Erdbau Zusammenfassung
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Georg Simon Ohm Fachhochschule Nürnberg<br />
Fakultät Bauingenieurwesen<br />
Maschineller <strong>Erdbau</strong><br />
<strong>Zusammenfassung</strong> des Skripts für das 1. Semester<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Inhaltsverzeichnis .........................................................................................................................................1<br />
Allgemeines ..................................................................................................................................................3<br />
Ablaufphasen des <strong>Erdbau</strong>s (load- carry- betrieb)................................................................................3<br />
Fels- und Bodenarten..................................................................................................................................4<br />
Böden.............................................................................................................................................................4<br />
Korndichte, Dichte des Bodens, Lagerungsdichte ...............................................................................4<br />
Wasser im Baugrund....................................................................................................................................4<br />
Wassergehalt................................................................................................................................................5<br />
Sättigungszahl Sr ..........................................................................................................................................5<br />
Lagerungsdichte..........................................................................................................................................5<br />
Unterschied Korndichte; Trockendichte..................................................................................................5<br />
Einrüttelversuch ............................................................................................................................................6<br />
Proktorversuch..............................................................................................................................................6<br />
Plattendruckversuch ...................................................................................................................................7<br />
Auflockerungsfaktor....................................................................................................................................7<br />
Hydraulik ........................................................................................................................................................7<br />
Maschinen zur Erdbewegung ...................................................................................................................8<br />
Seilbagger damals...................................................................................................................................8<br />
Seilbagger heute .....................................................................................................................................8<br />
Greifbagger ..............................................................................................................................................9<br />
Hydraulikbagger ......................................................................................................................................9<br />
Minibagger............................................................................................................................................9<br />
Mobilbagger .........................................................................................................................................9<br />
Raupenbagger.....................................................................................................................................9<br />
Vorteile Raupenfahrwerk....................................................................................................................9<br />
Vorteile Reifenfahrwerk.......................................................................................................................9<br />
