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Mentales Training - Sonny Jung

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Skript zur Trainer-C-Lizenzausbildung<br />

<strong>Mentales</strong> <strong>Training</strong><br />

<strong>Mentales</strong> <strong>Training</strong><br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

1 METHODEN DES MENTALEN TRAININGS................................................................................... 3<br />

1.1 OBSERVATIVES TRAINING ................................................................................................................ 3<br />

1.2 VERDECKTES WAHRNEHMUNGSTRAINING .......................................................................................... 4<br />

1.3 VERBALES TRAINING ....................................................................................................................... 4<br />

1.4 IDEOMOTORISCHES TRAINING ........................................................................................................... 5<br />

2 MENTALES TRAINING IN DER WETTKAMPFVORBEREITUNG .................................................. 5<br />

3 ENTSPANNUNGSVERFAHREN UND AKTIVIERUNGSMETHODEN............................................. 6<br />

3.1 ATMUNG ........................................................................................................................................ 6<br />

3.2 PROGRESSIVE MUSKELENTSPANNUNG .............................................................................................. 6<br />

3.3 PSYCHOHYGIENE-TRAINING ............................................................................................................. 7<br />

3.4 AKTIV-THERAPIE (ATP)................................................................................................................... 7<br />

3.5 VISUALISIEREN ............................................................................................................................... 8<br />

4 LITERATUR:................................................................................................................................... 9<br />

5 LITERATURTIPS ZUR AUTODIDAKTISCHEN ERARBEITUNG.................................................... 9<br />

verfasst von <strong>Sonny</strong> <strong>Jung</strong>, Lehrwartin (1998) 1


Skript zur Trainer-C-Lizenzausbildung<br />

<strong>Mentales</strong> <strong>Training</strong><br />

Dieses Skript wurde mit der Absicht erstellt den hessischen Trainern der Sportart Taekwondo eine<br />

Hilfestellung zur Durchführung ihrer <strong>Training</strong>sarbeit zu bieten.<br />

Das Skript ist, wie die anderen Skripten der Trainer-C- und Trainer-B-Lizenzausbildung, in ständiger<br />

Bearbeitung. Aktuelle Versionen oder Neuerscheinungen sind zu erfragen bei:<br />

<strong>Sonny</strong> <strong>Jung</strong> (Lehrwartin der HTU)<br />

Goethestr. 33<br />

63543 Neuberg<br />

Tel. / Fax: 06183 3344<br />

e-mail: Mjung50940@aol.com<br />

Anregungen und Kritiken sind erwünscht und bitte auch an o. g. Adresse zu richten.<br />

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie das Recht der<br />

Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form - durch Fotokopie,<br />

Mikrofilm oder ein anderes Verfahren - ohne schriftliche Genehmigung der Verfasserin reproduziert<br />

oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, gespeichert, vervielfältigt oder verbreitet<br />

werden.<br />

© 1998 by Diplom Sportlehrerin <strong>Sonny</strong> <strong>Jung</strong><br />

verfasst von <strong>Sonny</strong> <strong>Jung</strong>, Lehrwartin (1998) 2


Skript zur Trainer-C-Lizenzausbildung<br />

<strong>Mentales</strong> <strong>Training</strong><br />

Im eigentlichen Sinn bezieht sich mentales <strong>Training</strong> auf das lernen von Bewegungsmustern.<br />

Es kann beim Lernen bzw. Perfektionieren von Techniken und taktischen Verhaltensweisen<br />

eingesetzt werden.<br />

Das Mentale <strong>Training</strong> basiert auf der Tatsache, daß allein die Vorstellung einer Bewegung bereits<br />

einen Impuls zur Bewegungsausführung bewirkt.<br />

Eine Bewegungsvorstellung besteht aus einer Verknüpfung von visueller (bildhafter),<br />

kinästhetischer (muskulärer) und sprachlicher Information.<br />

Bsp.: „Abchagi“: mit dem Wort ist sofort das Bild der Technik vor dem inneren Auge und die<br />

kinästhetische Information wie sich die Technik beim Vollzug anfühlt.<br />

1 Methoden des Mentalen <strong>Training</strong>s<br />

1.1 Observatives <strong>Training</strong><br />

= Lernen durch Imitation<br />

Durch gezieltes Beobachten der idealtypischen Bewegung wird die eigene visuelle<br />

