Schätzrahmen für Wildschäden [66.0 KB]
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Entschädigungssätze 2008<br />
1. Aufwuchsschaden bei Verkaufsfrüchten (entspricht dem entgangenen<br />
Erlös ohne Flächenbeihilfe, mit Variante Stroh + Getreide*)<br />
bei einem Ertragsniveau von<br />
Entschädigung in €/m 2<br />
gering mittel hoch<br />
Futterweizen Korn<br />
Futterweizen Korn + Stroh<br />
0,12<br />
0,14<br />
0,15<br />
0,18<br />
0,18<br />
0,22<br />
Brotweizen A 6 - A 8 Korn<br />
Brotweizen A 6 - A 8 Korn + Stroh<br />
0,12<br />
0,14<br />
0,15<br />
0,18<br />
0,19<br />
0,22<br />
Qualitätsweizen A 9 Korn<br />
Qualitätsweizen A 9 Korn + Stroh<br />
0,12<br />
0,14<br />
0,14<br />
0,17<br />
0,17<br />
0,20<br />
Qualitätsweizen A 9 Monopol Korn<br />
Qual.Wei. A9 Monop. Korn+Stroh<br />
0,11<br />
0,13<br />
0,13<br />
0,17<br />
0,16<br />
0,20<br />
Durumweizen Korn<br />
Durumweizen Korn + Stroh<br />
0,09<br />
0,12<br />
0,12<br />
0,15<br />
0,14<br />
0,18<br />
Sommerweizen Korn<br />
Sommerweizen Korn + Stroh<br />
0,08<br />
0,11<br />
0,13<br />
0,16<br />
0,16<br />
0,20<br />
Roggen Korn<br />
Roggen Korn + Stroh<br />
0,09<br />
0,11<br />
0,11<br />
0,15<br />
0,14<br />
0,19<br />
Triticale Korn<br />
Triticale Korn + Stroh<br />
0,09<br />
0,12<br />
0,12<br />
0,16<br />
0,16<br />
0,21<br />
Wintergerste Korn<br />
Wintergerste Korn + Stroh<br />
0,10<br />
0,13<br />
0,12<br />
0,15<br />
0,14<br />
0,18<br />
SoGe Futter Korn<br />
SoGe Futter Korn + Stroh<br />
0,10<br />
0,12<br />
0,11<br />
0,14<br />
0,13<br />
0,17<br />
Braugerste Korn<br />
Braugerste Korn + Stroh<br />
0,13<br />
0,15<br />
0,16<br />
0,18<br />
0,19<br />
0,22<br />
Hafer Korn<br />
Hafer Korn + Stroh<br />
0,07<br />
0,10<br />
0,09<br />
0,12<br />
0,11<br />
0,14<br />
Winterraps 0,10 0,14 0,18<br />
Zuckerrüben 0,19 0,26 0,33<br />
Körnermais 0,13 0,17 0,21<br />
Körnerfuttererbsen 0,07 0,09 0,11<br />
Ackerbohnen 0,05 0,07 0,09<br />
Sonnenblumen 0,05 0,06 0,07<br />
Frühkartoffel<br />
einzelbetr.<br />
Spätkartoffel<br />
Preis<br />
nachwachsende Rohstoffe - Raps 0,06 0,09 0,11<br />
- 2 -
- 2 -<br />
Den Entschädigungssätzen liegen die folgenden Ertrags- und Preisdaten<br />
zugrunde:<br />
Fruchtart<br />
Erträge dt/ha<br />
niedrig mittel hoch €/dt<br />
Futterweizen 60 75 90 19,90<br />
Brotweizen A 6 - A 8 55 70 85 21,80<br />
Qualitätsweizen A 9 50 60 70 23,70<br />
Qualitätsweizen A 9 Monopol 45 55 65 24,40<br />
Sommerweizen 37 59 74 21,80<br />
Durumweizen 40 50 60 23,70<br />
Roggen 45 60 75 18,90<br />
Triticale 50 70 90 17,50<br />
Wintergerste 55 65 75 19,00<br />
SoGe Futter 50 60 70 19,00<br />
Braugerste (1) 45 55 65 28,60<br />
Hafer 40 50 60 18,50<br />
Winterraps 25 35 45 39,90<br />
Zuckerrüben 400 550 700 4,75<br />
Körnermais 70 90 110 18,70<br />
Körnerfuttererbsen 35 45 55 19,70<br />
Ackerbohnen 30 40 50 17,80<br />
Sonnenblumen 25 30 35 20,50<br />