Hydraulikbagger Beispiele und Skizzen .................................................................................................10<br />
Berechnungen am Hydraulikbagger.....................................................................................................11<br />
Ladespielzeit des SKW ...........................................................................................................................11<br />
Theoretische Leistung des Baggers ....................................................................................................11<br />
Gesamtnutzungsgrad ...........................................................................................................................11<br />
Effektive Leistung des Baggers ............................................................................................................11<br />
Transportfahrzeuge ohne Straßezulassung ...........................................................................................12<br />
Schwerkraftwagen (SKW).....................................................................................................................12<br />
Knickgelenkter Muldenkipper (Dumper)...........................................................................................12<br />
Abkipptechniken .......................................................................................................................................13<br />
Rechnungen zu Transportfahrzeugen ...................................................................................................14<br />
Kraftschlusszugkraft................................................................................................................................14<br />
Rollwiderstand ........................................................................................................................................14<br />
Bremskraft (kN) .......................................................................................................................................14<br />
Radlader......................................................................................................................................................15<br />
Ladespielzeit Radlader .........................................................................................................................16<br />
Laderaupen................................................................................................................................................16<br />
Planierraupen .............................................................................................................................................17<br />
Unterschied Kettendozer und Raddozer:..........................................................................................17<br />
Grader (Erdhobel) .....................................................................................................................................18<br />
Grader Einsatzgebiete..........................................................................................................................19<br />
Seite 1 von 23
Scraper (Schürfwagen) ............................................................................................................................19<br />
Scraper Einzelbetrieb ............................................................................................................................19<br />
Push- Betrieb ...........................................................................................................................................19<br />
Push- Pull- Betrieb ...................................................................................................................................19<br />
Widerstandsberechnung des Scraper...............................................................................................19<br />
Scraper mit Ladehilfe ............................................................................................................................19<br />
Scraper Skizzen und Bilder....................................................................................................................20<br />
Bodenverdichtung ....................................................................................................................................20<br />
Bodenverdichtung ....................................................................................................................................21<br />
