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Geschichte der Turn – und Sportgemeinde Planig 1862 e.V.

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<strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Turn</strong> <strong>–</strong> <strong>und</strong> <strong>Sportgemeinde</strong> <strong>Planig</strong> <strong>1862</strong> e.V.<br />

Gesellschaftspolitischer Aufbruch <strong>und</strong> Vereinsgründung<br />

Am Anfang des 19.ten Jahrhun<strong>der</strong>ts, in <strong>der</strong> Zeit des Umbruchs vom Absolutismus<br />

ins Industriezeitalter, bestand Deutschland aus einigen großen <strong>und</strong> vielen kleinen<br />

Einzelstaaten. Der größte Teil Europas, insbeson<strong>der</strong>e die deutschen Staaten,<br />

gehörte zum Herrschaftsbereich Napoleons des I. Die Herrscher dieser Staaten<br />

waren eifersüchtig darauf bedacht, ihren eigenen Machtbereich zu erhalten o<strong>der</strong><br />

noch zu vermehren. Bei den Menschen, die unter den kriegerischen<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzungen zu leiden hatten, insbeson<strong>der</strong>e im Königreich Preußen mit<br />

seiner Hauptstadt Berlin, entwickelte sich ein großer Freiheitsdrang nach<br />

gesellschaftlichen Reformen. Der nach dem Ende <strong>der</strong> Napoleonischen Herrschaft<br />

einsetzende geistige <strong>und</strong> gesellschaftliche Umbruch, wobei alte Gewohnheiten <strong>und</strong><br />

Überlieferungen beseitigt werden mussten, war <strong>der</strong> eigentliche Ursprung <strong>der</strong><br />

Vereinsgründungen neuerer Zeit in Deutschland. So war es Friedrich Ludwig Jahn,<br />

<strong>der</strong> im Jahre 1811 auf <strong>der</strong> Hasenheide in Berlin die Jugend zur Körperertüchtigung<br />

aufrief <strong>und</strong> von seiner <strong>Turn</strong>idee begeisterte. Aber nicht alle Verantwortlichen in<br />

Politik <strong>und</strong> Gesellschaft standen dieser Entwicklung positiv gegenüber <strong>und</strong> es<br />

dauerte noch bis Mitte des Jahrhun<strong>der</strong>ts bis die Vereinsgründungen auf breiter<br />

Basis erfolgten. So entstand <strong>der</strong> typisch deutsche Verein, worüber wir von an<strong>der</strong>en<br />

Staaten heute noch oftmals beneidet o<strong>der</strong> auch verhöhnt werden. Von diesen<br />

Tatsachen ausgehend, kann man ermessen wie aufgeschlossen die Bevölkerung<br />

von <strong>Planig</strong> damals war, denn bereits im Jahre <strong>1862</strong> haben sich männliche<br />

Einwohner aller Gesellschaftsschichten zusammengef<strong>und</strong>en, um einen <strong>Turn</strong>verein<br />

zu gründen. Mit <strong>der</strong> wohlwollenden <strong>und</strong> werbenden Unterstützung von<br />

Bürgermeister Johannes Haupt <strong>und</strong> den Pfarrern Friedrich Ludwig Ritter (1843<strong>–</strong><br />

1878) von <strong>der</strong> evangelischen <strong>und</strong> Josef Hirter (1848<strong>–</strong>1892) von <strong>der</strong> katholischen<br />

Pfarrgemeinde wurden die Bürger für die neue <strong>Turn</strong>idee gewonnen. Am Anfang<br />

wurde darüber diskutiert, wie man den Verein für die Zukunft sichern könne,<br />

wobei auch die ersten Proben turnerischen Könnens abgelegt wurden. Es wurde<br />

sehr großer Wert auf Körperhaltung <strong>und</strong> Gewandtheit bei den Übungen gelegt.<br />

Ebenso wurde von den jungen <strong>Turn</strong>ern ein tadelloses <strong>und</strong> diszipliniertes Verhalten<br />

auch außerhalb des Vereins gefor<strong>der</strong>t. Es war eine große Ehre für jeden Bürger, in<br />

<strong>der</strong> damaligen Zeit einem Verein anzugehören. Die Pflege <strong>der</strong> Kameradschaft <strong>und</strong><br />

Geselligkeit wirkte auf das Gemeinwohl sehr positiv <strong>und</strong> <strong>der</strong> Verein rechtfertigte<br />

somit seine Anerkennung bei <strong>der</strong> Bevölkerung. Die Räumlichkeiten <strong>und</strong><br />

technischen Ausrüstungen waren in den Anfangsjahren sehr dürftig <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

damaligen Zeit entsprechend. Doch mit jugendlicher Begeisterung <strong>und</strong><br />

Lernbegierde kamen die <strong>Turn</strong>er, überwiegend am Sonntagnachmittag, zu den<br />

Übungsst<strong>und</strong>en, um die turnerischen Fertigkeiten zu erlernen. Lei<strong>der</strong> sind aus


dieser Zeit <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong>jahre keine Unterlagen mehr vorhanden <strong>und</strong> die Chronisten<br />

waren auf mündliche Überlieferungen angewiesen. Somit kann auch nicht mehr<br />

nachvollzogen werden, wer die ersten Vorsitzenden des Vereins waren. Lediglich<br />

sind als Mitgrün<strong>der</strong> Johann Petry Und Balthasar Schnei<strong>der</strong> bekannt.<br />

