Natura Trail - die Naturfreunde-Klosterlechfeld
Natura Trail - die Naturfreunde-Klosterlechfeld
Natura Trail - die Naturfreunde-Klosterlechfeld
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Schutzgebiete in Deutschland<br />
Landschaftsschutzgebiete:<br />
... Gebiete mit besonderem Charakter, hohem ästhetischen<br />
Wert oder Erholungs wert. Maßnahmen, <strong>die</strong> eine erhebliche<br />
Beeinträchtigung der Landschaft bewirken, können in<br />
einem behördlichen Verfahren verhindert werden.<br />
<strong>Natura</strong> <strong>Trail</strong><br />
Mit dem Rad durch <strong>die</strong> südlichen<br />
Lechauen bei Augsburg<br />
Naturschutzgebiete:<br />
... Gebiete mit schützenswerten Lebensräumen und/oder<br />
Tier- und Pflanzenarten. Eingriffe, <strong>die</strong> mit dem Schutzziel<br />
unvereinbar sind, sollen verhindert werden. Die land- und<br />
forstwirtschaftliche Nutzung „im bisherigen Umfang“ ist<br />
in der Regel gestattet.<br />
3<br />
2<br />
DTK50 © Landesamt für Vermessung und Geoinformation Bayern, Nr. 3490/09<br />
<strong>Natura</strong> 2000-Gebiete:<br />
... gemäß zweier EU-Richtlinien (Fauna-Flora-Habitat- und<br />
Vogelschutz-Richtlinie) ausgewiesene Schutzgebiete von<br />
gemeinschaftlichem Interesse, <strong>die</strong> Teil eines europaweiten<br />
Schutzgebiets netzwerkes sind. Eine traditionelle land- und<br />
forstwirtschaftliche Nutzung der Gebiete ist weiterhin möglich.<br />
Nationalparks:<br />
... gemäß den Kriterien der Weltnaturschutzunion (IUCN)<br />
geschützte Gebiete, deren ökologische Unversehrtheit bewahrt<br />
werden soll. Die „Kernzone“ <strong>die</strong>nt der Erhaltung und<br />
Entwicklung von Naturlandschaften und soll frei von nutzenden<br />
Eingriffen bleiben. In den „Außenzonen“ sind auf<br />
<strong>die</strong> Schutzziele abgestimmte Nutzungen zulässig.<br />
Biosphärenparks:<br />
… Teil des weltweiten Netzwerks der UNESCO-Biosphären<br />
reservate, <strong>die</strong> großflächige Ökosysteme von<br />
herausragender Bedeutung für <strong>die</strong> Erhaltung der biologischen<br />
Vielfalt umfassen. Neben dem Naturschutz zählen<br />
<strong>die</strong> Erhaltung der kulturellen Vielfalt sowie <strong>die</strong> Förderung<br />
von Forschungs- und Bildungsaktivitäten zu ihren Zielen.<br />
Faszinierende<br />
Natur zwischen<br />
Friedberg und<br />
<strong>Klosterlechfeld</strong><br />
Impressum:<br />
Herausgeber:<br />
NaturFreunde Schwaben e.V.<br />
Im Rahmen einer Kampagne<br />
der <strong>Naturfreunde</strong> Internationale<br />
Gefördert aus Mitteln der<br />
Europäischen Union.<br />
Text: Wolfgang Linder, Klaus Eßer-Luber<br />
Fotos:<br />
Wolfgang Linder, Lothar Hlinka, Sebastian<br />
Hoppe, sonstige, © NaturFreunde<br />
Schwaben e.V.<br />
Grafisches Konzept: Karlheinz Maireder<br />
Layout: Judith Wittmann<br />
Druck: Fa. Schembs GmbH<br />
August 2009<br />
Weitere Informationen<br />
zu <strong>Natura</strong> <strong>Trail</strong>s in Bayern:<br />
NaturFreunde Bayern e.V.<br />
Kraußstr. 3<br />
90443 Nürnberg<br />
Tel. 0911/237050<br />
Fax. 0911/2370510<br />
E-Mail: info@naturfreunde-bayern.de<br />
www.natrurfreunde-bayern.de<br />
Naturschätzen<br />
auf der Spur
<strong>Natura</strong>-<strong>Trail</strong> Radtour<br />