Vibrationsverdichtung...........................................................................................................................21<br />
Walzen......................................................................................................................................................21<br />
Dreiradwalze.......................................................................................................................................21<br />
Tandemwalze .....................................................................................................................................21<br />
Bodenverdichtungsgeräte ......................................................................................................................22<br />
Index.............................................................................................................................................................23<br />
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Allgemeines<br />
- hochgradig mechanisiert und sehr maschinenintensiv<br />
- kaum Handarbeit (nur in besonderen Fällen)<br />
Ablaufphasen des <strong>Erdbau</strong>s (load- carry- betrieb)<br />
Insgesamt gibt es fünf Phasen:<br />
- 1. lösen<br />
- 2. laden<br />
- 3. transportieren<br />
- 4. einbauen<br />
- 5. verdichten<br />
1. Lösen<br />
Für jede Phase werden spezielle Geräte<br />
benötigt. Je nach Verfahren können<br />
Geräte auch für mehrere Phasen genutzt<br />
werden.<br />
1. + 2. Lösen und Laden<br />
Arbeitsaufwand kann variieren, je fester der<br />
Boden desto mehr Aufwand!<br />
Beispiel:<br />
schiefrigen Fels lösen mit dem<br />
Reißzahn am Heck einer Planierraupe.<br />
-> Zusammenschieben mit dem<br />
Planierschild!<br />
2. Laden<br />
Laden des zusammen geschobenen<br />
Materials auf SKW/LKW. Böden mit kaum<br />
Aufwand zum lösen können wirtschaftlicher<br />
mit großen Schaufeln geladen werden (z.B.<br />
Radlader).<br />
3. Transportieren<br />
Transport von Abbauort zur Kippe oder dem<br />
Einbauort.<br />
Fahrzeuge: SKW/LKW unterschiedlicher<br />
Bauart (besonders groß und geländegängig)<br />
4. Einbauen<br />
Erdtransporter kippen das Material am Zielort<br />
ab. Einbau durch Planierraupen (Planum auf<br />
Sollhöhe bringen)<br />
Für Feinplanie: Grader (Erdhobel)<br />
5. Verdichten<br />
Mit einem einzigen Gerät, z.B. Hydraulik-<br />
Bagger (hohe Reiskräfte an den Zähnen;<br />
wirtschaftlich ab Bodenklasse 7)<br />
Hydraulik-Bagger außerdem für 1.+2. wenn:<br />
- mehrere Meter tiefe Gräben (langer<br />
Ausleger)<br />
- Bodenschichten großer Mächtigkeit<br />
- Schweres Material z.B. Steinbruch<br />
1. + 3. Lösen und Transportieren<br />
Für sehr kurze Strecken: Transport direkt mit<br />
Planierraupe (schiebender Transport, kein<br />
Ladevorgang)<br />
2. + 3. Laden und Transportieren<br />
Bei sehr kurzer Transportstrecke -> zu hoher<br />
Aufwand mit Bagger und LKW.<br />
Wirtschaftlicher: 1.,2. und 3. mit einem Gerät.<br />
Beispiel:<br />
Radlader (im load & carry Verfahren)<br />
Boden ausheben -> transportieren -><br />
einbauen<br />
1.+2.+3.+4. LLTE<br />
Vorraussetzung: lösbarer Boden, mittlere<br />
Transportweite, flächiger Abtrag<br />
Fahrzeuge: Scraper (vorne absenkbarer<br />
Schürfkübel -> am Einbauort profilgerechter<br />
Ausstoß<br />
Verdichten um schädliche Setzungen zu<br />
vermeiden<br />
Kleine Fläche: Rüttelplatte<br />
Große Fläche: Vibrationswalze<br />
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Fels- und Bodenarten<br />
- Gesteine (Fels): hohe Kornbindung, schwer abbaubar<br />
- Böden (Lockergestein): keine/kaum Kornbindung, Hohlräume; Kies; Sand<br />
Böden<br />
- Organische Böden: Umwandlung abgestorbener Pflanzen und Kleinlebewesen<br />
(zum Bauen ungeeignet).<br />
- Anorganische Böden: Verwitterung der Gesteine; durch Erosion, Transport,<br />
Ablagerungen.<br />
- Nicht bindige (rollige) Böden: kohäsionslose Böden wie Sand, Kies, Schotter oder<br />
Geröll. Körner bilden ein loses Haufwerk (nur Reibungskräfte). Lassen sich gut<br />
verdichten (zum Bauen gut geeignet).<br />
Korngrößen d > 0,06 mm; Sand: > 0,06 – 2,00 mm; Kies 2,00 – 63,00 mm<br />
- Bindige Böden: Verwitterung start hydrationabhängig. Verwitterungsprodukte mit<br />
stäbchen- oder plattenförmigen Strukturen. (Reibungs- und Kohäsionskräfte)<br />
Korngrößen 0,0002 < d < 0,06 mm; Ton < 0,002 mm; Schluff 0,002 – 0,06 mm<br />