Erste Vereinserneuerung<br />

Nach 23 Jahren, im Jahre 1885 erfolgte die erste Erneuerung des Vereins, wobei<br />

jüngere Kräfte die Grün<strong>der</strong>generation ablösten <strong>und</strong> die Vereinsverantwortung<br />

übernahmen. Die Erfahrungen, die junge <strong>Turn</strong>er bei ihrer Militär <strong>–</strong> <strong>und</strong> Wan<strong>der</strong>zeit<br />

machten, kamen dem jungen Verein zugute. Bürgermeister Möbus, <strong>der</strong> spätere<br />

Ehrenpräsident Johann Ingebrand, Jakob Kreuz, Johann Bretz <strong>und</strong> Philipp<br />

Ingebrand waren die Personen, die damals <strong>Turn</strong>geschichte geschrieben haben. Die<br />

fortschreitende Industrialisierung in Deutschland führte zu tiefgreifenden<br />

Verän<strong>der</strong>ungen in allen Bereichen <strong>der</strong> Gesellschaft. Auch das Vereinsleben wurde<br />

immer mehr zu einem wichtigen Bestandteil <strong>der</strong> Gemeinden. So erfuhr auch <strong>der</strong><br />

turnerische Gedanke um das Jahr 1900 erneut eine Verän<strong>der</strong>ung, die man <strong>der</strong> Zeit<br />

entsprechend als Mo<strong>der</strong>nisierung bezeichnen könnte. Jakob Rehbein wurde<br />

1.Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>und</strong> unter seiner, lei<strong>der</strong> nur kurzen Vereinsführung, hatte <strong>der</strong><br />

<strong>Turn</strong>verein einen großen Aufschwung zu verzeichnen. Aus dieser Zeit sind uns<br />

Namen von aktiven <strong>Turn</strong>ern überliefert, wovon viele Familiennamen auch im<br />

heutigen <strong>Planig</strong>er Vereinsleben bekannt sind. Zur damaligen <strong>Turn</strong>riege, die weit<br />

über die Grenzen unserer engeren Heimat bekannt war, gehörten: Franz <strong>und</strong><br />

Philipp Rausch, Jakob <strong>und</strong> Heinrich Gaul, Martin, Josef <strong>und</strong> Andreas Petry, Peter<br />

<strong>und</strong> Jakob Ingebrand, August Rausch, Johann Kistner <strong>und</strong> Heinrich Bubach. Das<br />

Gauturnfest im Jahre 1905 war nicht zuletzt wegen dieser <strong>Turn</strong>er nach <strong>Planig</strong><br />

gelegt worden. Ein großes Festzelt, das hinter <strong>der</strong> katholischen Kirche stand, <strong>und</strong><br />

eine Militärkapelle aus Mainz bildeten einen imposanten Rahmen. Nicht nur<br />

hervorragende Geräteübungen waren zu bewun<strong>der</strong>n. Am Nachmittag traten auf<br />

dem <strong>und</strong> die anschließenden Vorführungen einen unvergesslichen Eindruck<br />

bei <strong>der</strong> Bevölkerung hinterließen.<br />

Der Fußball kommt nach Deutschland<br />

Kurz vor <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>twende wurde in Deutschland eine Sportart eingeführt,<br />

die in England schon einige Jahre Menschen begeisterte, nämlich das Fußballspiel.<br />

Schon sehr früh betrieben auch in <strong>Planig</strong> viele junge Männer diese neue Sportart<br />

<strong>und</strong> so gründeten sie den 1. Fußballclub Hassia 07. Sie sahen im Mannschaftsspiel<br />

bessere Entfaltungsmöglichkeiten als im Geräteturnen, das ein viel disziplinierteres<br />

<strong>und</strong> langjährigeres Üben voraussetzte. Trotz anfänglicher Rivalität zwischen den<br />

beiden Vereinen entwickelte sich bald eine ges<strong>und</strong>e sportliche Konkurrenz <strong>und</strong> es<br />

gab Personen, die in beiden Vereinen Mitglied waren, was für das Gemeindeleben


durchaus nützlich war. Im Jahre 1912 konnte <strong>der</strong> <strong>Turn</strong>verein sein 50-jähriges<br />

Jubiläum feiern. Auf dem <strong>Turn</strong>platz neben <strong>der</strong> Schule war wie<strong>der</strong> ein großes<br />

Festzelt aufgebaut <strong>und</strong> eine Militärkapelle gab dem Fest den entsprechenden<br />

Rahmen. Beson<strong>der</strong>e Ehrungen erfuhren bei dieser Gelegenheit die noch lebenden<br />

Gründungsmitglie<strong>der</strong> Johann Petry <strong>und</strong> Balthasar Schnei<strong>der</strong>. Zur Freude alles<br />

Mitglie<strong>der</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> Anteilnahme <strong>der</strong> ganzen Bevölkerung konnte eine neue<br />

Vereinsfahne geweiht werden, die bis zum heutigen Tage alle Stürme überlebt hat<br />