Bewegungsvorstellung verbessert.<br />

Observatives <strong>Training</strong> ist gut anwendbar im Techniklernen und -verbessern.<br />

zu berücksichtigen ist:<br />

• Eine gute Qualität der Bewegungsausführung des zu Beobachtenden.<br />

• Eine längere Betrachtungsdauer vertieft den Übungseffekt. (Reihenbilder, Filmschleifen,<br />

mehrfaches Vorführen)<br />

• Ein guter Blickwinkel, gute Entfernung ev. Wechseln des Blickwinkels und der Distanz (Betrachten<br />

von vorn, von der Seite, von hinten).<br />

• Die vorhandene motorische Erfahrung des Beobachters soll dieser in Gedanken mit der<br />

Darbietung der Technik vergleichen. „Was mache ich anders als das mir dargebotene Idealbild?“<br />

• Eine positive emotionale Akzeptanz des Vorführenden fördert beim Lernenden das Lernen.<br />

• Die nicht sichtbaren, doch wichtigen Bewegungsteile müssen nach und nach durch den Trainer<br />

bewußt gemacht werden. (z.B. starker Rückzug des ersten Trittbeines beim Doppelpaltung)<br />

Der Beobachter sollte voll konzentriert sich mit dem Vollzug der Bewegung auseinandersetzen. Er<br />

soll versuchen sich selbst in die Rolle der Ausführenden Person zu versetzen. Dies entspricht auch<br />

dem Ideomotorischen <strong>Training</strong>. Das Mitsprechen bestimmter Schlüsselsequenzen kann das<br />

Obeservative <strong>Training</strong> weiter verstärken.<br />

verfasst von <strong>Sonny</strong> <strong>Jung</strong>, Lehrwartin (1998) 3


Skript zur Trainer-C-Lizenzausbildung<br />

<strong>Mentales</strong> <strong>Training</strong><br />

1.2 Verdecktes Wahrnehmungstraining<br />

Der ideale Bewegungsablauf eines anderen wird sich vorgestellt und in Gedanken beobachtet.<br />

Voraussetzung hierfür ist das Vorhandensein der Vorstellung des perfekten Bewegungsablaufes.<br />

Diese Methode ist effektiv bei der Korrektur bzw. beim Umlernen Fehlerhafter Techniken.<br />

Wichtig ist:<br />

• daß das gedankliche Vorbild der eigenen Konstitution ähnelt. Ein sich vorstellen wie man selbst<br />

die Bewegung ausführt fällt dann leichter.<br />

• daß der Übende sich in einem entspannten Zustand befindet.<br />

• daß die Aufmerksamkeit besonders auf den Rhythmus der Bewegung gelenkt wird. Die Bewegung<br />

wird leicht und mühelos vollzogen. Die Bewegungsakzente optimal gesetzt.<br />

Durch mitsprechen der Bewegung (subvokales <strong>Training</strong>) kann das Üben intensiviert werden.<br />

Es sollte nicht zu lange geübt werden. Mehrmaliges kurzes Üben am Tag ist besser als einmaliges<br />

langes Üben.<br />

1.3 Verbales <strong>Training</strong><br />

Verbales <strong>Training</strong> durch Mitsprechen:<br />

Voraussetzung ist, daß die Bewegung in Begriffe gegliedert ist. Es muß ein klare Wort - Bild -<br />

Vorstellung bestehen.<br />

Es empfiehlt sich eine Verbindung des verbalen <strong>Training</strong>s mit ideomotorischem <strong>Training</strong>, wobei mit<br />

zunehmendem Könnensstand die Verbalisierung reduziert wird.<br />

Bsp.: Tanzen: „rück - vor - cha cha cha ...“<br />

Verbales <strong>Training</strong> mit Selbstbefehlen:<br />

Sie helfen eine Bewegung situationsgerecht zu steuern. Funktionale Bereiche der Bewegung „bei<br />

denen es noch hapert“ werden mit Signalwörtern belegt. Je sicherer die Bewegung beherrscht wird,<br />

desto weniger Selbstbefehle sind nötig.<br />

Wichtig ist, daß bereits richtig automatisierte Bewegungssequenzen nicht unnötig ins Bewußtsein<br />

gerufen werden. Bei geübten Sportlern genügt oft ein Wort als Superzeichen (= Signal) für eine<br />

Abfolge von Schlüsselsequenzen der Bewegung.<br />

z.B. „hoch“ als Befehl zum Hochreißen den Schwungbeines und kräftigen Abdruck des Sprung und<br />

Trittbeines beim Twypen Abchagi.<br />

verfasst von <strong>Sonny</strong> <strong>Jung</strong>, Lehrwartin (1998) 4


Skript zur Trainer-C-Lizenzausbildung<br />

<strong>Mentales</strong> <strong>Training</strong><br />

1.4 ideomotorisches <strong>Training</strong><br />

Basiert auf dem Phänomen, daß das bloße sich Vorstellen von Bewegungshandlungen motorische<br />

