<br />
schmälert diese den Gewinn des Verkäufers<br />
aus seinen Eigenleistungen<br />
und seine Marge.<br />
Bei Neubauten gilt als Baubeginn der<br />
Start der Aushubarbeiten, sofern im<br />
Anschluss an diese mit dem Erstellen<br />
der Neubauten angefangen wird. Baugrundvorbereitungen<br />
(z.B. Pfählen)<br />
klassifizieren ebenfalls als Baubeginn.<br />
Dasselbe gilt für Hangsicherungsarbeiten,<br />
welche für die zu erstellenden<br />
Neubauten notwendig sind und<br />
unmittelbar vor dem Aushub erfolgen<br />
(bzw. wenn kein Aushub erfolgt:<br />
die unmittelbar vor den eigentlichen<br />
Bauarbeiten stattfinden). Mit anderen<br />
Worten: Es wird zeitliche und örtliche<br />
Nähe vorausgesetzt. Der Baubeginn<br />
ist insbesondere mit Verträgen,<br />
Arbeitsrapporten und Rechnungen<br />
des mit dem Aushub oder der Baugrundvorbereitung<br />
beauftragten Bauunternehmens<br />
bzw. Arbeitsrapporten<br />
bei selbst ausgeführten Arbeiten, der<br />
schriftlichen Meldung des Baubeginns<br />
an die zuständige Baubewilligungsbehörde<br />
und/oder der Bauversicherung<br />
(Bauherrenhaftpflicht- und<br />
Bauwesenversicherung) zu belegen.<br />
Verzögert sich das Erstellen der Neubauten<br />
im Anschluss an die Aushubarbeiten<br />
aus Gründen, die vom<br />
Steuerpflichtigen nicht zu verantworten<br />
sind bzw. von ihm nicht<br />
beeinflusst werden können (z.B.<br />
witterungs- oder saisonal bedingte<br />
Verzögerungen, behördlich angeordneter<br />
Baustopp aufgrund von archäologischen<br />
Funden), erwachsen<br />
ihm daraus keine Nachteile, d.h. der<br />
Baubeginn wird dadurch nicht hinausgeschoben.<br />
Die steuerpflichtige<br />
Person muss die Verzögerung (nicht<br />
bei witterungs- oder saisonal bedingten<br />
Verzögerungen) mit Unterlagen<br />
(z.B. Erlass eines Baustopps durch die<br />
zuständige Baubehörde) belegen.<br />
Der Baubeginn wird immer pro Bauwerk<br />
(z.B. Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus,<br />
Einstellhalle) festgelegt.<br />
Der Baubeginn gilt somit nicht generell<br />
für eine (Gesamt)Überbauung<br />
oder eine einzelne Teiletappe einer<br />
Überbauung.<br />
Präzisierung zu Umbauten<br />
Nach der neusten Praxispräzisierung<br />
kann eine Umqualifikation in eine<br />
steuerbare baugewerbliche Lieferung<br />
nicht nur beim Verkauf von Neubauten,<br />
sondern auch beim Verkauf<br />
von umgebauten Wohnungen oder<br />
Häusern erfolgen. Ein Umbau im<br />
MWST-Sinn liegt dann vor, wenn<br />
sich die Umbaukosten auf mehr als<br />
50% des Gebäudeversicherungswerts<br />
(aktueller Wert (inkl. automatischer<br />
teuerungsbedingter Anpassungen) im<br />
Zeitpunkt des Umbaus) vor dem Umbau<br />
belaufen.<br />
Als Bemessungsgrundlage für die<br />
Höhe der Umbaukosten dienen die<br />
Plankosten. Ebenfalls zu den Plankosten<br />
zählen allfällige Eigenleistungen<br />
des Verkäufers (z.B. Bau- und/<br />
oder Architekturleistungen, die zu<br />
Drittpreisen zu berücksichtigen sind).<br />
Beim Umbauen von bestehenden<br />
Bauwerken gilt als Baubeginn der tatsächliche<br />
Beginn der Umbauarbeiten<br />
(z.B. Teilabbruch). Er ist insbesondere<br />
mit Verträgen, Arbeitsrapporten<br />
und Rechnungen des mit dem Umbau<br />
beauftragten Bauunternehmens bzw.<br />
Arbeitsrapporten bei selbst ausgeführten<br />
Umbauarbeiten, der schriftlichen<br />
Meldung des Baubeginns an die<br />
zuständige Baubewilligungsbehörde<br />
(sofern im betreffenden Kanton bzw.<br />
der Gemeinde notwendig) und/oder<br />
mit der Bauversicherung (Bauherrenhaftpflicht-<br />
und Bauwesenversicherung)<br />
zu belegen.<br />
Zeitliche Wirkung<br />
Für die Beurteilung, welches Recht<br />
bzw. welche Praxis anwendbar ist, gilt<br />