durch <strong>die</strong> südlichen<br />
Lechauen bei Augsburg<br />
Startpunkt: Friedberg Wanderparkplatz - Wallfahrtskirche Herrgottsruh<br />
Endpunkt: NaturFreunde Oskar-Weinert-Haus<br />
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Bahnhof Friedberg<br />
Rückfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Bahnhof <strong>Klosterlechfeld</strong><br />
Fahrzeit: ca. 4 bis 5 Stunden (ca. 40 km)<br />
Der Weg wird durch Fahrradzeichen nach Kissing markiert. Wir beginnen unsere Tour<br />
am Wanderparkplatz Wallfahrtskirche Herrgottsruh. Anreisende mit<br />
PKW können dort ihr Fahrzeug abstellen oder direkt am Bahnhof<br />
in Friedberg. Die Rückfahrt vom Zielpunkt ist mit der Bahn geplant.<br />
Anreisende mit dem Zug: Aus dem Bahnhof kommend wenden wir uns<br />
am Kreisel nach rechts und folgen der Ausschilderung Wallfahrtskirche.<br />
An der Ampelkreuzung fahren wir nach links und folgen an der nächsten<br />
Kreuzung der Beschilderung zur Wallfahrtskirche Herrgottsruh. Von hier<br />
aus gehen mehrere markierte Wanderwege ins Friedberger Hügelland.<br />
Vielleicht haben Sie ja an einem anderen Tag Lust und Zeit eine<br />
Wanderung zu machen. Wir fahren von hier aus nordwärts und folgen<br />
der Fahrradweg-Ausschil de rung. Nach rechts geht´s dann in <strong>die</strong> Bozener<br />
Straße auf dem Fahrradweg und dann links in <strong>die</strong> Kreuzäcker. Entlang<br />
der AIC 10 fahren wir auf der wenig befahrenen Straße von Friedberg<br />
Wallfahrtskirche<br />
nach Wiffertshausen. Im Ort wenden wir uns auf der Straße rechts in<br />
Hergottsruh<br />
<strong>die</strong> Weiherbreiten. Leider gibt es hier keine Radwege und man fährt <strong>die</strong><br />
wenig befahrene Landstraße entlang. Wir folgen jetzt der Wegweisung Rederzhausen.<br />
Besonderheiten in Wiffertshausen sind das NaturFreundehaus Gründlmoos, das<br />
Übernachtungsmöglichkeiten anbietet (nicht in <strong>die</strong> Weiherbreiten abbiegen, sondern<br />
der Landstraße folgen und dann nach rechts in „Am Schulesgarten“ abbiegen und<br />
am Ende der Asphaltstraße nach links dem Feldweg folgen) und zwei Biotope, <strong>die</strong><br />
von den NaturFreunden gepflegt werden. Zu den Biotopen gelangt man direkt nach<br />
dem Bahnübergang über einen schmalen Weg nach links entlang dem Bahndamm.<br />
Ein Abstecher lohnt sich. Nach dem Bahnübergang wieder ein Stück bergan bis zur<br />
Staatsstraße 2051. Dort folgen wir dem Fahrradweg nach rechts entlang der Münchner<br />
Straße bis zum Kreisverkehr. Direkt am Kreisverkehr machen wir eine scharfe<br />
Rechtskurve und folgen dem Fahrradweg zur Unterführung. Der Fahrradweg führt<br />
uns direkt nach Rederzhausen. Auf der linken Straßenseite folgen wir der Hauptstraße<br />
mit einem kurzen Stück über eine Nebenstraße. Am Anfang von Ottmaring führt<br />
der Weg auf der anderen Straßenseite entlang der Ausschilderung Sportgaststätte<br />
Ottmaring in den Weilerweg. Der Weg führt am Ende der Straße nach rechts und<br />
dann einen kleinen Berg hinauf. Am Scheitel fahren wir dann links bis zum Ortsende.<br />
Der Ausschilderung „Kissing“ folgend überqueren wir auf einer schmalen Brücke<br />
<strong>die</strong> Paar. Hier befinden wir uns im Paardurchbruch. Die untere und <strong>die</strong> obere Paar<br />