Impulse auslöst. In diesem Zusammenhang spricht man auch von ideomotorischen Reaktionen.<br />

Der Übende entspannt sich und stellt sich in allen Einzelheiten die Ausführung der Bewegung vor. Die<br />

Bewegung wird in Gedanken perfekt und mit völliger Sicherheit vollzogen. Die Bewegung läuft leicht<br />

und locker ab. Die Kraftimpulse werden optimal gesetzt. Es ist ein gutes Gefühl die Bewegung so<br />

perfekt auszuführen. Anfang und Schluß sind klar definiert.<br />

Die Bewegung kann in Zeitlupe oder in Einzelsequenzen, die zunächst wiederholt werden oder in<br />

einem bestimmten Rhythmus etc. durchlebt werden. Alles ist möglich. Bestimmte Teilaspekte, die<br />

bisher vernachlässigt wurden (z.B. Schwungbeineinsatz) können besonders ins Bewußtsein gerufen<br />

werden.<br />

Auch hier gilt: nicht zu lange üben, nicht direkt vor Wettkampfbeginn üben, da das <strong>Training</strong><br />

erhebliche konzentrative Kraft verbraucht.<br />

Voraussetzungen:<br />

Ein gewisses Maß an Bewegungserfahrung der zu übenden Bewegung. Die Bewegung muß „gefühlt“<br />

werden können, d.h. visuelles sich Vorstellen der Bewegungsausführung muß mit kinästhetischen<br />

Reafferenzen verbunden werden können. Kinästhetischen Reafferenzen sind Rückmeldungen aus<br />

der Muskulatur wie Stärke der Anspannung, Dehnungszustände, Gelenkwinkelstellungen etc. -> Die<br />

Feinform der Bewegung muß demnach bereits beherrscht werden.<br />

Der Übende muß sich in einer möglichst völligen Entspannung befinden.<br />

2 <strong>Mentales</strong> <strong>Training</strong> in der Wettkampfvorbereitung<br />

Nicht nur Bewegungen, auch Verhaltensweisen und Gefühle können durch mentales <strong>Training</strong><br />

beeinflußt werden.<br />

Genau wie man im entspannten Zustand eine optimale Technik durchleben kann, kann man auch den<br />

optimalen Wettkampf durchspielen.<br />

Die Vorbereitung, das Aufwärmen, die Energie und Spritzigkeit des eigenen Körpers, das Anziehen<br />

der Kampfausrüstung, das Sijak, die eigenen Aktionen und Reaktionen (optimale Angriffe und<br />

Konter). Man kann Zuschauer und Umfeld einfließen lassen, so daß z.B. die Anwesenheit bestimmter<br />

wichtiger Personen (Bundestrainer, Freundin, Eltern) den Kämpfer nicht stört, so daß er sich voll auf<br />

das Turnier konzentrieren kann.<br />

Wichtig ist, daß der Übende sich während der Übung wohl fühlt. Er stellt sich vor gut zu kämpfen, mit<br />

voller Konzentration, klever, spitzig und stark. Es macht ihm Spaß zu kämpfen. Mit der Vorfreude auf<br />

das Turnier soll die Übung beenden werden. Jeder Mensch hat seine individuellen Schlüsselworte,<br />

die ihn in den optimalen Vorstartzustand versetzen.<br />

Wenn bereits vor Turnier Beginn ein starker Konkurrent bekannt ist, kann man sich durch <strong>Mentales</strong><br />

<strong>Training</strong> auf bestimmte Taktiken vorbereiten. Dennoch sollte der Übende immer offen bleiben, falls<br />

verfasst von <strong>Sonny</strong> <strong>Jung</strong>, Lehrwartin (1998) 5


Skript zur Trainer-C-Lizenzausbildung<br />

<strong>Mentales</strong> <strong>Training</strong><br />

die Taktik im Kampf dann nicht aufgeht. Auch beim Mentalen <strong>Training</strong> sollten unvorhergesehene<br />

Dinge eingeplant werden. Z.B. die Einstellung „Auf jede Aktion finde ich die passende Antwort.“<br />

3 Entspannungsverfahren und Aktivierungsmethoden<br />

3.1 Atmung<br />

Basiert auf dem kontrolliert, langsamen Ausatmen. Die Bauchmuskeln werden an diesem langen<br />

