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Solare Klärschlammtrocknung pdf (533 kb) - EVS Entsorgungsverband Saar

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<strong>Solare</strong> <strong>Klärschlammtrocknung</strong><br />

Dr. – Ing. V. Quentmeier<br />

elementis consult Ingenieur GmbH


Dr. - Ing. V. Quentmeier <strong>Solare</strong> <strong>Klärschlammtrocknung</strong> Seite 1<br />

1 Einleitung<br />

Die Entsorgung des bei der Abwasserreinigung anfallenden Klärschlammes ist<br />

in der Diskussion, weil ab dem Jahr 2005 die Deponierung von Klärschlämmen<br />

verboten ist und eine landwirtschaftliche Verwertung von Klärschlamm in den<br />

kommenden Jahren voraussichtlich stark eingeschränkt wird.<br />

Unter diesen Gesichtspunkten ist es interessant, die Menge an zu entsorgendem<br />

Klärschlamm zum einen zu vermindern und zum anderen neue Entsorgungswege<br />

für den Klärschlamm aufzuzeigen.<br />

Eine Möglichkeit, den Klärschlamm in seiner Menge drastisch zu vermindern, ist<br />

der Entzug des Wassers durch Trocknung. Durch die Veränderung des Wassergehaltes<br />

von ca. 70% nach der Entwässerung auf ca. 30% nach einer<br />

Trocknung wird die Menge des Klärschlamms um mehr als die Hälfte vermindert.<br />

Einher geht mit der Reduzierung des Wassergehaltes eine Erhöhung des<br />

Brennwertes, der nach weitgehendem Entzug des Wassers dem Brennwert von<br />

Braunkohle entspricht.<br />

Es existiert eine Vielzahl von Trocknungsanlagen, in denen mit Hilfe von fossilen<br />

Brennstoffen das Wasser aus dem Klärschlamm verdampft wird. Diese Verfahren<br />

erfordern einen hohen Einsatz an fossilen Brennstoffen, um das gewünschte<br />

Ergebnis zu erzielen. In den letzten Jahren hat sich als Alternative zu<br />

der Trocknung unter Einsatz von fossilen Brennstoffen eine Trocknung mit relativ<br />

niedrigem Energieeinsatz etabliert. Es ist die sogenannte solare <strong>Klärschlammtrocknung</strong>,<br />

die vorhandene Ressourcen der Natur, wie Sonne, Wind<br />

und Luftfeuchtigkeit nutzt, um die Trocknung herbei zu führen. Unterstützt wird<br />

diese Trocknung durch maschinelle Einrichtungen und ggf. durch Abwärme, die<br />

aus der thermischen Umsetzung von Faulgas / Deponiegas oder der Verstromung<br />

von Faulgas / Deponiegas zur Verfügung steht.<br />

.<br />

elementis consult Ingenieur GmbH<br />

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Vorträge_Abfallforum\<strong>Solare</strong>KlaerschlammtrocknungSchriftsatz.doc


Dr. - Ing. V. Quentmeier <strong>Solare</strong> <strong>Klärschlammtrocknung</strong> Seite 2<br />

2 Verfahren der solaren <strong>Klärschlammtrocknung</strong><br />

2.1 Grundlagen<br />

Mit der Trocknung wird das Ziel erreicht, die Menge des zu entsorgenden Klärschlammes<br />

zu vermindern. In Bild 2.1.1 ist dargestellt, wie sich die Klärschlammmenge<br />

bei einem Ausgangswert von 25% Trockenrückstand bzw. 75%<br />

Wassergehalt nach der mechanischen Klärschlammentwässerung vermindert,<br />

wenn der Klärschlamm auf einen Trockensubstanzgehalt von 60 bzw. 80% und<br />

einem Wassergehalt von 40 bzw. 20% getrocknet wird. Die Klärschlammmengen<br />

reduzieren sich um ca. 60 –70 %.<br />

100%<br />

TS Gehalt 25 %<br />

80%<br />

Volumen [%]<br />

60%<br />

40%<br />

TS Gehalt 60 %<br />

TS Gehalt 80 %<br />

20%<br />

0%<br />

25 60 80<br />

Trockenrückstand [%]<br />

Bild 2.1.1: Verminderung der Schlammmenge durch Trocknung<br />

Ein weiterer Effekt der <strong>Klärschlammtrocknung</strong> ist in dem Bild 2.1.2 dargestellt.<br />

