Max Beckmann - Departure Presseheft
Max Beckmann - Departure Presseheft
Max Beckmann - Departure Presseheft
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Ausschnitt aus DEPARTURE (1932-35) New York, The Museum of Modern Art<br />
»Die Königin trägt den größten Schatz, die Freiheit, als ihr<br />
Kind auf dem Schoß. Die Freiheit ist das, worauf es ankommt.<br />
Sie ist die Abfahrt, der neue Beginn.«<br />
MAX<br />
BECKMANN<br />
DEPARTURE<br />
EIN FILM VON MICHAEL TRABITZSCH<br />
mit DIDIER OTTINGER UWE M. SCHNEEDE REINHARD SPIELER ANN TEMKIN RICHARD FEIGEN ROB STORR SIMON KELLY ERIKA HOLMQUIST-WALL<br />
PIFFL MEDIEN präsentiert eine produktion von PROUNEN FILM „MAX BECKMANN – DEPARTURE“ buch und regie MICHAEL TRABITZSCH schnitt & sounddesign DIETER DEHN kamera RALF NOACK<br />
JUSTYNA FEICHT LUCA FAES ton JULIA HÜBNER OLIVER PATTINAMA PAUL PAULUN ERIK KOSCHNICK JASMIN OERTERS STEFANO FERRARA musik BAXTER & LARSEN mischung KAI HOFFMANN<br />
producer COSTANZA JULIA BANI LISA JANSEN produktionsleitung KRISTIN HOEFENER (f) SABINE SCHENK (usa) LISA JANSEN (d) DANIELLE GUIRGUIS (nl) produzent MICHAEL TRABITZSCH<br />
eine produktion von PROUNEN FILM in zusammenarbeit mit NDR / ARTE und EPO FILM gefördert mit mitteln der NORDMEDIA FONDS verleih gefördert von NORDMEDIA FONDS und BKM im verleih der PIFFL MEDIEN<br />
www.max-beckmann-der-film.de
Ann Temkin und Filmteam vor DEPARTURE / ABFAHRT (TRIPTYCHON #1) (1932-35) New York, The Museum of Modern Art<br />
FREIHEIT UND MENSCHSEIN<br />
Michael Trabitzsch über <strong>Max</strong> <strong>Beckmann</strong><br />
<strong>Max</strong> <strong>Beckmann</strong>: der Maler mit Weltgeltung,<br />
vielleicht der bekannteste Maler der Moderne<br />
aus Deutschland, dessen Werke Höchstpreise<br />
auf dem internationalen Kunstmarkt erzielen,<br />
von vielen als derjenige geschätzt, der Picasso<br />
ebenbürtig war.<br />
<strong>Max</strong> <strong>Beckmann</strong> ist ein visuell narrativer Maler.<br />
Seine Bilder sind Personen-Bildnisse oder erzählen<br />
Geschichten, noch in den Landschaftsbildern<br />
und Stilleben. Sie sind figürlich, also<br />
narrativ auf den ersten Blick. Das Erstaunen<br />
setzt ein, wenn man zu sehen beginnt, was sich<br />
hinter der ersten für weitere Geschichten auftun.<br />
Dann setzen Respekt und Achtung ein. Dann<br />
vielleicht Liebe. Vielleicht Suggestion. Vielleicht<br />
Sucht. Denn hier geht einer auf die größten<br />
Fragen: Geschlechter, Bedrückung, Sinn, Dauer,<br />
Freiheit.<br />
<strong>Max</strong> <strong>Beckmann</strong> ist ein extrem physischer Mann<br />
mit einer extrem sinnlichen Ausstrahlung. Er<br />
ist ein herausfordernder Mann, der den Kampf<br />
sucht und nicht verlieren will. Er ist ein rebellischer<br />
Mann, der jede Konvention ablehnt und<br />
auf seiner Einzigartigkeit als Individuum besteht.<br />
Er fordert Gott heraus, wörtlich, und meint: existentielle<br />
Einsamkeit und Verantwortung.<br />
<strong>Max</strong> <strong>Beckmann</strong> ist vieles, man könnte ihn vielleicht<br />
aus Ernest Hemingway, Albert Camus und<br />
van Gogh sich zusammensetzen. Er trifft auf<br />
ein Jahrhundert, das ihn durch zwei Weltkriege<br />
zwingt, zum dreimaligen Neubeginn. <strong>Beckmann</strong><br />
verliert nicht, zuletzt beginnt er in den USA seine<br />
dritte Karriere und wird dafür bis heute dort<br />
verehrt.<br />
<strong>Max</strong> <strong>Beckmann</strong> verliert nicht. Aber er gewinnt<br />
auch nicht. Er ist wie eine Apotheose von Kraft,<br />
Beständigkeit, Willen bis zum Schluss. Er stirbt<br />
von einem Tag auf den anderen; am Vorabend<br />
hat er sein neuntes Triptychon ARGONAUTEN<br />
abgeschlossen.<br />
<strong>Max</strong> <strong>Beckmann</strong> ist einer, der uns heute etwas zu<br />
erzählen, zu sagen, zu geben vermag. Nicht nur<br />
als berühmter Künstler, sondern in seiner rigoros<br />
rücksichtslosen Suche nach Antworten unter<br />
schwierigsten Umständen. Er hält stand, beugt<br />
sich nicht, besteht auf seinen Fragen um seines<br />
Lebens und der Kunst willen. Sein Wille, uns etwas<br />
mitzuteilen, was nicht auf den ersten Blick<br />
sichtbar ist, ist wuchtig, groß, macht süchtig. Als<br />
würde er uns meinen.<br />
Michael Trabitzsch. Geboren 1954 in Neumünster.<br />
Studium der Literatur und Philosophie in Göttingen und<br />
Berlin, anschliessend Promotion. Freiberufliche Tätigkeit<br />
als Journalist und Buchautor, Arbeiten für den Hörfunk,<br />
Regieassistenz und Produktionsleitung für Harun Farocki.<br />
Seit 1992 freie Fernseh- und Hörfunkproduktionen, 2002<br />
Gründung der Produktionsfirma Prounen Film. Zu seinen<br />
Filmen als Regisseur gehören EIN STILLER REBELL – DER<br />
BILDHAUER WIELAND FÖRSTER (1992), ZEICHNEN BIS ZUR<br />
RASEREI – DER MALER ERNST LUDWIG KIRCHNER (1999),<br />
DIE MARMORSTRAßE (2001), DER LETZTE TAG DES SALVA-<br />
DOR ALLENDE (2004) und SHOOT BACK! (2005). Zuletzt<br />
produzierte er CHARLOTTE RAMPLING – THE LOOK (2011,<br />
R: Angelina Maccarone; nominiert zum Deutschen Filmpreis<br />
als Bester Dokumentarfilm).<br />
Didier Ottinger, Chefkurator Centre Pompidou, Paris<br />
Uwe M. Schneede, Ehemaliger Direktor Hamburger Kunsthalle<br />
Reinhard Spieler, Direktor Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen<br />
Ann Temkin, Chefkuratorin MoMa, New York
Ausschnitt SELBSTBILDNIS MIT GLASKUGEL (1936) Privatbesitz<br />
SYNOPSIS<br />
Nach seinem herausragenden Künstlerporträt<br />
über Ernst Ludwig Kirchner beschäftigt sich<br />
Regisseur Michael Trabitzsch in seinem neuen<br />
Film mit einem weiteren epochemachenden<br />
Maler der Moderne: <strong>Max</strong> <strong>Beckmann</strong>.<br />
Wie für andere Künstler seiner Generation war<br />
es die Erfahrung des Ersten Weltkriegs, die<br />
den Werdegang <strong>Max</strong> <strong>Beckmann</strong>s in neue, bis<br />
dato unbekannte Bahnen lenkte. Das Erlebnis<br />
existentieller Einsamkeit und der Verlust aller<br />
tragenden Konventionen machen ihn zu einem<br />
radikalen Wahrheitssucher. Direkt und unerbittlich<br />
„sieht“ er seine Zeit und immer wieder<br />
auch sich selbst an, um einen gültigen Ausdruck<br />
