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Scrum in Projekten an der FH Salzburg - Frick-Web

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<strong>Scrum</strong> <strong>in</strong> <strong>Projekten</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong> <strong>Salzburg</strong><br />

BACHELORARBEIT 2<br />

StudentIn Matthias <strong>Frick</strong>, 0810601010<br />

BetreuerIn DI Brigitte Jell<strong>in</strong>ek<br />

<strong>Salzburg</strong>, am 01. Juli 2011


i<br />

Eidesstattliche Erklärung<br />

Ich erkläre hiermit eidesstattlich, dass ich die vorliegende Bachelorarbeit selbständig und ohne<br />

fremde Hilfe verfasst, und ke<strong>in</strong>e <strong>an</strong><strong>der</strong>en als die <strong>an</strong>gegeben Quellen und Hilfsmittel benutzt habe.<br />

Weiters versichere ich hiermit, dass ich die den benutzten Quellen wörtlich o<strong>der</strong> <strong>in</strong>haltlich<br />

entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe.<br />

Die Arbeit wurde bisher <strong>in</strong> gleicher o<strong>der</strong> ähnlicher Form ke<strong>in</strong>er <strong>an</strong><strong>der</strong>en Prüfungskommission we<strong>der</strong><br />

im In- noch im Ausl<strong>an</strong>d vorgelegt und auch nicht veröffentlicht.<br />

Datum: 01. Juli 2011<br />

Unterschrift


ii<br />

Kurzfassung<br />

Vor- und Zuname:<br />

Institution:<br />

Studieng<strong>an</strong>g:<br />

Titel <strong>der</strong> BA:<br />

Begutachter:<br />

Matthias <strong>Frick</strong><br />

<strong>FH</strong> <strong>Salzburg</strong><br />

Bachelor MultiMediaTechnology<br />

<strong>Scrum</strong> <strong>in</strong> <strong>Projekten</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong> <strong>Salzburg</strong><br />

DI Jell<strong>in</strong>ek Brigitte<br />

Die Bachelorarbeit befasst sich mit <strong>der</strong> Thematik ”<br />

<strong>Scrum</strong> <strong>in</strong> <strong>Projekten</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong> <strong>Salzburg</strong>“. Im<br />

Speziellen wird auf die Forschungsfrage ”<br />

Wie k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz von <strong>Scrum</strong> <strong>in</strong> <strong>Projekten</strong> <strong>der</strong> Studiengänge<br />

Multimedia Art und Multimedia Technology, <strong>an</strong> <strong>der</strong> Fachhochschule <strong>Salzburg</strong>, s<strong>in</strong>nvoll<br />

funktionieren?“ e<strong>in</strong>geg<strong>an</strong>gen. Zuerst wird <strong>Scrum</strong> gemäß <strong>der</strong> Literatur erläutert und <strong>in</strong>terpretiert.<br />

Hierbei werden die unterschiedlichen Ausführungen verschiedener Autoren mite<strong>in</strong><strong>an</strong><strong>der</strong> verglichen<br />

und Unterschiede aufgezeigt. Anschließend wird mithilfe von zwei durchgeführten Interviews mit<br />

<strong>Scrum</strong>-ExpertInnen die Situation im Bezug auf <strong>Scrum</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> Fachhochschule <strong>Salzburg</strong> <strong>an</strong>alytisch<br />

diskutiert und dargestellt. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Fahrtenpl<strong>an</strong><br />

für zukünftige Studierende und Lehrende festgehalten. Die Vorg<strong>an</strong>gsweise <strong>in</strong> diesem Fahrtenpl<strong>an</strong><br />

spiegelt die Be<strong>an</strong>twortung <strong>der</strong> Fragestellung wi<strong>der</strong>. Mit e<strong>in</strong>em Fazit wird diese Bachelorarbeit<br />

abgeschlossen.<br />

<strong>Scrum</strong>, <strong>FH</strong>S-Projekte, Prozessablauf, Projektm<strong>an</strong>agement, Multimedia Art, Multimedia Technology<br />

Abstract<br />

This bachelor thesis is about ”<br />

<strong>Scrum</strong> <strong>in</strong> projects at the University of Applied Sciences <strong>Salzburg</strong>“.<br />

In particular the follow<strong>in</strong>g research question should be <strong>an</strong>swered: ”<br />

How could <strong>Scrum</strong> be used <strong>in</strong><br />

projects of the study courses Multimedia Art <strong>an</strong>d Multimedia Technology at the University of<br />

Applied Sciences <strong>in</strong> a reasonable way?“. First of all <strong>Scrum</strong> is def<strong>in</strong>ed <strong>an</strong>d expla<strong>in</strong>ed by the me<strong>an</strong>s<br />

of specialized literature. By do<strong>in</strong>g so the vary<strong>in</strong>g expl<strong>an</strong>ations from different authors are compared<br />

to each other <strong>an</strong>d the differences are po<strong>in</strong>ted out. Afterwards two <strong>in</strong>terviews with <strong>Scrum</strong> experts<br />

<strong>an</strong>alytically discusses <strong>an</strong>d presents the situation consi<strong>der</strong><strong>in</strong>g <strong>Scrum</strong> at the Univesity fo Applied<br />

Sciences <strong>Salzburg</strong>. The opta<strong>in</strong>ed results of these <strong>in</strong>terviews are developed <strong>in</strong>to a schedule for future<br />

reference for both students <strong>an</strong>d teachers. This will serve as a reflection of the research question<br />

<strong>an</strong>d will be the conclusion of this bachelor thesis.<br />

<strong>Scrum</strong>, projects at the University of Applied Sciences <strong>Salzburg</strong>, process operation, project m<strong>an</strong>agement,<br />

Multimedia Art, Multimedia Technology


INHALTSVERZEICHNIS<br />

iii<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Abkürzungsverzeichnis 1<br />

1 E<strong>in</strong>leitung 2<br />

1.1 Relev<strong>an</strong>z . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

1.2 Forschungsgebiet und Ziel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

1.3 Aufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

2 <strong>Scrum</strong> 4<br />

2.1 <strong>Scrum</strong> - Allgeme<strong>in</strong>es . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2.1.1 Def<strong>in</strong>ition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2.1.2 Geschichtliche Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2.2 <strong>Scrum</strong> - Rollen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

2.2.1 <strong>Scrum</strong> Master . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

2.2.2 Product Owner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

2.2.3 Entwicklerteam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

2.2.4 Sonstige Rollen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

2.3 <strong>Scrum</strong> - Voraussetzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

2.3.1 Teamgröße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

2.3.2 Teammitglie<strong>der</strong> & Teamfähigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

2.3.3 Infrastruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

2.3.4 Cont<strong>in</strong>uous Integration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

2.4 <strong>Scrum</strong> - Hilfreiches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

2.4.1 Pair Programm<strong>in</strong>g . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

2.4.2 Test Driven Development . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

2.4.3 Story Driven Development . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

2.5 <strong>Scrum</strong> - Artefakte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

2.5.1 Product Backlog . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

2.5.2 Spr<strong>in</strong>t Backlog . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

2.5.3 Release-Burndown . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

2.5.4 Spr<strong>in</strong>t-Burndown . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

2.6 <strong>Scrum</strong> - Timeboxen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

2.6.1 Release-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

2.6.2 Spr<strong>in</strong>t-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

2.6.3 Spr<strong>in</strong>t . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

2.6.4 Daily-<strong>Scrum</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

2.6.5 Spr<strong>in</strong>t Review . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

2.6.6 Spr<strong>in</strong>t Retrospektive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

2.7 <strong>Scrum</strong> - Zyklus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23


INHALTSVERZEICHNIS<br />

iv<br />

3 <strong>Scrum</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> Fachhochschule <strong>Salzburg</strong> 25<br />

3.1 Gegebenheiten <strong>an</strong> <strong>der</strong> Fachhochschule <strong>Salzburg</strong> (<strong>FH</strong>S) . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

3.1.1 Projekttypen durch Ausbildungsschwerpunkte . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

3.1.2 Projekttypen nach Abläufen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

3.1.3 Projektumf<strong>an</strong>g . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

3.1.4 Potenzielle <strong>Scrum</strong>-Projekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

3.1.5 Vorwissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

3.1.6 H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse und Ablenkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

3.1.7 Entlohnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

3.2 <strong>Scrum</strong> - Rollen - Situation <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

3.2.1 <strong>Scrum</strong> Master . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

3.2.2 Product Owner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

3.2.3 Entwicklerteam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

3.2.4 Sonstige Rollen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

3.3 <strong>Scrum</strong> - Voraussetzungen - Situation <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

3.3.1 Teamgröße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

3.3.2 Teammitglie<strong>der</strong> & Teamfähigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />

3.3.3 Infrastruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

3.4 <strong>Scrum</strong> - Hilfreiches - Situation <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />

3.5 <strong>Scrum</strong> - Artefakte - Situation <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />

3.6 <strong>Scrum</strong> - Timeboxen - Situation <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />

3.6.1 Release-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />

3.6.2 Spr<strong>in</strong>t-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />

3.6.3 Spr<strong>in</strong>t . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />

3.6.4 Daily-<strong>Scrum</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />

3.6.5 Spr<strong>in</strong>t Review . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />

3.6.6 Spr<strong>in</strong>t Retrospektive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />

4 Fahrtenpl<strong>an</strong> 51<br />

4.1 Ideale Vari<strong>an</strong>te . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />

4.2 Kompromiss-Vari<strong>an</strong>te . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />

5 Fazit 59<br />

Literatur 60<br />

Abbildungsverzeichnis 63<br />

Tabellenverzeichnis 64


INHALTSVERZEICHNIS<br />

v<br />

A Interviews A-1<br />

A.1 Interview mit Frau Je<strong>an</strong>ny Gucher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A-1<br />

A.2 Interview mit Herrn Stef<strong>an</strong> R<strong>an</strong>delshofer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A-6<br />

B E-Mails B-1


ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 1<br />

Abkürzungsverzeichnis<br />

bzw. beziehungsweise<br />

D.h. Das heißt<br />

DPM Design- & Produktm<strong>an</strong>agement<br />

<strong>FH</strong> Fachhochschule<br />

<strong>FH</strong>S Fachhochschule <strong>Salzburg</strong><br />

ITS Informationstechnik & System-M<strong>an</strong>agement<br />

MMA Multimedia Art<br />

MMT Multimedia Technology<br />

PP Pair Programm<strong>in</strong>g<br />

SDD Story-Driven-Development<br />

TDD Test-Driven-Development<br />

vgl. vergleiche<br />

z.B. zum Beispiel


1 EINLEITUNG 2<br />

1 E<strong>in</strong>leitung<br />

While work<strong>in</strong>g on a SCRUM development team is <strong>in</strong>tense, developers are rewarded by high team<br />

”<br />

spirit, a deep sense of accomplishment, <strong>an</strong>d a feel<strong>in</strong>g that development c<strong>an</strong> be <strong>an</strong> enjoyable <strong>an</strong>d<br />

satisfy<strong>in</strong>g experience.“ (Schwaber 1997, S. 21)<br />

1.1 Relev<strong>an</strong>z<br />

Das Agile M<strong>an</strong>ifest dient nun schon seit zehn Jahren (St<strong>an</strong>d: 02.05.2011) als wichtiger Anhaltspunkt<br />

bei <strong>der</strong> Entwicklung von Software-<strong>Projekten</strong> und ver<strong>an</strong>kert <strong>Scrum</strong> als e<strong>in</strong>e essentielle agile<br />

Entwicklungsmethode (vergleiche (vgl.) Abschnitt 2.1.2). Dies verdeutlicht, dass sich agile Entwicklungsmethoden<br />

etabliert haben und unverzichtbar s<strong>in</strong>d. Dabei ist <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e das Vorgehensmodell<br />

<strong>Scrum</strong> nicht mehr aus dem Prozess <strong>der</strong> Software Entwicklung wegzudenken. Laut Frau<br />

Gucher ist <strong>Scrum</strong> mittlerweile die ”<br />

State-of-the-art“-Methode geworden, um Software-Projekte zu<br />

m<strong>an</strong>agen und zu steuern (vgl. A.1, Zeile 16ff). Neben <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung von ExpertInnen wie Frau Gucher<br />

spricht auch <strong>der</strong> verstärkte E<strong>in</strong>satz dieses Vorgehensmodell für die Aktualität und Relev<strong>an</strong>z<br />

dieser Thematik (West & Gr<strong>an</strong>t 2010, S. 2). Unternehmen wie beispielsweise Microsoft, Oracle<br />

o<strong>der</strong> Yahoo setzen ebenfalls <strong>Scrum</strong> e<strong>in</strong> (Sixtensson 2011, S. 15). <strong>Scrum</strong> k<strong>an</strong>n aber nicht nur im<br />

professionellen Arbeitsumfeld beziehungsweise (bzw.) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Industrie e<strong>in</strong>gesetzt werden, son<strong>der</strong>n<br />

könnte auch <strong>in</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en E<strong>in</strong>satzgebieten <strong>der</strong> Software Entwicklung e<strong>in</strong>e tragende Rolle bei <strong>der</strong><br />

Realisierung von <strong>Projekten</strong> e<strong>in</strong>nehmen.<br />

An <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S wird zum jetzigen St<strong>an</strong>d (28.04.2011) im Rahmen des Bachelorstudieng<strong>an</strong>gs Multimedia<br />

Technology (MMT) im 3. Semester die <strong>in</strong>tegrierte Lehrver<strong>an</strong>staltung ”<br />

Software Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g“ gehalten.<br />

In dieser Lehrver<strong>an</strong>staltung liegt laut Curriculum e<strong>in</strong> Schwerpunkt auf dem Themengebiet<br />

<strong>der</strong> ”<br />

Agilen Softwareentwicklung“ (MMT 2008). <strong>Scrum</strong> wird <strong>in</strong> diesem Rahmen gelehrt und soll<br />

deshalb auch von Studierenden verwendet werden.<br />

Daraus wird ersichtlich, dass auch <strong>an</strong> Hochschulen Projekte verstärkt mit <strong>Scrum</strong> umgesetzt werden<br />

sollten und diese Entwicklungsmethode auch <strong>in</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en Anwendungsgebieten <strong>an</strong> Bedeutung und<br />

Relev<strong>an</strong>z gew<strong>in</strong>nt.<br />

1.2 Forschungsgebiet und Ziel<br />

Daher soll <strong>in</strong> dieser Arbeit erforscht werden, <strong>in</strong>wiefern und mit welchen Mitteln e<strong>in</strong> <strong>Scrum</strong>-Prozess<br />

auch im Umfeld e<strong>in</strong>er Hochschule genutzt werden k<strong>an</strong>n. Aus diesem Grund befasst sich diese Bachelorarbeit<br />

mit dem Thema ”<br />

<strong>Scrum</strong> <strong>in</strong> <strong>Projekten</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S“. Konkret wird auf die Forschungsfrage<br />

”<br />

Wie k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz von <strong>Scrum</strong> <strong>in</strong> <strong>Projekten</strong> <strong>der</strong> Studiengänge Multimedia Art (MMA)<br />

und MMT, <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S, s<strong>in</strong>nvoll funktionieren?“ e<strong>in</strong>geg<strong>an</strong>gen.<br />

Bei <strong>der</strong> Be<strong>an</strong>twortung <strong>der</strong> Forschungsfrage ist auch die Analyse von <strong>Scrum</strong> e<strong>in</strong> wichtiges Ziel.<br />

Warum <strong>Scrum</strong> überhaupt zum E<strong>in</strong>satz kommen soll und nicht <strong>an</strong><strong>der</strong>e Vorgehensmodelle aus<br />

dem Bereich des Software Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>gs <strong>an</strong>gewendet werden, nimmt ebenfalls e<strong>in</strong>en grundlegenden<br />

Aspekt e<strong>in</strong>. Solche Vorgehensmodelle könnten unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em zum Beispiel (z.B.) das Wasserfallmodell<br />

(Sommerville 2001, S. 57f.) o<strong>der</strong> spiralförmige Entwicklungen, wie das Spiralmodell,<br />

(Sommerville 2001, S. 65f.) se<strong>in</strong>. In dieser Arbeit hat e<strong>in</strong>e Abgrenzung von <strong>an</strong><strong>der</strong>en Vorgehensmodellen<br />

zu erfolgen, um die Forschungsfrage korrekt be<strong>an</strong>tworten zu können.<br />

Das Ergebnis dieser Bachelorarbeit wird e<strong>in</strong> Fahrtenpl<strong>an</strong> für zukünftige StudentInnen, Lehrende<br />

und für Studieng<strong>an</strong>gleitungen se<strong>in</strong>. Mithilfe dieses Fahrtenpl<strong>an</strong>s soll es möglich se<strong>in</strong>, alle Voraussetzungen<br />

für den s<strong>in</strong>nvollen E<strong>in</strong>satz von <strong>Scrum</strong> <strong>in</strong> <strong>FH</strong>S-<strong>Projekten</strong> schaffen zu können.


1 EINLEITUNG 3<br />

1.3 Aufbau<br />

Diese Arbeit soll neben <strong>der</strong> Analyse von <strong>Scrum</strong> auch e<strong>in</strong>en Fahrtenpl<strong>an</strong> für zukünftige Software-<br />

Prozesse <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S hervor br<strong>in</strong>gen. Damit e<strong>in</strong> korrekter Fahrtenpl<strong>an</strong> erarbeitet werden k<strong>an</strong>n,<br />

muss zunächst auf den <strong>Scrum</strong>-Prozess selbst und dessen Funktionalität e<strong>in</strong>geg<strong>an</strong>gen werden. Daher<br />

werden, nach e<strong>in</strong>er kurzen allgeme<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>führung, zunächst wichtige Begrifflichkeiten wie<br />

Rollen, Voraussetzungen, Artefakte und Timeboxen erklärt. Zusätzlich wird noch Hilfreiches <strong>in</strong><br />

Bezug auf <strong>Scrum</strong> vorgestellt. Die Begrifflichkeiten s<strong>in</strong>d für das Verständnis von <strong>Scrum</strong> wichtig.<br />

LeserInnen sollen dadurch e<strong>in</strong>en umfassenden E<strong>in</strong>blick über <strong>Scrum</strong> und Basiswissen über die Thematik<br />

erl<strong>an</strong>gen.<br />

Dies ist die Grundvoraussetzung, um im Kapitel ”<br />

<strong>Scrum</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> Fachhochschule <strong>Salzburg</strong>“ die<br />

konkrete Situation <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S verstehen zu können. S<strong>in</strong>d diese Grundlagen erläutert, soll e<strong>in</strong>e<br />

Analyse des <strong>Scrum</strong>-Prozesses <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S durchgeführt werden. Die Untersuchung wird durch<br />

Interviews von zwei ExpertInnen unterstützt und liefert so e<strong>in</strong>en Überblick über die Situation<br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S. Die so gewonnenen Erkenntnisse bilden zudem die Basis für die Be<strong>an</strong>twortung <strong>der</strong><br />

Forschungsfrage und werden auch <strong>in</strong> die Aufstellung des Fahrtenpl<strong>an</strong>s mit e<strong>in</strong>fließen.<br />

Im Anschluss wird dieser eigentliche Fahrtenpl<strong>an</strong> im Detail zusammengestellt. Er soll zukünftigen<br />

StudentInnen, LektorInnen und Studieng<strong>an</strong>gleitungen aufzeigen, wie <strong>Scrum</strong> s<strong>in</strong>nvoll <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S<br />

bzw. <strong>in</strong> <strong>Projekten</strong> <strong>der</strong> Studiengänge MMA und MMT e<strong>in</strong>gesetzt werden k<strong>an</strong>n. Der Fahrtenpl<strong>an</strong><br />

wird <strong>in</strong> zwei verschiedenen Vari<strong>an</strong>ten ( ”<br />

Ideal-“, und ”<br />

Kompromiss-“-Vari<strong>an</strong>te) zusammengestellt.<br />

Abschließend werden im Fazit die wichtigsten Ergebnisse zusammenfasst und e<strong>in</strong> Ausblick über<br />

zukünftige Möglichkeiten von <strong>Scrum</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S gegeben.


2 SCRUM 4<br />

2 <strong>Scrum</strong><br />

Dieses Kapitel beschäftigt sich mit <strong>Scrum</strong> gemäß <strong>der</strong> Literatur. Zuerst wird <strong>Scrum</strong> im Allgeme<strong>in</strong>en<br />

kurz vorgestellt. Dabei wird <strong>der</strong> Begriff ”<br />

<strong>Scrum</strong>“ def<strong>in</strong>iert, Geschichtliches erläutert und weitere<br />

Entwicklungen ausgeführt. Als nächstes werden die verschiedenen Rollen und Voraussetzungen,<br />

welche im <strong>Scrum</strong>-Prozess gegeben s<strong>in</strong>d bzw. erfüllt werden müssen, näher erläutert. Anschließend<br />

werden hilfreiche Tools zur Entwicklung im <strong>Scrum</strong>-Prozess vorgestellt. Die nächsten Unterpunkte<br />

s<strong>in</strong>d <strong>Scrum</strong> Artefakte und <strong>Scrum</strong> Timeboxen. Das Kapitel schließt mit dem <strong>Scrum</strong> Zyklus, <strong>der</strong> alle<br />

bis dah<strong>in</strong> erläuterten Punkte und <strong>der</strong>en Zusammenhänge zusammenfasst.<br />

2.1 <strong>Scrum</strong> - Allgeme<strong>in</strong>es<br />

2.1.1 Def<strong>in</strong>ition<br />

<strong>Scrum</strong> ist e<strong>in</strong> Vorgehensmodell <strong>der</strong> agilen Softwareentwicklung zur Durchführung von <strong>Projekten</strong>.<br />

Die Arbeit wird dabei <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em iterativ ablaufenden Prozess erledigt. Normalerweise hat e<strong>in</strong>e<br />

Iteration e<strong>in</strong>e Länge von 30 Tagen. Dies ist jedoch je nach gewünschtem Release-Zyklus und<br />

eventuell bestehenden Abhängigkeiten zu externen KundInnen auch auf zwei Wochen verkürzbar.<br />

(Larm<strong>an</strong> 2003, S. 109)<br />

Pichler beschreibt <strong>Scrum</strong> als e<strong>in</strong> agiles M<strong>an</strong>agementframework zur Entwicklung von Software.<br />

Dieses Framework gibt den Rahmen des Entwicklungsprozesses <strong>an</strong>. (Pichler 2008, S. 1) Wirdem<strong>an</strong>n<br />

sieht <strong>Scrum</strong>, laut se<strong>in</strong>en Ausführungen, ebenfalls als Framework <strong>an</strong>. Das Framework gibt dabei die<br />

Grundstruktur <strong>in</strong>klusive Rahmen vor. Die Ausmaße des Rahmens werden aber von Mitglie<strong>der</strong>n<br />

e<strong>in</strong>es Projektes selber ausgefüllt und so geformt, dass das beste Ergebnis erzielt werden k<strong>an</strong>n.<br />

(Wirdem<strong>an</strong>n 2009, S. 27)<br />

2.1.2 Geschichtliche Entwicklung<br />

<strong>Scrum</strong> im klassischen S<strong>in</strong>n wurde von Ken Schwaber, Mike Beedle und Jeff Sutherl<strong>an</strong>d entwickelt.<br />

Im Jahre 1995 wurde <strong>Scrum</strong> erstmals formell vorgestellt und veröffentlicht. (Schwaber &<br />

Sutherl<strong>an</strong>d 2010, S. 2) Mittlerweile existieren Erweiterungen von <strong>Scrum</strong> im klassischen S<strong>in</strong>n, wie<br />

beispielsweise von Boris Gloger. Dieser fügt noch zusätzliche Elemente wie beispielsweise die Rolle<br />

M<strong>an</strong>ager“ h<strong>in</strong>zu (Gloger 2010, S. 13). Diese Bachelorarbeit befasst sich jedoch nur mit <strong>Scrum</strong> im<br />

”<br />

klassischen S<strong>in</strong>n und allen damit verbundenen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und Best<strong>an</strong>dteilen.<br />

Die Ursprünge von <strong>Scrum</strong> s<strong>in</strong>d weiter zurückzuführen. Im Jahre 1986 wurde e<strong>in</strong>e Vorgängervari<strong>an</strong>te<br />

von <strong>Scrum</strong> im klassischen S<strong>in</strong>n im Harvard Bus<strong>in</strong>ess Review Paper ”<br />

The New New Product<br />

Development Game“ von Ikujiro Nonaka und Hirotaka Takeuchi erwähnt. Laut Takeuchi und Nonaka<br />

soll <strong>Scrum</strong> den Entwicklungsprozess beschleunigen und flexibler machen. Sie beschreiben <strong>in</strong><br />

diesem ersten Artikel über <strong>Scrum</strong> <strong>in</strong> Produktionsumgebungen, dass sechs Merkmale das eigentliche<br />

Geheimnis s<strong>in</strong>d, wie die Prozessentwicklung verbessert werden k<strong>an</strong>n: (Takeuchi & Nonaka 1986)<br />

1. Built-In <strong>in</strong>stability<br />

2. Self-org<strong>an</strong>iz<strong>in</strong>g project teams<br />

3. Overlapp<strong>in</strong>g development phases<br />

4. ”<br />

Multilearn<strong>in</strong>g“<br />

5. Subtle control<br />

6. Org<strong>an</strong>izational tr<strong>an</strong>sfer of lead<strong>in</strong>g<br />

These characteristics are like pieces of a jigsaw puzzle. Each element, by itself, does<br />

not br<strong>in</strong>g about speed <strong>an</strong>d flexibility. But taken as a whole, the characteristics c<strong>an</strong><br />

produce a powerful new set of dynamics that will make a difference.


2 SCRUM 5<br />

Takeuchi und Nonaka kamen zum Inhalt dieses Papers basierend auf durchgeführten Fallstudien<br />

<strong>in</strong> Firmen aus <strong>der</strong> Computer-, Drucker- und Auto<strong>in</strong>dustrie. Ausschlaggebend für die Selektion<br />

dieser Br<strong>an</strong>chen war <strong>der</strong> hohe Anteil <strong>an</strong> Softwareentwicklung <strong>in</strong>nerhalb dieser. Sie nennen <strong>in</strong> ihren<br />

Ausführungen den neuen Prozessablauf ”<br />

the holistic or rugby approach“ und wollen damit die<br />

Her<strong>an</strong>gehensweise demonstrieren. Bei <strong>Scrum</strong> f<strong>in</strong>det <strong>der</strong> gesamte Prozessablauf im Rahmen e<strong>in</strong>es<br />

Teams über mehrere, sich überlappende Phasen, statt. Da das Team als e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>heit agiert und<br />

<strong>in</strong> Selbstorg<strong>an</strong>isation und Eigenregie arbeitet, ziehen Takeuchi und Nonaka die Verb<strong>in</strong>dung zum<br />

Rugby-Sport. (Takeuchi & Nonaka 1986)<br />

Schwaber, Beedle und Sutherl<strong>an</strong>d haben <strong>in</strong> ihren Weiterentwicklungen von <strong>Scrum</strong> im klassischen<br />

S<strong>in</strong>n von den ersten Ausführungen von Takeuchi und Nonaka profitiert. Die Selbstorg<strong>an</strong>isation<br />

e<strong>in</strong>es Teams und <strong>der</strong> iterative Prozessablauf stehen bei <strong>Scrum</strong> im klassischen S<strong>in</strong>n im Mittelpunkt.<br />

<strong>Scrum</strong> ist e<strong>in</strong>e agile Entwicklungsmethode und erfüllt deshalb die Bed<strong>in</strong>gungen <strong>der</strong> agilen Softwareentwicklung.<br />

Um dies besser verstehen zu können, muss zuerst <strong>der</strong> Begriff ”<br />

agil“ erklärt werden:<br />

” agil“ ist e<strong>in</strong> Synonym für ” beweglich“, wendig“. Im Bezug auf Softwareeng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g schließt <strong>der</strong><br />

”<br />

Begriff die Effektivität und Beweglichkeit <strong>in</strong> sich e<strong>in</strong>. Darunter ist zu verstehen, dass e<strong>in</strong> agiler<br />

Prozess zu je<strong>der</strong> Zeit beweglich und effektiv se<strong>in</strong> muss. E<strong>in</strong> still stehen<strong>der</strong> Prozess k<strong>an</strong>n deshalb<br />

nie agil se<strong>in</strong>, dies trifft gleichzeitig auf e<strong>in</strong>en nicht effektiven Ablauf zu. (Cockburn 2002, S. 178)<br />

Die Grundsätze bzw. Werte <strong>der</strong> agilen Softwareentwicklung wurden im Jahre 2001 im Agilen M<strong>an</strong>ifest<br />

festgehalten. (Highsmith 2001) Die Autoren des Agilen M<strong>an</strong>ifests s<strong>in</strong>d folgende Personen:<br />

Ken Schwaber, Jeff Sutherl<strong>an</strong>d, Mike Beedle, Arie v<strong>an</strong> Bennekum, Alistair Cockburn, Ward Cunn<strong>in</strong>gham,<br />

Mart<strong>in</strong> Fowler, Jim Highsmith, Andrew Hunt, Ron Jeffries, Jon Kern, Bri<strong>an</strong> Marick,<br />

Robert C. Mart<strong>in</strong> und Dave Thomas. Zu den Bed<strong>in</strong>gungen zählen folgende Punkte: (Beck et al.<br />

2001)<br />

1. Individuals <strong>an</strong>d <strong>in</strong>teractions over processes <strong>an</strong>d tools<br />

2. Work<strong>in</strong>g software over comprehensive documentation<br />

3. Customer collaboration over contract negotiation<br />

4. Respond<strong>in</strong>g to ch<strong>an</strong>ge over follow<strong>in</strong>g a pl<strong>an</strong><br />

Diese Grundsätze bzw. Werte spielen im <strong>Scrum</strong>-Prozess e<strong>in</strong>e wichtige Rolle, da sie Teile <strong>der</strong> später<br />

näher erläuterten Rahmenbed<strong>in</strong>gungen bee<strong>in</strong>flussen und dafür sorgen, dass <strong>Scrum</strong> überhaupt erst<br />

funktionieren k<strong>an</strong>n.<br />

2.2 <strong>Scrum</strong> - Rollen<br />

<strong>Scrum</strong> im klassischen S<strong>in</strong>n hat drei Rollen: <strong>Scrum</strong> Master, Product Owner und das Entwicklerteam.<br />

Alle diese drei Rollen zusammen werden als <strong>Scrum</strong>-Team bezeichnet und alle Mitglie<strong>der</strong><br />

werden ”<br />

Pigs“ gen<strong>an</strong>nt. Im vorliegenden Kapitel werden diese Rollen beschrieben, erläutert und<br />

vorgestellt. Zusätzlich werden noch sonstige Rollen wie Außenstehende, so gen<strong>an</strong>nte ”<br />

Chickens“,<br />

und die Stakehol<strong>der</strong>-Rolle erläutert, da diese den <strong>Scrum</strong>-Prozess ebenfalls bee<strong>in</strong>flussen. Es werden<br />

die e<strong>in</strong>zelnen Ver<strong>an</strong>twortlichkeiten <strong>der</strong> jeweiligen Rollen<strong>in</strong>haberInnen erläutert, Aufgabenbereiche<br />

e<strong>in</strong>gegrenzt und die idealen Eigenschaften für jede Rolle festgehalten.<br />

A chicken <strong>an</strong>d a pig are together when the chicken says, ”<br />

Let’s start a restaur<strong>an</strong>t!“<br />

The pig th<strong>in</strong>ks it over <strong>an</strong>d says, ”<br />

What would we call this restaur<strong>an</strong>t?“ The chicken<br />

says, ”<br />

Ham n’ Eggs!“ The pig says, ”<br />

No th<strong>an</strong>ks, I’d be committed, but you’d only be<br />

<strong>in</strong>volved!“<br />

(Schwaber & Sutherl<strong>an</strong>d 2010, S. 6)


2 SCRUM 6<br />

2.2.1 <strong>Scrum</strong> Master<br />

Die <strong>Scrum</strong> MasterIn ist e<strong>in</strong>e Person <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>Scrum</strong>-Team. Sie hat geteilte Arbeitsaufgaben und<br />

arbeitet ca. 50% <strong>in</strong> <strong>der</strong> Programmierung und 50% im M<strong>an</strong>agement. E<strong>in</strong>e <strong>Scrum</strong> MasterIn leitet<br />

das Daily-<strong>Scrum</strong>-Meet<strong>in</strong>g (vgl. 2.6.4) , das Spr<strong>in</strong>t Review (vgl. 2.6.5) und die Spr<strong>in</strong>t Retrospektive<br />

(vgl. 2.6.6). (Larm<strong>an</strong> 2003, S. 115)<br />

<strong>Scrum</strong> MasterInnen s<strong>in</strong>d die ChefInnen über den Prozess und den Prozessablauf, sie s<strong>in</strong>d aber ke<strong>in</strong>e<br />

Vorgesetzten <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en <strong>Scrum</strong>-Team Mitglie<strong>der</strong>. E<strong>in</strong>e <strong>Scrum</strong> MasterIn k<strong>an</strong>n beispielsweise ke<strong>in</strong><br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>es Teammitglied kündigen. Sie k<strong>an</strong>n nur prozessför<strong>der</strong>nde Maßnahmen, wie beispielsweise die<br />

Länge von Spr<strong>in</strong>ts (siehe 2.6.3) von vier auf zwei Wochen zu verr<strong>in</strong>gern, <strong>an</strong>ordnen. (Cohn 2010, S.<br />

117) Cohn schreibt des Weiteren, dass die <strong>Scrum</strong> MasterIn weiters die Rolle des Personal-Tra<strong>in</strong>ers<br />

des <strong>Scrum</strong>-Teams e<strong>in</strong>nehmen k<strong>an</strong>n. Sie hält sozusagen den Ablauf ”<br />

<strong>in</strong> Schwung“. E<strong>in</strong>e <strong>Scrum</strong><br />

MasterIn muss dafür sorgen, dass das <strong>Scrum</strong>-Team <strong>Scrum</strong> richtig <strong>an</strong>wendet und alle Richtl<strong>in</strong>ien<br />

und Regeln des Ablaufes e<strong>in</strong>hält. Die <strong>Scrum</strong> MasterIn hilf dem <strong>Scrum</strong>-Team und <strong>der</strong> dah<strong>in</strong>ter<br />

stehenden Org<strong>an</strong>isation <strong>Scrum</strong> e<strong>in</strong>zuführen. Sie ist dabei behilflich, dem Team Selbstorg<strong>an</strong>isation<br />

und geme<strong>in</strong>sames Arbeiten <strong>an</strong>zueignen.<br />

E<strong>in</strong>e <strong>Scrum</strong> MasterIn sorgt dafür, dass das <strong>Scrum</strong>-Team ohne Probleme und H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse arbeiten<br />

k<strong>an</strong>n. Sie beseitigt ”<br />

H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse“ - so gen<strong>an</strong>nte ”<br />

Impediments“, wie beispielsweise e<strong>in</strong>e nicht<br />

funktionierende Testumgebung. Sie steht je<strong>der</strong> EntwicklerIn für Rückfragen und Probleme zur<br />

Verfügung und bildet die Achse zwischen M<strong>an</strong>agement (Product OwnerIn (vgl. 2.2.2)) und dem<br />

Entwicklerteam (vgl. 2.2.3) (Schwaber & Sutherl<strong>an</strong>d 2010, S. 6f). E<strong>in</strong>e gute <strong>Scrum</strong> MasterIn ist<br />

willig, Ver<strong>an</strong>twortung zu übernehmen. Hier ist wichtig festzuhalten, dass nicht die <strong>Scrum</strong> MasterIn<br />

alle<strong>in</strong>e für den Erfolg e<strong>in</strong>es <strong>Scrum</strong>-Teams die Ver<strong>an</strong>twortung trägt. Diese ist <strong>in</strong>nerhalb des <strong>Scrum</strong>-<br />

Teams aufgeteilt. Die <strong>Scrum</strong> MasterIn ist aber dafür zuständig, dass das bestmögliche Ergebnis<br />

am Ende e<strong>in</strong>es Spr<strong>in</strong>ts (Spr<strong>in</strong>t siehe 2.6.3) herauskommt.<br />

Sie hat e<strong>in</strong>e Art Mediatorrolle zwischen dem M<strong>an</strong>agement und dem <strong>Scrum</strong>-Team. Dabei ist es wichtig,<br />

dass die <strong>Scrum</strong> MasterIn selber auch programmiert und im Prozess mitarbeitet. Nur so k<strong>an</strong>n<br />

sie sich <strong>in</strong> die Situation des Entwicklerteams versetzen und tatsächlich am Commitment (Commitment<br />

vgl. 2.6.2) teilhaben. Dadurch ist sie selber überzeugt, dass das Commitment geschafft<br />

wird und sie versucht alles dafür zu tun, um den Prozess nicht zum Stocken geraten zu lassen.<br />

Erfolgreiche <strong>Scrum</strong> MasterInnen bee<strong>in</strong>flussen, bei korrekter Arbeitsweise, den <strong>Scrum</strong>-Prozess auf<br />

positive Art und Weise. Der Erfolg get<strong>an</strong>er Arbeit wird dadurch erhöht. (Cohn 2010, S. 120) <strong>Scrum</strong><br />

MasterInnen sollten sich aber nicht <strong>in</strong> den Mittelpunkt stellen, son<strong>der</strong>n versuchen, ihrem Team<br />

schnellstmöglich eigenständiges Arbeiten beizubr<strong>in</strong>gen, sodass die Rolle <strong>der</strong> <strong>Scrum</strong> MasterIn <strong>in</strong> den<br />

H<strong>in</strong>tergrund rückt. Hat das <strong>Scrum</strong>-Team erfolgreich gelernt wie <strong>Scrum</strong> e<strong>in</strong>zusetzen ist, so wird die<br />

Rolle <strong>der</strong> <strong>Scrum</strong> MasterIn zwar nicht überflüssig, aber es wird d<strong>an</strong>n ke<strong>in</strong>e Vollzeit <strong>Scrum</strong> MasterIn<br />

mehr benötigt. Dadurch können <strong>Scrum</strong> MasterInnen sich mehr auf das eigentliche Programmieren<br />

konzentrieren und dadurch gute Arbeit leisten. (Pichler 2008, S. 19f)<br />

E<strong>in</strong>e gute <strong>Scrum</strong> MasterIn ist laut Cohn ver<strong>an</strong>twortungsvoll, bescheiden, geme<strong>in</strong>schaftlich, engagiert,<br />

e<strong>in</strong>flussreich und verfügt über e<strong>in</strong> gutes Fachwissen, ist sachkundig. (Cohn 2010, S. 119f)<br />

Idealerweise wird die Rolle <strong>der</strong> <strong>Scrum</strong> MasterIn vom <strong>Scrum</strong>-Team selber bestimmt, da es sich<br />

schließlich um e<strong>in</strong>e sich selbst org<strong>an</strong>isierende E<strong>in</strong>heit h<strong>an</strong>delt. Bei noch nicht vorh<strong>an</strong>denem <strong>Scrum</strong>-<br />

Team o<strong>der</strong> ersten Versuchen, <strong>Scrum</strong> überhaupt e<strong>in</strong>zusetzen, wird es schwieriger. In diesen Fällen<br />

muss die ver<strong>an</strong>twortliche EntwicklungsleiterIn geme<strong>in</strong>sam mit dem M<strong>an</strong>agement entscheiden.<br />

(Pichler 2008, S. 22)<br />

2.2.2 Product Owner<br />

Die Product OwnerIn repräsentiert laut Pichler die Endkundenbedürfnisse. Sie steuert die Entwicklung<br />

über die Priorisierung des Product Backlogs (siehe 2.5.1). Die enge Zusammenarbeit<br />

mit dem Team über den gesamten Prozessverlauf des Projektes steht dabei im Vor<strong>der</strong>grund. Die<br />

Product OwnerIn nimmt im <strong>Scrum</strong>-Prozess e<strong>in</strong>e zentrale Stelle e<strong>in</strong>. Sie ist die Achse zwischen


2 SCRUM 7<br />

Stakehol<strong>der</strong>n und Entwicklerteam (vgl. 2.2.3). Somit vere<strong>in</strong>t die Rolle Produkt- und Projektm<strong>an</strong>agementaufgaben<br />

und ist gleichzeitig fest <strong>in</strong> die Softwareentwicklung <strong>in</strong>tegriert. (Pichler 2008, S.<br />

9)<br />

Laut Pichler wird die Rolle <strong>der</strong> Product OwnerIn häufig mit e<strong>in</strong>er Produktm<strong>an</strong>agerIn o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Market<strong>in</strong>gmitarbeiterIn besetzt. (Pichler 2008, S. 10). Schwaber und Sutherl<strong>an</strong>d sagen, dass die<br />

Rolle auch von e<strong>in</strong>er Person aus dem Entwicklerteam besetzt werden k<strong>an</strong>n. Die Product OwnerIn<br />

k<strong>an</strong>n nicht gleichzeitig die <strong>Scrum</strong> MasterIn se<strong>in</strong>. (Schwaber & Sutherl<strong>an</strong>d 2010, S. 7)<br />

Die Rolle <strong>der</strong> Product OwnerIn hat <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel e<strong>in</strong>e Person <strong>in</strong>ne. Es gibt Ausnahmen, bei denen<br />

es e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Team von zwei Personen mit dieser Rolle gibt. Wenn <strong>der</strong> <strong>Scrum</strong>-Prozess erstmalig<br />

e<strong>in</strong>gesetzt wird, hat meistens die <strong>Scrum</strong>-MasterIn die größten und umf<strong>an</strong>greichsten Arbeiten zu<br />

erledigen. Ist das <strong>Scrum</strong>-Team e<strong>in</strong>gespielt und hat Erfahrungen gesammelt, so wird die Product<br />

OwnerIn immer wichtiger und entscheiden<strong>der</strong>. Die Rolle <strong>der</strong> Product OwnerIn wird deshalb als<br />

die stressigste Rolle bezeichnet. Aufgrund dessen k<strong>an</strong>n wegen Überlastung e<strong>in</strong>er Person auch e<strong>in</strong><br />

Product-Owner-Team existieren. Hierbei ist aber wichtig festzuhalten, dass dieses Team wie<strong>der</strong>um<br />

e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>zelperson hat, die bei Bedarf selbstständig und alle<strong>in</strong>e Entscheidungen treffen k<strong>an</strong>n<br />

und dies auch tut. Dies ist beson<strong>der</strong>s wichtig, da <strong>Scrum</strong>-Teams während des laufenden Prozesses<br />

ke<strong>in</strong>e l<strong>an</strong>gwierigen Entscheidungsprozesse e<strong>in</strong>es etwaigen Komitees abwarten können. Diese würden<br />

die Dauer des Projektes und somit dessen Erfolg negativ bee<strong>in</strong>flussen. Daher müssen wichtige<br />

Fragestellungen e<strong>in</strong>fach und schnell be<strong>an</strong>twortet werden. (Cohn 2010, S. 128f)<br />

Schwaber und Sutherl<strong>an</strong>d sehen die Möglichkeit des Vorh<strong>an</strong>dense<strong>in</strong>s e<strong>in</strong>es Product-Owner-Teams<br />

gar nicht. Laut ihren Ausführungen gibt es immer nur e<strong>in</strong>e Product OwnerIn. Hat diese zu viel Arbeit,<br />

k<strong>an</strong>n sie durch e<strong>in</strong> Komitee unterstützt werden. Die Rolle ”<br />

Product Owner“ hat aber trotzdem<br />

nur e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige Person. (Schwaber & Sutherl<strong>an</strong>d 2010, S. 7) Dies bestätigt Cohnś Ansichten, dass<br />

es trotz Product-Owner-Team e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>zelperson für die Entscheidungen braucht. Der Autor hat<br />

während e<strong>in</strong>es 3-Monate dauernden Praktikums eigene Erfahrungen mit e<strong>in</strong>em Product-Owner-<br />

Team gesammelt. Der Arbeitsablauf hat hierbei gut geklappt. Am Ende hat aber immer <strong>der</strong>selbe<br />

<strong>der</strong> beiden Product Owner die Entscheidung getroffen.<br />

Product OwnerInnen s<strong>in</strong>d für die Kommunikation mit den Stakehol<strong>der</strong>n zuständig. Sie erstellen<br />

geme<strong>in</strong>sam mit diesen die Anfor<strong>der</strong>ungen für neue Features. Diese Anfor<strong>der</strong>ungen und Konzepte<br />

werden im Product Backlog (vgl. 2.5.1) festgehalten und <strong>an</strong>dauernd von <strong>der</strong> Product OwnerIn<br />

wie<strong>der</strong> <strong>an</strong>gepasst und richtig gestellt. Beson<strong>der</strong>s wichtig ist dabei die Kommunikation mit Stakehol<strong>der</strong>n<br />

und Entwicklerteam. Die Regelmäßigkeit <strong>der</strong> Meet<strong>in</strong>gs mit Stakehol<strong>der</strong>n ist wichtig, um<br />

eventuell verän<strong>der</strong>te Anfor<strong>der</strong>ungen laufend klären zu können. (Pichler 2008, S. 10) E<strong>in</strong>e Product<br />

OwnerIn priorisiert das Product Backlog und stellt dies jedem zur Verfügung. Durch die richtige<br />

Priorisierung des Product Backlogs stellt die Product OwnerIn sicher, dass wichtige Arbeiten mit<br />

dem höchsten Bus<strong>in</strong>ess-Value zuerst erledigt werden. (Schwaber & Sutherl<strong>an</strong>d 2010, S. 7) Sie ist<br />

dafür ver<strong>an</strong>twortlich, dass das Entwicklerteam durch se<strong>in</strong>e Arbeit den höchsten Gew<strong>in</strong>n für das<br />

Unternehmen erzielen k<strong>an</strong>n. Priorisiert e<strong>in</strong>e Product OwnerIn falsch, werden die falschen Features<br />

entwickelt. Dies wie<strong>der</strong>um heißt, dass das Produkt nicht so gew<strong>in</strong>nbr<strong>in</strong>gend se<strong>in</strong> wird, wie<br />

es womöglich se<strong>in</strong> hätte können. Die Entscheidungen <strong>der</strong> Product OwnerIn müssen von allen im<br />

Unternehmen respektiert werden. Entwicklerteams sollen nur von <strong>der</strong> Product OwnerIn die Prioritäten<br />

vorgeschrieben bekommen. Hier darf sich ke<strong>in</strong>e <strong>an</strong><strong>der</strong>e Person e<strong>in</strong>mischen. Die Product<br />

OwnerIn ist Frau/Herr über das Product Backlog und hat damit die Macht und die Ver<strong>an</strong>twortung,<br />

die richtigen Aufgaben zu verteilen und die Priorität festzulegen. E<strong>in</strong>e Product OwnerIn<br />

muss daher tr<strong>an</strong>sparent arbeiten und wenn möglich alle Me<strong>in</strong>ungen <strong>in</strong>nerhalb des Unternehmens<br />

auf die e<strong>in</strong>e, richtige, für das Unternehmen am gew<strong>in</strong>nbr<strong>in</strong>gendste, e<strong>in</strong>grenzen. Dies macht diese<br />

Rolle, laut Schwaber und Sutherl<strong>an</strong>d, so <strong>an</strong>spruchsvoll, stressig, aber sogleich auch <strong>in</strong>teress<strong>an</strong>t.<br />

(Schwaber & Sutherl<strong>an</strong>d 2010, S. 7)<br />

Laut Cohn muss e<strong>in</strong> gute Product OwnerIn e<strong>in</strong>e Vision zum Produkt bereitstellen. Ist die Product<br />

OwnerIn selbst vom Erfolg und vom Produkt <strong>an</strong> sich überzeugt, hilft es ihr, diese Überzeugung<br />

<strong>an</strong> das restliche <strong>Scrum</strong>-Team zu übertragen und dadurch alle zu motivieren. Des Weiteren sagt<br />

Cohn, dass Product OwnerInnen Grenzen ziehen dürfen und auch müssen. Unter Grenzen wird


2 SCRUM 8<br />

die Realität geme<strong>in</strong>t, <strong>in</strong> <strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Vision realisiert werden k<strong>an</strong>n. Product OwnerInnnen ist es <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Folge erlaubt, auch Aussagen zu tätigen, die beispielsweise Deadl<strong>in</strong>es be<strong>in</strong>halten. So wäre z.B. e<strong>in</strong>e<br />

Aussage wie ”<br />

Ich brauche dieses Feature bis Ende übernächsten Monats“ zulässig. Solche Aussagen<br />

müssen nur realistisch getätigt werden. (Cohn 2010, S. 125f)<br />

E<strong>in</strong>e gute Product OwnerIn steht dem restlichen <strong>Scrum</strong>-Team je<strong>der</strong>zeit zur Verfügung, ist clever <strong>in</strong><br />

ihrem Bus<strong>in</strong>ess, kommunikativ, entscheidungsfreudig und verfügt über die notwendige Vollmacht<br />

<strong>in</strong>nerhalb des Unternehmens Entscheidungen auch treffen zu dürfen. (Cohn 2010, S. 130f)<br />

2.2.3 Entwicklerteam<br />

Die optimale Teamgröße des Entwicklerteams umfasst laut Schwaber und Sutherl<strong>an</strong>d sieben Mietglie<strong>der</strong>.<br />

Diese Anzahl k<strong>an</strong>n auch um zwei Personen verr<strong>in</strong>gert bzw. vermehrt werden. Noch weniger<br />

Mitglie<strong>der</strong> könnte bedeuten, dass zu wenig M<strong>an</strong>power vorh<strong>an</strong>den ist, um <strong>an</strong>stehende Aufgaben lösen<br />

zu können. Die Interaktion zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Entwicklerteam-Mitglie<strong>der</strong>n schw<strong>in</strong>det bei<br />

zu kle<strong>in</strong>en Teams. (Schwaber & Sutherl<strong>an</strong>d 2010, S. 8) (Stichwort: Teamgröße siehe: 2.3.1)<br />

Das Entwicklerteam arbeitet die Tasks aus dem Spr<strong>in</strong>t Backlog (siehe 2.5.2) ab und führt die tatsächlichen<br />

Programmierarbeiten aus. (Larm<strong>an</strong> 2003, S. 115) Innerhalb e<strong>in</strong>es Entwicklerteams gibt<br />

es verschiedene Rollen und Spezialgebiete <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Mitglie<strong>der</strong>. Es gibt beispielsweise SoftwareentwicklerInnen,<br />

TesterInnen, Datenb<strong>an</strong>kdesignerInnen, ArchitektInnen und, je nach Produkt,<br />

noch weitere Rollen. Alle diese Individuen arbeiten geme<strong>in</strong>schaftlich am Produkt und tauschen<br />

gegenseitiges Wissen aus (Pichler 2008, S. 13).<br />

Beson<strong>der</strong>s wichtig ist, dass trotz dieser unterschiedlichen Spezialisierungen jedes Entwicklerteam-<br />

Mitglied den Titel ”<br />

Team-Member“ trägt. Es gibt ke<strong>in</strong>e <strong>an</strong><strong>der</strong>en Rollenbezeichnungen o<strong>der</strong> irgendwelche<br />

”<br />

Unter-Teams“. Dies soll wie<strong>der</strong> die Gleichberechtigung aller verdeutlichen. (Larm<strong>an</strong> 2003,<br />

S. 115) Diese Gleichberechtigung ist im <strong>Scrum</strong>-Prozess sehr wichtig, deshalb führen neben Larm<strong>an</strong><br />

auch Schwaber und Sutherl<strong>an</strong>d <strong>an</strong>, dass die Titelbezeichnung nur ”<br />

Team-Member“ ist, und nicht<br />

weiter unterschieden wird.<br />

Laut Schwaber und Sutherl<strong>an</strong>d s<strong>in</strong>d die geme<strong>in</strong>samen Fähigkeiten aller Entwicklerteam-Mitglie<strong>der</strong><br />

jedoch wichtiger wie die e<strong>in</strong>zelnen Spezialgebiete. Unter geme<strong>in</strong>samen Fähigkeiten verstehen die<br />

beiden die Fähigkeit, e<strong>in</strong>e Anfor<strong>der</strong>ung mit guten Arbeitsergebnissen erfüllen zu können und so e<strong>in</strong><br />

nutzbares Produkt, <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Iteration, umsetzen zu können. (Schwaber & Sutherl<strong>an</strong>d 2010,<br />

S. 8) Schwaber und Sutherl<strong>an</strong>d erläutern des Weiteren, dass jede/je<strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>liche Aufgaben aus<br />

ihrem/se<strong>in</strong>em Bereich (z.B. Informatik) übernehmen können sollte, falls dies <strong>in</strong> gewissen Situationen<br />

notwendig wäre. Muss beispielsweise e<strong>in</strong>e Datenb<strong>an</strong>kdesignerIn, die normalerweise den g<strong>an</strong>zen<br />

Tag damit beschäftigt ist ER-Diagramme zu entwerfen, Programmieraufgaben übernehmen, sollte<br />

sie das auch tun. Team-Mitglie<strong>der</strong>, die sich ”<br />

zu gut zum Coden“ s<strong>in</strong>d und ke<strong>in</strong>e Programmieraufgaben<br />

übernehmen wollen, passen nicht gut <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Entwicklerteam (Schwaber & Sutherl<strong>an</strong>d 2010,<br />

S. 8).<br />

Das Entwicklerteam legt <strong>in</strong> Eigenregie fest, was <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> nächsten Iteration, des nächsten<br />

Spr<strong>in</strong>ts (siehe 2.6.3), <strong>an</strong> Tasks aus dem Spr<strong>in</strong>t Backlog (siehe 2.5.2) abgearbeitet wird. Das Entwicklerteam<br />

hat die Vollmacht, dies selber zu entscheiden. Verl<strong>an</strong>gt e<strong>in</strong>e Product OwnerIn beispielsweise<br />

zu viel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em neuen Spr<strong>in</strong>t, so muss das Entwicklerteam dagegenhalten und mitteilen,<br />

dass diese Anfor<strong>der</strong>ungen nicht erfüllt werden können. Die <strong>Scrum</strong> MasterIn soll dabei klarerweise<br />

das Entwicklerteam unterstützen. Das Entwicklerteam k<strong>an</strong>n aber auch selber sagen, dass die<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen e<strong>in</strong>fach nicht zu erfüllen s<strong>in</strong>d. (Pichler 2008, S. 13)<br />

E<strong>in</strong> weiteres Merkmal von <strong>Scrum</strong> ist, dass sich das Entwicklerteam selbst org<strong>an</strong>isiert und die Team-<br />

Members autonom entscheiden wie <strong>der</strong> nächste Arbeitsschritt umgesetzt wird. Es braucht somit<br />

ke<strong>in</strong>e LeiterIn, ChefIn o<strong>der</strong> M<strong>an</strong>agerIn. Die Selbstorg<strong>an</strong>isation ist vom <strong>Scrum</strong>-Prozess vorgegeben<br />

und diszipl<strong>in</strong>iert. Das heißt (D.h.) durch diese Selbstorg<strong>an</strong>isation und den diszipl<strong>in</strong>ierten Rahmen<br />

wird für das Entwicklerteam <strong>der</strong> Freiraum geschaffen um besser arbeiten zu können. Laut Pichler<br />

müssen Entwicklerteams diese Selbstorg<strong>an</strong>isation zu Beg<strong>in</strong>n erlernen. Dabei steht die <strong>Scrum</strong>


2 SCRUM 9<br />

MasterIn unterstützend zur Seite. Hat sich das Entwicklerteam e<strong>in</strong>gespielt und die benötigten<br />

Arbeitsabläufe koord<strong>in</strong>iert und festgelegt, k<strong>an</strong>n jede EntwicklerIn <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ordentlichen Rahmen<br />

arbeiten. (Pichler 2008, S. 15f)<br />

Entwicklerteam-Mitglie<strong>der</strong> müssen teamfähig se<strong>in</strong> und über <strong>in</strong>dividuelles Fachwissen verfügen. Die<br />

Zusammensetzung e<strong>in</strong>es Entwicklerteams soll durch Mitbestimmung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen potentiellen<br />

Mitglie<strong>der</strong> passieren. Dadurch k<strong>an</strong>n jede EntwicklerIn selber bee<strong>in</strong>flussen, bei welchem Projekt<br />

sie mitarbeiten will. Dies för<strong>der</strong>t die Motivation und macht mehr S<strong>in</strong>n als willkürlich Zuteilungen<br />

vorzunehmen. (Pichler 2008, S. 13) Können EntwicklerInnen selber mitentscheiden, bei welchen<br />

<strong>Projekten</strong> sie mitarbeiten wollen, so ist <strong>der</strong> generelle Wille zur Mitarbeit von Anf<strong>an</strong>g <strong>an</strong> gegeben<br />

und die Arbeit wird besser.<br />

2.2.4 Sonstige Rollen<br />

Der folgende Unterabschnitt beschäftigt sich mit zwei weiteren Rollen. Diese fallen nicht direkt <strong>in</strong><br />

den <strong>Scrum</strong>-Prozess, können ihn aber entscheidend bee<strong>in</strong>flussen, weshalb sie hier gen<strong>an</strong>nt werden.<br />

1. ”<br />

Chickens“<br />

Unter dem Begriff Chickens“ s<strong>in</strong>d außenstehende Personen geme<strong>in</strong>t, die nicht Mitglie<strong>der</strong><br />

”<br />

des <strong>Scrum</strong>-Teams s<strong>in</strong>d. Die Rolle e<strong>in</strong>es Chickens“ könnte beispielsweise e<strong>in</strong>e neue MitarbeiterIn<br />

e<strong>in</strong>nehmen, welche <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es laufenden Spr<strong>in</strong>ts (siehe 2.6.3) zum <strong>Scrum</strong>-Team<br />

”<br />

h<strong>in</strong>zustößt. Diese Personen können beispielsweise beim Daily-<strong>Scrum</strong>-Meet<strong>in</strong>g (siehe 2.6.4)<br />

teilnehmen, dürfen sich aber nicht zu Wort melden. Chickens“ ist es erlaubt zuzuhören<br />

”<br />

und dem Prozess beizuwohnen. Sie haben aber nicht die Erlaubnis zu sprechen, sich e<strong>in</strong>zumischen,<br />

o<strong>der</strong> gar Anweisungen zu erteilen. Chickens“ (außenstehende Personen) dürfen<br />

”<br />

Pigs“ (<strong>Scrum</strong>-Team-Mitglie<strong>der</strong>n) nicht vorschreiben, wie sie ihre Arbeit zu erledigen haben.<br />

”<br />

2. Stakehol<strong>der</strong>“<br />

”<br />

Die Rolle <strong>der</strong> Stakehol<strong>der</strong> umfasst die Personen, welche vom En<strong>der</strong>gebnis des Produktes<br />

direkt profitieren. Dies k<strong>an</strong>n nun beispielsweise e<strong>in</strong>e externe AuftraggeberIn se<strong>in</strong>, die für das<br />

Produkt bezahlt und <strong>an</strong>schließend das Produkt nutzen k<strong>an</strong>n. In diesem Fall würde <strong>der</strong> Autor<br />

den Stakehol<strong>der</strong> als tatsächliche KundIn“ bezeichnen, da e<strong>in</strong> Geldfluss entsteht. Entwickelt<br />

e<strong>in</strong> <strong>Scrum</strong>-Team e<strong>in</strong>e neue Buchhaltungssoftware für die unternehmenseigene Abteilung<br />

”<br />

F<strong>in</strong><strong>an</strong>z & Recht“, des gleichen Unternehmens, so können Mitarbeiter dieser Abteilung als<br />

”<br />

Stakehol<strong>der</strong> e<strong>in</strong>gestuft werden.<br />

Zusammengefasst k<strong>an</strong>n gesagt werden, dass jede/je<strong>der</strong>, die/<strong>der</strong> vom Produkt schlussendlich<br />

profitiert, als Stakehol<strong>der</strong> e<strong>in</strong>gestuft werden k<strong>an</strong>n. Durch externe Auftragsarbeiten werden<br />

Gew<strong>in</strong>ne erwirtschaftet. Durch <strong>in</strong>terne Auftragsarbeiten wird für die dementsprechenden<br />

Abteilungen gearbeitet und durch diese Zuarbeit längerfristig ebenfalls e<strong>in</strong> Plus erzielt. Die<br />

<strong>in</strong>tern benötigten Produkte können selber erstellt werden und müssen nicht extern e<strong>in</strong>gekauft<br />

werden.<br />

Stakehol<strong>der</strong> legen zusammen mit <strong>der</strong> Product OwnerIn die Anfor<strong>der</strong>ungen für neue Features<br />

fest und können dadurch den Arbeitsaufw<strong>an</strong>d stark bee<strong>in</strong>flussen.