<strong>und</strong> nun schon 100 Jahre alt ist.<br />

Kriegsunterbrechung <strong>und</strong> beschwerlicher Neubeginn<br />

Der Ausbruch des 1. Weltkrieges im Jahre 1914 unterbrach die weitere<br />

Entwicklung des Vereins. Die meisten jungen Mitglie<strong>der</strong> wurden Soldat, viele von<br />

ihnen wurden Opfer des Krieges <strong>und</strong> kehrten nicht mehr in die Heimat zurück.<br />

Bedingt wegen <strong>der</strong> großen Not, die durch den Krieg über Deutschland gekommen<br />

war, lebte das Vereinsleben im <strong>Turn</strong>verein <strong>Planig</strong> erst 1920 wie<strong>der</strong> auf. Die<br />

Wie<strong>der</strong>erstehung wurde in <strong>der</strong> Winzerhalle, an <strong>der</strong> ein Zelt angebaut war, gefeiert.<br />

Lei<strong>der</strong> kam es bei dieser Veranstaltung zu erheblichen Differenzen mit den<br />

französischen Besatzungstruppen, was zu einer längeren Unterbrechung aller<br />

<strong>Turn</strong>aktivitäten führte. In diesen Jahren war es dem Fußballclub Hassia 07<br />

gelungen, am ehemaligen Bahnhofsgelände für einen Sportplatz zu erwerben,<br />

womit die Voraussetzungen für einen geordneten Spielbetrieb geschaffen wurden.<br />

Der Verein erreichte einen großen Aufschwung <strong>und</strong> unter seinem langjährigen<br />

Vorsitzenden Christian Delzeit kam er zu beachtlichen Erfolgen <strong>und</strong> gelangte bei<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung zu großem Ansehen. Diese Erfolge befruchteten die Tätigkeit im<br />

<strong>Turn</strong>verein <strong>und</strong> es entstand zunächst eine Leichtathletikabteilung unter <strong>der</strong> Leitung<br />

von Herrn Lehrer Johann Merkelbach. Auf vielen Sportfesten des <strong>Turn</strong>gaues war<br />

diese Abteilung sehr aktiv <strong>und</strong> es war nicht selten, dass in <strong>der</strong> 20 bis 30 Personen<br />

starken Gruppe manche Sieger zu finden waren. Aus dieser Leichtathletikabteilung<br />

ging die Handballabteilung hervor, die in den folgenden Jahren mit einer<br />

Feldhandballmannschaft ein geachteter Gegner war <strong>und</strong> manch schönen Erfolg<br />

erringen konnte.<br />

Die Politik bestimmt das Vereinsleben<br />

Durch die politischen Verän<strong>der</strong>ungen im Jahre 1933 wurde auch dem Sport in<br />

Deutschland ein größerer Stellenwert eingeräumt, da man erkannte, dass sportlich<br />

trainierte junge Menschen auch gute Soldaten waren, die man in den kommenden<br />

Jahren zur Genüge brauchte. Allmählich vollzog sich auch bei den ländlichen<br />

Vereinen eine Umwandlung. Das Geräteturnen geriet immer mehr in den<br />

Hintergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Sportarten wie Fußball <strong>und</strong> Handball wurden immer<br />

beliebter. Eine große Verän<strong>der</strong>ung vollzog sich auch beim <strong>Turn</strong>verein <strong>Planig</strong>.<br />

Nachdem <strong>der</strong> Fußballclub Hassia 07 im Jahre 1929 sich wegen wirtschaftlicher


Schwierigkeiten aufgelöst hatte, wurde das Fußballspiel 1934 wie<strong>der</strong> neu<br />

begonnen. Durch den Erwerb eines Sportplatzes an <strong>der</strong> Bosenheimer Straße<br />

(heutiger Parkplatz an <strong>der</strong> Nahetalhalle ) war allen Sportlern, die nun alle in einem<br />

Verein waren die Möglichkeit gegeben, ihren Sport ordnungsgemäß auszuüben.<br />

Lei<strong>der</strong> ging zur damaligen Zeit <strong>der</strong> sehnlichste Wunsch des Vereins nach einer<br />

eigenen <strong>Turn</strong>halle nicht in Erfüllung, worunter die Hallensportarten, insbeson<strong>der</strong>e<br />

das <strong>Turn</strong>en <strong>und</strong> das Tischtennisspiel, das im Jahre 1937 im Verein aktiv begonnen<br />

wurde, zu leiden hatten. Das 75-jährige Vereinsbestehen im Jahre 1937 wurde<br />

nicht feststellbaren Gründen nicht gefeiert, dafür wurde im Zuge <strong>der</strong><br />