zu finden, der den Erfahrungen der Moderne<br />
standhalten kann – auf der Suche nach<br />
einer zeitgemäßen Form der figurativen Malerei<br />
und unterwegs zu einem modernen Mythos des<br />
Menschen. Bis heute haben <strong>Max</strong> <strong>Beckmann</strong>s<br />
Werke nichts an Wucht und Geheimnis verloren.<br />
MAX BECKMANN – DEPARTURE ist ein Film<br />
der vielfachen Bewegung: An die Orte seines<br />
Wirkens, von Berlin über Frankfurt, Paris und<br />
Amsterdam bis nach New York; in eine ruhelose<br />
Zeit, dokumentiert in den vielfach erst kürzlich<br />
erschlossenen Selbstzeugnissen der Briefe und<br />
Tagebücher; besonders aber in <strong>Beckmann</strong>s<br />
Kunst selbst, deren Entwicklung vor allem anhand<br />
der Selbstbildnisse und einige der großen<br />
Triptychen <strong>Beckmann</strong>s – DEPARTURE, VERSU-<br />
CHUNG, AKROBATEN, PERSEUS, BLINDEKUH<br />
und ARGONAUTEN – sichtbar und erfahrbar<br />
wird. Entstanden in Zusammenarbeit mit<br />
Mayen <strong>Beckmann</strong>, der Enkelin des Künstlers,<br />
und im besten Sinn begeisternd kommentiert<br />
von renommierten <strong>Beckmann</strong>-Experten wie<br />
Didier Ottinger, Reinhard Spieler und Uwe M.<br />
Schneede, ist MAX BECKMANN – DEPARTURE<br />
das faszinierende Porträt eines einzigartigen<br />
Künstlers.<br />
Simon Kelly, Kurator, St. Louis Art Museum<br />
Rob Storr, Ehemaliger Chefkurator, MoMa<br />
Erika Holmquist-Wall, Assistenz-Kuratorin, The Minneapolis Institute of Arts<br />
Richard L. Feigen, Kunsthändler, New York
Ausschnitt SELBSTBILDNIS IN SCHWARZ (1944) München, Pinakothek der Moderne<br />
IM FILM GEZEIGTE WERKE VON MAX BECKMANN<br />
(in chronologischer Reihenfolge)<br />
JUNGE MÄNNER AM MEER (1905)<br />
Weimar, Schlossmuseum<br />
SELBSTBILDNIS IN FLORENZ (1907)<br />
Hamburger Kunsthalle<br />
SELBSTBILDNIS ALS KRANKENPFLEGER (1915)<br />
Wuppertal, Von der Heydt-Museum<br />
AUFERSTEHUNG (unvollendet) (1916-18)<br />
Stuttgart, Staatsgalerie<br />
BILDNIS FRAU DR. HEIDEL (1921)<br />
Hamburger Kunsthalle<br />
DOPPELBILDNIS FRAU SWARZENSKI<br />
UND CAROLA NETTER (1923)<br />
Frankfurt, Städelmuseum<br />
DAS NIZZA IN FRANKFURT AM MAIN (1921)<br />
Basel, Kunstmuseum<br />
SELBSTBILDNIS VOR ROTEM VORHANG (1923)<br />
Privatbesitz<br />
DAS TRAPEZ (1923)<br />
Toledo Museum of Art<br />
SELBSTBILDNIS ALS CLOWN (1921)<br />
Wuppertal, Von der Heydt-Museum<br />
SELBSTBILDNIS MIT SEKTGLAS (1919) Privatbesitz<br />
FASTNACHT (1920)<br />
Privatbesitz<br />
VOR DEM MASKENBALL (1922)<br />
München, Pinakothek der Moderne<br />
BILDNIS QUAPPI AUF ROSA UND VIOLETT (1931)<br />
Privatbesitz<br />
DOPPELBILDNIS KARNEVAL, MAX BECKMANN UND<br />
QUAPPI (1925)<br />
Düsseldorf, Museum Kunst Palast<br />
QUAPPI IN ROSA (1932/34)<br />
Madrid, Museo Thyssen-Bonemisza<br />
QUAPPI IN BLAU UND GRAU (1944)<br />
Düsseldorf, Museum Kunst Palast<br />
LANDSCHAFT BEI SAINT-CYR-SUR-MER<br />
(1931) Sammlung Würth<br />
STRAND MIT BOOTEN AN DER RIVIERA (1938)<br />
Schaan, Liechtenstein; Hilti Art Foundation<br />
BLICK VON DER TERRASSE IN MONTE CARLO<br />
(1935) Privatbesitz<br />
SELBSTBILDNIS IM SMOKING (1927)<br />
Cambridge (MA), Busch Reisinger Museum<br />
DAS BAD (1930)<br />
Saint Louis, The Saint Louis Art Museum<br />
SELBSTBILDNIS IM HOTEL (1932)<br />
Privatbesitz<br />
DEPARTURE (Triptychon #1) (1932-35)<br />
New York, The Museum of Modern Art<br />
VERSUCHUNG (Triptychon #2) (1936/37)<br />
München, Pinakothek der Moderne<br />
DER BEFREITE (1937)<br />
Privatbesitz<br />
AKROBAT AUF DER SCHAUKEL (1939)<br />
Saint Louis, The Saint Louis Art Museum<br />
SELBSTBILDNIS MIT GLASKUGEL (1936)<br />
Privatbesitz<br />
HÖLLE DER VÖGEL (1938)<br />
New York, Richard L. Feigen<br />
AKROBATEN (Triptychon #3) (1939)<br />
Saint Louis, The Saint Louis Art Museum<br />
MEERESSTRAND (1935)<br />
Köln, Museum Ludwig<br />
BOOTE AM STRAND (1937) Sammlung Rauert<br />
(Dauerleihgabe Hamburger Kunsthalle)<br />
BLAUES MEER MIT STRANDKÖRBEN (1938)<br />
Privatbesitz<br />
PERSEUS (Triptychon #4) (1940/41)<br />
Essen, Museum Folkwang<br />
SELBSTBILDNIS MIT GRAUEM SCHLAFROCK (1941)<br />
München, Pinakothek der Moderne, Stiftung Günther<br />
Franke<br />
SELBSTBILDNIS GELB-ROSA (1943)<br />
Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie<br />
SELBSTBILDNIS IN SCHWARZ (1944)<br />
München, Pinakothek der Moderne<br />
MÄDCHENZIMMER (SIESTA) (1947)<br />
Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie<br />
FISCHERINNEN (1948)<br />
Saint Louis, The Saint Louis Art Museum / Morton D. May<br />
BLINDE KUH (Triptychon #7) (1944/45)<br />
Minneapolis, The Minneapolis Institut of Arts<br />
THE JOURNEY (1944)<br />
Privatbesitz<br />
BILDNIS MORTON D. MAY (1949)<br />
Saint Louis, The Saint Louis Art Museum / Morton D. May<br />
BILDNIS PERRY T. RATHBONE (1948)<br />
Cambridge (MA), Mr. and Mrs. Perry T. Rathbone<br />
Collection<br />
SELBSTBILDNIS IN BLAUER JACKE<br />
(1959) Saint Louis, The Saint Louis Art Museum<br />
ARGONAUTEN (Triptychon #9)<br />
(1950) Washington (DC), National Gallery of Art,<br />
Schenkung von Mathilde Quappi <strong>Beckmann</strong>
»Wenn man alles als Szene im Theater der Ewigkeit begreift,<br />
ist alles leichter zu ertragen. To create is to be saved.«<br />
MAX BECKMANN<br />
LEBEN UND WERK<br />
1884 – 1898 <strong>Max</strong> <strong>Beckmann</strong> wird am 12.<br />
Februar 1884 in Leipzig als jüngstes von drei<br />
Kindern geboren. Der Vater Carl Christian Heinrich<br />
<strong>Beckmann</strong> ist Getreidehändler, die Mutter<br />
Antoinette Henriette Bertha stammt aus einer<br />
Bauernfamilie in Niedersachsen. Nach dem Tod<br />
des Vaters zieht die Familie 1895 nach Braunschweig.<br />
1899 – 1905 Zunächst von der Dresdner<br />
Kunstakademie abgelehnt, wird der 16jährige<br />
<strong>Beckmann</strong> von der Großherzoglichen Kunstschule<br />
in Weimar als Student angenommen.<br />
Schon jetzt ist die eigene Wahrnehmung und<br />
Darstellung im Selbstbildnis ein zentrales Thema:<br />
das früheste erhaltene Gemälde <strong>Beckmann</strong>s<br />
ist das Selbstbildnis von 1899. 1902<br />