Während der Klärschlamm bei einem Trockensubstanzgehalt von 25% bzw.<br />

einem Wassergehalt von 75% nach der mechanischen Entwässerung einen<br />

Heizwert von ca. 1 MJ/kg aufweist und nur unter Zugabe von fossiler Energie<br />

verbrannt werden kann, hat der Klärschlamm bei einem Trockensubstanzgehalt<br />

von 60 bis 80% bzw. einem Wassergehalt von 40 bis 20% einen Heizwert von<br />

ca. 6 bis 8 MJ/kg. Dieses bedeutet, dass er annähernd einen Heizwert wie<br />

Braunkohle aufweist und als Energieträger angesprochen werden kann. Die<br />

Variation des Heizwertes des Klärschlammes hängt maßgeblich von dem Wassergehalt<br />

ab, wird aber auch von dem organischen Trockensubstanzgehalt des<br />

Klärschlammes bestimmt. Je höher der organische Trockensubstanzgehalt in<br />

dem Klärschlamm ist, desto höher ist der Brennwert. In dem Bild 2.1.2 sind die<br />

Werte für einen organischen Trockensubstanzgehalt von 55% angegeben, der<br />

bei einem gut ausgefaultem Klärschlamm anzutreffen ist.<br />

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14<br />

Heizwert [MJ/kg]<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

Entwässerter Schlamm<br />

TS Gehalt 25 %<br />

Getrockneter Schlamm<br />

TS Gehalt 60 %<br />

TS Gehalt 80 %<br />

0<br />

25 60 80<br />

Trockenrückstand [%]<br />

Bild 2.1.2: Veränderung des Klärschlammes durch Trocknung<br />

Die Trocknung bzw. die Verdampfung des Wasser aus dem Klärschlamm wird<br />

im allgemeinen durch den Einsatz von thermischer Energie aus der Verbrennung<br />

biogener und fossiler Brennstoffe sowie elektrischer Energie erreicht.<br />

In Bild 2.1.3 ist dargestellt, welcher Energieeinsatz bei unterschiedlichen Verfahren<br />

der Trocknung, bezogen auf die verdampfte Tonne Wasser, zu erwarten<br />

ist. Deutlich wird daraus, dass die Solartrocknung, die vorwiegend die natürlichen<br />

Ressourcen der Umwelt ausnutzt, mit einem sehr geringen Energieaufwand<br />

im Vergleich zur Verfahrenstechnik auskommt, die thermische Energie<br />

zur Verdampfung des Wassers einsetzt. Im Vergleich zu herkömmlichen Trocknungsanlagen<br />

mit dem Einsatz von thermischer Energie dauert der Trocknungsprozess<br />

in einer solaren Trocknungsanlage Wochen und beansprucht viel<br />

Platz. Durch den mehrwöchigen Trocknungsprozess ist das getrocknete Material<br />

aerob stabilisiert, geruchsfrei, und kann problemlos zwischengelagert werden.<br />

Über solche Eigenschaften verfügt das Material nicht, das mit Hilfe von<br />

thermischer Energie in kurzer Zeit getrocknet wurde.<br />

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1.100<br />

spezifischer Energieeinsatz [kWh/Mg H2O ]<br />

1.000<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

900-1.100<br />

800-1.000<br />

470-650<br />

250-330<br />

100<br />

0<br />

20-30<br />

Konvektion Kontakt Niedertemperatur Kaltluft Solar<br />

Bild 2.1.3: Spezifischer Energieeinsatz bei verschiedenen Trocknungsverfahren<br />