2 SCRUM 10<br />

2.3 <strong>Scrum</strong> - Voraussetzungen<br />

<strong>Scrum</strong> hat gewisse Voraussetzungen, um funktionieren zu können. Werden diese nicht o<strong>der</strong> teilweise<br />

nicht e<strong>in</strong>gehalten, ist es schwierig, e<strong>in</strong>en ordentlichen Prozessablauf und e<strong>in</strong>e gute Arbeitsweise <strong>in</strong><br />

<strong>Projekten</strong> e<strong>in</strong>halten zu können. Zu diesen Voraussetzungen zählen folgende:<br />

2.3.1 Teamgröße<br />

E<strong>in</strong> wichtiger Punkt beim E<strong>in</strong>satz von <strong>Scrum</strong> ist die Größe des Teams. Laut Larm<strong>an</strong> sollte e<strong>in</strong><br />

Team sieben Personen nicht überschreiten. (Larm<strong>an</strong> 2003, S. 120) An<strong>der</strong>er Ansicht ist hier Cohn.<br />

Er spricht von e<strong>in</strong>er Teamgröße von fünf bis neun Personen. (Cohn 2010, S. 178) Pichler sagt,<br />

dass das auch <strong>Scrum</strong>-Teams mit weniger als fünf Mitglie<strong>der</strong> <strong>Scrum</strong> e<strong>in</strong>setzen k<strong>an</strong>n. Hier muss<br />

allerd<strong>in</strong>gs vorausgesetzt werden, dass die e<strong>in</strong>zelnen Mitglie<strong>der</strong> über die notwendigen Kenntnisse<br />

und Fähigkeiten verfügen müssen. Mit diesen Fähigkeiten und Kenntnissen müssen verlässlich<br />

ausliefebare Produkt<strong>in</strong>kremente geschaffen werden können (Pichler 2008, S. 16).<br />

Es k<strong>an</strong>n festgehalten werden, dass <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur von ähnlich großen Teams die Rede ist. Zusammengefasst<br />

sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e Teamgröße von fünf bis neun Personen als s<strong>in</strong>nvoll.<br />

Warum ist e<strong>in</strong>e Teamgröße von fünf bis neun Personen s<strong>in</strong>nvoll und k<strong>an</strong>n nicht mit e<strong>in</strong>em Entwicklerteam<br />

von vier o<strong>der</strong> 25 Personen gearbeitet werden? Hierfür gibt es mehrere Gründe und<br />

daraus resultierende Nachteile:<br />

< 5 Mitglie<strong>der</strong><br />

1. Durch die Größe wird die Interaktion im Entwicklerteam stark e<strong>in</strong>geschränkt. Dadurch wird<br />

die mögliche Produktivitätssteigerung beh<strong>in</strong><strong>der</strong>t und abgeschwächt (Schwaber & Sutherl<strong>an</strong>d<br />

2010, S. 8).<br />

2. Durch die Größe könnte Women/M<strong>an</strong>-Power fehlen und benötigte Fähigkeiten nicht vorh<strong>an</strong>den<br />

se<strong>in</strong> (Schwaber & Sutherl<strong>an</strong>d 2010, S. 8).<br />

> 9 Mitglie<strong>der</strong><br />

1. Durch die Größe steigen <strong>der</strong> Koord<strong>in</strong>ationsaufw<strong>an</strong>d und die Komplexität stark <strong>an</strong>. Es wird für<br />

die Prozessver<strong>an</strong>twortlichen (Product OwnerIn, <strong>Scrum</strong> MasterIn) schwieriger beispielsweise<br />

Meet<strong>in</strong>gs zu org<strong>an</strong>isieren (Schwaber & Sutherl<strong>an</strong>d 2010, S. 8).<br />

2. Durch die Größe steigen außerdem die Kommunikationskosten stark <strong>an</strong>. Mitglie<strong>der</strong> müssen<br />

mit zu vielen <strong>an</strong><strong>der</strong>en kommunizieren und dies stellt e<strong>in</strong> zusätzlicher Aufw<strong>an</strong>d dar (Pichler<br />

2008, S. 16).<br />

3. Es besteht die Gefahr, dass sich e<strong>in</strong>zelne Mitglie<strong>der</strong> zurücklehnen, bzw. <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergrund<br />

verschw<strong>in</strong>den könnten und die <strong>an</strong><strong>der</strong>en die Gesamtarbeit erledigen müssten. (Cohn 2010, S.<br />

179)<br />

2.3.2 Teammitglie<strong>der</strong> & Teamfähigkeit<br />

E<strong>in</strong>e wichtige Voraussetzung für e<strong>in</strong>en guten Prozessablauf mit <strong>Scrum</strong> ist das Vorh<strong>an</strong>dense<strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

benötigten Ressourcen. D.h. es müssen für alle Rollen (vgl. 2.2) passend viele und fachlich kompetente<br />

Personen zur Verfügung stehen. Stehen jetzt beispielsweise für e<strong>in</strong> Projekt drei Product<br />

OwnerInnnen, vier <strong>Scrum</strong>-MasterInnen und e<strong>in</strong>e Person für das Entwicklerteam zur Verfügung,<br />

ist das sicherlich die falsche Mischung. Die genaue Anzahl von Personen <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Bereiche<br />

wurde bereits beim Kapitel 2.2 erläutert. Dieser Unterabschnitt soll nur kurz aufzeigen, dass die


2 SCRUM 11<br />

e<strong>in</strong>zelnen MitarbeiterInnen <strong>in</strong> richtiger Abstimmung ihrer Eigenschaften, Fähigkeiten und Erfahrungen<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Team e<strong>in</strong>gesetzt werden müssen. Beson<strong>der</strong>s wichtig ist während des kompletten<br />

<strong>Scrum</strong>-Prozessablaufes die Teamfähigkeit jedes e<strong>in</strong>zelnen Mitglieds e<strong>in</strong>es <strong>Scrum</strong>-Teams. Im <strong>Scrum</strong><br />

muss gemäß dem Motto ”<br />

E<strong>in</strong>e für alle, alle für e<strong>in</strong>e“ gearbeitet werden. Es gibt nicht ”<br />

my work“<br />

und ”<br />

your work“, son<strong>der</strong>n es gibt nur ”<br />

our work“. D.h. es steht nicht die E<strong>in</strong>zelleistung e<strong>in</strong>er Person<br />

im Vor<strong>der</strong>grund, son<strong>der</strong>n die Gesamtleistung des kompletten <strong>Scrum</strong>-Teams. Dies muss von allen<br />

Teammitglie<strong>der</strong>n zum Start e<strong>in</strong>es Projektes akzeptiert werden. Deshalb ist ”<br />

Teamfähigkeit“ e<strong>in</strong>e<br />

Grundvoraussetzung und Pflicht im <strong>Scrum</strong>-Prozessablauf. (Cohn 2010, S. 201) Cohn erwähnt <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>en Ausführungen zu diesem Themenbereich noch e<strong>in</strong>en bereits beim Kapitel 2.1 <strong>an</strong>gesprochenen<br />

wichtigen Punkt aus dem Agilen M<strong>an</strong>ifest:<br />

Individuals <strong>an</strong>d <strong>in</strong>teractions over processes <strong>an</strong>d tools<br />

Dieser Satz sagt aus, dass gute Software von großartigen Teams kommt. Aus <strong>in</strong>dividuellen Personen<br />

entsteht durch die Interaktion Großartiges.<br />

2.3.3 Infrastruktur<br />

<strong>Scrum</strong> hat auch <strong>in</strong>frastrukturelle Voraussetzungen. Teams, die im <strong>Scrum</strong>-Prozess arbeiten, sollten<br />

dies unbed<strong>in</strong>gt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Raum tun. Daher ist, nach <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung des Autors, e<strong>in</strong> Großraumbüro<br />

für fünf bis neun Personen mit ausreichend Computerunterstützung für jede e<strong>in</strong>zelne MitarbeiterIn<br />

ideal.<br />

Laut Pichler wird durch die Zusammenarbeit auf engem Raum die Kommunikation zwischen den<br />

E<strong>in</strong>zelpersonen gefor<strong>der</strong>t und geför<strong>der</strong>t. Dies treibt den Prozess weiter vor<strong>an</strong> und es können bessere<br />

Ergebnisse erzielt werden. Pichler empfiehlt des Weiteren das E<strong>in</strong>richten e<strong>in</strong>es Teambereichs, sollte<br />

ke<strong>in</strong> extra Raum zur Verfügung stehen. Sollte beispielsweise <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Großraumbüro, mit <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />

Abteilungen des gleichen Unternehmens, gearbeitet werden, sollten Trennwände aufgestellt werden<br />

und e<strong>in</strong> eigener Bereich für das <strong>Scrum</strong>-Team geschaffen werden. (Pichler 2008, S. 17) Dadurch k<strong>an</strong>n<br />

die Kommunikation zwischen den e<strong>in</strong>zelnen <strong>Scrum</strong>-Team-Mitglie<strong>der</strong>n am leichtesten gewährleistet<br />

werden.<br />

Für Meet<strong>in</strong>gs wie Daily <strong>Scrum</strong> (siehe 2.6.4) werden täglich Tools benötigt, um arbeiten zu können.<br />

Darunter fällt zum Beispiel e<strong>in</strong> Chart für den Spr<strong>in</strong>t-Burndown (siehe 2.5.4) <strong>an</strong> <strong>der</strong> Bürow<strong>an</strong>d.<br />

Es werden noch weitere Charts und P<strong>in</strong>nwände zum Festhalten <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Tasks benötigt.<br />

Sollten elektronische Tools, beispielsweise zum Festhalten <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Tasks des Spr<strong>in</strong>t Backlogs<br />

(siehe 2.5.2) o<strong>der</strong> Visualisierungen des Release-Burndown Charts (siehe 2.5.3), e<strong>in</strong>gesetzt werden,<br />

sollten die elektronisch erfassten Daten, laut Pichler, zusätzlich ausgedruckt und <strong>an</strong> <strong>der</strong> W<strong>an</strong>d<br />

aufgehängt werden. Durch das Sichtbarmachen <strong>der</strong> Informationen aus den elektronischen Tools,<br />

wird e<strong>in</strong>e wichtige Tr<strong>an</strong>sparenz geschaffen. Zusätzlich för<strong>der</strong>t dies das Ver<strong>an</strong>twortungsbewusstse<strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen <strong>Scrum</strong>-Team-Mitglie<strong>der</strong> (Pichler 2008, S. 19).<br />

Büromaterialien wie Schreibutensilien o<strong>der</strong> Notizblöcke s<strong>in</strong>d ebenfalls notwendig, um <strong>Scrum</strong> durchführen<br />

zu können. Dies k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> Autor aus eigenen Erfahrungen bestätigen. Die aufgezählten Materialien<br />

s<strong>in</strong>d eigentlich nichts Außergewöhnliches, wenn sie aber nicht vorh<strong>an</strong>den s<strong>in</strong>d, k<strong>an</strong>n ke<strong>in</strong><br />

<strong>Scrum</strong> durchgeführt werden. Deshalb ist es beson<strong>der</strong>s wichtig, dass darauf geachtet wird, dass auch<br />

diese ”<br />

kle<strong>in</strong>en“ Voraussetzungen erfüllt werden. S<strong>in</strong>d beispielsweise alle <strong>in</strong>frastrukturellen Voraussetzungen<br />

erfüllt, es fehlt jedoch e<strong>in</strong> Whiteboard-Marker, k<strong>an</strong>n nicht gearbeitet werden und <strong>der</strong><br />

Prozess steht still. E<strong>in</strong> still stehen<strong>der</strong> Prozess ist im <strong>Scrum</strong> beson<strong>der</strong>s schlecht.<br />

2.3.4 Cont<strong>in</strong>uous Integration<br />

<strong>Scrum</strong> ist e<strong>in</strong> fortlaufen<strong>der</strong>, iterativer Prozess und benötigt e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Integration von<br />

neuem Programm-Code <strong>in</strong> das bestehende System. Laut Larm<strong>an</strong> sollte aus diesem Grund m<strong>in</strong>destens<br />

e<strong>in</strong>mal pro Tag e<strong>in</strong> ”<br />

Build“ (Dieser Begriff wird nachfolgend erklärt) des Programm-Codes


2 SCRUM 12<br />

erstellt werden (Larm<strong>an</strong> 2003, S. 120). Um e<strong>in</strong>en ”<br />

Build“ erstellen zu können, muss e<strong>in</strong> Cont<strong>in</strong>uous<br />

Integration Server vorh<strong>an</strong>den se<strong>in</strong> und mit diesem gearbeitet werden.<br />

Um e<strong>in</strong>en Cont<strong>in</strong>uous Integration Server verstehen zu können, muss zuerst <strong>der</strong> Begriff ”<br />

Build“<br />

erläutert werden.<br />

Build E<strong>in</strong> Build“ ist e<strong>in</strong>e Überprüfung <strong>der</strong> kompletten Software e<strong>in</strong>es Projektes mithilfe e<strong>in</strong>es<br />

”<br />

Testdurchlaufs. Wird e<strong>in</strong> Build“ gestartet, wird die Software je nach Programmiersprache eventuell<br />

zuerst kompiliert und damit vorbereitet. Im Anschluss wird die Software mit Tests überprüft.<br />

”<br />

Die Tests kontrollieren dabei die Funktionalitäten <strong>der</strong> Software auf ihre Richtigkeit. Diese Tests<br />

müssen allerd<strong>in</strong>gs zuerst von ProgrammiererInnen geschrieben werden (Stichwort Test-Driven-<br />

Development (TDD), siehe 2.4.2). Laut Rödig s<strong>in</strong>d typische Aufgaben während e<strong>in</strong>es solchen<br />

Build-Durchlaufs folgende:<br />

• Konfiguration <strong>der</strong> Umgebung.<br />

• Löschen alter Build-Artefakte.<br />

• Kompilieren <strong>der</strong> Anwendung.<br />

• Kompilieren von Testprogrammen.<br />

• Durchführen <strong>der</strong> Testprogramme.<br />

• Statische Code-Überprüfung durch Metrik Tools.<br />

• Generierung von Dokumentation.<br />

(Rödig 2010, S. 4)<br />

Inwieweit alle von Rödig aufgezählten Aktionen tatsächlich durchgeführt werden, hängt von <strong>der</strong><br />

Art <strong>der</strong> Software ab. Bei e<strong>in</strong>er Ruby-on-Rails-Applikation, welche nur mit <strong>der</strong> Programmiersprache<br />

Ruby“, und ke<strong>in</strong>en zusätzlichen Bibliotheken, erstellt wird, fällt beispielsweise die Kompilierung<br />

”<br />

weg.<br />

E<strong>in</strong> Cont<strong>in</strong>uous Integration Server sammelt alle e<strong>in</strong>gecheckten Än<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> Software-<br />

Komponenten. Nach e<strong>in</strong>em Check-In von neuem Sourcecode wird e<strong>in</strong> neuer Build gestartet und<br />

damit e<strong>in</strong> neuer Durchlauf aller Tests losgelöst. (Keith 2010, S. 211) E<strong>in</strong> Cont<strong>in</strong>uous Integration<br />

Server ist somit zentrale Sammel- und Überprüfungsstelle für neue Software-Komponenten. (Rödig<br />

2010, S. 6)<br />

Laut Cohn ist seit den frühen 1990iger Jahren e<strong>in</strong> nächtlicher Build des Produktes als e<strong>in</strong>e <strong>der</strong><br />

besten Praktiken <strong>der</strong> Industrie bek<strong>an</strong>nt. (Cohn 2010, S. 162) Doch warum sollte nur e<strong>in</strong>mal pro<br />

Nacht e<strong>in</strong> Build durchgeführt werden? Im <strong>Scrum</strong>-Prozess checkt jede EntwicklerIn mehrmals täglich<br />

neuen Programm-Code <strong>in</strong> die Applikation e<strong>in</strong>. Würde dieser Code nur e<strong>in</strong>mal pro Nacht o<strong>der</strong><br />

gar nur e<strong>in</strong>mal wöchentlich durch vorh<strong>an</strong>dene Tests geprüft werden, könnten sich sehr leicht Fehler<br />

e<strong>in</strong>schleichen und die programmierten Teilbereiche beschädigt werden. In <strong>der</strong> Wirtschaft wird<br />

oft e<strong>in</strong> Cont<strong>in</strong>uous Integration Server mit e<strong>in</strong>em weiteren Tool verbunden. Dieses Tool gibt nach<br />

e<strong>in</strong>em Build-Durchlauf den Status <strong>an</strong> die EntwicklerInnen weiter. Durch dieses Feedback weiß e<strong>in</strong>e<br />

EntwicklerIn ob alles <strong>in</strong> Ordnung ist, o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Test fehlgeschlagen ist. In e<strong>in</strong>igen Unternehmen<br />

wird zusätzlich über LED-Anzeigen o<strong>der</strong> Ampeln die Farbe von grün (alle Tests laufen erfolgreich<br />

durch) auf rot (Tests fehlgeschlagen) umgeschaltet und so <strong>an</strong> das komplette Entwicklerteam<br />

signalisiert, wie <strong>der</strong> Build verlaufen ist.<br />

Abbildung 1 be<strong>in</strong>haltet e<strong>in</strong> Beispiel für e<strong>in</strong>e ”<br />

Code-Ampel“. Diese wurde im Praktikumsunternehmen<br />

des Autors e<strong>in</strong>gesetzt. Bei fehlerhaften Tests schaltet sie von grün auf rot um und die<br />

EntwicklerInnen können leichter erkennen, dass <strong>der</strong> Build fehlgeschlagen ist.<br />

Der Cont<strong>in</strong>uous Integration Server sollte so konfiguriert se<strong>in</strong>, dass die Tests bei neuen check-<strong>in</strong>s<br />

automatisch <strong>an</strong>laufen. Es gibt noch die Möglichkeit, dass die EntwicklerInnen diese Tests händisch


2 SCRUM 13<br />

Abbildung 1: Beispiel zusätzliche Signalisierung des Build-Verlauf bei Cont<strong>in</strong>uous Integration Server<br />

<strong>an</strong>stoßen. Cohn rät von dieser Vari<strong>an</strong>te jedoch ab, da EntwicklerInnen auch nur Menschen s<strong>in</strong>d.<br />

Sie könnten sich womöglich denken, dass sie nur e<strong>in</strong> paar Codezeilen verän<strong>der</strong>t haben, und e<strong>in</strong><br />

neuer Build unnötig wäre. Doch gerade hierbei schleichen sich gerne Fehler e<strong>in</strong>. (Cohn 2010, S. 162)<br />

Larm<strong>an</strong> unterstützt die Me<strong>in</strong>ung von Cohn und sieht die laufende und dauernde Überprüfung über<br />

e<strong>in</strong>en Cont<strong>in</strong>uous Integration Server als die bessere Vari<strong>an</strong>te. M<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>mal pro Tag muss e<strong>in</strong><br />

Build durchgeführt werden. (Larm<strong>an</strong> 2003, S. 120)<br />

2.4 <strong>Scrum</strong> - Hilfreiches<br />

Neben den bereits erklärten Voraussetzungen gibt es Hilfreiches zum E<strong>in</strong>satz von <strong>Scrum</strong>. Die<br />

folglich erläuterten Aspekte s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong> Muss für <strong>Scrum</strong>, sie werden jedoch als hilfreich <strong>an</strong>geführt<br />

und oft <strong>an</strong>gewendet. Der Autor spricht sie hier kurz <strong>an</strong>, damit sich LeserInnen e<strong>in</strong> besseres Bild<br />

machen können.<br />

Des Weiteren s<strong>in</strong>d die folglich beschriebenen Arten zu Programmieren bzw. zu Arbeiten im Rahmen<br />

von diversen Lehrver<strong>an</strong>staltungen (z.B. Fachspezifisches Projektm<strong>an</strong>agement und Workflows <strong>Web</strong>,<br />

<strong>Web</strong>-Technologies 1 + 2, Ausgewählte Kapitel <strong>Web</strong>) Best<strong>an</strong>dteil des Unterrichts <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S. So<br />

erl<strong>an</strong>gen StudentInnen bereits Wissen über hilfreiche Methoden zu <strong>Scrum</strong>. Dies ist e<strong>in</strong>e wichtige<br />

Erkenntnis im Bezug auf die Be<strong>an</strong>twortung <strong>der</strong> Forschungsfrage dieser Bachelorarbeit. Der Autor<br />

hat im Rahmen von mehreren <strong>Projekten</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S, sowie im Praktikum, gute Erfahrungen mit<br />

den folgenden hilfreichen Tools gemacht:<br />

2.4.1 Pair Programm<strong>in</strong>g<br />

Beim Pair Programm<strong>in</strong>g (PP) wird zu zweit <strong>an</strong> e<strong>in</strong>em Computer programmiert und geme<strong>in</strong>sam<br />

gearbeitet. E<strong>in</strong>e Person tippt auf <strong>der</strong> Tastatur und die <strong>an</strong><strong>der</strong>e schaut dabei über die Schulter.<br />

Wird die e<strong>in</strong>e ProgrammiererIn müde o<strong>der</strong> k<strong>an</strong>n sich aus e<strong>in</strong>em <strong>an</strong><strong>der</strong>en Grund nicht mehr konzentrieren,<br />

wird die Tastatur übergeben. Dadurch wird die Konzentration und Zusammenarbeit<br />

gesteigert. Die Rollen wechseln mehrmals <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stunde. Die ursprüngliche Idee dah<strong>in</strong>ter war, dass<br />

e<strong>in</strong>e EntwicklerIn sich selber gut kontrollieren k<strong>an</strong>n, jedoch zwei EntwicklerInnen können sich doppelt<br />

kontrollieren. PP birgt e<strong>in</strong>ige Vorteile <strong>in</strong> sich. Es k<strong>an</strong>n von <strong>der</strong> PartnerIn gelernt werden und es<br />

f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> hoher Austausch <strong>an</strong> Wissen statt. EntwicklerInnen arbeiten diszipl<strong>in</strong>ierter und schauen<br />

sich gegenseitig auf die F<strong>in</strong>ger. Schlechter Code wird geme<strong>in</strong>sam beseitigt und die ProgrammiererInnen<br />

können konsequenter arbeiten. Das En<strong>der</strong>gebnis ist e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sam programmierter und<br />

erarbeiteter Code, welcher ke<strong>in</strong>em vom Pair mehr gehört als dem/<strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>em/<strong>an</strong><strong>der</strong>en. (Mart<strong>in</strong><br />

2003, S. 13)<br />

Aus unternehmerischem Blickw<strong>in</strong>kel stellt sich natürlich die Frage, warum für die Arbeit e<strong>in</strong>er Person<br />

zwei EntwicklerInnen <strong>an</strong>gestellt werden sollen. Dies verdoppelt schließlich e<strong>in</strong>seitig betrachtet


2 SCRUM 14<br />

die Kosten des Personalaufw<strong>an</strong>ds. Laut Cockburn wird jedoch die Qualität des Programmcodes<br />

wesentlich erhöht und Fehler im Code verr<strong>in</strong>gert. Des Weiteren werden die technischen Fähigkeiten<br />

<strong>der</strong> ProgrammiererInnen verbessert und die <strong>in</strong>terne Kommunikation gesteigert. Dies führt<br />

zu besseren Ergebnissen (Cockburn & Williams 2001). Williams bestätigt die Behauptungen von<br />

Cockburn. Er kommt zu dieser Bestätigung durch e<strong>in</strong>e durchgeführte Universitätsstudie. Im Rahmen<br />

dieser Studie wurden Software-Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g-StudentInnen beim E<strong>in</strong>satz von PP beobachtet<br />

und die Ergebnisse <strong>an</strong>alysiert. (Williams et al. 2000, S. 21ff) Die Ergebnisse spiegeln Cockburns<br />

Behauptungen wie<strong>der</strong>.<br />

2.4.2 Test Driven Development<br />

TDD heißt, dass vor dem eigentlichen Sourcecode Tests für diesen geschrieben werden. Diese Tests<br />

schlagen zuerst fehl, da noch ke<strong>in</strong> Sourcecode dafür vorh<strong>an</strong>den ist. Anschließend wird <strong>der</strong> Sourcecode<br />

dafür geschrieben. Bei richtigem Sourcecode müssen die Tests erfolgreich durchlaufen. Der<br />

Sourcecode wird nochmals refactored und die Tests müssen immer noch durchlaufen. So ist gewährleistet,<br />

dass programmierte (Teil-)Bereiche zu je<strong>der</strong> Zeit funktionieren. E<strong>in</strong> großer Vorteil<br />

von TDD ist, dass <strong>der</strong> Code beliebig erweitert werden k<strong>an</strong>n. Funktionieren nach <strong>der</strong> Erweiterung<br />

noch alle Testdurchläufe, können sich EntwicklerInnen sicher se<strong>in</strong>, dass durch neue Features ke<strong>in</strong>e<br />

alten Bereiche zu Schaden gekommen s<strong>in</strong>d. Das zusätzliche Schreiben von Test-Code kostet Zeit.<br />

Durch die gewonnene Sicherheit wird jedoch l<strong>an</strong>gfristig, durch sofort vermiedene Fehler, wie<strong>der</strong>um<br />

Zeit gewonnen. (Mart<strong>in</strong> 2003, S. 14) <strong>Scrum</strong> mit TDD bietet e<strong>in</strong>e starke Sicherheit, dass <strong>der</strong><br />

Programm-Code schnell und qualitativ hochwertig erstellt wird und auch e<strong>in</strong>w<strong>an</strong>dfrei funktioniert.<br />

2.4.3 Story Driven Development<br />

Story-Driven-Development (SDD) ist das Ausformulieren <strong>der</strong> <strong>an</strong>stehenden Features <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>ere,<br />

verfe<strong>in</strong>erte ”<br />

Geschichten“. Diese ”<br />

Geschichten“ werden auch User Stories gen<strong>an</strong>nt und von <strong>der</strong><br />

Product OwnerIn ausformuliert (Wirdem<strong>an</strong>n 2009, S. 57).<br />

Für Product OwnerInnen bieten diese Stories e<strong>in</strong>e ideale Basis, um Stakehol<strong>der</strong>n auf nichttechnischer<br />

Ebene zu präsentieren, wie <strong>der</strong>en Anfor<strong>der</strong>ungen verst<strong>an</strong>den wurden. Somit werden<br />

eventuelle Missverständnisse zwischen Stakehol<strong>der</strong>n und den EntwicklerInnen vermieden. Es<br />

kommt daher nicht zur Entwicklung und Zeitaufwendung für ”<br />

unbrauchbaren“ Code, da im Vorh<strong>in</strong>e<strong>in</strong><br />

das Verständnis <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen überprüft wird.<br />

Product OwnerInnen können durch den E<strong>in</strong>satz von Stories den Product Backlog (vgl. 2.5.1)<br />

leichter priorisieren (Cohn 2004, S. 173). EntwicklerInnen können die Stories Schritt für Schritt<br />

abarbeiten. Mithilfe von SDD können größere Features <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>ere Teile gebrochen werden und<br />

e<strong>in</strong>e iterative Entwicklung ist leichter möglich. Durch diese Aufteilung k<strong>an</strong>n das <strong>Scrum</strong>-Team den<br />

Aufw<strong>an</strong>d besser e<strong>in</strong>schätzen und damit den Spr<strong>in</strong>t leichter pl<strong>an</strong>en (Cohn 2004, S. 173).<br />

Zur Abnahme <strong>der</strong> Features stehen <strong>der</strong> Product OwnerIn die Stories ebenfalls zur Verfügung. Die<br />

Story gibt den Rahmen des Features o<strong>der</strong> Teilfeatures vor. Dadurch k<strong>an</strong>n die Product OwnerIn<br />

leichter feststellen, welche Teile des Spr<strong>in</strong>ts bereits fertig gestellt s<strong>in</strong>d, und welche noch fehlen<br />

(Cohn 2004, S. 174).


2 SCRUM 15<br />

2.5 <strong>Scrum</strong> - Artefakte<br />

<strong>Scrum</strong> be<strong>in</strong>haltet vier Artefakte. Zu diesen Artefakten zählen das ”<br />

Product Backlog“, ”<br />

Spr<strong>in</strong>t<br />

Backlog“, <strong>der</strong> ”<br />

Release-Burndown“ und ”<br />

Spr<strong>in</strong>t-Burndown“. Diese vier Artefakte s<strong>in</strong>d notwendig,<br />

um im <strong>Scrum</strong>-Prozess arbeiten zu können. Sie stellen dabei M<strong>an</strong>agementtools dar. (Schwaber &<br />

Sutherl<strong>an</strong>d 2010, S. 4) In den folgenden Unterkapiteln werden diese vier Punkte näher erläutert<br />

und vorgestellt.<br />

2.5.1 Product Backlog<br />

Das Product Backlog stellt e<strong>in</strong>e Art ”<br />

Box“ zum Erfassen und M<strong>an</strong>agen von Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> das<br />

Produkt im <strong>Scrum</strong>-Prozess dar. Diese ”<br />

Box“ k<strong>an</strong>n nun beispielsweise e<strong>in</strong>e P<strong>in</strong>nw<strong>an</strong>d, <strong>an</strong> <strong>der</strong> die<br />

e<strong>in</strong>zelnen Anfor<strong>der</strong>ungen auf Zettel dokumentiert und <strong>an</strong>gep<strong>in</strong>nt s<strong>in</strong>d, se<strong>in</strong>. Es besteht auch die<br />

Möglichkeit das Product Backlog <strong>in</strong> elektronischer Form (z.B. Excel, Pivotaltracker, eigene Implementierungen,<br />

etc.) zu halten. Wichtig ist nur, dass es e<strong>in</strong> Product Backlog gibt. Das Product<br />

Backlog be<strong>in</strong>haltet alle bek<strong>an</strong>nten Anfor<strong>der</strong>ungen, welche für das Erreichen des Projektziels notwendig<br />

s<strong>in</strong>d. Zu diesen Anfor<strong>der</strong>ungen zählen nicht nur Best<strong>an</strong>dteile neuer Features, son<strong>der</strong>n auch<br />

das beseitigen von Bugs, o<strong>der</strong> beispielsweise das E<strong>in</strong>richten e<strong>in</strong>es neuen Cont<strong>in</strong>uous Integration<br />

Servers. Jedes <strong>Scrum</strong>-Projekt hat e<strong>in</strong> eigenes Product Backlog (Pichler 2008, S. 27ff). Das Product<br />

Backlog wird zwar zu Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>es Projektes <strong>an</strong>gelegt, jedoch können die Anfor<strong>der</strong>ungen nicht <strong>an</strong>f<strong>an</strong>gs<br />

festgelegt und d<strong>an</strong>n <strong>der</strong> Reihe nach abgearbeitet werden. Durch den iterativen Prozess k<strong>an</strong>n<br />

sich e<strong>in</strong> Product Backlog während des gesamten Projektverlaufs fortlaufend verän<strong>der</strong>n. Es kommen<br />

neue Anfor<strong>der</strong>ungen h<strong>in</strong>zu, bestehende können sich verän<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> g<strong>an</strong>z wegfallen. Zu Beg<strong>in</strong>n<br />

werden die Anfor<strong>der</strong>ungen nicht wie beim sequentiellen Prozessablauf (vgl. z.B. wie beim Wasserfallmodell)<br />

bis <strong>in</strong>s kle<strong>in</strong>ste Detail gepl<strong>an</strong>t. Sie vervollständigen und erweitern sich <strong>in</strong>krementell mit<br />

Fortlauf des Projektes. Anfor<strong>der</strong>ungen bzw. E<strong>in</strong>träge im Product Backlog s<strong>in</strong>d priorisiert. Product<br />

OwnerInnen priorisieren ihre Product Backlogs nach Wichtigkeit, Nutzen, Kosten und eventuell<br />

weiteren unternehmens<strong>in</strong>ternen Gegebenheiten und Bed<strong>in</strong>gungen. Wichtig ist, dass höher priorisierte<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen detaillierter beschrieben werden müssen, als niedriger e<strong>in</strong>gestufte, da sie als<br />

erstes abgearbeitet werden. Aus diesem Grund haben Product OwnerInnen die Aufgabe, diese Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

fe<strong>in</strong> detailliert auszuarbeiten. Alle E<strong>in</strong>träge im Product Backlog sollten geschätzt se<strong>in</strong>.<br />

So können Product OwnerInnen besser bestimmen, welcher E<strong>in</strong>trag am meisten wert ist. Für diese<br />

Schätzungen werden vom <strong>Scrum</strong>-Team Punkte vergeben. (Pichler 2008, S. 28) Wie viele Punkte<br />

m<strong>in</strong>imal und maximal vergeben werden können, hängt von den Festlegungen des <strong>Scrum</strong>-Team ab.<br />

Dieses k<strong>an</strong>n sich diese Werte selber festlegen, muss sie aber festhalten und kommunizieren. Cohn<br />

stimmt Pichler’s Ausführungen mit <strong>der</strong> Zusammenfassung <strong>der</strong> Schlüsselattribute e<strong>in</strong>es Product<br />

Backlogs im Begriff ”<br />

DEEP“ zu. ”<br />

DEEP“ s<strong>in</strong>d die Anf<strong>an</strong>gsbuchstaben folgen<strong>der</strong> Begriffe:<br />

Detailed Appropriately, Estimated, Emerged, Prioritized<br />

(Cohn 2010, S. 253f)<br />

E<strong>in</strong> sich fortlaufend än<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Product Backlog mit geschätzten und priorisierten Anfor<strong>der</strong>ungen,<br />

sowie die wichtigen Anfor<strong>der</strong>ungen passend detailliert vorbereitet, stellt somit e<strong>in</strong>en Teil des<br />

Grundgerüstes für e<strong>in</strong>en erfolgreichen <strong>Scrum</strong>-Prozess dar.<br />

2.5.2 Spr<strong>in</strong>t Backlog<br />

Das Spr<strong>in</strong>t Backlog ist e<strong>in</strong>e Liste von Aufgaben (Tasks) aus dem Product Backlog. Mithilfe dieser<br />

Liste soll <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Spr<strong>in</strong>t (siehe 2.6.3) e<strong>in</strong> potenziell lieferbares Inkrement des Produktes entstehen.<br />

Die Erfüllung aller Tasks aus dem Spr<strong>in</strong>t Backlog bildet das Ziel e<strong>in</strong>es Spr<strong>in</strong>ts. Größere<br />

Tasks müssen <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>ere unterteilt werden, so dass ProgrammiererInnen leichter und unabhängiger<br />

entwickeln können. Das Spr<strong>in</strong>t Backlog wird während e<strong>in</strong>es Spr<strong>in</strong>ts durch das <strong>Scrum</strong>-Team


2 SCRUM 16<br />

ständig verän<strong>der</strong>t. Diese Verän<strong>der</strong>ung ist auf die Entwicklung im Spr<strong>in</strong>t zurückzuführen. ProgrammiererInnen<br />

können bei <strong>der</strong> Arbeit <strong>an</strong> e<strong>in</strong>zelnen Tasks herausf<strong>in</strong>den, dass doch mehr, aber auch<br />

weniger, Arbeitsschritte als ursprünglich <strong>an</strong>genommen notwendig s<strong>in</strong>d, um den Task abzuarbeiten.<br />

E<strong>in</strong>zelne dieser Arbeitsschritte können auch mehr o<strong>der</strong> weniger Zeit, als gepl<strong>an</strong>t, <strong>in</strong> Anspruch<br />

nehmen. Sollten neue Arbeitsschritte und Aufgaben auftauchen, werden sie dem Spr<strong>in</strong>t Backlog<br />

durch das <strong>Scrum</strong>-Team h<strong>in</strong>zugefügt. Der Spr<strong>in</strong>t Backlog darf nur durch <strong>Scrum</strong>-Team-Mitglie<strong>der</strong><br />

geän<strong>der</strong>t werden. Der Spr<strong>in</strong>t Backlog ist e<strong>in</strong> Real-Time-Bild <strong>der</strong> Arbeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em laufenden Spr<strong>in</strong>t.<br />

Das <strong>Scrum</strong>-Team will alle Aufgaben erfüllen, um den Spr<strong>in</strong>t erfolgreich abschließen zu können.<br />

(Schwaber & Sutherl<strong>an</strong>d 2010, S. 18f)<br />

2.5.3 Release-Burndown<br />

Unter Release-Burndown versteht sich e<strong>in</strong> Graph, <strong>der</strong> die Summe des verbleibenden geschätzten<br />

Aufw<strong>an</strong>ds aller Anfor<strong>der</strong>ungen im Product Backlog zeitlich abbildet. Unter <strong>der</strong> zeitlichen Abbildung<br />

ist geme<strong>in</strong>t, dass alle geschätzten Punkte mit ihren Wertungen zusammengerechnet und<br />

auf bisherige Spr<strong>in</strong>t-Ergebnisse (Spr<strong>in</strong>t siehe 2.6.3) umgerechnet werden (Schwaber & Sutherl<strong>an</strong>d<br />

2010, S. 4) bzw. (Schwaber & Sutherl<strong>an</strong>d 2010, S. 17f).<br />

Um dies zu verdeutlichen e<strong>in</strong> Beispiel:<br />

Im Product Backlog liegen <strong>an</strong>f<strong>an</strong>gs Anfor<strong>der</strong>ungen mit e<strong>in</strong>er Gesamtwertungspunktezahl von 80<br />

Punkten. E<strong>in</strong> <strong>Scrum</strong>-Team hat bereits drei Spr<strong>in</strong>ts <strong>an</strong> e<strong>in</strong>em Projekt gearbeitet. Im ersten Spr<strong>in</strong>t<br />

wurden 20, im zweiten 15 und im dritten 5 Wertungspunkte abgearbeitet. D.h. nach drei Spr<strong>in</strong>ts<br />

liegen noch Anfor<strong>der</strong>ungen mit 40 Wertungspunkten im Product Backlog. Aus diesen Zahlen ergibt<br />

sich e<strong>in</strong>e durchschnittliche Abarbeitung von 13,333 Wertungspunkten pro Spr<strong>in</strong>t. Das Produkt<br />

sollte ursprünglich mit durchschnittlich 20 Punkten pro Spr<strong>in</strong>t bearbeitet werden. Durch die Verzögerungen<br />

schaut es nach dem dritten Spr<strong>in</strong>t so aus, als ob sich das Releasedatum des letzten<br />

Abschnittes um zwei Spr<strong>in</strong>ts nach h<strong>in</strong>ten verschiebt.<br />

Abbildung 2: Beispiel Release-Burndown<br />

Die Abbildung 2 be<strong>in</strong>haltet den Release-Burndown Graphen des obigen Beispiels. Die x-Achse<br />

des Diagramms zeigt die Anzahl <strong>der</strong> Spr<strong>in</strong>ts. Die y-Achse be<strong>in</strong>haltet die Wertungspunkte. Der<br />

Release-Burndown Graph wird beim nächsten Spr<strong>in</strong>t-Ergebnis wie<strong>der</strong> <strong>an</strong>gepasst. Er stellt e<strong>in</strong>e<br />

Art Prognose für das Releasedatum dar.


2 SCRUM 17<br />

2.5.4 Spr<strong>in</strong>t-Burndown<br />

Der Spr<strong>in</strong>t-Burndown ist wie <strong>der</strong> Release-Burndown e<strong>in</strong> Graph. Dieser Graph wird täglich erneuert<br />

und <strong>an</strong>gepasst. Er zeigt den aktuellen Spr<strong>in</strong>t-Verlauf <strong>an</strong> und gibt aus, wie viele Wertungspunkte<br />

noch abzuarbeiten s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong> perfekter Spr<strong>in</strong>t (siehe 2.6.3) hat e<strong>in</strong>en Spr<strong>in</strong>t-Burndown mit e<strong>in</strong>er<br />

kont<strong>in</strong>uierlichen Kurve und am Ende des Spr<strong>in</strong>ts s<strong>in</strong>d alle Wertungspunkte abgearbeitet. (Schwaber<br />

& Sutherl<strong>an</strong>d 2010, S. 19) Der Spr<strong>in</strong>t-Burndown Graph zeigt dem <strong>Scrum</strong>-Team bereits während<br />

e<strong>in</strong>es Spr<strong>in</strong>t-Verlaufes <strong>an</strong>, ob es gegen Ende h<strong>in</strong> knapp werden könnte, alle Punkte abzuarbeiten. So<br />

können beispielsweise Personen mit <strong>der</strong> Rolle <strong>der</strong> <strong>Scrum</strong> MasterIn frühzeitig das Entwicklerteam<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Richtung lenken und motivieren, schneller zu arbeiten, falls <strong>der</strong> Spr<strong>in</strong>t-Burndown Graph<br />

bereits zur Mitte e<strong>in</strong>es Spr<strong>in</strong>ts brenzlig aussieht.<br />

Abbildung 3: Beispiel Spr<strong>in</strong>t-Burndown<br />

Die Abbildung 3 be<strong>in</strong>haltet Beispiele für e<strong>in</strong>en Spr<strong>in</strong>t-Burndown Graphen e<strong>in</strong>es 2-wöchigen Spr<strong>in</strong>ts.<br />

Die x-Achse des Diagramms zeigt den jeweiligen Wochentag e<strong>in</strong>es Spr<strong>in</strong>ts. Die y-Achse be<strong>in</strong>haltet<br />

die Wertungspunkte, die <strong>an</strong> diesem Tag abgearbeitet wurden. Die kont<strong>in</strong>uierliche Kurve <strong>der</strong> Abbildung<br />

3 ist e<strong>in</strong> Beispiel für e<strong>in</strong>en perfekten Burndown, die zweite Kurve be<strong>in</strong>haltet e<strong>in</strong> realistischeres<br />

Beispiel e<strong>in</strong>es Burndown. Beide erreichen aber das Spr<strong>in</strong>tziel.<br />

Die Beispiele aus Abbildung 3 s<strong>in</strong>d <strong>an</strong> e<strong>in</strong> Beispiel von Pichler <strong>an</strong>gelehnt. Er zeigt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Ausführungen<br />

e<strong>in</strong> ähnliches Ergebnis. Des Weiteren nennt er Gründe für den realistischen Burndown.<br />

Anf<strong>an</strong>gs können H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse auftreten, o<strong>der</strong> die Aufw<strong>an</strong>dsschätzung durch das <strong>Scrum</strong>-Team ist<br />

falsch ausgefallen. Diese Blockaden legen sich mit <strong>der</strong> Zeit und <strong>der</strong> Spr<strong>in</strong>t k<strong>an</strong>n, im besten Fall,<br />

noch erfolgreich beendet werden. (Pichler 2008, S. 117f)


2 SCRUM 18<br />

2.6 <strong>Scrum</strong> - Timeboxen<br />

<strong>Scrum</strong> be<strong>in</strong>haltet mehrere so gen<strong>an</strong>nte Timeboxen. Diese helfen dabei, Regelmäßigkeit herzustellen<br />

und e<strong>in</strong>en strukturierten Ablauf sicherzustellen. Zu den Timeboxen gehört das Release-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g,<br />

das Spr<strong>in</strong>t-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g, <strong>der</strong> Spr<strong>in</strong>t, das Daily-<strong>Scrum</strong> Meet<strong>in</strong>g, das Spr<strong>in</strong>t Review und die Spr<strong>in</strong>t<br />

Retrospektive. (Schwaber & Sutherl<strong>an</strong>d 2010, S. 9) Dieses Kapitel beschäftigt sich mit Erklärungen<br />

und Darstellungen zu den jeweiligen Timeboxen.<br />

2.6.1 Release-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g<br />

Mithilfe des Release-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>gs wird e<strong>in</strong> Pl<strong>an</strong> und Ziele aufgestellt bzw. def<strong>in</strong>iert. Dieser Pl<strong>an</strong> und<br />

die Ziele sollten vom <strong>Scrum</strong>-Team und <strong>der</strong> übrigen Unternehmensorg<strong>an</strong>isation verst<strong>an</strong>den und<br />

kommuniziert werden können. Diese Ziele be<strong>in</strong>halten die am höchsten priorisierten E<strong>in</strong>träge aus<br />

dem Product Backlog mit dem höchsten Bus<strong>in</strong>ess-Value. Des Weiteren be<strong>in</strong>haltet <strong>der</strong> Release-Pl<strong>an</strong><br />

noch Hauptrisiken, welche auftreten können, und die restlichen Features und Funktionalitäten. Mit<br />

restlichen Features s<strong>in</strong>d die geme<strong>in</strong>t, die zwar ke<strong>in</strong>en hohen Bus<strong>in</strong>ess-Value haben, aber sehr wohl<br />

zum Produkt dazugehören. Mithilfe des im Release-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g aufgestellten Pl<strong>an</strong>s können wahrsche<strong>in</strong>liche<br />

Release-Term<strong>in</strong>e und Kosten berechnet werden. Die Unternehmensorg<strong>an</strong>isation k<strong>an</strong>n<br />

den Fortschritt während des Prozessablaufes beobachten und wenn nötig Spr<strong>in</strong>t-weise Anpassungen<br />

vornehmen. (Schwaber & Sutherl<strong>an</strong>d 2010, S. 9f) Das Release-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g ist laut Schwaber<br />

und Sutherl<strong>an</strong>d e<strong>in</strong> optionales Meet<strong>in</strong>g. Wird das Meet<strong>in</strong>g jedoch nicht abgehalten, so fehlen die<br />

Ergebnisse und damit Voraussetzungen für die nächsten Spr<strong>in</strong>ts. Dieses Fehlen wird als H<strong>in</strong><strong>der</strong>nis<br />

e<strong>in</strong>gestuft und gel<strong>an</strong>gt als solches <strong>in</strong> das Product Backlog. Dies führt im Endeffekt dazu, dass<br />

das Meet<strong>in</strong>g <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>an</strong><strong>der</strong>en Form nachgeholt werden muss. Aus diesem Grund macht es S<strong>in</strong>n<br />

dieses Meet<strong>in</strong>g sofort abzuhalten. In <strong>der</strong> <strong>Scrum</strong>-Release-Pl<strong>an</strong>ung werden, im Gegensatz zu traditionellen<br />

Release-Pl<strong>an</strong>ungen, nur übergreifende Ziele und mögliche En<strong>der</strong>gebnisse festgelegt. Laut<br />

Schwaber und Sutherl<strong>an</strong>d benötigt diese Pl<strong>an</strong>ung nur 15 - 20% <strong>der</strong> Zeit, welche für e<strong>in</strong>e traditionelle<br />

Release-Pl<strong>an</strong>ung notwendig wäre. Dieser Zeitgew<strong>in</strong>n wird durch Just-In-Time-Pl<strong>an</strong>ungen<br />

während dem Spr<strong>in</strong>t-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g (siehe 2.6.2), Spr<strong>in</strong>t Review (siehe 2.6.5) und Daily-<strong>Scrum</strong> (siehe<br />

2.6.4) jedoch wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>gebüßt. (Schwaber & Sutherl<strong>an</strong>d 2010, S. 9f) Just-In-Time-Pl<strong>an</strong>ungen s<strong>in</strong>d<br />

Pl<strong>an</strong>ungen, welche <strong>in</strong> dem Moment getätigt werden, w<strong>an</strong>n sie notwendig s<strong>in</strong>d und nicht früher o<strong>der</strong><br />

später.<br />

Damit e<strong>in</strong> Release-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g funktionieren k<strong>an</strong>n, muss das Product Backlog für den jeweiligen<br />

Release priorisiert se<strong>in</strong>.<br />

Larm<strong>an</strong> bezeichnet das Release-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g als Pre-game Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g und Stag<strong>in</strong>g. Er erweitert mit<br />

se<strong>in</strong>en Ausführungen die von Schwaber und Sutherl<strong>an</strong>d. Laut Larm<strong>an</strong> wird <strong>in</strong> diesem Meet<strong>in</strong>g<br />

ebenfalls e<strong>in</strong> Pl<strong>an</strong> und Ziele festgelegt und etabliert. Die Anfor<strong>der</strong>ungen und Features werden aber<br />

von allen Stakehol<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>gebracht und im Product Backlog h<strong>in</strong>terlegt. So soll die Kommunikation<br />