lernt <strong>Beckmann</strong> seine spätere Frau, die Weimar<br />
Kommilitonin Minna Tube kennen. Im Herbst<br />
1903 beendet er das Studium und verbringt<br />
sechs Monate in Paris, dem Zentrum der malerischen<br />
Avantgarde in Europa.<br />
JUNGE MÄNNER AM MEER (1905) | Weimar, Schlossmuseum<br />
1904 Umzug nach Berlin, Einrichtung eines<br />
Ateliers in Schöneberg. Beeinflusst u.a. von Cezanne,<br />
van Gogh, Munch und Ferdinand Hodler,<br />
ist er von Anfang an bemüht und überzeugt davon,<br />
seinen eigenen Stil zu finden. Die meisten<br />
seiner Werke aus dieser Zeit zerstört <strong>Beckmann</strong><br />
vermutlich im Frühjahr 1905 – im gleichen Jahr<br />
beginnt er mit seinem eigenen Werkverzeichnis,<br />
das als ersten Eintrag „Junge Männer am Meer“<br />
verzeichnet.<br />
1906 – 1914 „Junge Männer am Meer“ wird<br />
mit dem Ersten Preis der Ausstellung der Berliner<br />
Secession, einem Stipendium in der Villa<br />
Romana in Florenz, ausgezeichnet und vom<br />
Museum in Weimar angekauft. Im Sommer<br />
1906 Tod der Mutter, eine Erfahrung, die sich<br />
im Gemälde „Große Sterbeszene“ aus dem<br />
gleichen Jahr niederschlägt.<br />
»Es ist schon so, dass man dieses Empfinden<br />
haben muss, dass dieser junge Mensch da<br />
deutlich macht: „Ich bin wer, und ich will´s<br />
euch zeigen.“ Das, was er selbst in dieser Zeit<br />
auch einmal sagt: „Ich glaube, ich werde alles<br />
erreichen, was ich will“. Das heißt, alles erreichen,<br />
was man erreichen kann. Und eigentlich<br />
will dieses Bild das auch ankündigen.«<br />
(Uwe M. Schneede)<br />
Ausschnitt SELBSTBILDNIS IN FLORENZ (1907) | Hamburger Kunsthalle<br />
Im September Heirat mit Minna Tube, die <strong>Beckmann</strong><br />
zuliebe die Malerei aufgibt und eine Karriere<br />
als Opernsängerin beginnt. Im November<br />
tritt <strong>Max</strong> <strong>Beckmann</strong> das Stipendium in Florenz<br />
an. Nach seiner Rückkehr bezieht das junge<br />
Ehepaar das von Minna entworfene Haus und<br />
Atelier in Berlin Hermsdorf. 1908 Geburt des<br />
Sohnes Peter. Der Erfolg von <strong>Max</strong> <strong>Beckmann</strong><br />
wächst. 1907 stellt er bei der Ausstellung der<br />
maßgeblich von <strong>Max</strong> Liebermann und Lovis Corinth<br />
geführten Berliner Secession – in die er<br />
1908 aufgenommen wird – und erstmals bei<br />
Paul Cassirer aus, 1909 u.a. auch in Paris aus.<br />
1910 wird <strong>Beckmann</strong> in den Vorstand der Berliner<br />
Secession gewählt, von der sich mit der<br />
Neuen Secession vor allem expressionistische<br />
Künstler abgespalten haben.<br />
»Berlin, wo ich mich mit einigen Unterbrechungen<br />
bis 1914 aufhielt, war meine eigentliche Akademiezeit.<br />
Ich lernte, was zu lernen war, Kunst, Liebe<br />
und Politik beschäftigten mich ausreichend.«<br />
Das Frühwerk von <strong>Max</strong> <strong>Beckmann</strong> ist geprägt<br />
vom Anspruch, Meisterschaft und eigenen Stil<br />
in den traditionellen Bildgattungen zu erlangen.<br />
<strong>Beckmann</strong> malt Landschaften, immer wieder<br />
Selbstbildnisse wie „Selbstbildnis in Florenz“<br />
(1907) oder „Doppelbildnis von <strong>Max</strong> <strong>Beckmann</strong><br />
und Minna <strong>Beckmann</strong>-Tube“ (1909),<br />
großformatige, an Delacroix und Géricault orientierte<br />
Gemälde mit historischen oder sakralen<br />
Sujets, u.a. „Die Schlacht“ (1907), „Szene<br />
aus dem Untergang von Messina“ (1909),<br />
„Kreuzigung Christi“ (1909) und „Auferstehung“<br />
(1909). 1913 veranstaltet Cassirer die<br />
erste <strong>Beckmann</strong>-Retrospektive mit 47 Arbeiten.<br />
»Es macht die Einzigartigkeit <strong>Beckmann</strong>s aus,<br />
dass er sofort eine internationale Perspektive<br />
einnimmt, die überhaupt nicht deutsch ist, die<br />
sich überhaupt nicht auf diese deutsche oder<br />
Berliner Kultur beschränkt. 1905 sagt er über<br />
seine Arbeit: „Meine Malerei ist eine Mischung<br />
zwischen Cézanne und Van Gogh“; also zwischen<br />
der neuesten Entwicklung in Paris und<br />
dem Kontext der französischen Malerei der<br />
Epoche.« (Didier Ottinger)<br />
Mitunter polemisch wendet sich <strong>Beckmann</strong><br />
gegen die Epigonen von Impressionismus und<br />
Expressionismus und die Idee von „L’art por<br />
l’art“, die für ihn notwendig im Dekorativen endet,<br />
ohne Verbindung zu den Grundkonflikten<br />
menschlicher Existenz. 1912 erscheint seine<br />
Streitschrift „Gedanken über zeitgemäße und<br />
unzeitgemäße Kunst“, die sich explizit gegen<br />
Franz Marc und die Künstlergruppe „Der blaue<br />
Reiter“ richtet. 1914 spaltet sich die „Freie<br />
Secession“ um Slevogt, Liebermann und Cassirer<br />
von der Berliner Secession ab. <strong>Max</strong> <strong>Beckmann</strong><br />
ist Mitbegründer und Vorstandsmitglied.<br />
»Es gibt meiner Meinung nach zwei Richtungen<br />
in der Kunst. Eine, die ja augenblicklich wieder<br />
einmal im Vordergrund steht, ist die flache, stilisierend<br />
dekorative, die andere ist die raumtiefe<br />
Kunst. Ich folge in meiner ganzen Seele der<br />
raumtiefen Malerei und suche in ihr meinen Stil<br />
zu gewinnen.«<br />
1914 – 1919 Der Erste Weltkrieg markiert<br />
einen tiefgreifenden Einschnitt in Leben und<br />
Werk <strong>Max</strong> <strong>Beckmann</strong>s. Im Gegensatz zu vielen<br />
seiner Künstlerkollegen stimmt er nicht ins nationale<br />
Kriegsgeschrei ein, sondern sieht den<br />
Krieg als Hereinbrechen einer Katastrophe, der<br />
er sich gleichwohl zu stellen hat. Zunächst als<br />
Freiwilliger im Sanitätsdienst in Ostpreußen,<br />
wird er 1915 nach kurzem Aufenthalt in Berlin<br />
als Sanitäter nach Flandern verlegt.<br />
Ausschnitt SELBSTBILDNIS ALS KRANKENPFLEGER (1915) | Wuppertal, Von der Heydt-Museum<br />
Im Spätsommer 1915 erleidet er einen vollständigen<br />
physischen und psychischen Zusammenbruch,<br />
im Oktober begibt er sich in<br />
Frankfurt am Main in Behandlung – hier kann<br />
er bei seinem Freund aus Weimarer Tagen, Ugi<br />
Battenberg, unterkommen und arbeiten. 1917<br />
wird <strong>Beckmann</strong> endgültig aus dem Militärdienst<br />
entlassen.