Die Solartrocknung hat sich aus der Idee von überdachten Trockenschlammbeeten<br />

entwickelt, deren Inhalt zur Verbesserung der Trocknungsleistung und<br />

zur Gleichmäßigkeit der Trocknung in unregelmäßigen Abständen gewendet<br />

wurde. Heute haben alle auf dem Markt befindlichen Verfahren zur solaren<br />

<strong>Klärschlammtrocknung</strong> als Basis eine befestigte Grundfläche mit einer darüber<br />

angeordneten transparenten Bauhülle. Innerhalb dieses Gebäudes wird der<br />

Schlamm unter regelmäßigem Mischen und Wenden getrocknet. Unterschiedliche<br />

Aggregate für das Schlammwenden sind üblich und werden im nachfolgenden<br />

beschrieben.<br />

Den solaren Trocknungsanlagen ist gemeinsam, dass entweder durch natürlichen<br />

Luftaustausch (freie Konvektion) oder durch Sensor gesteuerte Be- und<br />

Entlüfter in der Halle ein Luftaustausch und eine Luftumwälzung erfolgt und das<br />

zu trocknende Material in regelmäßigen Zeitabständen gewendet wird. Ziel ist<br />

es, günstige Trocknungsbedingung durch einen hohen Luftaustausch zuschaffen<br />

und feuchte Grenzschichten von der Klärschlammoberfläche durch Wenden<br />

abzulösen.<br />

Im folgenden wird der Trocknungsprozess von entwässertem Klärschlamm in<br />

seiner Theorie beschrieben. Drei Phasen der <strong>Klärschlammtrocknung</strong> werden<br />

von der Universität Hohenheim (2) formuliert. Es sind:<br />

1. Entzug von Oberflächenwasser<br />

2. Entzug von Kläranlagenkapillarwasser<br />

3. Entzug von sorptionsgebundenem Wasser<br />

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Für die optimale Energieausnutzung muss der Trocknungsprozess an die unterschiedlichen<br />

Trocknungsphasen angepasst werden. Eine optimale Trocknungsleistung<br />

wird erreicht, wenn eine möglichst hohe Energiezufuhr durch den<br />

Energieeintrag von Strahlung und Konvektion möglich wird. Ein optimaler Wärmeübergang<br />

muss durch eine turbulente Strömung gewährleistet werden sowie<br />

eine hohe Diffusionsgeschwindigkeit durch hohe Temperatur und ein hohes<br />

Dampfdruckgefälle. Ein kurzer Transportweg im zu entwässertem Gut ist durch<br />

Wenden und Zerkleinern des Materials einzuhalten. Eine optimale feuchte Abfuhr<br />

sollte durch eine turbulente Luftströmung mit rascher Abfuhr des Wasserdampfes<br />

gewährleistet sein. Als maßgebliche Faktoren für die erzielbare Trocknungsleistung<br />

in den Solaranlagen ist die Verfügbarkeit von Energie zu nennen,<br />

die durch die Solarstrahlung und das Trocknungspotential der Umgebungsluft<br />

bestimmt ist. Unterstützt werden kann die von unserer Umwelt bereitgestellte<br />

Energie durch Abwärme, z.B. aus Blockheizkraftwerken oder eine Zusatzheizung,<br />

die z.B. mit nicht genutztem Klärgas / Deponiegas betrieben wird.<br />

Der Energiebedarf für die Trocknung hängt unmittelbar von dem Trockensubstanzgehalt<br />

des Inputmaterials ab und von den gewünschten Trockensubstanzgehalten<br />

des Outputmaterials sowie von den Schlammeigenschaften selbst. Die<br />

solaren Trocknungsanlagen, in der im folgenden beschriebenen Konfiguration,<br />

werden Trocknungsleistungen von 500 bis 1.000 kg Wasser/m ² /a angegeben.<br />

Diese Aussage gilt für einen Ausgangs-Trockensubstanzgehalt von ca. 15 bis<br />

30%, also für einen entwässerten Klärschlamm. Deutlich höhere Trocknungsleistungen<br />

werden dann erzielt, wenn eine Zusatzheizung installiert ist, die mit<br />

der Restwärme eines BHKW´s oder mit einer eigenen Heizanlage betrieben<br />

wird, die mit Faulgas / Deponiegas gespeist wird.<br />

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2.2 Verfahren der Firma Thermo-System<br />

