UnserOberhessen - 100 Jahre OVAG-Gruppe
UnserOberhessen - 100 Jahre OVAG-Gruppe
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<strong>UnserOberhessen</strong><br />
Das Kundenmagazin der <strong>OVAG</strong>-<strong>Gruppe</strong><br />
2 2011<br />
87. Jahrgang<br />
> Abgetaucht<br />
Delphin Butzbach<br />
> Spatenstich<br />
Biogasanlage Wölfersheim<br />
Wir für Oberhessen.<br />
www.ovag.de
INHALT<br />
2<br />
IMPRESSUM<br />
> 3 Delphin Butzbach<br />
> 6 ovag Energie AG<br />
Photovoltaik<br />
Stromsparen<br />
„Energiewende“<br />
> 12 Stefan Rautenberg<br />
> 14 Biogasanlage<br />
> 16 Hof Graß<br />
Archäologische Funde<br />
> 18 VGO<br />
Neuer Service in Nidda<br />
> 19 Oberhessen:<br />
Grünberg<br />
> 22 Serie (IV)<br />
Wasserkreislauf<br />
> 24 Teenergy:<br />
Lisa Küllmer<br />
> 25 Teenergy:<br />
Safari-Park<br />
> 26 Aktionen<br />
> 27 Shop<br />
> Herausgeber<br />
ovag Energie AG<br />
Telefon: 06031 82-1113<br />
Telefax: 06031 82-1421<br />
E-Mail: platzdasch@ovag.de<br />
> Redaktion:<br />
Andreas Matlé (verantw.), Britta<br />
Adolph, Sina Diehlmann, Jennifer<br />
Heller, Anne Naumann, Monika<br />
Platzdasch, Silke Rodemerk<br />
> Layout:<br />
Mario Berk<br />
> Bilder:<br />
<strong>OVAG</strong>-Archiv, Dieter Dollinger,<br />
Heinz-Guenter Hamich<br />
> Titelbild:<br />
Hamich, Taucher aus Butzbach<br />
> Unser Oberhessen<br />
erscheint vierteljährlich<br />
Auflage: 207.000<br />
Druck: Wetterauer Druckerei<br />
Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser,<br />
Nicht mehr lange, und unsere Unternehmensgruppe<br />
darf ihr <strong>100</strong>-jähriges<br />
Bestehen feiern. Gleich einem<br />
roten Faden ziehen sich durch die<br />
vielen bewegten Jahrzehnte Zuverlässigkeit<br />
und Qualifikation der<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Außerdem die Bereitschaft und das<br />
Vermögen, „modern“, in dem Sinne<br />
zu sein, dass stets die Chance ergriffen<br />
wurde, um das Unternehmen<br />
technisch und wirtschaftlich voranzubringen.<br />
Um unseren Anteilseignern<br />
– mithin den Menschen<br />
in Oberhessen – den Fortschritt zu<br />
bringen, der auch in den Metropolen<br />
unseres Landes Standard war und<br />
ist. Ohne je die Bodenhaftung zu<br />
verlieren, ohne je Vabanque zu spielen.<br />
Ganz im Gegenteil: Seit vielen<br />
<strong>Jahre</strong>n können sich die Eigentümer-<br />
Landkreise auf eine kontinuierliche<br />
Finanzierung des Nahverkehrs sowie<br />
auf Gewinnausschüttungen zur Entlastung<br />
der Landkreise bei der Bewältigung<br />
ihrer Aufgaben verlassen.<br />
Nicht ohne Motiv – wahrscheinlich<br />
aus den eben skizzierten Gründen –<br />
halten uns sehr viele Menschen,<br />
viele Kommunen und Geschäftspartner<br />
seit langem die Treue. Ein<br />
Verhalten, das in diesen Zeiten nicht<br />
mehr unbedingt selbstverständlich<br />
ist. Das wir darum umso mehr zu<br />
schätzen wissen.<br />
Nicht selten hat sich der Konzern als<br />
Vorreiter von Trends und Entwicklungen<br />