haben sich durch das trennende Land gegraben und an <strong>die</strong>ser Stelle vereint. Dies ist<br />
eine geologische Seltenheit. Der Weg wird durch Fahrradzeichen und Kissing markiert<br />
und führt auf den Hauptwegen durch ein Waldstück. Mit einem Rechtsschwenk<br />
kommen wir wieder auf <strong>die</strong> Straße. Zum Gut Mergenthau müssen wir an <strong>die</strong>ser Stelle<br />
links abbiegen. Hier finden im Jahr mehrere Veranstaltungen statt und <strong>die</strong> ständige<br />
Ausstellung „Hiasl-Welt“ hat ihr Zuhause. Ein Abstecher lohnt sich auch hier.<br />
Nach einem Pferdehof auf der rechten Seite zweigt der Hiaslweg nach links ab, dem<br />
wir bis Kissing folgen. In Kissing folgen wir der Radausschilderung und dem Zeichen<br />
Hiasl-Weg. Am Ende des Bahngässchens fahren wir nach links und verlassen den<br />
Hiaslweg. Jetzt befinden wir uns auf der Bahnhofstraße. Am Ende biegen wir rechts<br />
ab. Vorbei an der Feuerwehr und einem Autohaus fahren wir auf dem Fahrradweg<br />
entlang der abknickenden Vorfahrtsstraße geradeaus Richtung Bahnhof Kissing.<br />
Kurz vor dem Ort fahren wir nach rechts in <strong>die</strong> Kalkofenstraße. Dieser folgen wir bis<br />
zur Ampelkreuzung, queren <strong>die</strong>se gerade und radeln über den Bahnübergang. (direkt<br />
links führt ein schmaler Wanderpfad zur Kissinger Heide). Auf der linken Seite be-<br />
ginnt ein Fahrradweg, der uns bis zum Weitmannsee bringt.<br />
Direkt vor uns liegt der große Spielplatz, der ideal für eine<br />
Rast mit Kindern ist. Außerdem lädt der Weitmannsee in den<br />
Sommermonaten zum Baden ein. Weiter geht der Weg scharf<br />
NaturFreundehaus<br />
Gründlmoos<br />
nach rechts am Restaurant vorbei, in Richtung DLRG. Dort entweder<br />
in einer Schleife nach rechts und dann wieder links auf<br />
den Lechdamm oder mit Anlauf geradeaus auf den Lechdamm.<br />
Dort wenden wir uns nach links und folgen dem Kiesweg bis<br />
zur Lechstaustufe 23. Die vielbefahrene Straße queren wir an<br />
einem Übergang, der von der Parkfläche nach links versetzt<br />
angeordnet ist. Auf der anderen Straßenseite führt der Weg<br />
geradeaus und dann in einem scharfen Rechtsknick entlang<br />
Assissi-Kapelle<br />
dem Wasserkraftwerk über den Lech und weiter am Fuße der<br />
Lechstaustufe. (Rechter Hand liegt <strong>die</strong> Königsbrunner Heide).<br />
Der offizielle Weg geht geradeaus vom Asphaltfahrradweg<br />
auf einer Schotterstraße weiter und folgt dem Staudammfuß.<br />
Unsere Empfehlung ist das Weiterfahren auf dem Fahrradweg<br />
bis zu einer kleinen Brücke und dann nach links entlang dem<br />
Lochbach. Die Strecke ist schattig und idyllisch. Auch <strong>die</strong> erste<br />
Variante trifft auf <strong>die</strong> Querung des Lochbachs und der Radweg<br />
Ruine Haltenberg<br />
folgt dann auf der rechten Seite dem Lochbach entgegen der<br />
Strömung. An der Lechstaustufe 22 geht <strong>die</strong> Ausschilderung<br />
nach links und folgt einem schmalen Pfad. Die Lechstaustufe<br />
ist hier schon in Sicht. Der Betriebsstraße folgen wir nach<br />
links, <strong>die</strong> uns der Fahrradausschilderung folgend weitgehend<br />
an Prittriching vorbei führt. An einer Kreuzung folgen wir<br />
