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Verpflichtungserklärung Hinweise - in Lichtenfels

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Landratsamt <strong>Lichtenfels</strong><br />

- Ausländerbehörde -<br />

Merkblatt zur <strong>Verpflichtungserklärung</strong><br />

Rechtsgrundlage<br />

Die Rechtsgrundlagen für die Entgegennahme e<strong>in</strong>er <strong>Verpflichtungserklärung</strong> s<strong>in</strong>d § 12 Abs. 2 Satz<br />

1 und § 68 Aufenthaltsgesetz (AufenthG).<br />

Durch die <strong>Verpflichtungserklärung</strong> (im Sprachgebrauch auch E<strong>in</strong>ladung oder Garantieerklärung)<br />

verpflichtet sich e<strong>in</strong>e im Bundesgebiet lebende Person, die Kosten für den Lebensunterhalt e<strong>in</strong>es<br />

Ausländers/e<strong>in</strong>er Ausländer<strong>in</strong> zu tragen.<br />

Die <strong>Verpflichtungserklärung</strong> wird <strong>in</strong>sbesondere im Visa-Verfahren bei Besuchsvisa von den deutschen<br />

Botschaften / Konsulaten gefordert, um sicherzustellen, dass der e<strong>in</strong>reisewillige Ausländer<br />

im Bundesgebiet ke<strong>in</strong>e öffentlichen Mittel zur Sicherung des Lebensunterhalts <strong>in</strong> Anspruch nehmen<br />

muss.<br />

Die Entgegennahme e<strong>in</strong>er <strong>Verpflichtungserklärung</strong> durch e<strong>in</strong>e Ausländerbehörde ist nicht mit e<strong>in</strong>er<br />

sogenannten Vorabzustimmung im Visaverfahren gleichzusetzen.<br />

Verpflichtungsumfang<br />

Zum Lebensunterhalt im S<strong>in</strong>ne des § 68 Abs. 1 AufenthG zählen:<br />

- Ernährung,<br />

- Wohnung,<br />

- Bekleidung und andere Grundbedürfnisse des täglichen Lebens (z. B. Körperpflege),<br />

- Versorgung im Krankheitsfall und bei Pflegebedürftigkeit.<br />

Die <strong>Verpflichtungserklärung</strong> ist grundsätzlich gegenüber der Ausländerbehörde abzugeben, die für<br />

den vorgesehenen Aufenthaltsort des Ausländers/der Ausländer<strong>in</strong> im Bundesgebiet zuständig<br />

ist. Sofern der E<strong>in</strong>ladende <strong>in</strong> dem Bereich e<strong>in</strong>er anderen Ausländerbehörde wohnt, nimmt diese<br />

die <strong>Verpflichtungserklärung</strong> entgegen und leitet sie unverzüglich der zuständigen Ausländerbehörde<br />

zu.<br />

Folgende Unterlagen müssen vorgelegt werden:<br />

- E<strong>in</strong>kommensnachweise der letzten 3 Monate, Besche<strong>in</strong>igung des Steuerberaters bei Selbständigen<br />

oder Bankbürgschaft<br />

- Mietvertrag bzw. Eigentumsnachweis<br />

- Krankenversicherungsnachweis für den Besuch


- 2 -<br />

Prüfungsumfang<br />

Die Ausländerbehörde prüft bei der Entgegennahme der <strong>Verpflichtungserklärung</strong> folgende Kriterien:<br />

- Identität des E<strong>in</strong>ladenden (Vorlage des Passes oder Personalausweises),<br />

- f<strong>in</strong>anzielle Leistungsfähigkeit (sog. Bonität) des E<strong>in</strong>ladenden.<br />

Bei e<strong>in</strong>em Gewerbetreibenden, der noch über ke<strong>in</strong>e Bilanzunterlagen verfügt, reicht e<strong>in</strong>e steuerliche<br />

Unbedenklichkeitsbesche<strong>in</strong>igung des F<strong>in</strong>anzamtes aus.<br />

Bei Sozialhilfebezug (auch ergänzende Sozialhilfe) kann ke<strong>in</strong>e <strong>Verpflichtungserklärung</strong> entgegengenommen<br />

werden.<br />

Ohne die Prüfung der Bonität s<strong>in</strong>d die Ausländerbehörden nicht verpflichtet, e<strong>in</strong>e <strong>Verpflichtungserklärung</strong><br />

entgegenzunehmen. Die Ausländerbehörde muss objektiv zu dem Ergebnis kommen, dass<br />

der E<strong>in</strong>ladende über ausreichende f<strong>in</strong>anzielle Mittel verfügt, um im Bedarfsfall se<strong>in</strong>er Haftungspflicht<br />

aus der <strong>Verpflichtungserklärung</strong> nachkommen zu können.<br />

- Nachweis ausreichenden Wohnraums (Mietvertrag, bei Eigentum reicht der Kaufvertrag.)<br />