hervorgetan. Bei der Errichtung<br />
des ersten hessischen Windenergieparks<br />
1990 in Hartmannshain, um<br />
nur ein Beispiel zu nennen. Über unser<br />
kontinuierliches Streben, bei Entwicklungen<br />
„am Ball zu bleiben“, können<br />
sie einiges in dieser Ausgabe lesen.<br />
Außerdem über Dienstleistungen,<br />
die für die Verbraucher selbstverständlich<br />
sind. So selbstverständlich,<br />
dass erst ein Ausfall oder mindere<br />
Qualität auffallen würden. Womit in<br />
unserem Hause nicht zu rechnen ist.<br />
Wie etwa bei unserer Sparte „Wasser“.<br />
Einiges dazu in einem weiteren<br />
Bericht auf den folgenden Seiten.<br />
Ebenso gehen wir auf eine der vielen<br />
Facetten unseres kulturellen<br />
Engagements ein, das auf den ersten<br />
Blick nur wenig mit unserem<br />
Kerngeschäft zu tun hat, dafür einer<br />
gesellschaftlichen Verpflichtung<br />
gegenüber der Region Oberhessen<br />
geschuldet ist: In diesem Fall der<br />
Restaurierung unseres Hof Graß, bei<br />
der nicht erwartete, wertvolle archäologische<br />
Funde ans Tageslicht gekommen<br />
sind.<br />
Wieder einmal können wir unter<br />
Beweis stellen: Die <strong>OVAG</strong>-<strong>Gruppe</strong><br />
verkörpert mehr als die verlässliche<br />
und anspruchsvolle Erfüllung ihres<br />
eigentlichen Versorgungsauftrages.<br />
Elektrischer Strom, Trinkwasser,<br />
Wärme in Schulgebäuden, die Organisation<br />
des Öffentlichen Personennahverkehrs,<br />
Kundenservice, faire<br />
Preise – das alles birgt allein schon<br />
ein beachtliches Quantum an Lebensqualität.<br />
Darüber hinaus das<br />
vitale „Plus“ an Förderung von Jugend,<br />
Natur und Kultur. Getreu unserem<br />
Slogan „Wir für Oberhessen“.<br />
Der Sommer kann kommen. Ihnen<br />
allen schöne Sonnentage und eine<br />
erholsame Sommerfrische.<br />
Herzlichst<br />
Ihr<br />
Rolf Gnadl<br />
Vorstand der <strong>OVAG</strong>
MENSCHEN & ORTE<br />
Kopfunter: Eins werden mit dem Wasser<br />
Delphin Butzbach lockt mit dem Erwerb<br />
von Tauchscheinen und attraktiven Fahrten<br />
„Vor allem reizt die Schwerelosigkeit“, blickt Ausbildungsleiter<br />
Carsten Schneider in die Ferne als stünde er<br />
gerade auf einem Boot und bereite sich auf den Sprung<br />
in die Tiefe vor. „Man kann abschalten, vergisst alles um<br />
sich herum, Stress und Hektik sind wie weggeblasen“,<br />
schwärmt der 37-Jährige. Mit dem Tauchen habe er sich<br />
einen Kindheitstraum erfüllt. „Ich saß damals mit großen<br />
Augen vor dem Fernseher, wenn es Filme gab, die irgendwie<br />
mit dem Tauchen zu tun hatten. Und ich sagte<br />
mir: Irgendwann wirst du den Mut aufbringen, das auch<br />
zu wagen.“<br />
Vor elf <strong>Jahre</strong>n war es soweit, Schneider begann sich seinen<br />
Traum zu erfüllen, trat dem Tauchsportverein Delphin<br />
Butzbach bei, nachden er bereits Rettungsschwimmer<br />
und Taucher bei der DLRG war. Elf <strong>Jahre</strong> später und eine<br />
Modellfigur weiter, hat er es mittlerweile auf an die 700<br />