Frühkartoffel 200 250 300 einzelbetriebl<br />
Spätkartoffel 300 400 500 Jahrespreis<br />
(1) Mischpreis aus Braugerste und Sortiergerste (80/20)<br />
Stroh bei Getreide: WW= 1:0,9 x 0,75 (75% verwertbar) x 6,10 € / dt = 247/309/371<br />
SoWei+WiGe+SoGe= 1: 1,0 x 0,75 X 6,10 € / dt = 252/297/343<br />
Hafer= 1: 1,2 x 0,75 X 6,10 € / dt = 220/275/329<br />
Roggen+Triticale=1: 1,4 x 0,75 X 6,10 € / dt = 288/384/480<br />
- 3 -
- 3 -<br />
2a) Aufwuchsschaden bei Grünland und Futterpflanzen in € / m²<br />
in Abhängigkeit vom Ertragsniveau und den Wiederbeschaffungskosten<br />
Fruchtart /<br />
Ertragsniveau<br />
Wiederbeschaffungskosten gering mittel hoch<br />
Klee-, Luzernegras / m²<br />
0,28 € pro KStE<br />
0,31 € pro KStE<br />
0,36 € pro KStE<br />
0.07<br />
0,08<br />
0,10<br />
0,09<br />
0,11<br />
0,13<br />
0,10<br />
0,13<br />
0,15<br />
Silomais /m² bei 0,29 € pro KStE (Ersatz mit eigenem<br />
Getr.)<br />
Silomais /m² bei 0,35 € pro KstE (Ersatz durch<br />
Getr.-Zukauf)<br />
0,13<br />
0,15<br />
0,17<br />
0,21<br />
0,21<br />
0,22<br />
Futterrüben (G) /m² bei 0,29 € pro KStE<br />
Futterrüben (M) /m² bei 0,29 € pro KStE<br />
0,12<br />
0,09<br />
0,15<br />
0,13<br />
0,16<br />
0,18<br />
Zwischenfrucht / m² bei 0,24 € pro KStE 0,03 0,05 0,07<br />
Grünland/Heuverkauf/m² bei 11,20 €/dt 0,07 0,13 0,19<br />
Grünland/Heuzukauf/m² bei 0,36 € pro KStE 0,05 0,10 0,14<br />
Den Entschädigungssätzen sind folgende Erträge zugrundegelegt (in dt/ha bzw.<br />
Netto-KStE/ha):<br />
gering mittel hoch<br />
Kleegras, Luzernegras<br />
(Grünertrag/Energieertrag<br />
als Anwelksilage 35 % TS,<br />
300/2640 400/3520 500/4400<br />
20 % Verluste)<br />
Silomais (30 % TS;<br />
20 % Verluste) 300/4400 400/6000 500/7400<br />
Futterrüben (G)<br />
(10 % Verluste) 500/4000 650/5100 800/6300<br />
Futterrüben (M)<br />
(10 % Verluste) 600/3300 900/5000 1200/6700<br />
Zwischenfrüche<br />
(Grünertrag, Energieertrag bei<br />
10 % Verluste)<br />
150/1200 250/2000 350/2800<br />
Grünland (Heuverkauf,<br />
11,20 €/dt) 40 70 100<br />
Grünland (Heuzukauf)<br />
Grünertrag 16 % TS / Energieertrag<br />
bei 30 % Verluste)<br />
200/1500 350/2700 500/3800<br />
- 4 -
- 4 -<br />
2b) Kosten der Neueinsaat <strong>für</strong> Grünland<br />
Saatgut :<br />
135,00 €/ha<br />
Pflanzenschutzmittel :<br />
55,15 €/ha<br />
Dünger :<br />
290,73 €/ha<br />
Maschinen- und Lohnkosten <strong>für</strong><br />
- Bodenbearbeitung 183,45 €/ha<br />
- Aussaat 69,27 €/ha<br />
- Düngung 68,36 €/ha<br />
- Grünlandpflege 108,07 €/ha<br />
- Pflanzenschutz 88,00 €/ha<br />
998,03 €/ha (=0,10 €/m 2 )<br />
Anmerkungen:<br />
1. Mit der EU – Agrarreform von 2005 erfolgte eine Entkoppelung zwischen Erträgen einer<br />
bestimmten Kultur und den bisherigen KPR-Ausgleichsleistungen. Im Regelfall müssen daher<br />
keine Prämien in Entschädigungen mit einbezogen werden. Dies gilt insbesondere<br />