<strong>der</strong> Pl<strong>an</strong>-Etablierung zwischen <strong>Scrum</strong>-Team und restlicher Unternehmensorg<strong>an</strong>isation noch auf<br />

externe Stakehol<strong>der</strong> erweitert werden, um die Anfor<strong>der</strong>ungen so gut wie möglich von Anf<strong>an</strong>g <strong>an</strong><br />

festhalten zu können. (Larm<strong>an</strong> 2003, S 117)<br />

2.6.2 Spr<strong>in</strong>t-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g<br />

Im Spr<strong>in</strong>t-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g f<strong>in</strong>det die Pl<strong>an</strong>ung des Spr<strong>in</strong>ts (siehe 2.6.3) statt. Das <strong>Scrum</strong>-Team erstellt<br />

aus Anfor<strong>der</strong>ungen des Product Backlogs das Spr<strong>in</strong>t Backlog. Bis zum Ende des Spr<strong>in</strong>ts muss das<br />

Spr<strong>in</strong>t Backlog abgearbeitet werden und e<strong>in</strong> lieferbares Produkt<strong>in</strong>krement entstehen. (Pichler 2008,<br />

S. 93) Das Spr<strong>in</strong>t-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g f<strong>in</strong>det zu Beg<strong>in</strong>n jeden Spr<strong>in</strong>ts statt. Beim Spr<strong>in</strong>t-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g nimmt das<br />

gesamte <strong>Scrum</strong>-Team teil.<br />

Laut Schwaber und Sutherl<strong>an</strong>d sollte das Spr<strong>in</strong>t-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g beispielsweise bei e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>monatigen<br />

Spr<strong>in</strong>t auf acht Stunden zeitlich begrenzt <strong>an</strong>gesetzt werden. Arbeitet e<strong>in</strong> <strong>Scrum</strong>-Team im


2 SCRUM 19<br />

2-Wochen-Rhythmus muss die Zeit für das Spr<strong>in</strong>t-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g dementsprechend <strong>an</strong>gepasst werden,<br />

und würde nur vier Stunden betragen. Der Autor, <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit, teilt die Me<strong>in</strong>ung<br />

von Schwaber und Sutherl<strong>an</strong>d und stützt sich dabei auf eigene Erfahrungen. Er arbeitete <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Unternehmen im 2-Wochen-Spr<strong>in</strong>t-Rhythmus und das Spr<strong>in</strong>t-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g wurde auf 4 Stunden<br />

<strong>an</strong>gesetzt. Im damaligen Fall war diese Zeit richtig bemessen.<br />

Das Spr<strong>in</strong>t-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g besteht aus zwei Teilen. Diese werden auch Spr<strong>in</strong>t-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g 1 und Spr<strong>in</strong>t-<br />

Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g 2 gen<strong>an</strong>nt. Im ersten Teil des Spr<strong>in</strong>t-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>gs stellt die Product OwnerIn <strong>der</strong> <strong>Scrum</strong><br />

MasterIn und dem Entwicklerteam alle Anfor<strong>der</strong>ungen vor, welche <strong>in</strong> diesem Spr<strong>in</strong>t erfüllt werden<br />

sollen. Hier k<strong>an</strong>n e<strong>in</strong>e zusätzlich neue Priorisierung durch die Product OwnerIn stattf<strong>in</strong>den. Gründe<br />

für e<strong>in</strong>e Neu-Priorisierung könnten beispielsweise neue Erkenntnisse betreffend Umsetzung o<strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>wände vom Entwicklerteam se<strong>in</strong>.<br />

Im zweiten Teil des Spr<strong>in</strong>t-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>gs wird gepl<strong>an</strong>t, wie die Anfor<strong>der</strong>ungen umgesetzt werden. Hier<br />

wird seitens des Entwicklerteams alles Notwendige bis <strong>in</strong>s Detail durchgesprochen und abgeschätzt<br />

bzw. eventuell nochmal neu geschätzt. Die Product OwnerIn steht für eventuell <strong>an</strong>fallende Fragen,<br />

seitens des Entwicklerteams o<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Scrum</strong> MasterIn, zur Verfügung. (Schwaber & Sutherl<strong>an</strong>d<br />

2010, S. 11f) Schwaber und Sutherl<strong>an</strong>d fassen die zwei Teile des Spr<strong>in</strong>t-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> den ”<br />

What?“-<br />

und <strong>in</strong> den ”<br />

How“-Part zusammen. Im ersten Teil geht es darum, was konkret erstellt werden muss.<br />

Im zweiten Teil wird geklärt, wie die Anfor<strong>der</strong>ungen umgesetzt werden können. Larm<strong>an</strong> fasst die<br />

zwei Teile des Spr<strong>in</strong>t-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>gs ähnlich zusammen. Im ersten Teil fügt er noch die Anwesenheit<br />

von Stakehol<strong>der</strong>n h<strong>in</strong>zu. Diese können den Ablauf bee<strong>in</strong>flussen und es k<strong>an</strong>n dadurch ebenfalls zu<br />

Neu-Priorisierungen kommen. Im zweiten Teil hat er die gleichen Ausführungen wie Schwaber und<br />

Sutherl<strong>an</strong>d. Sollten jedoch zu viele Schätzungen von Anfor<strong>der</strong>ungen fehlen, o<strong>der</strong> falsch geschätzt<br />

worden se<strong>in</strong>, so erweitert Larm<strong>an</strong> dieses Meet<strong>in</strong>g um e<strong>in</strong>en weiteren Pl<strong>an</strong>ungszyklus. Sprich er<br />

würde e<strong>in</strong>e Art ”<br />

Spr<strong>in</strong>t-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g 3“ abhalten. (Larm<strong>an</strong> 2003, S. 117)<br />

Der Autor sieht e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation <strong>der</strong> beiden eben beschriebenen Ansichten als ideal. Aus e<strong>in</strong>er<br />

Art ”<br />

Spr<strong>in</strong>t-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g 3“ könnte e<strong>in</strong> ”<br />

Schätz-Meet<strong>in</strong>g“, e<strong>in</strong> so gen<strong>an</strong>ntes ”<br />

Estimations“, gemacht<br />

werden. Dies würde alle<strong>in</strong>e dazu dienen, neue Anfor<strong>der</strong>ungen zu schätzen und alte Schätzungen<br />

gegebenenfalls <strong>an</strong>zupassen.<br />

Beim Spr<strong>in</strong>t-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g können laut Pichler Fehler auftreten. Erstens könnte es beispielsweise passieren,<br />

dass die <strong>Scrum</strong> MasterIn praktisch die komplette Pl<strong>an</strong>ung übernimmt, da das Entwicklerteam<br />

nicht gewohnt ist, Projektm<strong>an</strong>agementaufgaben selber zu erledigen. Beson<strong>der</strong>s wichtig ist jedoch,<br />

dass das gesamte <strong>Scrum</strong>-Team, und somit auch das Entwicklerteam, sich selbst org<strong>an</strong>isiert und<br />

von ke<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>zelperson direkt abhängig ist. Aus diesem Grund müssen alle Rollen<strong>in</strong>haber e<strong>in</strong>es<br />

<strong>Scrum</strong>-Teams am Spr<strong>in</strong>t-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g teilnehmen und dieses aktiv mitgestalten. E<strong>in</strong> weiterer Fehler<br />

<strong>der</strong> auftreten k<strong>an</strong>n, ist die Dom<strong>in</strong><strong>an</strong>z e<strong>in</strong>es Teammitglieds. Übernimmt beispielsweise e<strong>in</strong>e bestimmte<br />

Programmierer<strong>in</strong> immer das Wort und lässt ke<strong>in</strong>en <strong>an</strong><strong>der</strong>en mehr sprechen, könnte das<br />

komplette Meet<strong>in</strong>g <strong>in</strong>s Stocken geraten. Deshalb muss die <strong>Scrum</strong> MasterIn das Spr<strong>in</strong>t-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g<br />

ordentlich mo<strong>der</strong>ieren und für Gleichberechtigung unter den Teilnehmern sorgen. Gleiches gilt für<br />

die Mo<strong>der</strong>ation im Bezug auf unendlich l<strong>an</strong>ge Diskussionen. Sie/Er muss dafür sorgen, dass bei Diskussionen<br />

das Produkt und die e<strong>in</strong>zelnen Anfor<strong>der</strong>ungen im Mittelpunkt stehen und das Meet<strong>in</strong>g<br />

nicht zu ausufernd wird und sehr l<strong>an</strong>ge, unnötige Diskussionen entstehen. Pichler erwähnt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en<br />

Ausführungen noch weitere Fehler. Product OwnerInnen müssen am Spr<strong>in</strong>t-Pl<strong>an</strong><strong>in</strong>g teilnehmen.<br />

Sie sollen sich jedoch so gut wie möglich zurückhalten und nicht als ProjektleiterInnen agieren.<br />

Ansonsten könnte es zu starken Bee<strong>in</strong>flussungen kommen und das Entwicklerteam <strong>in</strong>klusive <strong>der</strong><br />

<strong>Scrum</strong> MasterIn k<strong>an</strong>n nicht mehr selbst org<strong>an</strong>isierend Entscheidungen treffen. Im Gegenzug zum<br />

zu vielen Intervenieren e<strong>in</strong>er Product OwnerIn ist es für die Pl<strong>an</strong>ung selber sehr schlecht, wenn<br />

dieser/diese gar nicht <strong>an</strong>wesend ist. E<strong>in</strong> Spr<strong>in</strong>t-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g muss immer gut vorbereitet se<strong>in</strong>. D.h.<br />

das Product Backlog muss von <strong>der</strong> Product OwnerIn soweit vorbereitet se<strong>in</strong>, dass die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

vollständig vorh<strong>an</strong>den s<strong>in</strong>d und damit gearbeitet werden k<strong>an</strong>n. Die e<strong>in</strong>zelnen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

dürfen dabei nicht zu vage formuliert se<strong>in</strong> und vor allem nicht zu groß se<strong>in</strong>. Aus e<strong>in</strong>er großen<br />

Anfor<strong>der</strong>ung sollten besser mehrere kle<strong>in</strong>ere, detaillierte geformt werden. (Pichler 2008, S. 99ff)<br />

Am Ende des Spr<strong>in</strong>t-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>gs wird für den bevorstehenden Spr<strong>in</strong>t e<strong>in</strong> so gen<strong>an</strong>ntes ”<br />

Commitment“


2 SCRUM 20<br />

seitens des <strong>Scrum</strong>-Teams abgegeben. Das ”<br />

Commitment“ drückt aus, was <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Spr<strong>in</strong>t alles<br />

geschafft werden soll. Das ”<br />

Commitment“ bildet damit e<strong>in</strong> def<strong>in</strong>iertes Ziel für e<strong>in</strong>en Spr<strong>in</strong>t. (Larm<strong>an</strong><br />

2003, S. 126) Das <strong>Scrum</strong>-Team k<strong>an</strong>n nun selber und eigenständig entscheiden, wie dieses Ziel<br />

erreicht werden soll. Es muss nur erreicht werden. (Schwaber & Sutherl<strong>an</strong>d 2010, S. 11f)<br />

2.6.3 Spr<strong>in</strong>t<br />

E<strong>in</strong> Spr<strong>in</strong>t ist e<strong>in</strong> Arbeitszyklus <strong>der</strong> iterativ abläuft. E<strong>in</strong> Spr<strong>in</strong>t wird laut Pichler deshalb auch als<br />

Iteration bezeichnet. (Pichler 2008, S. 81) Diese Iteration dauert gewöhnlich 30 Tage. (Larm<strong>an</strong><br />

2003, S. 117) Die Dauer ist aber je nach Release-Zyklus auch auf zwei Wochen verkürzbar. Zu<br />

Beg<strong>in</strong>n jeden Spr<strong>in</strong>ts f<strong>in</strong>det das Spr<strong>in</strong>t-Pl<strong>an</strong><strong>in</strong>g statt. Jeden Tag f<strong>in</strong>det im Rahmen des Spr<strong>in</strong>ts das<br />

Daily-<strong>Scrum</strong> Meet<strong>in</strong>g statt. Der Spr<strong>in</strong>t wird mit dem Spr<strong>in</strong>t Review und <strong>der</strong> Spr<strong>in</strong>t Retrospektive<br />

abgeschlossen. (Pichler 2008, S. 81f) Zwischen zwei Spr<strong>in</strong>ts gibt es ke<strong>in</strong>e Pause, Spr<strong>in</strong>ts folgen<br />

immer direkt aufe<strong>in</strong><strong>an</strong><strong>der</strong>. (Schwaber & Sutherl<strong>an</strong>d 2010, S. 10)<br />

Während e<strong>in</strong>es Spr<strong>in</strong>ts bleiben das Spr<strong>in</strong>t-Ziel (Commitment) und die Zusammensetzung des<br />

<strong>Scrum</strong>-Teams unverän<strong>der</strong>t. Sollte beispielsweise e<strong>in</strong>e neue ProgrammiererIn e<strong>in</strong>gestellt werden,<br />

so k<strong>an</strong>n sie e<strong>in</strong>em laufenden Spr<strong>in</strong>t als ”<br />

Chicken“ beiwohnen, um vom Prozessablauf des <strong>Scrum</strong>-<br />

Teams etwas mitzubekommen. Interventionen s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs verboten.<br />

Während des Programmierens <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Spr<strong>in</strong>ts können hilfreiche Techniken wie PP, TDD o<strong>der</strong><br />

SDD e<strong>in</strong>gesetzt werden. Diese Techniken wurden bereits vorgestellt (siehe 2.4).<br />

Am Ende e<strong>in</strong>es Spr<strong>in</strong>ts muss e<strong>in</strong> fertiges Produkt<strong>in</strong>krement erstellt worden se<strong>in</strong>. Die Product OwnerIn<br />

muss die Möglichkeit haben, die erfüllten Anfor<strong>der</strong>ungen zu überprüfen und abzunehmen.<br />

Aus diesem Grund muss das fertig gestellte Produkt<strong>in</strong>krement am Ende jeden Spr<strong>in</strong>ts e<strong>in</strong> kompletter<br />

Teil des Produktes se<strong>in</strong>. (Pichler 2008, S. 83) Schwaber und Sutherl<strong>an</strong>d bezeichnen fertige<br />

Inkremente als ”<br />

done“. Der Begriff ”<br />

done“ muss für jeden des <strong>Scrum</strong>-Teams das gleiche bedeuten.<br />

(Schwaber & Sutherl<strong>an</strong>d 2010, S. 20) So k<strong>an</strong>n beispielsweise e<strong>in</strong> <strong>Scrum</strong>-Team mit TDD arbeiten.<br />

Hier müssen wahrsche<strong>in</strong>lich alle erledigten Anfor<strong>der</strong>ungen gründlich getestet se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>es<br />

<strong>Scrum</strong>-Team jedoch verzichtet auf TDD und setzt auf e<strong>in</strong>e eigens entwickelte Methode. Hier wird<br />

die Voraussetzung, dass alles gründlich getestet se<strong>in</strong> muss, vielleicht nicht zutreffen. Aufgrund<br />

dieser unterschiedlichen Ansichtsweisen muss <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es <strong>Scrum</strong>-Teams <strong>der</strong> Begriff ”<br />

done“ für<br />

alle dasselbe bedeuten.<br />

Spr<strong>in</strong>ts können vorzeitig abgebrochen werden. Schwaber und Sutherl<strong>an</strong>d sehen die Autorität zum<br />

Abbruch e<strong>in</strong>es Spr<strong>in</strong>ts e<strong>in</strong>zig und alle<strong>in</strong>e bei <strong>der</strong> Product OwnerIn (Schwaber & Sutherl<strong>an</strong>d 2010,<br />

S. 11). Pichler verteilt diese Autorität auch auf das restliche <strong>Scrum</strong>-Team (Pichler 2008, S. 116).<br />

Hat nun nur die Product OwnerIn die Autorität dazu, e<strong>in</strong>en Spr<strong>in</strong>t vorzeitig zu beenden, k<strong>an</strong>n<br />

das restliche <strong>Scrum</strong>-Team aber auch externe Stakehol<strong>der</strong> diese Entscheidung trotzdem maßgeblich<br />

bee<strong>in</strong>flussen. Spr<strong>in</strong>ts können aufgrund von groben H<strong>in</strong><strong>der</strong>nissen, än<strong>der</strong>nden Kunden<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen<br />

o<strong>der</strong> nicht mehr aktuellen und somit überflüssigen Anfor<strong>der</strong>ungen abgebrochen werden. Die aufgezählten<br />

Gründe können beispielsweise durch Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Marktposition des Unternehmens<br />

o<strong>der</strong> technologischen Än<strong>der</strong>ungen auftreten. Laut Schwaber und Sutherl<strong>an</strong>d ist aufgrund <strong>der</strong> kurzen<br />

Dauer e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>zelnen Spr<strong>in</strong>ts e<strong>in</strong> Abbruch jedoch selten s<strong>in</strong>nvoll und kommt nicht oft vor.<br />

(Schwaber & Sutherl<strong>an</strong>d 2010, S. 11) Diese Ansichten teilt <strong>der</strong> Autor dieser Bachelorarbeit. Nach<br />

se<strong>in</strong>en Erfahrungen im Rahmen des Berufspraktikums, während des 5. Semesters des Studieng<strong>an</strong>gs<br />

MMT, und den Erzählungen <strong>der</strong> <strong>Scrum</strong>-erfahrenen MitarbeiterInnen im Praktikumsunternehmen,<br />

s<strong>in</strong>d Spr<strong>in</strong>t-Abbrüche kaum relev<strong>an</strong>t. Natürlich k<strong>an</strong>n es gute und schlechte Spr<strong>in</strong>ts geben, aber<br />

abgebrochen wird kaum e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> Spr<strong>in</strong>t.


2 SCRUM 21<br />

2.6.4 Daily-<strong>Scrum</strong><br />

Schwaber und Sutherl<strong>an</strong>d def<strong>in</strong>ieren Daily <strong>Scrum</strong> als e<strong>in</strong> tägliches 15-m<strong>in</strong>ütiges <strong>Scrum</strong>-Team-<br />

Meet<strong>in</strong>g das stets zur selben Zeit und am gleichen Ort stattf<strong>in</strong>det. (Schwaber & Sutherl<strong>an</strong>d 2010,<br />

S. 15) Wirdem<strong>an</strong>n nennt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Ausführungen e<strong>in</strong>e fast gleiche Def<strong>in</strong>ition vom Daily-<strong>Scrum</strong>.<br />

(Wirdem<strong>an</strong>n 2009, S. 31) Er lässt den Ort des Meet<strong>in</strong>gs unbestimmt und gibt nicht vor, dass<br />

es immer <strong>der</strong> gleiche Treffpunkt für das Meet<strong>in</strong>g se<strong>in</strong> muss. Larm<strong>an</strong> bezeichnet das Daily-<strong>Scrum</strong><br />

Meet<strong>in</strong>g nur als ”<br />

<strong>Scrum</strong> Meet<strong>in</strong>g“ und def<strong>in</strong>iert den Zeitraum des Meet<strong>in</strong>gs durchschnittlich auf<br />

15 bis 20 M<strong>in</strong>uten. (Larm<strong>an</strong> 2003, S. 120f)<br />

Am Daily-<strong>Scrum</strong> nimmt das komplette <strong>Scrum</strong>-Team teil und je<strong>der</strong> hat Re<strong>der</strong>echt. Außenstehende<br />

dürfen zuhören, sich aber nicht e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen. Beim Daily-<strong>Scrum</strong> steht das <strong>Scrum</strong>-Team <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Kreis zusammen und jede/je<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelne be<strong>an</strong>twortet die drei folgenden Fragen:<br />

1. Welche Aktivitäten habe ich seit <strong>der</strong> letzten Daily-<strong>Scrum</strong> abgeschlossen?<br />

2. Wor<strong>an</strong> pl<strong>an</strong>e ich bis zur nächsten Daily-<strong>Scrum</strong> zu arbeiten?<br />

3. Werde ich <strong>in</strong> irgende<strong>in</strong>er Form <strong>an</strong> <strong>der</strong> Ausführung e<strong>in</strong>er Aktivität beh<strong>in</strong><strong>der</strong>t?<br />

(Pichler 2008, S. 105)<br />

Larm<strong>an</strong> hat hat diese drei Fragen noch um zwei weitere erweitert:<br />

1. Any tasks add to the Spr<strong>in</strong>t Backlog? (missed, tasks, not new requirements)<br />

2. Have you learned or decided <strong>an</strong>yth<strong>in</strong>g new, of relev<strong>an</strong>ce to some of the team<br />

members? (technical, requirements, ...)<br />

Diese zwei zusätzlichen Fragen wurden laut Larm<strong>an</strong> von Schwaber und Sutherl<strong>an</strong>d geprüft und<br />

als s<strong>in</strong>nvoll <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nt. (Larm<strong>an</strong> 2003, S. 121)<br />

Die Antworten <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen <strong>Scrum</strong>-Team-Mitglie<strong>der</strong> müssen aufgrund <strong>der</strong> kurzen Dauer des Meet<strong>in</strong>gs<br />

kurz und bündig ausfallen. Die <strong>Scrum</strong> MasterIn hat die Aufgabe das Daily-<strong>Scrum</strong> Meet<strong>in</strong>g<br />

zu leiten und zu mo<strong>der</strong>ieren. Jede SprecherIn soll die gleiche Redezeit bekommen. Probleme sollen<br />

<strong>an</strong>gesprochen werden. Nach Problemlösungen wird allerd<strong>in</strong>gs außerhalb des Daily-<strong>Scrum</strong> Meet<strong>in</strong>gs<br />

gesucht. (Pichler 2008, S. 105)<br />

Laut Wirdem<strong>an</strong>n implementiert das Daily-<strong>Scrum</strong> Meet<strong>in</strong>g zusammen mit dem Spr<strong>in</strong>t Feedback-<br />

Schleifen für das <strong>Scrum</strong>-Team. D.h. durch die täglichen Meet<strong>in</strong>gs <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Spr<strong>in</strong>ts wird<br />

es ermöglicht, die komplette Arbeit des <strong>Scrum</strong>-Teams für alle tr<strong>an</strong>sparent und sichtbar zu schalten.<br />

Jede ProgrammiererIn bekommt mit, <strong>an</strong> was die <strong>an</strong><strong>der</strong>en gerade arbeiten, welche Probleme<br />

aufgetreten s<strong>in</strong>d, welche H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse im Weg stehen. Durch diese Tr<strong>an</strong>sparenz f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> höherer<br />

Austausch <strong>an</strong> Wissen und Erfahrungen statt und EntwicklerInnen können sich gegenseitig leichter<br />

helfen. (Wirdem<strong>an</strong>n 2009, S. 31)<br />

Um das Daily-<strong>Scrum</strong> Meet<strong>in</strong>g leichter durchführen zu können, s<strong>in</strong>d Vorbereitungsarbeiten von<br />

Nöten. Vor Beg<strong>in</strong>n des Meet<strong>in</strong>gs sollte das Spr<strong>in</strong>t Backlog und <strong>der</strong> Spr<strong>in</strong>t Burndown aktualisiert<br />

werden. So k<strong>an</strong>n während des Meet<strong>in</strong>gs leichter <strong>der</strong> aktuelle Spr<strong>in</strong>t-Verlauf betrachtet, <strong>an</strong>alysiert<br />

und besprochen werden. (Pichler 2008, S. 105)<br />

Idealer Ort für das Daily-<strong>Scrum</strong> Meet<strong>in</strong>g ist laut Larm<strong>an</strong> <strong>der</strong> Ort, <strong>an</strong> dem sich alle Tasks und <strong>der</strong><br />

Spr<strong>in</strong>t-Burndown Graph bef<strong>in</strong>den. (Larm<strong>an</strong> 2003, S. 121) Dies k<strong>an</strong>n beispielsweise <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Raum<br />

vor e<strong>in</strong>em Computer (bei elektronisch geführtem Spr<strong>in</strong>t Backlog) o<strong>der</strong> vor e<strong>in</strong>er P<strong>in</strong>nw<strong>an</strong>d (bei<br />

<strong>an</strong>alog geführtem Spr<strong>in</strong>t Backlog) se<strong>in</strong>.


2 SCRUM 22<br />

2.6.5 Spr<strong>in</strong>t Review<br />

Das Spr<strong>in</strong>t Review ist e<strong>in</strong> am Ende jeden Spr<strong>in</strong>ts abgehaltenes, <strong>in</strong>formelles Meet<strong>in</strong>g. Das Spr<strong>in</strong>t<br />

Review dauert je nach Spr<strong>in</strong>t-Länge zwischen e<strong>in</strong> und vier Stunden. Für e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>monatigen Spr<strong>in</strong>t<br />

beschränken Schwaber und Sutherl<strong>an</strong>d die maximale Länge des Spr<strong>in</strong>t Reviews auf vier Stunden.<br />

(Schwaber & Sutherl<strong>an</strong>d 2010, S. 13f) Während des Spr<strong>in</strong>t Reviews stellt das Entwicklerteam unter<br />

<strong>der</strong> Leitung <strong>der</strong> <strong>Scrum</strong> MasterIn die erledigten Anfor<strong>der</strong>ungen vor. Ziel ist es die Arbeitsergebnisse<br />

tr<strong>an</strong>sparent zu machen und zu begutachten. Die Product OwnerIn soll die Möglichkeit haben, durch<br />

die Präsentation <strong>der</strong> Ergebnisse diese auch zu testen, gegebenenfalls abzunehmen und Maßnahmen<br />

zur Verbesserung für zukünftige Spr<strong>in</strong>ts e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen. Alle geleisteten Anfor<strong>der</strong>ungen sollen als<br />

vollständiges Produkt<strong>in</strong>krement vorliegen. (Pichler 2008, S. 107)<br />

Am Spr<strong>in</strong>t Review nehmen neben dem kompletten <strong>Scrum</strong>-Team auch Stakehol<strong>der</strong> und <strong>an</strong><strong>der</strong>e<br />

Interessierte teil. Das Team demonstriert die geleistete Arbeit und steht für Fragen zum Produkt<br />

zur Verfügung. Wichtig ist, dass die Demonstration des neuen Produkt<strong>in</strong>krement ohne e<strong>in</strong>e große<br />

Vorbereitung und ohne PowerPo<strong>in</strong>t-Präsentation von statten geht. (Wirdem<strong>an</strong>n 2009, S.31) Diese<br />

Ansichten teilt Larm<strong>an</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Ausführungen. Die Vorführung hat <strong>an</strong> e<strong>in</strong>em, dem Live-System<br />

möglichst ähnlichen, Test-System zu erfolgen. Es wird <strong>der</strong> letzte erfolgreiche Build präsentiert<br />

und ke<strong>in</strong> älterer Zwischenst<strong>an</strong>d. Es wird somit laufende Software gezeigt und ke<strong>in</strong>e theoretischen<br />

PowerPo<strong>in</strong>t-Folien. (Larm<strong>an</strong> 2003, S. 120)<br />

Beson<strong>der</strong>s wichtig im Spr<strong>in</strong>t Review ist, dass die Product OwnerIn sich aktiv am Meet<strong>in</strong>g beteiligt.<br />

Nicht zufriedenstellende Teilergebnisse müssen ehrlich kommuniziert werden und klar festgehalten<br />

werden. Es nützt niem<strong>an</strong>dem etwas, wenn alles schön geredet wird, und am Ende das<br />

Ergebnis schlicht weg nicht mit den Anfor<strong>der</strong>ungen übere<strong>in</strong>stimmt. Bei <strong>der</strong> Präsentation sollten<br />

ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>zelleistungen gelobt werden und e<strong>in</strong>zelne <strong>Scrum</strong>-Team-Mitglie<strong>der</strong> hervorgehoben werden.<br />

Das <strong>Scrum</strong>-Team funktioniert nur als E<strong>in</strong>heit und k<strong>an</strong>n so am besten arbeiten. Ist beispielsweise<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Spr<strong>in</strong>t etwas beson<strong>der</strong>s Tolles entwickelt worden und sogar die Geschäftsführer<strong>in</strong>,<br />

die normalerweise nie am Spr<strong>in</strong>t Review teilnimmt, nimmt ausnahmsweise dar<strong>an</strong> teil, d<strong>an</strong>n sollte<br />

die Präsentation trotzdem im Rahmen des Üblichen ablaufen. E<strong>in</strong>e extravag<strong>an</strong>t <strong>in</strong>szenierte Show<br />

durch das Entwicklerteam br<strong>in</strong>gt niem<strong>an</strong>dem etwas, da das Spr<strong>in</strong>t Review nicht diesem Zweck<br />

dient. Deshalb sollte das Meet<strong>in</strong>g g<strong>an</strong>z normal ablaufen, da e<strong>in</strong> Bild des Ergebnisses und nicht die<br />

Präsentation im Mittelpunkt steht. (Pichler 2008, S. 110f)<br />

Durch das Feedback von Stakehol<strong>der</strong>n und KundInnen können Schlüsse für die nächsten Spr<strong>in</strong>ts<br />

gezogen werden. Diese Schlüsse geben die zukünftig e<strong>in</strong>zuschlagenden Richtungen vor. Laut Wirdem<strong>an</strong>n<br />

ist das Spr<strong>in</strong>t Review die Zeit für Kurskorrekturen. (Wirdem<strong>an</strong>n 2009, S.31)<br />

2.6.6 Spr<strong>in</strong>t Retrospektive<br />

Die Spr<strong>in</strong>t Retrospektive ist e<strong>in</strong> Meet<strong>in</strong>g, das direkt nach dem Spr<strong>in</strong>t Review stattf<strong>in</strong>det. Schwaber<br />

und Sutherl<strong>an</strong>d setzen für die Spr<strong>in</strong>t Retrospektive e<strong>in</strong>e Dauer von drei Stunden, bei e<strong>in</strong>em<br />

e<strong>in</strong>monatigen Spr<strong>in</strong>t, <strong>an</strong>. Die Zeit muss wie beim Spr<strong>in</strong>t Review bei kürzerer Spr<strong>in</strong>t-Länge dementsprechend<br />

<strong>an</strong>gepasst werden. (Schwaber & Sutherl<strong>an</strong>d 2010, S. 14)<br />

Die Spr<strong>in</strong>t Retrospektive k<strong>an</strong>n auch e<strong>in</strong>mal kürzer als die ver<strong>an</strong>schlagte Zeit ausfallen. Dies wäre<br />

beispielsweise <strong>der</strong> Fall, wenn es seitens des <strong>Scrum</strong>-Teams wenig zu berichten und dadurch zu<br />

besprechen gibt. Allerd<strong>in</strong>gs sollte die Spr<strong>in</strong>t Retrospektive nicht vernachlässigt werden. Sie ist<br />

e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> Werkzeuge zur ständigen Verbesserung des <strong>Scrum</strong>-Prozesses.<br />

An <strong>der</strong> Spr<strong>in</strong>t Retrospektive nimmt das komplette <strong>Scrum</strong>-Team teil. Die <strong>Scrum</strong> MasterIn hat die<br />

Aufgabe, das Meet<strong>in</strong>g vorzubereiten und schlüpft während des Meet<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> die Rolle <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>atorIn.<br />

Pichler besagt, dass zusätzliche Personen außerhalb des <strong>Scrum</strong>-Teams, auf Wunsch des<br />

<strong>Scrum</strong>-Teams, auch <strong>an</strong> <strong>der</strong> Spr<strong>in</strong>t Retrospektive teilnehmen können. Dadurch lassen sich beispielsweise<br />

H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse durch äußere E<strong>in</strong>flüsse besprechen und leichter beheben, da außenstehende<br />

Personen die Sicht des <strong>Scrum</strong>-Teams durch das Meet<strong>in</strong>g besser verstehen können. (Pichler 2008,<br />

S. 112)


2 SCRUM 23<br />

Ziel <strong>der</strong> Spr<strong>in</strong>t Retrospektive ist es, den <strong>Scrum</strong>-Prozess <strong>in</strong>nerhalb des <strong>Scrum</strong>-Teams zu verbessern.<br />

Dabei soll die Zusammenarbeit <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Mitglie<strong>der</strong> im Vor<strong>der</strong>grund stehen. Des Weiteren<br />

dient sie zur Analyse des letzten Spr<strong>in</strong>ts. Hierbei stehen die Beziehung zwischen den <strong>Scrum</strong>-Team-<br />

Mitglie<strong>der</strong>n und <strong>der</strong> Prozessablauf im Mittelpunkt. Die zwei folgenden Fragen werden be<strong>an</strong>twortet:<br />

Was hat im letzten Spr<strong>in</strong>t gut geklappt? Wie k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> Prozess verbessert werden?<br />

In <strong>der</strong> Spr<strong>in</strong>t Retrospektive soll laut Derby und Larsen die Mo<strong>der</strong>atorIn, sprich die <strong>Scrum</strong> MasterIn,<br />

zu Beg<strong>in</strong>n des Meet<strong>in</strong>gs alle Mitglie<strong>der</strong> zuerst willkommen heißen und ihnen das Gefühl geben,<br />

dass sie von <strong>der</strong> Arbeit vorerst abschalten können und g<strong>an</strong>z frei sprechen können. Es soll e<strong>in</strong>g<strong>an</strong>gs<br />

nochmals <strong>der</strong> S<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Retrospektive erläutert werden und jedes Mitglied soll kurz äußern was<br />

er/sie sich von <strong>der</strong> Retrospektive erhofft. (Derby & Larsen 2006, S. 5) Anschließend werden nach<br />

den Ausführungen von Derby und Larsen Daten gesammelt. Was hat den e<strong>in</strong>zelnen Mitglie<strong>der</strong>n im<br />

Spr<strong>in</strong>t gut gefallen? Was war weniger gut? Welche Probleme s<strong>in</strong>d entst<strong>an</strong>den? Welche Probleme<br />

s<strong>in</strong>d gelöst worden? Wie wurden diese Probleme gelöst? Die Datensammlungen <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Mitglie<strong>der</strong><br />

be<strong>in</strong>halten Antworten zu diesen Fragen. Aus den gesammelten Daten wird d<strong>an</strong>n versucht,<br />

Erkenntnisse abzuleiten wie tatsächlich vorgeg<strong>an</strong>gen wurde und wie dieser Vorg<strong>an</strong>g <strong>in</strong> Zukunft<br />

verbessert werden k<strong>an</strong>n. Diese werden <strong>in</strong> Gesprächen aufgearbeitet und festgehalten. (Derby &<br />

Larsen 2006, S. 11) Das <strong>Scrum</strong>-Team fällt die Entscheidung was nun konkret gemacht wird, um<br />

den Prozess zu verbessern. Zum Schluss <strong>der</strong> Spr<strong>in</strong>t Retrospektive muss die Entscheidung wie Verbesserungen<br />

durchgeführt werden können, festgehalten werden. Derby und Larsen sagen, dass das<br />

Festhalten auf großen, und für jeden zu sehenden Charts, Postern o<strong>der</strong> Ähnlichem erfolgen soll.<br />

Dadurch ist das Ergebnis räumlich präsent und die <strong>Scrum</strong>-Team-Mitglie<strong>der</strong> haben diese Ergebnisse<br />

täglich vor Augen. (Derby & Larsen 2006, S. 13)<br />

2.7 <strong>Scrum</strong> - Zyklus<br />

Mittlerweile s<strong>in</strong>d alle für den <strong>Scrum</strong> Zyklus erfor<strong>der</strong>lichen Aspekte erläutert worden. Der <strong>Scrum</strong><br />

Zyklus setzt sich aus den verschiedenen Rollen e<strong>in</strong>es <strong>Scrum</strong>-Teams, den Timeboxen und den Artefakten<br />

zusammen. (Schwaber & Sutherl<strong>an</strong>d 2010, S. 4) Verschiedene Voraussetzungen (vgl. 2.3)<br />

müssen gegeben se<strong>in</strong>. Es können hilfreiche Tools (vgl. 2.4) e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />

Abbildung 4: Beispiel <strong>Scrum</strong> Zyklus<br />

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:<strong>Scrum</strong>_process-de.svg<br />

Abbildung 4 be<strong>in</strong>haltet e<strong>in</strong> Beispiel e<strong>in</strong>es <strong>Scrum</strong> Zyklus. In diesem Beispiel wird <strong>der</strong> <strong>Scrum</strong>-Prozess<br />

kurz zusammengefasst. Anfor<strong>der</strong>ungen werden aus dem Product Backlog <strong>in</strong>s Spr<strong>in</strong>t Backlog überführt.<br />

Der Spr<strong>in</strong>t dauert 30 Tage und die e<strong>in</strong>zelnen Anfor<strong>der</strong>ungen aus dem Spr<strong>in</strong>t Backlog werden<br />

abgearbeitet. Zu Beg<strong>in</strong>n des Spr<strong>in</strong>ts wird das Spr<strong>in</strong>t Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g abgehalten, täglich f<strong>in</strong>det das


2 SCRUM 24<br />

Daily-<strong>Scrum</strong> Meet<strong>in</strong>g statt. Abgeschlossen wird <strong>der</strong> Spr<strong>in</strong>t mit dem Spr<strong>in</strong>t Review und <strong>der</strong> Spr<strong>in</strong>t<br />

Retrospektive. Zum Schluss muss e<strong>in</strong>e lauffähige, <strong>in</strong>krementell verbesserte Software als Ergebnis<br />

herauskommen. Am Ende e<strong>in</strong>es Spr<strong>in</strong>ts wartet bereits <strong>der</strong> nächste und <strong>der</strong> Prozessablauf startet<br />

wie<strong>der</strong> von Neuem.


3 SCRUM AN DER FACHHOCHSCHULE SALZBURG 25<br />

3 <strong>Scrum</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> Fachhochschule <strong>Salzburg</strong><br />

Dieses Kapitel be<strong>in</strong>haltet e<strong>in</strong>e <strong>an</strong>alytische Diskussion über den E<strong>in</strong>satz von <strong>Scrum</strong> <strong>in</strong> <strong>Projekten</strong><br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S. In <strong>der</strong> vorliegenden Bachelorarbeit werden nur Projekte <strong>der</strong> Studiengänge MMA und<br />

MMT beh<strong>an</strong>delt. Projekte von <strong>an</strong><strong>der</strong>en Studiengängen, wie beispielsweise Informationstechnik<br />

& System-M<strong>an</strong>agement (ITS) o<strong>der</strong> Design- & Produktm<strong>an</strong>agement (DPM), werden nicht mit<br />

e<strong>in</strong>bezogen. Die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S spielen dabei e<strong>in</strong>e große Rolle. Aus diesem Grund<br />

setzt <strong>der</strong> Autor auf Leitfäden zu <strong>Projekten</strong> im Rahmen <strong>der</strong> Bachelorstudiengänge von MMA<br />

und MMT. Zu diesen <strong>Projekten</strong> zählen die Qualifikationsprojekte. Seitens von MMA wären dies<br />

folgende:<br />

• Qualifikationsprojekt 1 ”<br />

Fachbereichswahl“ (MMA 2011)<br />

• Qualifikationsprojekt 2 ”<br />

Vertiefung im Fachbereich – Vorbereitung Berufspraktikum“ (MMA<br />

2008)<br />

• Qualifikationsprojekt 3 ”<br />

Leitfaden QPT3 Bachelor MultiMediaArt Bachelor MultiMedia-<br />

Technology Jahrg<strong>an</strong>g B-2008“ (MMA & MMT 2011d)<br />

Seitens von MMT wären dies folgende:<br />

• Qualifikationsprojekt 1 ”<br />

Basisqualifikation“ (MMT 2011a)<br />

• Qualifikationsprojekt 2a ”<br />

Fachspezifische Qualifikation“ (MMT 2010)<br />

• Qualifikationsprojekt 2b ”<br />

Multimediale Qualifikation QPT 2b “ (MMT 2011b)<br />

• Qualifikationsprojekt 3 ”<br />

Leitfaden QPT3 Bachelor MultiMediaArt Bachelor MultiMedia-<br />

Technology Jahrg<strong>an</strong>g B-2008“ (MMA & MMT 2011d)<br />

Bei den Leitfäden ist zu beachten, dass <strong>der</strong> Autor die aktuellsten zum jetzigen St<strong>an</strong>d als Referenz<br />

genommen hat. (St<strong>an</strong>d 03.05.2011) In den unterschiedlichen Jahrgängen können diese Leitfäden<br />

jedoch Unterschiede aufweisen. Die Leitfäden bilden die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen, für <strong>in</strong> Frage kommende<br />

Projekte. Für die Masterstudiengänge von MMA und MMT existieren ke<strong>in</strong>e Leitfäden.<br />

Mit E<strong>in</strong>führung des MMT-Masterstudieng<strong>an</strong>ges sollte für beide Studiengänge e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer<br />

Leitfaden entstehen (vgl. B, Zeile 591).<br />

Des Weiteren setzt <strong>der</strong> Autor <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>an</strong>alytischen Diskussion auf die Aussagen von zwei ExpertInnen,<br />

mit denen für diese Bachelorarbeit Interviews geführt wurden. Das erste Interview wurde mit<br />

Frau Mag. Je<strong>an</strong>ny Gucher, Leiter<strong>in</strong> des Fachbereichs M<strong>an</strong>agement & Steuerung <strong>an</strong> den Studiengängen<br />

MMA und MMT, geführt. Das Zweite wurde mit Herrn Mag. (<strong>FH</strong>) Stef<strong>an</strong> R<strong>an</strong>delshofer,<br />

<strong>der</strong> Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehren<strong>der</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S, sowie zertifizierter <strong>Scrum</strong> Master<br />

ist, abgehalten. Diese zwei Personen werden aufgrund ihrer Erfahrungen und Tätigkeiten im Bezug<br />

auf <strong>Scrum</strong>, <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S, sowie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wirtschaft, als ExpertInnen <strong>an</strong>gesehen. Am Wichtigsten<br />

für die E<strong>in</strong>stufung als ExpertInnen im Bezug auf die Be<strong>an</strong>twortung <strong>der</strong> Forschungsfrage ist, nach<br />

Me<strong>in</strong>ung des Autors <strong>der</strong> vorliegenden Bachelorarbeit, dass diese beiden Personen das Umfeld <strong>der</strong><br />

<strong>FH</strong>S kennen und deshalb gut e<strong>in</strong>schätzen können.<br />

Das erste Unterkapitel dieses Kapitels befasst sich mit den Gegebenheiten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S. Welche<br />

Projekte werden <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S erstellt? In welchem zeitlichen Rahmen f<strong>in</strong>det die Ausarbeitung dieser<br />

Projekte statt? Was ist <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S beson<strong>der</strong>s zu beachten?<br />

In den nachfolgenden Unterkapiteln wird <strong>Scrum</strong> gemäß <strong>der</strong> Literatur auf die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

<strong>der</strong> <strong>FH</strong>S herunter gebrochen. Ist <strong>Scrum</strong> gemäß Erkenntnissen aus <strong>der</strong> Literatur e<strong>in</strong>s-zu-e<strong>in</strong>s auf<br />

die <strong>FH</strong>S übertragbar? Welche Abän<strong>der</strong>ungen müssen eventuell gemacht werden? Wie k<strong>an</strong>n am<br />

besten vorgeg<strong>an</strong>gen werden, um <strong>Scrum</strong> s<strong>in</strong>nvoll e<strong>in</strong>zusetzen? Ist e<strong>in</strong> s<strong>in</strong>nvoller E<strong>in</strong>satz überhaupt<br />

möglich? Welche Personen müssen welche Ver<strong>an</strong>twortlichkeiten übernehmen?


3 SCRUM AN DER FACHHOCHSCHULE SALZBURG 26<br />

3.1 Gegebenheiten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S<br />

Dieses Kapitel beschäftigt sich mit spezifischen Gegebenheiten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S.<br />

3.1.1 Projekttypen durch Ausbildungsschwerpunkte<br />

In den Studiengängen MMA und MMT werden viele unterschiedliche Typen von <strong>Projekten</strong> realisiert.<br />

Diese hängen von den Ausbildungsschwerpunkten von MMA und MMT ab. Es existieren<br />

beispielsweise Projekte <strong>in</strong> folgenden Themenbereiche:<br />

• Audio (MMA)<br />

• Film (MMA)<br />

• Mediendesign (MMA)<br />

• 3D-Animation (MMA)<br />

• <strong>Web</strong> & Communities (MMT)<br />

• Augmented Reality & Game (MMT)<br />

Diese Themenbereiche werden auch des Öfteren gemischt und es werden geme<strong>in</strong>sam Projekte<br />

erstellt. Beispielsweise wird seitens <strong>der</strong> Studieng<strong>an</strong>gleitung empfohlen im Rahmen des QPT2b von<br />

MMT mit MMA-Studierenden zusammen zu arbeiten. (MMT 2011b, S. 3). In <strong>an</strong><strong>der</strong>en <strong>Projekten</strong>,<br />

wie dem QPT3, ist die Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachbereichen Pflicht. (MMA & MMT<br />

2011d, S. 3)<br />

Durch diese vorgegebenen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen k<strong>an</strong>n festgehalten werden, dass durch die Komb<strong>in</strong>ation<br />

von verschiedenen Themenbereichen bzw. Fachbereichen e<strong>in</strong>e hohe Anzahl <strong>an</strong> verschiedenen<br />

Projekttypen entsteht.<br />

Für den E<strong>in</strong>satz von <strong>Scrum</strong> s<strong>in</strong>d, laut Gucher und R<strong>an</strong>delshofer, nur Projekte mit e<strong>in</strong>em hohen<br />

Software-Anteil geeignet (vgl. A.1, Zeile 26ff bzw. A.2, Zeile 411ff). Diese Me<strong>in</strong>ung teilt Pichler<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Ausführungen. In se<strong>in</strong>er Def<strong>in</strong>ition von <strong>Scrum</strong> bezieht er Projekte ohne Software-Anteil<br />

nicht mit e<strong>in</strong>. Für ihn ist <strong>Scrum</strong> e<strong>in</strong> agiles M<strong>an</strong>agementframework zur Entwicklung von Software.<br />

(Pichler 2008, S. 1) Daraus schließt <strong>der</strong> Autor, dass Projekte mit e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>gen bis gar ke<strong>in</strong>em<br />

Software<strong>an</strong>teil, wie beispielsweise Film-Projekte, nicht für den E<strong>in</strong>satz von <strong>Scrum</strong> geeignet s<strong>in</strong>d.<br />

3.1.2 Projekttypen nach Abläufen<br />

An <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S werden verschiedene Projekte mit verschiedenen Abläufen erarbeitet. Dieser Abschnitt<br />

spricht die Projekttypen nach ihren Abläufen kurz <strong>an</strong>, da sie später bei <strong>der</strong> Rollenverteilung und<br />

Stakehol<strong>der</strong>-Zuteilung für die entsprechenden Unterschiede sorgen.<br />

• klassisches Studentenprojekt:<br />

StudentInnen haben e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teress<strong>an</strong>te Projektidee <strong>in</strong>klusive Konzept und setzen die Idee<br />

schließlich um (vgl. B, Zeile 561). Am Ende präsentieren sie das Ergebnis, stellen das Projekt<br />

<strong>der</strong> Öffentlichkeit zur Verfügung und schreiben <strong>in</strong> ihrem eigenen Blog e<strong>in</strong>en kurzen Bericht<br />

darüber.<br />

D.h. StudentInnen entwickeln aus eigenen Ideen eigenständig Projekte im Rahmen des Studiums.


3 SCRUM AN DER FACHHOCHSCHULE SALZBURG 27<br />

• <strong>FH</strong>S <strong>in</strong>ternes Projekt:<br />

Die Studiengänge <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S benötigen immer wie<strong>der</strong> eigene Plattformen o<strong>der</strong> Tools um sich<br />

<strong>der</strong> Öffentlichkeit gegenüber besser präsentieren zu können o<strong>der</strong> <strong>in</strong>tern praktische Anwendungen<br />

zur Verfügung zu haben. Aus diesem Grund werden teilweise Projekte <strong>in</strong>tern von<br />

MMA o<strong>der</strong> MMT Lehrenden vergeben. Die Projekt<strong>in</strong>itiative geht bei diesen <strong>Projekten</strong> von<br />

den dementsprechenden Lehrenden aus. Die Erarbeitung geschieht durch StudentInnen (vgl.<br />

B, Zeile 563).<br />

• <strong>FH</strong>S Forschungsprojekt:<br />

Aus den Forschungsprojekten <strong>der</strong> Studiengänge MMA und MMT ergeben sich auch Projektaufträge.<br />

Die ProjektauftraggeberInnen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesen Fällen die zuständigen Forschungsbeauftragten<br />

seitens <strong>der</strong> Studiengänge. Die Projekt<strong>in</strong>itiative geht von den Forschungsbeauftragten<br />

aus und wird durch diese <strong>an</strong> StudentInnen übertragen. StudentInnen erarbeiten das<br />

Projekt und werden durch die Forschungsbeauftragten betreut (vgl. B, Zeile 565f).<br />

• Auftragsprojekt:<br />

Allgeme<strong>in</strong> E<strong>in</strong> Projekt, welches von externen AuftraggeberInnen <strong>an</strong> die Studiengänge und<br />

von den Studiengängen <strong>an</strong> die StudentInnen übergeben wird, wird als Auftragsprojekt bezeichnet.<br />

Solche Auftragsprojekte müssen <strong>in</strong>haltlich <strong>in</strong> den Lehrpl<strong>an</strong> <strong>der</strong> StudentInnen passen<br />

(vgl. B, Zeile 568f). D.h. das Auftragsprojekt muss, e<strong>in</strong>em dem Lehrpl<strong>an</strong> entsprechenden,<br />

qualitativen Anspruch haben. Des Weiteren müssen verwendete Werkzeuge, zeitliche Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

und <strong>der</strong> Projektumf<strong>an</strong>g mit den dementsprechenden Inhalten des Lehrpl<strong>an</strong>s<br />

übere<strong>in</strong>stimmen.<br />

Ablauf Bei kommerziellen <strong>Projekten</strong> gibt es meist folgenden Ablauf: StudentInnen erstellen<br />

im Unterricht e<strong>in</strong> Konzept o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Prototyp. Diese Arbeit wird von <strong>der</strong> betreuenden<br />

Lehrperson beurteilt (vgl. B, Zeile 577f). Die Konzepte bzw. Prototypen werden entwe<strong>der</strong><br />

zu üblichen Marktpreisen bezahlt, o<strong>der</strong> im Rahmen e<strong>in</strong>es Wettbewerbes mit Preisgel<strong>der</strong>n<br />

belohnt. Im Anschluss können die StudentInnen für die Umsetzung direkt von <strong>der</strong> externen<br />

Firma <strong>an</strong>gestellt o<strong>der</strong> beauftragt werden. Diese Anstellung k<strong>an</strong>n beispielsweise im Rahmen<br />

e<strong>in</strong>es Praktikums, e<strong>in</strong>es Sommer- o<strong>der</strong> Nebenjobs erfolgen. Wichtig ist, dass die StudentInnen<br />

dafür g<strong>an</strong>z normal und gemäß <strong>der</strong> Wirtschaft üblichen Preisen entlohnt werden (vgl. B,<br />

Zeile 580f).<br />

3.1.3 Projektumf<strong>an</strong>g<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Ausbildung <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S führen Studierende Projekte mit unterschiedlich großem<br />

Umf<strong>an</strong>g durch. M<strong>an</strong>che Projekte können <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zeitraum von e<strong>in</strong>er bis zwei Wochen abgeschlossen<br />

werden, für <strong>an</strong><strong>der</strong>e wie<strong>der</strong>um benötigen die Studierenden mehrere Monate zur Fertigstellung.<br />

Der Autor sieht nach e<strong>in</strong>er Analyse <strong>der</strong> Leitfäden <strong>der</strong> verschiedenen Qualifikationsprojekte folgende<br />

Projekte als relev<strong>an</strong>t, um vom Umf<strong>an</strong>g her, mit <strong>Scrum</strong> bearbeitet zu werden:<br />

1. QPT2-Projekte<br />

• QPT2 MMA<br />

Das QPT2 von MMA verläuft für fast alle Fachbereiche über e<strong>in</strong> komplettes Semester.<br />

Ausgenommen ist hier <strong>der</strong> Fachbereich ”<br />

Mediendesign“. In diesem Fachbereich ist die<br />

Abgabe früher und das Projekt muss <strong>in</strong>nerhalb von zwei Monaten umgesetzt werden<br />

(MMA 2008, S. 2). Im Durchschnitt ergibt sich e<strong>in</strong> zeitlicher Umf<strong>an</strong>g von drei Monaten<br />

für die Umsetzung (Semesterbeg<strong>in</strong>n bis Ende April (Mediendesign), Semesterbeg<strong>in</strong>n<br />

bis Mitte Juni (Audio, 3D-Animation, Film; Semesterbeg<strong>in</strong>n ist mit Ende Februar bzw.<br />

Anf<strong>an</strong>g März festgelegt).