Tauchgänge gebracht. Das Beeindruckendste bislang:<br />
Im Mittelmeer um ein Wrack herum zu tauchen. „Vor<br />
Zypern sah ich das bislang gewaltigste: ein 180 Meter<br />
langes und 20 Meter hohes Fährschiff.“ Neben einem<br />
Hauch von Abenteuer liege der besondere Antrieb beim<br />
eingehenden Begutachten eines derart gewaltigen<br />
Wracks. „Es ist möglich, verschiedene Tauchtiefen darüber<br />
und drum herum auszuprobieren.“ Versucht da nicht<br />
einen Moment der Gedanke, einen Schatz zu heben? Ein<br />
Lächeln huscht über das Gesicht von Carsten Schneider,<br />
aber im gleichen Moment winkt er ab. „Da waren schon<br />
so viele drin, die genau diesen Zweck verfolgten. Und sei<br />
es, sich bloß irgendein Stück vom Rumpf abzureißen, um<br />
ein Souvenir mit nach Hause zu bringen.“ Ein richtiger<br />
Taucher, wirft der Vorsitzende der Delphine, Karl-Heinz<br />
Preuß (50), ein, tauche wie ein Schatten: „Wenn dein<br />
Schatten weg ist, ist dort alles so wie vor deiner Ankunft.“<br />
Die Butzbacher Delphine vor der kroatischen Insel Cres<br />
3
MENSCHEN & ORTE<br />
Panik vermeiden<br />
Bevor ein Taucher sich zu einem Wrack herab tasten kann,<br />
ist es allerdings ein weiter Weg. Laut den Statuten des<br />
Verbandes Deutscher Sporttaucher (VDST) ist eine Ausbildung<br />
ab acht <strong>Jahre</strong>n möglich, beim Verein in Butzbach<br />
lässt man Jung-Delphine erst ab zehn <strong>Jahre</strong>n zu Wasser.<br />
„Das ist für das ein oder andere Kind doch psychisch<br />
recht anspruchsvoll, wenn es plötzlich Wasser über dem<br />
Kopf hat“, gibt Karl-Heinz Preuß zu bedenken. Also gilt<br />
es, die Kinder Schritt für Schritt behutsam erst einmal im<br />
flachen Wasser an die Umstände zu gewöhnen. Ist eine<br />
gewisse Ausdauer vorhanden, folgt das Flossenschwimmen,<br />
schließlich das Schnorcheln. „Irgendwann lernen<br />
die Kinder, wie sie unter der Oberfläche das Wasser aus<br />
der Maske bekommen, wenn es dort einmal eingedrungen<br />
ist oder wie sie es aus dem Schnorchel blasen können,<br />
ohne in Panik zu geraten.“ Kein Problem bei derart<br />
guten und motivierenden Trainern. Deren zwölf sind derzeit<br />
bei Delphin im Einsatz, darunter sogar sieben Tauchlehrer.<br />
Wobei in der Regel die Maxime gilt: Pro Tauchschüler<br />
ein Betreuer.<br />
Den Tauchurlaub genießen zu können<br />
Gegründet wurde Delphin Butzbach 1987. „Zwischen Gießen<br />
und Bad Nauheim gab es sozusagen einen weißen<br />
Fleck, was das Tauchen betrifft“, erinnert Karl-Heinz Preuß,<br />
der einst in Gießen im Rahmen des Hochschulsports mit<br />
dem Tauchen begann. 140 Mitglieder sind eingetragen,<br />
wovon ein Drittel regelmäßig am Training teilnimmt. „Einige<br />
erwerben nur ihre Tauchscheine, viele bleiben ständig<br />
dabei“, sagt Carsten Schneider. Kein Wunder, hat der Club<br />
doch neben dem reinen Training einiges zu bieten. Neben<br />
den Übungen im Hallen- und Freibad von Butzbach regelmäßig<br />
Fahrten zu Seen wie in Dietz bei Limburg und bei<br />