<strong>für</strong> <strong>Wildschäden</strong>, bei denen - da die geschädigten Flächen nicht der Verfügungsgewalt<br />
des Bewirtschafters über einen längeren Zeitraum entzogen werden – der Ertragsausfall<br />
und sofern vorhanden, Arbeits-/ Ernteerschwernisse / zusätzlicher Produktionsaufwand auszugleichen<br />
sind (Richtwerte: vgl. Tabellen im Anhang).<br />
Sofern bei der geschädigten bzw. in Anspruch genommenen Fläche ein Anspruch auf Flächenbeihilfe<br />
besteht und die Fläche dem Bewirtschafter so entzogen wird, dass er keine Flächenförderung<br />
im Gemeinsamen Antrag beantragen kann, ist diese zusätzlich zum entgangenen<br />
Erlös vom Verursacher des Schadens dem Geschädigten zu ersetzen.<br />
1. Flächenprämie Grünland 72 € / ha<br />
2. Flächenprämie Acker 303 € / ha<br />
3. FP Eiweißpflanzen 55,57€ / ha<br />
4. FP Energiepflanzen 33 € / ha + FP Acker (bei Ackerfutter)<br />
33 € / ha + FP Grünland (bei Dauergrünl.)<br />
5. FP aus der Produktion genommen 303 € / ha<br />
6. FP Schalenfrüchte 120,57 € / ha<br />
Zu den Positionen 1 – 4 kommen ggfs. noch die zur Flächenprämie hinzugehörenden<br />
individuellen Betriebsprämienteile, welche untrennbar mit der reinen Flächenprämie<br />
verschmolzen sind.<br />
2. Die angegebenen Richtwerte enthalten die gesetzliche Mehrwertsteuer. Diese Richtwerte<br />
gelten <strong>für</strong> Betriebe die pauschaliert besteuern (das ist die Mehrzahl!). Bei Betrieben, die der<br />
Regelbesteuerung unterliegen, sind die Preise ohne Mehrwertsteuer anzusetzen<br />
3. Bei Getreide ist der Wert des Strohs gesondert ausgewiesen.<br />
4. Bei Hoflagerung von Getreide erhöhen sich die Richtwerte um 10 %.<br />
5. Vermehrungsbestände sind mit 20 % höher zu bewerten.<br />
- 5 -
- 5 -<br />
6. Bei größeren zusammenhängenden Flächen sind die nicht angefallenen Kosten (z.B.<br />
Düngung, Pflanzenschutz, Ernte) von der Entschädigung abzuziehen.<br />
7. Für Erschwernisse bei Durchführung produktionstechnischer Maßnahmen und Ernte können<br />
Zuschläge gegeben werden.<br />
8. Folgeschäden bei Erdbewegungen und notwendigen Tiefenlockerungsmaßnahmen sind<br />
mit 50 % des Normalertrages der 1. Folgefrucht (bzw. des 1. Folgejahres) und 30 % des<br />
Normalertrages der 2. Folgefrucht (bzw. des 2. Folgejahres) anzurechnen.<br />
9. Sonder- und Dauerkulturen sind gesondert zu schätzen. Hinweise dazu geben aber auch<br />
die “Berechnungsgrundlagen <strong>für</strong> die Ermittlung von Schäden an landwirtschaftlichen und<br />
gärtnerischen Kulturen und Grundstücken“ vom Verband der Landwirtschaftskammern (letzte<br />
Ausgabe von 1997).<br />
10. Die Schadensregelung ist vornehmlich eine privatrechtliche Angelegenheit zwischen Geschädigtem<br />
und dem Verursacher, die Untere Landwirtschaftsbehörde wird deshalb grundsätzlich<br />
nur im Wege der Amtshilfe (nach Anforderung von Behörden, öffentlichen Unternehmen,<br />