- Mischböden: Bestehend aus bindigen und nichtbindigen Böden<br />
Korndichte, Dichte des Bodens, Lagerungsdichte<br />
m<br />
ρ = :<br />
v<br />
Dichte = Masse / Volumen<br />
µ = ρ * g : Wichte = Dichte / Erdbeschleunigung<br />
md<br />
s<br />
=<br />
V<br />
ρ : Korndichte = Trockenmasse / Volumen<br />
Korn<br />
s<br />
ρ<br />
s<br />
*<br />
µ = g : Kornwichte = Korndichte / Erdbeschleunigung<br />
V<br />
=<br />
V<br />
V<br />
=<br />
V<br />
p<br />
η : Porenanteil = Porenvolumen / Gesamtmasse<br />
G<br />
P<br />
ε : Porenanzahl = Volumen d. Poren / Volumen d. Festmasse<br />
F<br />
Wasser im Baugrund<br />
Boden trocken -> alle Poren mit Luft gefüllt.<br />
Oberhalb des Grundwasserspiegel -> Luft/Wasser Füllung<br />
Unterhalb des Grundwasserspiegel -> alle Porem mit Wasser gefüllt.<br />
Seite 4 von 23
Wassergehalt<br />
W<br />
m<br />
m<br />
W f t<br />
= = : Wassergehalt = Wassermasse im Boden / Masse d. trocknen Boden<br />
T<br />
m<br />
− m<br />
m<br />
t<br />
Bestimmung des Wassergehalts: 1x Feucht wiegen -> 1x Wiegen nach 105°C Austrocknung<br />
Der Wassergehalt ist entscheidend für:<br />
- Die Tragfähigkeit des Bodens<br />
- Die Verdichtungsfähigkeit des Bodens<br />
Sättigungszahl Sr<br />
ηW<br />
Sr = =<br />
η<br />
wassergesättigterPorenanteil<br />
Porenanteil<br />
W * ρ<br />
S<br />
=<br />
ε * ρ<br />
W<br />
Wassergehalt * Korndichte<br />
=<br />
Porenzahl * Wasserdichte<br />
Sr = 0 -> trockener Boden;<br />
Sr = 1 -> wassergesättigter Boden:<br />
Lagerungsdichte<br />
Um beurteilen zu können ob ein Boden für die vorgesehene Belastung ausreichend verdichtet<br />
ist, reicht der Porenanteil η nicht aus.<br />
Sinnvoll erscheint dafür eine Referenzgröße die mit einer definierten Verdichtungsenergie im<br />
Zusammenhang steht.<br />
Solche Referenzgrößen ergeben sich:<br />
- für nicht bindige Böden der Einrüttelversuch<br />
- für bindige- und nichtbindige Böden der Proktorversuch<br />
Unterschied Korndichte; Trockendichte<br />
Korndichte:<br />
m<br />
ρ<br />
s<br />
=<br />
V<br />
d<br />
Korn<br />
Die Korndichte ist nach DIN 18124 die Masse der festen Einzelbestandteile des trocknen<br />
Bodens dividiert durch ihr Volumen.<br />
Trockendichte:<br />
ρ<br />
d<br />
m<br />
=<br />
V<br />
d<br />
G<br />
Die Trockendichte ρd des Bodens ist die Masse der trockenen Probe bezogen auf das<br />
Volumen VG.<br />
Seite 5 von 23
Einrüttelversuch<br />
Zweck:<br />
Feststellung des Porenraums (wichtig für Tragfähigkeit) bei der lockersten und<br />
dichtesten Lagerung.<br />
Lockere Lagerung:<br />
- getrocknete Probe einfüllen durch Trichter in Zylinder<br />
(bekanntes Volumen).<br />
- Körner dürfen nicht frei fallen; Spitze des Trichters<br />
immer die Oberfläche berühren<br />
- Zylinder wird oben abgestrichen -> Probe gewogen<br />
Bekannt sind anschließend: md; V (damit Trockendichte) und Korndichte aus einem<br />
gesondertem Versuch.<br />
maximaler Porenraum ηmax:<br />
Dichteste Lagerung:<br />
1 −<br />
ρd<br />
ρ<br />
S<br />
- Zylinder (bekanntes Volumen)<br />
- Wasser dazugeben + von oben verdichten<br />
- Wasser wird von unten abgesaugt<br />
- Volumen + Masse (Gewicht) der anschließend<br />
trocknen Masse wird bestimmt<br />
ρ<br />
ρ<br />
d<br />
min ηmin: 1 − (gleich wie bei lockerster)<br />
Lagerungsdichte:<br />
Proktorversuch<br />
S<br />
maxη<br />
−η<br />
=<br />
maxη<br />
− minη<br />
D 0 < D < 1; η = natürliche Lagerung<br />
Zweck:<br />
Es wird festgestellt, welche Dichte der Boden bei vorgegebener<br />
Verdichtungsenergie erreicht. Dichte ist start vom Wassergehalt abhängig<br />
(insb. bei bindigen Böden).<br />
Ablauf:<br />
- 2,5kg Bodenprobe verdichtet durch 25 Schläge (Fallgewicht + Stahlzylinder)<br />
- Probe wird oben abgestrichen<br />
- Messen des Gewichts der feuchten Probe (bekanntes Volumen) + Wassergehalt<br />
=> Trockenrohdichte<br />
ρ<br />
ρ<br />
d<br />
=<br />
( 1+<br />
w)<br />
- Mehrere male wiederholen des Versuchs mit verschiedenen w’s.<br />
Die im Proktorversuch maximal erreichte Trockenrohdichte wird als Proktordichte ρpr, der<br />
dabei erzielte Wassergehalt wpr bezeichnet.<br />
Die Proktordichte ist eine Referenzgröße für die natürliche oder künstliche erzielte Dichte des<br />
Bodens.<br />
Verdichtungsgrad:<br />
D<br />
pr<br />
ρd<br />
= ρ<br />
pr<br />
Trockenrohdichte<br />
=<br />
Pr oktordichte<br />
Bei Einbauarbeiten (z.B. Damm) wird der Dpr angegeben.<br />