Herborn. „In der Regel geht es dort hin, wenn es warm wird.<br />
Einige jedoch tauchen das ganze Jahr über.“ Darüber hinaus<br />
locken Sommerfahrten von Holland über Österreich<br />
bis hin nach Südfrankreich und Kroatien. „Unser Ziel ist, die<br />
Ausbildung hier vor Ort so zu gestalten, dass die Leute ihren<br />
Tauchurlaub genießen können“, sagt Schneider. Wobei<br />
er zugleich ausdrückt, dass es erstens keine Wettkämpfe<br />
gibt („Der reine Spaß an der Freud“) und zweitens Tauchen<br />
bis ins hohe Alter möglich ist. „Unser ältestes aktives Mitglied<br />
ist 63 <strong>Jahre</strong>. Und der Mann ist topfit.“<br />
Für eine akzeptable Ausrüstung muss der Taucher zwischen<br />
1.500 und 2.000 Euro anlegen, wobei nach oben die Grenze<br />
natürlich offen ist. Den Anfängern stellt Delphin Butzbach<br />
die Ausrüstung erst einmal kostenfrei zur Verfügung. Dazu<br />
zählen die Weste, also das Tarnierjackett, das Tauchgerät,<br />
also die Flaschen mit der Atemluft, den Lungenautomaten,<br />
der dem Taucher die benötigte Atemluft entsprechend<br />
dem Bedarf in der jeweiligen Tauchtiefe liefert.<br />
Diese Tiefe allein schon mag dem Unbedarften Ehrfurcht<br />
einflößen, wenn nicht gar Unbehagen, was wiederum in<br />
die Frage nach der Gefährlichkeit dieses Sports mündet.<br />
„Nicht gefährlicher als der Straßenverkehr“, ist Karl-Heinz<br />
Preuß überzeugt. „In all den <strong>Jahre</strong>n hatten wir keinen<br />
einzigen Unfall.“ Möglicherweise allein deshalb, weil die<br />
Verantwortlichen Sicherheit großschreiben. So steht am<br />
Anfang die vorgeschriebene Tauglichkeitsuntersuchung.<br />
Beim Tauchgang sollte für alle Eventualitäten stets ein<br />
Partner an der Seite sein. Schließlich ist der Lungenautomat<br />
in zweifacher Ausfertigung am Mann oder der Frau<br />
für den Fall eines Defekts.<br />
„Passieren Unfälle“, beschreibt Carsten Schneider den Gefahrenmoment,<br />
„liegt es meist am Menschen. Wenn er zu<br />
tief oder zu lange taucht.“ Werden Regeln nicht beachtet,<br />
sind unter den erhöhten Druckverhältnissen und durch<br />
die Druckveränderungen auch gesundheitliche Schäden<br />
möglich. Die Tauchausbildung leitet zum sicheren Tauchen<br />
an.<br />
Trainingsvorbereitung: Carsten Schneider und Karl-Heinz Preuß<br />
Schwerelos im Schwimmbecken<br />
4
MENSCHEN & ORTE<br />
Delphin Butzbach<br />
Tauchsportverein<br />
Delphin Butzbach e.V.<br />
Taunusstraße 17 (Hinterhaus)<br />
35510 Butzbach<br />
Wir verlosen<br />
Schnuppertauchkurse<br />
Gut ausgerüstet für die Tiefe<br />
Seit drei <strong>Jahre</strong>n unterrichtet Delphin<br />
Butzbach eine Spielart des Tauchens,<br />
die sich, so Karl-Heinz Preuß, einer<br />
wachsenden Beliebtheit erfreut – das<br />
Apnoetauchen, das Tauchen mit eigener<br />
Atemluft. Eine Faszination, die<br />
von einem Film wie „Im Rausch der<br />
Tiefe“ von Luc Besson ausgelöst sein<br />
dürfte, aber ebenso von fabulösen<br />
Weltrekorden. Derzeit etwa steht die<br />
Tiefenbestmarke des Österreichers<br />