Ausatmen beteiligt, das Einatmen passiert von alleine.<br />

Faustregel beim Einatmen bis 3 zählen, beim Ausatmen weiter bis 15 zählen.<br />

Es soll versucht werden die Atmung passiv geschehen zu lassen mit „absichtsloser Absicht“.<br />

Entspannung über die Atmung hilft den Erregungszustand vor dem Start verringern. Sie kann wenige<br />

Sekunden bis 2 Minuten dauern und in nahezu jeder Situation und Position angewandt werden.<br />

Auswirkung (nach Baumann):<br />

• Verbesserte Konzentration auf sich und seine Fähigkeiten<br />

• Erregungsabnahme, Gelassenheit<br />

• Ablenkung von Störungen , Konflikten, unangenehmen Gedanken<br />

• Verbesserung der Vorstellungskraft (z.B. zur Unterstützung von Mentalem <strong>Training</strong>)<br />

• Verbesserte Lernfähigkeit<br />

• Vorbereitung des Einschlafens<br />

• Abbau von Erwartungsängsten (Wettkampf, Prüfung)<br />

• Beruhigung nach einem Schreckerlebnis („Erst einmal durchatmen!“)<br />

3.2 Progressive Muskelentspannung<br />

Entwickelt von Jacobsen 1934. Basiert auf der Beobachtung, daß Angst mit einer Anspannung oder<br />

gar Verkrampfung der Muskulatur einher geht. Behebung der muskulären Verspannung führt zu einer<br />

Beseitigung der Angst. -> Wer locker und gelöst ist kann nicht gleichzeitig ängstlich und verkrampft<br />

sein.<br />

Dauer ca. 15 - 20 Min. Je nach dem, ob die umfangreiche (16 Muskelgruppen umfassende, für<br />

Anfänger geeignete Form) oder die verkürzte (4 - 7 Muskelgruppen umfassende, für Fortgeschrittene<br />

geeignete) Form benutzt wird.<br />

Regeln:<br />

• Konzentration auf die Muskelgruppe<br />

• Anspannung auf ein Signal<br />

• Spannung 5 - 7 Sek. halten<br />

• Entspannen 30 - 50 Sekunden lang auf ein Signal hin<br />

Konzentration auf die Muskelgruppe während der Entspannung<br />

verfasst von <strong>Sonny</strong> <strong>Jung</strong>, Lehrwartin (1998) 6


Skript zur Trainer-C-Lizenzausbildung<br />

<strong>Mentales</strong> <strong>Training</strong><br />

Reihenfolge:<br />

1. Dominante Hand und dominanter Unterarm<br />

2. Dominanter Oberarm<br />

3. Nichtdominante Hand und nichtdominanter Unterarm<br />

4. Nichtdominanter Oberarm<br />

5. Stirn<br />

6. Obere Wangenpartie und Nase<br />

7. Untere Wangenpartie und Kiefer<br />

8. Nacken und Hals<br />

9. Brust, Schulter und obere Rückenpartie<br />

10. Bauchmuskulatur<br />

11. Dominanter<br />

12. Dominanter Unterschenkel<br />

13. Dominanter Fuß<br />

14. Nichtdominanter Oberschenkel<br />

15. Nichtdominanter Unterschenkel<br />

16. Nichtdominanter Fuß<br />

3.3 Psychohygiene-<strong>Training</strong><br />

ist mit dem Autogenen <strong>Training</strong>, welches von Schulz um die Jahrhundertwende von der Hypnose<br />

abgeleitet worden ist, stark verwandt. Das Psychohygiene-<strong>Training</strong> ist ein Atmungs- und<br />

Entspannungstraining, das von Lindemann Anfang der 80er Jahre entwickelt wurde.<br />

Haupt Unterschied: Wärme und Schwere werden nicht suggeriert „Mein rechter Arm ist schwer, ganz<br />

schwer“ sonder die Wärme bzw. Schwere werden passiv erfühlt.<br />

Auswirkung:<br />

• Stressabbau<br />

• Konzentrationssteigerung<br />

• Unterstützung von mentalem <strong>Training</strong><br />

Ablauf:<br />

1. Atemübung<br />

2. Eigengewichtsübung: :“Ich bin vollkommen ruhig und heiter.“ „Ich spüren meinen (dominanten)<br />

Unterarm „ - Verlängerte Ausatmung dorthin fließen lassen - rechter Unterarm entspannt - spürt<br />