der Ausschilderung Scheuring und romantische Straße nach<br />
rechts. Vorbei am Schwimmbad führt uns der Weg nach einer<br />
<strong>Naturfreunde</strong>haus<br />
„Oskar – Weinert"<br />
Linkskurve direkt zur Assisikapelle. (Weitere Beschreibung<br />
siehe umseitig).<br />
Bei der Assisi-Kapelle in Pittrichingen rechts abbiegen und nach ca. 500 m wieder links<br />
dem Teerweg folgen (Beschilderung romantische Straße und R 1). Der Teerstraße bis zum<br />
Industriegebiet Scheuring (linke Straßenseite) folgen. Wir durchfahren Felder und Wiesen<br />
und genießen den weit schweifenden Blick über das östliche Lechfeld.<br />
Am Industriegebiet zunächst ca. 300 m weiter geradeaus fahren und dann nach rechts Richtung<br />
Wald in westlicher Richtung abbiegen (zunächst noch Teerstraße). Am Ende der Teerstraße<br />
links abbiegen und Scheuring in südlicher Richtung bis zum Friedhof rechts umfahren. Vor dem<br />
Friedhof befindet sich der Ziegenhof Gebauer. Wer den Abzweig (nicht ausgeschildert) verpasst<br />
hat, kann durch den kleinen Kreisel geradeaus weiterfahren und der Landstraße folgen.<br />
Am Friedhof dann rechts, nach Tennisplatz links und am Waldrand entlang dem befestigten Weg<br />
bis zur Landstraße folgen. Geradeaus auf der Landstraße bis zum „Waldrestaurant Zollhaus“ (zugleich<br />
ab hier wieder Streckenführung romantische Straße/R 1).<br />
Vor dem Waldrestaurant Zollhaus rechts in einen Pfad abbiegen, der Ausschilderung<br />
Oskar-Weinert-Haus und romantische Straße am Lechufer entlang durch <strong>die</strong> geschützten<br />
und besonders ursprünglichen Lechauen bis zur Wegegabelung nach ca. 1,5 km folgen.<br />
Auf <strong>die</strong>sem Teilstück des Lechhöhenweges bilden Moore und Tümpel links und rechts des<br />
Weges wichtige Lebensräume für verschiedene Frosch- und Krötenarten. An den Steilufern<br />
und den Naturflächen finden zahlreiche Kleintiere Unterschlupf und sind ein wichtiges<br />
Brutgebiet unserer Wildvögel. An der Wegegabelung den Wegweisern „Ruine Haltenberg“ /<br />
„NaturFreundehaus“ nach links folgen. An einer Gabelung geht rechts der sehr steile Weg zum<br />
NaturFreundehaus (Fahrräder am Besten dort stehen lassen). Dort sind Familien herzlich willkommen.<br />
Der Biergarten und <strong>die</strong> Spielgeräte laden von April bis Oktober am Wochenende und<br />
an Feiertagen zur Rast ein. Geradeaus kommen wir zur Ruine Burg Haltenberg (1260-1802).<br />
Sie ist hoch am Lechsteilufer gelegen und einzige Burgruine am Lechrain mit begehbarem<br />
Bergfried. Vom Turm bietet sich dem Besucher ein weiter Rundblick über das Lechfeld bis<br />
in <strong>die</strong> Stauden. Von dort geht ein sanft abfallender Weg auch zum NaturFreundehaus. Vom<br />
NaturFreundehaus fahren wir den Weg zurück bis zum Zollhaus und folgen nach links dem<br />
Radfahrweg über <strong>die</strong> Lechbrücke bis nach <strong>Klosterlechfeld</strong> zum Bahnhof. Sehenswert ist dort <strong>die</strong><br />
barocke „Wallfahrtskirche Maria Hilf “ des ehemaligen Franziskanerklosters in <strong>Klosterlechfeld</strong>.<br />
Rückfahrt mit dem Zug zum Bahnhof Friedberg.<br />
1<br />
Ihre Ansprechpartner in der Region:<br />
NaturFreunde Lechhausen NaturFreunde <strong>Klosterlechfeld</strong><br />
Lutz Bastisch<br />
Michael Erhard<br />