Herbert Nitsch bei 214 Metern, jene<br />
für das Zeittauchen des Franzosen<br />
Stéphane Mifsud bei 11:35 Minuten.<br />
Nur mit der eigenen Luft<br />
Sind das Verrückte, die, zumindest<br />
vermeintlich, spektakulär mit ihrem<br />
Leben spielen? „Ist Reinhold Messner<br />
verrückt wenn er acht Achttausender<br />
besteigt?“, fragt Volkmar Körner (47)<br />
achselzuckend zurück, während er<br />
sich aus dem Becken des Butzbacher<br />
Bades stemmt. „Das müssen diese<br />
Leute selbst wissen, was sie sich zumuten.<br />
Mit dem, was wir hier machen,<br />
hat es kaum etwas zu tun.“<br />
Körner ist bei Delphin Butzbach Spezialist<br />
für Apnoe, das er seit 2004 ausübt.<br />
Er bringt es auf 32 Meter, hält es<br />
unter Wasser bis zu dreieinhalb Minuten<br />
aus. „Natürlich“, räumt er dann<br />
doch ein, „juckt es einen, die Grenzen<br />
immer ein wenig hinauszuschieben.<br />
Also viereinhalb Minuten würde ich<br />
schon schaffen … aber die Vernunft<br />
muss die Oberhand behalten.“ Kurzum:<br />
Rekordhascherei ist hier nicht angesagt.<br />
Und wer im offenen Gewässer<br />
sich im Apnoe versucht, taucht<br />
an einer Leine, die wiederum zu einer<br />
Boje an der Wasseroberfläche führt,<br />
auf und ab. „Beim Aufsteigen gibt<br />
man dem Partner oben ein Zeichen,<br />
etwa durch den Zug an der Leine. Der<br />
taucht einem dann entgegen.“ Weil<br />
nämlich die letzten Meter auf dem<br />
Weg zurück die kritischsten sind.<br />
Wenn also das Streben nach Rekorden<br />
nicht die Absicht dieses Breitensports<br />
ist, was dann? „Die ungeheure<br />
Leichtigkeit, die Schwerelosigkeit.“<br />
Die Antwort klingt vertraut. Volkmar<br />
Körner setzt nach. „Ja, aber im Gegensatz<br />
zum Gerätetauchen kommt<br />
man viel näher an Fische heran, weil<br />
die durch das Blubbern des Atemgeräts<br />
schnell verscheucht werden.<br />
Außerdem ist das eine Art, einmal in<br />
sich hineinzuhören.“ Wozu Dehn- und<br />
Atemübungen als Vorbereitungen<br />
dienen, genauso wie Entspannungstraining<br />
und Meditation. „Mit einfachen<br />
Mitteln mehr zu erleben – das<br />
hat doch etwas.“ Eins werden mit<br />
dem Wasser auf diese ursprüngliche<br />
Art und Weise – da kommt Lust auf,<br />
es einmal mit den Butzbacher Delphinen<br />
zu versuchen …<br />
> Wer es versuchen möchte,<br />
kann sich an der Aktion von<br />
Unser Oberhessen beteiligen.<br />
Wir verlosen zwei einstündige<br />
Schnuppertauchkurse für jeweils<br />
acht Personen im Butzbacher<br />
Hallenbad am Montag,<br />
29. August, 19.30 Uhr, für<br />
Schwimmer ab zehn <strong>Jahre</strong>n.<br />
Erforderlich ist lediglich Badebekleidung.<br />
Ausgeschlossen sind<br />
Personen mit Herzkreislauf- oder<br />
Lungenerkrankungen oder solche,<br />
die kürzlich eine Operation<br />
vornehmen lassen mussten.<br />
Wer gewinnen möchte, sendet<br />
eine Postkarte, ein Fax oder E-Mail<br />
mit Anschrift und Alter an:<br />
> Stichwort Tauchen<br />
ovag Energie AG<br />
Monika Platzdasch<br />
Hanauer Straße 9-13<br />