»Je stärker und intensiver mein Wille wird, die<br />
unsagbaren Dinge des Lebens festzuhalten, je<br />
schwerer und tiefer die Erschütterung über unser<br />
Dasein in mir brennt, umso verschlossener<br />
wird mein Mund, um so kälter mein Wille, dieses<br />
schaurig zuckende Monstrum von Vitalität<br />
zu packen und in glasklare Linien und Flächen<br />
einzusperren, niederzudrücken, zu erwürgen.«<br />
Schon die während seiner Frontzeit entstandenen<br />
Zeichnungen, Skizzen und Radierungen wie<br />
„Die Granate“ (1914) kündigen die radikale<br />
Wandlung in <strong>Beckmann</strong>s Stil an, der kantiger,<br />
expressiver, radikaler wird. <strong>Beckmann</strong> ist auf<br />
der Suche, er sucht Formen, die den existentiellen<br />
Erfahrungen des Krieges standhalten.<br />
Nur wenige Gemälde – eine auffallende Ausnahme<br />
in <strong>Beckmann</strong>s sonst so ungemein produktivem<br />
Schaffen – entstehen in dieser Zeit,<br />
u.a. „Selbstbildnis als Krankenpfleger“ (1915),<br />
„Selbstbildnis mit rotem Schal“ (1917) sowie<br />
„Auferstehung“ (1916-18; unvollendet),<br />
„Christus und die Sünderin“ (1917) und<br />
„Kreuzabnahme“ (1917) – für lange Zeit seine<br />
letzten Gemälde mit christlicher Ikonographie.<br />
Ausschnitt AUFERSTEHUNG (unvollendet) (1916-18) | Stuttgart, Staatsgalerie<br />
Das ist der Neubeginn. Das ist eine Tabula<br />
rasa. Das ist ein Nichts, von dem aus die Kunst<br />
noch einmal völlig neu aufgrund der Realitätserfahrung<br />
begonnen wird.« (Uwe M. Schneede)<br />
Im künstlerischen Neuanfang nach dem Ersten<br />
Weltkrieg werden die Konturen des Weges<br />
sichtbar, den er bis in sein Spätwerk konsequent<br />
gehen wird: <strong>Beckmann</strong> stellt immer<br />
wieder zeitgenössische Themen in den großen<br />
Kontext der Menschheitsgeschichte und überführt<br />
– mitunter im expliziten Bezug auf alte<br />
Meister von Matthias Grünewald über El Greco<br />
bis zu Francisco Goya – die alten Motive von<br />
Martyrium, Zerstörung und Erlösung in einen<br />
modernen Mythos vom Menschen. Wo die<br />
prägenden philosophischen, politischen und<br />
künstlerischen Strömungen des frühen 20.<br />
Jahrhunderts das Verschwinden des Einzelnen<br />
konstatieren, beharrt <strong>Beckmann</strong> auf der Einzigartigkeit<br />
der Persönlichkeit – und auf der figurativen,<br />
in ihrer zunehmenden Verschlüsselung<br />
allerdings ungemein vielschichtigen Malerei.<br />
1919 kehrt <strong>Beckmann</strong> auf die große Bühne zurück.<br />
Das Frankfurter Städel-Museum und die<br />
Mannheimer Kunsthalle kaufen erstmals nach<br />
dem Krieg neue Werke von ihm. Es entstehen<br />
u.a. „Bildnis Frau Tube“, das 1918 begonnene<br />
Gemälde „Die Nacht“, „Selbstbildnis mit Sektglas“<br />
sowie die Mappen „Gesichter“ mit 19 Radierungen<br />
und „Die Hölle“ mit 11 Lithografien.<br />
»Seine Absicht ist, Gott – oder den Göttern –<br />
direkt ins Gesicht zu sagen, was sie angerichtet<br />
haben. Dass sie schuld sind an dem<br />
Bruch zwischen den Menschen und den<br />
höheren Mächten.« (Didier Ottinger)<br />
1920 – 1924 Die Galeristen Israel Ber Neumann<br />
(Berlin, ab 1923 New York) und Peter<br />
Zingler (Frankfurt) übernehmen die Vertretung<br />
<strong>Beckmann</strong>s, 1923 kommt Günther Franke in<br />
München dazu. <strong>Beckmann</strong> findet zu gewohnter<br />
Produktivität zurück. Er schreibt zwei Theaterstücke,<br />
beschäftigt sich intensiv mit Grafik,<br />
Radierungen, Holzschnitten und Lithografien<br />
und erhält durch seinen Freund und Mentor<br />
Heinrich Simon, den Verleger der Frankfurter<br />
Zeitung, Zugang zu den höchsten Frankfurter<br />
Kreisen, von Heinrich George bis zum Chef der<br />
IG Farben-Chef Georg von Schnitzler. 1924<br />
Einzelausstellungen in Frankfurt und Berlin, bei<br />
Piper erscheint eine <strong>Beckmann</strong>-Monografie. Im<br />
gleichen Jahr lernt <strong>Max</strong> <strong>Beckmann</strong> in Wien Mathilde<br />
„Quappi“ von Kaulbauch kennen, eine<br />
Tochter des Malers Friedrich von Kaulbach.<br />
»Lieber Herr Piper, es ist ganz interessant für<br />
mich gerade jetzt hier zu sein, denn Frankfurt<br />
und die Frankfurter Zeitung sind eben eine<br />
Hochburg des Expressionismus. Trotzdem ist´s<br />
mir gelungen gerade hier bereits eine Anzahl<br />
von Menschen durch meine Bilder zu der Ansicht<br />
zu bringen, dass die expressionistische<br />
Angelegenheit doch nur eine dekorativ literarische<br />
ist, die mit einem lebendigen Kunstgefühl<br />
nichts zu tun hat.«<br />
VOR DEM MASKENBALL (1922) | München, Pinakothek der Moderne<br />
<strong>Beckmann</strong>s malerische Arbeit entwickelt sich<br />
weiter, sie wird wieder farbiger, in seinen mehr<br />
und mehr konkreten Motiven – neben Porträts<br />
und Gesellschaftsszenen auch Landschaften<br />
und Stilleben – nähert er sich der Neuen<br />
Sachlichkeit an, ohne dieser Schule wirklich<br />
anzugehören. Der isolierte Mensch, Masken,<br />
Rollenspiele, Identität, Zirkus und Artisten,<br />
das „Theater der Unendlichkeit“: das sind<br />
immer wieder Themen und Motive von <strong>Beckmann</strong>s<br />
Arbeiten. Es entstehen u.a. „Das Nizza<br />
in Frankfurt am Main“ (1921), „Der eiserne<br />
Steg“ (1922), „Vor dem Maskenball“ (1922),<br />
„Tanz in Baden-Baden“ (1923), „Doppelbildnis<br />
Frau Swarzenski und Carola Netter“ (1923),<br />
„Stilleben mit Grammophon und Schwertlilien“<br />
(1924), „Lido“ (1924), „Bildnis Minna <strong>Beckmann</strong>-Tube“,<br />
„Selbstbildnis als Clown“ (1921)<br />
und „Selbstbildnis vor rotem Vorhang“ (1923).<br />
Ausschnitt SELBSTBILDNIS ALS CLOWN (1921) | Wuppertal, Von der Heydt-Museum<br />
»<strong>Beckmann</strong> hat diese Vorstellung eines großen<br />
Theaters, auf dessen Bühne sich das Leben<br />
abspielt, als Komödie oder Tragödie; dass der<br />
Mensch also nur eine Art Marionette ist, die<br />
von Gottheiten gelenkt wird, die jedes Maß<br />
verloren haben. (...) Die entscheidende Frage<br />
ist, ob der Mensch sich seinem Schicksal<br />