Die solare Trocknungsanlage der Firma Thermo-System wurde in enger Kooperation<br />

mit dem Institut für Agrartechnik der Tropen- und Subtropen der Universität<br />

Hohnheim entwickelt. Die geschlossene wärmedämmende und dennoch<br />

hoch transparente hagel-, wind- und schneelastsichere Bauhülle wird auf einer<br />

Betonplatte mit seitlicher Aufkantung aufgebaut. An der Stirnseite der Halle befinden<br />

sich Lüftungsklappen, an der Rückseite der Halle Abluftventilatoren. In<br />

Kombination von Lüftungsklappen und Ventilatoren werden über eine Prozesssteuerung<br />

die zugeführten Luftmengen in Abhängigkeit von den Witterungseinflüssen<br />

gesteuert. In der Halle sind in der Firstkonstruktion Umluftventilatoren<br />

installiert, die zu jedem Zeitpunkt die optimale Strömungsgeschwindigkeit über<br />

dem Schlamm sicher stellen. Diese Umluftventilatoren werden ebenso wie die<br />

Luftaustauschventilatoren von den Messungen der Umgebungssituation gesteuert.<br />

In der Halle sorgt das elektrische Schwein, ein selbst steuernder Roboter<br />

mit Umwälzeinrichtung, für die Durchmischung, das Wenden und die Homogenisierung<br />

des zu trocknenden Materials. Dieses elektrische Schwein bewegt.<br />

sich im Trocknungsraum mittels Ultraschallsensoren und bearbeitet voll automatisch<br />

die gesamte Fläche. In Gang gesetzt wird das elektrische Schwein voll<br />

automatisch über die Regelung der solaren Trocknungsanlage in Abhängigkeit<br />

von der Anlagenkonfiguration, den Trocknungsbedingungen und dem Stand<br />

des Trocknungsprozesses. Um eine optimale Trocknungsleistung zu erreichen,<br />

arbeitet die Thermo-System-Schlammtrocknungsanlage mit dem Batch-<br />

Verfahren. Es erfolgen in einer Trocknungshalle nacheinander die Arbeitschritte:<br />

Befüllen, Trocknen, Entleeren. Dadurch kann der Trocknungsprozess optimal<br />

auf die abnehmende Schlammfeuchtigkeit und die damit verbundenen<br />

Trocknungsphasen eingestellt werden.<br />

Messung/<br />

Steuerung<br />

Sonnenstrahlung<br />

Zuluft<br />

A bluf<br />

t<br />

Bild 2.2.1: Thermo System Trocknungsanlage<br />

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Die Trocknungskammern werden in der Regel mittels Container, Ladewagen<br />

oder Radlader beschickt. Die Verteilung des Schlammes auf der beschickten<br />

Fläche übernimmt das elektrische Schwein. Der Trocknungsprozess läuft voll<br />

automatisch ab, so dass bis zum Erreichen der gewünschten TR-Gehalte der<br />

Betreiber nur überwachend tätig werden muss. Die Entnahme des getrockneten<br />

Materials erfolgt mittels Radlader.<br />

Die Firma Thermo-System hat heute über 40 Anlagen mit einer Größenordnung<br />

von 1.000 bis 300.000 EW installiert. Kleinere Anlagen werden nicht mit entwässertem<br />

Schlamm, sondern mit Nassschlamm aus dem Eindicker beschickt.<br />

Dazu wurde ein spezieller Dränageboden entwickelt.<br />

Bild 2.2.2: <strong>Solare</strong> <strong>Klärschlammtrocknung</strong>sanlage Kläranlage Füssen, Thermo<br />

System<br />

Die Thermo-System-Anlage kann als Option mit einer Abwärmenutzung eines<br />

BHKW´s oder einer Zusatzheizung ausgerüstet werden. Vornehmlich werden<br />

zu der Beheizung und der Optimierung Wärmetauscher eingesetzt, die die zugeführte<br />

Luft an der Stirnseite der Halle erwärmen und somit die Randbedingung<br />

für die Trocknung verbessern.<br />

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2.3 IST/Helantis -Verfahren<br />