Eigengewicht ....<br />

3. Eigenwärmeübung<br />

4. Endübung: Mischung der vorherigen Übungen: Konzentration auf das Körperteil - Gewicht spüren<br />

- Wärme spüren - ruhig und gelassen - trocken und warm ....<br />

3.4 Aktiv-Therapie (ATP)<br />

Von Frester entwickeltes dreiteiliges Entspannungs- und Mobilisationsverfahren.<br />

verfasst von <strong>Sonny</strong> <strong>Jung</strong>, Lehrwartin (1998) 7


Skript zur Trainer-C-Lizenzausbildung<br />

<strong>Mentales</strong> <strong>Training</strong><br />

Entspannung - Aktivierung durch formelhafte Vorsatzbildung (z.B. „Ich bin spritzig und schnell.“) -<br />

Schwunggymnastik<br />

3.5 Visualisieren<br />

Inhalt kann sein:<br />

• Bewegungsabläufe visualisieren: z.B. ideomotorisches <strong>Training</strong><br />

• Visualisieren des idealen Leistungszustandes: z.B.: „Ich bin stark und voller Energie.“<br />

• Visualisieren von Informationen: schwierige Situationen in der Vorstellung simulieren und somit<br />

vorwegnehmen => Tritt die Situation ein ist der Sportler nicht mehr genervt z.B. Hektik vor dem<br />

Start<br />

• Visualisieren von emotionalen Zuständen: Erinnern an positive Gefühle oder Gefühle bei einem<br />

gelungenen Turnier<br />

• Visualisieren von Symbolen: Das Symbol muß eine Eigenschaft verkörpern, die man in der<br />

eigenen Leistung noch mehr ausprägen möchte. z.B. wie ein Mungo mit der Kopra spielt, so spiele<br />

ich mit dem Gegner.<br />

• Als ob Visualisieren: Man schlüpft in eine andere Gestalt, denkt und fühlt wie sie und versetzt sich<br />

vollkommen in sie hinein. z.B. Den Topspin wie Steffi Graf spielen.<br />

• Visualisieren von Metaphern: z.B. zur Unterstützung der korrekten Ausholbewegung beim<br />

Tennisaufschlag: Schläger in den Rucksack stecken oder Rückenkratzen oder eine Wolke vom<br />

Himmel schlagen.<br />

mögliche Formen:<br />

subjektive Visualisierung: man selbst ist Darsteller<br />

objektive Visualisierung: man ist Beobachter seiner selbst<br />

wichtig:<br />

1. Vor der Visualisierung zunächst mit einer der vorgenannten Übungen Entspannen.<br />

2. Visualisieren ohne Erwartungen: Negative Gedanken, Erfolgserwartungen müssen ausbleiben<br />

3. Visualisieren in der Gegenwartsform<br />

4. Der Weg ist das Ziel: Nicht visualisieren was man erreichen will, sondern was man tun will. Wenn<br />

der Weg richtig ist wird das Ziel automatisch erreicht.<br />

5. Alle Sinne einbeziehen: Gedanken, Gefühle (taktil, kinästhetisch, etc.), Erlebnisse (Geräusche,<br />

Geruch...)<br />

6. Positives Visualisieren: Die perfekte Ausführung mit positiven Gefühlen und voller Sicherheit<br />

durchleben. Negative Formulierungen (z.B. Ich werden nicht Verlieren ..) vermeiden.<br />

7. häufiges kurzes Visualisieren (3 - 5 Minuten) mehrmals am Tag ist effektiver als eine lange<br />

Sitzung.<br />

verfasst von <strong>Sonny</strong> <strong>Jung</strong>, Lehrwartin (1998) 8


Skript zur Trainer-C-Lizenzausbildung<br />

<strong>Mentales</strong> <strong>Training</strong><br />

4 Literatur:<br />

S. Baumann: Psychologie im Sport Meyer u. Meyer Verlag Aachen 2. Auflage 1998, ISBN 3-89124-<br />

452-5<br />

5 Literaturtips zur autodidaktischen Erarbeitung<br />

I. Sonnenschein: Das Kölner Psychoregulationstraining, bps Verlag Jürgen R. Nisch u. Dieter<br />

Hackfort c/o Psychologisches Institut der Deutschen Sporthochschule, 2 Auflage 1985, ISBN 3-<br />

922386-19-9<br />

R. M. Suinn: Übungsbuch für <strong>Mentales</strong> <strong>Training</strong> - In sieben Schritten zur sportlichen Höchstleistung,<br />

Verlag Hans Huber Bern-Stuttgart-Toronto<br />

verfasst von <strong>Sonny</strong> <strong>Jung</strong>, Lehrwartin (1998) 9

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