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die geschichte - in Edelsgrub

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Geschichte<br />

und an der Mur <strong>die</strong> Kärntner Mark. Diese Kärntner Mark erstreckte sich<br />

bei uns zwischen der Koralpe und der Wasserschneide der Mur und<br />

Raab. Sie reichte also ungefähr bis zur heutigen Ries und Laßnitzhöhe.<br />

Damals nannte man <strong>die</strong>se Gegend um Laßnitzhöhe und Schemerl<br />

Predel. Dieser Name kommt aus dem Slawischen und bedeutet soviel<br />

wie Wasserschneide oder Abteilung (Gegend, Landstrich).<br />

Nach der Schlacht am Lechfeld wurde <strong>die</strong> Grenze von Karantanien,<br />

also im Osten, bis zum Mons Predel verschoben. Unsere Gegend war<br />

Grenzgebiet, e<strong>in</strong>e unsichere Gegend und nahezu unbewohnt.<br />

1043 (unter König He<strong>in</strong>rich III.) wurde <strong>die</strong> Grenze um ca. 50 km<br />

weiter nach Osten verlegt (Lafnitztal), und <strong>die</strong> Besiedelung konnte<br />

fortschreiten. Die fortan so genannten Ungerdörfer (z.B. bei Gleisdorf,<br />

St. Mare<strong>in</strong>, bei Petersdorf, Jagerberg) gehen auf <strong>die</strong>se Entwicklung<br />

zurück.<br />

Im ältesten Archivregister des Bistums Seckau ist vom Zehent "circa<br />

Vaszoldberg et <strong>in</strong> dem Predl" <strong>die</strong> Rede, womit der südliche Teil der<br />

Wasserscheide am Schemmerl und südlich davon geme<strong>in</strong>t ist.<br />

Unter dem Babenberger Leopold I., Markgraf von Steyr, wurde e<strong>in</strong><br />

Gürtel von Burgen und Wehrbauten errichtet, wie Nestelbach,<br />

Pirkwiesen, Vasoldsberg, Hirtenfeld, St. Margarethen, St. Mare<strong>in</strong>.<br />

Schloss Vasoldsberg wurde im Jahr 1252 erstmals urkundlich<br />

erwähnt, im Besitze des Ulrich von Vasoldsperge. Und der alte<br />

Wehrbau Pirkwiesen, wo später (um 1640) e<strong>in</strong> Um- bzw. Neubau<br />

entstand, war e<strong>in</strong> Edelsitz des Adelsgeschlechtes der Gleispacher.<br />

In sozialer H<strong>in</strong>sicht bestimmten<br />

neben Adel und Geistlichkeit zwei<br />

Bevölkerungsgruppen <strong>die</strong> Gesellschaftsstruktur<br />

des Landes: <strong>die</strong><br />

freien Markt- und Stadtbürger e<strong>in</strong>erseits<br />

und <strong>die</strong> m<strong>in</strong>derfreie ländliche<br />

Bevölkerung andererseits.<br />

In den Dörfern und im ländlichen<br />

Raum waren seit dem 13. Jh. verstärkt<br />

Kle<strong>in</strong>- und Kle<strong>in</strong>stbetriebe<br />

(Keuschler, Söldner, Herberger)<br />

neben <strong>die</strong> alten Huben und Höfe<br />

(Viertel-, Halb- oder Voll-Bauern)<br />

getreten.<br />

Die gesamte ländliche Bevölkerung<br />

war e<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> das grundherrschaftliche<br />

Gefüge, <strong>in</strong> dessen<br />

Rahmen sie seit dem ausgehenden<br />

Mittelalter allmählich mit dem Kaufrecht<br />

e<strong>in</strong> erbliches Nutzungsrecht<br />

und damit e<strong>in</strong>e bessere Besitzform<br />

err<strong>in</strong>gen konnte.<br />

Erste Erwähnung unseres Geme<strong>in</strong>denamens<br />

“Im Gegensatz zum römerzeitlich bis Empersdorf besiedelten<br />

Stief<strong>in</strong>gtal währte <strong>die</strong> Erschließung von <strong>Edelsgrub</strong> Jahrhunderte, mit<br />