Seite 6 von 23
Plattendruckversuch<br />
Zweck:<br />
Untersuchung von Straßendecken, Unterbauten etc.<br />
Zusammenhang zwischen Spannung und Verformung.<br />
Versuchsgerät:<br />
- Lastplatte Ø = 30 – 80 cm<br />
- Hydraulische Presse<br />
- Messbrücken, Messohren<br />
Versuchsablauf:<br />
- Lastplatte wird mit der Presse in de Boden gedrückt.<br />
- Stufenweise Belastungsanstieg; Ende der Setzung wird abgewartet<br />
- Nach erreichen der höchsten Laststufe wird entlastet<br />
- Lastplatte hebt sich wieder (nicht komplett in Ausgangslage)<br />
- Nach jedem abklingen werden Drücke + Verformung aufgezeichnet<br />
- 2x wiederholen<br />
Verformungsmodul:<br />
δσ<br />
0<br />
E v<br />
1,5* * r<br />
δs<br />
Auflockerungsfaktor<br />
Aufloc ker ungsfaktor =<br />
Auflockerung [%]:<br />
= (Zusammendrückbarkeit des Bodens)<br />
Festkubikmeter<br />
Loskubikmeter<br />
ρ − ρ<br />
lose<br />
ρ<br />
fest<br />
fest<br />
ρ<br />
=<br />
ρ<br />
lose<br />
fest<br />
Loskubikmeter:<br />
Festkubikmeter:<br />
Hydraulik<br />
Hydrostatik:<br />
Hydrodynamik:<br />
Druck:<br />
Geschwindigkeit:<br />
Leistung:<br />
Material im gelösten/gesprengten Zustand<br />
natürlich gelagerter Boden<br />
Mechanik der ruhenden Flüssigkeiten<br />
Mechanik der strömenden Flüssigkeiten<br />
F ρ = =<br />
A<br />
Q<br />
V = =<br />
A<br />
Kraft<br />
Fläche<br />
Volumenstrom<br />
Querschnittsfläche<br />
P = Fördermenge*<br />
Druck<br />
Bauteile eines hydrostatischen Antriebs:<br />
- Ventile; - Zylinder; - Hydropumpe; -Hydromoter<br />
Hydrodynamischer Antrieb:<br />
Kinetische Energie einer in Bewegung gesetzten Ölmenge<br />
Kraftübertragung:<br />
<br />
η < η<br />
HydraulikAntrieb<br />
MechanikAntrieb<br />
mv²<br />
E = -><br />
2 Abtrieb<br />
Antrieb<br />
der Maschine<br />
Seite 7 von 23
Maschinen zur Erdbewegung<br />
Seilbagger damals<br />
Antrieb:<br />
In Amerika:<br />
Dampfmaschine; ab1910 Elektromotor<br />
besonders große Bagger auf Schienen eingesetzt<br />
Auf der Baustelle sind Kettenfahrzeuge Standard. Viele mechanische Teile, keine Hydraulik.<br />
Dadurch war sehr viel Wartung notwendig, neben dem Baggerführer waren zwei<br />
„Schmiermaxe“ notwendig, ab 1960 durch Hydraulikbagger ersetzt.<br />
Seilbagger heute<br />
Gewicht:<br />
Auslegerlänge:<br />
Motorleistung:<br />
Transportbreiten:<br />
30 – 80t<br />
bis 70m<br />
150 – 300kW<br />
bis 4m<br />
Ausnahmen: z.B. Hitachi Großgerät 175t; Transportbreite 5,90m<br />
Greifbagger<br />
Seite 8 von 23
Eine Gattung der Seilbagger die heute noch im Einsatz sind. Anwendung findet er besonders<br />
bei Bodenklassen 2-5; zum verdichten des Bodes; Kiesgewinnung; Flussvertiefung; tiefe<br />
schachtartige Baugruben.<br />
Vorteile:<br />
- hohe Aushubtiefe möglich (abhängig von Seillänge)<br />
- große Ausleger sind möglich<br />
Hydraulikbagger<br />
Zu unterscheiden sind:<br />
- Minibagger<br />
- Mobilbagger<br />
- Raupenbagger<br />
Minibagger<br />
Einsatzgebiet sind Kleinbaustellen, Hintergärten und enge Zugänge.<br />
Aufbau:<br />
- Gummi – Raupenfahrwerk (hinterlässt keine Schäden am Boden);<br />
- bis zu 575kg;<br />
- 3,3kW Leistung;<br />
- 69cm Transportbreite.<br />
Werkzeuge sind u. A. Schaufeln, Betonzangen, Erdbohrer, Kettenfräsen.<br />
Mobilbagger<br />
Reifenfahrwerk (Straßenzulassung bis 20km/h); alternativ anbei: Schienenfahrzeug; Stempel<br />
Aufbau:<br />
- 10 -29t Gewicht<br />
- 50 -120kW Leistung<br />
- Nur mit Tieflöffel/Greifen<br />
Raupenbagger<br />
Raupenfahrwerk<br />
Aufbau:<br />
- 13-530t Gewicht<br />
- 03-38m³ Schaufelinhalt<br />
- 100 – 2500kW Leistung<br />
Werkzeuge sind u. A. Bohrgeräte; Abbruchhämmer; Pressen; Betonscheren; usw…<br />
Vorteile Raupenfahrwerk<br />
- höhere Standsicherheit<br />
- volle Aktivierung der Reiskräfte<br />
- Geländetauglich<br />
Vorteile Reifenfahrwerk<br />
- Straßentauglich (bis 20km/h)<br />
- Wesentlich billiger als Raupenfahrwerke<br />
- als Gleisbagger ausrüstbar<br />
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Hydraulikbagger Beispiele und Skizzen<br />
Seite 10 von 23
Berechnungen am Hydraulikbagger<br />
Ladespielzeit des SKW<br />
LadespielzeitSKW = ( Anzahl der Schaufel pro SKW −1)<br />
* LadespielzeitBagger<br />
+ Wechselzeit<br />
! ist die Wechselzeit geringer als die Baggerspielzeit, dann Fällt der Faktor weg !<br />
Theoretische Leistung des Baggers<br />
L<br />
theor<br />
3600* A*<br />
S * F<br />
=<br />
T<br />