entziehen kann. Und die Figur des Clowns und<br />
des Gauklers wird für <strong>Beckmann</strong> zur Allegorie<br />
dieser Situation einer Menschheit, die glaubt,<br />
sich zu emanzipieren, in Wahrheit aber in<br />
einer von den Göttern verfassten Tragikomödie<br />
gefangen ist, die ihr kaum Raum zum Handeln<br />
lässt.« (Didier Ottinger)<br />
1925 – 1932 Nach der Scheidung von Minna<br />
Tube – zu der er weiter Kontakt hält – heirat<br />
<strong>Beckmann</strong> im September Mathilde von<br />
Kaulbach. Flitterwochen in Rom, Neapel und<br />
Viareggio. <strong>Beckmann</strong>s Erfolg wächst stetig.<br />
Seit 1925 unterrichtet er eine Meisterklasse<br />
der Städel-Kunstgewerbeschule in Frankfurt<br />
am Main, ein Vertrag mit Neumann garantiert<br />
ihm ein jährliches Einkommen von 10.000<br />
Reichsmark. 1925 u.a. Einzelausstellung in der<br />
Düsseldorfer Galerie Alfred Flechtheim und Teilnahme<br />
an Ausstellungen in Zürich und London.<br />
Mit zahlreichen Bildern einer der Hauptbeteiligten<br />
an der Ausstellung „Neue Sachlichkeit“<br />
in Mannheim.<br />
»Meine Kraft hat sich durch die erheblich günstigeren<br />
menschlichen Umstände, in denen ich<br />
nun lebe, verzehnfacht, und ich bin von einer Intensität<br />
und Frische wie nie in meinem Leben.«<br />
Ausschnitt DOPPELBILDNIS KARNEVAL, MAX BECKMANN UND QUAPPI | (1925) Düsseldorf<br />
1926 verzeichnet <strong>Beckmann</strong> Einzelausstellungen<br />
in New York und Leipzig, er nimmt an der<br />
Biennale in Venedig teil und wird u.a. in Berlin,<br />
Dresden, Bern und Paris ausgestellt.
Ausschnitt SELBSTBILDNIS IM SMOKING (1927) | Cambridge (MA), Busch Reisinger Museum<br />
1927 erscheint <strong>Beckmann</strong>s großer Essay „Der<br />
Künstler im Staat“ in der Europäischen Revue.<br />
1928 große Retrospektive seiner Werke in<br />
Mannheim, Berlin und München. Auszeichnung<br />
mit dem Reichsehrenpreis der deutschen Kunst<br />
und der Gold-Medaille der Stadt Düsseldorf.<br />
Es folgen Einzelausstellungen u.a. in Frankfurt<br />
(1929), wo er den Großen Ehrenpreis der Stadt<br />
Frankfurt am Main erhält, Basel und Zürich<br />
(1930), regelmäßige Ausstellungen zudem in<br />
New York durch Neumann. Die auch von Picasso<br />
besuchte Pariser <strong>Beckmann</strong>-Ausstellung von<br />
1931 wird von der Kritik gefeiert. <strong>Beckmann</strong><br />
reist viel, meist zusammen mit Quappi, nach<br />
Italien, Nizza und Südfrankreich, Scheveningen,<br />
St. Moritz, Bad Gastein, Wien und immer wieder<br />
Paris, wo er von 1929 bis 1932 jeweils die<br />
Wintermonate verbringt und ein eigenes Atelier<br />
unterhält.<br />
»Lieber Neumann. Meine Form ist dauernd in<br />
Weiterentwicklung zu größter Einfachheit und<br />
Klarheit. Es ist mir vollkommen klar, dass ich<br />
zur Zeit am äußersten Ende der Entwicklung der<br />
Malerei stehe.«<br />
Auch in dieser Zeit, auf dem Gipfel des Erfolgs,<br />
der <strong>Beckmann</strong> auch den Aufstieg in die mondäne<br />
Welt ermöglicht, arbeitet er mit unerhörter<br />
Produktivität und Schaffenskraft. Nun bricht<br />
sich Bahn, was sich in den Jahren zuvor immer<br />
unübersehbarer angekündigt hat: <strong>Beckmann</strong><br />
schafft sich seinen eigenen Stil, seine Welt,<br />
seinen Beitrag zum künstlerischen Diskurs der<br />
Moderne. Er entfernt sich von der Neuen Sachlichkeit,<br />
in einem ganz eigenen Spannungsverhältnis<br />
vom Konkreten zum Abstrakten, das<br />
nicht zuletzt dadurch entsteht, dass <strong>Beckmann</strong><br />
Maltechniken der abstrakten auf die gegenständliche<br />
Malerei anwendet. Das Spektrum<br />
von <strong>Beckmann</strong>s bildsprachlicher Gestaltung ist<br />
so groß wie seine handwerkliche Meisterschaft,<br />
wobei die Form nie Selbstzweck ist. <strong>Beckmann</strong><br />
malt Bildnisse, vom Selbstbildnis bis zum<br />
Mehrfiguren-Porträt, Alltagsszenen, Landschaften,<br />
Stilleben, darunter auch einige großformatige.<br />
Thematisch wächst ab 1925 das Interesse<br />
am Verhältnis der Geschlechter, besonders seit<br />
1928 erweitern sich seine Motive zunehmend<br />
auf die Mythologie, auch auf solche der Psychoanalyse<br />
und Traumforschung. <strong>Beckmann</strong><br />
beginnt, eine eigene, niemals eindeutig zu entschlüsselnde<br />
Symbolsprache zu entwickeln.<br />
Ausschnitt BILDNIS QUAPPI AUF ROSA UND VIOLETT (1931) | Privatbesitz<br />
»Ich suche aus der gegebenen Gegenwart die<br />
Brücke zum Unsichtbaren – ähnlich wie ein berühmter<br />
Kabbalist es einmal gesagt hat: „Willst<br />
du das Unsichtbare fassen, dringe, so tief du<br />
kannst, ein – in das Sichtbare.“ ... – Das Un-<br />
Sichtbare sichtbar machen durch die Realität.<br />
– Das mag vielleicht paradox klingen - es ist<br />
aber wirklich die Realität, die das eigentliche<br />
Mysterium des Daseins bildet.«<br />
Es entstehen u.a. „Doppelbildnis Karneval, <strong>Max</strong><br />
<strong>Beckmann</strong> und Quappi“ (1925), „Großes Stilleben<br />
mit Musikinstrumenten“ (1926), „Bildnis<br />
Quappi in Blau“ (1926), „Selbstbildnis mit<br />
weißer Mütze“ (1926), „Selbstbildnis im Smoking“<br />
(1927), „Der Hafen von Genua“ (1927),<br />
„Großes Stilleben mit Fernrohr“ (1927), „Die<br />
Nacht“ (1928), „Liegender Akt“ (1929), „Der<br />
Wels“ (1929), „Bildnis Minna <strong>Beckmann</strong>-Tube“<br />
(1930), „Bildnis Quappi auf Rosa und Violett“<br />
(1931) und „Mann und Frau“ (1932).<br />
»Vor 1932, 1933 ist keine Triptychon entstanden,<br />
und „<strong>Departure</strong>“, ,,Abschied“, ist eines,<br />
das ganz offensichtlich von den schweren<br />
Bedrohungen durch den Nationalsozialismus<br />
bereits spricht, sie erahnt und sie symbolisch<br />
darstellt.« (Uwe M. Schneede)<br />
1933 – 1937 Seit der Pariser Ausstellung von<br />
1931 immer schärferen Attacken durch die nationalsozialistische<br />
Presse ausgesetzt, weicht<br />
<strong>Max</strong> <strong>Beckmann</strong> Anfang 1933 von Frankfurt<br />
nach Berlin aus, wo er sich größere Anonymität<br />
verspricht. Die Machtübernahme durch die<br />
