Sozialisation.pdf - Dr. Reinhard Mario Fox
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Sozialisierung<br />
• <strong>Sozialisation</strong> meint die Übernahme von Normen,<br />
Werthaltungen einer Gruppe durch ein Individuum<br />
• Anpassungsprozess eines Individuums an die<br />
Standards einer Gruppe, deren Mitglied es werden will<br />
• dieser Anpassungsprozess verläuft wechselseitig, d. h.<br />
das Individuum nimmt als Akteur im sozialen Kontext<br />
auch Einfluss auf das soziale Umfeld<br />
• dieser Sozialisierungsprozess findet statt durch<br />
Lernprozesse, durch soziales Lernen<br />
• Werte und enstprechendes erwünschtes Verhalten<br />
ohne äußeren <strong>Dr</strong>uck ( ohne äußere Belohnung oder<br />
Bestrafung) gelten als verinnerlicht, als internalisiert<br />
oder intrinsisch<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Fox</strong>, 2009 1
Lernen<br />
Definition<br />
• Überführen von Reizen und Reizfolgen in das<br />
Gedächtnis<br />
• Aufbau von nicht reifungsabhängigen, sondern<br />
erfahrungsabhängigen Verhalten durch Aufbau<br />
von Motivation und Erwartungen über<br />
Verhaltenskonsequenzen<br />
• Lernen geschieht überall und permanent<br />
• gelerntes Verhalten, auch Einstellungen,<br />
generalisieren<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Fox</strong>, 2009 2
• Konditionieren<br />
Lernen<br />
Arten<br />
– klassisches: Generalisierung i (Angst)<br />
– operantes:Lernen am Erfolg, durch Belohnung,Bestrafung<br />
• Lernen am Modell, Imitation, Nachahmen<br />
– Übernahme von Rollen<br />
– Identität wird konstruiert durch Kommunikation und<br />
Interaktion (symbolischer Interaktionismus), Nachahmen,<br />
Sprache, Empathie, Spiegelneurone<br />
• Lernen durch Botschaften, Einsichten<br />
– Mitteilungen von Erfahrungen Anderer über Schrift, Bilder,<br />
andere Medien, also über asymmetrische Interaktionen<br />
– Kunst und Kultur, Religion<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Fox</strong>, 2009 3
Lernen<br />
Merke:<br />
• Bestrafungslernen reduziert unerwünschtes Verhalten, baut<br />
aber kein neues Verhalten auf!<br />
• Ängste und Stress führen zu rigidem Verhalten, zu<br />
Basisverhalten wie Flucht oder Aggression!<br />
• Gut gelernt wird, was wichtig, neu und emotionalisiert ist!<br />
• Neuerwerb von Lerninhalten und Verhaltensweisen<br />
gelingen nur im entspannten, angstfreien Lernklima!<br />
• Massiver Leistungsdruck oder Ängste, etwa vor Bestrafung<br />
oder Beschämung, und Kreativität schließen sich aus!<br />
• Ein soziales Lernklima, das die Würde des Einzelnen<br />
achtet, schafft Mitgefühl und Kooperation!<br />
• Nur wer sich sicher genug fühlt dort, wo er ist, geht weiter<br />
zu mehr Selbstständigkeit und Selbstverantwortung!<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Fox</strong>, 2009 4