Flurbereinigung <strong>der</strong> Sportplatz von <strong>der</strong> Bosenheimer - an die Kreuznacher Straße<br />

verlegt.<br />

Abermalige Kriegsunterbrechung <strong>und</strong> friedlicher Neuanfang<br />

Der 2. Weltkrieg unterbrach abermals die weitere Vereinsentwicklung <strong>und</strong> for<strong>der</strong>te<br />

schwere Opfer aus den Reihen <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>. Viele Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Kameraden, die<br />

auf den Schlachtfel<strong>der</strong>n Europas ihr Leben lassen mussten o<strong>der</strong> mit schweren<br />

körperlichen Schäden in die Heimat zurückkehrten, sind uns heute noch<br />

unvergessen. Nach dem Ende des Krieges im Jahre 1945 herrschte im stark<br />

zerstörten Deutschland eine unbeschreibliche Not in allen Lebensbereichen. Die<br />

meisten überlebenden Soldaten befanden sich in Kriegsgefangenschaft <strong>und</strong> die<br />

Freiheiten <strong>der</strong> Menschen in <strong>der</strong> Heimat waren durch strenge Erlasse <strong>der</strong><br />

Besatzungsbehörden eingeschränkt. Trotz all dieser Umstände waren die<br />

Menschen froh, diesen grausamen Krieg überlebt zu haben <strong>und</strong> begannen recht<br />

früh mit dem Wie<strong>der</strong>aufbau, <strong>der</strong> dann später in die <strong>Geschichte</strong> als das deutsche<br />

Wirtschaftswun<strong>der</strong> einhergehen sollte. Im Oktober 1946 konnte mit Genehmigung<br />

<strong>der</strong> französischen Besatzungsbehörden <strong>der</strong> Verein unter dem Namen<br />

„<strong>Sportgemeinde</strong> <strong>1862</strong> <strong>Planig</strong>“ wie<strong>der</strong>gegründet werden. Das <strong>Turn</strong>en war zunächst<br />

eine verbotene Sportart, weil es nach Ansicht <strong>der</strong> Besatzungsbehörde zur<br />

militärischen Ausbildung diente. Es durfte im Vereinsname nicht geführt werden.<br />

Es wurde zunächst Fußball, Handball <strong>und</strong> Tischtennis gespielt. Die im Laufe <strong>der</strong><br />

Jahre nach <strong>und</strong> nach heimkehrenden Kameraden aus <strong>der</strong> Kriegsgefangenschaft<br />

fanden schon wie<strong>der</strong> einen intakten Verein vor <strong>und</strong> viele verstärkten die spielenden<br />

Mannschaften aller Sportarten durch ihr Können, das sie sich beson<strong>der</strong>s in<br />

englischen o<strong>der</strong> amerikanischen Lagern erworben hatten. Nachdem das <strong>Turn</strong>verbot<br />

aufgehoben war, wurde <strong>der</strong> Verein in <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung am 14. Januar<br />

1950 in „<strong>Turn</strong> <strong>–</strong> <strong>und</strong> <strong>Sportgemeinde</strong> <strong>1862</strong> <strong>Planig</strong>“ umbenannt <strong>und</strong> führt seitdem<br />

diesen Namen, <strong>der</strong> alle Traditionen des <strong>Planig</strong>er Sportes einschließt.


Der Verein wird weiblich<br />

Im Vereinsleben, insbeson<strong>der</strong>e bei den Sportvereinen, vollzog sich abermals ein<br />

gr<strong>und</strong>legen<strong>der</strong> Wandel. War das <strong>Turn</strong>en <strong>und</strong> auch die meisten an<strong>der</strong>en Sportarten<br />

dem männlichen Geschlecht vorbehalten, so drängte nun immer mehr die<br />

weibliche Jugend in die Vereine. Durch das Kin<strong>der</strong>turnen, das Tischtennisspiel, ja<br />

sogar eine Damen <strong>–</strong> Handballmannschaft hatte sich gebildet, bekam <strong>der</strong> Verein<br />

einen großen weiblichen Mitglie<strong>der</strong>zuwachs. Nachdem die wirtschaftlichen<br />

Verhältnisse sich wesentlich verbessert hatten <strong>und</strong> das Vereinsleben wie<strong>der</strong> voll<br />

intakt war, konnte im Jahre 1952 <strong>der</strong> 90. Geburtstag gefeiert werden, als Ersatz für<br />

die entgangene 75-Jahr-Feier 1937. Zuvor hatten die Mitglie<strong>der</strong> mit einer großen<br />

Eigenleistung den Sportplatz gr<strong>und</strong>legend erneuert <strong>und</strong> mit einer Barriere<br />

versehen. In einem großen Festzelt, das neben dem Sportplatz auf dem <strong>Turn</strong>platz<br />

aufgebaut war, wurde drei Tage gefeiert. Höhepunkt war ein <strong>Turn</strong>vergleichskampf<br />

zwischen <strong>Turn</strong>riegen von Mainz <strong>und</strong> Ludwigshafen - Oppau, in <strong>der</strong>en Mannschaften<br />

bekannte deutsche Spitzenturner waren. Obwohl dieses Fest dem Geräteturnen<br />

neue Impulse geben sollte <strong>und</strong> alles versucht wurde, die Jugend wie<strong>der</strong><br />

mehr für diese Sportart zu begeistern, konnte das Geräteturnen nie mehr den alten<br />