Das IST-Verfahren wurde in Deutschland entwickelt und wird heute von der<br />

Firma IST Anlagentechnik GmbH vertrieben. Das Verfahren wurde von der<br />

französischen Degrémont-Gruppe aufgenommen, weiterentwickelt und wird<br />

heute unter dem Namen Helantis von ihr vertrieben. Über 20 Anlagen dieses<br />

Typs sind heute in Betrieb oder im Bau.<br />

In Bild 2.3.1 ist eine der Anlagentechniken dargestellt, wie eine Helantis-<br />

Trocknungsanlage aufgebaut wird. Wie sich eine IST/Helantis-<br />

Trocknungsanlage realisiert darstellt, ist dem Bild 2.3.2 zu entnehmen.<br />

Abluft<br />

Firstlüftungsklappe<br />

für Abluft<br />

Umluftventilatoren<br />

Wendewolf<br />

Zuluft<br />

Bild 2.3.1: IST / Helantis Trocknungsanlage<br />

Die Trocknungsanlage hat eine Sohle aus Asphalt oder Beton, die seitlich durch<br />

Fertigteilbetonständerwände begrenzt ist. Auf diesen Ständerwänden wird eine<br />

Stahlkonstruktion aufgebracht, die mit einer transparenten wärmedämmenden,<br />

hoch reißfesten Abdeckung überspannt ist. Die Halle kann an Stirn- und Rückseite<br />

geöffnet oder geschlossen sein. Seitlich wird der Halle Frischluft zugeführt.<br />

Die Menge wird durch in der Halle befindliche Umluftventilatoren entsprechend<br />

der Umgebungssituation gesteuert. Die Abluft wird vornehmlich über<br />

Firstlüftungsklappen abgeleitet.<br />

Die IST/Helantisanlage wird quasi kontinuierlich beschickt. Das heißt, der entwässerte<br />

Klärschlamm wird arbeitstäglich auf der Stirnseite der Trocknungsanlage<br />

zugegeben. Über ein Umwälzaggregat (Wendewolf) wird das Material verteilt<br />

und sukzessive mit dem Trocknungsfortschritt durch die Anlage transpor-<br />

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tiert. Die Steuerung der Umwälzmaschine, die Häufigkeit des Wendens und der<br />

Vorschub des Materials durch die Maschine wird durch die Witterungsverhältnisse<br />

vorgegeben.<br />

Bild 2.3.2: IST / Helantis Trocknungsanlage der Kläranlage Fils<br />

Die Umluftventilatoren in der Halle sorgen für die notwendige Turbulenz, um die<br />

erforderliche Verdampfung herbeizuführen. Der Wendewolf sorgt für die Umwälzung<br />

des Materials, um die unterschiedlichen Phasen des Trocknungsprozesses<br />

ablaufen zu lassen. Im Gegensatz zu Verfahren nach dem Batch-<br />

System laufen hier in einer Halle die Phasen 1-3 der Trocknung gleichzeitig<br />

beim Längstransport durch die Halle ab.<br />

Die IST/Helantisanlage kann ebenfalls mit einer Zusatzheizung betrieben werden.<br />

Vornehmlich wird bei diesem Verfahren entweder eine Fußbodenheizung<br />

in der zweiten Hälfte der Trocknungshalle für die Trocknungsphasen 2 und 3<br />

oder ein Dunkelstrahler verwendet, der direkt mit Faulgas beheizt und in die<br />

Firstkonstruktion der Halle installiert wird. Die Dunkelstrahler sind Infrarotstrahler,<br />

die beim Auftreffen auf den Klärschlamm ihre Wärmeleistung entfalten und<br />

damit die Verdunstungsleistung der solaren Trocknungsanlage steigern.<br />

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Die IST/Helantis Anlage kann nur entwässerten Klärschlamm verarbeiten, gegebenenfalls<br />

sehr nasses Material mit Rückmischung von getrocknetem Gut<br />

aus dem Abwurf der Trocknungsanlage.<br />

Für die Zwischenlagerung des getrockneten Materials kann ein entsprechender<br />

