München, den 03.07.06 Zwölf Monate M:access ... - Börse München
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Presseinformation<br />
<strong>München</strong>, <strong>den</strong> <strong>03.07.06</strong><br />
<strong>Zwölf</strong> <strong>Monate</strong> M:<strong>access</strong> – ein Zwischenbericht<br />
Mit ihrem am 1. Juli 2005 gestarteten Marktsegment M:<strong>access</strong> untermauert die <strong>Börse</strong><br />
<strong>München</strong> ihren Anspruch als <strong>Börse</strong> für mittelständische Emittenten. Ziel von<br />
M:<strong>access</strong> ist es, Going Public und Being Public für kleinere und mittlere Unternehmen<br />
attraktiver zu gestalten und diese Unternehmensgruppen stärker in <strong>den</strong> Fokus<br />
des Kapitalmarktes zu rücken. Nach einem Jahr sind in dem Segment 15 Unternehmen<br />
aus so unterschiedlichen Sektoren wie Solarenergie, Bau, Finanzdienstleistungen<br />
oder Telekommunikation gelistet. Bei <strong>den</strong> IPOs in M:<strong>access</strong> konnten die<br />
Unternehmen Emissionserlöse zwischen EUR 9 Mio. und EUR 30 Mio. erzielen und<br />
so ihre Eigenkapitalbasis nachhaltig stärken. Die durchschnittliche Marktkapitalisierung<br />
der Unternehmen betrug per 30. Juni 2006 rd. EUR 56 Mio.. Mit dem <strong>Börse</strong>ngang<br />
der emQtec AG steht der nächste IPO in M:<strong>access</strong> Anfang Juli 2006 unmittelbar<br />
bevor.<br />
EU-regulierte Märkte<br />
Immer neue Vorschriften des europäischen und deutschen Gesetzgebers weiten die<br />
Zulassungsvoraussetzungen und Folgepflichten für die regulierten Märkte (amtlicher<br />
und Geregelter Markt) erheblich aus. Erleichterungen des Geregelten Marktes fallen<br />
zunehmend weg, da das Brüsseler Kapitalmarktrecht mit seinem Leitbild des international<br />
agieren<strong>den</strong> Konzerns gleichermaßen für <strong>den</strong> amtlichen und Geregelten Markt<br />
gilt. Damit verliert Deutschland faktisch das mittlere gesetzliche Marktsegment mit<br />
seinem für viele mittelständische Unternehmen bislang sachgerechten Regulierungsniveau.<br />
Jüngste Aussagen aus dem Bundesministerium der Finanzen bestätigen dies<br />
und stellen gleichzeitig eine Straffung des <strong>Börse</strong>ngesetzes in Aussicht, die <strong>den</strong> <strong>Börse</strong>n<br />
hier wieder mehr Gestaltungsspielraum verschaffen soll.<br />
Aufgrund der Vielschichtigkeit der deutschen Wirtschaft und der volkswirtschaftlichen<br />
Bedeutung mittelständischer Unternehmen ist die einseitige Ausrichtung der regulierten<br />
Märkte auf Großkonzerne kontraproduktiv. Eine Differenzierung bei Zulassungsvoraussetzungen<br />
und Folgepflichten ist für einen lebendigen und leistungsfähigen<br />
Kapitalmarkt sowie für eine effiziente Eigenkapitalfinanzierung des Mittelstands<br />
jedoch unumgänglich.
M:<strong>access</strong> als mittelständisches Qualitätssegment<br />
M:<strong>access</strong> ist daher als segmentübergreifender Markt konzipiert, der sowohl Emittenten<br />
des Freiverkehrs wie auch Emittenten der regulierten Märkte offen steht. Die Anforderungen<br />
an Zulassung und Folgepflichten sind so differenziert, dass jedes Unternehmen<br />
das jeweils passende Umfeld fin<strong>den</strong> kann. Durch die Ausgestaltung des Regelwerks<br />
ist ein sinnvoller Ausgleich zwischen dem Interesse des Emittenten an realistischen<br />
Folgepflichten und dem Interesse der Anleger nach Publizität und Transparenz<br />
begründet.<br />
M:<strong>access</strong> wendet sich an Emittenten, die es am Kapitalmarkt ernst meinen und mit<br />
dem Markt kommunizieren wollen. Anders als in dem seit Herbst 2005 bestehen<strong>den</strong><br />
Entry Standard der <strong>Börse</strong> Frankfurt wird für die Aufnahme in M:<strong>access</strong> daher vorausgesetzt,<br />
dass der Emittent zumindest einmal eine Produktbeschreibung seiner Aktien<br />
in Form eines Prospekts veröffentlicht hat. Die Diskussion um die Haftungsrisiken bei<br />
öffentlichen Angeboten ohne Prospekt hat <strong>den</strong> Qualitätsanspruch von M:<strong>access</strong> offensichtlich<br />
wer<strong>den</strong> lassen.<br />
Die Folgepflichten einer Notiz in M:<strong>access</strong> gewährleisten im Sinne des Anlegerschutzes<br />
Transparenz und Publizität. Sie orientieren sich im Bereich des Freiverkehrs<br />
an <strong>den</strong> gesetzlichen Anforderungen für regulierte Märkte, sind jedoch an ein<br />
für kleinere und mittlere Unternehmen darstellbares Ausmaß angepasst. Statt Ad-hoc<br />
Meldungen auf Deutsch und Englisch sind Corporate News zu publizieren. An Stelle<br />
der Einreichung von testierten Halbjahres- und Quartalsberichten ist ein jährlicher<br />
Emittentenbericht in deutscher Sprache auf der website des Emittenten zu veröffentlichen.<br />
Der Jahresabschluss kann nach HGB erstellt wer<strong>den</strong>, ein Konzernabschluss<br />