Stellenwert im Verein erreichen, zumal die wichtigste Voraussetzung, nämlich eine<br />

eigene <strong>Turn</strong>halle, fehlte. Schirmherr dieses Festes war <strong>der</strong> Regierungspräsident<br />

von Rheinhessen Herr Dr. Georg Rückert. Auch das Handballspiel musste<br />

eingestellt werden, da es an Nachwuchs mangelte, denn die Jugend war für Fußball<br />

leichter zu gewinnen. Die Hauptsportart war nun über viele Jahre bis in die heutige<br />

Zeit <strong>der</strong> Fußballsport. Die 1. Fußballmannschaft, die in den Nachkriegsjahren eine<br />

führende Rolle auf Kreisebene spielte, geriet durch den Generationswechsel<br />

bedingt ebenfalls in eine Krise <strong>und</strong> es dauerte wie<strong>der</strong> einige Jahre, bis sich eine<br />

starke Mannschaft gebildet hatte. Im Jahre 1955 trennten sich die meisten aktiven<br />

Tischtennisspieler von <strong>der</strong> <strong>Turn</strong> <strong>–</strong> <strong>und</strong> <strong>Sportgemeinde</strong> <strong>und</strong> gründeten einen eigenen<br />

Verein. Dem aktiven Fußballspieler Karl Heinz Schnitzerling war es zu verdanken,<br />

dass im Verein weiter Tischtennis gespielt wurde, denn er übernahm die Leitung<br />

<strong>der</strong> Abteilung <strong>und</strong> baute sie neu auf. Im Jahre 1957 konnte <strong>der</strong> Fußballsport in<br />

<strong>Planig</strong> sein 50-jähriges Jubiläum feiern. Der Festkommers konnte erstmals in dem<br />

neu errichteten Saalbau von Fritz Mayer abgehalten werden. Schirmherr des Festes<br />

war <strong>der</strong> Bürgermeister <strong>der</strong> Gemeinde <strong>Planig</strong>, Herr Heinrich Kreuz. Ein von dem<br />

damaligen Fußballabteilungsleiter Werner Bappert organisiertes Fußball <strong>–</strong><br />

Wan<strong>der</strong>pokal <strong>–</strong> <strong>Turn</strong>ier mit namhaften Mannschaften war über viele Jahre ein<br />

fester Bestandteil des <strong>Planig</strong>er Sportgeschehens. Das 100-jährige Vereinsjubiläum<br />

konnte im Jahre 1962 in glanzvollem Rahmen gefeiert werden. Bei den Jubiläumsveranstaltungen<br />

<strong>der</strong> einzelnen Sportarten hatte <strong>der</strong> Verein sich gut dargestellt <strong>und</strong><br />

neue Fre<strong>und</strong>e gewonnen. Höhe punkt war <strong>der</strong> Festkommers im Saalbau Mayer<br />

unter Mitwirkung aller Ortsvereine <strong>und</strong> den <strong>Turn</strong>riegen aus Bad Kreuznach <strong>und</strong><br />

dem <strong>Turn</strong>gau Rheinhessen. Schirmherr des Festes war <strong>der</strong> Landrat des Kreises<br />

Bingen, Herr An<strong>der</strong>hub. Die Veranstaltung hinterließ bei <strong>der</strong> Bevölkerung einen


nachhaltigen Eindruck <strong>und</strong> <strong>der</strong> Verein konnte recht optimistisch das zweite<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t beginnen. Die Festdamen, die bei diesem Jubiläum die Gäste mit<br />

schönen Tanzvorführungen erfreuten, waren von <strong>der</strong> langjährigen <strong>Turn</strong>wartin Frau<br />

Monika Senner vorbereitet worden. Aus diesem Personenkreis ist dann die heutige<br />

Damengymnastikabteilung hervorgegangen, die nun auch schon 50 Jahre besteht.<br />

Das Kin<strong>der</strong>turnen wurde durch die gesellschaftliche Entwicklung immer mehr zu<br />

einem <strong>Turn</strong>abteilung. Sehr große Verdienste bei dieser Entwicklung hatten die<br />

beiden langjährigen <strong>Turn</strong>warte Heinrich Hill <strong>und</strong> Nikolaus Rauls.<br />

Die zeitgemäße Weiterentwicklung des Vereins<br />

Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland brachte den Menschen einen<br />

beachtlichen Lebensstandard <strong>und</strong> die Sportler wollten auch davon profitieren.<br />

Sie stellten For<strong>der</strong>ungen für bessere Sport <strong>–</strong> <strong>und</strong> Übungsstätten, die durchaus<br />

berechtigt waren, denn die Umkleide <strong>–</strong>, Sanitär <strong>–</strong> <strong>und</strong> Trainingsmöglichkeiten,<br />

die in den verschiedenen Vereinslokalen von den Besitzern lobenswerterweise<br />

angeboten wurden, entsprachen nicht mehr den gefor<strong>der</strong>ten Ansprüchen. So<br />

wurden im Verein Überlegungen angestellt, diesen Notstand zu beseitigen.<br />

Als erstes wurde anfangs <strong>der</strong> 60er-Jahre mit großer Eigenleistung eine<br />

Trainingsbeleuchtung am Sportplatz erstellt. Die Pläne für die Errichtung eines<br />