Speicher am Ende einer Trocknungshalle vorgehalten werden. Die Entnahme<br />

aus der Halle und die Beladung der LKW´s erfolgt vornehmlich mit Radladern.<br />

Automatische Systeme zur Beladung der LKW´s sind den<strong>kb</strong>ar.<br />

Aufgrund des Durchlaufsystems, der vorgegebenen Abmessungen der Wendemaschine<br />

sind die Anlagen in ihrer Geometrie weitgehend vorgegeben. Die<br />

Hallenbreite beträgt 10 - 12 m, die Hallenlänge 60- 120m.<br />

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2.4 Weitere Anlagen<br />

Die Firma Hans Huber AG vertreibt eine Trocknungsanlage nach dem Durchlaufprinzip.<br />

Das Prinzip der Anlage der Firma Huber ist in Bild 2.4.1 dargestellt.<br />

Wie die Realisierung der Trocknungsanlage aussieht, ist dem Bild 2.4.2 zu entnehmen.<br />

Abluft<br />

Zuluft<br />

Zuluft<br />

Bild 2.4.1: Solartrocknungsanlage Firma Huber<br />

Die Trocknungsanlage der Firma Huber ist auf einer Betonplatte aufgebaut und<br />

hat eine seitliche Betonaufkantung. Die Anlage besitzt eine innere Hülle aus<br />

hochfeste transparente Stegplatten, die auf einer Stahlkonstruktion aufgebracht<br />

sind. In der Trocknungshalle selbst befindet sich in einem Abstand von ca. 1 m<br />

oberhalb der Betonsohle ein Sieblochblech, auf das der entwässerte Klärschlamm<br />

chargenweise nach der Entwässerung automatisch aus der Entwässerungsmaschine<br />

abgeworfen wird. Ein Wendegerät zieht den entwässerten<br />

Klärschlamm aus dem Eintragsbereich des Siebs auf die Siebfläche und der<br />

Klärschlamm wird unter vielfachem Abfahren des Wendegerätes umgewälzt.<br />

Das Umwälzgerät dient auch dazu, den Vorschub des Klärschlammes zum Ende<br />

der Trocknungsanlage hin zu gewährleisten. Der Vorschub des Materials<br />

erfolgt in Abhängigkeit der Randbedingungen der Trocknung, die durch die Witterungsbedingungen<br />

und den Trocknungsprozess selbst beeinflusst werden.<br />

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Bild 2.4.2: Solartrocknungsanlage Firma Huber (Krause), Kläranlage Uhlingen<br />

Die Zuluft der Trocknungsanlage wird aus einem Hallenbereich abgesaugt, der<br />

ebenfalls mit transparenten Stegplatten eingehaust ist. In diesem eingehausten<br />

transparenten Bereich kann sich bei entsprechender Einstrahlung die zugeführte<br />

Luft erwärmen. Die Luft wird über Ventilatoren, hinter die Wärmetauscher<br />

geschaltet sind, in den Trocknungsbereich unterhalb des Siebbodens eingeblasen.<br />

Die Luft durchströmt den ca. 10-12 cm dicken Klärschlammkuchen und<br />

wird gezielt über einen Abluftventilator am Ende der Trocknungshalle abgesogen.<br />

Wie zuvor erwähnt, wird die Zuluft vor dem Einblasen in dem Trocknungsbereich<br />

gezielt erwärmt.<br />

Eine über eine längere Zeit erprobte Anlage ist für einen Durchsatz von 6.000<br />

EW konzipiert. Die Verdampfungsleistung von ca. 12,5 kg/m 2 /d bzw. 4.500 kg<br />

/m²/a liegt weit über den Werten, die mit den Anlagen zu erreichen sind, die in<br />

den Kapitel 2.2 und 2.3 beschrieben werden. Es ist von der maschinentechnischen<br />

Ausrüstung und von der Verdampfungsleistung her eine Zwitteranlage<br />

zwischen solarer Trocknungsanlage und Kaltlufttrocknungsanlage.<br />

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Die Firma Veolia Environement hat auf der Basis von Versuchen eine großtechnische<br />