Oberer Weg 16 Gotenstr. 6<br />
86316 Stätzling 86836 Untermeitingen<br />
0821/781805 08232/77430<br />
lutz.bastisch@<br />
nfklosterlechfeld@gmx.de<br />
naturfreunde-lechhausen.de<br />
Mit der Förderung des Natur erlebens und der<br />
Erlebbar ma chung der biologischen Vielfalt leisten<br />
<strong>Natura</strong> <strong>Trail</strong>s einen wichtigen Beitrag zur internationalen<br />
Initiative „Count down 2010”, <strong>die</strong> gemäß<br />
der UN-Biodiversitäts kon vention eine deutliche<br />
Reduktion des Verlusts an biologischer Vielfalt<br />
bis 2010 anstrebt. Count down 2010 wird von den<br />
NaturFreunden aktiv unterstützt.<br />
http://www.countdown2010.net
Wanderweg<br />
am Lochbach<br />
<strong>Natura</strong> <strong>Trail</strong>s<br />
Hier wird es interessant!<br />
Kissinger Heide:<br />
Die unter Naturschutz stehende<br />
Halbtrockenrasenfläche bildet, gemeinsam<br />
mit der wenige Kilometer auf der anderen<br />
Lechseite gelegenen Königsbrunner<br />
Heide, der Schießplatzheide und der<br />
Dürrenastheide, den Rest der früher sehr<br />
umfangreichen Rasenflächen im Gebiet des<br />
Lech bei Augsburg. In der Kissinger Heide<br />
finden Naturliebhaber selten gewordene<br />
Pflanzen, vor allem Enzian und Orchideen.<br />
Auch seltene Tierarten finden hier ein<br />
Rück zugsgebiet. Die Exkursionspfade sollten<br />
Naturliebhaber nie verlassen, da sonst <strong>die</strong><br />
selten Pflanzen entlang des Weges zertreten<br />
würden. Lassen Sie sich Zeit und beobachten<br />
<strong>die</strong> vielen Schmetterlingsarten, <strong>die</strong> sich an<br />
den reichlich blühenden Pflanzen laben.<br />
Königsbrunner Heide:<br />
Auf dem Schottergrund des ehemaligen<br />
Flussbereiches des Lechs nehmen<br />
<strong>die</strong> Restflächen nur noch 1% der<br />
Ursprungsgebiete ein. Die Königsbrunner<br />
Heide teilt sich durch ein Nadelwaldgehölz<br />
in zwei Flächen auf: Die westlich gelegene<br />
Hasenheide, eine Glatthaferwiese,<br />
und <strong>die</strong> Königsbrunner Kernheide, eine<br />
Trockenrasenfläche. Botaniker lieben<br />
<strong>die</strong>ses Gebiet wegen der zahlreichen geschützten<br />
Orchideen. Um Flora und Fauna<br />
vor Schäden durch Zertreten und wildes<br />
Pflücken zu schützen, wurde das Wegenetz<br />
deutlich verkleinert. So werden auch <strong>die</strong><br />
Sumpfgladiolen geschützt, von denen <strong>die</strong><br />
Königsbrunner Heide einen der größten<br />
Bestände Europas beherbergt. Mit einem<br />
Beweidungsprojekt werden <strong>die</strong> lichten<br />
Kieferwälder, <strong>die</strong> Lebensraum für zahlreiche<br />
Pflanzen- und Tierarten bilden,<br />
wieder aufgebaut. Ohne Beweidung wächst<br />
ein Mischwald auf, der den empfindlichen Pflanzen das Licht<br />
nimmt und so das Artenreichtum stark einschränkt. Mit der<br />
Ansiedlung von Przewalskipferden und einer Rotwildherde<br />
wird untersucht, ob große Pflanzenfresser vorhandene verbuschte<br />
Wälder wieder ausdünnen können. Das Projekt wird<br />
vom Landschaftspflegeverband Augsburg betreut und von der<br />
Deutschen Bundesstiftung Umwelt unterstützt.<br />
Pflanzen in der Königsbrunner und der Kissinger Heide:<br />
Die prägnantesten Arten sind:<br />
Brandknabenkraut, Buchs-Kreuzblume, Gewöhnliche Küchenschelle,<br />
