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17 Darstellungsschicht (Schicht 6) - fh-aachen.de Zielinski

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Netzwerktechnik Aachen, <strong>de</strong>n 16.06.03<br />

Stephan <strong>Zielinski</strong><br />

Dipl.Ing Elektrotechnik<br />

Horbacher Str. 116c<br />

52072 Aachen<br />

Tel.: 0241 / <strong>17</strong>4<strong>17</strong>3<br />

zielinski@<strong>fh</strong>-<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />

zielinski.isdrin.<strong>de</strong><br />

<strong>17</strong> <strong>Darstellungsschicht</strong> (<strong>Schicht</strong> 6)<br />

<strong>17</strong>.1 Aufgaben <strong>de</strong>r <strong>Darstellungsschicht</strong><br />

Die Aufgabe <strong>de</strong>r <strong>Darstellungsschicht</strong> besteht darin, die Daten in einer Form darzustellen, die vom<br />

empfangen<strong>de</strong>n Gerät erkannt wird. Um sich dieses Konzept zu ver<strong>de</strong>utlichen, <strong>de</strong>nken Sie an zwei<br />

Personen, die verschie<strong>de</strong>ne Sprachen<br />

sprechen. Die einzige Art, sich zu<br />

verständigen, besteht darin, dass eine<br />

dritte Person als Dolmetscher fungiert.<br />

Die <strong>Darstellungsschicht</strong> dient als<br />

Dolmetscher für Geräte, die über ein<br />

Netzwerk kommunizieren.<br />

Die <strong>Darstellungsschicht</strong>, erfüllt drei<br />

Hauptfunktionen. Diese sind:<br />

• Datenformatierung (Darstellung)<br />

• Datenverschlüsselung<br />

• Datenkompression<br />

<strong>17</strong>.2 Funktionsweise <strong>de</strong>r <strong>Darstellungsschicht</strong><br />

Nach<strong>de</strong>m die <strong>Darstellungsschicht</strong> die Daten<br />

von <strong>de</strong>r Anwendungsschicht empfangen hat,<br />

wen<strong>de</strong>t sie eine o<strong>de</strong>r alle ihre Funktionen auf<br />

die Daten an, bevor sie sie an die<br />

Sitzungsschicht sen<strong>de</strong>t. An <strong>de</strong>r<br />

Empfängerstation nimmt die<br />

<strong>Darstellungsschicht</strong> die Daten von <strong>de</strong>r<br />

Sitzungsschicht entgegen und führt die<br />

erfor<strong>de</strong>rlichen Funktionen aus, bevor sie die<br />

Daten an die Anwendungsschicht weiterleitet.<br />

Um die Funktionsweise <strong>de</strong>r Datenformatierung<br />

zu verstehen, stellen Sie sich zwei ungleiche<br />

Systeme vor. Das erste System verwen<strong>de</strong>t für<br />

die Bildschirmdarstellung von Zeichen <strong>de</strong>n<br />

Exten<strong>de</strong>d Binary Co<strong>de</strong>d Decimal Interchange<br />

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Netzwerktechnik Dipl.-Ing- Stephan <strong>Zielinski</strong><br />

Co<strong>de</strong> (EBCDIC), das zweite System <strong>de</strong>n American Standard Co<strong>de</strong> Internet Interchange (ASCII).<br />

(Hinweis: Die meisten PCs arbeiten mit ASCII, während Mainframe-Computer traditionellerweise<br />

EBCDIC einsetzen.) <strong>Schicht</strong> 6 übernimmt die Übersetzung zwischen diesen bei<strong>de</strong>n<br />

unterschiedlichen Co<strong>de</strong>-Typen.<br />

<strong>17</strong>.3 Standards <strong>de</strong>r <strong>Darstellungsschicht</strong><br />

<strong>17</strong>.3.1 Grafikformate<br />

Über <strong>Schicht</strong> 6-Standards wird auch die Darstellung von Grafikbil<strong>de</strong>rn festgelegt. Die folgen<strong>de</strong>n<br />

drei Standards gehören auch dazu:<br />

• PICT - Bildformat, das für die Übertragung von QuickDraw-Grafiken zwischen Programmen<br />

auf <strong>de</strong>m MAC-Betriebssystem verwen<strong>de</strong>t wird<br />

• TIFF - Format für Bit-Map-Grafiken mit hoher Auflösung<br />

• JPEG - Format <strong>de</strong>r Joint Photographic Experts Group<br />

<strong>17</strong>.3.2 Audio und Filmformate<br />

Über weitere <strong>Schicht</strong> 6-Standards wird die Darstellung von Audiodaten und Filmen festgelegt.<br />

Dazu gehören u. a. die folgen<strong>de</strong>n Standards:<br />

• MIDI - (Musical Instrument Digital Interface) für digitalisierte Musik<br />

• MPEG - (Motion Picture Experts Group) Standard für die Kompression und Kodierung von<br />

bewegten Vi<strong>de</strong>odarstellungen für CDs, digitale Speicherung und Bitraten von bis zu<br />

1,5 Mbit/s.<br />

• QuickTime - Standard für Audio- und Vi<strong>de</strong>odaten für Programme auf einem MAC-<br />

Betriebssystem<br />

ASCII und EBCDIC wer<strong>de</strong>n für das Formatieren von Text eingesetzt. ASCII-Textdateien enthalten<br />

nur Zeichen und keinerlei aufwendige Formatierungsbefehle, wie sie von<br />

Textverarbeitungsprogrammen auf ein Dokument angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Ein Beispiel für eine<br />