Vereinsheimes mit entsprechenden Funktionsräumen auf dem ehemaligen<br />

<strong>Turn</strong>platz waren schon fertig, mussten aber zurück gestellt werden, da einer<br />

gemeindeeigene Halle <strong>der</strong> Vorzug gegeben wurde. Diese Halle wurde auch 1968<br />

von <strong>der</strong> Gemeinde begonnen <strong>und</strong> nach <strong>der</strong> Eingemeindung <strong>Planig</strong>s in die Stadt Bad<br />

Kreuznach im Jahre 1969 von dieser dann fertiggestellt. Es musste 110-Jahre<br />

dauern, bis die <strong>Planig</strong>er Sportler einigermaßen zeitgemäß Möglichkeiten hatten,<br />

um ihre Sportarten ausüben zu können.<br />

Im Jahre 1972 wurde <strong>der</strong> 110. Geburtstag des Vereins mit einem dreitägigen<br />

Fest würdig begangen. Auf dem Sportplatz war ein großes Festzelt errichtet<br />

worden, in dem am Samstagabend zur Eröffnung ein großer bunter Abend unter<br />

Mitwirkung bekannter Künstler von Funk <strong>und</strong> Fernsehen stattfand. Auch die<br />

weiteren Veranstaltungen waren ein großer Erfolg für den Verein <strong>und</strong> vielen sind<br />

diese schönen Tage noch in guter Erinnerung. Schirmherr des Festes war<br />

<strong>der</strong> Oberbürgermeister <strong>der</strong> Stadt Bad Kreuznach Herr Peter Fink.<br />

In den folgenden Jahren ging es mit dem Fußball im Verein immer ständig<br />

abwärts. Die vernachlässigte Jugendarbeit <strong>und</strong> materielle Einflüsse führten<br />

zu einem starken Leistungsabfall, <strong>der</strong> schließlich mit dem Abstieg <strong>der</strong> 1.<br />

Mannschaft von <strong>der</strong> A Klasse, in <strong>der</strong> 22 Jahre ununterbrochen gespielt<br />

wurde, bis in die unterste Klasse endete. Doch es gab keine Resignation<br />

<strong>und</strong> durch eine verstärkte Jugendarbeit konnte man wie<strong>der</strong> eine starke<br />

Mannschaft aufbauen, die dann auch im Jahre 1983 die Meisterschaft in <strong>der</strong><br />

C-Klasse errang <strong>und</strong> den Aufstieg in die B- Klasse schaffte. Im Jahre 1982


konnte das 75-jährige Fußballjubiläum begangen werden. In <strong>der</strong><br />

Nahetalhalle fand <strong>der</strong> Festkommers statt, <strong>der</strong> von den <strong>Planig</strong>er Ortsvereinen<br />

<strong>und</strong> einer guten Musikkapelle gestaltet wurde. Schirmherr dieses Festes<br />

war <strong>der</strong> Vorsitzende des Fußballregionalverbandes Südwest, Herr Dr. Karl<br />

Maurer aus Bad Kreuznach. In den zurückliegenden 20 Jahren war <strong>der</strong><br />

Sportplatz zu einem großen Sorgenkind des Vereins geworden.<br />

Die Spieldecke befand sich in einem sehr schlechten Zustand <strong>und</strong> die<br />

Umwelt bereitete ebenfalls erhebliche Schwierigkeiten. Nach einem<br />

jahrelangen Meinungsbildungsprozess unter den Vereinsmitglie<strong>der</strong>n kam<br />

man schließlich zum Entschluss, den Sportplatz <strong>der</strong> Stadt Bad Kreuznach<br />

zu übereignen, die dann auch für die Unterhaltung zuständig war. Die<br />

Befürchtungen, nicht mehr Herr im eigenen Haus zu sein, wurden<br />

wi<strong>der</strong>legt, ganz im Gegenteil, nach Erringung <strong>der</strong> Meisterschaft im Jahre<br />

1983 wurde auf Initiative des damaligen Bürgermeisters <strong>und</strong><br />

Sportdezernenten Herrn Josef Schmidt <strong>der</strong> Sportplatz mit einer neuen<br />

Spieldecke <strong>und</strong> einer neuen Barriere versehen, Durch gutes Verhandlungsgeschick<br />

hatte <strong>der</strong> seit 1978 amtierende 1. Vorsitzende Wilhelm Friess<br />

großen Anteil an den guten äußeren Bedingungen, die heute den Sportlern<br />

angeboten werden können. Das 125-jährige Jubiläum wurde 1987 in einem<br />

großen Festzelt, das auf dem <strong>Turn</strong>platz aufgebaut war, drei Tage gefeiert.<br />

Schirmherr war <strong>der</strong> Präsident des Sportb<strong>und</strong>es Rheinhessen, Herr Walter<br />

Grünig aus Worms <strong>–</strong> Leiselheim. In einem beeindruckenden Programm,<br />

das sportlich <strong>und</strong> unterhaltend sehr anspruchsvoll war, hat sich <strong>der</strong> Verein<br />

hervorragend dargestellt.<br />

Die ereignisreichen letzten 25 Jahren<br />

sind diese schönen Tage noch in guter Erinnerung. Schirmherr des Festes war <strong>der</strong><br />

Oberbürgermeister <strong>der</strong> Stadt Bad Kreuznach Herr Peter Fink. In den folgenden<br />