3 SCRUM AN DER FACHHOCHSCHULE SALZBURG 28<br />

• QPT2b MMT<br />

Das QPT2b von MMT f<strong>in</strong>det <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es zeitlichen Rahmens von vier Monaten<br />

statt. Hier wird von Ende Februar bzw. Anf<strong>an</strong>g März bis Anf<strong>an</strong>g Juni am Projekt<br />

gearbeitet (MMT 2011b, S. 3).<br />

Im QPT2b-Leitfaden von MMT wird den Studierenden empfohlen, mit dem Studieng<strong>an</strong>g<br />

MMA zusammenzuarbeiten. (MMT 2011b, S. 3) Der QPT2-Leitfaden von MMA besagt,<br />

dass das Projekt <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zel- o<strong>der</strong> Gruppenarbeiten durchgeführt werden k<strong>an</strong>n. (MMA 2008,<br />

S. 1) Daraus schließt <strong>der</strong> Autor, dass <strong>in</strong> jedem Fall e<strong>in</strong>e generelle Zusammenarbeit e<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n<br />

ergibt.<br />

Durch e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit zwischen MMA und MMT erreichen die e<strong>in</strong>zelnen QPT2-Projekte<br />

<strong>in</strong>haltlich größere Projektumfänge und können Voraussetzungen wie richtige Teamgrößen<br />

(vgl. 2.3.1) erreichen.<br />

Zusammengefasst s<strong>in</strong>d, nach <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung des Autors, für das QPT2 von MMA und QPT2b<br />

MMT die zeitlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen passend, um im <strong>Scrum</strong>-Prozess bearbeitet zu werden.<br />

Um die <strong>in</strong>haltlichen Projektumfänge erreichen zu können, muss e<strong>in</strong> QPT2 Projekt von<br />

MMA die Zusammenarbeit mit e<strong>in</strong>em QPT2b Projekt von MMT suchen.<br />

2. QPT3-Projekte<br />

Für die QPT3-Projekte existiert e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer Leitfaden für die Studiengänge MMA<br />

& MMT. Aus diesem ist zu entnehmen, dass e<strong>in</strong> QPT3-Projekt e<strong>in</strong>en zeitlichen Umf<strong>an</strong>g<br />

von knapp zehn Monaten e<strong>in</strong>nimmt (Beispiel 20.07.2010 bis 30.05.2010). Sollte seitens <strong>der</strong><br />

Studierenden erst die zweite o<strong>der</strong> dritte Abgabemöglichkeit wahrgenommen werden, erhöht<br />

sich die Dauer um e<strong>in</strong>e bzw. zwei Wochen (MMA & MMT 2011d, S. 2).<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> QPT3-Projekte ist die Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachbereichen<br />

Pflicht. (MMA & MMT 2011d, S. 3) Durch die zeitlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen von QPT3-<br />

<strong>Projekten</strong> und <strong>der</strong> Pflicht <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachbereichen (Stichwort:<br />

Teamgröße (vgl. 2.3.1) sieht <strong>der</strong> Autor im E<strong>in</strong>satz von <strong>Scrum</strong> <strong>in</strong> QPT3-<strong>Projekten</strong> e<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n.<br />

Der Autor teilt damit die Me<strong>in</strong>ung von R<strong>an</strong>delshofer. Dieser sieht im E<strong>in</strong>satz von <strong>Scrum</strong> <strong>in</strong><br />

QPT3-<strong>Projekten</strong> jedenfalls e<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n (vgl. A.2, Zeile 451).<br />

3. Masterprojekte<br />

Zurzeit (St<strong>an</strong>d 16.06.2011) gibt es ke<strong>in</strong>e Leitfäden für Masterprojekte <strong>der</strong> Studiengänge<br />

MMA & MMT. Es soll allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer Leitfaden entstehen (vgl. B, Zeile 591).<br />

Masterprojekte s<strong>in</strong>d laut Jell<strong>in</strong>ek ähnlich zu den QPT3-<strong>Projekten</strong>. Der zeitliche Ablauf ist<br />

jedoch <strong>an</strong><strong>der</strong>s gestalten (vgl. B, Zeile 593). Masterprojekte f<strong>in</strong>den über e<strong>in</strong>en Zeitraum von<br />

vier Semestern statt.<br />

Durch die zeitlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und die Tatsache, dass Masterprojekte e<strong>in</strong>e Steigerung<br />

von QPT3-<strong>Projekten</strong> darstellen sollten, sieht <strong>der</strong> Autor bei diesen <strong>Projekten</strong> den<br />

E<strong>in</strong>satz von <strong>Scrum</strong> als s<strong>in</strong>nvoll <strong>an</strong>.<br />

E<strong>in</strong> E<strong>in</strong>satz von <strong>Scrum</strong> bei e<strong>in</strong>em QPT1-Projekt (MMA vgl. (MMA 2011), MMT vgl. (MMT<br />

2011a)) sieht <strong>der</strong> Autor als nicht relev<strong>an</strong>t <strong>an</strong>. Diese Projekte haben e<strong>in</strong>en zeitlichen Rahmen von<br />

knapp e<strong>in</strong>em Monat (MMA siehe (MMA 2011, S. 4), MMT siehe (MMA 2011, S. 6). Durch diese<br />

kurze Zeitdauer ist e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>satz von <strong>Scrum</strong> nicht s<strong>in</strong>nvoll. Des Weiteren s<strong>in</strong>d die QPT1-Projekte<br />

<strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelarbeit (MMA siehe (MMA 2011, S. 2), MMT siehe (MMA 2011, S. 3) zu erarbeiten.<br />

Teamprojekte werden laut den QPT1-Leitfäden nur <strong>in</strong> Ausnahmesituationen genehmigt. Voraussetzungen,<br />

wie beispielsweise die richtige Teamgröße (vgl. 2.3.1), können bei E<strong>in</strong>zelprojekten nicht<br />

erfüllt werden.


3 SCRUM AN DER FACHHOCHSCHULE SALZBURG 29<br />

3.1.4 Potenzielle <strong>Scrum</strong>-Projekte<br />

In diesem Unterkapitel soll die Anzahl <strong>an</strong> potenziellen <strong>Scrum</strong>-<strong>Projekten</strong> <strong>in</strong> den Studiengängen<br />

MMA und MMT ermittelt werden. Dabei wird die Berechnung <strong>in</strong> Bezug auf die Projekte durchgeführt,<br />

welche den richtigen Projektumf<strong>an</strong>g (vgl. 3.1.3) und die passende Teamgröße (vgl. 3.3.1)<br />

erreichen können. Die resultierende Anzahl spiegelt die Projekte wi<strong>der</strong>, die für die spätere Bestimmung<br />

von <strong>in</strong>frastrukturellen Voraussetzungen ausschlaggebend s<strong>in</strong>d.<br />

Zurzeit (St<strong>an</strong>d 17.06.2011) gibt es folgende Anzahl <strong>an</strong> StudentInnen pro Jahrg<strong>an</strong>g <strong>in</strong> den Studiengängen<br />

MMA und MMT (vgl. B, Zeile 586ff). Der zukünftige MMT-Masterstudieng<strong>an</strong>g wird<br />

bereits im Vollausbau berücksichtigt.<br />

1. MMA-Bachelor: 60 - 65 Personen (3 Jahrgänge)<br />

2. MMA-Master: 45 Personen (2 Jahrgänge)<br />

3. MMT-Bachelor: 30 - 35 Personen (3 Jahrgänge)<br />

4. MMT-Master: 20 Personen (2 Jahrgänge)<br />

H<strong>in</strong>weis zur Berechnung Die Bachelor-Jahrgänge werden jeweils e<strong>in</strong>mal mitgerechnet, da<br />

während e<strong>in</strong>es Semesters nicht 2 Jahrgänge des gleichen Studieng<strong>an</strong>gs gleichzeitig am gleichen<br />

QPT-Typ arbeiten können. Beispielsweise ist es nicht möglich, dass die MMT-Bachelorjahrgänge<br />

2008 und 2009 gleichzeitig am QPT3 arbeiten. Die Masterstudiengänge werden im Vollausbau<br />

e<strong>in</strong>bezogen, da die Projekte über die gesamte Dauer des Master-Studiums erarbeitet werden (vgl.<br />

B, Zeile 593ff) und somit beide Jahrgänge gleichzeitig <strong>an</strong> den <strong>Projekten</strong> arbeiten können.<br />

Projekt MMA + MMT Durchschnitt Team Ergebnis<br />

QPT2 60 4 15<br />

QPT2b 30 2 15<br />

QPT3 90 6 15<br />

Masterprojekt 130 6 21,6<br />

Gesamt 66,6<br />

Tabelle 1: Potenzielle <strong>Scrum</strong> Projekte <strong>FH</strong>S<br />

Tabelle 1 be<strong>in</strong>haltet die Anzahl <strong>an</strong> potenziellen <strong>Scrum</strong>-<strong>Projekten</strong> <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Semesters <strong>an</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>FH</strong>S <strong>in</strong> den Studiengängen MMA und MMT. Von diesen 66,6 <strong>Projekten</strong> s<strong>in</strong>d jedoch nicht<br />

alle tatsächlich <strong>Scrum</strong>-fähige Projekte. E<strong>in</strong>ige haben ke<strong>in</strong>en hohen Software-Anteil o<strong>der</strong> es fehlen<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>e Voraussetzungen für den E<strong>in</strong>satz von <strong>Scrum</strong>. Der Autor nimmt <strong>an</strong>, dass von diesen 66,6<br />

<strong>Projekten</strong> ca. 35 Projekte tatsächlich mit <strong>Scrum</strong> durchgeführt werden könnten.<br />

3.1.5 Vorwissen<br />

MMA- und MMT-StudentInnen haben unterschiedliches Vorwissen betreffend dem Thema Agile<br />

Entwicklungsmethoden und <strong>Scrum</strong>. MMT-Studierende erlernen die Grundlagen zu diesem Themengebiet<br />

beispielsweise <strong>in</strong> <strong>der</strong> Integrierten Lehrver<strong>an</strong>staltung ”<br />

Software-Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g“. In dieser<br />

Lehrver<strong>an</strong>staltung liegt laut Curriculum e<strong>in</strong> Schwerpunkt auf dem Themengebiet <strong>der</strong> ”<br />

Agilen<br />

Softwareentwicklung“. (MMT 2008) Seitens MMA-Studierenden s<strong>in</strong>d dem Autor ke<strong>in</strong>erlei Lehrver<strong>an</strong>staltungen<br />

bek<strong>an</strong>nt, welche dieses Themengebiet abdecken. Gucher ist <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung, dass das<br />

vorh<strong>an</strong>dene bzw. fehlende Vorwissen betreffend <strong>Scrum</strong> ke<strong>in</strong> Problem darstellt. Dadurch, dass sowieso<br />

verschiedene Fachbereiche aufe<strong>in</strong><strong>an</strong><strong>der</strong> stoßen, ist auch <strong>in</strong>nerhalb des Teams, fachlich gesehen,<br />

unterschiedliches Vorwissen vorh<strong>an</strong>den. Gucher sieht den E<strong>in</strong>satz von <strong>Scrum</strong> als e<strong>in</strong>e M<strong>an</strong>agement-<br />

Logik. Die iterative Entwicklung f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> <strong>der</strong> Folge sowohl im Design-, als auch im Programmierbereich<br />

statt (vgl. A.1, Zeile 217 - 227). Generell ist Gucher <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung, dass <strong>Scrum</strong> grundsätzlich


3 SCRUM AN DER FACHHOCHSCHULE SALZBURG 30<br />

nicht schwer zu erlernen ist (vgl. A.1, Zeile 35). So können StudentInnen mit noch fehlendem Vorwissen<br />

zum Thema <strong>Scrum</strong> diese Defizite schnell beseitigen und mit den <strong>an</strong><strong>der</strong>en StudentInnen mit<br />

Vorwissen gleichziehen.<br />

3.1.6 H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse und Ablenkungen<br />

An <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S arbeiten MMA- und MMT-StudentInnen nicht nur <strong>an</strong> e<strong>in</strong>em Projekt. Es gibt verschiedene<br />

Lehrver<strong>an</strong>staltungen und <strong>in</strong> je<strong>der</strong> wird von den Studierenden Leistung verl<strong>an</strong>gt. Es muss<br />

gleichzeitig <strong>an</strong> mehreren <strong>Projekten</strong> gearbeitet werden, eventuell stehen noch Klausuren und Präsentationen<br />

<strong>an</strong>. Des Weiteren s<strong>in</strong>d nicht alle Studierenden jeden Tag von morgens bis abends<br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S <strong>an</strong>wesend. Hier fehlt somit die Vollzeit<strong>an</strong>wesenheit, welche beispielsweise <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Unternehmen gegeben ist.<br />

Durch diese H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse und Ablenkungen k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> <strong>Scrum</strong>-Prozessablauf gestört und bee<strong>in</strong>flusst<br />

werden. R<strong>an</strong>delshofer empfiehlt genau <strong>in</strong> solch stressigen Situationen die grundsätzliche Idee von<br />

<strong>Scrum</strong> <strong>an</strong>zuwenden (vgl. A.2, Zeile 506). Dadurch, dass das <strong>Scrum</strong>-Team beispielsweise den Spr<strong>in</strong>t<br />

selber pl<strong>an</strong>t, können eventuell <strong>an</strong>stehende Klausuren o<strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>e H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse e<strong>in</strong>gepl<strong>an</strong>t werden.<br />

Haben StudentInnen während <strong>der</strong> nächsten zwei Wochen zum Beispiel vier Klausuren, drei Präsentationen<br />

und noch e<strong>in</strong>e Abgabe e<strong>in</strong>es <strong>an</strong><strong>der</strong>en Projektes, so muss e<strong>in</strong> <strong>an</strong>stehen<strong>der</strong> Spr<strong>in</strong>t mit<br />

dementsprechend weniger Anfor<strong>der</strong>ungen aus dem Product Backlog befüllt werden. Hierbei spielt<br />

auch die richtige Priorisierung e<strong>in</strong>e entscheidende Rolle. Stehen <strong>in</strong> den nächsten zwei Wochen die<br />

Weihnachtsferien bevor, muss seitens des <strong>Scrum</strong>-Teams alles vorbereitet werden, (z.B. E<strong>in</strong>trag e<strong>in</strong>es<br />

<strong>an</strong>alogen Spr<strong>in</strong>t Backlogs <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e elektronische Form) um auch <strong>in</strong> Abwesenheit von <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S<br />

weiterentwickeln zu können.<br />

Gucher geht über dies h<strong>in</strong>aus und f<strong>in</strong>det diese H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse und Ablenkungen vorteilhaft (vgl. A.1,<br />

Zeile 155ff). Später <strong>in</strong> <strong>der</strong> realen Wirtschaft werden StudentInnen eventuell mit <strong>der</strong> gleichen Situation<br />

Vorlieb nehmen müssen und gleichzeitig bei mehreren <strong>Projekten</strong> mitarbeiten. Die Situation <strong>an</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>FH</strong>S ist für Gucher aufgrund dessen bereits e<strong>in</strong>e gute Vorbereitung für das spätere Berufsleben.<br />

Der Autor teilt die Me<strong>in</strong>ung von R<strong>an</strong>delshofer, sieht allerd<strong>in</strong>gs das Problem, dass durch H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse<br />

die e<strong>in</strong>zelnen Spr<strong>in</strong>t-Ergebnisse stark vone<strong>in</strong><strong>an</strong><strong>der</strong> abweichen können. In e<strong>in</strong>em Spr<strong>in</strong>t<br />

könnten beispielsweise Anfor<strong>der</strong>ungen mit 20 Wertungspunkten abgearbeitet werden, im nächsten<br />

Spr<strong>in</strong>t werden nur drei Wertungspunkte erledigt. Durch diese starken Schw<strong>an</strong>kungen könnte das<br />

<strong>Scrum</strong>-Team den Überblick, über die noch bis zum endgültigen Release zu erledigenden Aufgaben,<br />

verlieren. Des Weiteren könnten sich die Prognosen des Release-Burndowns, von Spr<strong>in</strong>t zu Spr<strong>in</strong>t,<br />

um mehrere Wochen verschieben. Das ist für die Pl<strong>an</strong>ung sicherlich nicht ideal und muss seitens<br />

des <strong>Scrum</strong>-Teams von Anf<strong>an</strong>g <strong>an</strong> mit e<strong>in</strong>gerechnet werden.<br />

3.1.7 Entlohnung<br />

Regel In <strong>der</strong> Wirtschaft werden <strong>Scrum</strong>-Team-Mitglie<strong>der</strong> mit Geld, Prämien, Firmenautos, Firmenwohnung,<br />

etc., für erledigte Arbeiten entlohnt bzw. bezahlt. Wie diese Entlohnung ausfällt ist<br />

von den jeweiligen Qualifikationen, Umf<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Arbeit und Arbeitgebern abhängig. Get<strong>an</strong>e Arbeiten<br />

und abgeschlossene Projekte können seitens <strong>der</strong> Arbeitnehmer als Referenzprojekte verwendet<br />

werden.<br />

An <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S werden abgeschlossene Projekte benotet und StudentInnen bekommen die dementsprechenden<br />

Beurteilungen. Die Arbeitsergebnisse können als Referenzprojekte <strong>in</strong>s Portfolio e<strong>in</strong>er<br />

StudentIn aufgenommen werden. So haben StudentInnen die Möglichkeit durch Projekte <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>FH</strong>S e<strong>in</strong>e sehr gute Projekte-Sammlung mit eigenen Werken zu erl<strong>an</strong>gen, sie werden dafür jedoch<br />

nicht bezahlt. Durch die im Studium erstellten Werke können sich StudentInnen für Jobs bewerben<br />

und dafür das Portfolio <strong>an</strong>geben.


3 SCRUM AN DER FACHHOCHSCHULE SALZBURG 31<br />

Ausnahme Bei <strong>Projekten</strong> vom Projekttyp nach Abläufen“ Auftragsprojekt“ hat die Entlohnung<br />

gemäß <strong>der</strong> Wirtschaft zu erfolgen (vgl. 3.1.2, Abschnitt Auftragsprojekt“). Dies ist sehr<br />

”<br />

” ”<br />

wichtig, da <strong>an</strong>sonsten die Entlohnung von Leistungen von AbsolventInnen <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S <strong>in</strong> Zukunft zu<br />

niedrig e<strong>in</strong>geschätzt werden könnten. Dies würde zu e<strong>in</strong>er generellen Verm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Entlohnung<br />

führen.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Möglichkeit StudentInnen zu entlohnen bzw. zu belohnen bilden Preisgel<strong>der</strong>. Diese<br />

können im Rahmen von Wettbewerben gewonnen werden.<br />

3.2 <strong>Scrum</strong> - Rollen - Situation <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S<br />

Aus <strong>der</strong> Literatur s<strong>in</strong>d bereits die Rollen ”<br />

<strong>Scrum</strong> MasterIn“, ”<br />

Product OwnerIn“, das ”<br />

Entwicklerteam“<br />

und sonstige Rollen, wie beispielsweise ”<br />

Chickens“ o<strong>der</strong> ”<br />

Stakehol<strong>der</strong>“, bek<strong>an</strong>nt. (vgl. 2.2).<br />

Können diese Rollen deckungsgleich für die <strong>FH</strong>S adaptiert werden? Wie können sie s<strong>in</strong>nvoll besetzt<br />

werden? Welche Abän<strong>der</strong>ungen müssen gemacht werden? Gibt es noch zusätzliche Rollen <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>FH</strong>S? Dieses Unterkapitel geht <strong>in</strong> den folgenden Abschnitten auf die Situation <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S e<strong>in</strong>.<br />

3.2.1 <strong>Scrum</strong> Master<br />

An <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S werden noch ke<strong>in</strong>e expliziten <strong>Scrum</strong> MasterInnen ausgebildet. Laut Gucher werden<br />

im Schwerpunkt ”<br />

LEAD“, des zukünftigen Master-Studieng<strong>an</strong>gs MMT (ab W<strong>in</strong>tersemester 2011),<br />

und im Schwerpunkt ”<br />

Steuerung“, des Master-Studieng<strong>an</strong>gs MMA, agile Entwicklungsmethoden<br />

vermehrt unterrichtet. Hier wird mit <strong>Scrum</strong> gearbeitet (vgl. A.1, Zeile 76). Die Rolle <strong>der</strong> <strong>Scrum</strong><br />

MasterIn sollte <strong>in</strong> Folge e<strong>in</strong>e StudentIn mit e<strong>in</strong>em dieser fachlichen Schwerpunkte übernehmen.<br />

Dies bestätigt R<strong>an</strong>deshofer ebenfalls (vgl. A.2, Zeile 329). Diese Personen verfügen über das benötigte<br />

Grundwissen über <strong>Scrum</strong>, um e<strong>in</strong> <strong>Scrum</strong>-Team, fachlich gesehen, leiten zu können.<br />

Wichtig ist, dass e<strong>in</strong>e zukünftige <strong>Scrum</strong> MasterIn auch vom <strong>Scrum</strong>-Team akzeptiert wird und sie<br />

diese Rolle überhaupt ausführen will.<br />

<strong>Scrum</strong> MasterInnen s<strong>in</strong>d die ChefInnen über den Prozess und den Prozessablauf. An <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S<br />

könnten <strong>Scrum</strong> MasterInnn, laut R<strong>an</strong>delshofer, über die Motivation und die Begeisterung <strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>zelnen <strong>Scrum</strong>-Team-Mitglie<strong>der</strong>, den Prozessablauf för<strong>der</strong>n und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em guten Rahmen ablaufen<br />

lassen (vgl. A.2, Zeile 295f). E<strong>in</strong>e <strong>Scrum</strong> MasterIn muss jeden e<strong>in</strong>zelnen darauf h<strong>in</strong>weisen, dass<br />

e<strong>in</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S durchgeführtes Projekt für e<strong>in</strong> gutes Portfolio, für spätere Bewerbungen, sehr<br />

wichtig ist. Die im Rahmen e<strong>in</strong>er Ausbildung erstellten Projekte s<strong>in</strong>d gerade <strong>in</strong> <strong>der</strong> jetzigen Zeit,<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> multimedialen Br<strong>an</strong>che, e<strong>in</strong> entscheiden<strong>der</strong> Punkt für e<strong>in</strong>e eventuelle Anstellung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Unternehmen. Diese Begeisterung des E<strong>in</strong>zelnen und somit des kompletten <strong>Scrum</strong>-Teams muss im<br />

Vor<strong>der</strong>grund stehen.<br />

Der Autor sieht die Aufrechterhaltung des Prozessablaufes im Rahmen von längerfristigen <strong>Projekten</strong><br />

als leichter <strong>an</strong>. Unter längerfristigen <strong>Projekten</strong> s<strong>in</strong>d beispielsweise Masterprojekte, welche über<br />

vier Semester gehen, geme<strong>in</strong>t (vgl. B, Zeile 593f). Hier können StudentInnen Projekte bereits so<br />

auslegen, dass sie für eventuelle Startup-Unternehmen, nach erfolgreicher Absolvierung des Master-<br />

Studiums, verwendet werden können. Dies würde praktisch e<strong>in</strong>er viersemestrigen Vorbereitung auf<br />

e<strong>in</strong>e Unternehmensgründung gleich kommen. In solchen <strong>Projekten</strong> könnte die <strong>Scrum</strong> MasterIn mithilfe<br />

<strong>der</strong> Motivation e<strong>in</strong>er Firmengründung arbeiten. Das Projekt könnte ja beispielsweise <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

späteren Unternehmen sehr erfolgreich werden und wirtschaftlich rentabel se<strong>in</strong>. Durch solche Visionen<br />

und Zukunftspläne könnte die <strong>Scrum</strong> MasterIn das restliche <strong>Scrum</strong>-Team motivieren und<br />

dadurch die Freude <strong>an</strong> <strong>der</strong> Arbeit steigern und im Endeffekt das Ergebnis verbessern.<br />

Das Beseitigen von H<strong>in</strong><strong>der</strong>nissen, seitens <strong>der</strong> <strong>Scrum</strong> MasterIn, wird im Rahmen <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S womöglich<br />

nicht immer g<strong>an</strong>z leicht se<strong>in</strong>. Hier kommt es selbstverständlich darauf <strong>an</strong>, um welche Art<br />

von H<strong>in</strong><strong>der</strong>nissen es sich h<strong>an</strong>delt. Bei e<strong>in</strong>em falsch konfigurierten Cont<strong>in</strong>uous Integration Server<br />

beispielsweise, muss e<strong>in</strong>e <strong>Scrum</strong> MasterIn <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage se<strong>in</strong>, die Konfiguration wie<strong>der</strong> richtig zu


3 SCRUM AN DER FACHHOCHSCHULE SALZBURG 32<br />

stellen o<strong>der</strong> die Richtigstellung zu ver<strong>an</strong>lassen. Dadurch kommen <strong>Scrum</strong> MasterInnen <strong>in</strong> Kontakt<br />

mit LektorInnen und <strong>an</strong><strong>der</strong>en <strong>FH</strong>S-Angestellten. Folglich müssen <strong>Scrum</strong> MasterInnen das gewisse<br />

Gespür haben und mit Autoritätspersonen (z.B. LektorInnen) kommunizieren können. Diese<br />

Kommunikation ist für e<strong>in</strong>en reibungslosen Prozessablauf sehr wichtig.<br />

In e<strong>in</strong>er Firma muss e<strong>in</strong>e <strong>Scrum</strong> MasterIn auch mit Autoritätspersonen kommunizieren können.<br />

Der Unterschied zur Situation <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S ist, dass sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Firma ebenfalls als Autoritätsperson<br />

e<strong>in</strong>gestuft werden k<strong>an</strong>n. An <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S ist dies nicht so leicht möglich. <strong>Scrum</strong> MasterInnen <strong>in</strong> MMAund<br />

MMT-<strong>Projekten</strong> s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie StudentInnen und ke<strong>in</strong>e Autoritätspersonen. Innerhalb<br />

des <strong>Scrum</strong>-Teams nehmen sie zwar die Rolle <strong>der</strong> <strong>Scrum</strong> MasterIn e<strong>in</strong>, sollten sie aber beispielsweise<br />

mit e<strong>in</strong>em Problem betreffend e<strong>in</strong>em Server zur IT-Abteilung gehen und die Problembehebung<br />

ver<strong>an</strong>lassen wollen, so s<strong>in</strong>d sie für die MitarbeiterInnen <strong>der</strong> IT-Abteilung ”<br />

nur“ StudentInnen.<br />

3.2.2 Product Owner<br />

Dieses Unterkapitel beschäftigt sich mit <strong>der</strong> Rolle <strong>der</strong> Product OwnerIn <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S. Es ist <strong>in</strong> drei<br />

Unterabschnitte geglie<strong>der</strong>t. Der Abschnitt ”<br />

Rollenbesetzung“ diskutiert verschiedene Möglichkeiten,<br />

wie die Rolle <strong>der</strong> Product OwnerIn besetzt werden könnte. Im zweiten Abschnitt ”<br />

Entscheidungsf<strong>in</strong>dung“<br />

stellt <strong>der</strong> Autor dar wie Product OwnerInnen <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S zur Entscheidungsf<strong>in</strong>dung<br />

kommen können. Der letzte Bereich dieses Unterkapitels beschäftigt sich mit <strong>der</strong> Kommunikation<br />

e<strong>in</strong>er Product OwnerIn. In diesem Abschnitt wird auf jeden <strong>der</strong> ”<br />

Projekttypen nach Abläufen“<br />

(vgl. 3.1.2) e<strong>in</strong>geg<strong>an</strong>gen. Durch diese verschiedenen Typen muss e<strong>in</strong>e Product OwnerIn mit unterschiedlichen<br />

KundInnen bzw. AuftraggeberInnen als Stakehol<strong>der</strong> kommunizieren. Wie diese<br />

Kommunikation im Rahmen <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S stattf<strong>in</strong>den könnte, wird im Abschnitt ”<br />

Kommunikation“<br />

erläutert und diskutiert.<br />

Rollenbesetzung Für R<strong>an</strong>delshofer ist die Rolle <strong>der</strong> Product OwnerIn die schwierigste Rolle<br />

<strong>in</strong>nerhalb des Sett<strong>in</strong>g <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S (vgl. A.2, Zeile 369). Um sie besetzen zu können, sollte laut<br />

R<strong>an</strong>delshofer, folgen<strong>der</strong>maßen vorgeg<strong>an</strong>gen werden:<br />

H<strong>in</strong>ter dem Produkt steht e<strong>in</strong>e Vision. Innerhalb des Projekt-Teams wird e<strong>in</strong>e Person bestimmt,<br />

welche diese Vision im Rahmen hält und dafür sorgt, dass nach dieser vorgeg<strong>an</strong>gen wird. Diese Person<br />

wird Product OwnerIn. Die Entscheidung zur Auswahl dieser Rolle muss e<strong>in</strong>stimmig passieren.<br />

Wichtig ist, dass hier die Tatsache, dass die Rolle <strong>der</strong> Product OwnerIn e<strong>in</strong>e Projektm<strong>an</strong>agementaufgabe<br />

ist, beachtet wird. Personen, die gerne Programmieren und aktiv am Entwicklungsprozess<br />

mitarbeiten und zusätzlich die Vision womöglich am besten vertreten können, s<strong>in</strong>d nicht unbed<strong>in</strong>gt<br />

gute Product OwnerInnen. Sie könnten zu sehr bei <strong>der</strong> technischen Umsetzung <strong>in</strong>tervenieren.<br />

Der Autor ist <strong>der</strong>selben Me<strong>in</strong>ung wie R<strong>an</strong>delshofer und würde e<strong>in</strong>e solche Rollenbesetzung befürworten.<br />

Über dies h<strong>in</strong>aus sieht <strong>der</strong> Autor <strong>in</strong> StudentInnen, welche den Fachbereich ”<br />

LEAD“ des<br />

zukünftigen MMT-Masterstudieng<strong>an</strong>gs (St<strong>an</strong>d 24.05.2011) o<strong>der</strong> den Fachbereich ”<br />

Steuerung“ des<br />

MMA-Masterstudieng<strong>an</strong>gs belegen, potenzielle K<strong>an</strong>didatInnen für die Rolle <strong>der</strong> Product OwnerIn.<br />

So könnte beispielsweise e<strong>in</strong>e ”<br />

LEAD“-StudentIn aus dem Masterstudieng<strong>an</strong>g <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em QPT3 aus<br />

dem Bachelor-Studieng<strong>an</strong>g die Rolle <strong>der</strong> Product OwnerIn übernehmen. ”<br />

LEAD“-StudentInnen<br />

können dadurch Erfahrungen im Projektm<strong>an</strong>agement sammeln und besitzen zusätzlich noch e<strong>in</strong><br />

gutes technisches Verständnis, welches die Kommunikation sicherlich erleichtert.<br />

Entscheidungsf<strong>in</strong>dung Product OwnerInnen müssen die endgültigen Entscheidungen treffen,<br />

sodass <strong>der</strong> <strong>Scrum</strong>-Prozess nicht zum Stillst<strong>an</strong>d kommen k<strong>an</strong>n. Aus diesem Grund würde <strong>der</strong> Autor<br />

vorschlagen, dass Product OwnerInnen die täglichen Entscheidungen alle alle<strong>in</strong>e und selbstständig<br />

treffen sollten. Sollten größere Entscheidungen <strong>an</strong>stehen, würde <strong>der</strong> Autor e<strong>in</strong> Team-Meet<strong>in</strong>g abhalten.<br />

In diesem Meet<strong>in</strong>g können die e<strong>in</strong>zelnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten mit dem<br />

kompletten <strong>Scrum</strong>-Team diskutiert werden und Lösungsvorschläge erarbeitet werden. Dadurch<br />

k<strong>an</strong>n e<strong>in</strong>e Product OwnerIn auf die Bedürfnisse <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen <strong>Scrum</strong>-Team-Mitglie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>gehen


3 SCRUM AN DER FACHHOCHSCHULE SALZBURG 33<br />

und somit leichter Entscheidungen treffen, welche dem gesamten Projekt-Team als s<strong>in</strong>nvoll und<br />

positiv ersche<strong>in</strong>en. Es k<strong>an</strong>n sich jede/je<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em solchen Team-Meet<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen und ihre/se<strong>in</strong>e<br />

Vorstellungen erläutern. Dadurch fühlt sich ke<strong>in</strong>e/ke<strong>in</strong>er überg<strong>an</strong>gen und jede Me<strong>in</strong>ung<br />

k<strong>an</strong>n kund get<strong>an</strong> werden. Unterschiedliche Me<strong>in</strong>ungen können offen und ehrlich besprochen und<br />

abgewägt werden. Um die Entscheidung jedoch tatsächlich zu fällen und zu e<strong>in</strong>em Ergebnis zu<br />

kommen, ist die Rolle <strong>der</strong> Product OwnerIn besetzt. Nach Me<strong>in</strong>ung des Autors s<strong>in</strong>d mit dieser<br />

Vorgehensweise die Ausführungen aus <strong>der</strong> Literatur auf die Gegebenheiten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S am besten<br />

<strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dt.<br />

Kommunikation Die Product OwnerIn bildet die Kommunikationsschnittstelle zwischen dem<br />

Entwicklerteam und den Stakehol<strong>der</strong>n (vgl. 2.2.2). Im Rahmen <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S können je nach Projekttyp<br />

nach Abläufen“ verschiedene Stakehol<strong>der</strong> (vgl. 3.1.2) und somit verschiedene Kommunikations-<br />

”<br />

arten bzw. Kommunikationswege <strong>in</strong> Ersche<strong>in</strong>ung treten. In <strong>der</strong> Folge werden die AuftraggeberInnen<br />

bzw. KundInnen <strong>der</strong> Stakehol<strong>der</strong> diskutiert:<br />

• klassisches Studentenprojekt:<br />

Beim klassischen Studentenprojekt tritt <strong>der</strong> Fall e<strong>in</strong>, dass die <strong>Scrum</strong>-Team-Mitglie<strong>der</strong> eigentlich<br />

zugleich auch ihre eigenen KundInnen s<strong>in</strong>d (vgl. 3.2.4, Abschnitt Stakehol<strong>der</strong>“, Punkt<br />

”<br />

klassisches Studentenprojekt“). In diesem Fall müssen die Product OwnerInnen mit dem<br />

”<br />

Entwicklerteam und <strong>der</strong> <strong>Scrum</strong> MasterIn auf zwei verschiedene Arten kommunizieren. Die<br />

Kommunikation muss aus <strong>der</strong> Kundensicht und aus <strong>der</strong> Projekt-Team-Mitglied-Sicht“ geführt<br />

werden. Wichtig ist dabei die Rollenabgrenzung. Werden die Rollen vermischt (z.B.<br />

”<br />

Entwicklerteam-Mitglied - KundIn), k<strong>an</strong>n nicht mehr gut gearbeitet werden. Denken EntwicklerInnen<br />

beispielsweise nur technisch, können technisch gute Projekte entstehen. Werden<br />

diese Projekte allerd<strong>in</strong>gs nicht aus <strong>der</strong> Kundensicht betrachtet und bearbeitet, könnten sie<br />

unbrauchbar werden. Die Achse dieser Kommunikation muss die Product OwnerIn halten<br />

und dafür sorgen, dass die Rollen abgegrenzt werden und e<strong>in</strong>gehalten werden.<br />

Der Autor würde als Lösung für das Problem des Rollenkonflikts vorschlagen, dass die Product<br />

OwnerInnen getrennte Meet<strong>in</strong>gs für jede Ansicht (EntwicklerIn - KundIn) mit dem<br />

<strong>Scrum</strong>-Team abhalten. In den ersten Meet<strong>in</strong>gs werden beispielsweise die Anfor<strong>der</strong>ungen festgehalten<br />

(vgl. ”<br />

Product Backlog 2.5.1“). Diese Anfor<strong>der</strong>ungen werden <strong>in</strong> Stories aus <strong>der</strong> Kundensicht<br />

verfasst (Stichwort: SDD, vgl. 2.4.3). Wichtig ist dabei, dass über technische Details<br />

ke<strong>in</strong> Wort verloren wird. Dieses erste Meet<strong>in</strong>g gehört nur <strong>der</strong> Kundensicht.<br />

S<strong>in</strong>d die Anfor<strong>der</strong>ungen im Product Backlog e<strong>in</strong>gepflegt, k<strong>an</strong>n die Product OwnerIn diese<br />

richtig priorisieren. Im normalen <strong>Scrum</strong>-Verlauf, beispielsweise im Spr<strong>in</strong>t-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g, k<strong>an</strong>n die<br />

Kommunikation aus <strong>der</strong> ”<br />

Projekt-Team-Mitglied-Sicht“ geführt werden. In diesen Meet<strong>in</strong>gs<br />

werden technische Details für die Umsetzung besprochen und gepl<strong>an</strong>t (vgl. 2.6.2).<br />

Durch diese Vorg<strong>an</strong>gsweise ist gewährleistet, dass ke<strong>in</strong>e Ansicht zu kurz kommt und das<br />

Problem des Rollenkonflikts, nach <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung des Autors, am e<strong>in</strong>fachsten und besten aus<br />

<strong>der</strong> Welt geschaffen werden k<strong>an</strong>n.<br />

• <strong>FH</strong>S <strong>in</strong>ternes Projekt:<br />

Bei diesem Projekttyp nach Abläufen“ ist die LektorIn, welche das <strong>in</strong>terne Projekt <strong>in</strong>s<br />

”<br />

Leben ruft, AuftraggeberIn und somit KundIn (vgl. 3.2.4, Abschnitt Stakehol<strong>der</strong>“, Punkt<br />

”<br />

<strong>FH</strong>S <strong>in</strong>ternes Projekt“). Die Product OwnerIn muss <strong>in</strong> <strong>der</strong> Folge die Anfor<strong>der</strong>ungen für den<br />

”<br />

Product Backlog geme<strong>in</strong>sam mit dieser LektorIn erarbeiten.<br />

Aus eigenen Erfahrungen des Autors geht zwar meistens die Initiative von <strong>FH</strong>S <strong>in</strong>ternen <strong>Projekten</strong><br />

von LektorInnen <strong>der</strong> Studiengänge MMA o<strong>der</strong> MMT aus, allerd<strong>in</strong>gs geben diese nur<br />

gewisse Rahmenbed<strong>in</strong>gungen vor. Die StudentInnen verfügen also über gewisse Gestaltungsfreiheiten<br />

bei <strong>der</strong> Ausarbeitung <strong>der</strong> Projekte. Aufgrund dessen würde <strong>der</strong> Autor vorschlagen,


3 SCRUM AN DER FACHHOCHSCHULE SALZBURG 34<br />

dass beim ersten Meet<strong>in</strong>g nicht nur die LektorIn als KundIn <strong>an</strong>wesend ist, son<strong>der</strong>n das komplette<br />

<strong>Scrum</strong>-Team ebenfalls <strong>in</strong> die Kundenrolle schlüpft und am Meet<strong>in</strong>g teilnimmt. Dadurch<br />

können die grundlegenden Anfor<strong>der</strong>ungen für den späteren Product Backlog geme<strong>in</strong>sam<br />

diskutiert und erarbeitet werden. Wichtig ist, dass dieses Meet<strong>in</strong>g frei von technischen<br />

Diskussionen bleibt.<br />

Bei den nachfolgenden Meet<strong>in</strong>gs zwischen <strong>der</strong> KundIn (LektorIn) und <strong>der</strong> Product OwnerIn<br />

sollte das restliche <strong>Scrum</strong>-Team, nach <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung des Autors, nicht mehr <strong>an</strong>wesend se<strong>in</strong>.<br />

Die grundlegenden Anfor<strong>der</strong>ungen s<strong>in</strong>d ja bereits geklärt worden. Sollte es <strong>in</strong> nachfolgenden<br />

Meet<strong>in</strong>gs doch noch größere Anfor<strong>der</strong>ungsän<strong>der</strong>ungen geben, könnte die Product OwnerIn<br />

nochmals e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Meet<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>berufen (LektorIn und <strong>Scrum</strong>-Team <strong>an</strong>wesend). Nach<br />

<strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung des Autors ist dies aber von Fall zu Fall seitens <strong>der</strong> Product OwnerIn abzuwägen.<br />

• Forschungsprojekt:<br />

Da beim Forschungsprojekt die Forschungsbeauftragte als AuftraggeberIn und KundIn auftritt<br />

(vgl. 3.2.4, Abschnitt Stakehol<strong>der</strong>“, Punkt Forschungsprojekt“) und diese Person, nach<br />

” ”<br />

<strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung des Autors, ähnlich als e<strong>in</strong>e LektorIn zu beh<strong>an</strong>deln ist (oft ist die Forschungsbeauftragte<br />

e<strong>in</strong>e LektorIn) können die gleichen Kommunikationswege wie beim obigen Punkt<br />

<strong>FH</strong>S <strong>in</strong>ternes Projekt“ gewählt werden.<br />

”<br />

Der e<strong>in</strong>zige Unterschied zum obigen Punkt ist, nach <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung des Autors, die Gestaltungsfreiheit<br />

<strong>der</strong> StudentInnen. Diese ist bei Forschungsprojekten e<strong>in</strong>geschränkter als bei<br />

<strong>FH</strong>S <strong>in</strong>ternen <strong>Projekten</strong>. Die Product OwnerIn muss aus diesem Grund öfters den Kontakt<br />

und die Kommunikation zur Forschungsbeauftragten herstellen. Die im Laufe des Projektes<br />

gewonnenen Erkenntnisse betreffend dem Forschungsgebiet müssen laufend mit <strong>der</strong><br />

Forschungsbeauftragten ausgetauscht werden.<br />

• Auftragsprojekt:<br />

Bei Auftragsprojekten ist die externe Firma AuftraggeberIn und KundIn (vgl. 3.2.4, Abschnitt<br />

”<br />

Stakehol<strong>der</strong>“, Punkt ”<br />

Auftragsprojekt“). Diese Aufträge werden von externen Firmen<br />

<strong>an</strong> die Studiengänge und <strong>an</strong>schließend <strong>an</strong> die StudentInnen übergeben (vgl. 3.1.2, Abschnitt<br />

”<br />

Auftragsprojekt“). Durch diese Übergabe schaltet sich e<strong>in</strong>e Person des Studieng<strong>an</strong>gs<br />

<strong>in</strong> die Kommunikation mit e<strong>in</strong>. Beispielsweise könnte diese Person die betreuende Lehrperson<br />

des Projektes se<strong>in</strong>. Diese Person muss bei <strong>der</strong> Kommunikation auch berücksichtigt werden.<br />

Die Product OwnerInnen müssen somit über die zuständige Person des Studieng<strong>an</strong>gs mit<br />

den externen AuftraggeberInnen die Kommunikation aufbauen. Der Autor schlägt hierfür<br />

e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Meet<strong>in</strong>g vor. Bei diesem Meet<strong>in</strong>g nehmen die Product OwnerIn, die entsprechende<br />

Person des Studieng<strong>an</strong>gs und die externen AuftraggeberInnen teil. Bei diesem<br />

Meet<strong>in</strong>g werden grundlegende Positionen besprochen und Anfor<strong>der</strong>ungen festgelegt. In <strong>der</strong><br />

Folge sollte, nach Me<strong>in</strong>ung des Autors, dieses Meet<strong>in</strong>g wie<strong>der</strong>holt werden. Ständige Rückmeldungen<br />

und Austausch zwischen externen AuftraggeberInnen, Person des Studieng<strong>an</strong>gs<br />

und Product OwnerIn s<strong>in</strong>d wichtig.<br />

Die hier beschriebenen Kommunikationsmöglichkeiten und Kommunikationswege können nicht <strong>in</strong><br />

allen <strong>Projekten</strong> zu 100% umgesetzt werden. Es k<strong>an</strong>n immer Ausnahmen geben. Der Autor denkt<br />

aber, dass durch die beschriebenen Arten zu kommunizieren e<strong>in</strong>e gute Basis für gute Projekte<br />

geschaffen werden k<strong>an</strong>n.<br />

Die restlichen Stakehol<strong>der</strong>, welche bereits im Abschnitt ”<br />

Stakehol<strong>der</strong>“ (vgl. 3.2.4, Abschnitt ”<br />

Stakehol<strong>der</strong>“)<br />

erläutert wurden, dürfen nicht vergessen werden. Ihre Teilnahme <strong>an</strong> gewissen Meet<strong>in</strong>gs<br />

wurde bereits <strong>an</strong>gesprochen (z.B. Teilnahme am Spr<strong>in</strong>t Review, siehe 3.6.5).


3 SCRUM AN DER FACHHOCHSCHULE SALZBURG 35<br />

3.2.3 Entwicklerteam<br />

Die Rolle des Entwicklerteams ist <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S leichter zu besetzen als die Rolle <strong>der</strong> <strong>Scrum</strong> MasterIn<br />

und Product OwnerIn. Das fachliche Know-How wird im Rahmen <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S <strong>in</strong> den dementsprechenden<br />

Lehrver<strong>an</strong>staltungen unterrichtet und ist folglich vorh<strong>an</strong>den. Unter dem fachlichen Know-How<br />

s<strong>in</strong>d beispielsweise Programmierfähigkeiten zu verstehen. Die e<strong>in</strong>zelnen Entwicklerteam-Mitglie<strong>der</strong><br />

br<strong>in</strong>gen <strong>in</strong>dividuelles Fachwissen und Spezialisierungen <strong>in</strong> das <strong>Scrum</strong>-Team mit. Die Ausprägung<br />

des Wissens und die unterschiedlichen Erfahrungen <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Mitglie<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S gleich<br />

wie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wirtschaft. E<strong>in</strong>e EntwicklerIn hat beispielsweise e<strong>in</strong> hohes Wissen bei <strong>der</strong> Programmierung<br />

von automatisierten Tests, e<strong>in</strong>e <strong>an</strong><strong>der</strong>e hat als Spezialgebiet das Datenb<strong>an</strong>kdesign. E<strong>in</strong><br />

<strong>Scrum</strong>-Team <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S hat somit die gleichen Voraussetzungen wie e<strong>in</strong> Team <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em richtigen<br />

Unternehmen. E<strong>in</strong>ige Entwicklerteam-Mitglie<strong>der</strong> verfügen bereits über Vorwissen zum Thema<br />

<strong>Scrum</strong>, <strong>an</strong><strong>der</strong>e nicht. Dies wurde bereits im Punkt ”<br />

Vorwissen 3.1.5“ diskutiert.<br />

Die Selbstorg<strong>an</strong>isation des Teams muss zuerst erlernt werden. Da die <strong>Scrum</strong> MasterIn vermutlich<br />

nicht über die nötige Erfahrung verfügt, e<strong>in</strong>em Entwicklerteam diese Selbstorg<strong>an</strong>isation beizubr<strong>in</strong>gen,<br />

wäre nach Me<strong>in</strong>ung des Autors, das H<strong>in</strong>zuziehen e<strong>in</strong>er erfahrenen <strong>Scrum</strong> MasterIn, für den<br />

Anf<strong>an</strong>g, s<strong>in</strong>nvoll. Es könnte zum Beispiel e<strong>in</strong>e StudentIn aus dem Fachbereich ”<br />

Steuerung“ des<br />

MMA-Masters, welche bereits Projekte als <strong>Scrum</strong> MasterIn durchgeführt hat, <strong>der</strong> tatsächlich vom<br />

Team gewählten <strong>Scrum</strong> MasterIn e<strong>in</strong>es QPT3s zur Unterstützung zur Seite stehen. Hier könnte<br />

nach <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung des Autors e<strong>in</strong>e Art ”<br />

Mentor“-Programm entstehen.<br />

Zu Beg<strong>in</strong>n hat die <strong>Scrum</strong> MasterIn viele Aufgaben und noch ke<strong>in</strong>e Erfahrungen. Hier hilft die<br />

externe“ <strong>Scrum</strong> MasterIn beispielsweise dem kompletten <strong>Scrum</strong> Team, Selbstorg<strong>an</strong>isation zu lernen.<br />

Hat das Entwicklerteam und die wirkliche <strong>Scrum</strong> MasterIn Erfahrungen gemacht, k<strong>an</strong>n die<br />

”<br />

externe“ <strong>Scrum</strong> MasterIn wie<strong>der</strong> abgezogen werden. Diese Vorgehensweise br<strong>in</strong>gt Vorteile für beide<br />

Seiten mit sich. Die neue <strong>Scrum</strong> MasterIn k<strong>an</strong>n vom Wissen <strong>der</strong> erfahrenen <strong>Scrum</strong> MasterIn<br />

”<br />

profitieren und diese k<strong>an</strong>n sich zusätzlich noch Coach<strong>in</strong>g-Fähigkeiten <strong>an</strong>eignen.<br />

Grundsätzlich k<strong>an</strong>n gesagt werden, dass geeignete Personen für das Entwicklerteam <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S<br />

vorh<strong>an</strong>den s<strong>in</strong>d (vgl. A.2, Zeile 353).<br />

3.2.4 Sonstige Rollen<br />

An <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S gibt es, ebenso wie gemäß <strong>der</strong> Literatur, sonstige Rollen, auf welche nun e<strong>in</strong>geg<strong>an</strong>gen<br />

wird. Der Autor ist <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung, dass die Stakehol<strong>der</strong>-Zuteilung sehr stark vom ”<br />

Projekttyp nach<br />

Abläufen“ abhängig ist (vgl. 3.1.2).<br />

Chickens Chickens wurden bereits erklärt (vgl. Chickens 1). Die Situation <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S ist laut<br />

<strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung des Autors komplexer, als es zuerst den Ansche<strong>in</strong> macht. Es gibt e<strong>in</strong>ige Interessengruppen,<br />

welche sich als außenstehende Personen für Projekte <strong>in</strong>teressieren. Dazu zählen zum<br />

Ersten MitstudentInnen des gleichen Jahrg<strong>an</strong>gs wie StudentInnen e<strong>in</strong>er Projektgruppe. Diese s<strong>in</strong>d<br />

sicherlich <strong>in</strong>teressiert <strong>an</strong> neuen <strong>Projekten</strong> und Errungenschaften von MitstudentInnen. Dadurch<br />

k<strong>an</strong>n das Wissen von e<strong>in</strong>zelnen Studierenden <strong>an</strong> den eigenen Jahrg<strong>an</strong>g vermittelt und übergeben<br />

werden. Es werden neue Lösungs<strong>an</strong>sätze demonstriert und dies regt wie<strong>der</strong>um MitstudentInnen<br />

<strong>an</strong>, diese neuen Lösungswege selber auszuprobieren und sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Folge weiter zu entwickeln.<br />

Des Weiteren zählt <strong>der</strong> Autor zusätzlich noch StudentInnen von jüngeren Jahrgängen dazu. Diese<br />

schauen zu ihren Vorgängern auf und können sich durch <strong>der</strong>en Leistungen ausmalen, was sie selber<br />

alles noch erlernen werden und <strong>in</strong> welche Richtung das entsprechende Studium läuft. So können<br />

jüngere Generationen ihre eigene, zukünftige Entwicklung besser e<strong>in</strong>schätzen und beurteilen. Dies<br />

hilft ihnen, sich leichter darauf e<strong>in</strong>zustellen und den Fokus auf fachlich <strong>in</strong>teress<strong>an</strong>te Bereiche, von<br />

Beg<strong>in</strong>n <strong>an</strong>, setzen zu können.