Anlage mit dem Namen Solia entwickelt. In Bild 2.4.3 ist das Verfahren<br />

schematisch dargestellt. Bei diesem Verfahren wird ebenfalls eine Stahlhallenkonstruktion<br />

mit hochtransparenten Platten belegt. Die Stahlkonstruktion<br />

wird auf einer Betonplatte aufgebaut.<br />

Das Verfahren unterscheidet sich nicht wesentlich in seinem grundsätzlichen<br />

Aufbau von den zuvor beschriebenen Techniken, wohl aber in der Art der Umsetzung<br />

des trocknenden Klärschlamms und in der Ableitung der Fortluft. Bei<br />

der Umsetzung des Materials wird ein Mietenwender eingesetzt, wie er aus der<br />

Kompostierung bekannt ist. Dieses bedeutet, dass bei dem Wendeprozess das<br />

Material stark belüftet wird. Dieses hat zur Folge, dass das Material biologisch<br />

aktiv ist und eine erhebliche Veränderung des organischen TS-Gehaltes mit<br />

Hilfe dieser Wendetechnik erfolgt. Es spielen sich ähnliche Vorgänge ab, wie<br />

bei einer Kompostierung. Dies ist auch gewünscht, da das Material mit möglichst<br />

hohem organischem Gehalt der Trocknungsanlage zugegeben wird. Die<br />

Folge der starken aeroben Umsetzung des Materials ist, dass die durch die Halle<br />

gesogene Luft stark geruchsbeladen ist und deshalb in einem Biofilter zu reinigen<br />

ist.<br />

Im Bild 2.4.4 ist die erste großtechnisch realisierte Anlage für die Kläranlage<br />

Forbach dargestellt. Sie wurde im April 2005 in Betrieb genommen.<br />

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Messung/<br />

Steuerung<br />

Sonnenstrahlung<br />

Zuluft<br />

Biofilter<br />

Bild 2.4.3: Trocknung mit Mietenwender Veolia<br />

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Bild 2.4.4: <strong>Solare</strong> <strong>Klärschlammtrocknung</strong> Veolia, Kläranlage Forbach<br />

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3 Ausführungsbeispiel<br />

Der <strong>EVS</strong>-<strong>Entsorgungsverband</strong> <strong>Saar</strong> plant, am Standort der Kläranlage Völklingen<br />

eine solare <strong>Klärschlammtrocknung</strong> zu errichten. Unmittelbar neben der<br />

Kläranlage steht eine Freifläche zur Verfügung, die für die Realisierung geeignet<br />

ist. Bild 3.1 zeigt die Lagesituation für die solare <strong>Klärschlammtrocknung</strong> und<br />

die Kläranlage. Die unmittelbare Nähe zur Kläranlage ermöglicht die Nutzung<br />

der thermischen Energie, die aus der Faulgasproduktion zur Verfügung steht.<br />

Bei einer möglichen Trocknungsfläche von ca. 4.700 m 2 wird der Klärschlamm<br />

von ca. 150.000 Einwohnerwerten getrocknet. Dies bedeutet, dass eine Menge<br />

von ca. 9.000 m 3 / Jahr an entwässertem Schlamm angenommen wird. Durch<br />

die Trocknung auf einen Trockensubstanzgehalt von 60 – 80 % verringert sich<br />

die Menge auf 3.400 m 3 / Jahr. Dieses bedeutet eine Volumenverminderung von<br />

mehr als 5.000 m 3 /Jahr. Bei den heutigen Entsorgungspreises resultiert daraus<br />

eine Betriebskostenersparnis von ca. 240.000 €/Jahr bei einer Investition von<br />

3,7 Mio. €.<br />

Der getrocknete Klärschlamm wird einen Heizwert aufweisen, der dem von<br />

Braunkohle entspricht. Das Material ist krümelig und nicht klebend. Aufgrund<br />

seiner langen aeroben Behandlung in der Solartrocknungsanlage geht von diesem<br />

Material keine Geruchsbelästigung aus und es neigt nicht zur Selbstentzündung.<br />