Jahren ging es mit dem Fußball im Verein immer ständig abwärts. Die<br />

vernachlässigte Jugendarbeit <strong>und</strong> materielle Einflüsse führten zu einem starken<br />

Leistungsabfall, <strong>der</strong> schließlich mit dem Abstieg <strong>der</strong> 1. Mannschaft von <strong>der</strong> A<br />

Klasse, in <strong>der</strong> 22 Jahre ununterbrochen gespielt wurde, bis in die unterste Klasse<br />

endete. Doch es gab keine Resignation <strong>und</strong> durch eine verstärkte Jugendarbeit<br />

konnte man wie<strong>der</strong> eine starke Mannschaft aufbauen, die dann auch im Jahre 1983<br />

die Meisterschaft in <strong>der</strong> C-Klasse errang <strong>und</strong> den Aufstieg in die B- Klasse<br />

schaffte. Im Jahre 1982 konnte das 75-jährige Fußballjubiläum begangen werden.<br />

In <strong>der</strong> Nahetalhalle fand <strong>der</strong> Festkommers statt, <strong>der</strong> von den <strong>Planig</strong>er Ortsvereinen<br />

<strong>und</strong> einer guten Musikkapelle gestaltet wurde. Schirmherr dieses Festes war <strong>der</strong><br />

Vorsitzende des Fußballregionalverbandes Südwest, Herr Dr. Karl Maurer aus Bad<br />

Kreuznach.


Die letzten 25 Jahre bis zum heutigen Jubiläum haben inner <strong>–</strong> <strong>und</strong> außerhalb des<br />

Vereins viele unerwartete Ereignisse gebracht. Als 1988 <strong>der</strong> Vorsitzende Wilhelm<br />

Friess nach erfolgreicher 10-jähriger Tätigkeit sein Amt an ein jüngeres Mitglied<br />

übergab <strong>und</strong> zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde, ahnte er nicht, dass er 11<br />

Jahre später noch einmal für 3 Jahre den Vorsitz übernehmen musste. Alle<br />

nachfolgenden jüngeren Vorsitzenden haben immer nur kurze Zeit den Verein<br />

geleitet. Die Breitenarbeit <strong>und</strong> die Integration ausländischer Mitbürger wurde<br />

immer mehr zu einer prägenden Vereinsentwicklung <strong>und</strong> nahm einen großen<br />

Stellenwert ein, sodass heute ca. 650 Mitglie<strong>der</strong> dem Verein angehören. Während<br />

die Fußballabteilung, trotz aller Bemühungen seines langjährigen Abteilungsleiters<br />

Manfred Kirsch, nicht aus <strong>der</strong> C-Klasse heraus kam, machte eine Abteilung nun<br />

Furore: Die alten Herren, unter <strong>der</strong> dynamischen Führung von Friedhelm Rausch<br />

gelang es ihnen 3x in Folge ein internationales <strong>Turn</strong>ier, das in Spanien ausgetragen<br />

wurde, zu gewinnen. Aus diesen Aktivitäten ging dann die Wan<strong>der</strong>abteilung<br />

hervor, die heute noch sehr aktiv ist. Eine große Verän<strong>der</strong>ung erlebte <strong>der</strong> Sport im<br />

Jahre 1990, als die Wie<strong>der</strong>vereinigung Deutschlands politisch vollzogen wurde.<br />

Alle Fachverbände in Ost <strong>und</strong> West schlossen sich zusammen im Gesamtdeutschen<br />

Sportb<strong>und</strong>, so auch <strong>der</strong> DFB-Deutscher Fußballb<strong>und</strong> mit dem DFV-Deutscher<br />

Fußballverband bei einem außerordentlichen B<strong>und</strong>estag am 21.November 1990 in<br />

Leipzig, bei dem unser Ehrenmitglied Werner Bappert als Delegierter vertreten<br />

war. Durch die Initiative <strong>der</strong> langjährigen Vereinskassiererin Frau Helmi Friess-<br />

Von<strong>der</strong>lohe konnte die alte Vereinsfahne von 1912 durch Hans Sonnet <strong>und</strong> Helmi<br />

Friess-Von<strong>der</strong>lohe restauriert <strong>und</strong> am 27. August 2000 in einer würdigen<br />

Feierst<strong>und</strong>e in <strong>der</strong> Nahetalhalle erneut eingeweiht werden. Im September 2005<br />

konnte endlich nach langen Verhandlungen des Vereins mit <strong>der</strong> Stadt Bad<br />

Kreuznach unter großer Anteilnahme <strong>der</strong> Vereinsmitglie<strong>der</strong>, Bürger <strong>und</strong><br />

Bürgerinnen sowie Politiker ein neuer Kunstrasenplatz von Innenminister Herr<br />

Karl Peter Bruch eingeweiht <strong>und</strong> übergeben werden. Der neue Sportplatz wurde an<br />

<strong>der</strong> Stelle errichtet, die in den 70er Jahren schon vom Sportausschuss <strong>der</strong> Stadt Bad<br />

Kreuznach geplant war. Nach einer glanzvollen Fußball- Weltmeisterschaft im<br />