61169 Friedberg<br />
Fax 06031 82-1421 oder<br />
E-Mail platzdasch@ovag.de<br />
> Einsendeschluss: 1. August<br />
> Weitere Informationen<br />
zu dem Kursangebot unter<br />
www.delphin-butzbach.de<br />
oder 0175 2402604<br />
5
ovag Energie AG<br />
Ein „Rundum-Paket“ für Sonnenenergie-Ernte<br />
Die ovag Energie AG realisiert immer mehr Photovoltaik-Projekte<br />
Singberg Sporthalle Wölfersheim, Fläche: 1.060 m², <strong>Jahre</strong>sertrag: 88.110 kWh, Installierte Leistung: 99 kWp<br />
Über 350.000 Kilowattstunden pro Jahr „Stromernte“<br />
für rund <strong>100</strong> durchschnittliche Haushalte, das ist die Bilanz<br />
der neuen Solaranlagen, die die ovag Energie AG<br />
2010 selbst in Betrieb genommen hat. Nicht erst seit<br />
kurzem spielt umweltschonende Stromerzeugung bei<br />
dem regionalen Energieversorger eine Rolle, das zeigen<br />
unter anderem die vielen Solarprojekte, die durch<br />
das Unternehmen auf öffentlichen Gebäuden entstanden<br />
sind. 2010 waren es allein sechs große Anlagen im<br />
Wetteraukreis und im Vogelsbergkreis, die in Betrieb<br />
gegangen sind, alle von der ovag Energie AG installiert<br />
und betrieben.<br />
Die leistungsstärkste Anlage befindet sich auf der Singberghalle<br />
in Wölfersheim: Sie umfasst auf einer Fläche<br />
von 1.060 m² über 1.300 Module mit einer installierten<br />
Spitzenleistung von 99 Kilowatt-Peak (kWp) und liefert<br />
mit einem Ertrag von ca. 88.000 kWh jährlich so viel<br />
Strom wie etwa 25 Haushalte benötigen. Die anderen<br />
Anlagen befinden sich in Wölfersheim-Wohnbach (ca.<br />
650 m², 78,1 kWp, <strong>Jahre</strong>sertrag ca. 72.240 kWh), auf der<br />
Sporthalle der Oberwaldschule Grebenhain ( ca. 1.110 m²,<br />
94,5 kWp, <strong>Jahre</strong>sertrag ca. 87.400 kWh), auf dem neuen<br />
Umspannwerk in Bad Vilbel (ca. 300 m², 30,6 kWp, <strong>Jahre</strong>sertrag<br />
ca. 28.150 kWh), auf der Sporthalle Lautertal/<br />
Engelrod (ca. 225 m², 26,1 kWp, <strong>Jahre</strong>sertrag ca. 23.470<br />
kWh) und auf der Sporthalle Schwalmtal/Brauerschwend<br />
(ca. 470 m², 60 kWp, <strong>Jahre</strong>sertrag ca. 52.130 kWh).<br />
Ihre ersten größeren mit Sonnenenergie betriebenen<br />
Anlagen installierte die ovag Energie AG allerdings<br />
schon 2009 in Lauterbach. Durch diese insgesamt acht<br />
Photovoltaik-Anlagen werden jetzt jährlich bis zu 542<br />
Tonnen CO 2<br />
-Emissionen vermieden. Hinzu kommen<br />
etwa 30 kleinere Anlagen, die das Unternehmen bereits<br />
seit dem Jahr 2000 auf öffentlichen Gebäuden im Wetteraukreis<br />
installiert hat. Aufgabe der ovag Energie AG<br />
ist nicht nur die Installation, sondern auch die vorhergehende<br />
Planung, deren Finanzierung, der spätere Betrieb<br />
sowie die Instandhaltung. Mit diesem Rundum-Paket<br />
wird ein wichtiger Beitrag zum Thema Klimaschutz<br />
geleistet, dem noch viele weitere folgen sollen. Und der<br />
Anteil erneuerbarer Energien am Strommix in Deutschland<br />
klettert so immer weiter in die Höhe …<br />