Nationalsozialisten durchkreuzt all seine Pläne.<br />
Binnen weniger Monate wird ihm der Lehrauftrag<br />
an der Städel-Schule entzogen, der erst<br />
1932 eingerichtete <strong>Beckmann</strong>-Saal in der<br />
Berliner Nationalgalerie im Kronprinzenpalais<br />
wird geschlossen, eine geplante Ausstellung in<br />
Erfurt verboten. <strong>Beckmann</strong> arbeitet weiter, notgedrungen<br />
weitgehend außerhalb der Öffentlichkeit.<br />
1933 entstehen u.a. „Odysseus und<br />
Sirene“, „Raub der Europa“, „Schlangenkönig<br />
und Hirschkäferbraut“, „Geschwister“ – und<br />
das erste von <strong>Beckmann</strong>s Triptychen, das 1932<br />
begonnene „<strong>Departure</strong>“, mit dem ein neuer<br />
zentraler Werkkomplex beginnt.<br />
»Berlin, 3. Februar 1934. In mir wütet noch immer<br />
der Teufel der Malerei, ja, er wird mit den<br />
Jahren vielleicht noch stärker – nun gerade und<br />
trotz alledem.«
Didier Ottinger und Reinhard Spieler vor VERSUCHUNG (1936/37) | München, Pinakothek der Moderne<br />
»Das Triptychon stellt auch eine neue soziale<br />
Positionierung der Kunst <strong>Beckmann</strong>s dar,<br />
als wolle er sagen: „Ich male nicht mehr für<br />
reiche Sammler, für die Welt des Bürgertums.<br />
Ich male für jemand anderen.“ Das Triptychon<br />
ist nicht dafür geschaffen, im Wohnzimmer<br />
aufgehängt zu werden. Es ist für eine Kirche,<br />
für einen öffentlichen Ort geschaffen. Mit<br />
der Entscheidung für das Triptychon wendet<br />
sich der Künstler in eine neue Richtung, die<br />
an der Gesellschaft interessiert ist, die eine<br />
Botschaft vermittelt.« (Didier Ottinger)<br />
1934 Reisen nach Italien und Holland, längere<br />
Aufenthalte im oberbayerischen Ohlstadt, wo<br />
<strong>Beckmann</strong> im Atelier seines Schwiegervaters<br />
arbeitet. Ab 1935 regelmäßige Kuraufenthalte<br />
in Baden-Baden. Durch die fehlenden Ausstellungsmöglichkeiten<br />
in Deutschland – 1936 gibt<br />
es in der Hamburger Galerie Gurlitt die letzte<br />
kleinere Ausstellung <strong>Beckmann</strong>s – verschlechtert<br />
sich die Situation der <strong>Beckmann</strong>s zusehends,<br />
viele Sammler und Käufer haben das<br />
Land bereits verlassen.<br />
Ausschnitt AKROBAT AUF DER SCHAUKEL | (1939) Saint Louis, The Saint Louis Art Museum<br />
Ausschnitt BOOTE AM STRAND (1937) | Sammlung Rauert / Dauerleihgabe Hamburger Kunsthalle<br />
Zahlreiche Landschaftsbilder, u.a. das nach<br />
einer Reise nach Zandvoort entstandene „Meerestrand“<br />
(1935), das nach einer Ansichtskarte<br />
gemalte „Blick von der Terasse in Monte Carlo“<br />
(1935), „Landungskai im Sturm“ (1936) oder<br />
die „Tiergarten“-Bilder von 1937. Weiterhin<br />
entstehen u.a. „Reise auf dem Fisch“ (1934),<br />
das „Selbstbildnis mit Glaskugel“ (1936) und<br />
das zweite Triptychon „Versuchung“ (1936/37).<br />
1937 werden 28 Gemälde und 560 Aquarelle,<br />
Drucke und Zeichnungen <strong>Beckmann</strong>s aus<br />
deutschen Museen beschlagnahmt, <strong>Beckmann</strong><br />
ist mit 12 Exponaten in der Nazi-Ausstellung<br />
„Entartete Kunst“ prominent vertreten. Kurz vor<br />
Ausstellungseröffnung im Juli verlassen <strong>Max</strong><br />
und Quappi <strong>Beckmann</strong> Deutschland und gehen<br />
nach Amsterdam, in den folgenden Tagen<br />
gelingt es, auch den Hausstand nachzuholen<br />
und dem Zugriff der Gestapo zu entziehen. Als<br />
eines der ersten Bildern im Exil entsteht 1937<br />
das Selbstbildnis „Der Befreite“.<br />
1938 – 1947 Neben seinem Hauptwohnsitz<br />
in Amsterdam unterhält <strong>Beckmann</strong> eine zweite<br />
Wohnung in Paris. Die finanzielle Lage ist<br />
angespannt, der im Exil lebende Schriftsteller<br />
Stephan Lackner, der zunächst das Bild „Mann<br />
und Frau“ aus dem Depot der geplatzten Erfurter<br />
Ausstellung angekauft hat, wird zu einem<br />
der wichtigsten Mentoren und Partner. 1938<br />
Reise nach London zur Ausstellung „20th Century<br />
German Art“, wo <strong>Beckmann</strong> seine wohl<br />
wichtigste programmatische Rede, „Meine Theorie<br />
der Malerei“, hält und den „schrecklichen<br />
Furor der Sinne für jede Form von Schönheit<br />
und Häßlichkeit des Sichtbaren“ als Kern seines<br />
Schaffens kennzeichnet. Der Kriegsbeginn<br />
verhindert den geplanten vollständigen Umzug<br />
nach Paris, Amerika-Pläne scheitern an der Unmöglichkeit,<br />
ein Visum zu bekommen.<br />
Ausschnitt DER BEFREITE (1937) | Privatbesitz<br />
»Amsterdam, 19. September 1939. Wie soll<br />
man Ungreifbares greifbar machen, wie soll<br />
man das noch nicht Bestehende in feste Form<br />
bringen. (...)<br />
Trost ist der sichere Glaube an die Unrealität des<br />
Lebens, hinter dem vielleicht die echte Wahrheit<br />
liegt. Immer wieder aufs neue Leben und Sterben,<br />
bis wir da angelangt sind, wo es keine Erfahrung<br />
mehr gibt, nur noch absolutes Wissen.«<br />
1940 marschieren die deutschen Truppen in<br />
Amsterdam ein. <strong>Beckmann</strong> verbrennt seine seit<br />
1925 geführten Tagebücher. Ausstellungs- und<br />
Verdienstmöglichkeiten werden immer geringer,<br />
Lackner muss seine regelmäßigen Geldanweisungen<br />
einstellen. 1941 Auftrag zur Illustration<br />
der „Apokalypse“ von Georg Hartmann, 1942
Ausschnitt aus PERSEUS (1940/41) | Essen, Museum Folkwang<br />
Ankauf von „<strong>Departure</strong>“ durch das Museum<br />
of Modern Art in New York, Einzelausstellung<br />
in Chicago. Seinem Sohn Peter <strong>Beckmann</strong>, im<br />
Krieg Militärarzt, gelingt es, Bilder aus Deutschland<br />
herauszuschmuggeln. Trotz seiner sich<br />
verschlimmernden Angina Pectoris-Erkrankung<br />
droht <strong>Beckmann</strong> immer wieder die Einberufung<br />
in die Wehrmacht und die Beschlagnahme seiner<br />
Werke. Kleinere Reisen nach Zandvoort und<br />
Valkenburg bringen etwas Abwechslung, bevor<br />
der Krieg auch diese unmöglich macht.<br />
Ausschnitt HÖLLE DER VÖGEL (1938) | New York, Richard L. Feigen<br />
»Montag, 29. Mai 1944. Draußen wird es langsam<br />
hell, und schwarze Figuren stehen hart<br />