Brandrodungen sogar bis <strong>in</strong> <strong>die</strong> Neuzeit. Doch der urtümliche Name<br />

von <strong>Edelsgrub</strong>, um 1326 als "Nesengrub" im Besitz Ottos von<br />

Pernegg, und 1406 "Nesengrueb", lässt auf e<strong>in</strong> hohes Alter schließen,<br />

denn <strong>in</strong> ihm verbirgt sich der Wortstamm "nesen" <strong>in</strong> der Bedeutung<br />

von "Zusammenwohnen". Schon 1492 begann <strong>die</strong> Umdeutung des<br />

Namens zu "Nesselgrub", der dann zu "Eßlgrub" entstellt, sich an<br />

"Edelsbach" (1333 "Erlesbach") anglich. Das E<strong>in</strong>zelhofgebiet Kolmegg<br />

erhielt se<strong>in</strong>en Namen nach e<strong>in</strong>er Bauernfamilie namens Kolb (1513<br />

Kholmbegg). E<strong>in</strong>e Gunstlage besitzt der Vulgo Hofbauer, nach mittelalterlicher<br />

Verödung als Meierhof errichtet....” (Zitat aus e<strong>in</strong>er<br />

Abhandlung von Dr. He<strong>in</strong>rich Purkarthofer)<br />

Im Jahr 1271 wurde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Pfarrbericht der Pfarre Heiligenkreuz<br />

am Waasen <strong>die</strong> Zuständigkeit für <strong>die</strong> Geme<strong>in</strong>den des Stief<strong>in</strong>gtales<br />

bekundet. Es waren <strong>die</strong>s: <strong>Edelsgrub</strong>, Empersdorf, Rettenbach,<br />

Pirch<strong>in</strong>g am Traubenberg, Heigenkreuz am Waasen, Wutschdorf,<br />

St.Ulrich am Waasen, Felgitsch, und Edelstauden.<br />

Die Walseer Fehde 1412/13 und Ungarne<strong>in</strong>fälle 1418 und 1436<br />

schwächten das Land.<br />

Die Baumkircher Fehde 1469 - 1471, e<strong>in</strong> Privatkrieg zwischen Kaiser<br />

Friedrich III. und se<strong>in</strong>em Heerführer Andreas Baumkircher, der sich zu<br />

e<strong>in</strong>em regelrechten Bürgerkrieg ausweitete, zog weite Teile der<br />

Oststeiermark <strong>in</strong> Mitleidenschaft. Die <strong>in</strong> <strong>die</strong>sen Kle<strong>in</strong>krieg unschuldig<br />

verwickelten Bauern hatten mit großen Verlusten fertig zu werden,<br />

ihre Gehöfte wurden ausgeplündert und niedergebrannt; der Krieg<br />

Für das 15. Jahrhundert (von 1400<br />

bis 1500) gibt es e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante<br />

Grundlage für <strong>die</strong> geschichtliche<br />

Vergangenheit; es ist e<strong>in</strong> altes<br />

Zehentprotokoll (Seckauer Zehentbuch)<br />

aus dem Jahr 1406. Dar<strong>in</strong><br />

s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Ortschaften unseres Gebietes<br />

genau angeführt und zwar<br />

mit der Zahl der Huben (oder<br />

Höfe).<br />

Hier seien e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> paar Ortschaften<br />

unserer Umgebung aus<br />

dem Zehentbuch angeführt:<br />

Nesengrub - <strong>Edelsgrub</strong><br />

Elerspach - Edelsbach<br />

Michelpach - Michelbach<br />

Irpolcdörf - Empersdorf<br />

Kuknitz - Gugitzberg<br />

Rauden - Rauden<br />

Lubmanstorf - Liebensdorf<br />

Proskersdorf - Prosdorf<br />

Heyligen Chrewz - Heiligen Kreuz<br />

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