Anwendung, die Textdateien verwen<strong>de</strong>t und erstellt ist Notepad. Textdateien haben üblicherweise<br />

die Erweiterung .txt. EBCDIC ist ASCII sehr ähnlich, da auch hier keinerlei aufwendige<br />

Formatierung verwen<strong>de</strong>t wird. Der Hauptunterschied zwischen diesen bei<strong>de</strong>n Co<strong>de</strong>s besteht darin,<br />

dass EBCDIC vorwiegend auf Mainframe-Computern eingesetzt wird, während ASCII auf PCs<br />

verwen<strong>de</strong>t wird.<br />

Ein weiteres gängiges Dateiformat ist das Binärformat. In Binärdateien sind speziell codierte Daten<br />

enthalten, die nur von bestimmten Software-Anwendungen gelesen wer<strong>de</strong>n können. Programme<br />

wie FTP verwen<strong>de</strong>n Binärdateien, um Daten zu übertragen.<br />

Netzwerke arbeiten mit vielen verschie<strong>de</strong>nen Dateitypen. In einem vorangegangenen Abschnitt<br />

wur<strong>de</strong>n Grafikdateiformate kurz angesprochen. Im Internet wer<strong>de</strong>n zwei Dateiformate für die<br />

Grafikdarstellung verwen<strong>de</strong>t: Graphic Interchange Format (GIF) und Joint Photographic Experts<br />

Group (JPEG). Je<strong>de</strong>r Computer mit einem Leser für die Dateiformate GIF und JPEG kann diese<br />

Dateitypen lesen. Der Computer-Typ spielt dabei keine Rolle.<br />

Leser sind Softwareprogramme, die Grafiken eines bestimmten Dateityps darstellen können.<br />

Einige Programme können verschie<strong>de</strong>ne Grafiktypen lesen und Dateien von einem Typ in einen<br />

an<strong>de</strong>ren konvertieren. Web-Browser können Grafikdateien in einem dieser bei<strong>de</strong>n Formate<br />

darstellen, ohne dafür zusätzliche Software zu benötigen.<br />

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<strong>17</strong>.3.3 Beispiele für Formate<br />

Ein weiteres Beispiel für eine Binärdatei ist das Multimedia-Dateiformat, das Audio-, Musik- und<br />

Vi<strong>de</strong>odaten speichern kann. Audiodateien weisen im Allgemeinen eine <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n<br />

Betriebsarten auf: Sie können erst vollständig heruntergela<strong>de</strong>n und anschließend abgespielt<br />

wer<strong>de</strong>n, o<strong>de</strong>r sie können während <strong>de</strong>s Abspielvorgangs heruntergela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Das zweite<br />

Verfahren wird als Streaming Audio bezeichnet. Windows verwen<strong>de</strong>t das WAV-Format für Audiound<br />

das AVI-Format für Dateien mit bewegten Bil<strong>de</strong>rn. Zu <strong>de</strong>n gängigeren Vi<strong>de</strong>oformaten gehören<br />

MPEG, MPEG2 und Macintosh QuickTime.<br />

Ein weiteres Beispiel für einen Dateiformattyp ist die Markup-Sprache. Dieses Format dient als ein<br />

Satz von Anweisungen, die einem Web-Browser Befehle für die Darstellung und Verwaltung von<br />

Dokumenten geben. Die Hypertext Markup Language (HTML) ist die Sprache <strong>de</strong>s Internets. Über<br />

HTML-Anweisungen wird einem Browser mitgeteilt, ob er Text o<strong>de</strong>r einen Hyperlink auf eine<br />

an<strong>de</strong>re URL darstellen soll. HTML ist keine Programmiersprache, son<strong>de</strong>rn ein Satz von<br />

Anweisungen für die Darstellung einer Seite.<br />

<strong>17</strong>.4 Verschlüsselung und Kompression<br />

<strong>Schicht</strong> 6 ist für die Datenverschlüsselung zuständig Durch die Datenverschlüsselung wer<strong>de</strong>n die<br />

Informationen während <strong>de</strong>r Übertragung geschützt. Bei Finanztransaktionen (z. B. bei <strong>de</strong>r<br />

Übermittlung von Kreditkartendaten) wird die Verschlüsselung zum Schutz sensibler Daten bei<br />

<strong>de</strong>ren Übertragung über das Internet eingesetzt. Ein Schlüssel wird für das Verschlüsseln <strong>de</strong>r<br />

Daten an <strong>de</strong>r Quelle und für das anschließen<strong>de</strong> Entschlüsseln <strong>de</strong>r Daten am Ziel eingesetzt<br />

Die <strong>Darstellungsschicht</strong> ist darüber hinaus für die Kompression von Dateien verantwortlich. Die<br />

Kompression erfolgt über Algorithmen (komplexe mathematische Formeln), mit <strong>de</strong>nen die Größe<br />

<strong>de</strong>r Datei reduziert wird. Der Algorithmus durchsucht die Datei nach sich wie<strong>de</strong>rholen<strong>de</strong>n Bit-<br />

Mustern und ersetzt diese durch ein Token. Bei einem Token han<strong>de</strong>lt es sich um ein wesentlich<br />

kürzeres Bit-Muster, das das längere Muster repräsentiert. Dies lässt sich vergleichen mit einem<br />

Spitznamen (z. B. Kati), <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Token entspricht, und seiner Beziehung zum vollständigen<br />

Vornamen (in diesem Fall Katharina).<br />

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