6
ovag Energie AG<br />
Reinfall mit „billig“<br />
Haustürgeschäfte und fingierte Preisrätsel<br />
„Nepper, Schlepper, Bauernfänger“ hieß früher eine<br />
populäre Fernsehsendung, in der Eduard Zimmermann<br />
fiesen Betrügern auf die Schliche kam und vor deren<br />
Machenschaften warnte. Gut möglich, dass sich in<br />
jüngster Vergangenheit auch Stromkunden zumindest<br />
geneppt gefühlt haben.<br />
So etwa bundesweit Tausende von Menschen, die einem<br />
„Billiganbieter“ wie der Firma TelDaFax vertrauten und<br />
nicht selten ihre Stromrechnung bereits im Voraus, in der<br />
Regel sogar für mindestens ein Jahr bezahlten. Das dicke<br />
Ende kam, als nach und nach viele Stromnetzbetreiber<br />
– so im April auch die ovag Netz AG – ihre Verträge mit<br />
TelDaFax kündigten. Grund: Das Unternehmen kam zum<br />
wiederholten Mal seinen Zahlungsverpflichtungen nicht<br />
mehr nach. Nämlich die anteiligen Kosten für die Durchleitung<br />
des an die Kunden gelieferten Stroms durch die<br />
Netze der örtlichen Stromnetzbetreiber zu zahlen. Somit<br />
hat TelDaFax von seinen Kunden Stromkosten im Voraus<br />
vereinnahmt, ohne den bereits erhaltenen Anteil für die<br />
Netznutzung an die Netzbetreiber weiterzugeben. Die<br />
Folge war nun die Verweigerung des Netzzugangs für<br />
diesen Stromanbieter. Um ausbleibenden Strom mussten<br />
die betroffenen Kunden zwar nicht bangen – die Ersatzlieferung<br />
übernahmen die lokalen Grundversorger,<br />
wie im vorliegenden Fall die ovag Energie AG – aber<br />
ob die Stromkunden, die in Vorkasse getreten sind, von<br />
TelDaFax ihr Geld zurück erhalten werden, steht in den<br />
Sternen.<br />
Schon lange warnen Verbraucherschutzverbände davor,<br />
den Strom, der erst in Zukunft verbraucht wird, bereits<br />
mit Vertragsabschluss im Voraus zu bezahlen. Auch bei<br />
versprochenen Boni-Zahlungen empfiehlt es sich, einen<br />
genauen Blick auf das Kleingedruckte zu werfen.<br />
„Vor einem Wechsel des Versorgers sollte sich der Kunde<br />
zunächst im Detail beraten lassen“, empfiehlt Holger<br />
Ruppel, Vertriebsleiter der ovag Energie AG. Eine qualifizierte<br />
Beratung ist bei dem kommunalen Versorger in<br />
Friedberg im Dienstleistungszentrum Wetterau sogar<br />
von Angesicht zu Angesicht möglich – oder telefonisch<br />
unter der kostenfreien Servicenummer 0800 0123535.<br />
Dies empfiehlt sich besonders für Kunden, die vom Ausfall<br />
von TelDaFax betroffen sind.<br />
In letzter Zeit häufen sich auch wieder die Fälle von unseriösen<br />
Haustürgeschäften. Dabei stellen sich die Personen<br />
als Vertreter von namhaften, bundesweit agieren-<br />
den Versorgungsunternehmen vor und versuchen, ein<br />
Gefühl der Sicherheit und Seriosität zu erzeugen, indem<br />
behauptet wird, man arbeite mit der <strong>OVAG</strong> vor Ort zusammen.<br />
Deshalb könne der Kunde ja auch gleich mit<br />
diesem von ihnen vertretenen Unternehmen einen Vertrag<br />
abschließen und einen Zwischenhändler einsparen.<br />