gegen einen grünen Morgenhimmel. Noch lebe<br />
ich – trotz allem. Mein Wille ist noch stark.«<br />
Direkt vor und während des Krieges entstehen<br />
bedeutende Werke wie „Hölle der Vögel“<br />
(1938), „Geburt“ (1937) und „Tod“ (1938),<br />
„Stilleben mit gelben Rosen“ (1938) und<br />
„Odysseus und Kalypso“ (1943) sowie eine<br />
Vielzahl von Bildnissen und Selbstbildnissen,<br />
u.a. „Akrobat auf der Schaukel“ (1940),<br />
„Doppelbildnis <strong>Max</strong> und Quappi <strong>Beckmann</strong>“<br />
(1941), „Selbstbildnis gelb-rosa“ (1943),<br />
„Selbstbildnis mit grauem Schlafrock“ (1943),<br />
„Selbstbildnis in Schwarz“ (1944) und „Quappi<br />
in Blau und Grau“ (1944), nach dem Krieg<br />
u.a. „Mädchenzimmer“ (1947), das sinnbildlich<br />
für die lange Reihe von <strong>Beckmann</strong>s Bildern<br />
mit erotisch grundierter Motivik stehen kann.<br />
»Das ist ja eben das Schwierige, das Spiel mit<br />
der Sünde. Ganz schön, aber wer es tut, tut es<br />
auf eigene Gefahr. Ich glaube es macht nur<br />
dann Vergnügen, wenn man ein Gewissen hat<br />
– oder wenigstens gibt es eine Sensation – hat<br />
man aber keines, so ist es eben keine Sünde –<br />
und wahrscheinlich langweilig. Wieder die ewige<br />
Frage – Seele als autonome Angelegenheit<br />
oder nicht. Es scheint mir doch, dass sie irgend<br />
eine selbständige Existenz führt.«<br />
Ausschnitt MÄDCHENZIMMER (SIESTA) (1947) | Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie<br />
»Ich denke, „Perseus“ ist das verzweifeltste<br />
aller Triptychen von <strong>Beckmann</strong>, und wir<br />
können eigentlich nur eine einzige kleine<br />
Hoffnung darin lesen, bei <strong>Beckmann</strong>: darin,<br />
dass er es überhaupt gemalt hat. Als er das<br />
Triptychon am 2. Mai 1941 beendet, notiert er<br />
in seinem Tagebuch: „Perseus endgültig fertig.<br />
– Gestaltung ist Erlösung“. Ich glaube, genau<br />
darin liegt ja auch <strong>Beckmann</strong>s Erkenntnis, er<br />
kann keine Hoffnung mehr darstellen, weil es<br />
eigentlich keine gibt. Und allein im Akt des<br />
Gestaltens, in dem er dieses Grauen noch mal<br />
malt, ist doch eine Art Erlösung enthalten.«<br />
(Reinhard Spieler)<br />
Zentralen Raum nimmt in Amsterdam – wie<br />
aus Trotz gegen die widrigen Lebensumstände<br />
und das Grauen um ihn herum – die Arbeit<br />
an den großen Triptychen ein: <strong>Beckmann</strong> malt<br />
„Akrobaten“ (1939), „Perseus“ (1940/41),<br />
„Die Schauspieler“ (1941/42), „Karneval“<br />
(1942/43) und „Blindekuh“ (1944/45).<br />
Amsterdam wird Anfang Mai von den Alliierten<br />
befreit, <strong>Beckmann</strong> unterliegt als Deutscher<br />
besonderer Überwachung, bis ihm 1946 der<br />
Unbedenklichkeitsstatus zuerkannt wird. Teilnahme<br />
an Ausstellungen in den USA und<br />
Paris sowie eine kleine Einzelausstellung im<br />
Amsterdamer Stedekijk Museum 1945. In der<br />
New Yorker Ausstellung 1946 werden fast alle<br />
gezeigten Bilder verkauft. Das Arbeiten bleibt<br />
schwierig, <strong>Beckmann</strong>s New Yorker Agent Curt<br />
Valentin schickt Leinwand und Farbe, die in<br />
Amsterdam kaum aufzutreiben sind. 1946 veranstaltet<br />
Günther Franke die erste <strong>Beckmann</strong>-<br />
Ausstellung in Deutschland nach dem Krieg,<br />
<strong>Beckmann</strong> erhält Angebot zu Lehraufträgen in<br />
München, Darmstadt und Berlin, die er ablehnt.<br />
Die Rückkehr nach Deutschland ist ausgeschlossen.<br />
Das Angebot einer Gastprofessur<br />
an der Washington University Art School in St.<br />
Louis nimmt <strong>Beckmann</strong> an, am 29. August<br />
treten er und Quappi von Rotterdam aus die<br />
Überfahrt nach New York an.<br />
»9. September. Nach dem Essen fuhren uns<br />
Mies van der Rohe und Mary Callery durch die<br />
City; die Rundfahrt endete mit einem Besuch<br />
auf dem Empire State Building: New York ist<br />
wirklich großartig, Babylon ist ein Kindergarten<br />
dagegen und der Babylonische Turm wird hier<br />
zur Massenerektion eines ungeheuerlichen Willens.<br />
Also mir sympathisch.«
Simon Kelly vor AKROBATEN (1939) | Saint Louis, The Saint Louis Art Museum<br />
1948 – 1950 Lehrtätigkeiten in St. Louis, am<br />
Stephens Art College, der Boulder Art School<br />
in Colorado, 1949 Professur an der Brooklyn<br />
Art School in New York. 1948 große <strong>Beckmann</strong>-<br />
Retrospektive in St. Louis, die später nach Detroit,<br />
Los Angeles, San Francisco, Chicago und<br />
Boston wandert. 1949 Auszeichnung mit dem<br />
Hauptpreis in Pittsburgh für „Fischerinnen“<br />
(1948).<br />
Ausschnitt BILDNIS MORTON D. MAY (1949) The Saint Louis Art Museum / Morton D. May<br />
<strong>Beckmann</strong> ist weiter ungebrochen produktiv<br />
und vielseitig. Er malt Landschaften und Stadtlandschaften<br />
wie „San Francisco“ (1950), die<br />
Porträts „Bildnis Morton D. May“ (1949), „Bildnis<br />
Fred Conway“ (1949) und „Bildnis Perry<br />
T. Rathbone“ (1950) und das schon 1926 in<br />
Frankfurt begonnene „Quappi in Blau mit Boot“<br />
(1926/1950), die Selbstbildnisse „Selbstbildnis<br />
mit Zigarette“ (1947) und „Selbstbildnis mit<br />
schwarzblauen Handschuhen“ (1947) sowie<br />
hochgradig verschlüsselte Werke wie „Christus<br />
in der Vorhölle“ (1948), „Fastnacht-Maske<br />
grün, violett und rosa“ (1950), „Abstürzender“<br />
(1950) oder „The Town (City Night)“ (1950).<br />
1949 schließt er das 1946 begonnene Triptychon<br />
„Beginning“ ab, 1950 arbeitet er an seinem<br />
letzten vollständigem Triptychon „Die Argonauten“,<br />
das er am 26. Dezember abschließt.<br />
Am 27. Dezember stirbt <strong>Max</strong> <strong>Beckmann</strong> an<br />
einem Herzinfarkt auf dem Weg zur Ausstellung<br />
„American Painting Today“, wo sein letztes<br />
Selbstporträt „Selbstbildnis in blauer Jacke“<br />
gezeigt wird.<br />
»Argonauten“ nimmt noch mal Bezug auf die<br />
„Jungen Männer am Meer“, das Bild Nummer<br />
Eins in seinem Werkverzeichnis, das er als<br />
erstes wirklich gültiges Oeuvre bezeichnet hat.<br />
Und im Zentrum dieser Argonauten stehen<br />