3 SCRUM AN DER FACHHOCHSCHULE SALZBURG 36<br />

Stakehol<strong>der</strong> An <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S gibt es jede Menge potenzielle Stakehol<strong>der</strong> bzw. KundInnen. Hier<br />

spielt <strong>der</strong> Projekttyp nach Abläufen“ e<strong>in</strong>e entscheidende Rolle (vgl. 3.1.2). Folgende Stakehol<strong>der</strong><br />

”<br />

könnten, nach <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung des Autors generell <strong>in</strong> <strong>Projekten</strong> vorkommen:<br />

• Studieng<strong>an</strong>gleitung<br />

Das Interesse <strong>der</strong> Studieng<strong>an</strong>gleitungen liegt <strong>in</strong> guten En<strong>der</strong>gebnissen von <strong>Projekten</strong> <strong>der</strong><br />

Studiengänge MMA und MMT. Mit diesen <strong>Projekten</strong> können sich die Studiengänge <strong>der</strong><br />

Öffentlichkeit präsentieren und dadurch das Interesse <strong>an</strong> den Studiengängen für neue BewerberInnen<br />

wecken. Zur Studieng<strong>an</strong>gleitung zählt <strong>der</strong> Autor die Studieng<strong>an</strong>gleiterIn und die<br />

Adm<strong>in</strong>istration.<br />

• FachbereichsleiterIn<br />

Die FachbereichsleiterIn leitet e<strong>in</strong>en Fachbereich und ist <strong>an</strong> den <strong>Projekten</strong> aus dem Fachbereich<br />

beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong>teressiert. Sie/Er möchte gute Ergebnisse von <strong>Projekten</strong> von Studierenden<br />

des Fachbereiches sehen.<br />

• Betreuende Lehrperson<br />

Die direkte AnsprechpartnerIn von Projektgruppen wird als betreuende Lehrperson bezeichnet.<br />

Sie betreut das Projektteam und steht ihm zur Seite. Des Weiteren ist sie für die Beurteilung<br />

des En<strong>der</strong>gebnisses ver<strong>an</strong>twortlich.<br />

• Fachliche Betreuungsperson<br />

Unter <strong>der</strong> fachlichen Betreuungsperson versteht <strong>der</strong> Autor Personen, welche die Projekte<br />

<strong>in</strong> speziellen Fachgebieten und Bereichen betreuen. Implementiert beispielsweise e<strong>in</strong> <strong>Scrum</strong>-<br />

Team e<strong>in</strong>en Algorithmus für e<strong>in</strong> 3D-Game mit e<strong>in</strong>em hohen mathematischen Anteil, wäre<br />

das h<strong>in</strong>zuziehen e<strong>in</strong>er Mathematik-LehrerIn als fachliche Betreuungsperson von Vorteil.<br />

• Forschungsbeauftragte<br />

Forschungsbeauftragte s<strong>in</strong>d Personen <strong>der</strong> Studiengänge, die <strong>an</strong> e<strong>in</strong>em Forschungsprojekt arbeiten<br />

bzw. e<strong>in</strong> Forschungsprojekt betreuen o<strong>der</strong> leiten.<br />

• ProjektmitarbeiterInnen<br />

Unter ProjektmitarbeiterInnen versteht <strong>der</strong> Autor Mitglie<strong>der</strong> des <strong>Scrum</strong>-Teams selber. Diese<br />

können als ihre eigenen KundInnen auftreten.<br />

• EndnutzerInnen<br />

Die Gruppe <strong>der</strong> EndnutzerInnen könnten beispielsweise MitstudentInnen darstellen. Das<br />

Interesse dieser Gruppe liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong> tatsächlichen Endnutzung des Projektes nach dessen<br />

Fertigstellung. EndnutzerInnen könnten aber auch Personen außerhalb <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S se<strong>in</strong>. Erstellt<br />

e<strong>in</strong> <strong>Scrum</strong>-Team beispielsweise e<strong>in</strong>e Social Community, könnten Familie, Freunde und<br />

Bek<strong>an</strong>nte von StudentInnen auch als EndnutzerInnen e<strong>in</strong>gestuft werden.<br />

Um e<strong>in</strong>e generelle Zuteilung von Stakehol<strong>der</strong>, im Rahmen dieser Bachelorarbeit, durchführen zu<br />

können, hat sich <strong>der</strong> Autor auf die aufgezählten Stakehol<strong>der</strong> beschränkt. Es k<strong>an</strong>n immer wie<strong>der</strong><br />

Projekte geben, die noch <strong>an</strong><strong>der</strong>e Interessengruppen haben. Erstellt e<strong>in</strong> <strong>Scrum</strong>-Team beispielsweise<br />

e<strong>in</strong> neues Wiki für die Studiengänge MMA und MMT, so muss beim Log<strong>in</strong> <strong>in</strong> dieses Wiki die<br />

Sicherheit bei <strong>der</strong> Passwortübertragung des Fachhochschule (<strong>FH</strong>)-Passwortes e<strong>in</strong>er StudentIn gewährleistet<br />

se<strong>in</strong>. In diesem Fall hat wahrsche<strong>in</strong>lich die IT-Abteilung <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S e<strong>in</strong> Interesse dar<strong>an</strong>,<br />

dass hier alles mit rechten D<strong>in</strong>gen abläuft und die Übertragung sicher stattf<strong>in</strong>det. In diesem Falle<br />

wäre somit die IT-Abteilung e<strong>in</strong> potenzieller Stakehol<strong>der</strong>.<br />

Der Autor würde abhängig vom ”<br />

Projekttyp nach Abläufen“ folgende Personen als Stakehol<strong>der</strong><br />

zuteilen:


3 SCRUM AN DER FACHHOCHSCHULE SALZBURG 37<br />

H<strong>in</strong>weis Er nimmt dabei <strong>an</strong>, dass je<strong>der</strong> Stakehol<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e <strong>an</strong><strong>der</strong>e Person ist. Wäre die betreuende<br />

Lehrperson beispielsweise zugleich die FachbereichsleiterIn, stehen beide als Stakehol<strong>der</strong> aufgelistet<br />

da.<br />

• klassisches Studentenprojekt:<br />

Studieng<strong>an</strong>gleitung, FachbereichsleiterIn, betreuende Lehrperson, eventuell fachliche Betreuungsperson,<br />

EndnutzerInnen, ProjektmitarbeiterInnen als KundInnen<br />

• <strong>FH</strong>S <strong>in</strong>ternes Projekt:<br />

LektorIn seitens des Studieng<strong>an</strong>gs, <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternes Projekt benötigt, als AuftraggeberIn und<br />

KundIn (vgl. B, Zeile 563f), Studieng<strong>an</strong>gleitung, FachbereichsleiterIn, betreuende Lehrperson,<br />

eventuell fachliche Betreuungsperson, EndnutzerInnen. Die AuftraggeberIn und betreuende<br />

Lehrperson wird <strong>in</strong> den meisten Fällen die gleiche Person se<strong>in</strong>.<br />

• Forschungsprojekt:<br />

Forschungsbeauftragte als AuftraggeberIn und KundIn (vgl. B, Zeile 565f), Studieng<strong>an</strong>gleitung,<br />

FachbereichsleiterIn, betreuende Lehrperson, eventuell fachliche Betreuungsperson,<br />

EndnutzerInnen.<br />

• Auftragsprojekt:<br />

Externe Firma als AuftraggeberIn und KundIn, Studieng<strong>an</strong>gleitung, FachbereichsleiterIn,<br />

betreuende Lehrperson, eventuell fachliche Betreuungsperson, EndnutzerInnen.<br />

Die hier, seitens des Autors, getätigten Stakehol<strong>der</strong>-Zuteilungen unterscheiden sich nur m<strong>in</strong>imal.<br />

Das liegt dar<strong>an</strong>, dass beispielsweise die Studieng<strong>an</strong>gleitungen und FachbereichsleiterInnen<br />

e<strong>in</strong> Grund<strong>in</strong>teresse <strong>an</strong> den <strong>Projekten</strong> von StudentInnen <strong>der</strong> Studiengänge haben und deshalb immer<br />

zugeteilt werden können. Projekt-Teams benötigen betreuende Lehrpersonen und <strong>in</strong> m<strong>an</strong>chen<br />

Fällen fachliche Betreuungspersonen, aus diesem Grund wurden sie ebenfalls immer zugeteilt. Die<br />

Projekte sollen <strong>der</strong> Öffentlichkeit präsentiert werden und für StudentInnen positive Auswirkungen<br />

haben, dadurch s<strong>in</strong>d bei jedem Projekttyp die EndnutzerInnen als Stakehol<strong>der</strong> zugeteilt. Sie<br />

verwenden die Projekte nach <strong>der</strong> Veröffentlichung.<br />

Hauptunterschiede sieht <strong>der</strong> Autor <strong>in</strong> den AuftraggeberInnen bzw. KundInnen. Diese s<strong>in</strong>d von<br />

Projekttyp zu Projekttyp unterschiedlich <strong>an</strong>geführt.<br />

Diese Stakehol<strong>der</strong>-Zuteilungen treffen natürlich nicht <strong>in</strong> jedem Fall zu 100% zu. Da zu Projektbeg<strong>in</strong>n<br />

oft nur schwer e<strong>in</strong>zuschätzen ist, wie sich <strong>der</strong> Projekt-Verlauf entwickelt, würde <strong>der</strong> Autor<br />

<strong>an</strong>f<strong>an</strong>gs eher zu viele Stakehol<strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>beziehen und mit Verlauf des Projektes, beispielsweise<br />

durch Usability-Tests, Umfragen, Analysen o<strong>der</strong> Ähnliches, falsche Stakehol<strong>der</strong> aussortieren und<br />

durch eventuell <strong>an</strong>f<strong>an</strong>gs nicht mit e<strong>in</strong>bezogene Interessengruppen nach besetzen.<br />

Abschließend ist noch festzuhalten, dass trotz möglichem regen Interesse und vielen verschiedenen<br />

Stakehol<strong>der</strong>n, e<strong>in</strong> <strong>Scrum</strong>-Team <strong>in</strong>nerhalb des <strong>Scrum</strong>-Prozessablaufes, hauptsächlich mit den direkt<br />

betreuenden und beurteilenden Lehrpersonen zu tun hat. Dies bestätigt R<strong>an</strong>delshofer <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en<br />

Aussagen - er würde die betreuende Lehrperson <strong>in</strong> jedem Fall als Stakehol<strong>der</strong> <strong>an</strong>sehen (vgl. A.2,<br />

Zeile 339ff).


3 SCRUM AN DER FACHHOCHSCHULE SALZBURG 38<br />

3.3 <strong>Scrum</strong> - Voraussetzungen - Situation <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S<br />

Aus <strong>der</strong> Literatur s<strong>in</strong>d bereits die Voraussetzungen für den E<strong>in</strong>satz von <strong>Scrum</strong> erläutert worden<br />

(siehe 2.3). S<strong>in</strong>d diese Voraussetzungen <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S gegeben? Welche Schritte s<strong>in</strong>d notwendig, um<br />

fehlende Voraussetzungen zu beseitigen? Dieses Unterkapitel geht <strong>in</strong> den folgenden Absätzen auf<br />

die Situation <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S e<strong>in</strong>.<br />

3.3.1 Teamgröße<br />

Die Teamgröße <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S hängt vom Umf<strong>an</strong>g bzw. <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Projekte ab. Es gibt Projekte,<br />

welche alle<strong>in</strong>e durchgeführt werden müssen bzw. können und Projekte die im Team gestaltet<br />

werden müssen bzw. können. Fest steht, dass gemäß Literatur e<strong>in</strong>e Teamgröße von fünf bis neun<br />

Personen, e<strong>in</strong>zuhalten ist (vgl. ”<br />

Teamgröße 2.3.1“).<br />

Bei folgenden <strong>Projekten</strong> könnte unter gewissen Umständen diese Anzahl Teammitglie<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Projekt erreicht werden:<br />

• Qualifikationsprojekt 2 MMA:<br />

Der Leitfaden für das Qualifikationsprojekt 2 des Studieng<strong>an</strong>gs MMA besagt, dass sowohl<br />

E<strong>in</strong>zel- als auch Gruppenarbeiten möglich s<strong>in</strong>d. Es wird jedoch empfohlen bei größer <strong>an</strong>gelegen<br />

<strong>Projekten</strong> mit dem Studieng<strong>an</strong>g MMT zusammen zu arbeiten. (MMA 2008) Wird<br />

beispielsweise e<strong>in</strong> solches Projekt mit e<strong>in</strong>em Qualifikationsprojekt 2b von MMT komb<strong>in</strong>iert<br />

und zusammengearbeitet, könnte die benötigte Anzahl für die richtige Teamgröße erreicht<br />

werden.<br />

• Qualifikatio<strong>in</strong>sprojekt 2a MMT:<br />

Der Leitfaden für das Qualifikationsprojekt 2a des Studieng<strong>an</strong>gs MMT besagt, dass m<strong>in</strong>destens<br />

2, maximal 3 Studierende von MMT <strong>an</strong> e<strong>in</strong>em solchen Projekt beteiligt se<strong>in</strong> müssen.<br />

Eventuell sollten noch StudentInnen von MMA h<strong>in</strong>zugezogen werden. (MMT 2010) Der<br />

Autor zieht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Folge den Schluss daraus, dass sich e<strong>in</strong> QPT2a <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit<br />

MMA-StudentInnen zu e<strong>in</strong>em größeren Projekt mit <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Teamgröße entwickeln<br />

könnte.<br />

• Qualifikationsprojekt 2b MMT:<br />

Beim Qualifikationsprojekt 2b von MMT wird von e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>dest<strong>an</strong>zahl von zwei und e<strong>in</strong>er<br />

Maximal<strong>an</strong>zahl von vier ProgrammiererInnen seitens MMT gesprochen. Bei diesem Projekt<br />

liegt e<strong>in</strong> starker Fokus auf <strong>der</strong> Teamarbeit. Aus diesem Grund ist e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit mit<br />

dem Studieng<strong>an</strong>g MMA sehr s<strong>in</strong>nvoll und wird empfohlen. (MMT 2011b) Die Komb<strong>in</strong>ation<br />

mit e<strong>in</strong>em QPT2 von MMA bietet sich hier <strong>an</strong>, um die Teamgröße erreichen zu können.<br />

• Qualifikationsprojekt 3 MMA & MMT:<br />

Das Qualifikationsprojekt 3 ist e<strong>in</strong> Teamprojekt und es müssen laut Leitfaden die e<strong>in</strong>zelnen<br />

Mitglie<strong>der</strong> aus verschiedenen Fachbereichen und Studiengängen kommen. (MMA & MMT<br />

2011d) Dieses Projekt hat auch vom Umf<strong>an</strong>g her die Voraussetzungen um <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Team<br />

von fünf bis neuen Personen bearbeitet zu werden. Die passende Teamgröße ist bei diesem<br />

Projekt somit grundsätzlich gewährleistet.<br />

• Masterprojekt MMA & MMT:<br />

Masterprojekte stellen e<strong>in</strong>e weitere Steigerung dar und s<strong>in</strong>d aus diesem Grund auch <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

passenden Teamgröße zu erarbeiten. Für MMA & MMT liegt lei<strong>der</strong> noch ke<strong>in</strong> expliziter<br />

Leitfaden vor, aus dem die Bestimmungen entnehmbar wären.


3 SCRUM AN DER FACHHOCHSCHULE SALZBURG 39<br />

Der Autor ist aufgrund eigener Erfahrungen <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung, dass erst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em QPT2 (MMA) und<br />

QPT2b (MMT), QPT3 und <strong>in</strong> Masterprojekten s<strong>in</strong>nvoll mit e<strong>in</strong>er Teamgröße von fünf bis neun<br />

Personen gearbeitet werden k<strong>an</strong>n und sich überhaupt so viele Mitglie<strong>der</strong> f<strong>in</strong>den lassen. Das QPT2a<br />

von MMT stuft er noch als zu kle<strong>in</strong> e<strong>in</strong>.<br />

Des Weiteren ist festzuhalten, dass die richtigen Teamgrößen nicht <strong>in</strong> allen <strong>Projekten</strong> gegeben<br />

s<strong>in</strong>d, welche unter grundsätzlich <strong>Scrum</strong>- ”<br />

fähige“ Projekte e<strong>in</strong>gestuft werden. Es k<strong>an</strong>n auch QPT3<br />

Projekte geben, <strong>in</strong> denen nur drei StudentInnen zusammenarbeiten. An<strong>der</strong>erseits k<strong>an</strong>n es auch<br />

QPT2a Projekte geben, bei denen genügend Ressourcen zur Verfügung stehen. Die hier getätigten<br />

Aussagen s<strong>in</strong>d auf die Analyse <strong>der</strong> Leitfäden und eigenen Erfahrungen seitens des Autors gestützt,<br />

werden aber nicht immer zu 100% zutreffen.<br />

3.3.2 Teammitglie<strong>der</strong> & Teamfähigkeit<br />

Die Situation <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen <strong>Scrum</strong>-Rollen <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S wurde bereits erläutert. Die, für <strong>Scrum</strong>, so<br />

wichtige Teamfähigkeit, <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Mitglie<strong>der</strong>, wird <strong>in</strong> den Studiengängen MMA und MMT seit<br />

den ersten Semestern als wichtiger Punkt <strong>an</strong>gesehen. In Lehrver<strong>an</strong>staltungen wie ”<br />

Selbstm<strong>an</strong>agement“<br />

o<strong>der</strong> ”<br />

Projektm<strong>an</strong>agement“ f<strong>in</strong>det dieses Thema Platz. Im <strong>Scrum</strong>-Prozess ist aber natürlich<br />

mehr nötig, als nur e<strong>in</strong> theoretisches H<strong>in</strong>tergrundwissen. Der Autor ist <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung, dass e<strong>in</strong>e<br />

nicht-teamfähige Person sich durch den Prozessablauf trotzdem im <strong>Scrum</strong>-Team etablieren k<strong>an</strong>n.<br />

Durch die Selbstorg<strong>an</strong>isation des Teams wird viel kommuniziert, diskutiert und besprochen. Durch<br />

diesen Austausch können sich die Studierenden besser <strong>in</strong> die Situation <strong>in</strong>tegrieren. <strong>Scrum</strong> for<strong>der</strong>t<br />

und för<strong>der</strong>t die Teamfähigkeit.<br />

Mit den jetzigen Statuten aus den Leitfäden (St<strong>an</strong>d 09.06.2011) ist das Verlassen e<strong>in</strong>es Teams, bzw.<br />

<strong>der</strong> Wechsel <strong>in</strong> e<strong>in</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>es, nur eher schwierig durchzuführen. Es s<strong>in</strong>d enge Zeitpläne vorgegeben<br />

und diese müssen, seitens <strong>der</strong> Studierenden, e<strong>in</strong>gehalten werden. E<strong>in</strong> Teamwechsel macht, nach <strong>der</strong><br />

Me<strong>in</strong>ung des Autors, bei <strong>Projekten</strong>, welche kürzer als e<strong>in</strong> halbes Jahr dauern (z.B. QPT2a, QPT2b<br />

MMT), wenig bzw. ke<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n. Hier ist die Zeit zu kurz, um <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Projektdauer e<strong>in</strong><br />

Team zu verlassen und zu e<strong>in</strong>em neuen h<strong>in</strong>zuzustoßen. Die StudentInnen haben ke<strong>in</strong>e Zeit sich<br />

im neuen Team <strong>an</strong> die Gegebenheiten <strong>an</strong>zupassen und müssen zuerst mit dem Projekt vertraut<br />

werden. Dadurch fallen sie den <strong>an</strong><strong>der</strong>en Mitglie<strong>der</strong>n zur Last und können somit kaum am Projekt<br />

mitarbeiten. Das Team, das von e<strong>in</strong>em Mitglied verlassen wird, könnte Probleme bekommen die<br />

entst<strong>an</strong>dene Personallücke zu schließen, da alle <strong>an</strong><strong>der</strong>en Ressourcen bereits aufgeteilt s<strong>in</strong>d.<br />

Bei QPT3- o<strong>der</strong> Masterprojekten sieht <strong>der</strong> Autor diese Situation <strong>an</strong><strong>der</strong>s. Hier wäre e<strong>in</strong> Wechsel<br />

möglich, sollte sich e<strong>in</strong>e Person <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Team e<strong>in</strong>fach nicht zurecht f<strong>in</strong>den können. Die Dauer<br />

des QPT3s mit zehn Monaten (vgl. Leitfaden (MMA & MMT 2011d, S.2)) und die Dauer von<br />

Masterprojekten über das gesamte Masterstudium h<strong>in</strong>weg (vgl. B, Zeile 593), bieten den Freiraum,<br />

solche Wechsel durchführen zu können. E<strong>in</strong> Wechsel selbst sollte im ersten Drittel, bis maximal <strong>der</strong><br />

Hälfte <strong>der</strong> Projektzeit vollzogen werden können. Bei e<strong>in</strong>em Wechsel zu e<strong>in</strong>em späteren Zeitpunkt<br />

sieht <strong>der</strong> Autor wie<strong>der</strong> das selbe Problem wie vorh<strong>in</strong> bereits beschrieben.<br />

Der QPT3-Leitfaden be<strong>in</strong>haltet e<strong>in</strong>en Punkt ”<br />

Notfallsituationen“. Dieser beh<strong>an</strong>delt Problemfälle<br />

wie die fehlende Term<strong>in</strong>treue o<strong>der</strong> Nichte<strong>in</strong>haltung <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Qualität von e<strong>in</strong>zelnen<br />

Teammitglie<strong>der</strong>n (MMA & MMT 2011d, S. 10). Nach Me<strong>in</strong>ung des Autors sollte dieser Bereich<br />

erweitert werden. Die Möglichkeit e<strong>in</strong>es Teamwechsels, <strong>in</strong>nerhalb des ersten Projektdrittels bis<br />

maximal <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong> Projektzeit, sollte mit e<strong>in</strong>bezogen werden.<br />

Generell ist noch festzuhalten, dass nicht wegen je<strong>der</strong> Kle<strong>in</strong>igkeit sofort e<strong>in</strong> Teamwechsel durchgeführt<br />

werden soll. In e<strong>in</strong>em <strong>Scrum</strong>-Team k<strong>an</strong>n es immer wie<strong>der</strong> zur Problemen und Me<strong>in</strong>ungsverschiedenheiten<br />

kommen. Diese sollten aber im Prozess abgearbeitet werden. Für genau solche<br />

Problemfälle stehen dem <strong>Scrum</strong>-Team Meet<strong>in</strong>gs wie die Spr<strong>in</strong>t Retrospektive o<strong>der</strong> das Daily-<br />

<strong>Scrum</strong>-Meet<strong>in</strong>g zur Verfügung.


3 SCRUM AN DER FACHHOCHSCHULE SALZBURG 40<br />

3.3.3 Infrastruktur<br />

Um den E<strong>in</strong>satz von <strong>Scrum</strong> <strong>in</strong> <strong>Projekten</strong> <strong>der</strong> Studiengänge MMA & MMT s<strong>in</strong>nvoll gestalten zu<br />

können, müssen <strong>in</strong>frastrukturelle Voraussetzungen geschaffen werden. Es müssen die benötigten<br />

Räume, Computerunterstützung, Utensilien, etc. vorh<strong>an</strong>den se<strong>in</strong> (vgl. ”<br />

Infrastruktur 2.3.3“).<br />

Falls nicht durch <strong>an</strong><strong>der</strong>e Quellen <strong>an</strong>gegeben, hat <strong>der</strong> Autor durch eigene Erkundungen die benötigten<br />

Informationen zu folgenden Abschnitten zusammengetragen.<br />

Räume <strong>in</strong>klusive Ausstattung<br />

• Räume <strong>in</strong>klusive Ausstattung - Ist-Zust<strong>an</strong>d<br />

Zurzeit (St<strong>an</strong>d 17.06.2011) stehen für die Studierenden folgende Räume zur Benutzung zur<br />

Verfügung:<br />

1. Sem<strong>in</strong>arräume<br />

Die Sem<strong>in</strong>arräume können seitens <strong>der</strong> Studierenden gebucht werden. Dies k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> Autor<br />

aus eigenen Erfahrungen bestätigen. Allerd<strong>in</strong>gs ist festzuhalten, dass diese Räume<br />

oft durch Lehrver<strong>an</strong>staltungen besetzt s<strong>in</strong>d. Aus den Erfahrungen des Autors haben<br />

Lehrver<strong>an</strong>staltungen e<strong>in</strong>e höhere Priorität. StudentInnen sollten frühzeitig <strong>an</strong> die Buchung<br />

e<strong>in</strong>es solchen Raumes denken, da sie <strong>an</strong>sonsten oft schon vergeben s<strong>in</strong>d.<br />

Diese Räume verfügen, außer e<strong>in</strong>em Computer am Vortragepult, über ke<strong>in</strong>erlei Computerausstattung.<br />

W-LAN-Verb<strong>in</strong>dungen s<strong>in</strong>d sehr wohl vorh<strong>an</strong>den. Dadurch können<br />

StudentInnen ihre eigenen Laptops mit Internet <strong>in</strong> diesen Räumen verwenden. Des<br />

Weiteren s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Sem<strong>in</strong>arräumen Whiteboards, Flipcharts, Flipchart-Papier, P<strong>in</strong>-<br />

Leisten und teilweise mobile P<strong>in</strong>nwände vorh<strong>an</strong>den.<br />

Zu den Sem<strong>in</strong>arräumen zählen folgende Räumlichkeiten:<br />

(a) U SE 333<br />

(b) U SE 354<br />

(c) U SE 355<br />

(d) U SE 356<br />

(e) U SE 357<br />

2. Labore<br />

Die Labore verfügen über e<strong>in</strong>e Computerausstattung (MMA & MMT 2011a). Es s<strong>in</strong>d<br />

zusätzlich Whiteboards, Flipcharts, Flipchart-Papier sowie P<strong>in</strong>-Leisten verfügbar. Zu<br />

den Laboren zählen folgende Räume:<br />

(a) U LB 315<br />

Das Labor U LB 315 wird auch Multimedia-Lab gen<strong>an</strong>nt. Dieser Raum steht hauptsächlich<br />

für Lehrver<strong>an</strong>staltungen zur Verfügung. Sollte er e<strong>in</strong>mal nicht besetzt se<strong>in</strong>,<br />

k<strong>an</strong>n er eventuell gebucht werden (MMA & MMT 2011a).<br />

(b) U LB 351<br />

Der Labor-Raum U LB 351 ist das MMT-Lab und steht hauptsächlich für Lehrver<strong>an</strong>staltungen<br />

zur Verfügung. Bei diesem Labor gilt das Gleiche wie bei U LB<br />

315. Falls <strong>der</strong> Raum e<strong>in</strong>mal frei wäre, könnte er ebenfalls gebucht werden (MMA<br />

& MMT 2011a).<br />

(c) U LB 363<br />

Das Labor U LB 363 ist das Game-Labor. Er steht für Game-Projekte zur Verfügung.<br />

Dieser Raum ist buchbar. Größere Game- Projekte, welche beispielsweise<br />

<strong>in</strong> den Masterstudiengängen entwickelt werden, haben e<strong>in</strong>e größere Ch<strong>an</strong>ce diesen<br />

Raum zur Verfügung gestellt zu bekommen (MMA & MMT 2011a).


3 SCRUM AN DER FACHHOCHSCHULE SALZBURG 41<br />

3. Sonstige Räume<br />

Es stehen für MMA- und MMT-StudentInnen noch sonstige Räume zur Verfügung.<br />

Diese Räume verfügen über ke<strong>in</strong>e Computerunterstützung und bieten des Weiteren<br />

ke<strong>in</strong>e Utensilien (z.B. Whiteboards, Flipcharts). W-LAN steht zur Verfügung.<br />

Zu diesen Räumen zählen folgende: (MMA & MMT 2011a)<br />

(a) Terrarium<br />

Das Terrarium ist e<strong>in</strong> öffentlich zugänglicher Raum. Er ist nicht versperrbar und<br />

k<strong>an</strong>n nicht fix gebucht werden.<br />

(b) U LB 360<br />

Dieser Raum be<strong>in</strong>haltet Projekt-Kojen. Diese Projekt-Kojen können von Studierenden<br />

wochen- und monatsweise gebucht werden. Zutritt zu diesem Raum haben<br />

nur Personen mit den entsprechenden Berechtigungen. Diese können mit ihren <strong>FH</strong>S-<br />

Zug<strong>an</strong>gskarten <strong>in</strong> den Raum gel<strong>an</strong>gen. Der Raum ist somit nicht öffentlich zugänglich<br />

(MMA & MMT 2011c).<br />

(c) U LB 362<br />

Dieser Raum ist e<strong>in</strong> Lagerraum des MMA Fachbereiches ”<br />

Mediendesign“. Im Sommersemester<br />

2011 wurde er für e<strong>in</strong> Game-Projekt benutzt. Daraus schließt <strong>der</strong><br />

Autor, dass dieser Raum über Son<strong>der</strong>regelungen von StudentInnen gebucht werden<br />

k<strong>an</strong>n.<br />

(d) U 56<br />

Der U56 ist e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Kellerraum (MMA & MMT 2011a). Dieser Raum k<strong>an</strong>n von<br />

Studierenden wochen- und monatsweise gebucht werden (MMA & MMT 2011b).<br />

Zusätzlich zu den durch Quellen o<strong>der</strong> eigene Erkundungen bestätigten Räumen können StudentInnen<br />

noch weitere Räumlichkeiten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S buchen. Hier muss zuerst <strong>an</strong>geführt<br />

werden, dass die Studiengänge MMA und MMT im 3. Stock des <strong>FH</strong>S-Gebäudes untergebracht<br />

s<strong>in</strong>d (St<strong>an</strong>d 29.06.2011). An<strong>der</strong>e Stockwerke s<strong>in</strong>d durch <strong>an</strong><strong>der</strong>e Studiengänge und<br />

Personen besetzt. Der Autor k<strong>an</strong>n durch eigene Erfahrungen sagen, dass aber auch Räume<br />

beispielsweise im 2. o<strong>der</strong> 4. Stock des <strong>FH</strong>S-Gebäudes tageweise gebucht werden können.<br />

Durch frühzeitiges nachfragen konnte hier die Projektgruppe des Autors während des QPT3-<br />

Projektes beispielsweise Räume im 2. und 4. Stock für Projekttage buchen. Diese Räume<br />

waren meistens ähnlich zu den Sem<strong>in</strong>arräumen ausgestattet. Da diese Räume jedoch nicht<br />

den direkten Räumlichkeiten <strong>der</strong> beiden Studiengänge MMA und MMT unterliegen, s<strong>in</strong>d sie<br />

nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> obigen Liste <strong>an</strong>geführt.<br />

Werden alle Räume <strong>der</strong> obigen Liste zusammengezählt, k<strong>an</strong>n festgehalten werden, dass<br />

grundsätzlich zwölf Räume für MMA- MMT-StudentInnen zur Verfügung stehen. Davon<br />

s<strong>in</strong>d acht Räume mit Whiteboards, Flipcharts, etc. ausgestattet.<br />

• Räume <strong>in</strong>klusive Ausstattung - Soll-Zust<strong>an</strong>d<br />

<strong>Scrum</strong>-Projekte sollten <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Raumes stattf<strong>in</strong>den (siehe 2.3.3). Im Abschnitt ”<br />

Anzahl<br />

potenzieller <strong>Scrum</strong>-Projekte 3.1.4“ wurde e<strong>in</strong>e Anzahl von 66,6 <strong>Projekten</strong>, welche mit<br />

<strong>Scrum</strong> erarbeitet werden könnten, errechnet. Diese Anzahl reduziert sich laut Me<strong>in</strong>ung des<br />

Autors auf 35 Projekte. Die Gründe dafür wurden bereits erläutert (siehe 3.1.4).<br />

Wird davon ausgeg<strong>an</strong>gen, dass <strong>an</strong> jedem dieser 35 Projekte Vollzeit gearbeitet wird, und<br />

jedes Projekt e<strong>in</strong>en eigenen Raum benötigt, ergibt sich daraus e<strong>in</strong> Raumbedarf von 35 Räumen.<br />

Durch bereits erläuterte Gegebenheiten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S (vgl. Abschnitt ”<br />

H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse und<br />

Ablenkungen 3.1.6“) k<strong>an</strong>n jedoch nicht davon ausgeg<strong>an</strong>gen werden, dass alle diese 35 Projekte<br />

<strong>in</strong> Vollzeitarbeit erstellt werden und somit auch nicht täglich e<strong>in</strong>en Raum benötigen.<br />

Des Weiteren gibt es <strong>Scrum</strong>-Meet<strong>in</strong>gs, die nach <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung des Autors, mit mehreren Projektgruppen<br />

geme<strong>in</strong>sam durchführbar s<strong>in</strong>d (vgl. 3.6.5). Diese Gegebenheiten bzw. Faktoren<br />

verm<strong>in</strong><strong>der</strong>n den effektiven Raumbedarf.


3 SCRUM AN DER FACHHOCHSCHULE SALZBURG 42<br />

Auf <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en Seite benötigen nicht nur StudentInnen, welche <strong>an</strong> <strong>Scrum</strong>-<strong>Projekten</strong> arbeiten,<br />

Räumlichkeiten. Film-Projekte beispielsweise benötigen für Dreh-Szenen o<strong>der</strong> die Postproduktion<br />

mitunter auch Platz um die Arbeiten erledigen zu können. Dies k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> Autor<br />

aus eigenen Erfahrungen bestätigen. Des Weiteren benötigen StudentInnen für <strong>an</strong><strong>der</strong>e Projekte<br />

auch Räumlichkeiten. Das QPT2a von MMT beispielsweise muss <strong>in</strong> Teamarbeit erstellt<br />

werden (MMT 2010, S. 2), ist aber nicht als <strong>Scrum</strong>-Projekt e<strong>in</strong>gestuft (vgl. 3.1.3). Durch<br />

die verpflichtende Teamarbeit müssen die betroffenen StudentInnen auch zusammensitzen<br />

und mite<strong>in</strong><strong>an</strong><strong>der</strong> arbeiten bzw. kommunizieren. Dies geht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Raum viel<br />

e<strong>in</strong>facher. Dadurch wird <strong>der</strong> effektive Raumbedarf erhöht.<br />

Durch die dargelegten Faktoren (Raumbedarfsverm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung - Raumbedarfserhöhung) ist es<br />

schwierig, den tatsächlichen Raumbedarf und somit den ”<br />

Soll-Zust<strong>an</strong>d“ festzusetzen.<br />

Der Autor stützt sich auf die Ausführungen aus <strong>der</strong> Literatur und setzt deshalb für e<strong>in</strong>e<br />

optimale Lösung e<strong>in</strong>en Raumbedarf von 35 Räumen fest. Jedes Projekt bekommt e<strong>in</strong>en<br />

eigenen Raum und k<strong>an</strong>n dar<strong>in</strong> arbeiten. Ihm ist dabei bewusst, dass dies <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S Zurzeit<br />

(St<strong>an</strong>d 29.06.2011) wohl kaum erfüllbar ist. Die optimale Lösung stuft er trotzdem so e<strong>in</strong>,<br />

da e<strong>in</strong> eigener Raum <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur als so wichtig <strong>an</strong>gesehen wird (vgl. Ausführungen von<br />

Pichler: (Pichler 2008, S. 17))<br />

Für e<strong>in</strong>e m<strong>in</strong>imale Lösung sieht <strong>der</strong> Autor e<strong>in</strong>en Raumbedarf von 18 Räumen <strong>an</strong>. E<strong>in</strong> <strong>Scrum</strong>-<br />

Team sollte zum<strong>in</strong>dest die Möglichkeit haben das ”<br />

MMFly-<strong>Scrum</strong>“ Meet<strong>in</strong>g durchführen zu<br />

können (vgl. 3.6.4) und zum<strong>in</strong>dest die Hälfte <strong>der</strong> Woche <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Projektraum zusammenarbeiten<br />

zu können.<br />

Die ”<br />

Sonstigen Räume“ s<strong>in</strong>d ohne Utensilien wie beispielsweise Whiteboards o<strong>der</strong> P<strong>in</strong>nwände<br />

ausgestattet. Hier macht e<strong>in</strong>e Anschaffung dieser Utensilien, nach <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung des Autors,<br />

e<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n. In diesen Räumen wird hauptsächlich <strong>an</strong> <strong>Projekten</strong> gearbeitet und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Folge<br />

werden die Utensilien unbed<strong>in</strong>gt benötigt.<br />

• Räume <strong>in</strong>klusive Ausstattung - Lösungs<strong>an</strong>satz<br />

Der im Soll-Zust<strong>an</strong>d festgelegte Raumbedarf <strong>der</strong> m<strong>in</strong>imalen Lösung von 18 Räumen ist,<br />

nach <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung des Autors, bereits schwierig <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S bereit zu stellen (vgl. Punkt<br />

Ist-Zust<strong>an</strong>d“ mit 11 zur Verfügung stehenden Räumen). Die optimale Lösung sieht für jedes<br />

”<br />

Projekt e<strong>in</strong>en eigenen Raum vor und kommt auf e<strong>in</strong>en Raumbedarf von 35 Räumen. Die<br />

optimale Lösung sche<strong>in</strong>t somit noch weit schwieriger erfüllbar zu werden.<br />

Damit die Räume fair und s<strong>in</strong>nvoll verteilt werden können, schlägt Gucher e<strong>in</strong>e Art Bewerbung<br />

für e<strong>in</strong>en Raum vor. Projekte, bei denen es grundsätzlich S<strong>in</strong>n macht, im <strong>Scrum</strong>-Prozess<br />

zu arbeiten, könnten sich um e<strong>in</strong>en Raum bewerben (vgl. A.1, Zeile 130). Die Raumbewerbungen<br />

könnten <strong>an</strong>alysiert und dementsprechend Räume zugeteilt werden.<br />

Der Autor würde des Weiteren vorschlagen, dass mehrere Projektgruppen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Raum<br />

arbeiten könnten. Hier ist e<strong>in</strong>e richtige Zeite<strong>in</strong>teilung und Abstimmung seitens <strong>der</strong> ProjektleiterInnen<br />

bzw. <strong>Scrum</strong> MasterInnen gefragt. Wenn diese die Meet<strong>in</strong>gs <strong>in</strong>nerhalb mehrerer<br />

Projektgruppen richtig koord<strong>in</strong>ieren, wäre e<strong>in</strong>e Art ”<br />

Schichtbetrieb“ möglich. Die e<strong>in</strong>e Projektgruppe<br />

arbeitet beispielsweise von acht Uhr morgens bis zwölf Uhr mittags und die zweite<br />

Projektgruppe hat erst um dreizehn Uhr ihr Daily-<strong>Scrum</strong> Meet<strong>in</strong>g.<br />

Sollten trotz guter Zeite<strong>in</strong>teilung und Koord<strong>in</strong>ation seitens <strong>der</strong> Projektver<strong>an</strong>twortlichen, zu<br />

wenige Räume zur Verfügung stehen, k<strong>an</strong>n aus Sicht des Autors, auch zeitgleich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Raum gearbeitet werden. Wird hier zu Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong> Verhaltenskodex festgelegt (z.B. gewisse<br />

Lautstärke muss bei Gesprächen e<strong>in</strong>gehalten werden, etc.) und alle Anwesenden halten<br />

sich <strong>an</strong> diesen Kodex, k<strong>an</strong>n auch ohne Probleme geme<strong>in</strong>sam mit unterschiedlichen Projektgruppen<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Raum gearbeitet werden. Der Autor hat während se<strong>in</strong>es QPT3s mit dieser<br />

Arbeitsweise gute Erfahrungen gemacht. Während dieser Zeit war des Öfteren <strong>der</strong> komplette<br />

Fachbereich ”<br />

<strong>Web</strong> & Communities“ <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Raum <strong>an</strong>wesend. In <strong>der</strong> Folge arbeiteten drei<br />

bis vier unterschiedliche Projektgruppen geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Raum.


3 SCRUM AN DER FACHHOCHSCHULE SALZBURG 43<br />

Sollte sich trotzdem nicht für jede Projektgruppe e<strong>in</strong> Raum ausgehen, wäre dies laut R<strong>an</strong>delshofer<br />

auch zu lösen. StudentInnen könnten ihre <strong>Scrum</strong>-Utensilien, wie z.B. e<strong>in</strong> Burndown-<br />

Chart, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Campus-Zimmer <strong>an</strong> <strong>der</strong> W<strong>an</strong>d aufhängen und dort die Meet<strong>in</strong>gs abhalten<br />

(vgl. A.2, Zeile 485).<br />

Für die fehlenden Utensilien wie Whiteboards und P<strong>in</strong>nwände wäre, nach <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung des<br />

Autors, e<strong>in</strong>e Investition seitens <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S am s<strong>in</strong>nvollsten. Diese Utensilien können für mehrere<br />

Projekte wie<strong>der</strong> verwendet werden. Dadurch macht e<strong>in</strong>e Investition auch l<strong>an</strong>gfristig gesehen<br />

e<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n. Sollte die <strong>FH</strong>S e<strong>in</strong>e solche Investition nicht tätigen können, könnten Studierende<br />

auf elektronische Tools ausweichen. E<strong>in</strong> solches elektronisches Tool wird im Kapitel ”<br />

<strong>Scrum</strong><br />

- Artefakte - Situation <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S 3.5“ <strong>an</strong>gesprochen. Dieses könnte von den StudentInnen<br />

verwendet werden.<br />

Computerunterstützung<br />

• Computerunterstützung - Ist-Zust<strong>an</strong>d<br />

Zurzeit (St<strong>an</strong>d 17.06.2011) stehen drei Computer-Labore für Projekte zur Verfügung (MMA<br />

& MMT 2011a). Hierbei h<strong>an</strong>delt es sich um die Labore, die bereits im vorigen Abschnitt<br />

Räume“ <strong>an</strong>gesprochen worden s<strong>in</strong>d.<br />

”<br />

Die Computer <strong>in</strong> diesen Laboren s<strong>in</strong>d Zurzeit (St<strong>an</strong>d 28.06.2011) nur mit W<strong>in</strong>dows-<br />

Betriebssystemen ausgestattet. Dies hat <strong>der</strong> Autor durch Erkundungen <strong>in</strong> Erfahrung gebracht.<br />

Hier würde, nach <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung des Autors, e<strong>in</strong> Dual-Boot mit beispielsweise e<strong>in</strong>em<br />

W<strong>in</strong>dows und e<strong>in</strong>em L<strong>in</strong>ux-Betriebssystem S<strong>in</strong>n ergeben. Aus eigenen Erfahrungen weiß<br />

<strong>der</strong> Autor, das z.B. im Fachbereich <strong>Web</strong> & Communities“ von MMT mit e<strong>in</strong>em L<strong>in</strong>ux-<br />

”<br />

Betriebssystem sehr viel leichter entwickelt werden k<strong>an</strong>n, als unter W<strong>in</strong>dows.<br />

Die bereits im Abschnitt ”<br />

Räume“ <strong>an</strong>gesprochene Verfügbarkeit dieser drei Computer-Labore<br />

ist nicht sehr hoch. E<strong>in</strong>zig das Game-Labor steht direkt für Projekte zur Verfügung. Die<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>en Labore s<strong>in</strong>d hauptsächlich für die Lehre vorh<strong>an</strong>den (vgl. 3.3.3, Abschnitt ”<br />

Räume“,<br />

Punkt ”<br />

Labore“).<br />

Für die Entwicklung von Spielen im Fachbereich ”<br />

Augmented Reality & Game“ von MMT<br />

steht zurzeit e<strong>in</strong> Asset-Server für etwaige 3D-Model-Dateien zur Verfügung.<br />

• Computerunterstützung - Soll-Zust<strong>an</strong>d<br />

Es s<strong>in</strong>d drei Computer-Labore vorh<strong>an</strong>den und es werden bis zu 35 Projekte im <strong>Scrum</strong>-Prozess<br />

durchgeführt. Diese Projekte haben alle e<strong>in</strong>en hohen Software-Anteil, da <strong>an</strong>sonsten <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz<br />

von <strong>Scrum</strong> wenig S<strong>in</strong>n ergeben würde. In <strong>der</strong> Folge benötigen diese Projektgruppen<br />

Computer um arbeiten zu können. Wollen jetzt 35 unterschiedliche <strong>Scrum</strong>-Teams <strong>in</strong> drei<br />

Computer-Laboren ihre Projekte entwickeln, wird es schwierig. Zusätzlich stehen diese Labore<br />

hauptsächlich für die Lehre zur Verfügung (vgl. (MMA & MMT 2011a). Da die meisten<br />

StudentInnen aber bereits über eigene Laptops verfügen, sieht <strong>der</strong> Autor <strong>in</strong> dieser Situation<br />

ke<strong>in</strong> Problem. In den restlichen Räumen steht zusätzlich noch W-LAN zur Verfügung. StudentInnen<br />

können somit <strong>an</strong> ihren eigenen Rechnern arbeiten und benötigen nicht unbed<strong>in</strong>gt<br />

e<strong>in</strong>e Computerunterstützung seitens <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S.<br />

Der Autor f<strong>in</strong>det die Anzahl <strong>an</strong> vorh<strong>an</strong>denen Computer-Laboren passend gewählt. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

fehlt, nach <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung des Autors, e<strong>in</strong> Computer-Labor mit Macs. Es entwickeln und<br />

arbeiten viele StudentInnen mit Macs, deshalb sollte noch e<strong>in</strong> zusätzliches Labor mit Mac-<br />

Computern <strong>an</strong>geschafft werden.<br />

Des Weiteren sollten die bestehenden Computer-Labore mit Dual-Boot ausgerüstet werden<br />

und über e<strong>in</strong> W<strong>in</strong>dows- und e<strong>in</strong> L<strong>in</strong>ux-Betriebssystem verfügen. Dadurch haben StudentInnen<br />

mehr Möglichkeiten und Freiheiten zwischen verschiedenen Betriebssystemen zu wählen.<br />

Dies könnte unter Umständen <strong>in</strong> gewissen <strong>Projekten</strong> e<strong>in</strong> sehr großer Vorteil se<strong>in</strong>.


3 SCRUM AN DER FACHHOCHSCHULE SALZBURG 44<br />

• Computerunterstützung - Lösungs<strong>an</strong>satz<br />

Die Computer-Labore verfügen über so gen<strong>an</strong>nte ”<br />

Labor-M<strong>an</strong>agerInnen“. Der Job e<strong>in</strong>er<br />

Labor-M<strong>an</strong>agerIn wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel durch Studierende besetzt. Diese s<strong>in</strong>d dafür zuständig,<br />

dass die richtige Software auf den Computern <strong>in</strong>stalliert ist und führen deshalb gelegentlich<br />

Installationen o<strong>der</strong> Updates durch. Nach <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung des Autors könnten diese die Labore<br />

mit Dual-Boot ausstatten.<br />

Server und Services<br />

• Server und Services - Ist-Zust<strong>an</strong>d<br />

Zurzeit (St<strong>an</strong>d 17.06.2011) steht <strong>der</strong> MMA+MMT-Projektserver für die Studierenden zur<br />

Verfügung (MMA & MMT 2011a). Dieser Server soll e<strong>in</strong>e Kommunikationsplattform für<br />

MMA- und MMT-Studierende, LektorInnen und AbsolventInnen se<strong>in</strong>. Er dient als Archiv für<br />

Werke und Projekte. Des Weiteren bietet <strong>der</strong> MMA+MMT-Projektserver für die StudentInnen<br />

Infrastrukturen zur Entwicklung von <strong>Projekten</strong>. Es stehen <strong>Web</strong>spaces und Datenb<strong>an</strong>ken<br />

zur Verfügung. Diese können auf Wunsch von den StudentInnen bestellt werden (MMA &<br />

MMT 2011e). Dieser Server wird seitens <strong>der</strong> Studiengänge MMA und MMT selbst gewartet<br />

und betreut. Dafür stehen zurzeit e<strong>in</strong>e LektorIn sowie e<strong>in</strong>e StudentIn (als Nebenjob) zur<br />

Verfügung. Es können auf Wunsch <strong>Web</strong>spaces mit PHP o<strong>der</strong> Rails, Wordpress, MySQL, etc.<br />

e<strong>in</strong>gerichtet werden (vgl. (MMA & MMT 2011a) und vgl. (MMA & MMT 2011e)).<br />

Des Weiteren gibt es <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S e<strong>in</strong> zentraler Server für git- und svn-Repositories. Hier<br />

können Projekte mit den Versionskontrollsystemen ”<br />

git“ und ”<br />

svn“ gespeichert bzw. abgelegt<br />

werden (MMA & MMT 2011a).<br />

Unter ”<br />

kirk.multimediatechnology.at“ s<strong>in</strong>d viele virtuelle Server e<strong>in</strong>gerichtet. Diese werden<br />

hauptsächlich für die Lehrver<strong>an</strong>staltung ”<br />

<strong>Web</strong> Operations“ verwendet. Des Weiteren werden<br />

sie auch noch für Unity Server verwendet (MMA & MMT 2011a).<br />

Die Studiengänge MMT und MMA verfügen über weitere Ressourcen. Bei <strong>der</strong> Host<strong>in</strong>gplattform<br />

”<br />

Github“ steht für die <strong>FH</strong>S e<strong>in</strong> Org<strong>an</strong>isationsaccount zur Verfügung. Dies ermöglicht<br />

Studierenden über diesen Account Projekte zu hosten und zu entwickeln.<br />

Für größere Datenmengen verfügen die Studiengänge MMA und MMT über e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen<br />

Amazon S3 Account (MMA & MMT 2011a). Dieser Account wird beispielsweise für<br />

das Ablegen <strong>der</strong> Mediendateien des MMA- und MMT-Portfolios (Onl<strong>in</strong>e zu f<strong>in</strong>den unter:<br />

http://portfolio.mediacube.at/) verwendet. Dies k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> Autor aus eigenen Erfahrungen<br />

bestätigen, da er <strong>an</strong> <strong>der</strong> Entwicklung des Portfolios im Rahmen se<strong>in</strong>es QPT3-Projektes, beteiligt<br />

gewesen ist. Der Amazon S3 Account nimmt dem MMA+MMT-Projektserver viel <strong>an</strong><br />

Last ab.<br />

• Server und Services - Soll-Zust<strong>an</strong>d<br />

An <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S entwickeln die StudentInnen zunehmend mit Versionskontrollsystemen. Dies<br />

k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> Autor aus eigenen Erfahrungen bestätigen. In m<strong>an</strong>chen <strong>Projekten</strong> ist die Abgabe<br />

<strong>in</strong> ”<br />

git-“, ”<br />

svn-“, o<strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en Repositories Pflicht. Dies wäre beispielsweise im QPT1 von<br />

MMT <strong>der</strong> Fall (siehe (MMT 2011a, S. 4)). E<strong>in</strong> Repository-Server ist bereits vorh<strong>an</strong>den. Die<br />

Bestellung e<strong>in</strong>es passenden Repositories ist Aufgabe <strong>der</strong> Studierenden. Diese müssen darauf<br />

achten, dass sie zu Projektbeg<strong>in</strong>n bereits über e<strong>in</strong> Repository verfügen und sollten deshalb<br />

früh genug e<strong>in</strong> Repository bestellen.<br />

An <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S existiert noch ke<strong>in</strong> Cont<strong>in</strong>uous Integration Server (St<strong>an</strong>d 05.05.2011). Bereiche<br />

des bereits <strong>an</strong>gesprochenen MMA+MMT-Projektservers könnten zu e<strong>in</strong>em Cont<strong>in</strong>uous<br />

Integration Server erweitert werden.<br />

Der MMA+MMT-Projektserver k<strong>an</strong>n, nach <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung des Autors, sehr gut als Production-<br />

Server verwendet werden. In Komb<strong>in</strong>ation mit dem Amazon S3 Account <strong>der</strong> Studiengänge


3 SCRUM AN DER FACHHOCHSCHULE SALZBURG 45<br />

(Stichwort: große Datenmengen) sieht <strong>der</strong> Autor somit <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S den Production-Server<br />

als gegeben.<br />

Als Stag<strong>in</strong>g-Server könnte <strong>der</strong> MMA+MMT-Projektserver ebenfalls e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />

Für die Wartung und E<strong>in</strong>richtung von Repositories und Software werden Personen benötigt.<br />

Diese s<strong>in</strong>d <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S jedoch bereits vorh<strong>an</strong>den (siehe Ist-Zust<strong>an</strong>d: LektorIn, StudentIn (als<br />

Nebenjob). Aus diesem Grund sieht <strong>der</strong> Autor hier ke<strong>in</strong>en weiteren Personalbedarf.<br />

Zusammengefasst k<strong>an</strong>n festgehalten werden, dass <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S fast alle benötigen Servertypen<br />

und Services vorh<strong>an</strong>den s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>ziges Problem könnte werden, dass sich das meiste auf dem<br />

MMA+MMT-Projektserver bef<strong>in</strong>det und dieser überlastet wird. Durch Auslagerungen auf<br />

den Org<strong>an</strong>isationsaccount Github und den Amazon S3 Account k<strong>an</strong>n die Last e<strong>in</strong> wenig vom<br />

MMA+MMT-Projektserver abgewälzt werden. Durch die steigende Anzahl <strong>an</strong> <strong>Projekten</strong><br />

und Archivmaterial wird <strong>der</strong> Server aber zunehmend ausgelastet.<br />

Der Autor sieht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Anschaffung e<strong>in</strong>es zweiten Servers, mit den gleichen Eigenschaften<br />

wie <strong>der</strong> MMA+MMT-Projektserver, trotz <strong>der</strong> zunehmenden Auslastung, wenig S<strong>in</strong>n. Nach<br />

<strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung des Autors ist e<strong>in</strong> Ausbau des bestehenden Servers besser, als e<strong>in</strong>e Neu<strong>an</strong>schaffung.<br />

Hier teilt <strong>der</strong> Autor die Me<strong>in</strong>ung von den MMA und MMT Ver<strong>an</strong>twortlichen. Laut<br />

diesen muss hier l<strong>an</strong>gfristig gedacht werden (vgl. (MMA & MMT 2011e), Abschnitt ”<br />

Ziele“,<br />

Punkt ”<br />

Pr<strong>in</strong>zipien“.<br />

• Server und Services - Lösungs<strong>an</strong>satz<br />

Der noch fehlende Cont<strong>in</strong>uous Integration Server <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S könnte, wie bereits <strong>an</strong>gesprochen,<br />

<strong>in</strong> den MMA+MMT-Projektserver <strong>in</strong>kludiert werden. Nach <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung des Autors,<br />

könnte beispielsweise die StudentIn, welche bei <strong>der</strong> Wartung <strong>der</strong> Server-Infrastruktur mithilft,<br />

auf dem Projektserver e<strong>in</strong>en ”<br />

Hudson“-Server e<strong>in</strong>richten. E<strong>in</strong> ”<br />

Hudson“-Server ist e<strong>in</strong><br />

Opensource Cont<strong>in</strong>uous Integration Server. (Rödig 2010, S. 13)<br />

Um die generelle hohe Last vom MMA+MMT-Projektserver wegzubekommen, sollte nach<br />

<strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung des Autors <strong>der</strong> Github-Account <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S besser ausgenutzt werden. Nach den<br />

Erkenntnissen des Autors existiert dieser Github-Account seit knapp e<strong>in</strong>em Semester und<br />

ist noch nicht <strong>in</strong> reger Benutzung. Vere<strong>in</strong>zelte Lehrver<strong>an</strong>staltungsleiterInnen hosten Übungsprojekte<br />

auf diesem Account. E<strong>in</strong> tatsächliches Studentenprojekt ist, zum <strong>der</strong>zeitigen St<strong>an</strong>d<br />

(28.06.2011), noch nicht auf diesem Account gehostet.<br />

Des Weiteren könnten Studierende eigene Github-Accounts eröffnen und ihre Projekte dort<br />

hosten. BenutzerInnen stehen auf Github bis zu 300 MB Speicherplatz gratis zur Verfügung.<br />

Dies k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> Autor aus eigenen Erfahrungen bestätigen. E<strong>in</strong>zige Voraussetzung für den<br />

gratis Speicherplatz ist die Veröffentlichung des Programm-Codes. Die Projekte müssen somit<br />

öffentlich sichtbar se<strong>in</strong>. Dies stellt für den Autor allerd<strong>in</strong>gs ke<strong>in</strong> Problem dar. M<strong>an</strong>che<br />

Projekte müssen sowieso unter e<strong>in</strong>er Opensource Software Lizenz veröffentlicht werden. Dies<br />

ist beispielsweise beim QPT2b von MMT Pflicht (siehe (MMT 2011b, S. 6).<br />

E<strong>in</strong>e weitere Möglichkeit zur Entlastung des MMA+MMT-Projektservers wäre <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz<br />

von ”<br />

Heroku“. Heroku ist e<strong>in</strong>e Cloud-Applikation für Ruby. D.h. es können Ruby on Rails<br />

Applikationen über diese Plattform <strong>in</strong>s Netz gestellt werden (Heroku 2011b). Diese Plattform<br />

ist generell kostenpflichtig. Es gibt allerd<strong>in</strong>gs die Möglichkeit kle<strong>in</strong>ere Applikationen (max.<br />

5 MB groß) gratis onl<strong>in</strong>e zu stellen. Laut dem Anbieter ist dies für Stag<strong>in</strong>g- o<strong>der</strong> Test<strong>in</strong>g-<br />

Vorgänge gedacht (Heroku 2011a). Für den Autor könnte dies zur Folge haben, dass <strong>der</strong><br />

MMA+MMT-Projektserver im Stag<strong>in</strong>g-Bereich entlastet werden könnte.<br />

Sollte <strong>der</strong> MMA+MMT-Projektserver tatsächlich vollkommen ausgelastet se<strong>in</strong>, würde <strong>der</strong><br />

Autor als Notfallsituation folgendes vorschlagen: Es gibt im Internet sehr viele <strong>Web</strong>space-<br />

Gratis-Anbieter (z.B. ”<br />

Funpic“ (Funpic 2011)). Diese bieten meistens <strong>Web</strong>space, FTP-Zug<strong>an</strong>g,<br />

PHP und MySQL-Datenb<strong>an</strong>ken. In Ausnahmefällen könnten StudentInnen auf solche Gratis-<br />

Anbieter ausweichen. Der Autor sieht diese Möglichkeit allerd<strong>in</strong>gs nur <strong>in</strong> Ausnahmefällen und<br />

wenn sonst ke<strong>in</strong>e <strong>an</strong><strong>der</strong>e Möglichkeit vorh<strong>an</strong>den ist. Die Gratis-Anbieter werden oft durch


3 SCRUM AN DER FACHHOCHSCHULE SALZBURG 46<br />

Werbung f<strong>in</strong><strong>an</strong>ziert und schalten diese automatisch auf die veröffentlichten Projekte. Dies<br />

wirkt, nach <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung des Autors, unprofessionell und für EndnutzerInnen ist die Werbung<br />

mitunter sehr störend.<br />

3.4 <strong>Scrum</strong> - Hilfreiches - Situation <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S<br />

Hilfreiche Tools wie PP, TDD und SDD wurden bereits vorgestellt (siehe 2.4).<br />

Die Situation <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S bezüglich dieser Tools ist Folgende:<br />

MMT-Studierende des Fachbereichs <strong>Web</strong> & Communities“ bekommen <strong>in</strong> Lehrver<strong>an</strong>staltungen wie<br />

”<br />

<strong>Web</strong>-Technologies“ bereits E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> TDD o<strong>der</strong> SDD. Dies k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> Autor aus eigener Erfahrung<br />

”<br />

bestätigen. Diese E<strong>in</strong>blicke und eventuelle Erfahrungen aus dem Berufspraktikum, während des 5.<br />

Semesters, könnten beim E<strong>in</strong>satz von <strong>Scrum</strong>, beispielsweise <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em QPT3-Projekt, hilfreich se<strong>in</strong>.<br />

Im Fachbereich Augmented Reality & Game“ ist dem Autor aus Erzählungen von Studierenden<br />

”<br />

dieses Fachbereichs bek<strong>an</strong>nt, dass diese hilfreichen Tools noch nicht gelehrt bzw. e<strong>in</strong>gesetzt wurden.<br />

Hier wäre es sicherlich s<strong>in</strong>nvoll, beide Fachbereiche gleich zu beh<strong>an</strong>deln und die gleiche Art von<br />

Wissen weiter zu geben. Seitens des Studieng<strong>an</strong>gs MMA ist dem Autor <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz von solchen<br />

hilfreichen Tools nicht bek<strong>an</strong>nt. Hier stellt sich nur die Frage, ob im Designbereich überhaupt solche<br />

Tools notwendig s<strong>in</strong>d. Beispielsweise bei <strong>der</strong> Entwicklung e<strong>in</strong>es Audiotracks machen Tests weniger<br />

S<strong>in</strong>n. Bei <strong>der</strong> Entwicklung e<strong>in</strong>es Frontends für e<strong>in</strong>e <strong>Web</strong>site, mit JavaScript und CSS, machen<br />

beispielsweise Integrationstests sehr wohl e<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n und es könnte TDD e<strong>in</strong>gesetzt werden.