LKW<br />
F<br />
3600* A*<br />
S * FF<br />
=<br />
( A −1)*<br />
T + W<br />
Bagger<br />
Ltheor [m³/h]:<br />
TLKW [sec]:<br />
TBagger [sec]:<br />
W [sec]:<br />
S [m³]:<br />
FF [%]:<br />
A [-]:<br />
theoretische Leistung des Baggers (aufgelockert)<br />
Ladespielzeit des Transportfahrzeug<br />
Ladespielzeit des Baggers<br />
Wechselzeit der Transportfahrzeuge<br />
Schaufelgröße (nach SAE oder CECE)<br />
Füllfaktor der Baggerschaufel<br />
Anzahl der Schaufeln pro LKW<br />
TLKW ist angegeben oder aus Tabellen abzulesen/addieren.<br />
A * S* FF = Ladevolumen LKW<br />
Gesamtnutzungsgrad<br />
Gesamtnutzungsgrad [%] = Effektive Einsatzzeit [%] *<br />
Leistung des Fahrers [%] *<br />
Maschinenverfügbarkeit [%] *<br />
SKW – Ausnutzung [%]<br />
Effektive Leistung des Baggers<br />
Baggerleistung effektiv = Baggerleistung theoretisch * Gesamtnutzungsgrad<br />
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Transportfahrzeuge ohne Straßezulassung<br />
Schwerkraftwagen (SKW)<br />
Gewicht:<br />
Nutzlast:<br />
40 – 80t (in Ausnahmen: > 200t, Minen in Afrika und Südamerika)<br />
55 – 60% des Gesamtgewichts<br />
In der Regel nicht auf normalen Baustellen zu finden. Hohe Transportgeschwindigkeiten sind<br />
nur bei gut ausgebauten Baustellenstraßen zu erreichen. Steigungen < 10%, wenig<br />
Rollwiderstand, keine engen Kurven.<br />
Knickgelenkter Muldenkipper (Dumper)<br />
- Knicklenkung (Lenkeinschlag bis 45°C möglich)<br />
- Für Baustellen auf denen Manövrierfähigkeit gefragt ist<br />
- Niederdruckreifen: 3- 4,5 bar<br />
Boden druck bei ca. 60% des SKW<br />
- Genutzt bei schlechter Tragfähigkeit des Bodens<br />
- 70t, Länge 11m, Wendekreis 16,9m (PKW ca. 10m)<br />
- Differentialgetriebe (jedes Rad kann sich mit unterschiedlicher Geschwindigkeit<br />
drehen -> hohe Manövrierfähigkeit)<br />
Seite 12 von 23
Abkipptechniken<br />
Rückwärts hin, abladen<br />
Von oben<br />
Rückwärts hin, abladen<br />
Von unten<br />
Anfahrt oben, abladen<br />
Abfahrt unten<br />
Seite 13 von 23
Rechnungen zu Transportfahrzeugen<br />
Kraftschlusszugkraft<br />
Kraftschlusszugkraft:<br />
Z<br />
K<br />
= GA<br />
* p = Last auf denangetriebenen Achsen*<br />
Kraftschlussbeiwert<br />
! immer < 1; begrenzt durch Motorleistung und Gewicht auf den Antriebsachsen !<br />
Rollwiderstand<br />
Rollwiderstand: W = r * ( G + G ) = Rollwiders tan dsbeiwert *( Leergewicht Nutzlast)<br />
Bremskraft (kN)<br />
R L N<br />
+<br />
! z.B. Reibung an Achslager + Einsinktiefe der Räder im Boden !<br />
Bremskraft: G ( kg) * g(<br />
m / s²) * wirksames Gefälle(%)<br />
P p<br />
m*<br />
b<br />
= ; Pp = Kraft; m = Kraftschlussbeiwert; b = Bremskraft<br />
v = b*<br />
t ; v = Geschwindigkeit; b = Bremskraft; t = Zeit<br />
b =<br />
P<br />
p<br />
G<br />
! WICHTIG, FORMEL DES HYDRAULIKBAGGERS GELTEN HIER AUCH !<br />
Seite 14 von 23
Radlader<br />
- Allradlenkung oder wahlweise Allradlenkung<br />
- Ab 40kW mit Knicklenkung; Vorteile: enge Kurven, Geländegängigkeit, weniger<br />
Rollwiderstand<br />
- Mittlere Fahrzeuge teilweise mit Stereolenkung (Knicklenkung + Hinterradlenkung,<br />
erhöhung der Kipplast), bis 24t Straßenzulassung<br />
- Load & carry bis 200m ökonomisch (verzicht auf Transport LKW); nur bis<br />
Bodenklasse 4 (zu geringe Ausbrechkraft)<br />
- Werkzeuge: Ladeschaufel, Ladegabel, Holzgreifer, Abbauhammer<br />
- Kipplast: Kraft im Schwerpunkt der Nutzlast (Schaufel in vorderster Stellung)<br />
Seite 15 von 23
Ladespielzeit Radlader<br />
Basisspielzeit erfasst:<br />
- Füllen der Schaufel<br />
- Manövrieren, beladen und leer mit 4 Richtungswechsel<br />
- Entladen<br />
Theoretische Ladespiele pro Stunde:<br />
Ladespiele theor<br />
= 3600/<br />
Ladespielzeit<br />
Ladespieleeffekt = Ladespieletheor<br />
* Gesamtnutzungsgrad<br />
Gesamtnutzungsgrad: siehe Hydraulikbagger<br />
Nutzlasterforderli ch[<br />
t]<br />
=<br />
Schaufelgröße<br />
erforderlich<br />
Laderaupen<br />
t<br />
Ladeleistungerforderlich<br />
[ ]<br />
h<br />
1<br />
Ladespieleeffektiv<br />
[ ]<br />
h<br />
Nutzlasterforderlich<br />
[ t]*<br />
Auflockerungsfaktor<br />
[ m³]<br />
=<br />
t<br />
Dichte<br />
fest[<br />
]* Füllfaktor<br />
m³<br />
- Funktionsweise gleich der des Radladers, nur auf Ketten<br />
- Kann höhere Leistungen erbringen weil sie schwerer und besser motorisiert ist<br />
- Dadurch ergeben sich höhere Betriebskosten<br />
- Bis ca. 10km/h, durch die Ketten aber wendiger<br />