Großes Zweiblatt, Helm-Knabenkraut, Klebriger<br />
Lein, Kleines Knabenkraut, Knollige Kratzdistel, Kreuz-<br />
Enzian, Kugelblume, Mehlprimel, Rauhaariges Veilchen,<br />
Rosmarin-Seidelbast, Schneeheide, Schwalbenwurz-Enzian,<br />
Silberdistel, Spargelklee, Wiesen-Flockenblume, Wurzarten und<br />
Zweiblättrige Waldhyazinthe.<br />
Tierarten in der Heide:<br />
Die Heide ist ein Para<strong>die</strong>s für Schmetterlinge und Falter. Die<br />
wichtigsten Vertreter sind der Schwalbenschwanz, der Aurorafalter,<br />
das Schachbrett, das Blaukernauge, Wiesen vögelchen,<br />
Mohrenfalter, Zipfelfalter, Bläulinge, Perlmutter falter, der<br />
Admiral, kleiner Fuchs, Sechsfleck-Widderchen, Dickkkopffalter,<br />
Braune Tageule, Hartheu-Spanner, Wein schwärmer. Weitere<br />
Insekten sind der Heidegrashüpfer, <strong>die</strong> Wespenspinne und <strong>die</strong><br />
Krabbenspinne. Auch der europäische Biber ist in den Heiden<br />
zu finden. Er war ursprünglich fast überall in Europa und in<br />
weiten Teilen Asiens heimisch, und wurde durch übermäßige<br />
Jagd und Vernichtung des Lebens raumes fast ausgerottet. Durch<br />
konsequenten Schutz und Auswilderungen hatte der Biber in<br />
den letzten Jahrzehnten ein großes Comeback. Die Spuren seines<br />
Wirkens kann man am Lech insbesondere von Prittriching bis<br />
<strong>Klosterlechfeld</strong> sehen. Bauten und angenagte Bäume bzw.<br />
Baumstumpfe sind zu sehen.<br />
Assisi-Kapelle:<br />
Die ovale Kupferkapelle, eingeweiht im September 2006, wurde<br />
dem Heiligen Franz von Assisi gewidmet und ist wohl eine sehr<br />
beeindruckende Kapelle. Alles in ihr -- Kerzenleuchter, Sitze, der<br />
nierentischförmige Altar mit darüber schwebendem Kreuz -- ist<br />
aus Kupfer. 14 Rundfenster und ein paar kleinere kreisförmige<br />
Öffnungen erhellen den Innenraum. Die Rundfenster sind aus<br />
antikem Glas stellen <strong>die</strong> Kreuzwegstationen dar. Beim betreten<br />
der Kapelle löst ein Mechanismus, leise Musik, z.B. das Ave<br />
Maria aus.<br />
Entstehung der Lechtalheiden<br />
In der Würmeiszeit wurden im Lechfeld aus Flussablagerungen<br />
eine Schotterebene geformt, <strong>die</strong> von den Alpenflüssen Lech und<br />
Wertach und der kleineren<br />
Paar durchflossen wird.<br />
Die Flüsse waren stark verzweigt<br />
und bildeten durch<br />
ihr wanderndes Flussbett<br />
eine breite Landschaft mit<br />
zahlreichen Biotopen und<br />
ausgedehnten Auwäldern.<br />
Der Einfluss des Menschen prägte <strong>die</strong> Landschaft im positiven,<br />
wie negativen Sinn. Über tausende von Jahren wurden <strong>die</strong><br />
Urwälder abgeholzt, Futterwiesen angelegt und der Flusslauf<br />
begradigt. Es bildeten sich, auf Kosten der zahlreichen<br />
Biotope, Heideflächen mit Trockenrasen und Auwälder entlang<br />
der Flüsse. Die ursprüngliche Kulturlandschaft aus vergangenen<br />
Jahrhunderten wurde mit weiterer Intensivierung der<br />
Landwirtschaft immer weiter zurückgedrängt. Der Trockenrasen<br />
wurde durch den Menschen<br />
durch Düngung und intensive<br />
Mahd nochmals verringert.<br />
Es blieben nur noch<br />
kleine Restflächen, <strong>die</strong> heute<br />
etwa 1% der ausgedehnten<br />
Heideflächen betragen.