3 SCRUM AN DER FACHHOCHSCHULE SALZBURG 47<br />

3.5 <strong>Scrum</strong> - Artefakte - Situation <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S<br />

Dieses Unterkapitel beschäftigt sich mit <strong>der</strong> Situation <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S betreffend <strong>Scrum</strong> Artefakten<br />

(siehe 2.5).<br />

Die Artefakte <strong>an</strong> und für sich können im Rahmen <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S <strong>in</strong> <strong>Scrum</strong>-<strong>Projekten</strong> ohne E<strong>in</strong>schränkungen<br />

zum E<strong>in</strong>satz kommen. E<strong>in</strong>ziges Problem ist die F<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong>es passenden Ortes für die Artefakte.<br />

Studierende müssen geeignete Plätze zur Anbr<strong>in</strong>gung <strong>der</strong> Artefakte f<strong>in</strong>den. Dieser Punkt<br />

hat somit wie<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Voraussetzung des Vorh<strong>an</strong>dense<strong>in</strong>s e<strong>in</strong>er passenden Infrastruktur zu tun.<br />

R<strong>an</strong>delshofer schlägt für dieses Problem die Verwendung von elektronischen Tools vor (vgl. A.2,<br />

Zeile 479). Zum jetzigen Zeitpunkt (St<strong>an</strong>d 04.05.2011) würde dafür e<strong>in</strong> passendes Tool namens<br />

Pivotaltracker zur Verfügung stehen. Mithilfe dieses Tools können sogar alle vier Artefakte (Product<br />

Backlog, Spr<strong>in</strong>t Backlog, Release-Burndown und Spr<strong>in</strong>t-Burndown) <strong>in</strong> elektronischer Form<br />

geführt und abgebildet werden. Dieses Tool steht, zum jetzigen Zeitpunkt, gratis zur Verfügung.<br />

Das Unternehmen Pivotal Labs Inc., welches den Pivotaltracker entwickelt, möchte <strong>in</strong> Zukunft<br />

für die Benutzung Geld verl<strong>an</strong>gen. Für Bildungse<strong>in</strong>richtungen, wie die <strong>FH</strong>S, bleibt das Tool jedoch<br />

weiterh<strong>in</strong> gratis. (Sepulveda 2011). Außer dem Pivotaltracker besteht auch die Möglichkeit,<br />

die <strong>Scrum</strong>-Artefakte beispielsweise <strong>in</strong> Form von Excel-Tabellen zu führen. Diese Excel-Tabellen<br />

könnten, zum Beispiel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em geteilten Dropbox-Ordner, für jeden zugänglich gemacht werden.<br />

S<strong>in</strong>d die <strong>in</strong>frastrukturellen Voraussetzungen geschaffen, können die Artefakte auch <strong>an</strong>alog geführt<br />

werden.<br />

Der Autor k<strong>an</strong>n aus eigenen Erfahrungen sagen, dass das Führen von elektronischen Artefakten<br />

se<strong>in</strong>e Vorteile gegenüber <strong>an</strong>alogen hat. Bei e<strong>in</strong>em <strong>Scrum</strong>-Team mit StudentInnen aus verschiedenen<br />

Bereichen Österreichs und dem Ausl<strong>an</strong>d ist, beispielsweise zu unterrichtsfreien Zeiten, die Flexibilität<br />

von elektronisch geführten Artefakten höher. Jede/je<strong>der</strong> k<strong>an</strong>n, von jedem beliebigen Ort<br />

aus, auf die Artefakte zugreifen und es k<strong>an</strong>n auch, bei Abwesenheit von <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S, weiterentwickelt<br />

werden.<br />

Dieser Me<strong>in</strong>ung bzw. Ansicht gegenüber stehen die Ausführungen von <strong>Scrum</strong> Artefakten gemäß<br />

<strong>der</strong> Literatur. Die Literatur besagt, dass <strong>Scrum</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Raum stattf<strong>in</strong>den soll und alle dafür<br />

benötigten Rahmenbed<strong>in</strong>gungen dafür geschaffen werden müssen, dazu zählen auch die Artefakte.<br />

Schwaber und Sutherl<strong>an</strong>d empfehlen <strong>in</strong> ihren Ausführungen die Verwendung von <strong>an</strong>alogen Artefakten.<br />

Die Artefakte sollen händisch verfasst und großflächig <strong>an</strong> den Bürowänden aufgehängt<br />

werden. <strong>Scrum</strong>-Teams nehmen große und für jeden sichtbare Artefakte <strong>an</strong> den Bürowänden besser<br />

auf, als beispielsweise Excel-Tabellen (Schwaber & Sutherl<strong>an</strong>d 2010, S. 19).<br />

In welcher Form nun die Artefakte <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S geführt werden sollten, ist nach <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung des<br />

Autors, stark von den <strong>in</strong>frastrukturellen Gegebenheiten abhängig. Ist e<strong>in</strong> Projektraum vorh<strong>an</strong>den,<br />

macht e<strong>in</strong> <strong>an</strong>aloges Führen S<strong>in</strong>n. Steht dem <strong>Scrum</strong>-Team ke<strong>in</strong> Raum zur Verfügung ist das<br />

elektronische Format zu bevorzugen.<br />

Generell ist noch festzuhalten, dass e<strong>in</strong> <strong>an</strong>aloges Product Backlog bei Bedarf auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong> elektronisches<br />

Tool überführt werden k<strong>an</strong>n. Dies ist zwar mit Arbeit verbunden, k<strong>an</strong>n aber <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>FH</strong>S auch S<strong>in</strong>n machen. Steht beispielsweise e<strong>in</strong>e unterrichtsfreie Zeit bevor, wird das Product<br />

Backlog <strong>in</strong>s elektronische Format übertragen. Nach <strong>der</strong> unterrichtsfreien Zeit wird <strong>der</strong> <strong>an</strong>aloge<br />

St<strong>an</strong>d <strong>an</strong>gepasst. Dadurch ist e<strong>in</strong> guter Überg<strong>an</strong>g geschaffen und es k<strong>an</strong>n auch unabhängig von<br />

den Räumlichkeiten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S weiterentwickelt werden.


3 SCRUM AN DER FACHHOCHSCHULE SALZBURG 48<br />

3.6 <strong>Scrum</strong> - Timeboxen - Situation <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S<br />

Dieses Unterkapitel beschäftigt sich mit <strong>der</strong> Situation <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S betreffend <strong>Scrum</strong> Timeboxen<br />

(siehe 2.6). Können alle Meet<strong>in</strong>gs gemäß Literatur stattf<strong>in</strong>den? Welche Än<strong>der</strong>ungen müssen gegebenenfalls<br />

gemacht werden? Welche zusätzliche Personen sollten <strong>an</strong> den verschiedenen Meet<strong>in</strong>gs<br />

teilnehmen? Wie sollen die Meet<strong>in</strong>gs gestaltet werden? Laut R<strong>an</strong>delshofer ist es generell möglich,<br />

im Rahmen <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S alle <strong>Scrum</strong> Timeboxen durchzuführen (vgl. A.2, Zeile 309). Es müssen jedoch<br />

teilweise Modifikationen stattf<strong>in</strong>den.<br />

3.6.1 Release-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g<br />

Das Release-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g sollte, aus <strong>der</strong> Sicht des Autors, <strong>in</strong> die Konzeptions-Phase bzw. Pre-<br />

Production Phase <strong>der</strong> Projekte fallen. Hier werden erste Überlegungen und Ideen aus verfassten<br />

Exposés konkretisiert und weiter aufgearbeitet. Aus diesem Grund sieht <strong>der</strong> Autor dieses Meet<strong>in</strong>g<br />

eher als e<strong>in</strong> Meet<strong>in</strong>g über e<strong>in</strong>e längere Phase h<strong>in</strong> <strong>an</strong>, als über e<strong>in</strong> klares Meet<strong>in</strong>g von beispielsweise<br />

fünf Stunden <strong>an</strong> e<strong>in</strong>em Nachmittag. An diesem Meet<strong>in</strong>g sollen alle Interessengruppen teilnehmen.<br />

Darunter fällt das <strong>Scrum</strong>-Team <strong>in</strong>klusive <strong>der</strong> betreuenden Lehrperson. H<strong>an</strong>delt es sich um e<strong>in</strong><br />

fachübergreifendes Projekt, sollten betreuende Lehrpersonen aller Fachbereiche teilnehmen.<br />

Abbildung 5: Beispiel Release-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g<br />

Die Abbildung 5 zeigt e<strong>in</strong> Release-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S am Beispiel e<strong>in</strong>es QPT3-Projekts im Studienjahr<br />

2010/11. Zuerst muss von den StudentInnen e<strong>in</strong> Exposé abgegeben werden. In diesem<br />

Beispiel h<strong>an</strong>delt es sich um e<strong>in</strong> Exposé für e<strong>in</strong> QPT3-Projekt. Es wird am 20.07.2010 abgegeben.<br />

Die Studieng<strong>an</strong>gleitung akzeptiert das Exposé und somit die Projektidee. Die StudentIn, welche<br />

das Exposé verfasst hat, macht sich auf die Suche nach Projekt-Mitglie<strong>der</strong>n. Am 30.09.2010 steht<br />

das komplette Team. Es setzt sich mit Studierenden von MMA und MMT zusammen. Das Team<br />

möchte das Projekt gerne im <strong>Scrum</strong>-Prozessablauf umsetzen und entscheidet sich deshalb am<br />

01.11.2010 für die Aufnahme e<strong>in</strong>er Master-StudentIn aus dem MMA-Schwerpunkt ”<br />

Steuerung“.<br />

Das Projekt wird von Lehrpersonen <strong>der</strong> jeweiligen Fachbereiche betreut. Ab dem 01.11.2010 beg<strong>in</strong>nt<br />

die Konzeption bzw. Pre-Production Phase des Projektes. Diese dauert bis zum 30.11.2010.<br />

Innerhalb dieses Abschnittes f<strong>in</strong>den zwei geme<strong>in</strong>same Meet<strong>in</strong>gs pro Woche mit allen Projekt-<br />

Mitglie<strong>der</strong>n und den beiden Betreuungspersonen statt. In diesen Meet<strong>in</strong>gs wird grob festgelegt,<br />

was am Ende <strong>der</strong> <strong>Projekten</strong>twicklungszeit für e<strong>in</strong> Ergebnis herauskommen soll. Mit Ende dieser<br />

Phase ist das Release-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g beendet. Die Zeiträume und Daten zu diesem Beispiel s<strong>in</strong>d <strong>an</strong> den<br />

QPT3-Leitfaden <strong>an</strong>gelehnt (vgl. (MMA & MMT 2011d))


3 SCRUM AN DER FACHHOCHSCHULE SALZBURG 49<br />

Voriges Beispiel soll die Ansicht des Autors verdeutlichen. Das Release-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g besteht somit <strong>an</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>FH</strong>S aus mehreren, regelmäßig stattf<strong>in</strong>denden Meet<strong>in</strong>gs. Wichtig ist, dass zu Beg<strong>in</strong>n dieser<br />

Phase, seitens des <strong>Scrum</strong>-Teams, bereits alle <strong>Scrum</strong> Rollen e<strong>in</strong>geteilt und festgelegt worden s<strong>in</strong>d.<br />

Somit k<strong>an</strong>n jede/je<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelne bereits vor Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> eigentlichen Umsetzung se<strong>in</strong>e Rolle ”<br />

lernen“.<br />

Diese Lösung <strong>der</strong> Umsetzung des Release-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>gs ist <strong>an</strong> Larm<strong>an</strong>’s Ansichten <strong>an</strong>gelehnt (vgl.<br />

2.6.1). Dieser bezeichnet das Release-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g als Pre-game Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g und Stag<strong>in</strong>g. Aus diesem<br />

Pre-game Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g hat <strong>der</strong> Autor die Pre-Production Phase abgeleitet.<br />

3.6.2 Spr<strong>in</strong>t-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g<br />

Das Spr<strong>in</strong>t-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g k<strong>an</strong>n fast zu 100% gemäß <strong>der</strong> Literatur übernommen werden. Das komplette<br />

<strong>Scrum</strong>-Team muss <strong>an</strong> diesem Meet<strong>in</strong>g teilnehmen. Der Autor würde zusätzlich bei den ersten zwei<br />

bis drei Spr<strong>in</strong>ts e<strong>in</strong>e außenstehende, <strong>Scrum</strong>-erfahrene Person zur Beobachtung h<strong>in</strong>zufügen. Diese<br />

sollte sich <strong>in</strong>haltlich nicht e<strong>in</strong>mischen, aber <strong>der</strong> eigentlichen <strong>Scrum</strong> MasterIn zur Seite stehen und<br />

eventuell bei <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ation unter die Arme greifen. Anf<strong>an</strong>gs ist dies für e<strong>in</strong>e neue <strong>Scrum</strong> MasterIn<br />

sicherlich nicht so e<strong>in</strong>fach und es könnten bereits beschriebene Fehler auftreten (vgl. 2.6.2).<br />

3.6.3 Spr<strong>in</strong>t<br />

E<strong>in</strong> Spr<strong>in</strong>t k<strong>an</strong>n grundsätzlich fast zu 100% gemäß <strong>der</strong> Literatur übernommen werden. An <strong>der</strong><br />

<strong>FH</strong>S gibt es jedoch H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse und Ablenkungen, welche bereits im Punkt 3.1.6 <strong>an</strong>gesprochen<br />

wurden. Können <strong>Scrum</strong>-Team-Mitglie<strong>der</strong> diese H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse mit guten E<strong>in</strong>teilungen und richtiger<br />

Priorisierung umgehen, können Spr<strong>in</strong>ts gemäß <strong>der</strong> Literatur abgehalten werden.<br />

3.6.4 Daily-<strong>Scrum</strong><br />

Das Daily-<strong>Scrum</strong> Meet<strong>in</strong>g ist laut R<strong>an</strong>delshofer das e<strong>in</strong>zige Meet<strong>in</strong>g welches, im Rahmen <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S,<br />

schwierig durchzuführen ist (vgl. A.2, Zeile 316ff). Hier spielen die unterschiedlichen Stundenpläne<br />

von <strong>Scrum</strong>-Team-Mitglie<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e Rolle. Es ist nicht jede/je<strong>der</strong> täglich um die gleiche Zeit<br />

<strong>an</strong>wesend. Bei <strong>Projekten</strong> mit Studierenden aus mehreren Fachbereichen und beiden Studiengängen<br />

(MMA und MMT) wird dies noch aufwendiger zu org<strong>an</strong>isieren. R<strong>an</strong>delshofer schlägt zur Lösung<br />

dieses Problems e<strong>in</strong>e Modifikation dieses Meet<strong>in</strong>gs vor. Laut Literatur sollte es täglich abgehalten<br />

werden, R<strong>an</strong>delshofer schlägt aber e<strong>in</strong> ”<br />

MMFly-<strong>Scrum</strong>“ Meet<strong>in</strong>g vor. D.h. das Daily-<strong>Scrum</strong> Meet<strong>in</strong>g<br />

wird nur jeden Montag, Mittwoch und Freitag abgehalten. So verr<strong>in</strong>gert sich die Anzahl <strong>der</strong> Tage,<br />

<strong>an</strong> denen alle <strong>Scrum</strong>-Team-Mitglie<strong>der</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S <strong>an</strong>wesend se<strong>in</strong> müssen. Trotz dieser Verr<strong>in</strong>gerung<br />

erfahren Mitglie<strong>der</strong> im 2-Tages-Rhythmus den aktuellen St<strong>an</strong>d <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en. Die Tr<strong>an</strong>sparenz,<br />

welche durch das Daily-<strong>Scrum</strong> Meet<strong>in</strong>g entsteht, ist dadurch zwar e<strong>in</strong>geschränkt, doch <strong>der</strong> Autor<br />

sieht diesen Kompromiss als s<strong>in</strong>nvoll <strong>an</strong>. Durch den 2-Tages-Rhythmus können Studierende neben<br />

dem <strong>Scrum</strong>-Projekt noch <strong>an</strong><strong>der</strong>e <strong>an</strong>stehende Arbeiten erledigen und sich die Zeit wahrsche<strong>in</strong>lich<br />

besser e<strong>in</strong>teilen. K<strong>an</strong>n e<strong>in</strong>e ProgrammiererIn trotzdem nicht am Meet<strong>in</strong>g teilnehmen, könnte sie<br />

per Skype o<strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en Chat-Programmen, auch <strong>in</strong> Abwesenheit, am Meet<strong>in</strong>g teilhaben. Hierbei<br />

eignen sich elektronische Formen <strong>der</strong> <strong>Scrum</strong> Artefakte gut, da auch die über Chatprogramme dem<br />

Meet<strong>in</strong>g zugefügten <strong>Scrum</strong>-Team Mitglie<strong>der</strong>, am eigenen Rechner, den aktuellen St<strong>an</strong>d abfragen<br />

können. Dadurch wird die externe Teilnahme zusätzlich noch erleichtert.<br />

Am Daily-<strong>Scrum</strong> Meet<strong>in</strong>g nehmen, gemäß Literatur, alle <strong>Scrum</strong>-Team-Mitglie<strong>der</strong> teil. Die <strong>Scrum</strong><br />

MasterIn hat während des Daily-<strong>Scrum</strong> Meet<strong>in</strong>gs die Aufgabe dieses zu mo<strong>der</strong>ieren (siehe 2.6.4).<br />

Der Autor würde <strong>an</strong>f<strong>an</strong>gs zusätzlich noch e<strong>in</strong>e mit <strong>Scrum</strong> erfahrene Person zur Unterstützung <strong>der</strong><br />

<strong>Scrum</strong> MasterIn h<strong>in</strong>zufügen. Diese könnte bei Problemen betreffend <strong>der</strong> richten Mo<strong>der</strong>ation die<br />

<strong>Scrum</strong> MasterIn unterstützen.


3 SCRUM AN DER FACHHOCHSCHULE SALZBURG 50<br />

3.6.5 Spr<strong>in</strong>t Review<br />

Das Spr<strong>in</strong>t Review k<strong>an</strong>n zu 100% gemäß <strong>der</strong> Literatur übernommen werden. Die Literatur besagt,<br />

dass <strong>an</strong> diesem Meet<strong>in</strong>g das komplette <strong>Scrum</strong>-Team und Stakehol<strong>der</strong> teilnehmen (siehe 2.6.5).<br />

Der Autor würde es als s<strong>in</strong>nvoll <strong>an</strong>sehen, wenn das Spr<strong>in</strong>t Review im Rahmen von Begleitenden<br />

Lehrver<strong>an</strong>staltungen zu den <strong>Projekten</strong> (z.B. bei e<strong>in</strong>em QPT3-Projekt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lehrver<strong>an</strong>staltung<br />

”<br />

Interdiszipl<strong>in</strong>äre multimediale Qualifikation“) stattf<strong>in</strong>det. Führen StudentInnen des gleichen<br />

Jahrg<strong>an</strong>gs beispielsweise mehrere Projekte mit <strong>Scrum</strong> durch, könnten die Längen <strong>der</strong> Spr<strong>in</strong>ts <strong>der</strong><br />

unterschiedlichen Projekte, aufe<strong>in</strong><strong>an</strong><strong>der</strong> abgestimmt werden. Endet bei mehreren <strong>Projekten</strong> e<strong>in</strong><br />

Spr<strong>in</strong>t zugleich, steht zum gleichen Zeitpunkt das Spr<strong>in</strong>t Review <strong>an</strong>. Die Spr<strong>in</strong>t Reviews könnten<br />

<strong>an</strong> e<strong>in</strong> und demselben Tag, <strong>in</strong> den gleichen Räumlichkeiten, <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S, durchgeführt werden. Dadurch<br />

s<strong>in</strong>d bei allen Spr<strong>in</strong>t Reviews zum e<strong>in</strong>en die <strong>Scrum</strong>-Teams <strong>an</strong>wesend, und zum <strong>an</strong><strong>der</strong>en aber<br />

auch MitstudentInnen und Betreuungspersonen. MitstudentInnen und Betreuungspersonen können<br />

den präsentierenden <strong>Scrum</strong>-Teams Feedback geben und damit <strong>in</strong> die Rollen <strong>der</strong> Stakehol<strong>der</strong><br />

schlüpfen.<br />

Zusätzlich ist <strong>der</strong> Autor <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung, dass e<strong>in</strong>e Teilnahme von FachspezialistInnen, beim Spr<strong>in</strong>t<br />

Review, notwendig ist. Unter FachspezialistInnen wäre beispielsweise bei e<strong>in</strong>em Ruby-on-Rails<br />

Projekt, die Lehrperson, welche den Studierenden die dementsprechenden Lehrver<strong>an</strong>staltungen<br />

mit dem dementsprechenden fachlichen Input liefert, geme<strong>in</strong>t. Wird <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Spr<strong>in</strong>ts zum<br />

Beispiel e<strong>in</strong> komplizierter mathematischer Algorithmus <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Projekt e<strong>in</strong>gebaut, wäre die Teilnahme<br />

e<strong>in</strong>er Mathematik-LektorIn von Vorteil. Diese FachspezialistInnen können eventuell Feedback<br />

zu g<strong>an</strong>z speziellen Bereichen des Spr<strong>in</strong>t-Ergebnisses geben.<br />

3.6.6 Spr<strong>in</strong>t Retrospektive<br />

Die Spr<strong>in</strong>t Retrospektive ist e<strong>in</strong> wichtiges Werkzeug zur Verbesserung des <strong>Scrum</strong>-Prozessablaufs<br />

(vgl. 2.6.6). Aus diesem Grund ist <strong>der</strong> Autor <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung, dass dieses Meet<strong>in</strong>g im Rahmen <strong>der</strong><br />

<strong>FH</strong>S <strong>in</strong> den ersten zwei bis drei Spr<strong>in</strong>ts von e<strong>in</strong>er erfahrenen <strong>Scrum</strong> MasterIn geleitet werden sollte.<br />

Hat die eigentliche <strong>Scrum</strong> MasterIn e<strong>in</strong>es Projektes diese Erfahrungen noch nicht, so sollte e<strong>in</strong>e<br />

externe Person h<strong>in</strong>zugezogen werden. Nur die unterstützende Hilfe e<strong>in</strong>er externen Person könnte<br />

hier, nach Ansichten des Autors, zu wenig se<strong>in</strong>. Anf<strong>an</strong>gs sollte die externe Person das Meet<strong>in</strong>g<br />

leiten, nach zwei bis drei Spr<strong>in</strong>ts sollte das Zepter <strong>an</strong> die eigentliche <strong>Scrum</strong> MasterIn des Teams<br />

übergeben werden. Die externe Person sollte zur Unterstützung <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ation, aber trotzdem<br />

beim Meet<strong>in</strong>g <strong>an</strong>wesend se<strong>in</strong>.<br />

Der Autor ist dieser Me<strong>in</strong>ung, da die Verbesserung des Prozessablaufs im Vor<strong>der</strong>grund steht. Laut<br />

Ausführungen von Derby und Larsen gibt es alle<strong>in</strong>e für die Datensammlung während e<strong>in</strong>er Spr<strong>in</strong>t<br />

Retrospektive schon acht verschiedene Vari<strong>an</strong>ten wie vorgeg<strong>an</strong>gen werden k<strong>an</strong>n. (Derby & Larsen<br />

2006, S. IX) Dies könnte bei <strong>Scrum</strong> MasterInnen-Anfänger zu e<strong>in</strong>er Überfor<strong>der</strong>ung führen.


4 FAHRTENPLAN 51<br />

4 Fahrtenpl<strong>an</strong><br />

Dieses Kapitel be<strong>an</strong>twortet die Forschungsfrage mit e<strong>in</strong>er Aufbereitung <strong>der</strong> Ergebnisse aus den Erkenntnissen<br />

aus dem Kapitel 3 ”<br />

<strong>Scrum</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> Fachhochschule <strong>Salzburg</strong>“. Die Aufbereitung wird <strong>in</strong><br />

Form e<strong>in</strong>es Fahrtenpl<strong>an</strong>s ausgedrückt. Dieser soll zukünftigen StudentInnen als Grundlage dienen,<br />

wie vorgeg<strong>an</strong>gen werden sollte, um <strong>Scrum</strong> <strong>in</strong> <strong>Projekten</strong> <strong>der</strong> Studiengänge MMA und MMT, <strong>an</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>FH</strong>S, s<strong>in</strong>nvoll e<strong>in</strong>setzen zu können. Zusätzlich soll er für die Studieng<strong>an</strong>gleitung und ver<strong>an</strong>twortlichen<br />

Personen seitens <strong>der</strong> beiden Studiengänge e<strong>in</strong>e Palette <strong>an</strong> Vorschlägen mitbr<strong>in</strong>gen. Aus<br />

diesen Vorschlägen sollte hervorgehen, welche nötigen Schritte noch vollzogen werden müssen, um<br />

<strong>Scrum</strong> s<strong>in</strong>nvoll <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S e<strong>in</strong>setzen zu können.<br />

Der Autor teilt den Fahrtenpl<strong>an</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e ideale“ bzw.<br />

” ” teure“ und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e mittlere“ bzw.<br />

”<br />

Kompromiss“-Vari<strong>an</strong>te e<strong>in</strong>. Die Grundvoraussetzungen für diese beiden Vari<strong>an</strong>ten s<strong>in</strong>d jedoch<br />

”<br />

die selben und werden deshalb im folgenden Abschnitt festgehalten:<br />

Grundvoraussetzungen<br />

• ”<br />

Projekttyp durch Ausbildungsschwerpunkte“: Das bearbeitete Projekt sollte e<strong>in</strong>en hohen<br />

Software-Anteil be<strong>in</strong>halten. Dies ist wichtig für e<strong>in</strong>en s<strong>in</strong>nvollen E<strong>in</strong>satz von <strong>Scrum</strong> als<br />

Projektm<strong>an</strong>agement-Prozess (vgl. 3.1.1). Es sollte vor dem Projektstart überprüft werden,<br />

ob das Projekt e<strong>in</strong>en hohen Software-Anteil hat. Hat es beispielsweise e<strong>in</strong>en hohen Software-<br />

Anteil, diesen jedoch erst ab dem vierten Monat des Projekt-Verlaufes, k<strong>an</strong>n so gepl<strong>an</strong>t<br />

werden, dass ab dem vierten Monat im <strong>Scrum</strong>-Prozess gearbeitet wird.<br />

• Projektumf<strong>an</strong>g: Das Projekt sollte den richtigen Projektumf<strong>an</strong>g haben (vgl. 3.1.3). Unter<br />

passenden <strong>Projekten</strong> versteht <strong>der</strong> Autor folgende: QPT2 (MMA), QPT2b (MMT), QPT3<br />

(MMA und MMT) und Masterprojekte (MMA und MMT).<br />

• ”<br />

Projekttyp nach Abläufen“: Der Typ des Projektes k<strong>an</strong>n e<strong>in</strong>er von allen im Punkt ”<br />

Projekttypen<br />

nach Abläufen 3.1.2“ aufgezählten Punkte e<strong>in</strong>nehmen. Dies funktioniert allerd<strong>in</strong>gs<br />

nur unter <strong>der</strong> Voraussetzung, dass Gegebenheiten, wie e<strong>in</strong> hoher Software-Anteil und <strong>der</strong><br />

richtige Projektumf<strong>an</strong>g, gesetzt s<strong>in</strong>d.<br />

4.1 Ideale Vari<strong>an</strong>te<br />

Dieses Unterkapitel be<strong>in</strong>haltet die ideale Vari<strong>an</strong>te des Fahrtenpl<strong>an</strong> wie vorgeg<strong>an</strong>gen werden k<strong>an</strong>n,<br />

um <strong>Scrum</strong> s<strong>in</strong>nvoll <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S e<strong>in</strong>setzen zu können. Die folgenden Punkte ergeben nur e<strong>in</strong>en<br />

S<strong>in</strong>n, wenn die Grundvoraussetzungen, welche im vorigen Abschnitt erläutert wurden, e<strong>in</strong>gehalten<br />

werden bzw. gegeben s<strong>in</strong>d.<br />

1. Besetzung von <strong>Scrum</strong>-Rollen:<br />

(a) <strong>Scrum</strong> MasterIn:<br />

Die Rolle <strong>der</strong> <strong>Scrum</strong> MasterIn sollte von e<strong>in</strong>er MMA bzw. MMT MasterstudentIn mit<br />

Schwerpunkt ”<br />

Steuerung“ bzw. ”<br />

LEAD“ besetzt werden. Diese StudentIn sollte diese<br />

Rolle übernehmen wollen und hat bereits dementsprechende Grundkenntnisse und Vorwissen<br />

<strong>in</strong> <strong>Scrum</strong> und im Projektm<strong>an</strong>agement. Zur Unterstützung sollte trotzdem noch<br />

e<strong>in</strong>e erfahrene <strong>Scrum</strong> MasterIn zur Verfügung stehen. Diese sollte <strong>an</strong>f<strong>an</strong>gs beispielsweise<br />

die Spr<strong>in</strong>t Retrospektive leiten. Des Weiteren sollte sie e<strong>in</strong>e unterstützende Position<br />

e<strong>in</strong>nehmen. Sie sollte, <strong>der</strong> vom Team gewählten <strong>Scrum</strong> MasterIn, beim Umsetzen <strong>der</strong><br />

Pflichten e<strong>in</strong>er <strong>Scrum</strong> MasterIn (vgl. 2.2.1) helfen. Im Speziellen sollte sie dabei behilflich<br />

se<strong>in</strong>, dem Team Selbstorg<strong>an</strong>isation beizubr<strong>in</strong>gen. Der Prozessablauf und die<br />

Weiterentwicklung des Teams stehen im Vor<strong>der</strong>grund, deshalb sollte die <strong>Scrum</strong> MasterIn<br />

<strong>an</strong>f<strong>an</strong>gs weniger Programmierarbeit übernehmen. Sie sollte darauf achten bzw.


4 FAHRTENPLAN 52<br />

sich darauf konzentrieren, dass die Selbstorg<strong>an</strong>isation und <strong>der</strong> Umg<strong>an</strong>g mit <strong>Scrum</strong> als<br />

Projektm<strong>an</strong>agement-Werkzeug im Team funktionieren. Weitere Aufgabenbereiche s<strong>in</strong>d<br />

die Beobachtung <strong>der</strong> aktiven Mitarbeit aller Mitglie<strong>der</strong> sowie je<strong>der</strong>zeit für Fragen zu<br />

Verfügung zu stehen.<br />

(b) Product OwnerIn:<br />

Die Rolle <strong>der</strong> Product OwnerIn sollte von e<strong>in</strong>er MMA bzw. MMT MasterstudentIn mit<br />

Schwerpunkt ”<br />

Steuerung“ bzw. ”<br />

LEAD“ besetzt werden. Die Wahl <strong>der</strong> Rollenbesetzung<br />

sollte <strong>in</strong>nerhalb des kompletten <strong>Scrum</strong>-Teams e<strong>in</strong>stimmig passieren. Die gewählte Person<br />

sollte h<strong>in</strong>ter dem Projekt stehen. Sie sollte acht geben, dass die Projekt-Vision von<br />

allen Team-Mitglie<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>gehalten wird (vgl. 3.2.2). Tägliche Entscheidungen sollten<br />

von dieser Person getroffen werden. Für größere Entscheidungen k<strong>an</strong>n die Product OwnerIn<br />

e<strong>in</strong> Meet<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>berufen. An diesem Meet<strong>in</strong>g sollten alle <strong>Scrum</strong>-Team-Mitglie<strong>der</strong><br />

teilnehmen. Dieses Meet<strong>in</strong>g dient zur Diskussion und E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gung aller Ideen <strong>in</strong>nerhalb<br />

des Teams. Die endgültige Entscheidung sollte jedoch die Product OwnerIn treffen (vgl.<br />

3.2.2). Die Kommunikation <strong>der</strong> Product OwnerIn sollte für jeden ”<br />

Projekttyp nach Abläufen“<br />

dementsprechend ausgeführt werden (vgl. 3.2.2, Abschnitt ”<br />

Kommunikation“).<br />

(c) Entwicklerteam:<br />

Das Entwicklerteam sollte durch unterschiedliche, für das Projekt benötigte, StudentInnen<br />

mit dementsprechend benötigten Fähigkeiten zusammengestellt werden. Die ideale<br />

Vari<strong>an</strong>te sieht vor, dass alle Mitglie<strong>der</strong> des Entwicklerteams teamfähig s<strong>in</strong>d. Des Weiteren<br />

wäre von Vorteil, wenn e<strong>in</strong>ige StudentInnen des Entwicklerteams bereits Erfahrungen<br />

im <strong>Scrum</strong>-Prozess gemacht haben. Hier könnten beispielsweise Erfahrungen aus<br />

den Berufspraktiken e<strong>in</strong>e positive Auswirkung haben. StudentInnen, welche noch ke<strong>in</strong>e<br />

Erfahrungen sammeln konnten, können von Beg<strong>in</strong>n weg von den erfahreneren Projekt-<br />

Mitglie<strong>der</strong>n lernen. Dadurch k<strong>an</strong>n sich die Selbstorg<strong>an</strong>isation des Teams, von Anf<strong>an</strong>g<br />

<strong>an</strong>, schneller weiter entwickeln und es können <strong>in</strong> <strong>der</strong> Folge bessere Projektergebnisse<br />

erzielt werden.<br />

(d) Sonstige Rollen:<br />

Die Rolle <strong>der</strong> ”<br />

Chickens“ nehmen am besten MitstudentInnen des gleichen Jahrg<strong>an</strong>gs<br />

und StudentInnen jüngerer o<strong>der</strong> älterer Jahrgänge des selben Studieng<strong>an</strong>gs e<strong>in</strong> (vgl.<br />

Sonstige Rollen <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S 3.2.4 Abschnitt ”<br />

Chickens“). Wer die Stakehol<strong>der</strong>-Rolle<br />

e<strong>in</strong>nimmt, hängt stark vom ”<br />

Projekttyp nach Abläufen“ ab. Dies wurde bereits im<br />

Punkt ”<br />

Sonstige Rollen <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S 3.2.4, Abschnitt Stakehol<strong>der</strong>“ diskutiert. In jedem<br />

Fall wird die Stakehol<strong>der</strong>-Rolle von den direkt betreuenden und schlussendlich für die<br />

Projekt-Bewertung zuständigen Lehrpersonen e<strong>in</strong>genommen. Zusätzliche Stakehol<strong>der</strong><br />

s<strong>in</strong>d hauptsächlich vom ”<br />

Projekttyp nach Abläufen“ abhängig (vgl. 3.1.2).<br />

2. <strong>Scrum</strong>-Voraussetzungen schaffen:<br />

(a) Teamgröße:<br />

In <strong>der</strong> Literatur wird e<strong>in</strong>e Teamgröße von fünf bis neun Personen als optimal <strong>an</strong>gesehen<br />

(vgl. 2.3.1). Welche Gegebenheiten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S zur Erreichung e<strong>in</strong>er solchen Teamgröße<br />

erfüllt werden sollten, wurde bereits im Punkt ”<br />

Teamgröße <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S 3.3.1“ diskutiert.<br />

Aus <strong>der</strong> dortigen Diskussion erreichen QPT2- (MMA) bzw. QPT2b- (MMT), QPT3-<br />

und Master-Projekte die benötigte Teamgröße. Somit sollte es sich beim Projekt, welches<br />

mit <strong>Scrum</strong> umgesetzt werden soll, um e<strong>in</strong> solches Projekt h<strong>an</strong>deln.<br />

(b) Teammitglie<strong>der</strong> & Teamfähigkeit:<br />

Beim Projektstart sollte dem kompletten Team erstmal Grundsätzliches über den <strong>Scrum</strong>-<br />

Prozessablauf erläutert werden. Dies sollte am besten bereits vor dem Projektstart get<strong>an</strong><br />

werden, sodass sich alle darauf e<strong>in</strong>stellen können. Hat sich e<strong>in</strong> Team für den E<strong>in</strong>satz<br />

von <strong>Scrum</strong> entschieden, sollte die Selbstorg<strong>an</strong>isation des Teams <strong>in</strong> den Mittelpunkt gerückt<br />

werden. Anf<strong>an</strong>gs nicht-teamfähige Personen können sich dadurch besser e<strong>in</strong>stellen


4 FAHRTENPLAN 53<br />

und die Teamfähigkeit erlernen. <strong>Scrum</strong> for<strong>der</strong>t und för<strong>der</strong>t die Teamfähigkeit. Durch<br />

diesen Prozess wird das komplette Projektteam zusammengeschweißt und <strong>der</strong> Wissensaustausch<br />

und die Zusammenarbeit können dadurch besser funktionieren und vor allem<br />

laufend verbessert werden.<br />

(c) Infrastruktur Es sollte für jedes <strong>Scrum</strong>-Projekt <strong>in</strong> <strong>der</strong> idealen Vari<strong>an</strong>te e<strong>in</strong> Projektraum<br />

zur Verfügung stehen. Des Weiteren sollten <strong>in</strong> diesem Raum benötigte Utensilien wie<br />

Whiteboards, P<strong>in</strong>nwände, etc. vorh<strong>an</strong>den se<strong>in</strong> (siehe 3.3.3, Abschnitt Räume <strong>in</strong>klusive<br />

”<br />

Ausstattung“).<br />

Jede Person des <strong>Scrum</strong>-Teams sollte die Möglichkeit haben, <strong>an</strong> e<strong>in</strong>em passenden Computer<br />

zu arbeiten. D.h. e<strong>in</strong>e Mac-EntwicklerIn sollte <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S die Möglichkeit haben,<br />

<strong>an</strong> e<strong>in</strong>em Mac-Computer zu arbeiten. Dies sollte ebenso für e<strong>in</strong>e L<strong>in</strong>ux- o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e<br />

W<strong>in</strong>dows-UserIn gelten. Dies ist natürlich e<strong>in</strong>e sehr große Investition für die <strong>FH</strong>S. In<br />

<strong>der</strong> idealen Vari<strong>an</strong>te sollte die Entwicklungsumgebung jedoch perfekt auf die jeweilige<br />

EntwicklerIn <strong>an</strong>gepasst bzw. ausgerichtet se<strong>in</strong>.<br />

Für alle Projekte sollten die passenden Server-Strukturen gegeben se<strong>in</strong>. D.h. es sollte<br />

e<strong>in</strong> Cont<strong>in</strong>uous Integration Server, e<strong>in</strong> Stag<strong>in</strong>g-Server und e<strong>in</strong> Production-Server zur<br />

Verfügung stehen. Für diese Server-Typen könnte <strong>der</strong> MMA+MMT-Projektserver verwendet<br />

werden (vgl. 3.3.3, Abschnitt Server und Services“). Des Weiteren sollte das<br />

”<br />

<strong>Scrum</strong>-Team die Möglichkeit haben, mit Versionskontrollsystemen, wie beispielsweise<br />

” git“, o<strong>der</strong> svn“, zu arbeiten. In <strong>der</strong> Folge sollte e<strong>in</strong> Repository-Server zur Verfügung<br />

”<br />

stehen. Die e<strong>in</strong>zelnen Server sollten mit <strong>der</strong> Software, welche die Projekte benötigen,<br />

ausgestattet se<strong>in</strong>.<br />

3. <strong>Scrum</strong>-Artefakte:<br />

Die <strong>Scrum</strong>-Artefakte sollten <strong>in</strong> <strong>der</strong> idealen Vari<strong>an</strong>te <strong>an</strong>alog geführt werden. D.h. e<strong>in</strong>er Projektgruppe<br />

steht e<strong>in</strong> Projektraum zur Verfügung. In diesem Projektraum hängt <strong>an</strong> <strong>der</strong> W<strong>an</strong>d<br />

e<strong>in</strong>e P<strong>in</strong>nw<strong>an</strong>d mit dem aktuellen Spr<strong>in</strong>t-Burndown. Zusätzlich zum <strong>an</strong>alogen Führen <strong>der</strong><br />

Artefakte empfiehlt <strong>der</strong> Autor die Daten <strong>in</strong> gewissen Situationen (z.B. bevorstehende unterrichtsfreie<br />

Zeit von zwei Wochen) <strong>in</strong>s digitale Format zu übertragen (vgl. 3.5).<br />

Um e<strong>in</strong>e solche Übertragung durchführen zu können, sollten bereits im Vorh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> Vorkehrungen<br />

getroffen werden. Es sollte e<strong>in</strong> Tool für die elektronische Erfassung zur Verfügung<br />

stehen. Im Punkt ”<br />

<strong>Scrum</strong> - Artefakte - Situation <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S 3.5“ wurde bereits e<strong>in</strong> solches<br />

Tool <strong>an</strong>gesprochen und vorgestellt. Ist e<strong>in</strong> passendes Tool vorbereitet, sollte die Übertragung<br />

<strong>in</strong>s elektronische Format frühzeitig passieren. Hier ist seitens <strong>der</strong> Studierenden zu beachten,<br />

dass beide Formate auf demselben St<strong>an</strong>d bleiben sollten. Dies sollte zum<strong>in</strong>dest bis zum Zeitpunkt<br />

”<br />

X“ so se<strong>in</strong>. Ab dem Zeitpunkt ”<br />

X“ arbeitet je<strong>der</strong> des Teams sowieso nur mehr mit<br />

<strong>der</strong> elektronischen Vari<strong>an</strong>te. Zeitpunkt ”<br />

X“ könnte beispielsweise <strong>der</strong> Tag vor e<strong>in</strong>er zweiwöchigen<br />

unterrichtsfreien Zeit se<strong>in</strong>. Nach <strong>der</strong> unterrichtsfreien Zeit darf nicht darauf vergessen<br />

werden, den <strong>an</strong>alogen St<strong>an</strong>d wie<strong>der</strong> <strong>an</strong>zupassen.<br />

4. <strong>Scrum</strong>-Timeboxen:<br />

(a) Release-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g:<br />

Das Release-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g sollte als Meet<strong>in</strong>g über e<strong>in</strong>e längere Phase h<strong>in</strong>weg geführt werden<br />

(vgl. 3.6.1). Es sollten pro Woche zwei Meet<strong>in</strong>gs abgehalten werden <strong>in</strong> denen das Projekt<br />

besprochen wird. An diesen Meet<strong>in</strong>gs sollten neben dem kompletten <strong>Scrum</strong>-Team auch<br />

betreuende Lehrpersonen teilnehmen. Das gesamte Release-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g sollte idealerweise<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Konzeptions- bzw. Pre-Production Phase des Projektes stattf<strong>in</strong>den. So haben<br />

Studierende noch genügend Zeit, e<strong>in</strong>e Grundidee aus e<strong>in</strong>em ersten Exposé, geme<strong>in</strong>sam<br />

mit den betreuenden Lehrpersonen, weiter zu entwickeln. Hier sollten technische<br />

Grundsätze genauso <strong>an</strong>gesprochen werden, wie die spätere Vermarktung des Produktes.<br />

E<strong>in</strong> zusätzlicher Workshop-Tag zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Konzeptions-Phase würde den Prozess<br />

sicherlich vor<strong>an</strong>treiben.


4 FAHRTENPLAN 54<br />

(b) Spr<strong>in</strong>t-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g:<br />

Das Spr<strong>in</strong>t-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g sollte gemäß <strong>der</strong> Literatur durchgeführt werden (vgl. 2.6.3). Zusätzlich<br />

zum <strong>Scrum</strong>-Team sollte <strong>an</strong>f<strong>an</strong>gs zur Unterstützung <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ation <strong>der</strong> <strong>Scrum</strong><br />

MasterIn e<strong>in</strong>e erfahrene <strong>Scrum</strong> MasterIn am Spr<strong>in</strong>t-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g teilnehmen.<br />

(c) Spr<strong>in</strong>t:<br />

E<strong>in</strong> Spr<strong>in</strong>t sollte gemäß <strong>der</strong> Literatur durchgeführt werden. Etwaige H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse und<br />

Ablenkungen sollten seitens <strong>der</strong> Studierenden durch e<strong>in</strong>e richtige Pl<strong>an</strong>ung und Priorisierung<br />

umg<strong>an</strong>gen werden können. Für größere Ablenkungen, wie beispielsweise e<strong>in</strong>e<br />

Phase <strong>in</strong> <strong>der</strong> jede/je<strong>der</strong> des gesamten <strong>Scrum</strong>-Teams e<strong>in</strong>e Bachelor- o<strong>der</strong> Masterarbeit zu<br />

schreiben hat, sollten von Anf<strong>an</strong>g <strong>an</strong> Zeitpuffer e<strong>in</strong>kalkuliert werden. Dadurch k<strong>an</strong>n vermieden<br />

werden, dass das Projekt aus dem Ru<strong>der</strong> läuft, Abgabefristen verstreichen o<strong>der</strong><br />

das gesamte <strong>Scrum</strong>-Team den Überblick über noch bevorstehende Arbeiten verliert. E<strong>in</strong><br />

Spr<strong>in</strong>t sollte idealerweise <strong>in</strong> den gemäß <strong>der</strong> Literatur dafür vorgesehenen Räumlichkeiten<br />

stattf<strong>in</strong>den.<br />

(d) Daily-<strong>Scrum</strong>:<br />

Optimal wäre es, wenn das Daily-<strong>Scrum</strong> gemäß <strong>der</strong> Literatur durchgeführt werden könnte.<br />

Aufgrund von bereits erläuterten Problemen ist das <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S lei<strong>der</strong> nicht möglich<br />

(vgl. 3.6.4). Aus diesem Grund wäre die Modifikation <strong>in</strong> e<strong>in</strong> ”<br />

MMFly“-<strong>Scrum</strong> Meet<strong>in</strong>g<br />

die ideale Lösung dieses Meet<strong>in</strong>g im Rahmen <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S abzuhalten ( ”<br />

MMFly“-<strong>Scrum</strong><br />

vgl. 3.6.4). An diesem Meet<strong>in</strong>g sollten alle <strong>Scrum</strong>-Team-Mitglie<strong>der</strong> teilnehmen. Ist e<strong>in</strong>e/e<strong>in</strong>er<br />

e<strong>in</strong>mal verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t, sollte die Teilnahme beispielsweise über Skype o<strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>e<br />

Chat-Programme stattf<strong>in</strong>den. Dadurch s<strong>in</strong>d trotzdem alle Mitglie<strong>der</strong> beim Meet<strong>in</strong>g dabei.<br />

Sollte e<strong>in</strong>e/e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>fach überhaupt nicht am Meet<strong>in</strong>g teilnehmen können,<br />

d<strong>an</strong>n ist das nun mal so. In <strong>der</strong> realen Wirtschaft gibt es auch Fälle, bei denen ProgrammiererInnen,<br />

beispielsweise aufgrund von Kr<strong>an</strong>kheit, das Daily-<strong>Scrum</strong> Meet<strong>in</strong>g ausfallen<br />

lassen müssen.<br />

(e) Spr<strong>in</strong>t Review:<br />

Das Spr<strong>in</strong>t Review sollte gemäß <strong>der</strong> Literatur durchgeführt werden. An diesem Meet<strong>in</strong>g<br />

sollten neben dem <strong>Scrum</strong>-Team noch die passenden Stakehol<strong>der</strong> (vgl. 3.2.4, Abschnitt<br />

Stakehol<strong>der</strong>“) teilnehmen. EndnutzerInnen als Stakehol<strong>der</strong> könnten beispielsweise von<br />

”<br />

MitstudentInnen dargestellt werden. Des Weiteren ist die Teilnahme von Fachspezialisten<br />

am Spr<strong>in</strong>t Review ideal. Diese könnten den StudentInnen fachliches Feedback und<br />

Tipps liefern, sodass diese besser weiterarbeiten können. Das Spr<strong>in</strong>t Review sollte im<br />

Rahmen e<strong>in</strong>er begleitenden Lehrver<strong>an</strong>staltung zum jeweiligen Projekt stattf<strong>in</strong>den (vgl.<br />

3.6.5).<br />

(f) Spr<strong>in</strong>t Retrospektive:<br />

Die Spr<strong>in</strong>t Retrospektive sollte gemäß Literatur durchgeführt werden. E<strong>in</strong>ziger Unterschied<br />

zur Literatur ist dabei, dass die Leitung dieses Meet<strong>in</strong>gs <strong>an</strong>f<strong>an</strong>gs von e<strong>in</strong>er externen<br />

erfahrenen <strong>Scrum</strong> MasterIn übernommen werden sollte. Nach zwei bis drei Spr<strong>in</strong>ts<br />

k<strong>an</strong>n die eigentliche <strong>Scrum</strong> MasterIn die Leitung übernehmen. Die Externe sollte jedoch<br />

noch beratend zur Seite stehen. Die Spr<strong>in</strong>t Retrospektive ist für die Prozessverbesserung<br />

sehr wichtig und ausschlaggebend. Um hier die Professionalität gewährleisten zu<br />

können, sollte mit <strong>der</strong> beschriebenen externen erfahrenen Person gearbeitet werden.<br />

Somit wäre die Spr<strong>in</strong>t Retrospektive <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S am idealsten gelöst.


4 FAHRTENPLAN 55<br />

4.2 Kompromiss-Vari<strong>an</strong>te<br />

Dieses Unterkapitel be<strong>in</strong>haltet die Vari<strong>an</strong>te des Fahrtenpl<strong>an</strong>s, bei dem Kompromisse e<strong>in</strong>geg<strong>an</strong>gen<br />

werden. Die folgenden Punkte ergeben, wie bei <strong>der</strong> idealen Vari<strong>an</strong>te, nur e<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n, wenn die<br />

Grundvoraussetzungen, welche bereits erläutert wurden, e<strong>in</strong>gehalten werden. Die Vari<strong>an</strong>te mit<br />

Kompromissen be<strong>in</strong>haltet dieselben Punkte wie die ideale Vari<strong>an</strong>te. Es werden jedoch Abstriche<br />

gemacht und wie gesagt Kompromisse e<strong>in</strong>geg<strong>an</strong>gen.<br />

1. Besetzung von <strong>Scrum</strong>-Rollen:<br />

(a) <strong>Scrum</strong> MasterIn:<br />

Die Rolle <strong>der</strong> <strong>Scrum</strong> MasterIn sollte wie bei <strong>der</strong> idealen Vari<strong>an</strong>te besetzt werden. Steht<br />

die <strong>in</strong> <strong>der</strong> idealen Vari<strong>an</strong>te <strong>an</strong>gesprochene externe erfahrene <strong>Scrum</strong> MasterIn zur Unterstützung<br />

nicht zur Verfügung, k<strong>an</strong>n auf diese verzichtet werden. Die restlichen Punkte<br />

s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> idealen Vari<strong>an</strong>te zu entnehmen. Sollten dem <strong>Scrum</strong>-Team zu wenige EntwicklerInnen<br />

zur Verfügung stehen, sollte nach Me<strong>in</strong>ung des Autors, die <strong>Scrum</strong> MasterIn trotzdem<br />

<strong>an</strong>f<strong>an</strong>gs weniger Programmierarbeiten übernehmen. Ansonsten könnte die <strong>Scrum</strong><br />

MasterIn überfor<strong>der</strong>t se<strong>in</strong> und die Kontrolle über das Entwicklerteam verlieren. E<strong>in</strong><br />

kompletter Verlust <strong>der</strong> Kontrolle über das Entwicklerteam und den Projektfortschritt<br />

schadet dem Projekt vermutlich weit mehr, als weniger implementierte Features, welche<br />

die <strong>Scrum</strong> MasterIn erarbeiten hätte können.<br />

(b) Product OwnerIn:<br />

Die Rolle <strong>der</strong> Product OwnerIn sollte grundsätzlich wie bei <strong>der</strong> idealen Vari<strong>an</strong>te besetzt<br />

werden. Steht ke<strong>in</strong>e StudentIn des Fachbereiches ”<br />

Steuerung“, o<strong>der</strong> ”<br />

LEAD“ zur<br />

Verfügung, k<strong>an</strong>n die Rolle von e<strong>in</strong>er Person e<strong>in</strong>es <strong>an</strong><strong>der</strong>en Fachbereiches übernommen<br />

werden. Diese sollte jedoch zum<strong>in</strong>dest über e<strong>in</strong> wenig Erfahrung im Bereich ”<br />

Projektm<strong>an</strong>agement“<br />

verfügen. Die restlichen Punkte s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> idealen Vari<strong>an</strong>te zu entnehmen.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e die Entscheidungsf<strong>in</strong>dung und die Kommunikation sollten so gestaltet werden,<br />

wie sie <strong>in</strong> den entsprechenden Punkten, <strong>in</strong> <strong>der</strong> idealen Vari<strong>an</strong>te, <strong>an</strong>geführt s<strong>in</strong>d.<br />

(c) Entwicklerteam:<br />

Die Besetzung des Entwicklerteams sollte wie <strong>in</strong> <strong>der</strong> idealen Vari<strong>an</strong>te vollzogen werden.<br />

Sollten nicht alle Mitglie<strong>der</strong> teamfähig se<strong>in</strong>, wird dies durch den <strong>Scrum</strong>-Prozess ausgeglichen.<br />

Durch die Selbstorg<strong>an</strong>isation des Entwicklerteams können sich nicht-teamfähige<br />

Personen die Teamfähigkeit leichter <strong>an</strong>eignen.<br />

(d) Sonstige Rollen:<br />

Die Rollenvergabe <strong>der</strong> sonstigen Rollen sollte grundsätzlich wie bei <strong>der</strong> idealen Vari<strong>an</strong>te<br />

funktionieren. MitstudentInnen stehen sicherlich je<strong>der</strong>zeit zur Verfügung und können<br />

deshalb so gut wie immer die Rolle <strong>der</strong> ”<br />

Chickens“ e<strong>in</strong>nehmen. Bekommt e<strong>in</strong> Projekt<br />

e<strong>in</strong>mal weniger Aufmerksamkeit und dadurch weniger verschiedene Stakehol<strong>der</strong>, sollte<br />

zum<strong>in</strong>dest die für die Betreuung und Beurteilung zuständige Lehrperson als Stakehol<strong>der</strong><br />

mit e<strong>in</strong>bezogen werden.<br />

2. <strong>Scrum</strong>-Voraussetzungen schaffen:<br />

(a) Teamgröße:<br />

Die Teamgröße sollte gemäß <strong>der</strong> Literatur e<strong>in</strong>gehalten werden. Für zu kle<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> zu<br />

große Teams macht <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz von <strong>Scrum</strong> ke<strong>in</strong>en bzw. sehr wenig S<strong>in</strong>n (siehe 2.3.1).<br />

Aus diesem Grund k<strong>an</strong>n bei diesem Punkt auf nichts aus <strong>der</strong> idealen Vari<strong>an</strong>te verzichtet<br />

werden. Die dortigen Vorschläge sollten <strong>an</strong>gewendet werden.<br />

(b) Teammitglie<strong>der</strong> & Teamfähigkeit:<br />

Siehe ideale Vari<strong>an</strong>te.