Seite 16 von 23
Planierraupen<br />
- Im Gegensatz zum Raupenlader hat sie den Motor vorne<br />
- Kann Steigungen bis 100% befahren (45°)<br />
- Antrieb erfolgt über Lastschalt- und Mehrganggetriebe und Drehmomentwandler<br />
- Für Bodenabtrag und Einbau nutzbar (load & carry 1+3), ökonomisch bis 80m<br />
Transportweg<br />
- Mögliche Schildgröße abhängig von der Motorleistung<br />
Kraftschlusszugkraft:<br />
Gerätegewi chtskraft * Kraftschlussbeiwert<br />
Planierraupe mit Reiseinrichtung, ab 25t, ökonomisch bis ca. 100m.<br />
Unterschied Kettendozer und Raddozer:<br />
Pro:<br />
Schnell Einsetzbar, flexibel<br />
Bis 40km/h schnell<br />
Straßenzulassung<br />
Contra:<br />
Höhere Gefahr vom Einsinken<br />
Geringere Ebenheit der Planums<br />
Schlechterer Bodenschlusskoeffizient<br />
Seite 17 von 23
Grader (Erdhobel)<br />
- U.A. zur Herstellung von Feinplanum und Pflege von Baustrassen<br />
- Teil mit Knicklenkung -> kleinerer Wendekreis; Spurversetztes fahren Möglich<br />
(„Hundegang“)<br />
- Dieselmotor mit Drehmomentwandler, bis zu 50km/h; Teils mit Allradantrieb<br />
- Sturzverstellung an den Vorderrädern zum Halten der Spur<br />
- Vorne mit Pendelachse, hinten mit pendelnden Tandemschwingen zum<br />
ausgleichen von Bodenunebenheiten<br />
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Grader Einsatzgebiete<br />
- Herstellen horizontaler und geneigter Feinplanieflächen<br />
- Verteilen von Schüttgütern (Haufwerk)<br />
- Glätten (Hobeln) und Planieren von Erdstraßen (Pistenpflege)<br />
- profilgerechte Gestaltung von Böschungen<br />
- Anlegen von Entwässerungsgräben<br />
- Abtragen von Rasen und Humusschichten (Kulturboden)<br />
- Aufreißarbeiten mittlerer Schwere<br />
- Auskoffern von Straßenbettungen<br />
- Verteilen und Mischen von Material an Ort und Stelle (Mixed in place)<br />
- Einbau von Mischgütern in Straßendecken, Bodenstabilisierung<br />
- Schneeräumarbeiten, Zug- und Schubarbeiten<br />
Scraper (Schürfwagen)<br />
- Kann load & carry Phasen 1 -4 bearbeiten<br />
- Besteht aus Vorder- und Hinterwagen<br />
- Teilweise mit zwei Motoren ausgestattet<br />
Scraper Einzelbetrieb<br />
Ohne Schubhilfe -> nur bei Gefälle oder leicht lösbarem Boden einsetzbar<br />
Push- Betrieb<br />
Leistung wird durch Planierraupe / Raddozer erhöht, entweder im Schürfbetrieb (mehr<br />
Schürfleistung) oder im Fahrbetrieb (höhere Geschwindigkeit)<br />
Push- Pull- Betrieb<br />
Zwei Doppelmotor Srcaper werden hintereinander gehängt. Jeweils einer schüft und der<br />
andere schiebt oder zieht. Nur wirtschaftlich mit Doppelmotor Geräten.<br />
Widerstandsberechnung des Scraper<br />
Gesamtwiderstand:<br />
W = W + W + W + W<br />
G<br />
S<br />
F<br />
R<br />
St<br />
= Schürfwiderstand + Füllwiderstand + Rollwiderstand +<br />
Steigungswiderstand<br />
Scraper mit Ladehilfe<br />
Arten:<br />
- Elevatorscrper<br />
- Auger – Scraper<br />
Einsatzbedingungen:<br />
- Verfügbarkeit (hohe Investitionen notwendig)<br />
- Baustellengröße (nur im Team ökonomisch)<br />
- Bodenbeschaffenheit (gute Kraftübertragung erforderlich)<br />
- Wirtschaftlichkeit (unter 1000m)<br />
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Scraper Skizzen und Bilder<br />
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Bodenverdichtung<br />
Zweck ist die Hohlräume im Boden zu verringern um bessere Lasteigenschaften oder eine<br />
Verdichtung der Oberfläche zu erlangen.<br />
Möglichkeiten zum verdichten:<br />
- Stampfen (Boden zusammendrücken) statisch<br />
- Rütteln („Zusammenrütteln“) dynamisch<br />
- Walzen (heute am häufigsten)<br />
Vibrationsverdichtung<br />
Erfolgt durch:<br />
- Kreisschwinger (mittels Unwucht)<br />
- Doppelschwinger (zwei gegenläufige Unwuchten)<br />
- Oszillator (Antriebsweller + zwei gleichläufige Unwuchten)<br />
- Richtschwingsysteme<br />
Walzen<br />
Dreiradwalze<br />
Eher früher im Straßenbau eingesetzt. Hauptsächlich zur Verdichtung bituminöser Schichten.<br />
Dreiradwalzen haben Hinterradantrieb mit Differentialgetriebe.<br />
Tandemwalze<br />
- Verdrehbarer Führerstand<br />
- Fahrbetrieb erfolgt in beiden Walzen hydrostatisch.<br />
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Bodenverdichtungsgeräte<br />
- Walzenzug: Ähnlich wie Dreiradwalze mit Reifen an der Antriebsachse; wegen<br />
guter Traktion sind Steigungen bis 45% möglich<br />
- Anhängewalzen: Werden an Raddozer angehängt<br />
- Stampffusswalzen: Knetwirkung für bindige Böden<br />