nach IFRS ist nicht erforderlich. Insiderverzeichnisse müssen nicht geführt wer<strong>den</strong>.<br />
Mit diesen „abgespeckten“ und praxisorientierten Folgepflichten ist M:<strong>access</strong>, gerade<br />
im Bereich Freiverkehr, für neue Emittenten attraktiv. So fan<strong>den</strong> die erfolgreichen<br />
M:<strong>access</strong> IPOs der net mobile AG, der Sunline AG und der VIB Vermögen AG sämtlich<br />
im Freiverkehr statt.<br />
Für die regulierten Märkte gelten die gesetzlichen Pflichten unmittelbar. Emittenten,<br />
die darüber hinaus die Anforderungen von M:<strong>access</strong> erfüllen, können sich von <strong>den</strong><br />
Wettbewerbern der regulierten Märkte abheben und von einer verstärkten Aufmerksamkeit<br />
des Kapitalmarkts profitieren. Das von M:<strong>access</strong> geforderte verstärkte Engagement<br />
in der Unternehmenskommunikation ist für Unternehmen, die ihre Aktien als<br />
ein eigenes und selbständig zu vermarktendes Produkt begreift, ohnehin eine<br />
Selbstverständlichkeit. Entsprechend haben sich mit der Hyrican Informationssysteme<br />
AG, der Merkur Bank KGaA und der VEM Aktienbank AG bereits drei Unternehmen<br />
aus dem Geregelten Markt zu einem Upgrade in M:<strong>access</strong> entschlossen.<br />
Emittenten aus <strong>den</strong> regulierten Märkten, die sich aufgrund der Flut kapitalmarktrechtlicher<br />
Regulierung aus Brüssel und Berlin neu orientieren, bietet M:<strong>access</strong> zudem<br />
eine Alternative zum Going Private. Deswegen wird die <strong>Börse</strong> <strong>München</strong> einem von<br />
der Gesellschaft gewünschten Downgrade grundsätzlich statt geben, wenn eine Notiz<br />
in M:<strong>access</strong> erfolgt. Durch dieses in der juristischen Fachliteratur bereits mehrfach<br />
begrüßte Angebot soll dem Trend zum Going Private begegnet wer<strong>den</strong>, der weder<br />
<strong>den</strong> freien Aktionären noch dem Kapitalmarkt insgesamt zuträglich ist. Mit dem Fortbestand<br />
der Notiz im Freiverkehr bleibt die Fungibilität der Anteile erhalten. Aufgrund<br />
der Folgepflichten von M:<strong>access</strong> ist die weitere Transparenz und Publizität im Sinne
des Anlegerschutzes gewährleistet. Die Preisqualität entspricht mit dem Gütesiegel<br />
„<strong>Börse</strong>npreis“ dem Handel in <strong>den</strong> regulierten Märkten. Die Lindner Holding KGaA hat<br />
zum 1. Juni 2006 <strong>den</strong> Amtlichen Mark verlassen bei gleichzeitiger Notizaufnahme in<br />
M:<strong>access</strong> im Bereich Freiverkehr.<br />
Kommunikation mit dem Markt<br />
Die <strong>Börse</strong> <strong>München</strong> dokumentiert auf ihrer website www.boerse-muenchen.de die<br />
Einhaltung der Folgepflichten und die Kapitalmarktkommunikation der Emittenten.<br />
Eine Verlinkung auf die website der Emittenten und die dort veröffentlichten Corporate<br />
News, Emittentenberichte, Jahresabschlüsse und Unternehmenskalender gehört<br />
zum Service der <strong>Börse</strong>. Die Informationsbeschaffung wird Anlegern dadurch<br />
erleichtert. Zusätzlich wer<strong>den</strong> Kursinformationen der Aktien der Emittenten auf der<br />
website der <strong>Börse</strong> <strong>München</strong> realtime veröffentlicht.<br />
Ferner bietet die <strong>Börse</strong> <strong>München</strong> kostenfreie Analystenkonferenzen an, in deren<br />
Rahmen sich die in M:<strong>access</strong> gelisteten Unternehmen präsentieren. Um <strong>den</strong> bundesweiten<br />
Ansatz von M:<strong>access</strong> zu verdeutlichen, fin<strong>den</strong> die M:<strong>access</strong> Analystenkonferenzen<br />
auch in Frankfurt statt. Die Analysten- und Investorenkonferenzen wer<strong>den</strong><br />
von Emittenten, Analysten und Investoren äußerst positiv angenommen.<br />
Ideales Marktumfeld<br />
Eine wesentlich breitere Berichterstattung über die M:<strong>access</strong> Unternehmen in Anleger-<br />
und Nebenwerte-Magazinen sowie deutlich gestiegene Handelsumsätze sind<br />
Folgen dieser Anstrengungen von Emittenten und Emissionsbegleitern. Das Interesse<br />
von Investoren an einer direkten Investition in mittelständische Unternehmen<br />
nimmt spürbar zu. So konnte die Marktkapitalisierung von M:<strong>access</strong> von EUR 248<br />
Mio. zum 1. Juli 2005 auf EUR 834 Mio. zum 30. Juni 2006 gesteigert wer<strong>den</strong>. Für<br />
die in <strong>den</strong> kommen<strong>den</strong> <strong>Monate</strong>n prognostizierten zahlreichen <strong>Börse</strong>ngänge im Freiverkehr<br />
besteht an der <strong>Börse</strong> <strong>München</strong> somit ein ideales Umfeld.<br />
Pressekontakt: Petra Domberger, <strong>Börse</strong> <strong>München</strong>, Lenbachplatz 2a, 80333 <strong>München</strong><br />
Tel.: 089 / 549045-25, Fax: 089 / 549045-31, e-mail: domberger@boerse-muenchen.de