4 FAHRTENPLAN 56<br />

(c) Infrastruktur<br />

Sollten nicht für alle Projekte Räumlichkeiten zur Verfügung stehen, sollte es e<strong>in</strong>en<br />

Bewerbungsprozess für Räume geben. Der Bewerbungsprozess für Räume wurde bereits<br />

im Punkt ”<br />

Infrastruktur (<strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S) 3.3.3, Abschnitt Lösungs<strong>an</strong>satz“ erläutert. Des<br />

Weiteren schlägt <strong>der</strong> Autor vor, Räume unter mehreren Projekt-Gruppen aufzuteilen.<br />

Die richtige Aufteilung ist e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>teilung- und Koord<strong>in</strong>ations<strong>an</strong>gelegenheit <strong>der</strong> <strong>Scrum</strong><br />

MasterInnen. Diese sollten dafür sorgen, dass <strong>der</strong> Prozessablauf ungeh<strong>in</strong><strong>der</strong>t fortfahren<br />

k<strong>an</strong>n.<br />

Können fehlende Utensilien wie Whiteboards o<strong>der</strong> P<strong>in</strong>nwände seitens <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S nicht<br />

<strong>an</strong>geschafft werden, sollten die Vorh<strong>an</strong>denen unter den <strong>Projekten</strong> aufgeteilt werden.<br />

Der Autor schätzt e<strong>in</strong>e solche Anschaffung jedoch als l<strong>an</strong>gfristig s<strong>in</strong>nvoll e<strong>in</strong> und hofft,<br />

dass diese Investition <strong>in</strong> neue Utensilien seitens <strong>der</strong> Ver<strong>an</strong>twortlichen <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S vollzogen<br />

wird.<br />

Sollte es seitens <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S nicht möglich se<strong>in</strong>, je<strong>der</strong> EntwicklerIn e<strong>in</strong>en passenden Computer<br />

mit dem von ihr bevorzugten Betriebssystem zur Verfügung stellen, sollte seitens <strong>der</strong><br />

<strong>Scrum</strong> MasterIn frühzeitig für Ersatz gesorgt werden. Es sollte zu Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>es Projektes<br />

die Entwicklungsumgebung abgeklärt werden. Dadurch können sich alle <strong>Scrum</strong>-Team-<br />

Mitglie<strong>der</strong> darauf e<strong>in</strong>stellen. Der Autor k<strong>an</strong>n aus eigenen Erfahrungen behaupten, dass<br />

dies g<strong>an</strong>z gut klappt. Während se<strong>in</strong>es QPT3s haben sich alle Programmierer <strong>der</strong> QPT-<br />

Gruppe des Autors zu Beg<strong>in</strong>n auf e<strong>in</strong> Betriebssystem gee<strong>in</strong>igt und mit diesem wurde<br />

entwickelt. Des Weiteren hat mittlerweile fast jede StudentIn bereits e<strong>in</strong>en eigenen Laptop<br />

und entwickelt mit diesem.<br />

Sollte es nicht möglich se<strong>in</strong> <strong>in</strong>nerhalb des Sett<strong>in</strong>gs <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S benötigte Server, wie<br />

Production-, Stag<strong>in</strong>g-, o<strong>der</strong> Repository-Server zur Verfügung zu stellen, o<strong>der</strong> diese Server<br />

zu ausgelastet se<strong>in</strong>, so empfiehlt <strong>der</strong> Autor auf Github (Org<strong>an</strong>isationsaccount <strong>der</strong><br />

<strong>FH</strong>S), Github (Privataccount von StudentInnen), Heroku o<strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>e Gratis-Anbieter<br />

auszuweichen (vgl. 3.3.3, Abschnitt ”<br />

Server und Services“, Punkt ”<br />

Lösungs<strong>an</strong>satz“).<br />

E<strong>in</strong> Cont<strong>in</strong>uous-Integration Server sollte auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kompromiss-Vari<strong>an</strong>te auf jeden<br />

Fall zur Verfügung stehen. Ist e<strong>in</strong> Ausweichen auf die bereits <strong>an</strong>gesprochenen Gratis-<br />

Anbieter nicht möglich, schlägt <strong>der</strong> Autor folgendes vor: StudentInnen könnten sich<br />

eigene Server für die kont<strong>in</strong>uierliche Integration e<strong>in</strong>richten. Aus eigenen Erfahrungen<br />

ist ihm bek<strong>an</strong>nt, dass e<strong>in</strong>ige Studierende über eigene Server verfügen. Die Konfiguration<br />

e<strong>in</strong>es Hudson-Servers sollte grundsätzlich nicht allzu schwer se<strong>in</strong>. Das dafür notwendige<br />

Wissen wird teilweise <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S gelehrt. Wird hier seitens <strong>der</strong> StudentInnen<br />

zusammengearbeitet, könnten die notwendigen Server eigenständig <strong>an</strong>geschafft und konfiguriert<br />

werden.<br />

3. <strong>Scrum</strong>-Artefakte:<br />

Die <strong>Scrum</strong>-Artefakte sollten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vari<strong>an</strong>te mit Kompromissen grundsätzlich <strong>in</strong> elektronischem<br />

Format geführt werden. Steht beispielsweise ke<strong>in</strong> Projektraum zur Verfügung, k<strong>an</strong>n<br />

auf die elektronische Erfassung zugegriffen werden. Als Möglichkeit die Artefakte trotz nicht<br />

vorh<strong>an</strong>denem Projektraum <strong>an</strong>alog zu führen, sieht <strong>der</strong> Autor <strong>in</strong> ”<br />

mobilen“ Plattformen. So<br />

könnten Studierende beispielsweise e<strong>in</strong> Spr<strong>in</strong>t-Burndown-Chart auf e<strong>in</strong>er tragbaren P<strong>in</strong>nw<strong>an</strong>d<br />

o<strong>der</strong> auf e<strong>in</strong>em Plakat <strong>an</strong>br<strong>in</strong>gen. Diese P<strong>in</strong>nw<strong>an</strong>d o<strong>der</strong> das Plakat wird von e<strong>in</strong>er<br />

StudentIn mit nach Hause genommen und zu sämtlichen Meet<strong>in</strong>gs wie<strong>der</strong> mitgebracht. Hier<br />

ist die Kreativität <strong>der</strong> StudentInnen gefragt.<br />

4. <strong>Scrum</strong>-Timeboxen:<br />

(a) Release-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g:<br />

Der grundsätzliche Ansatz <strong>der</strong> idealen Vari<strong>an</strong>te ist beim Release-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g <strong>in</strong> jedem Fall<br />

zu bevorzugen. S<strong>in</strong>d Meet<strong>in</strong>gs zweimal die Woche über e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum nicht<br />

möglich, da alle Studierenden beispielsweise gerade e<strong>in</strong> Berufspraktikum absolvieren,<br />

so würde <strong>der</strong> Autor folgendes vorschlagen:


4 FAHRTENPLAN 57<br />

Zu Beg<strong>in</strong>n des Projektes werden zwei bis drei Workshop-Tage <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Woche<br />

abgehalten. An diesen Term<strong>in</strong>en haben alle Team-Mitglie<strong>der</strong> und die betreuenden Lehrpersonen<br />

<strong>an</strong>wesend zu se<strong>in</strong>. Nach diesen Workshops k<strong>an</strong>n jede StudentIn und BetreuerIn<br />

wie<strong>der</strong> ihren/se<strong>in</strong>en Weg gehen. Anschließend treffen sich die StudentInnen e<strong>in</strong>mal pro<br />

Woche onl<strong>in</strong>e und sprechen über das Projekt. Diese Meet<strong>in</strong>gs könnten beispielsweise<br />

über Skype o<strong>der</strong> ähnliche Chatprogramme ablaufen. Hat e<strong>in</strong> Projektteam neun Mitglie<strong>der</strong>,<br />

wird e<strong>in</strong> Gruppen-Video-Skype unter Umständen etwas unübersichtlich und<br />

verwirrend. In diesen Fällen würde <strong>der</strong> Autor auf <strong>an</strong><strong>der</strong>e Medien zugreifen. Geme<strong>in</strong>same<br />

Google-Docs-Dokumente, Dropbox Ordner, Facebook-Seiten, etc. könnten zum<br />

Informationsaustausch genutzt werden. Wichtig ist nur, dass das Projekt weiter verfolgt<br />

wird, und nicht nach den zwei bis drei Workshop-Tagen e<strong>in</strong> Monat l<strong>an</strong>g überhaupt<br />

nichts mehr passiert. Betreuende Lehrpersonen sollten während dieser Phase regelmäßig<br />

durch die ProjektleiterIn den aktuellen St<strong>an</strong>d des Projektes mitgeteilt bekommen.<br />

Dies könnte über E-Mails passieren.<br />

(b) Spr<strong>in</strong>t-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g:<br />

Das Spr<strong>in</strong>t-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g sollte grundsätzlich wie <strong>in</strong> <strong>der</strong> idealen Vari<strong>an</strong>te funktionieren. Steht<br />

die dort <strong>an</strong>gesprochene erfahrene <strong>Scrum</strong> MasterIn, welche für Unterstützung sorgen<br />

sollte, nicht zur Verfügung, k<strong>an</strong>n im Notfall auf diese verzichtet werden. Die restlichen<br />

Punkte sollten <strong>der</strong> idealen Vari<strong>an</strong>te entnommen werden.<br />

(c) Spr<strong>in</strong>t:<br />

E<strong>in</strong> Spr<strong>in</strong>t sollte gemäß <strong>der</strong> idealen Vari<strong>an</strong>te durchgeführt werden. Hier steht die richtige<br />

Priorisierung und Pl<strong>an</strong>ung im Vor<strong>der</strong>grund. H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse und Ablenkungen sollten<br />

so umg<strong>an</strong>gen werden. Sollte ke<strong>in</strong> Projektraum <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S zur Verfügung stehen, sollte<br />

das <strong>Scrum</strong>-Team trotzdem e<strong>in</strong>- bis zweimal pro Woche <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Raum zusammen<br />

arbeiten. Hier könnten extra Räume <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S gebucht werden. E<strong>in</strong>e weitere Möglichkeit<br />

s<strong>in</strong>d Projekträume im privaten Umfeld. E<strong>in</strong> Studenten-WG-Wohnzimmer e<strong>in</strong>es<br />

<strong>Scrum</strong>-Team-Mitglieds könnte beispielsweise e<strong>in</strong>mal pro Woche als Projektraum genutzt<br />

werden. Die restlichen Punkte sollten <strong>der</strong> idealen Vari<strong>an</strong>te entnommen werden.<br />

(d) Daily-<strong>Scrum</strong>:<br />

E<strong>in</strong>e Modifikation des Daily-<strong>Scrum</strong> Meet<strong>in</strong>gs zu e<strong>in</strong>em ”<br />

MMFly“-<strong>Scrum</strong> Meet<strong>in</strong>g, wie es<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> idealen Vari<strong>an</strong>te <strong>an</strong>gedacht ist, sollte zum<strong>in</strong>dest <strong>an</strong>gewendet werden. Im <strong>Scrum</strong>-<br />

Prozessablauf ist es beson<strong>der</strong>s wichtig, dass jedes Entwicklerteam-Mitglied über den<br />

St<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> An<strong>der</strong>en Bescheid weiß. Durch den starken Informationsaustausch<br />

kommen etwaige Probleme schneller <strong>an</strong>s Tageslicht, <strong>der</strong> Prozess wird geför<strong>der</strong>t und die<br />

Entwicklung ist besser (siehe 2.6.4). Aufgrund dessen sieht <strong>der</strong> Autor <strong>in</strong> <strong>der</strong> Modifikation<br />

zum ”<br />

MMFly“-<strong>Scrum</strong> Meet<strong>in</strong>g die e<strong>in</strong>zige Möglichkeit, <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S, dieses Meet<strong>in</strong>g<br />

möglichst nah, gemäß <strong>der</strong> Literatur, abzuhalten. E<strong>in</strong>e weitere Modifikation auf nur<br />

mehr e<strong>in</strong> o<strong>der</strong> zwei Meet<strong>in</strong>gs pro Woche wäre für den <strong>Scrum</strong>-Prozess nicht gut. Sollten<br />

StudentInnen <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S nicht <strong>an</strong>wesend se<strong>in</strong>, müssen diese Meet<strong>in</strong>gs über Skype o<strong>der</strong><br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>e Chatprogramme abgehalten werden.<br />

(e) Spr<strong>in</strong>t Review:<br />

Das Spr<strong>in</strong>t Review sollte auf jeden Fall, wie <strong>in</strong> <strong>der</strong> idealen Vari<strong>an</strong>te beschrieben, abgehalten<br />

werden. Durch dieses Meet<strong>in</strong>g bekommen EntwicklerInnen sehr viel Feedback,<br />

was wie<strong>der</strong>um sehr wichtig für die zukünftige Arbeit ist. Am wichtigsten ist für den<br />

Autor, dass dieses Meet<strong>in</strong>g <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ordentlichen Rahmen abläuft. Aus diesem Grund<br />

sollte es auf jeden Fall im Rahmen e<strong>in</strong>er verpflichtenden Lehrver<strong>an</strong>staltung <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S<br />

abgehalten werden. Durch das Herzeigen von Ergebnissen seitens <strong>der</strong> StudentInnen werden<br />

auch <strong>an</strong><strong>der</strong>e Studierende <strong>in</strong>spiriert. Es wird geme<strong>in</strong>sam über den Programm-Code<br />

und die Design-Arbeiten gesprochen und e<strong>in</strong> starker Austausch <strong>an</strong> Wissen und Ideen<br />

f<strong>in</strong>det statt. Dies för<strong>der</strong>t die Geme<strong>in</strong>schaft und den Austausch, was wie<strong>der</strong>um die<br />

En<strong>der</strong>gebnisse verbessert.


4 FAHRTENPLAN 58<br />

(f) Spr<strong>in</strong>t Retrospektive:<br />

Die Spr<strong>in</strong>t Retrospektive sollte gemäß <strong>der</strong> Literatur durchgeführt werden. Steht e<strong>in</strong>e, <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> idealen Vari<strong>an</strong>te beschriebene, externe <strong>Scrum</strong> MasterIn nicht zur Verfügung, k<strong>an</strong>n<br />

Notfalls auf diese verzichtet werden. Wichtig ist aber, dass die Spr<strong>in</strong>t Retrospektive<br />

ernst genommen wird. Aus eigenen Erfahrungen k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> Autor sagen, dass dies oft<br />

nicht <strong>der</strong> Fall ist. Hier ist seitens <strong>der</strong> <strong>Scrum</strong> MasterIn unbed<strong>in</strong>gt darauf zu achten, dass<br />

die Spr<strong>in</strong>t Retrospektive ordentlich abläuft. Womöglich können Abstriche bei den e<strong>in</strong>zelnen<br />

Punkten gemacht werden, wie die Spr<strong>in</strong>t Retrospektive abläuft (siehe 2.6.6), da<br />

die <strong>Scrum</strong> MasterIn <strong>an</strong>f<strong>an</strong>gs mit den zu vielen Möglichkeiten e<strong>in</strong>es Ablaufs überfor<strong>der</strong>t<br />

se<strong>in</strong> könnte. Die <strong>Scrum</strong> MasterIn sollte aber zum<strong>in</strong>dest darauf achten, dass mite<strong>in</strong><strong>an</strong><strong>der</strong><br />

gesprochen, diskutiert und <strong>an</strong>alysiert wird. F<strong>in</strong>det dies <strong>an</strong>fänglich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em chaotischen<br />

Rahmen statt, ist es immer noch besser, als wenn g<strong>an</strong>z auf die Spr<strong>in</strong>t Retrospektive<br />

verzichtet wird.<br />

Anmerkung Es muss festgehalten werden, dass die ideale Vari<strong>an</strong>te zu bevorzugen ist. Ist dies<br />

<strong>in</strong> gewissen Punkten (z.B. aufgrund von zu hohen Infrastruktur-Kosten, etc.) nicht möglich, k<strong>an</strong>n<br />

auf die Vari<strong>an</strong>te mit Kompromissen zugegriffen werden. E<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation bei<strong>der</strong> Fahrtenpl<strong>an</strong>-<br />

Vari<strong>an</strong>ten <strong>in</strong> den unterschiedlichen Punkten ist auch möglich.


5 FAZIT 59<br />

5 Fazit<br />

Zusammenfassend k<strong>an</strong>n im Rahmen <strong>der</strong> vorliegenden Bachelorarbeit gesagt werden, dass mit E<strong>in</strong>haltung<br />

<strong>der</strong> im Kapitel 4 ”<br />

Fahrtenpl<strong>an</strong>“ dargelegten Punkte e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>satz von <strong>Scrum</strong> <strong>in</strong> MMA- und<br />

MMT-<strong>Projekten</strong>, <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S, s<strong>in</strong>nvoll gestaltet werden k<strong>an</strong>n. Die Forschungsfrage wie <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz<br />

von <strong>Scrum</strong> funktionieren k<strong>an</strong>n, ist somit be<strong>an</strong>twortet. Für die Erfüllung aller notwendigen<br />

Aspekte und Voraussetzungen s<strong>in</strong>d nicht nur StudentInnen, son<strong>der</strong>n auch Ver<strong>an</strong>twortliche seitens<br />

<strong>der</strong> beiden Studiengänge, zuständig. Die ersten StudentInnen, welche <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S <strong>Scrum</strong> e<strong>in</strong>setzen,<br />

haben/hatten sicherlich noch Pionierarbeiten für zukünftige Projekte zu leisen. Durch e<strong>in</strong>e<br />

gute Zusammenarbeit von Studierenden und Lehrenden k<strong>an</strong>n für zukünftige Projekte die Basis<br />

geschaffen werden, <strong>Scrum</strong> leichter e<strong>in</strong>zusetzen.<br />

Festzuhalten ist, dass <strong>der</strong> Autor die Erforschung des Themengebiets <strong>Scrum</strong> <strong>in</strong> MMA- und MMT-<br />

”<br />

<strong>Projekten</strong>“ zum jetzigen Zeitpunkt (St<strong>an</strong>d 01.07.2011) abgeschlossen hat. Mit <strong>der</strong> E<strong>in</strong>führung des<br />

MMT Masterstudieng<strong>an</strong>gs, ab dem W<strong>in</strong>tersemester 2011, k<strong>an</strong>n sich das Ergebnis <strong>der</strong> Forschungsfrage<br />

selbstverständlich än<strong>der</strong>n. Die ExpertInnen aus den Interviews haben den neuen Schwerpunkt<br />

LEAD“ des MMT Masterstudieng<strong>an</strong>gs bereits <strong>an</strong>gesprochen. Wie dieser Schwerpunkt allerd<strong>in</strong>gs<br />

”<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis aussieht und funktioniert, ist schwer bzw. noch kaum zu sagen.<br />

Als Forschungsausblick würde <strong>der</strong> Autor deshalb <strong>in</strong>teress<strong>an</strong>t f<strong>in</strong>den, wie die Situation <strong>in</strong> fünf Jahren<br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S aussieht. Wurden bereits <strong>Scrum</strong>-Projekte gemäß des Ergebnisses dieser Bachelorarbeit<br />

erfolgreich durchgeführt? Inwieweit hat <strong>der</strong> neue MMT Masterstudieng<strong>an</strong>g die Situation <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>FH</strong>S im Bezug auf <strong>Scrum</strong> verän<strong>der</strong>t? Wurden bereits alle notwendigen Voraussetzung geschaffen<br />

um <strong>Scrum</strong> zu 100% gemäß <strong>der</strong> Literatur <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S e<strong>in</strong>zusetzen? Um dies festzustellen, müsste<br />

e<strong>in</strong>e StudentIn das Forschungsgebiet zu e<strong>in</strong>em späteren Zeitpunkt nochmal neu aufrollen.<br />

Des Weiteren wäre <strong>in</strong>teress<strong>an</strong>t, ob mithilfe des aufgestellten Fahrtenpl<strong>an</strong>s, auch Projekte aus <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />

Studiengängen <strong>der</strong> <strong>FH</strong>S durchführbar s<strong>in</strong>d. Dies könnte beispielsweise durch e<strong>in</strong>e Untersuchung<br />

von <strong>Projekten</strong> <strong>der</strong> Studiengänge ITS und DPM belegt werden.


LITERATUR 60<br />

Literatur<br />

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ABBILDUNGSVERZEICHNIS 63<br />

Abbildungsverzeichnis<br />

1 Beispiel zusätzliche Signalisierung des Build-Verlauf bei Cont<strong>in</strong>uous Integration Server<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

2 Beispiel Release-Burndown . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

3 Beispiel Spr<strong>in</strong>t-Burndown . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

4 Beispiel <strong>Scrum</strong> Zyklus<br />

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:<strong>Scrum</strong>_process-de.svg . . . . . . . . . 23<br />

5 Beispiel Release-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48


TABELLENVERZEICHNIS 64<br />

Tabellenverzeichnis<br />

1 Potenzielle <strong>Scrum</strong> Projekte <strong>FH</strong>S . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29


A INTERVIEWS A-1<br />

A<br />

Interviews<br />

A.1 Interview mit Frau Je<strong>an</strong>ny Gucher<br />

Gucher = Gucher Je<strong>an</strong>ny (Expert<strong>in</strong>) <strong>Frick</strong> = <strong>Frick</strong> Matthias (Autor)<br />

1<br />

2<br />

3<br />

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33<br />

<strong>Frick</strong>:<br />

Hallo! Es geht um me<strong>in</strong>e Bachelorarbeit. Ich möchte das Thema <strong>Scrum</strong> <strong>in</strong> <strong>FH</strong>-<strong>Projekten</strong>“ <strong>an</strong>-<br />

”<br />

gehen bzw. bearbeiten und <strong>an</strong>alysieren wie m<strong>an</strong> das am besten umsetzen k<strong>an</strong>n. Was muss hier<br />

seitens <strong>der</strong> <strong>FH</strong> noch get<strong>an</strong> werden und wie muss generell vorgeg<strong>an</strong>gen werden? Und hierfür benötige<br />

ich noch e<strong>in</strong>e professionelle Me<strong>in</strong>ung dazu.<br />

Gucher:<br />

Ok, d<strong>an</strong>ke für die Ehre.<br />

<strong>Frick</strong>:<br />

Aus diesem Grund wollte ich Sie fragen was sie bisher generell für Erfahrungen mit <strong>Scrum</strong> gemacht<br />

haben. Was haben Sie bisher für Erfahrungen gemacht?<br />

Gucher:<br />

Naja ich habe nicht nur hier <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong> <strong>Scrum</strong> gemacht, son<strong>der</strong>n auch im Rahmen e<strong>in</strong>er Unternehmensberaterischen<br />

Tätigkeit. Hier habe ich bereits e<strong>in</strong>ige Kunden bei <strong>der</strong> Implementierung<br />

von <strong>Scrum</strong> begleiten dürfen, zum Beispiel. Und ich würde e<strong>in</strong>mal sagen, dass es auf jeden Fall für<br />

das Thema Softwareentwicklung“, egal ob jetzt für Game“ o<strong>der</strong> für <strong>an</strong><strong>der</strong>e Sparten ist, <strong>in</strong>zwi-<br />

” ”<br />

schen die State-of-the-art“-Methode geworden ist. Und das es sicher die beste Vari<strong>an</strong>te ist um<br />

”<br />

e<strong>in</strong>en sehr schwer pl<strong>an</strong>baren Entwicklungsprozess dennoch steuerbar zu machen und dennoch mit<br />

<strong>der</strong> entsprechenden Involvierung aller notwendigen Stakehol<strong>der</strong> h<strong>in</strong>zubekommen. Deshalb b<strong>in</strong> ich<br />

sehr begeistert von dieser Methode und ich f<strong>in</strong>de, dass sie gut ist. Aber natürlich gel<strong>in</strong>gt dennoch<br />

nicht allen Unternehmern das auch wirklich <strong>in</strong> vollem Umf<strong>an</strong>g umzusetzen. Es braucht von <strong>der</strong> Org<strong>an</strong>isation<br />

natürlich auch e<strong>in</strong>en spezifischen Zug<strong>an</strong>g und e<strong>in</strong> spezifisches Verständnis zum Thema<br />

Projekt und Projektarbeit das <strong>Scrum</strong> auch wirklich implementiert werden k<strong>an</strong>n.<br />

<strong>Frick</strong>:<br />

Sehen Sie den E<strong>in</strong>satz von <strong>Scrum</strong> <strong>in</strong> <strong>FH</strong>-<strong>Projekten</strong> als s<strong>in</strong>nvoll <strong>an</strong>?<br />

Gucher:<br />

Also ich denke mir, wir haben sehr viele Projekte, die e<strong>in</strong>en hohen entwicklerischen bzw. softwareentwicklerischen<br />

Anteil haben, so wie alle Projekte die zum Beispiel mit Game“ zu tun haben,<br />

”<br />

o<strong>der</strong> viel Animation dabei ist, o<strong>der</strong> ähnliches. Hier wäre <strong>Scrum</strong> für solche Teilbereiche zum<strong>in</strong>dest,<br />

e<strong>in</strong>e sehr sehr s<strong>in</strong>nvolle Methode. Das wird von mir auch unterstützt. Also wir haben jetzt im<br />

Master zum Beispiel zwei große Game“-Projekte die auf jeden Fall mit <strong>Scrum</strong> arbeiten werden.<br />

”<br />

<strong>Frick</strong>:<br />

Okay. Und generell f<strong>in</strong>den Sie das <strong>Scrum</strong> leicht zu erlernen ist? O<strong>der</strong> wie kommt m<strong>an</strong> am besten<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> <strong>in</strong> diese g<strong>an</strong>ze Schiene zu arbeiten?<br />

34 Gucher:<br />

35 Also ich glaube <strong>Scrum</strong> ist jetzt von dem wie es funktioniert nicht wirklich kompliziert. Es ist<br />

36 e<strong>in</strong> bisschen wie e<strong>in</strong>e eigene Sprache zu lernen ist, da es sehr viel eigene Begrifflichkeiten verwen-<br />

37 det werden wie zum Beispiel <strong>Scrum</strong> Master“ o<strong>der</strong> Product Backlog“, o<strong>der</strong> Burn-Down-Chart“<br />

” ” ”<br />

38 usw. Aber <strong>in</strong> Wirklichkeit bedeutet <strong>Scrum</strong> e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>em Team, e<strong>in</strong>er Org<strong>an</strong>isation e<strong>in</strong> sehr ho-<br />

39 hes Maß <strong>an</strong> Diszipl<strong>in</strong> auch abzuverl<strong>an</strong>gen, nämlich vom Rahmen her. Also wirklich jeden Montag<br />

40<br />

” <strong>Scrum</strong>-Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g“ und jeden Tag Daily-<strong>Scrum</strong>“, d.h. gewisse Rout<strong>in</strong>en werden e<strong>in</strong>fach diszipl<strong>in</strong>iert<br />

”<br />

41<br />

ist, dass erst durch diese Diszipl<strong>in</strong>iertheit vom Rahmen <strong>der</strong>


A INTERVIEWS A-2<br />

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Freiraum für das <strong>in</strong>haltliche Programmieren entsteht. Das ist gerade das Schöne dar<strong>an</strong>, dass quasi<br />

e<strong>in</strong>e Seite davon sehr diszipl<strong>in</strong>iert se<strong>in</strong> muss, damit auf <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en Seite <strong>der</strong> maximale Freiraum<br />

erst wirklich ausgeschöpft werden k<strong>an</strong>n.<br />

<strong>Frick</strong>:<br />

Denken Sie, dass <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong> <strong>Scrum</strong> direkt aus <strong>der</strong> Literatur e<strong>in</strong>s-zu-e<strong>in</strong>s übernommen werden<br />

k<strong>an</strong>n?<br />

Gucher:<br />

Ne<strong>in</strong>, ich denke aufgrund mehrerer D<strong>in</strong>ge nicht, weil natürlich studentische Projekte immer <strong>an</strong><strong>der</strong>s<br />

s<strong>in</strong>d, als wie wenn m<strong>an</strong> Projekte hauptberuflich <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Agentur o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er Spiele-Firma<br />

macht. Sie haben ja niemals diese diszipl<strong>in</strong>ären Möglichkeiten mit dem Team. Es ist viel schwieriger<br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong> bei nicht erledigten Aufgaben irgendwelche S<strong>an</strong>ktionen zu erteilen. Also diese<br />

Beschränkung werden Sie immer haben. Ich denke aber das <strong>Scrum</strong> dennoch viele Elemente enthaltet,<br />

die m<strong>an</strong> gut umsetzen k<strong>an</strong>n. Hierzu würde ich zum Beispiel die wöchentlichen Rout<strong>in</strong>en o<strong>der</strong><br />

die tägliche kurze Abstimmung zählen. Das s<strong>in</strong>d Themen die auch Studierende für sich org<strong>an</strong>isieren<br />

können und die e<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n machen. Aus diesen Gründen würde ich sagen, ja <strong>Scrum</strong> ist aus <strong>der</strong><br />

Literatur übernehmbar, aber sicher nicht zu 100%. Ich würde sagen gute 80% s<strong>in</strong>d übernehmbar,<br />

d<strong>an</strong>n b<strong>in</strong> ich schon g<strong>an</strong>z happy.<br />

<strong>Frick</strong>:<br />

Damit diese 80% erreichbar s<strong>in</strong>d, was würden Sie hier von <strong>der</strong> <strong>FH</strong>-Seite, zum Beispiel am Curriculum<br />

än<strong>der</strong>n?<br />

Gucher:<br />

Naja vom Curriculum her, was wir bereits get<strong>an</strong> haben, was beim nächsten Jahrg<strong>an</strong>g, <strong>der</strong> mit<br />

dem Bachelor beg<strong>in</strong>nt, wirksam werden wird, ist, dass wir das Thema Projektm<strong>an</strong>agement“ im<br />

”<br />

Curriculum völlig umstrukturiert haben. Das war bis jetzt ja lei<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e sehr große Vorlesung mit<br />

60 Personen, daher war es Didaktisch schwierig <strong>in</strong> Gruppen dort zu arbeiten. Das hat sich jetzt<br />

verän<strong>der</strong>t, jetzt werden wir <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Gruppen arbeiten können und damit werden wir auch auf<br />

speziellere Vorgehensmethoden wie <strong>Scrum</strong> wahrsche<strong>in</strong>lich schon im Bachelor, zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong> bisschen<br />

besser, e<strong>in</strong>gehen können, als wie es bis jetzt <strong>der</strong> Fall war, nämlich gar nicht. Und im Master<br />

ist es so, dass es def<strong>in</strong>itiv Teil vom Lehrpl<strong>an</strong> ist. Also für alle Leute die den MMT-Master machen<br />

auf jeden Fall, weil die müssen agile Methoden <strong>der</strong> Entwicklung lernen und für die MMA-Master-<br />

Studierenden, wenn sie e<strong>in</strong> solches Projekt leiten, ebenfalls.<br />

<strong>Frick</strong>:<br />

Hier geht es d<strong>an</strong>n <strong>in</strong> die Richtung Lea<strong>der</strong>ship“?<br />

”<br />

Gucher:<br />

Genau, bei MMT wäre es <strong>der</strong> Bereich LEAD“, und hier gibt es eben auch e<strong>in</strong>en Teil agile<br />

” ”<br />

Methoden“ und <strong>Scrum</strong> gehört zu den so gen<strong>an</strong>nten agilen Methoden des Projektm<strong>an</strong>agements.<br />

Und bei den MMA Master Studierenden die M<strong>an</strong>agement und Führung als Vertiefung machen,<br />

und Game“-Projekte übernehmen, müssen sie auch mit <strong>Scrum</strong> arbeiten.<br />

”<br />

<strong>Frick</strong>:<br />

Liegt d<strong>an</strong>n hier <strong>der</strong> Schwerpunkt nur bei den Game-<strong>Projekten</strong>?<br />

Gucher:<br />

Moment<strong>an</strong> schon, je nachdem wenn e<strong>in</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>es Projekt natürlich ebenfalls e<strong>in</strong>en hohen Programmieraufw<strong>an</strong>d<br />

be<strong>in</strong>halten würde, d<strong>an</strong>n würde es dort genauso empfohlen werden. Moment<strong>an</strong><br />

s<strong>in</strong>d das <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie Game-Projekte.<br />

<strong>Frick</strong>:<br />

Okay. Und würden Sie bereits im Rahmen des Bachelors irgendwelche Workshops beispielswei-


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se für Product Owner“ o<strong>der</strong> <strong>Scrum</strong> Master“ s<strong>in</strong>nvoll f<strong>in</strong>den, so dass m<strong>an</strong> hier zum Beispiel für<br />

” ”<br />

e<strong>in</strong>en Tag l<strong>an</strong>g re<strong>in</strong>schnuppern k<strong>an</strong>n? O<strong>der</strong> das das sogar Teil vom Lehrpl<strong>an</strong> wird?<br />

Gucher:<br />

Naja, das Problem ist e<strong>in</strong> bisschen das wir lei<strong>der</strong> im Bachelor sehr wenig Unterrichtsstunden<br />

für M<strong>an</strong>agementfächer haben. Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, woher wir die Unterrichtsstunden<br />

nehmen sollten. Wir könnten uns überlegen ob es irgendwas <strong>in</strong> Richtung Freifach geben könnte.<br />

Aber ja das müsste m<strong>an</strong> sich <strong>an</strong>schauen ob wir noch irgendwo e<strong>in</strong>en Puffer <strong>an</strong> Stunden hätten.<br />

Hier ist mehr das Problem dabei, dass diese Stunden zum Thema M<strong>an</strong>agement die wir haben bereits<br />

für D<strong>in</strong>ge verwendet werden, die wir sowieso unterrichten müssen, sowieso nicht ausreichen.<br />

Deshalb ist noch e<strong>in</strong> zusätzliches neues Thema aufzunehmen sehr sehr schwierig. Ja, also s<strong>in</strong>nvoll<br />

wäre es für mich schon, aber aus den dargelegten Gründen ist es schwierig. S<strong>in</strong>nvoll wären aus<br />

me<strong>in</strong>er Perspektive mehr M<strong>an</strong>agement-Stunden auf jeden Fall, aber das wird im Bachelor nicht<br />

<strong>der</strong> Fall se<strong>in</strong>. Im Master ist es besser, hier haben wir das gut abf<strong>an</strong>gen können. Im Bachelor ist<br />

das sehr schwierig.<br />

<strong>Frick</strong>:<br />

Im MMT-Master ist jetzt sowas wie e<strong>in</strong>e <strong>Scrum</strong> Master Ausbildung <strong>in</strong> <strong>der</strong> LEAD-Vertiefung gepl<strong>an</strong>t?<br />

Gucher:<br />

Das ist sowieso dabei. Also es ist so, dass wir jetzt ke<strong>in</strong>e vollständige Ausbildung zum <strong>Scrum</strong><br />

Master <strong>an</strong>bieten werden, dafür gibt es <strong>an</strong><strong>der</strong>e Institutionen. Aber es ist so, dass wenn Sie LEAD<br />

machen, die Vertiefung, auf jeden Fall e<strong>in</strong>e gute, versierte Basis davon haben, wie <strong>Scrum</strong> funktioniert.<br />

<strong>Frick</strong>:<br />

Sollte d<strong>an</strong>n praktisch <strong>der</strong>jenige <strong>der</strong> LEAD macht die <strong>an</strong><strong>der</strong>en überzeugen und ihnen dies beibr<strong>in</strong>gen?<br />

Wenn e<strong>in</strong>er nicht LEAD macht, wird es d<strong>an</strong>n für denjenigen schwieriger?<br />

Gucher:<br />

Naja, <strong>der</strong> k<strong>an</strong>n sich d<strong>an</strong>n trotzdem <strong>in</strong> Vorlesungen des Bereichs LEAD setzen und diese Besuchen.<br />

M<strong>an</strong> hat ja immer die freie Wahl noch etwas zusätzlich zu machen. Ich denke mir, <strong>in</strong>wieweit<br />

die S<strong>in</strong>nhaftigkeit und die Funktionsweise von M<strong>an</strong>agementmethoden für alle aus den multimedialen<br />

Studiengängen zugänglich werden, ist eh e<strong>in</strong>e Riesenfrage. Weil es ja lei<strong>der</strong> Gottes sehr viele<br />

Leute gibt die nach wie vor glauben, das ist etwas was m<strong>an</strong> nicht so wirklich braucht, o<strong>der</strong> nur<br />

bei großen <strong>Projekten</strong>. Das ist natürlich nicht me<strong>in</strong>e Me<strong>in</strong>ung, aber das ist die Ambivalenz die wir<br />

hierzu e<strong>in</strong>fach haben. Also das gerade <strong>der</strong> Kreativbereich nicht so wahns<strong>in</strong>nig auf die M<strong>an</strong>agementsachen<br />

normalerweise steht und erst durch hartes Erfahrungslernen mitbekommt für was das<br />

eigentlich schon e<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n macht, wenn m<strong>an</strong> jem<strong>an</strong>den hat <strong>der</strong> steuert, m<strong>an</strong>aget o<strong>der</strong> führt. Aber<br />

ja ich b<strong>in</strong> guter D<strong>in</strong>ge, da wir das Curriculum sehr sehr breit und gut aufgebaut haben, das das<br />

eh erlebbar wird, das das e<strong>in</strong>en Unterschied macht, wenn m<strong>an</strong> jem<strong>an</strong>den hat, <strong>der</strong> das gut im Griff<br />

hat, o<strong>der</strong> nicht.<br />

<strong>Frick</strong>:<br />

Wie könnte m<strong>an</strong> die für <strong>Scrum</strong> benötigte Infrastruktur <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong> verän<strong>der</strong>n?<br />

Gucher:<br />

Naja die Geschichte ist das, selbst wenn <strong>der</strong> Zubau <strong>der</strong> <strong>FH</strong> fertig ist, können wir nicht je<strong>der</strong><br />

Projektgruppe e<strong>in</strong>en Raum zur Verfügung stellen und gar<strong>an</strong>tieren. Das wird e<strong>in</strong>fach nicht so se<strong>in</strong>,<br />

son<strong>der</strong>n wir werden wahrsche<strong>in</strong>lich eher e<strong>in</strong> Modell wählen müssen, wo sich die Projekte um Räume<br />

bewerben. Also so wie m<strong>an</strong> sich um Stipendien bewirbt, wird m<strong>an</strong> sich um Räume bewerben<br />

können. Das natürlich die vom Konzept her, das Zusammenarbeiten von Leuten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Raum<br />

s<strong>in</strong>nvoll ersche<strong>in</strong>en lassen und da s<strong>in</strong>d wie<strong>der</strong> diese Projekte dabei. Diese haben wahrsche<strong>in</strong>lich e<strong>in</strong>fach<br />

gute Argumente warum sie den Raum brauchen und haben dadurch bei Bewerbungen auch


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dementsprechende Ch<strong>an</strong>cen die auch zu bekommen. E<strong>in</strong>s ist klar, <strong>Scrum</strong> funktioniert im eigentlichen<br />

wenn m<strong>an</strong> die Leute <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Raum zusammensetzen k<strong>an</strong>n. Und wenn m<strong>an</strong> dort d<strong>an</strong>n auch<br />

die Infrastruktur für <strong>Scrum</strong> hat, sprich die Charts und so. Das ist sicher e<strong>in</strong>e Voraussetzung das<br />

<strong>Scrum</strong> gut funktionieren k<strong>an</strong>n. Wobei hier muss ich nochmals festhalten, dass <strong>in</strong> Zukunft nicht alle<br />

mit <strong>Scrum</strong> geführten <strong>Projekten</strong> Räume bekommen, da die Ressourcen e<strong>in</strong>fach so knapp s<strong>in</strong>d. Das<br />

ist auch e<strong>in</strong>e M<strong>an</strong>agementaufgabe zu sagen, wo können wir das Projekt realisieren. Kriegen wir<br />

e<strong>in</strong>en Raum <strong>der</strong> <strong>FH</strong> dafür, o<strong>der</strong> org<strong>an</strong>isieren wir e<strong>in</strong>en <strong>an</strong><strong>der</strong>en Raum für die Zusammentreffen,<br />

das bleibt e<strong>in</strong>fach trotzdem die Aufgabe des M<strong>an</strong>agers o<strong>der</strong> <strong>der</strong> M<strong>an</strong>ager<strong>in</strong>. Wir werden nie für<br />

alle Projekte genügend Räume haben, das wird e<strong>in</strong>fach nie so se<strong>in</strong>.<br />

<strong>Frick</strong>:<br />

Ja es werden ja auch immer mehr Studenten.<br />

Gucher:<br />

Genau wir haben immer mehr Projekte und immer mehr Studierende Gott sei D<strong>an</strong>k, aber das<br />

bedeutet gleichzeitig, dass <strong>der</strong> Platz nie reichen wird, auch wenn d<strong>an</strong>n <strong>der</strong> Zubau fertig ist.<br />

<strong>Frick</strong>:<br />

Und wie sehen sie generell das Problem, dass <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong> nicht Vollzweit<strong>an</strong>wesenheit herrscht<br />

und Studierende auch <strong>an</strong><strong>der</strong>es zu tun haben wie diverse <strong>an</strong><strong>der</strong>e Projekte, Prüfungen, etc. und<br />

nicht nur e<strong>in</strong> <strong>Scrum</strong> geleitetes Projekt <strong>an</strong>steht?<br />

Gucher:<br />

Das f<strong>in</strong>de ich eigentlich sehr gut. Ich denke mir, dass das eigentlich e<strong>in</strong>e sehr gute spätere Realität<br />

wi<strong>der</strong>spiegelt, da m<strong>an</strong> d<strong>an</strong>n auch nicht nur <strong>an</strong> e<strong>in</strong>em Projekt mitarbeitet. Die Realität bedeutet ja<br />

meistens, dass ich drei, vier o<strong>der</strong> fünf Projekte sogar gleichzeitig habe und ich mich auch <strong>in</strong> me<strong>in</strong>en<br />

Job später auf unterschiedliche D<strong>in</strong>ge gleichzeitig konzentrieren werde müssen. Und ob das jetzt<br />

gleichzeitig e<strong>in</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>es Projekt o<strong>der</strong> gleichzeitig e<strong>in</strong>e Prüfung o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Arbeit ist, ist ziemlich<br />

egal. Ja, aber Tatsache ist, dass ich ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige Firma kenne wo Leute 100% nur <strong>an</strong> e<strong>in</strong>em Projekt<br />

gleichzeitig mitarbeiten. Eigentlich s<strong>in</strong>d die Mitarbeiter überall immer <strong>in</strong> mehrere Projekte<br />

gleichzeitig <strong>in</strong>volviert. Und damit s<strong>in</strong>d sie genau <strong>in</strong> <strong>der</strong> gleichen Situation wie die Studierenden.<br />

Ich glaube, dass das spätere Realität sogar sehr gut abbildet.<br />

<strong>Frick</strong>:<br />

So wäre das eigentlich e<strong>in</strong>e gute Vorbereitung?<br />

Gucher:<br />

Ja genau e<strong>in</strong>e gute Vorbereitung, weil m<strong>an</strong> wird immer die Wahl haben und für sich selber Prioritäten<br />

setzen, wo arbeite ich jetzt mit welcher Intensivität und mit welchen Prioritäten, das wird<br />

auch später so se<strong>in</strong>. Das ist die schlechte Nachricht.<br />

<strong>Frick</strong>:<br />

Könnten Sie noch Tipps, Anregungen, etc. zu me<strong>in</strong>er Arbeit geben? Habe ich eventuelle Fragen<br />

vergessen? Wie sehen Sie das?<br />

Gucher:<br />

Die Fragen haben mir gut gefallen. Die Frage ist, was ist denn Ihre Forschungsfrage dabei?<br />

<strong>Frick</strong>:<br />

Me<strong>in</strong>e Forschungsfrage ist, wie k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> <strong>Scrum</strong> s<strong>in</strong>nvoll <strong>in</strong> <strong>FH</strong>-<strong>Projekten</strong> e<strong>in</strong>setzen?<br />

Gucher:<br />

Okay<br />

<strong>Frick</strong>:


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Und ich möchte damit im Endeffekt als Ergebnis e<strong>in</strong>en Fahrtenpl<strong>an</strong> für zukünftige Studierende<br />

und <strong>der</strong>en Projekte erstellen. Dadurch soll es leichter se<strong>in</strong> für diese Gruppen zu arbeiten und<br />

<strong>Scrum</strong> s<strong>in</strong>nvoll enzusetzen.<br />

Gucher:<br />

Ich denke mir das erste ist immer, dass m<strong>an</strong> sich überlegen muss für welche Arten von <strong>Projekten</strong><br />

kommt <strong>Scrum</strong> am besten <strong>in</strong> Frage. Also ich würde zum Beispiel ke<strong>in</strong> Filmprojekt <strong>in</strong> <strong>Scrum</strong> machen,<br />

weil das eignet sich nicht dafür. Das wäre für mich die erste Fragestellung die zu be<strong>an</strong>tworten<br />

ist. Und d<strong>an</strong>n wenn ich sage, okay das ist e<strong>in</strong>e Projektart für die <strong>Scrum</strong> geeignet ist, d<strong>an</strong>n würd<br />

ich sagen muss m<strong>an</strong> sicher dem g<strong>an</strong>zen Team die Methode zuerst mal erklären und tr<strong>an</strong>sparent<br />

machen, was bedeutet das? Welchen Rahmen wird das für uns darstellen? Welche Rollen gibt’s<br />

dabei? Inwieweit unterscheidet sich zum Beispiel e<strong>in</strong> <strong>Scrum</strong> Master vom klassischen Projektleiter<br />

o<strong>der</strong> Producer? Was bedeutet Selbstorg<strong>an</strong>isation zum Beispiel bei <strong>Scrum</strong>? Das wären für mich so<br />

Fragestellungen die auf jeden Fall mit dem Team abzuklären s<strong>in</strong>d und d<strong>an</strong>n geht es natürlich auch<br />

darum, wie Sie gesagt haben, habe ich e<strong>in</strong>en Raum dafür? K<strong>an</strong>n ich dort die Infrastruktur schaffen<br />

die <strong>Scrum</strong> braucht? Und ja dazu wäre sicher gut, wenn ich mir so früh wie möglich überlege, und<br />

mich aus <strong>der</strong> M<strong>an</strong>agementrolle so früh wie möglich darum kümmere, dass das Team e<strong>in</strong>en Platz<br />

hat wo es <strong>Scrum</strong> mite<strong>in</strong><strong>an</strong><strong>der</strong> auch leben k<strong>an</strong>n.<br />

<strong>Frick</strong>:<br />

Also f<strong>in</strong>den Sie nach <strong>der</strong> Reihenfolge am s<strong>in</strong>nvollsten, dass m<strong>an</strong> zuerst mit dem Team selber<br />

alles ausmacht und d<strong>an</strong>n die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen schafft?<br />

Gucher:<br />

Ja, wobei das mit dem Raum und den Rahmenbed<strong>in</strong>gungen würd ich schon im Vorfeld klären.<br />

Ansonsten wecke ich vielleicht Erwartungshaltungen im Team, die ich d<strong>an</strong>n später nicht erfüllen<br />

k<strong>an</strong>n. Das ist d<strong>an</strong>n auch schwierig, d<strong>an</strong>n freuen sich alle darauf, dass jetzt so gearbeitet wird und<br />

d<strong>an</strong>n ist es schwierig, dass m<strong>an</strong> zum Beispiel nicht über die gesamte Projektzeit e<strong>in</strong>en Raum zur<br />

Verfügung hat. Hier könnte m<strong>an</strong> d<strong>an</strong>n e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>schränken und sagen, dass m<strong>an</strong> nur <strong>in</strong> <strong>der</strong> Phase<br />

<strong>Scrum</strong> e<strong>in</strong>setzt, wo e<strong>in</strong> Raum zur Verfügung steht. Also von dem her denke ich, dass <strong>Scrum</strong> gut<br />

geeignet ist für studentische Projekte, die von ihrem Inhalt her auch die Anwendung von <strong>Scrum</strong><br />

s<strong>in</strong>nvoll machen. 100% wird nicht gehen, aber 80% ist, denke ich, realistisch möglich, das m<strong>an</strong><br />

umsetzen k<strong>an</strong>n und ich glaube, dass genauso wie bei <strong>Scrum</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> realen Wirtschaft, auch im studentischen<br />

Bereich dieser Rahmen, <strong>der</strong> relativ viel Diszipl<strong>in</strong> verl<strong>an</strong>gt, <strong>in</strong>haltlich sehr viel Freiraum<br />

eröffnet.<br />

<strong>Frick</strong>:<br />

MMT hat ja bisher die Lehrver<strong>an</strong>staltung Software Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g und dort den theoretischen Background<br />

erlernt. Bei MMA ist mir bisher von solch übermitteltem Wissen nichts bek<strong>an</strong>nt. Denken<br />

Sie, dass dieser Unterschied Probleme machen könnte?<br />

Gucher:<br />

Me<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach nicht, weil es ist so, dass <strong>in</strong> diesen multimedialen <strong>Projekten</strong> ja immer Fachbereiche<br />

zusammen kommen, die nicht voll <strong>in</strong>haltlich wissen, was <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>e tut. Das ist ja gerade<br />

<strong>der</strong> Scherz dar<strong>an</strong>, dass m<strong>an</strong> eben unterschiedliche Diskurse hat. Und e<strong>in</strong>e dieser Logiken ist d<strong>an</strong>n<br />

die M<strong>an</strong>agement-Logik dazu und wenn m<strong>an</strong> sich hier für <strong>Scrum</strong> entscheidet, d<strong>an</strong>n gilt das für alle<br />

und nachdem ja die Leute von MMA genauso Teil dieser Entwicklung se<strong>in</strong> müssen, ist es glaub ich<br />

ziemlich egal. Wenn es beispielsweise um Spiele-Entwicklung geht, d<strong>an</strong>n entwickeln sich die Parts,<br />

die d<strong>an</strong>n die Creative-Parts s<strong>in</strong>d, genauso <strong>in</strong> iterativen Schritten wie sich die Software iterativ entwickelt.<br />

Also vom Proze<strong>der</strong>e her, wie ich d<strong>an</strong>n zu Ergebnissen komme, ist sich das so ähnlich o<strong>der</strong><br />

ähnlich genug, dass das aus me<strong>in</strong>er Sicht überhaupt ke<strong>in</strong> Problem darstellt und <strong>in</strong>sgesamt diesen<br />

Prozess wirklich unterstützen wird, auch wenn es sich nicht nur auf re<strong>in</strong>e Softwareprogrammierung<br />

bezieht.<br />

<strong>Frick</strong>:


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Okay, das war somit eh schon me<strong>in</strong>e letzte Frage.<br />

Gucher:<br />

Ich f<strong>in</strong>de das g<strong>an</strong>ze wirklich sp<strong>an</strong>nend! Und wenn Sie noch Fragen haben o<strong>der</strong> irgendetwas brauchen,<br />

können Sie gerne nochmals vorbeikommen. Ich f<strong>in</strong>de wie gesagt <strong>Scrum</strong> sehr s<strong>in</strong>nvoll und<br />

wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Forschung.<br />

<strong>Frick</strong>:<br />

D<strong>an</strong>ke für das Gespräch und die vielen Informationen.<br />

Tr<strong>an</strong>skript des Interviews zwischen <strong>der</strong> Expert<strong>in</strong> Gucher Je<strong>an</strong>ny und dem Autoren <strong>Frick</strong> Matthias,<br />

2011, Puch bei Halle<strong>in</strong><br />

A.2 Interview mit Herrn Stef<strong>an</strong> R<strong>an</strong>delshofer<br />