- Tamping – Compactor: Müllverdichter, alle Räder sind Stampffusswalzen<br />
- Gummiradwalzen: Oberflächenschluss auf bituminösen Böden<br />
- Handgeräte: Vibrationsstampfer, Vibrationsplatten und handgeführte Walzen<br />
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Index<br />
Abkipptechniken .......................................... 13<br />
Ablaufphasen des <strong>Erdbau</strong>s (load- carrybetrieb)<br />
......................................................... 3<br />
Allgemeines ..................................................... 3<br />
Auflockerungsfaktor....................................... 7<br />
Berechnungen am Hydraulikbagger........ 11<br />
Böden................................................................ 4<br />
Bodenverdichtung ....................................... 21<br />
Bodenverdichtungsgeräte ......................... 22<br />
Bremskraft....................................................... 14<br />
Dreiradwalze.................................................. 21<br />
Effektive Leistung des Baggers................... 11<br />
Einrüttelversuch ............................................... 6<br />
Fels- und Bodenarten..................................... 4<br />
Gesamtnutzungsgrad .................................. 11<br />
Grader (Erdhobel) ........................................ 18<br />
Grader Einsatzgebiete................................. 19<br />
Greifbagger..................................................... 9<br />
Hydraulik ........................................................... 7<br />
Hydraulikbagger ............................................. 9<br />
Hydraulikbagger Beispiele und Skizzen .... 10<br />
Index................................................................ 23<br />
Knickgelenkter Muldenkipper (Dumper).. 12<br />
Korndichte, Dichte des Bodens,<br />
Lagerungsdichte......................................... 4<br />
Kraftschlusszugkraft ...................................... 14<br />
Laderaupen................................................... 16<br />
Ladespielzeit des SKW.................................. 11<br />
Ladespielzeit Radlader ................................ 16<br />
Lagerungsdichte............................................. 5<br />
Maschinen zur Erdbewegung ...................... 8<br />
Minibagger ...................................................... 9<br />
Mobilbagger ....................................................9<br />
Planierraupen ................................................17<br />
Plattendruckversuch ......................................7<br />
Proktorversuch .................................................6<br />
Push- Betrieb ..................................................19<br />
Push- Pull- Betrieb ..........................................19<br />
Radlader.........................................................15<br />
Raupenbagger................................................9<br />
Rechnungen zu Transportfahrzeugen.......14<br />
Rollwiderstand ...............................................14<br />
Sättigungszahl Sr..............................................5<br />
Schwerkraftwagen (SKW)............................12<br />
Scraper (Schürfwagen)................................19<br />
Scraper Einzelbetrieb ...................................19<br />
Scraper mit Ladehilfe ...................................19<br />
Scraper Skizzen und Bilder...........................20<br />
Seilbagger damals..........................................8<br />
Seilbagger heute ............................................8<br />
Tandemwalze ................................................21<br />
Theoretische Leistung des Baggers ...........11<br />
Transportfahrzeuge ohne Straßezulassung<br />
......................................................................12<br />
Unterschied Kettendozer und Raddozer..17<br />
Unterschied Korndichte; Trockendichte.....5<br />
Vibrationsverdichtung..................................21<br />
Vorteile Raupenfahrwerk...............................9<br />
Vorteile Reifenfahrwerk..................................9<br />
Walzen.............................................................21<br />
Wasser im Baugrund.......................................4<br />
Wassergehalt ...................................................5<br />
Widerstandsberechnung des Scraper......19<br />
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