wieder die jungen Männer.« (Reinhard Spieler)<br />
Ausschnitt ARGONAUTEN (1950) Washington D.C., National Gallery of Art<br />
»Und hier schließt sich der Kreis. Am Ende<br />
stehen, in einer mythologischen Überhöhung,<br />
nicht mehr die „Jungen Männer“ am Meer,<br />
es sind die Argonauten, also Figuren, die wie<br />
<strong>Beckmann</strong> niemals aufgehört haben daran<br />
zu glauben, das Goldene Vlies, den Heiligen<br />
Gral oder eine höhere Wahrheit zu finden. Der<br />
Umstand, dass „Argonauten“ sein letztes Bild<br />
ist, zeigt, dass er trotz allem bis zum Schluss<br />
daran geglaubt hat, selbst während des<br />
Krieges, selbst in den dunkelsten Zeiten, dass<br />
die Hoffnung immer da ist. <strong>Beckmann</strong> bleibt<br />
überzeugt davon, dass aus diesem Chaos, dieser<br />
Konfusion der Geschichte, die er gerade<br />
erleidet, noch eine Wahrheit, eine Offenbarung<br />
entstehen könne.« (Didier Ottinger)<br />
Literaturhinweise:<br />
<strong>Max</strong> <strong>Beckmann</strong>, Briefe 1-3, hrsg. von Klaus Gallwitz,<br />
Uwe M. Schneede, Stephan von Wiese, München<br />
1993-1996<br />
<strong>Max</strong> <strong>Beckmann</strong>, Frühe Tagebücher, hrsg. von Doris<br />
Schmidt, München 1985<br />
<strong>Max</strong> <strong>Beckmann</strong>, Tagebücher 1908/19 und 1912/13,<br />
hrsg. von H. Kinkel, München 1983<br />
<strong>Max</strong> <strong>Beckmann</strong>, Briefe im Kriege, gesammelt von Minna<br />
Tube, München 1984<br />
<strong>Max</strong> <strong>Beckmann</strong>, Tagebücher 1940-1950, hrsg. von<br />
Mathilde Q. <strong>Beckmann</strong> und Erhard Göpel, München<br />
1984<br />
<strong>Max</strong> <strong>Beckmann</strong> und J.B. Neumann, Der Künstler und<br />
sein Händler in Briefen und Dokumenten, Berlin 2011<br />
<strong>Max</strong> <strong>Beckmann</strong>, Rudolf Pillep, Die Realität der Träume<br />
in den Bildern. Schriften und Gespräche 1911-1950,<br />
München 1990<br />
Mathilde Q. <strong>Beckmann</strong>, Mein Leben mit <strong>Max</strong> <strong>Beckmann</strong>,<br />
München 1983<br />
Peter <strong>Beckmann</strong>, <strong>Max</strong> <strong>Beckmann</strong>. Leben und Werk,<br />
Stuttgart und Zürich 1982<br />
Stephan Lackner, <strong>Max</strong> <strong>Beckmann</strong>, New York 1977<br />
Uwe M. Schneede, <strong>Max</strong> <strong>Beckmann</strong>. Der Maler seiner<br />
Zeit. München 2009<br />
Reinhard Spieler, <strong>Max</strong> <strong>Beckmann</strong>. Bilderwelt und<br />
Weltbild in den Triptychen, Köln 1998<br />
Reinhard Spieler, <strong>Max</strong> <strong>Beckmann</strong> 1984-1950. Der<br />
Weg zum Mythos, Köln 2002<br />
Didier Ottinger, Sean Rainbird, Robert Storr, <strong>Max</strong><br />
Eeckmann. Un peintre dans l‘histoire. Ausstellungskatalog<br />
Centre Pompoidou / Tate Modern 2003<br />
<strong>Max</strong> <strong>Beckmann</strong>, Exil in Amsterdam, Ausstellungskatalog<br />
Van Gogh Museum Amsterdam und Pinakothek<br />
der Moderne, München; Ostfildern 2007<br />
<strong>Max</strong> <strong>Beckmann</strong> – Die Landschaften, Ausstellungskatalog<br />
Kunstmuseum Basel 2011
Erika Holmquist-Wall vor BLINDEKUH (1944/45) | Minneapolis, The Minneapolis Institut of Arts<br />
MAX BECKMANN – DEPARTURE<br />
Ein Film von Michael Trabitzsch<br />
Buch und Regie … Michael Trabitzsch<br />
Kamera … Ralf Noack, Justyna Feicht,<br />
Luca Faes<br />
Schnitt … Dieter Dehn<br />
Musik … Baxter & Larsen audio production<br />
Ton … Julia Hübner, Oliver Pattinama,<br />
Paul Paulun, Erik Koschnick, Jasmin Oerters,<br />
Stefano Ferrara<br />
Sounddesign … Dieter Dehn<br />
Mischung … Kai Hoffmann<br />
Sprecher <strong>Max</strong> <strong>Beckmann</strong> … Roland Hemmo<br />
Schnittassistenz … Timo Böker, Luca Faes<br />
Produktionsassistenz … Tom Knoll<br />
Farbkorrektur … Matthias Behrens<br />
Übersetzung … Delphine Champavier<br />
Deutsche Untertitelung … subs GbR,<br />
Katja Büssemeier<br />
Filmgeschäftsführung … Corinna Volkmann,<br />
Franziska Wernecke<br />
Produktionsleitung … Kristin Hoefener (F),<br />
Sabine Schenk (USA), Lisa Jansen (D),<br />
Danielle Guirguis (NL)<br />
Producer … Costanza Julia Bani, Lisa Jansen<br />
Produzent … Michael Trabitzsch<br />
Besonderer Dank an … Mayen <strong>Beckmann</strong><br />
sowie Didier Ottinger, Reinhard Spieler,<br />
Uwe Schneede, Rob Storr, Richard Feigen,<br />
Ann Temkin, Simon Kelly, Erika Holmquist-Wall<br />
und Peter Lackner, Beatrice von Bormann,<br />
Carla Schulz-Hoffmann, Dieter Scholz,<br />
Christiane Zeiller, Ellsworth Kelly, Eric Fischl,<br />
Lynette Roth<br />
Museen … Museum Folkwang, Essen<br />
Museum of Modern Art, New York City<br />
Saint Louis Art Museum<br />
The Minneapolis Instituts of Arts<br />
Washington Art Museum, Washington D.C.<br />
Pinakothek der Moderne, München<br />
Centre Pompidou, Paris<br />
Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen<br />
Hamburger Kunsthalle<br />
Staatsgalerie Stuttgart<br />
Städel Museum, Frankfurt<br />
Villa Griesebach, Berlin<br />
Portigon Kunstsammlung, Düsseldorf<br />
Kunsthalle Emden<br />
Archive … National Archives and Records<br />
Administration<br />
b p k – Bildagentur für Kunst, Kultur und<br />
Geschichte<br />
Getty Images<br />
Deutsche Kinemathek<br />
Transit Film/Bundesarchiv<br />
PROUNEN FILM Hannover<br />
Onlinefootage.tv<br />
Zitate mit freundlicher Genehmigung:<br />
<strong>Max</strong> <strong>Beckmann</strong><br />
Briefe in drei Bänden<br />
Hrsg. Klaus Gallwitz, Uwe M. Schneede und<br />
Stephan von der Wiese<br />
Piper Verlag München 1993, 1994, 1996<br />
Eine Produktion von PROUNEN FILM<br />
in Zusammenarbeit mit NDR und EPO FILM<br />
Produktion gefördert mit Mitteln der<br />
nordmedia fonds GmbH<br />
Im Verleih der PIFFL MEDIEN<br />
Verleih gefördert von BKM und<br />
nordmedia fonds GmbH<br />
93 min, DCP, 1:1,85<br />
© PROUNEN FILM – NDR – EPO FILM 2013
Im Verleih der Piffl Medien<br />
Boxhagener Str. 18 | 10245 Berlin | T +49. 30. 29 36 0<br />
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