- Krankenversicherung für den Besucher (E<strong>in</strong>e Reisekrankenversicherung für die Aufenthaltsdauer<br />

im Bundesgebiet ist ausreichend.)<br />

Gültigkeitsdauer der <strong>Verpflichtungserklärung</strong><br />

Die Gültigkeitsdauer wird <strong>in</strong> der <strong>Verpflichtungserklärung</strong> e<strong>in</strong>getragen. Dabei kann z.B. die Formulierung<br />

„Gilt für drei Monate ab E<strong>in</strong>reise“ oder e<strong>in</strong> konkret benannter Zeitraum angegeben werden.<br />

Die Gültigkeit der <strong>Verpflichtungserklärung</strong> soll jedoch sechs Monate nicht überschreiten.<br />

Formular der <strong>Verpflichtungserklärung</strong><br />

Die <strong>Verpflichtungserklärung</strong> wird immer schriftlich abgegeben und zwar auf e<strong>in</strong>em bundese<strong>in</strong>heitlich<br />

vorgeschriebenen Formular.<br />

Ist die <strong>Verpflichtungserklärung</strong> zur Vorlage <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Visaverfahren bestimmt und ist sie gegenüber<br />

e<strong>in</strong>er Ausländerbehörde abgegeben worden, hat der Ausländer das Orig<strong>in</strong>al der <strong>Verpflichtungserklärung</strong><br />

bei der zuständigen deutschen Botschaft mit dem Visaantrag vorzulegen. Wird das Visum<br />

erteilt, händigt die deutsche Botschaft dem Ausländer das entwertete Orig<strong>in</strong>al der <strong>Verpflichtungserklärung</strong><br />

zum Zweck der Vorlage bei der Grenzbehörde im Rahmen des Grenzübertritts aus.<br />

Gebühr<br />

Die <strong>Verpflichtungserklärung</strong> kostet 25,00 €.<br />

Ansprechpartner/<strong>in</strong> beim Landratsamt <strong>Lichtenfels</strong><br />

Herr Edmund Welsch, Zimmer 259, Tel. 09571 / 18-235<br />

Frau Claudia Yartas, Zimmer 259, Tel. 09571 / 18-136<br />

E-Mail: lra@landkreis-lichtenfels.de


- 3 -<br />

§ 12 Abs. 2 Satz 1 AufenthG<br />

(2) Das Visum und die Aufenthaltserlaubnis können mit Bed<strong>in</strong>gungen erteilt und verlängert werden.<br />

§ 68 AufenthG<br />

(1) Wer sich der Ausländerbehörde oder e<strong>in</strong>er Auslandsvertretung gegenüber verpflichtet hat, die<br />

Kosten für den Lebensunterhalt e<strong>in</strong>es Ausländers zu tragen, hat sämtliche öffentliche Mittel zu<br />

erstatten, die für den Lebensunterhalt des Ausländers e<strong>in</strong>schließlich der Versorgung mit Wohnraum<br />

und der Versorgung im Krankheitsfalle und bei Pflegebedürftigkeit aufgewendet werden,<br />

auch soweit die Aufwendungen auf e<strong>in</strong>em gesetzlichen Anspruch des Ausländers beruhen.<br />

Aufwendungen, die auf e<strong>in</strong>er Beitragsleistung beruhen, s<strong>in</strong>d nicht zu erstatten.<br />

(2) Die Verpflichtung nach Absatz 1 Satz 1 bedarf der Schriftform. Sie ist nach Maßgabe des Verwaltungsvollstreckungsgesetzes<br />

vollstreckbar. Der Erstattungsanspruch steht der öffentlichen<br />

Stelle zu, die die öffentlichen Mittel aufgewendet hat.<br />

(3) Die Auslandsvertretung unterrichtet unverzüglich die Ausländerbehörde über e<strong>in</strong>e Verpflichtung<br />

nach Absatz 1 Satz 1.<br />

(4) Die Ausländerbehörde unterrichtet, wenn sie Kenntnis von der Aufwendung nach Absatz 1 zu<br />

erstattender öffentlicher Mittel erlangt, unverzüglich die öffentliche Stelle, der der Erstattungsanspruch<br />

zusteht, über die Verpflichtung nach Absatz 1 Satz 1 und erteilt ihr alle für die Geltendmachung<br />

und Durchsetzung des Erstattungsanspruches erforderlichen Auskünfte. Der<br />

Empfänger darf die Daten nur zum Zwecke der Erstattung der für den Ausländer aufgewendeten<br />

öffentlichen Mittel sowie der Versagung weiterer Leistungen verwenden.

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