R<strong>an</strong>delhofer = R<strong>an</strong>delhofer Stef<strong>an</strong> (Experte) <strong>Frick</strong> = <strong>Frick</strong> Matthias (Autor)<br />

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<strong>Frick</strong>:<br />

Hallo! Ich bearbeite während me<strong>in</strong>er Bakk2 das Thema <strong>Scrum</strong> <strong>in</strong> <strong>FH</strong>-<strong>Projekten</strong> mit <strong>der</strong> Forschungsfrage<br />

Wie k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz von <strong>Scrum</strong> <strong>in</strong> <strong>Projekten</strong> <strong>der</strong> Studiengänge MMA und MMT,<br />

”<br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> Fachhochschule <strong>Salzburg</strong>, s<strong>in</strong>nvoll funktionieren?“˙Ja hier möchte ich erforschen was alles<br />

get<strong>an</strong> werden muss, um den E<strong>in</strong>satz von <strong>Scrum</strong> <strong>in</strong> <strong>FH</strong>-<strong>Projekten</strong> s<strong>in</strong>nvoll gestalten zu können.<br />

R<strong>an</strong>delshofer:<br />

Okay. Was mich vorweg <strong>in</strong>teressiert. Verwendest du <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Projekt o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er Arbeit gerade<br />

<strong>Scrum</strong>? O<strong>der</strong> möchtet ihr <strong>Scrum</strong> d<strong>an</strong>n hernehmen? O<strong>der</strong> ist diese Bakk2 von dir e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong>e Theorie<br />

wie es e<strong>in</strong>mal se<strong>in</strong> könnte?<br />

<strong>Frick</strong>:<br />

Also wir verwenden <strong>Scrum</strong> im Rahmen unseres QPT3s für die Programmierer <strong>in</strong>tern und wenden<br />

<strong>Scrum</strong> <strong>an</strong>. Aber im gesamten Team, sprich <strong>in</strong>klusive den MMA-Studenten, ist es sich diesmal<br />

lei<strong>der</strong> nicht ausgeg<strong>an</strong>gen.<br />

R<strong>an</strong>delshofer:<br />

Bei was für e<strong>in</strong>em Game-Projekt bist du dabei?<br />

<strong>Frick</strong>:<br />

Ich b<strong>in</strong> bei ke<strong>in</strong>em Game-Projekt dabei. Wir machen e<strong>in</strong> gerade e<strong>in</strong> <strong>Web</strong>projekt. Wir gestalten<br />

das Portfolio <strong>der</strong> Studiengänge MMT und MMA neu, zusätzlich erstellen wir e<strong>in</strong>en Nachfolger<br />

des mfg-Magaz<strong>in</strong>s. Unser Projekt trägt den Namen quer-hoch“.<br />

”<br />

R<strong>an</strong>delshofer:<br />

Und warum machen die MMAler beim <strong>Scrum</strong>-Prozess nicht mit? Haben sie gesagt sie wollen<br />

nicht mitmachen, o<strong>der</strong> weil ihr sie nicht gefragt habt?<br />

<strong>Frick</strong>:<br />

Ja sie wollten nicht wirklich mitmachen. Und wir Programmierer haben uns dazu entschieden,<br />

das wir <strong>Scrum</strong> e<strong>in</strong>setzen wollen.<br />

R<strong>an</strong>delshofer:<br />

Und wer macht bei euch den <strong>Scrum</strong> Master? Wie habt ihr das System aufgesetzt?<br />

<strong>Frick</strong>:<br />

Im Moment macht <strong>der</strong> Dom<strong>in</strong>ik Golterm<strong>an</strong>n e<strong>in</strong>e Art <strong>Scrum</strong> Master, aber es läuft eher schwim-


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mend. Wir probieren es erst e<strong>in</strong>mal aus.<br />

R<strong>an</strong>delshofer:<br />

Ok, das wollte ich nur zu de<strong>in</strong>em H<strong>in</strong>tergrund wissen. D<strong>an</strong>n leg e<strong>in</strong>mal los.<br />

<strong>Frick</strong>:<br />

Ja, ich wollte Sie fragen, was Sie generell bisher für Erfahrungen mit <strong>Scrum</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong> gemacht<br />

haben?<br />

R<strong>an</strong>delshofer:<br />

Du k<strong>an</strong>nst bitte Du“zu mir sagen. Was ich für Erfahrungen mit <strong>Scrum</strong> gemacht habe?<br />

”<br />

<strong>Frick</strong>:<br />

Ja.<br />

275 R<strong>an</strong>delshofer:<br />

276 Das es schwierig ist, aber möglich um es e<strong>in</strong>mal so kurz wie möglich zusammen zu fassen. Es<br />

277 ist schwierig, aber möglich. M<strong>an</strong> hat natürlich nicht die selben Rahmenbed<strong>in</strong>gungen wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

278 Firma. In e<strong>in</strong>er Firma ist das <strong>an</strong><strong>der</strong>s. In e<strong>in</strong>er Firma weiß m<strong>an</strong>, dass es e<strong>in</strong>en Auftraggeber gibt,<br />

279 dass es das Bezahlungs-Verhältnis gibt, es gibt die Leistung die zu erbr<strong>in</strong>gen ist. Egal ob das<br />

280 jetzt e<strong>in</strong> Freel<strong>an</strong>cer ist, <strong>der</strong> e<strong>in</strong> Werk o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Leistung erbr<strong>in</strong>gen muss, o<strong>der</strong> ob es e<strong>in</strong> Angestell-<br />

281 ter ist, <strong>der</strong> nur die Arbeitszeit erbr<strong>in</strong>gen muss, aber m<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n zu diesen Personen sagen Mach ”<br />

was“Żusätzlich gibt noch e<strong>in</strong>e Weisungsgebundenheit, usw. Dies alles fehlt e<strong>in</strong>em komplett <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

283 <strong>Scrum</strong>-Projekt <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>. An <strong>der</strong> <strong>FH</strong> ist m<strong>an</strong> vielleicht Weisungsgebunden, dass m<strong>an</strong> e<strong>in</strong>e Abgabe<br />

284 macht, aber <strong>der</strong> Weg dah<strong>in</strong> k<strong>an</strong>n ke<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>em vorschreiben, so zu sagen. D.h. als <strong>Scrum</strong> Master<br />

285 wird m<strong>an</strong> es immer mit e<strong>in</strong>em Team zu tun haben, das schlicht und e<strong>in</strong>fach ke<strong>in</strong>en Bock hat,<br />

286 o<strong>der</strong> sich komplett heraus hält. Als <strong>Scrum</strong> Master hat m<strong>an</strong> hier kaum e<strong>in</strong>e Möglichkeit irgendwie<br />

287 vorzugehen um die Team-Mitglie<strong>der</strong> zu motivieren. M<strong>an</strong> hat nicht die Möglichkeit S<strong>an</strong>ktionen zu<br />

288 erteilen. Für mich persönlich ist S<strong>an</strong>ktionen erteilen sowieso ke<strong>in</strong>e Lösung, aber m<strong>an</strong>che brauchen<br />

289 das e<strong>in</strong>fach um etwas zu arbeiten. Das e<strong>in</strong>zige was m<strong>an</strong> hier machen k<strong>an</strong>n, und so mache ich es<br />

290 bei den gerade laufenden <strong>Projekten</strong>, ist es die <strong>an</strong><strong>der</strong>en zu begeistern. Nur über die Begeisterung<br />

291 <strong>der</strong> Leute k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> arbeiten. Das ist me<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach die viel edlere Methode. Ich f<strong>in</strong>de die<br />

292 Methode, dass <strong>der</strong> Chef S<strong>an</strong>ktionen erteilen k<strong>an</strong>n, und deshalb wird etwas gemacht, unpassend.<br />

293 Die edle Methode ist sicherlich die Methode, bei <strong>der</strong> die Team-Mitglie<strong>der</strong> mehr E<strong>in</strong>satz zeigen<br />

294 und mehr hergeben, als wenn sie geknechtet werden. Ich f<strong>in</strong>de, dass <strong>Scrum</strong> dafür steht, dass eben<br />

295 nicht dieses geknechtete System e<strong>in</strong>gesetzt wird, son<strong>der</strong>n das Begeisterungs-System. M<strong>an</strong> ist hier<br />

296 <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong> dazu gezwungen, alle<strong>in</strong>e über die Begeisterung <strong>der</strong> Team-Mitglie<strong>der</strong>, diese zum E<strong>in</strong>satz<br />

297 motivieren zu können. M<strong>an</strong> muss e<strong>in</strong>e Vision des Produktes bilden und haben und ist gezwungen<br />

298 die Leute diese Vision gut f<strong>in</strong>den zu lassen. Deshalb arbeiten sie für e<strong>in</strong>en. Die <strong>an</strong><strong>der</strong>e Methode ist<br />

299 für alle Team-Mitglie<strong>der</strong> mehr o<strong>der</strong> weniger irrelev<strong>an</strong>t. Je<strong>der</strong> k<strong>an</strong>n zu je<strong>der</strong> Zeit im Rahmen <strong>der</strong><br />

300 <strong>FH</strong> sagen, dass er/sie aus dem Projekt aussteigen will, o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>e Woche nichts arbeiten<br />

301 will. Hier hat m<strong>an</strong> ke<strong>in</strong>en Angriffspunkt <strong>an</strong> die Team-Mitglie<strong>der</strong>. Wenn <strong>der</strong> <strong>Scrum</strong>-Master jetzt<br />

302 irgende<strong>in</strong> Lehrer wäre, wäre es natürlich etwas <strong>an</strong><strong>der</strong>es, aber das ist ja nicht <strong>der</strong> Fall, son<strong>der</strong>n<br />

303 ihr wollt euch ja selber org<strong>an</strong>isieren. Das würde ich e<strong>in</strong>mal als me<strong>in</strong>e wichtigste Erfahrung beim<br />

304 E<strong>in</strong>satz von <strong>Scrum</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Schule festhalten. Es fehlt e<strong>in</strong>fach die Hierarchie. Alle Studenten un-<br />

305 tere<strong>in</strong><strong>an</strong><strong>der</strong> s<strong>in</strong>d gleichwertige Kollegen. Auch wenn e<strong>in</strong>er jetzt Product Owner <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es<br />

306 Projektes ist, ist er auch nur Student und dadurch nicht höher gestellt.<br />

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<strong>Frick</strong>: Ist de<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach deshalb <strong>Scrum</strong> aus <strong>der</strong> Literatur nicht e<strong>in</strong>s-zu-e<strong>in</strong>s <strong>an</strong>wendbar? Mit<br />

den g<strong>an</strong>zen Voraussetzungen die gegeben se<strong>in</strong> müssen um <strong>Scrum</strong> e<strong>in</strong>zusetzen?<br />

R<strong>an</strong>delshofer: Doch ist schon möglich. Ich f<strong>in</strong>de das es möglich ist. Natürlich wird m<strong>an</strong> nicht<br />

darum herumkommen es zu tweaken und Modifikationen zu machen. Aber ich k<strong>an</strong>n jetzt hier<br />

behaupten, dass alle Meet<strong>in</strong>gs abgehalten werden können. Ich k<strong>an</strong>n e<strong>in</strong> Estimations machen, ich<br />

k<strong>an</strong>n Spr<strong>in</strong>t Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g 1 und 2 machen, ich k<strong>an</strong>n Review und Retrospektive machen. Ich krieg


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me<strong>in</strong> Daily-<strong>Scrum</strong> zusammen, aber ich muss überall gewisse Sachen e<strong>in</strong>halten. Bei <strong>Scrum</strong> hat<br />

m<strong>an</strong> se<strong>in</strong>e Meet<strong>in</strong>gs, se<strong>in</strong>e Rollen und de<strong>in</strong>e Artefakte. Das s<strong>in</strong>d die drei Überkategorien. Wenn<br />

m<strong>an</strong> alle diese Überkategorien e<strong>in</strong>mal durchgeht: Meet<strong>in</strong>gs: s<strong>in</strong>d alle möglich zu gestalten und<br />

e<strong>in</strong>zutragen. Beim e<strong>in</strong>zigen wo es schwierig wird, ist das Daily-<strong>Scrum</strong> Meet<strong>in</strong>g. M<strong>an</strong> hat e<strong>in</strong>fach<br />

nicht die Firmenstruktur, m<strong>an</strong> hat unterschiedliche Stundenpläne. Ich versuche das bei laufenden<br />

<strong>Projekten</strong> folgen<strong>der</strong>maßen zu machen. Wir haben hier e<strong>in</strong> wenig modifiziert. Wir s<strong>in</strong>d vom Daily-<br />

<strong>Scrum</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en MMFly-<strong>Scrum</strong> übergeg<strong>an</strong>gen. D.h. das normale Daily-<strong>Scrum</strong> Meet<strong>in</strong>g f<strong>in</strong>det nur<br />

am Montag, Mittwoch und Freitag statt. Wir treffen uns jeden Montag, Mittwoch und Freitag<br />

um 10:30 Uhr und halten hier unser 10-M<strong>in</strong>uten Daily-<strong>Scrum</strong> als St<strong>an</strong>d-Up Meet<strong>in</strong>g ab. Das<br />

ist m<strong>an</strong>chmal trotzdem e<strong>in</strong> Problem wenn jem<strong>an</strong>d nicht da ist. Für mich ist das Daily-<strong>Scrum</strong><br />

aber e<strong>in</strong> sehr wichtiger Best<strong>an</strong>dteil, wenn nicht sogar <strong>der</strong> wichtigste von <strong>Scrum</strong>. Aber wir haben<br />

e<strong>in</strong>geführt, sollte jem<strong>an</strong>d e<strong>in</strong>mal nicht können, nimmt er/sie e<strong>in</strong>fach über Skype am Meet<strong>in</strong>g teil.<br />

D.h. im Klartext k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> die Daily-<strong>Scrum</strong> Meet<strong>in</strong>gs abhalten, zwar etwas herunter reduziert,<br />

aber trotzdem ist es möglich, ohne das die Team-Mitglie<strong>der</strong> durchdrehen. Es ist e<strong>in</strong>fach nicht<br />

möglich, dass je<strong>der</strong> immer um 10:30 Uhr <strong>an</strong>wesend se<strong>in</strong> k<strong>an</strong>n, da e<strong>in</strong>fach diese Firmenstruktur<br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong> fehlt. Durch das MMTfly-<strong>Scrum</strong> habe ich e<strong>in</strong>en relativ gutes Update wie gerade je<strong>der</strong><br />

am arbeiten ist. Rollen: Der <strong>Scrum</strong>-Master ist klar, bzw. meistens klar. E<strong>in</strong>er macht meistens den<br />

Steuerungsschwerpunkt o<strong>der</strong> ist bereit den <strong>Scrum</strong> Master zu machen. Das Team ist mehr o<strong>der</strong><br />

m<strong>in</strong><strong>der</strong> auch klar. M<strong>an</strong>ager ist soweit auch klar, das ist die <strong>FH</strong> <strong>Salzburg</strong>, weil es die Facilities <strong>der</strong><br />

<strong>FH</strong> s<strong>in</strong>d. Wenn <strong>der</strong> Raum nicht funktioniert, o<strong>der</strong> das Game-Lap, o<strong>der</strong> <strong>der</strong> 315er Raum, d<strong>an</strong>n<br />

muss m<strong>an</strong> sich e<strong>in</strong>fach <strong>an</strong> den zuständigen Raumm<strong>an</strong>ager o<strong>der</strong> Fachbereichsleiter wenden.<br />

<strong>Frick</strong>:<br />

Was me<strong>in</strong>st du mit <strong>der</strong> Rolle des M<strong>an</strong>agers genau?<br />

R<strong>an</strong>delshofer:<br />

Ja es ist so, ich habe e<strong>in</strong>e erweiterte Methode von <strong>Scrum</strong> von Boris Gloger gelernt. Der Boris<br />

Gloger geht über die drei Grundrollen h<strong>in</strong>aus und sagt es gibt neben Product Owner, <strong>Scrum</strong> Master<br />

und Entwicklerteam noch den M<strong>an</strong>ager, den User und den Kunden. Als den Kunden würde ich<br />

immer den Lehrer e<strong>in</strong>teilen. Dieser kommt ja auch und sagt, dass er das haben will. Der e<strong>in</strong>zige<br />

Unterschied zu e<strong>in</strong>er echten Kundenrolle ist <strong>der</strong>, das <strong>der</strong> Kunde Anfor<strong>der</strong>ungen stellt und mit dem<br />

Product Owner zusammenarbeitet. Er sagt dem Product Owner immer was er haben will. In <strong>der</strong><br />

realen Wirtschaft ist <strong>der</strong> Kunde <strong>der</strong>jenige <strong>der</strong> bezahlt. An <strong>der</strong> <strong>FH</strong> ist es aber e<strong>in</strong>e Mischrolle, weil<br />

m<strong>an</strong> eigentlich den Kunden nicht hat. Du hast jem<strong>an</strong>d <strong>der</strong> dir e<strong>in</strong>en Auftrag gegeben hat, <strong>in</strong> eurem<br />

Fall ist das beispielsweise Frau Jell<strong>in</strong>ek. Mit ihr sitzt ihr <strong>in</strong> irgendwelchen Meet<strong>in</strong>gs zusammen und<br />

sie sagt, dass sie von euch e<strong>in</strong>e <strong>Web</strong>site abgeliefert bekommen will. M<strong>an</strong> hat dadurch g<strong>an</strong>z klar<br />

e<strong>in</strong>en Auftraggeber. M<strong>an</strong> hat aber niem<strong>an</strong>den <strong>der</strong> bezahlt und dir als Student werden die Formen<br />

<strong>der</strong> Umsetzung offen gelassen. Also ist die Kundenrolle e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong> wenig verän<strong>der</strong>te Rolle. Die Rolle<br />

des Users ist absolut klar. Der User ist <strong>der</strong> Endbenutzer. Im vorigen Beispiel wären das die Leute,<br />

die die <strong>Web</strong>site im Internet <strong>an</strong>schauen. Der User ist <strong>der</strong>jenige, den ihr h<strong>in</strong> und wie<strong>der</strong> mal beim<br />

Spr<strong>in</strong>t Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g 1 e<strong>in</strong>ladet um ihn zu fragen wie diese User-Story am besten ist. Ihr wollt ja Feedback,<br />

da ist die Userrolle sehr wertvoll. Und beim Review zeigt ihr die neuen Ergebnisse her, und<br />

<strong>der</strong> User ist auch dabei und gibt wie<strong>der</strong> Feedback. Der <strong>Scrum</strong> Master ist eh klar, das Entwicklerteam<br />

ist auch klar. In eurem Fall müsst ihr hald die MMA-Abteilung als Outsorc<strong>in</strong>g-Bereich<br />

<strong>an</strong>sehen, da sie ja nicht bei <strong>Scrum</strong> wirklich mitmachen. D<strong>an</strong>n muss es allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>en geben, <strong>der</strong><br />

die Schnittstelle zwischen Outsorc<strong>in</strong>g und Entwicklerteam macht.<br />

<strong>Frick</strong>:<br />

Ja bis jetzt <strong>in</strong> unserem Fall macht die Schnittstelle unser <strong>Scrum</strong> Master mit dem Leiter <strong>der</strong> MMA-<br />

<strong>Web</strong>abteilung. Die MMAler s<strong>in</strong>d nämlich nochmals <strong>in</strong> <strong>Web</strong> und Pr<strong>in</strong>t unterteilt. Und g<strong>an</strong>z oben<br />

drüber steht <strong>der</strong> eigentliche Projektleiter. Wir haben uns da selber etwas zusammen gebastelt.<br />

R<strong>an</strong>delshofer:<br />

Diese Situation ist eher e<strong>in</strong>e komplexe Situation. Diese sollte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em 3-4 Stunden l<strong>an</strong>gen Mee-


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t<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>mal ordentlich durch besprochen werden und alle Ver<strong>an</strong>twortlichkeiten festgelegt werden.<br />

Wichtig ist das die Entscheidung solcher Ver<strong>an</strong>twortungsbereichsfestlegungen kommuniziert werden.<br />

Ja und <strong>der</strong> M<strong>an</strong>ager ist soweit auch klar, dass ist wie gesagt die Facility, <strong>in</strong> diesem Fall die<br />

<strong>FH</strong>. In e<strong>in</strong>er normalen Firma wäre das <strong>der</strong> Typ, <strong>der</strong> schaut, dass beispielsweise das Büro da ist,<br />

das <strong>der</strong> Computer da steht, das <strong>der</strong> Internet<strong>an</strong>schluss funktioniert o<strong>der</strong> ähnliches. Das je<strong>der</strong> gut<br />

arbeiten k<strong>an</strong>n und das die Stromrechnung bezahlt wird. Und das das G<strong>an</strong>ze am Schluss rentabel<br />

ist und wir nicht zu viel Geld ausgegeben haben. Und jetzt kommen wir wie<strong>der</strong> zurück zu den Rollen.<br />

Die schwierigste Rolle <strong>in</strong>nerhalb des <strong>FH</strong>-Sett<strong>in</strong>gs ist für mich die Rolle des Product Owners.<br />

Der Product Owner ist <strong>der</strong>jenige, <strong>der</strong> mit dem Kunden redet und die Sachen klar macht. Diese<br />

zwei erstellen zusammen den Backlog. Die zwei priorisieren zusammen. Die Frau Jell<strong>in</strong>ek wird<br />

sich nicht mit euch h<strong>in</strong>setzen und priorisieren, um nochmals auf das Beispiel zurückzukommen.<br />

Sie wird vielleicht e<strong>in</strong> paar Deadl<strong>in</strong>es setzen, aber <strong>der</strong> Rest muss von euch kommen. Der Product<br />

Owner muss immer schauen, dass <strong>der</strong> Backlog schön hergerichtet und priorisiert ist. An <strong>der</strong> <strong>FH</strong><br />

ist das schwierig. Der Product Owner seit ihr im Pr<strong>in</strong>zip selber und hier ergibt sich d<strong>an</strong>n Rollen<br />

technisch e<strong>in</strong> Problem. Ihr im Team seit die die entscheiden was am Ende alles vorh<strong>an</strong>den se<strong>in</strong> soll.<br />

Gleichzeitig seit ihr diejenigen die entscheiden wie alles umgesetzt werden soll. Hier k<strong>an</strong>n d<strong>an</strong>n<br />

e<strong>in</strong> Konflikt entstehen. Es muss klar kommuniziert werden, dass es die Product Owner Rolle gibt,<br />

und am Ende muss e<strong>in</strong>er die Entscheidung treffen und diese Rolle e<strong>in</strong>nehmen. E<strong>in</strong>er muss für die<br />

Vision die Ver<strong>an</strong>twortung übernehmen, und <strong>der</strong> bekommt d<strong>an</strong>n die Rolle des Product Owners.<br />

Wenn m<strong>an</strong> das <strong>an</strong> das gesamte Team übergibt, wird es unglaublich komplex und schwierig, da<br />

je<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e eigene Me<strong>in</strong>ung hat und diese am liebsten durchsetzen möchte. Je<strong>der</strong> hat e<strong>in</strong> eigenes<br />

Bild vom En<strong>der</strong>gebnis. Den entscheidenden Punkt warum m<strong>an</strong> den Product Owner braucht ist,<br />

dass <strong>der</strong>jenige die Vision zusammenhalten muss. Aus allen verschiedenen Inputs muss e<strong>in</strong> Output<br />

entstehen. Der Product Owner muss die Ver<strong>an</strong>twortung vom Team zugesch<strong>an</strong>zt bekommen. Die<br />

Entscheidung muss im Endeffekt von e<strong>in</strong>er Person getroffen werden. Es braucht e<strong>in</strong>e letzte Inst<strong>an</strong>z.<br />

Alles was ich dir hier sage, ist schon das Tweak<strong>in</strong>g, die kle<strong>in</strong>eren Modifikationen. Hier s<strong>in</strong>d<br />

wir nicht mehr bei den echten Rollendef<strong>in</strong>itionen, aber hier <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong> gehts lei<strong>der</strong> nicht <strong>an</strong><strong>der</strong>s.<br />

Beim Product Owner ist immer schwierig herauszuf<strong>in</strong>den wer das jetzt genau ist, wer diese Rolle<br />

genau übernehmen soll. Ich habe den Versuch gestartet, dass es zwei Vision Keeper gibt, die d<strong>an</strong>n<br />

vom Team die Entscheidungen zusammenfassen und e<strong>in</strong>er entscheidet d<strong>an</strong>n am Ende. Wichtig ist<br />

aber, dass diese Entscheidungsperson vom Team selber ern<strong>an</strong>nt wird. M<strong>an</strong> braucht deshalb e<strong>in</strong>en<br />

im Team <strong>der</strong> se<strong>in</strong>e technischen o<strong>der</strong> art Ansprüche gut formulieren k<strong>an</strong>n und dem die restlichen<br />

vertrauen. Das ist aber schwierig zum f<strong>in</strong>den. M<strong>an</strong> wird im Rahmen <strong>der</strong> <strong>FH</strong> lei<strong>der</strong> ke<strong>in</strong>en echten<br />

Product Owner bekommen, m<strong>an</strong> muss e<strong>in</strong>e getweakte Vari<strong>an</strong>te dieser Rolle verwenden. Es muss<br />

e<strong>in</strong>er praktisch gewählt werden, und dieser muss von allen akzeptiert werden, das ist beson<strong>der</strong>s<br />

wichtig.<br />

<strong>Frick</strong>:<br />

Wären hier e<strong>in</strong>e Product Owner Schulung o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e <strong>Scrum</strong> Master Schule im Rahmen <strong>der</strong> <strong>FH</strong><br />

s<strong>in</strong>nvoll? Beispielsweise als Workshop neben den normalen Lehrver<strong>an</strong>staltungen?<br />

R<strong>an</strong>delshofer:<br />

Natürlich wäre es s<strong>in</strong>nvoll, aber außer mir und <strong>der</strong> Frau Gucher gibt es ke<strong>in</strong>en <strong>der</strong> <strong>Scrum</strong> versteht<br />

o<strong>der</strong> gelernt hat o<strong>der</strong> beispielsweise e<strong>in</strong>e <strong>Scrum</strong> Master Ausbildung hat.<br />

<strong>Frick</strong>:<br />

Also wird es wie<strong>der</strong> schwierig von den Rahmenbed<strong>in</strong>gungen her?<br />

R<strong>an</strong>delshofer:<br />

Ja, da wird es wie<strong>der</strong> schwierig von den Rahmenbed<strong>in</strong>gungen her. Mit <strong>der</strong> Frau Gucher ist es<br />

bereits so besprochen, dass es <strong>in</strong> Zukunft im Rahmen des Unterrichts mehr hergenommen wird.<br />

Aber hier b<strong>in</strong> ich mir nicht g<strong>an</strong>z sicher ob stundenpl<strong>an</strong>mäßig die Gegebenheiten schon da s<strong>in</strong>d. Im<br />

Moment mache ich das ja auch eher als e<strong>in</strong>e Art Extrawurst. Ich würde für die größeren Gameund<br />

<strong>Web</strong>projekte aber auf jeden Fall <strong>Scrum</strong> vorschlagen, da beide Bereiche sehr softwarelastig


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unterwegs s<strong>in</strong>d.<br />

<strong>Frick</strong>:<br />

Also würdest du es befürworten, wenn <strong>Scrum</strong> <strong>in</strong> Game- und <strong>Web</strong>projekten mehr e<strong>in</strong>gesetzt werden<br />

würde?<br />

417 R<strong>an</strong>delshofer:<br />

418 Ja. Aber ich weiß es gibt genügend Stimmen dafür und dagegen. Die Stimmen dagegen s<strong>in</strong>d<br />

419 meisten die, die es zu e<strong>in</strong>em technischen Prozess, Ablauf verkommen lassen und die Grundzü-<br />

420 ge vernachlässigen. Die Grundzüge, die ich bei <strong>Scrum</strong> als wichtigstes f<strong>in</strong>de s<strong>in</strong>d Tr<strong>an</strong>sparenz“,<br />

” 421<br />

” Ehrlichkeit“ und Vision Keep<strong>in</strong>g“. Darunter verstehe ich den Austausch und die Diskussion un-<br />

”<br />

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im <strong>Scrum</strong> immer mite<strong>in</strong><strong>an</strong><strong>der</strong> geredet und diskutiert, sei dies jetzt im Spr<strong>in</strong>t<br />

423 Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g 1 o<strong>der</strong> im Spr<strong>in</strong>t Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g 2 o<strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>e. Bei <strong>Scrum</strong> steht immer das Team im Mittel-<br />

424 punkt. Es geht darum, dass Experten ihre Arbeit so erledigen können, wie sie es für <strong>an</strong>gebracht<br />

425 halten. Die Daily-<strong>Scrum</strong> Meet<strong>in</strong>gs schaffen unglaubliche Tr<strong>an</strong>sparenz, je<strong>der</strong> weiß immer, dass die<br />

426 <strong>an</strong><strong>der</strong>en auch arbeiten. Das hat e<strong>in</strong> bisschen etwas mit Kontrolle zu tun, aber nicht mit <strong>der</strong> Art<br />

427 Kontrolle, dass m<strong>an</strong> nach drei Monaten e<strong>in</strong>mal nachschaut was <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>e gearbeitet hat. Durch<br />

428 das Daily-<strong>Scrum</strong> entsteht e<strong>in</strong>e Art M<strong>in</strong>i-Kontrolle, die jedoch nicht als negativ, son<strong>der</strong>n positiv von<br />

429 den Team-Mitglie<strong>der</strong> aufgefasst wird. <strong>Scrum</strong> ist die Tr<strong>an</strong>sparenz, offene Ehrlichkeit und dadurch<br />

430 wird alles überschaubar.<br />

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<strong>Frick</strong>:<br />

Wir MMTler haben zum Beispiel Fächer wie Software-Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g, bei denen wir den theoretischen<br />

H<strong>in</strong>tergrund zu <strong>Scrum</strong> lernen. Die MMAler haben, so weit ich jetzt weiß, ke<strong>in</strong>e vergleichbaren<br />

Lehrver<strong>an</strong>staltungen o<strong>der</strong> Unterrichtsgegenstände. Macht es hier S<strong>in</strong>n, dass vom Curriculum her<br />

Än<strong>der</strong>ungen vorgenommen werden, dass hier e<strong>in</strong> Ausgleich stattf<strong>in</strong>det?<br />

R<strong>an</strong>delshofer:<br />

Wer unterrichtet bei euch <strong>Scrum</strong>, wenn ich fragen darf?<br />

<strong>Frick</strong>:<br />

In <strong>der</strong> Lehrver<strong>an</strong>staltung Software Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g hatten wir den Herrn Angleitner.<br />

R<strong>an</strong>delshofer:<br />

Das ist schwierig und vor allem e<strong>in</strong> sehr komplexes Thema. Hier geht es natürlich um Re-<br />

Akkreditierungen und Austausch von curricularen Sachen, das ist nicht so leicht zu sagen. Es gibt<br />

Selbstm<strong>an</strong>agement- und Teamprozessgeschichten beim MMA Bachelor, vielleicht wäre es s<strong>in</strong>nvoll<br />

das hier e<strong>in</strong>mal unterzubr<strong>in</strong>gen. Ich weiß jetzt aber auch nicht <strong>an</strong> welcher Stelle. Mir s<strong>in</strong>d die<br />

curricularen Sachen und <strong>der</strong> Ablauf grundsätzlich schon klar, aber ich würde e<strong>in</strong>mal sagen, dass<br />

das schwierig ist. Das QPT 1 ist bei euch auch e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelprojekt o<strong>der</strong>?<br />

<strong>Frick</strong>:<br />

Ja.<br />

R<strong>an</strong>delshofer:<br />

Ok. Vielleicht wäre es gut beim QPT 2a die Leute e<strong>in</strong>fach mal rennen zu lassen. Beim QPT<br />

2b <strong>Scrum</strong> e<strong>in</strong>mal als Prozess vorzustellen, und schauen ob das Ergebnis dadurch besser wird. Und<br />

beim QPT 3 komplett im <strong>Scrum</strong>-Prozess zu arbeiten. Ich könnte mir vorstellen, dass im 3. o<strong>der</strong> 4.<br />

Semester <strong>Scrum</strong> irgendwie e<strong>in</strong>gebunden werden k<strong>an</strong>n. Diese Frage ist jetzt aber sehr speziell für<br />

MMA und MMT und schwierig zu be<strong>an</strong>tworten. Wenn m<strong>an</strong> das e<strong>in</strong>mal auf <strong>an</strong><strong>der</strong>e Unis ausbreiten<br />

würde, sollte es sicher unterrichtet werden. In was genau für e<strong>in</strong>em Rahmen ist aber sehr schwierig.<br />

Also um den <strong>Scrum</strong>-Prozess zu verstehen braucht m<strong>an</strong> nicht allzu l<strong>an</strong>ge. Es ist eigentlich e<strong>in</strong> sehr<br />

e<strong>in</strong>facher Prozess, aber den Grund zu verstehen warum m<strong>an</strong> ihn <strong>an</strong>wenden sollte, das ist das was<br />

länger dauert.


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<strong>Frick</strong>:<br />

Und von <strong>der</strong> Infrastruktur her, beispielsweise e<strong>in</strong>en eigenen Projektraum und <strong>der</strong>gleichen. Wie<br />

könnte m<strong>an</strong> hier die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong> verbessern? Es kommt jetzt ja zwar e<strong>in</strong><br />

Zubau, aber trotzdem ist es e<strong>in</strong> Problem wo m<strong>an</strong> jetzt se<strong>in</strong>e Charts aufhängt, o<strong>der</strong> das Product<br />

Backlog org<strong>an</strong>isiert, sodass je<strong>der</strong> vom Team unabhängig diese Sachen <strong>in</strong> Betrachtung nehmen<br />

k<strong>an</strong>n.<br />

R<strong>an</strong>delshofer:<br />

Das ist natürlich schwierig. Gerade <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong> ist das von <strong>der</strong> Infrastruktur her schwierig zu<br />

sagen. E<strong>in</strong>mal <strong>an</strong><strong>der</strong>s <strong>an</strong>gef<strong>an</strong>gen: Früher wo ich hier noch studiert habe, war das noch <strong>an</strong><strong>der</strong>s. Da<br />

hieß es, wenn Projekte <strong>in</strong> Zusammenarbeit gemacht werden wollen, können sie das get<strong>an</strong> werden,<br />

wenn nicht, d<strong>an</strong>n nicht. Sprich es wurden nie wirklich Räume benötigt. Die Sache ist erst jetzt geför<strong>der</strong>t<br />

worden. M<strong>an</strong> merkt jetzt, dass die Leute gerne Räume hätten. Allerd<strong>in</strong>gs gibt es schon seit<br />

l<strong>an</strong>gem <strong>an</strong><strong>der</strong>e Unis die auch mit <strong>Projekten</strong> arbeiten und die hatten nie Räume. Studenten können<br />

sich auch am Campus <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zimmer treffen und dort e<strong>in</strong>e P<strong>in</strong>nw<strong>an</strong>d <strong>an</strong> die W<strong>an</strong>d hängen. Wir<br />

haben auch mit großen <strong>Projekten</strong> gearbeitet, und wir haben es auch irgendwie geschafft. D.h. e<strong>in</strong><br />

Raum ist e<strong>in</strong> gutes Zuckerl, und wenn Räume vorh<strong>an</strong>den wären, d<strong>an</strong>n wäre es perfekt. Aber auf<br />

<strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en Seite muss ich sagen, wenn m<strong>an</strong> am Campus ist, d<strong>an</strong>n klebt m<strong>an</strong> dort e<strong>in</strong>e W<strong>an</strong>d mit<br />

Post-Its voll und trifft sich dort. Ich glaube nicht, dass es <strong>an</strong> <strong>der</strong> Räumlichkeit pr<strong>in</strong>zipiell scheitert.<br />

Aber es wäre def<strong>in</strong>itiv besser, wenn schöne kle<strong>in</strong>e Projekträume vorh<strong>an</strong>den wären und m<strong>an</strong> dar<strong>in</strong><br />

arbeiten k<strong>an</strong>n. Der Zubau wird eh welche haben, und <strong>der</strong> Zug<strong>an</strong>g wird sowieso relativ flexibel werden.<br />

M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n aber auch elektronische Tools hernehmen wie den Pivotaltracker. Das wäre auch<br />

e<strong>in</strong>e Möglichkeit sich zu org<strong>an</strong>isieren. Ja, schöner ist es, wenn m<strong>an</strong> e<strong>in</strong>en Raum hat, das sagt auch<br />

<strong>Scrum</strong>. Mach die Meet<strong>in</strong>gs zur selben Uhrzeit, am selben Ort und unter den selben Bed<strong>in</strong>gungen<br />

um den Prozess aufrecht zu erhalten. Vorher habe ich ja gesagt die Meet<strong>in</strong>gs, die Rollen und die<br />

Artefakte machen Probleme. Hier wären wir jetzt gerade bei den Artefakten. Für die P<strong>in</strong>nw<strong>an</strong>d<br />

muss Platz vorh<strong>an</strong>den se<strong>in</strong>, und es könnte schwierig werden <strong>an</strong> e<strong>in</strong>er Hochschule, weil e<strong>in</strong>fach nicht<br />

davon ausgeg<strong>an</strong>gen wird, dass Studenten Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden. Auf <strong>der</strong><br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>en Seite muss ich dazusagen, dass wir eh hartnäckig dar<strong>an</strong> arbeiten, dass die Räume etwas<br />

werden, und das es Räume gibt. Es s<strong>in</strong>d mittlerweile auch schon viel mehr vorh<strong>an</strong>den als früher.<br />

Bei mir gab es früher e<strong>in</strong>fach ke<strong>in</strong>e Projekträume. Es wäre aber auch ke<strong>in</strong>er auf die Idee gekommen<br />

e<strong>in</strong>en Raum <strong>an</strong>zufor<strong>der</strong>n. Ich muss aber auch dazusagen, dass mittlerweile jedes kle<strong>in</strong>e Projekt,<br />

dass zum Beispiel nur zwei Wochen zusammenarbeitet, auch e<strong>in</strong>en eigenen Raum haben will. Das<br />

k<strong>an</strong>n nicht funktionieren. Das Projekt muss für e<strong>in</strong>en Raum auch e<strong>in</strong>e gewisse Wichtigkeit haben.<br />

Hier würde ich <strong>Projekten</strong> welche e<strong>in</strong>en Prozess e<strong>in</strong>setzen wie <strong>Scrum</strong> zuerst e<strong>in</strong>en Raum geben, weil<br />

es bei diesen e<strong>in</strong>fach mehr S<strong>in</strong>n macht. Das Problem ist auch, dass die Studiengänge MMA und<br />

MMT auch <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Struktur s<strong>in</strong>d. Es gibt noch <strong>an</strong><strong>der</strong>e Studiengänge <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong> und diese<br />

können nicht h<strong>in</strong>aus geschmissen werden. Ich würde auch vorschlagen Projekträume zu teilen. Drei<br />

Teams haben e<strong>in</strong>en Projektraum und m<strong>an</strong> muss sich e<strong>in</strong>fach org<strong>an</strong>isieren.<br />

<strong>Frick</strong>:<br />

D<strong>an</strong>n b<strong>in</strong> ich eh schon fast am Ende me<strong>in</strong>er Fragen. Aber e<strong>in</strong>e Frage hätte ich noch. Wie könnte<br />

m<strong>an</strong> jetzt weitere H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse, wie eben ke<strong>in</strong>e Vollzeit<strong>an</strong>wesenheit, Ablenkungen durch <strong>an</strong><strong>der</strong>e<br />

Projekte, Prüfungen, etc. beseitigen bzw. umgehen?<br />

R<strong>an</strong>delshofer:<br />

Das ist g<strong>an</strong>z e<strong>in</strong>fach. <strong>Scrum</strong> verwenden.<br />

<strong>Frick</strong>:<br />

Ok.<br />

R<strong>an</strong>delshofer:<br />

D.h. die grundsätzliche Idee von <strong>Scrum</strong> sollte m<strong>an</strong> verwenden, das was <strong>Scrum</strong> grundsätzlich vom<br />

Prozess be<strong>in</strong>haltet. Ich habe ja me<strong>in</strong>en Backlog und dafür gibt es das Spr<strong>in</strong>t Pl<strong>an</strong>n<strong>in</strong>g 1 und hier


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wird ja darüber gesprochen was für Sachen im nächsten Spr<strong>in</strong>t gemacht werden sollen. Hierbei<br />

wählt ja das Team selbständig aus, welche Backog-Items diesen Spr<strong>in</strong>t bearbeiten werden. D<strong>an</strong>n<br />

ist es g<strong>an</strong>z e<strong>in</strong>fach, wenn ich weiß, dass nächste Woche Urlaub ist, o<strong>der</strong> wenn ich weiß, dass nächste<br />

Woche Prüfung ist, d<strong>an</strong>n nehme ich mir e<strong>in</strong>fach nicht soviel von den Backlog-Items. Dazu ist <strong>der</strong><br />

Prozess genau vorh<strong>an</strong>den. Das gleiche gilt ja auch im Falle des Auftreten von Bugs. Das ist re<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong>teilungssache und genau dafür ist <strong>Scrum</strong> da. Und natürlich gibt es irgendw<strong>an</strong>n e<strong>in</strong>e Deadl<strong>in</strong>e<br />

und die Sachen müssen fertig se<strong>in</strong>, hierfür ist es aber e<strong>in</strong>fach wichtig richtig zu priorisieren. Im<br />

Notfall müssen die unwichtigen Features weggelassen werden. M<strong>an</strong> hat <strong>in</strong>nerhalb von <strong>Scrum</strong> dafür<br />

genau Funktionen um das zu steuern.<br />

<strong>Frick</strong>:<br />

Me<strong>in</strong> Ziel ist es ja am Ende dieser Bachelorarbeit e<strong>in</strong>en Fahrtenpl<strong>an</strong> für zukünftige Projekte aufzustellen,<br />

wie diese vorgehen müssen um <strong>Scrum</strong> s<strong>in</strong>nvoll e<strong>in</strong>zusetzen. Hast du hier noch irgendwelche<br />

Tipps, Tricks, Anmerkungen, habe ich noch D<strong>in</strong>ge bei me<strong>in</strong>en Überlegungen vergessen?<br />

R<strong>an</strong>delshofer:<br />

Hier k<strong>an</strong>n ich nur e<strong>in</strong> paar Sachen sagen, die mir gerade spont<strong>an</strong> e<strong>in</strong>fallen: Lass die Teams selber<br />

entscheiden, lass es selber entscheiden wer welche Rollen übernimmt. Als Tipp <strong>an</strong> das Team, lass<br />

sie überlegen wer welche Rollen übernehmen soll. Das muss vom Team abgesegnet se<strong>in</strong>. M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n<br />

niem<strong>an</strong>den zu etwas beför<strong>der</strong>n, dass das Team eigentlich nicht haben will. Am Anf<strong>an</strong>g am besten<br />

e<strong>in</strong> 2-3-4 Stundenmeet<strong>in</strong>g abhalten, bei dem m<strong>an</strong> sich h<strong>in</strong> setzt und alles <strong>in</strong> Ruhe durch bespricht.<br />

Hier sollte zuerst <strong>Scrum</strong> vorgestellt werden und <strong>an</strong>schließend alle gefragt werden ob <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz bei<br />

genau diesem Projekt S<strong>in</strong>n macht und wer welche Rolle übernehmen k<strong>an</strong>n. In Diskussionen wird<br />

d<strong>an</strong>n wahrsche<strong>in</strong>lich herauskommen wer was am besten machen k<strong>an</strong>n. <strong>Scrum</strong> ist niemals <strong>in</strong> Ste<strong>in</strong><br />

gemeißelt. <strong>Scrum</strong> k<strong>an</strong>n immer verän<strong>der</strong>t werden, es ist ja e<strong>in</strong> agiler Prozess. Wenn m<strong>an</strong> merkt,<br />

dass e<strong>in</strong> zwei Wochen-Rhythmus zu stressig ist, d<strong>an</strong>n macht m<strong>an</strong> e<strong>in</strong>en drei Wochen-Rhythmus<br />

daraus. Wenn m<strong>an</strong> merkt, dass die Rolle des Product Owner doch nicht die richtige Person war,<br />

d<strong>an</strong>n muss darüber geredet werden und eventuell Verän<strong>der</strong>ungen vorgenommen werden. Das ist<br />

das schöne bei <strong>Scrum</strong>, durch den agilen Prozess können Sachen diskutiert, verän<strong>der</strong>t und dadurch<br />

verbessert werden. Das waren eh schon wichtige Punkte. Ken Schwaber hat ja sowas ähnliches<br />

gesagt wie, dass <strong>Scrum</strong> nur e<strong>in</strong>e Hilfestellung ist komplizierte Projekte irgendwie zu regeln. M<strong>an</strong><br />

sollte daher nicht den <strong>Scrum</strong>-Prozess über das Projekt stellen. Der <strong>Scrum</strong>-Prozess soll das Projekt<br />

führen und leiten und e<strong>in</strong>e org<strong>an</strong>isatorische Ebene bilden, aber wenn am Schluss <strong>der</strong> <strong>Scrum</strong>-Prozess<br />

e<strong>in</strong> größerer Aufw<strong>an</strong>d wird, o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> größeres H<strong>in</strong><strong>der</strong>nis, d<strong>an</strong>n machst natürlich auch ke<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n.<br />

<strong>Frick</strong>:<br />

Ok, d<strong>an</strong>n wäre ich von me<strong>in</strong>er Seite aus fertig und möchte mich noch für das Gespräch bed<strong>an</strong>ken.<br />

R<strong>an</strong>delshofer:<br />

Jaja, das passt schon. Bitte.<br />

Tr<strong>an</strong>skript des Interview zwischen dem Experten R<strong>an</strong>delshofer Stef<strong>an</strong> und dem Autoren <strong>Frick</strong><br />

Matthias, 2011, Puch bei Halle<strong>in</strong>


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B<br />

E-Mails<br />

Dieser Abschnitt enthält den E-Mail Verkehr zwischen dem Autor und <strong>der</strong> Betreuungsperson Frau<br />

DI Brigitte Jell<strong>in</strong>ek. Diese E-Mails be<strong>in</strong>halten <strong>FH</strong>S-spezifische Fragen und Informationen, welche<br />

für die vorliegende Bachelorarbeit von hoher Bedeutung s<strong>in</strong>d.<br />

E-Mail am 14. Juni 2011, 17:58 Uhr von Matthias <strong>Frick</strong> (Autor) <strong>an</strong> Frau DI Brigitte Jell<strong>in</strong>ek<br />

(Betreuer<strong>in</strong>):<br />

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Hallo Brigitte!<br />

Hast du die Fragen <strong>in</strong> de<strong>in</strong>em E-Mail-Postfach wie<strong>der</strong> gefunden betreffend me<strong>in</strong>er Bachelorarbeit2?<br />

Ich habe bei me<strong>in</strong>en Notizen folgende Stichpunkte mitgeschrieben:<br />

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1. Wie funktionieren die Projekte <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>?<br />

2. Was gibt es für Projekte? (Realprojekte, Forschungsprojekte, etc.)<br />

3. Rahmenbed<strong>in</strong>gungen von <strong>Projekten</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>?<br />

4. Was gibt es für Projektkunden?<br />

5. Wieviele Projekte laufen <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>? QPT2, QPT2a, QPT2b, QPT3, Masterprojekte? (für<br />

die Berechnung <strong>der</strong> benötigten Räume <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong>)<br />

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Könntest du mir diese Fragen noch be<strong>an</strong>tworten? Und könntest du bitte nochmals nachschauen<br />

ob du de<strong>in</strong>e Mitschrift noch f<strong>in</strong>dest?<br />

Wo f<strong>in</strong>de ich den Leitfaden für MMA Masterprojekte? Ich habe ihn immer noch nirgends entdeckt.<br />

Für MMT Masterprojekte existiert noch ke<strong>in</strong> Leitfaden so weit ich weiß, stimmt das?<br />

Schöne Grüße<br />

Matthias<br />

E-Mail am 16. Juni 2011, 14:54 Uhr von Frau DI Brigitte Jell<strong>in</strong>ek (Betreuer<strong>in</strong>) <strong>an</strong> Matthias<br />

<strong>Frick</strong> (Autor):<br />

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Liebe Matthias,<br />

hier s<strong>in</strong>d die Antworten auf De<strong>in</strong>e Fragen:<br />

die häuftigsten Projekte s<strong>in</strong>d re<strong>in</strong> studentische Projekte: Die StudentInnen entwickeln die Idee<br />

selbst. Es gibt aber auch Auftragsarbeiten: entwe<strong>der</strong> <strong>FH</strong>-<strong>in</strong>tern, o<strong>der</strong> extern.<br />

E<strong>in</strong> <strong>FH</strong>-Internes Projekt ist z.B. das Portfolio <strong>der</strong> Studiengänge MMA + MMT: es wurde auf<br />

me<strong>in</strong>e Initiative h<strong>in</strong> durchgeführt, hier b<strong>in</strong> ich (als Lehrende) also Auftraggeber<strong>in</strong> + Kund<strong>in</strong>.<br />

Aus den Forschungs-<strong>Projekten</strong> des Studieng<strong>an</strong>gs gibt es auch immer wie<strong>der</strong> Projektaufträge: z.B.<br />

war Robert Praxmarer <strong>der</strong> Auftraggeber + Kunde für das AR-Projekt s’bickt<br />

http://portfolio.multimediaart.at/projects/2011-sbickt<br />

Wenn jem<strong>an</strong>d von ausserhalb <strong>der</strong> Studiengänge MMA + MMT mit e<strong>in</strong>er Projektidee <strong>an</strong> unser<br />

her<strong>an</strong> tritt, d<strong>an</strong>n k<strong>an</strong>n es auch Projekt-Aufträge geben. Allerd<strong>in</strong>gs nur d<strong>an</strong>n, wenn das Projekt


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zu dem passt, was die Studierenden gerade lernen sollen, und wenn die ökonomischen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

passen: für geme<strong>in</strong>nützige Vere<strong>in</strong>e und ähnliches werden Projekte schon für ger<strong>in</strong>ge<br />

Beträge gemacht (z.B. e<strong>in</strong> paar hun<strong>der</strong>t Euro Preisgeld). e<strong>in</strong> Beispiel dafür:<br />

http://portfolio.multimediaart.at/projects/2010-salzburger-heimatvere<strong>in</strong>e<br />

Wenn <strong>der</strong> Auftraggeber aber e<strong>in</strong>e g<strong>an</strong>z normale“ kommerzielle Firma ist, d<strong>an</strong>n verl<strong>an</strong>gt die <strong>FH</strong><br />

”<br />

auch g<strong>an</strong>z normale Markt-Preise. (das ist sehr wichtig: wir wollen ja für die AbsolventInnen von<br />

MMA + MMT nicht die Markt-Preise ver<strong>der</strong>ben).<br />

D<strong>an</strong>n gibt es meist e<strong>in</strong> Modell, bei dem a) e<strong>in</strong> Konzept o<strong>der</strong> Prototyp im Unterricht entsteht und<br />

benotet wird, wofür die LektorIn e<strong>in</strong>e Aufw<strong>an</strong>dsentschädigung für die zusätzliche Kommunikation<br />

mit <strong>der</strong> externen KundIn erhält, und die <strong>FH</strong> für zur Verfügung gestellte Geräte / Software, etc.<br />

b) <strong>an</strong>schließend die StudentInnen für die Umsetzung direkt von <strong>der</strong> KundIn <strong>an</strong>gestellt o<strong>der</strong> beauftragt<br />

werden. Das k<strong>an</strong>n z.B. e<strong>in</strong> Praktikum se<strong>in</strong>, o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong> Sommer- o<strong>der</strong> Neben-Job, auf<br />

jeden Fall aber g<strong>an</strong>z normal bezahlt.<br />

Beispiele dafür: http://portfolio.multimediaart.at/projects/2009-ace-of-mace<br />

Die Anzahl <strong>der</strong> QPT- und Master Projekte k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> aus <strong>der</strong> Team-größe und <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong><br />

Studierenden ausrechnen:<br />

MMA-B: 60 - 65 Personen pro Jahrg<strong>an</strong>g MMA-M: 45 Personen pro Jahrg<strong>an</strong>g MMT-B: 30 - 35<br />

Personen pro Jahrg<strong>an</strong>g MMT-M: 20 Personen pro Jahrg<strong>an</strong>g<br />

QPT1: E<strong>in</strong>zelprojekte QPT2a: nur bei MMT Pflicht, 2 Personen pro Projekt QPT2b: bei MMT<br />

typischerweise 2 - 3 Personen pro Projekt, bei MMA 2 - 6 QPT3: <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>är, 3 bis 10 Personen<br />

pro Projekt Masterprojekte: <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>är, 3 bis 10 Personen pro Projekt<br />

Es gibt noch ke<strong>in</strong>en Leitfaden für Masterprojekte, es wird nur e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen MMA & MMT<br />

geben.<br />

Die Projekte s<strong>in</strong>d sehr ähnlich dem QPT3, nur die zeitlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen s<strong>in</strong>d <strong>an</strong><strong>der</strong>s.<br />

z.B. MMT-M2011:<br />

September - Dezember: Ideenentwicklung Dezember: Ideen-Pitch, hier fällt die Entscheidung welche<br />

Ideen weiterentwickelt werden dürfen Jänner: Ressourcen-Pitch, hier muss zu jedem Projekt<br />

e<strong>in</strong> Projekt-, Zeit- und F<strong>in</strong><strong>an</strong>zpl<strong>an</strong> vorliegen, sowie Anträge auf z.B. Kameras, Räume, För<strong>der</strong>stipendien,<br />

etc. Februar - Mai: Konzeptentwicklung, Prüfung <strong>der</strong> technischen Machbarkeit, Prototypen,<br />

Schreiben des Drehbuchs, ... Juni: Konzept-Gallerie zeigt fertige Konzepte, Drehbücher<br />

==> Note für 2.Semester Juli - Dezember: Umsetzung Jänner: Projekt ist fertig, alle Features<br />

vorh<strong>an</strong>den, <strong>in</strong>terne Präsentation ==> Note für 3.Semester April: ”Release-Woche”: hier f<strong>in</strong>den die<br />

Film-Premieren, Ausstellungen, Aufführungen, Launch-parties, etc. statt ==> Note für 4.Semester

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