Pflege- und Naturschutzmaßnahmen<br />
Ohne weiteren Eingriff des<br />
Menschen erobern sich<br />
schnell wachsende Sträucher<br />
und Bäume <strong>die</strong><br />
Heidelandschaft und formen<br />
wieder ein Waldgebiet.<br />
Durch eine regelmäßige<br />
Mahd, <strong>die</strong> auf Blüte- und<br />
Wachstum der Pflanzen abgestimmt<br />
ist, wird der<br />
Artenreichtum erhalten.<br />
Auch aufwachsende Bäume<br />
müssen von Hand entfernt<br />
werden. Mit einem Projekt<br />
wird durch den Einsatz von<br />
Wildpferden und angesiedelten<br />
Hirschen der Versuch<br />
unternommen Bäume mit<br />
Beweidung zu entfernen.<br />
Eine Umwandlung der teilbewaldeten Versuchsgebiete im<br />
Bereich der Königsbrunner Heide würde bei Erfolg <strong>die</strong><br />
Mäharbeit und <strong>die</strong> Baumentfernung erleichtern und <strong>die</strong><br />
Ursprünglichkeit fördern. So interessant und weitgehend einmalig<br />
<strong>die</strong> Heidelandschaft ist, so empfindlich reagiert sie auf<br />
Störungen. Besucher, Beobachter und Naturfotografen sind<br />
oft dazu geneigt, <strong>die</strong> schönsten und seltensten Pflanzen ganz<br />
aus der Nähe zu betrachten.<br />
Mit der Zeit bilden sich zahlreiche<br />
Trampelpfade, <strong>die</strong><br />
auch von unachtsameren<br />
Besuchern begangen werden<br />
und damit <strong>die</strong> empfindlichen<br />
Pflanzen und <strong>die</strong> Brutpflege<br />
der Vögel nachhaltig stört.<br />
Ziel ist es, <strong>die</strong> Wege in den<br />
Bereichen einzuschränken<br />
und <strong>die</strong> Landschaft dauerhaft<br />
zu erhalten.<br />
Mit einem mitgenommenen<br />
Fernglas oder auch durch ein<br />
gutes Zoomobjektiv können<br />
<strong>die</strong> zahlreichen Gewächse,<br />
Insekten und Vögel gut beobachtet<br />
werden.<br />
Bedeutung der Auwälder<br />
und der Auengebiete<br />
Die Flussauen werden vom schwankenden Wasserspiegel<br />
(Hochwasser und Trockenperioden) stark beeinflusst. Je nach<br />
Häufigkeit und Höhe der Überflutungsgebiete halten sich eher<br />
Weichholzarten oder Hartholzarten. Wegen der stark wechselnden<br />
oft kleinräumig unterschiedlichen Biotope zählen<br />
Auwälder zu den artenreichsten und vitalsten Lebensräumen.<br />
Bevorzugt wurden sie bei der Besiedlung, weil mit fruchtbaren<br />
Böden zu rechnen war. Mit der Besiedlung und der Bändigung<br />
des Hochwassers gingen <strong>die</strong> Auwaldgebiete stark zurück. Die<br />
wenigen verbliebenen Auwälder sind streng geschützt. Der Teil<br />
entlang des Lechs lädt zur Beobachtung und zum<br />
Wahrnehmen des Artenreichtums ein.<br />
Die immer wieder vorkommenden Hochwasserereignisse,<br />
<strong>die</strong> durch Starkregen oder schnelle Temperaturanstiege zur<br />
Zeit der Schneeschmelze verursacht werden, erzeugen zusammen<br />
mit den Flussbegradigungen Fließgeschwindigkeiten,<br />
<strong>die</strong> weder vom Ufer, noch von technischen Bauwerken<br />
beherrscht werden können.<br />
Die Folge sind Unterspülungen von Uferbereichen und<br />
Fundamenten, Mitreißen von Bäumen und Zerstörungen an<br />
Brücken, durch den Aufstau von Fließfrachten.<br />
Die Renatu rierung sorgt wieder für eine schlängelnde<br />
Bewegung des Wassers, womit Hochwasser fluten<br />
leichter an Flussufern gebremst und damit langsamer<br />
gemacht werden. Eine ausreichende Ausweichfläche<br />
ohne Befestigung sorgt für neue wichtige Biotope<br />
entlang der Flussläufe und unterstützt <strong>die</strong> weitere<br />
Bildung von Auwäldern.<br />
Die Auwälder bilden außerdem einen Puffer zwi-<br />
schen Landwirtschaft und Fluss. Die direkte Einschwemmung<br />
von Erde durch Erosion und der Eintrag von<br />
Düngemitteln direkt in das Fließ gewässer wird so<br />
weitgehend gedämmt. Der Auwald verträgt zwar <strong>die</strong><br />
Düngung nur in gewissem Maße, sorgt aber damit<br />
für einen intakten Wasserlebensraum.