Da dieses Material den Heizwert von Braunkohle besitzt, kann es anders angesprochen<br />

werden, als entwässerter Klärschlamm. Nutzt man den Klärschlamm<br />

als Energieträger, so hat die getrocknete Klärschlammmenge der Trocknungsanlage<br />

in Völklingen ein Steinkohleäquivalent von ca. 1.000 t/Jahr. Dieses entspricht<br />

einem theoretischen Ertrag von ca. 50.000 €/Jahr.<br />

Wird dieser Brennstoff: Getrockneter Klärschlamm als Substitut für einen fossilen<br />

Brennstoff eingesetzt, so wird die CO 2 -Abgabe eingespart. Setzt man die<br />

CO 2 -Abgabe mit einem Wert von 15 €/t an, was bei einem heutigen Handelswert<br />

von 25 €/t als konservativ anzusehen ist, so ergibt sich aus der nicht zu<br />

entrichtenden CO 2 -Abgabe ein wirtschaftlicher Wert von 20.000 €/Jahr.<br />

Der Theoretische Wert des in der Trocknungsanlage Völklingen getrockneten<br />

Klärschlamms beträgt demnach 70.000 €/ Jahr mit steigender Tendenz aufgrund<br />

der sich erhöhenden Preise für fossile Brennstoffe und die CO 2 -<br />

Emissions-Abgabe.<br />

Die Diskussion über die Verwendung des Klärschlamms als Energieträger ist<br />

vor dem genannten Hintergrund neu zu führen. Die vorhandenen Entsorgungswege<br />

für den entwässerten Klärschlamm mit ca. 750 kg Wasser/1.000 kg, die<br />

auch für den getrockneten Klärschlamm angewendet werden, sind für das getrocknete,<br />

energiehaltige Material nicht mehr zeitgemäß.<br />

elementis consult Ingenieur GmbH<br />

C:\internet\en02\2005-11-09-<br />

Vorträge_Abfallforum\<strong>Solare</strong>KlaerschlammtrocknungSchriftsatz.doc


Dr. - Ing. V. Quentmeier <strong>Solare</strong> <strong>Klärschlammtrocknung</strong> Seite 17<br />

Solartrocknung<br />

(Thermo-System)<br />

Bild 3.1: <strong>Solare</strong> Trocknung<br />

elementis consult Ingenieur GmbH<br />

C:\internet\en02\2005-11-09-Vorträge_Abfallforum\<strong>Solare</strong>KlaerschlammtrocknungSchriftsatz.doc


Dr. - Ing. V. Quentmeier <strong>Solare</strong> <strong>Klärschlammtrocknung</strong> Seite 18<br />

Literaturverzeichnis<br />

(1) Bayrisches Landesamt für Umweltschutz <strong>Klärschlammtrocknung</strong>sanlage des AZV Füssen<br />

Josef Vogel Technikum, Augsburg 8.2003<br />

(2) Bux, M. Unveröffentlichte Vortragsunterlagen 11.2003<br />

Universität Hohenheim,<br />

Institut für Agrartechnik in den Tropen und Subtropen<br />

(3) Bux, M.; Baumann, R. <strong>Solare</strong> Trocknung von Klärschlamm<br />

Korrespondenz Abwasser<br />

50. Jahrgang Heft 6/2003<br />

(4) Bux, M.; Baumann, R.<br />

Korrespondenz Abwasser<br />

(5) Gerhardt, Spliethoff, Klein Bedarf von thermischen Behandlungsverfahren<br />

für kommunale Klärschlämme<br />

Entsorgungspraxis 3/1997<br />

(6) Kassner,W. <strong>Solare</strong> <strong>Klärschlammtrocknung</strong><br />

Vefahrensübersicht und Stand der Anwendung<br />

Korrespondenz Abwasser<br />

47. Jahrgang Heft 1/2000<br />

(7) Petz,F. <strong>Solare</strong> <strong>Klärschlammtrocknung</strong><br />

Erfahrungen am Beispiel des AZV Füssen<br />

2003<br />

elementis consult Ingenieur GmbH<br />

C:\internet\en02\2005-11-09-<br />

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