der Zeitpunkt des Baubeginns.<br />
Baubeginn zwischen<br />
1.1.2010 und 30.6.<strong>2013</strong>:<br />
Für die Übergangszeit vom 1.1.2010<br />
bis 30.6.<strong>2013</strong> darf für die Qualifikation<br />
der Leistung wahlweise für ein<br />
ganzes Bauwerk die bisherige oder<br />
die neue Praxis angewandt werden.<br />
Achtung: Diese Wahlmöglichkeit<br />
kann zu nachträglichen Mehrwertsteuerkorrekturen<br />
führen.<br />
Baubeginn ab 1.7.<strong>2013</strong>:<br />
Für Bauwerke mit Baubeginn ab<br />
1.7.<strong>2013</strong> gilt ausschliesslich die neue<br />
Praxis.<br />
Mehrwertsteuerkorrekturen<br />
Kann der Steuerpflichtige aufgrund<br />
der erwähnten Praxis-Wahlfreiheit<br />
Steueransprüche gegenüber der<br />
ESTV geltend machen (z.B. nachträglich<br />
mögliche Vorsteuerabzüge),<br />
muss er diese der ESTV mit einer<br />
Korrekturabrechnung (pro Abrechnungsperiode<br />
eine separate Korrekturabrechnung)<br />
mitteilen. Hat er<br />
jedoch dem Leistungsempfänger die<br />
MWST offen ausgewiesen (z.B. «inkl.<br />
8% MWST»), ist eine Korrektur nur<br />
durch das Ausstellen neuer korrigierter<br />
Rechnungsbelege möglich.<br />
Fazit und Ausblick<br />
Mit dem neuen Mehrwertsteuergesetz<br />
vom 1.1.2010 wurde der baugewerbliche<br />
Eigenverbrauch als Steuertatbestand<br />
abgeschafft. Als Folge davon<br />
kommt der Unterscheidung zwischen<br />
«Fällt der Verkauf unter die MWST,<br />
schmälert diese den Gewinn des<br />
Verkäufers aus seinen Eigenleistungen<br />
und seine Marge.»<br />
einer steuerbaren werkvertraglichen<br />
Lieferung und dem steuerfreien<br />
Grundstückskauf eine entscheidende<br />
Bedeutung zu. Baut z.B. ein Generalunternehmer<br />
auf eigenem Land, so<br />
müssen er und der Käufer wissen,<br />
ob die Übertragung der Liegenschaft<br />
steuerpflichtig ist.<br />
Die ESTV tut sich mit dem politisch<br />
gewollten Verlust von Steuersubstrat<br />
offensichtlich sehr schwer. Sie hat darum<br />
eine ausgesprochen restriktive<br />
Praxis entwickelt, die sie in den letzten<br />
gut zwei Jahren jedoch gleich<br />
mehrfach revidieren musste. Die<br />
jüngste ESTV-«Erfindung» ist übrigens<br />
die mögliche Umqualifikation<br />
beim Verkauf von umgebauten Objekten.<br />
Auch die Politik bewirtschaftet<br />
das Thema weiterhin intensiv.<br />
So fordert die am 22.3.<strong>2013</strong> von<br />
Markus Hutter im Nationalrat eingereichte<br />
Motion «Mehrwertsteuerfreier<br />
Grundstückkauf» (13.3238)<br />
den Bundesrat auf, die ESTV-Praxis<br />
erneut zu korrigieren: Demnach darf<br />
für die Steuerpflicht nur der Zeitpunkt<br />
massgebend sein, in welchem<br />
Nutzen und Gefahr übergehen.<br />
Die Unsicherheiten über die künftige<br />
Behandlung von Liegenschaftsverkäufen<br />
bezüglich Mehrwertsteuer<br />
bleiben also bestehen. Der Unternehmer<br />
muss diese Unsicherheiten zusammen<br />
mit weiteren Problemfeldern<br />
(z.B. Fragen der Gewerbsmässigkeit<br />
bei der Einkommenssteuer, Gewinnaufteilung<br />
zwischen Gewinnsteuer<br />
und Grundstückgewinnsteuer bei juristischen<br />
Personen) in seiner Steuerplanung<br />
unbedingt berücksichtigen!<br />
Marc Nideröst, dipl. Steuerexperte,<br />
dipl. Betriebsökonom<br />
FH, ist Leiter der Sparte Steuerberatung<br />
bei der Treuhand- und<br />
Revisionsgesellschaft Mattig-Suter<br />
und Partner. Er ist ein ausgewiesener<br />
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34<br />
SCHWYZER GEWERBE <strong>06</strong>-<strong>2013</strong><br />
SCHWYZER GEWERBE <strong>06</strong>-<strong>2013</strong> 35
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SCHWYZER GEWERBE <strong>06</strong>-<strong>2013</strong> | KSGV.CH<br />
SCHWYZER GEWERBE <strong>06</strong>-<strong>2013</strong> 37<br />
