UnserOberhessen - 100 Jahre OVAG-Gruppe
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JUGEND<br />
Mit der Bereitschaft, sich zu quälen …<br />
Lisa Küllmer ist erfolgreiche Radsportlerin<br />
übrigens eher Muskelkater als vom<br />
Radfahren …“ Doch hat sie sich bereits<br />
die ein oder andere Schramme<br />
zugezogen: „Klar bin ich schon mal<br />
gestürzt. Es blieb aber immer nur<br />
bei Schürfwunden.“ Schlimmer war<br />
da die 25-Kilo-Scheibe, die ihr im<br />
Fitnessstudio auf den Fußzeh fiel.<br />
Diagnose: ein glatter Bruch. „Die<br />
Narbe sieht man noch, aber alles<br />
halb so wild“, meint sie, „denn die<br />
Bereitschaft, sich zu quälen, gehört<br />
zum Radsport dazu, genauso wie<br />
Zielstrebigkeit, Disziplin, Kampfund<br />
Teamgeist.“<br />
Lisa auf der Zielgeraden<br />
Lisa Küllmers Oberschenkel brennen. Trotzdem bündelt<br />
sie alle Kräfte, tritt kräftig in die Pedale – und rollt als<br />
Erste über die Ziellinie. So ähnlich könnte es abgelaufen<br />
sein, als die 17 <strong>Jahre</strong> junge Lisa aus Bad Vilbel-Dortelweil<br />
letztes Jahr Deutsche Meisterin der Junioren in der Einer-<br />
Verfolgung beim Bahnradfahren wurde. „Einer meiner<br />
größten Erfolge“, sagt Lisa, die für die SSG Bensheim<br />
fährt, und nennt noch weitere: Deutsche Meisterin beim<br />
Straßenrennen 2009, Berufung in die Nationalmannschaft<br />
und die Teilnahme an der Juniorinnen-WM auf der<br />
Bahn 2010, bei der ihre Mannschaft in der Dreier-Verfolgung<br />
nur knapp den Sprung aufs Treppchen verpasste.<br />
Eine beeindruckende Laufbahn, dabei kommt sie aus einer<br />
ganz anderen Sportart: „Ich habe Basketball gespielt,<br />
bevor ich vor vier <strong>Jahre</strong>n zum Radsport kam.“ Grund für<br />
den Wechsel auf das Rad waren Vater und jüngerer Bruder,<br />
beide begeisterte Radsportler. Lisas Vater ist dabei<br />
nicht nur Motivator, sondern auch ihr Trainer.<br />
Sport auf solch hohem Niveau ist zeitintensiv. So trainiert<br />
Lisa während der Saison sechs bis sieben Mal pro<br />
Woche mindestens zwei Stunden, im Winter steht Ausgleichstraining<br />
auf dem Plan: „Das bedeutet, dass ich<br />
lange Ausfahrten mache und im Fitnessstudio Krafttraining.<br />
Außerdem gehe ich joggen. Davon bekomme ich<br />
An den Wochenenden ist Lisa zu<br />
Wettkämpfen unterwegs, bereiste<br />
so mit ihrer Bundesliga-Mannschaft<br />
schon ganz Deutschland, außerdem<br />
Italien und die Niederlande.<br />
Mit der Nationalmannschaft war sie<br />
im Frühjahr im Trainingslager auf<br />
Mallorca. Dieses Jahr reist Lisa nach<br />
Moskau, wo sie an der Bahnrad-WM der Junioren teilnimmt.<br />
Auch hat sie Chancen darauf, bei der Straßen-<br />
WM in Kopenhagen dabei zu sein.<br />
Bleibt bei so viel Training überhaupt Zeit, um sich die<br />
Austragungsorte anzuschauen? „Bei einer WM schon.<br />
Dafür wird ein längerer Aufenthalt eingeplant, weil wir<br />
zum Beispiel die Strecken sichten müssen. So fällt der<br />
ein oder andere Tag fürs Sightseeing ab.“ Lisas Ziel bei<br />
der diesjährigen Weltmeisterschaft in Moskau ist eine<br />
Medaille auf der Bahn in der Einer-Verfolgung sowie in<br />
der Mannschafts-Verfolgung – ein durchaus realistisches<br />
Vorhaben, schließlich verfehlten sie und die Mannschaft<br />
bei der letzten WM nur knapp die Medaille. Strebt sie bei<br />
so viel Erfolg nicht auch nach der womöglich größten<br />
sportlichen Auszeichnung – olympischem Gold? „Na ja,<br />
2012 ist noch zu früh, aber bei Olympia 2016 wäre ich<br />
gerne dabei.“ Sport ist für Lisa nicht nur Hobby, sondern<br />
auch beruflich ist sie in der Sparte zu Hause: „Im Moment<br />
mache ich ein Praktikum beim Landessportbund in der<br />
Abteilung des Hessischen Radfahrerverbandes. Kürzlich<br />
habe ich bei der Polizei einen Aufnahmetest für deren<br />
Sportförderprogramm abgelegt.“ Doch egal, wie dieser<br />
Test ausgeht – die besten Voraussetzungen für die Weltmeisterschaft<br />
hat Lisa.<br />
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