Jahre 2006 in Deutschland konnte auch <strong>der</strong> Fußball in <strong>der</strong> TSG <strong>Planig</strong> nach einer<br />

wechselvollen <strong>Geschichte</strong> im Jahre 2007 seinen 100-jährigen Geburtstag feiern.<br />

Mit einem großen sportlichen <strong>und</strong> gesellschaftlichen Programm in <strong>der</strong> Nahetalhalle<br />

unter Mitwirkung <strong>der</strong> <strong>Planig</strong> Ortsvereine wurde das Fest würdig begangen. Der<br />

junge Vereinsvorsitzende Jürgen Habla erlitt in Ausübung seines Amtes 2009<br />

einen Hirnschlag, woran er später auch verstorben ist, was für den Verein ein<br />

großer Verlust war. Als Nachfolger wurde <strong>der</strong> heute amtierende 1. Vorsitzende<br />

Friedhelm Meisenheimer gewählt. Ein Meilenstein in <strong>der</strong> 150-jährigen<br />

Vereinsgeschichte konnte unter seiner Führung realisiert werden, nämlich <strong>der</strong> Bau<br />

des Vereinsheimes am neuen Sportplatz. Durch die jahrelang gut geführte<br />

Kassenverwaltung von Frau Friess- Von<strong>der</strong>lohe konnte <strong>der</strong> Verein erhebliches<br />

Kapital ansparen <strong>und</strong> mit finanzieller Unterstützung <strong>der</strong> Stadt Bad Kreuznach <strong>und</strong><br />

des Sportb<strong>und</strong>es Rheinhessen dieses Objekt zu erstellen. Die Fußballer, sowie alle<br />

Abteilungen <strong>und</strong> Mitglie<strong>der</strong> verfügen nun über ein mo<strong>der</strong>nes, funktionsfähiges


Gebäude für das <strong>der</strong> Verein über Jahrzehnte hingearbeitet hat <strong>und</strong> das heute<br />

schuldenfrei dasteht. Mit dem neuen Sportplatz wurde auch die 1.Mannschaft<br />

spielstärker <strong>und</strong> 2009 konnte <strong>der</strong> Aufstieg in die Kreisliga (B-Klasse) erreicht<br />

werden. Nach zwei Jahren in dieser Spielklasse stieg die Mannschaft abermals auf<br />

in die Bezirksklasse (A-Klasse), aus <strong>der</strong> man vor 37 Jahren abgestiegen war <strong>und</strong> 22<br />

Jahre ununterbrochen spielte. Einen großen Erfolg errang die 1. Fußballmannschaft<br />

2010, indem sie Kreispokalsieger wurde. Auch die an<strong>der</strong>en Sportarten im Verein,<br />

wie die Gymnastik <strong>–</strong> <strong>Turn</strong> <strong>–</strong> <strong>und</strong> Rückschule <strong>–</strong>Abteilung, in <strong>der</strong> 310 Mitglie<strong>der</strong><br />

Sport treiben, darunter überwiegend Jugendliche, sind unter ihren qualifizierten<br />

Übungsleitern sehr erfolgreich. Der Tischtennissport, <strong>der</strong> nun seit 75 Jahren im<br />

Verein betrieben wird, nimmt einen großen Stellenwert ein <strong>und</strong> gibt vielen jungen<br />

Menschen die Möglichkeit, sich sportlich zu betätigen. Voller Stolz kann nun die<br />

TSG <strong>Planig</strong> <strong>Turn</strong> <strong>–</strong> <strong>und</strong> <strong>Sportgemeinde</strong> <strong>1862</strong> e.V. auf ihr 150-jähriges Bestehen<br />

zurückblicken. Der Verein ist heute mit seinen fast ca. 650 Mitglie<strong>der</strong>n eine<br />

Gemeinschaft in unserem Stadtteil, die <strong>der</strong> Jugend <strong>und</strong> auch älteren Menschen die<br />

Möglichkeit zur sportlichen Betätigung <strong>und</strong> damit zur Gesun<strong>der</strong>haltung des<br />

Körpers <strong>und</strong> des Geistes bietet, wie es die Urväter bei <strong>der</strong> Vereinsgründung vor<br />

150 Jahren im Sinne hatten. Es ist rein zufällig, aber bestimmt ein gutes Omen für<br />

die Zukunft, wenn neben dem eigentlichen 150-jährigen Jubiläum des Vereins, <strong>der</strong><br />

Fußball seinen 105, Tischtennis seinen 75. <strong>und</strong> die Frauengymnastik ihren 50.<br />

Geburtstag feiern. Dieses Jubiläum kann heute nur gefeiert werden, weil es in <strong>der</strong><br />

Vergangenheit immer wie<strong>der</strong> Personen gab, die in selbstloser Weise sich für den<br />

Verein <strong>und</strong> die Gemeinschaft ehrenamtlich zur Verfügung stellten. Allen in dieser<br />

Chronik genannten <strong>und</strong> beson<strong>der</strong>s den nicht genannten treuen Vereinsmitglie<strong>der</strong>n<br />

sei an dieser Stelle herzlichst gedankt. Ein Wohlauf dem Verein bis zum nächsten<br />

Jubiläum.<br />

Verfasser: Werner Bappert

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