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AGENDA<br />
Gewerbevereine/Berufsverbände<br />
22.08.<strong>2013</strong> HGV Lachen/Altendorf: Infoabend für Aussteller «GEWA <strong>2013</strong>»<br />
19.09.<strong>2013</strong> Gewerbeverein Arth-Oberarth-Goldau: Besichtigung Krematorium Ibach<br />
25.09.<strong>2013</strong> Gewerbeverein Schwyz: Herbstanlass, Besuch im Bundeshaus<br />
27.09.<strong>2013</strong> Meisterzunft Gersau: Zunfthöck, Restaurant Fähri<br />
24.10.<strong>2013</strong> HGV Lachen/Altendorf: GEWA <strong>2013</strong> (24. bis 27. Oktober)<br />
25.10.<strong>2013</strong> Meisterzunft Gersau: Zunfthöck, Restaurant Schwert<br />
07.11.<strong>2013</strong> Gewerbeverein Arth-Oberarth-Goldau: Gwärbler-Höck<br />
08.11.<strong>2013</strong> Gewerbeverein Einsiedeln: Herbstanlass, Besichtigung HLM Einsiedeln<br />
29.11.<strong>2013</strong> Meisterzunft Gersau: Zunfthöck, Restaurant Al Porto<br />
<strong>06</strong>.12.<strong>2013</strong> HGV Lachen/Altendorf: Fondueplausch<br />
30.01.2014 Gewerbeverein Arth-Oberarth-Goldau: Gwärbler-Höck<br />
10.04.2014 Gewerbeverein Arth-Oberarth-Goldau: Generalversammlung<br />
10.04.2014 Gewerbeverein Einsiedeln: Generalversammlung<br />
04.09.2014 Gewerbeverein Schwyz: Gewerbeausstellung (04. bis 07. September)<br />
17.04.2015 Meisterzunft Küssnacht: Gewerbeausstellung (17. bis 19. April)<br />
KSGV<br />
20.08.<strong>2013</strong> Verbandsleitungssitzung und Präsidentenkonferenz<br />
14.10.<strong>2013</strong> Verbandsleitungssitzung<br />
04.12.<strong>2013</strong> Verbandsleitungssitzung<br />
04.<strong>06</strong>.2014 Delegiertenversammlung in Küssnacht am Rigi<br />
<strong>KMU</strong> FRAUEN SCHWYZ<br />
20.09.<strong>2013</strong> Herbstevent – «Mineralquelle Gontenbad» (Tagesausflug)<br />
23.01.2014 Winterevent – «Schneeschuh-Laufen»<br />
Ihr Ziel: Sprachdiplom?<br />
kblachen.ch<br />
Kaufmännische Berufsschule<br />
Das Bildungszentrum<br />
mit Parkhaus beim Bahnhof<br />
38<br />
Verschiedenes<br />
02.07.<strong>2013</strong> Berufsweltmeisterschaften in Leipzig (02. bis 07. Juli)<br />
03.07.<strong>2013</strong> BBZ Pfäffikon: BM-Feier<br />
04.07.<strong>2013</strong> BBZ Goldau: LAP-Feier<br />
05.07.<strong>2013</strong> BBZ Pfäffikon und BBZ Goldau: LAP-Feiern<br />
<strong>06</strong>.07.<strong>2013</strong> BBZ Pfäffikon und BBZ Goldau: LAP-Feiern<br />
22.09.<strong>2013</strong> Abstimmungstermin<br />
07.11.<strong>2013</strong> ZEBI Zentralschweizer Bildungsmesse, Messe Luzern (07. bis 12. Nov.)<br />
24.11.<strong>2013</strong> Abstimmungstermin<br />
17.09.2014 Swiss Skills Bern (17. bis 21. September)<br />
Weitere Anlässe unter: www.ksgv.ch/events<br />
Anlässe für den KSGV-Veranstaltungskalender im Internet und für das SCHWYZER GEWERBE<br />
bitte melden unter: redaktion@ksgv.ch, Veranstaltungskalender<br />
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8841 Gross<br />
U NSERE MARKEN:<br />
Telefon 055 412 12 13 Natel 079 605 71 50<br />
Telefax 055 412 12 15<br />
elektrofisch@bluewin.ch<br />
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6403 Küssnacht am Rigi<br />
T 041 854 77 88<br />
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Elektro-Installationen<br />
Reparaturen<br />
Telecom Anlagen<br />
Haustechnik Anlagen<br />
Elektro-Planung<br />
Solar-Anlagen<br />
Wärmepumpen
Marc Pfister ist in Gedanken<br />
bestimmt schon in<br />
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Wilhelm Schmidlin AG, Stahlbadewannen, Oberarth<br />
Nur wen man gut kennt, kann man auch gut beraten.<br />
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Verbandsorgan des KSGV.CH<br />
Partner <strong>Schwyzer</strong> Kantonalbank