Gerichten) tätig (Vorrang des öffentlich bestellten Sachverständigen).<br />
11. Die Liste der amtlichen Schätzer ist bei der zuständigen Unteren Landwirtschaftsbehörde<br />
im Landratsamt erhältlich, die der Wildschadensschätzer bei der unteren Jagdbehörde.<br />
12. Bei Aufwuchsschäden auf Grünland und bei anderen Futter-/energetisch verwerteten<br />
Pflanzen ist im Allgemeinen davon auszugehen, dass das zerstörte Futter wiederbeschafft<br />
werden muss. Die Höhe des Schadens ergibt sich aus den Kosten, die bei der Beschaffung<br />
von Ersatzfuttermitteln entstehen. Die Schadensberechnung erfolgt <strong>für</strong> Futterpflanzen auf der<br />
Basis der Kilostärkeeinheit, <strong>für</strong> energetisch verwertete Pflanzen auf der Basis des Methanertrages<br />
je m³ FM<br />
Zerstörtes Futter kann beispielsweise durch verstärkten Anbau von Zwischenfrüchten (Kosten:<br />
ca. 0,21 €/KStE), Zukauf von Silomais und Futterrüben (Kosten: ca. 0,26 €/KStE) oder<br />
durch Zukauf von Heu, sowie von Getreide und Kraftfutter (Kosten: ca. 0,31 €/KStE ) wiederbeschafft<br />
werden.<br />
Bei größeren Schäden sind unter Berücksichtigung des Grundsatzes der Schadensminderungspflicht<br />
die genannten Möglichkeiten der Ersatzbeschaffung von Futter zu prüfen. Die<br />
Schadenshöhe ist entsprechend differenziert zu berechnen.<br />
13. Die den Berechnungen zugrundegelegten Preise können regional unterschiedlich sein.<br />
Es empfiehlt sich deshalb, mit dem jeweiligen Kreisbauernverband die Preise abzustimmen.<br />
- 6 -
- 6 -<br />
Anhang:<br />
Richtsätze <strong>für</strong> die Aufwandsentschädigung bei noch nicht eingesäten<br />
Ackerflächen<br />
Es gelten die Verrechnungssätze <strong>für</strong> überbetriebliche Maschineneinsätze in Baden-<br />
Württemberg in der jeweils gültigen Fassung:<br />
Herausgeber: Landesverband der Maschinenringe in<br />
Baden-Württemberg e.V.<br />
Bopserstr. 17, 70180 Stuttgart<br />
Tel. 0711/2140-129<br />
Nutzungsentschädigung <strong>für</strong> Grundstücke, die <strong>für</strong> ein oder mehrere Jahre<br />
der Nutzung entzogen werden (entspricht dem entgangenen Deckungsbeitrag)<br />
in € / ha<br />
Kultur niedrig mittel hoch<br />
Zuckerrüben 1141 1517 1874<br />
Winterraps 612 785 1010<br />
Sommerraps 416 546 721<br />
Durum 497 553 759<br />
WW Monopol 286 351 422<br />
WW E-Weizen 217 388 572<br />
WW A8 - A6 637 846 1166<br />
WW Futterweizen 638 880 1110<br />
Sommerweizen 196 445 647<br />
Braugerste 707 904 1201<br />
Sommerfuttergerste 564 650 864<br />
Wintergerste 593 783 975<br />
Winterroggen 594 591 560<br />
Hafer 582 768 958<br />
Körnerfuttererbsen 352 466 584<br />
Ackerbohnen 262 363 456<br />
Sonnenblumen 444 586 731<br />
Körnermais 486 623 829<br />
Bei Flächenentzug über ein und/oder mehrere Jahre sind der Deckungsbeitrags-<br />
Entschädigung die jeweils geltenden Flächenprämien (Ausgleichszulage und ggfs. MEKA-<br />
Flächenförderungen) hinzuzurechnen.