Die ovag Energie AG prüft in solchen Fällen rechtliche<br />
Schritte gegen diese unredliche Praktik und geht konsequent<br />
dagegen vor. Nichtsdestotrotz müsste sich eigentlich<br />
herumgesprochen haben, dass es mehr als zweifelhaft<br />
ist, Vereinbarungen von einer derartigen Tragweite<br />
zwischen Tür und Angel abzuschließen.<br />
Schließlich erreichen die <strong>OVAG</strong> immer wieder Anrufe<br />
von empörten Kunden, die von einem ausgemachten<br />
Nepp bei Preisrätseln berichten. In allen bekannten Fällen<br />
lautet das Lösungswort bei diesem vermeintlichen<br />
Wettbewerb „Strom“ – was viele Menschen offenbar automatisch<br />
mit der <strong>OVAG</strong> in Verbindung bringen. Deshalb<br />
sei noch einmal festgestellt: Die <strong>OVAG</strong> schreibt jährlich<br />
nur ihr Weihnachtspreisrätsel aus, veröffentlicht Gewinnspiele<br />
ausschließlich in Unser Oberhessen … kein Kunde<br />
muss teure Rufnummern wählen, seinem Gewinn nachlaufen<br />
oder gar noch Geld bezahlen, um in den Genuss<br />
des Preises zu kommen.<br />
Gleich ob bei den Stromtarifen zu fairen Preisen oder bei<br />
ihrem Engagement über den eigentlichen Versorgungsauftrag<br />
hinaus: Die <strong>OVAG</strong>-<strong>Gruppe</strong> gibt stets ihr Bestes –<br />
kompetent und seriös.<br />
7
SERVICE<br />
Ablesetermine<br />
Stromzähler<br />
> September 2011: Feldatal,<br />
Freiensteinau, Grebenhain,<br />
Herbstein, Lautertal, Mücke,<br />
Schotten und Ulrichstein.<br />
Keine Chance für<br />
Energiefresser!<br />
Verbrauch<br />
BACH & HIRTH<br />
Nicht betroffen sind Zähler von<br />
Kunden, die Sammelrechnungen<br />
erhalten beziehungsweise nach<br />
einem Heiztarif abgerechnet<br />
werden.<br />
> Die ovag Netz AG bittet die<br />
Hausbesitzer, den Ablesern<br />
ungehinderten Zugang zu den<br />
Zählern zu ermöglichen. Alle Mitarbeiter/innen<br />
der <strong>OVAG</strong> können<br />
sich ausweisen.<br />
Wenn Kunden während dieses<br />
Zeitraums nicht anzutreffen<br />
sind, sollten sie ihre Stromzähler<br />
selbst ablesen. Die Mitteilung des<br />
Zählerstandes kann telefonisch<br />
unter Angabe der Zählernummer<br />
erfolgen. Ist eine Ablesekarte hinterlegt,<br />
kann die Karte portofrei<br />
zugesandt werden.<br />
<strong>OVAG</strong> Servicecenter<br />
0800 0123535<br />
(kostenfrei)<br />
zu erreichen:<br />
Mo – Fr, 8 – 18 Uhr<br />
Fax 06031 82-1547<br />
E-Mail servicecenter@ovag.de<br />
ovag Energie AG<br />
Hanauer Straße 9-13<br />
61169 Friedberg<br />
<strong>OVAG</strong> Störfall-Nummer<br />
06031 82-0<br />
Die Energieberater der ovag Energie AG:<br />
Michael Bach und Stefan Hirth<br />
In unserem täglichen Leben haben<br />
wir es uns bequem gemacht.<br />
Ein Knopfdruck genügt und der<br />
Fernseher, der Computer, die Kaffeemaschine<br />
und viele andere Geräte<br />
stehen uns zu Diensten. Doch: Sind<br />
wir uns auch bewusst, wie viel uns<br />
dieser selbstverständliche Komfort<br />
kostet? In vielen Fällen sicherlich<br />
nicht. Es gibt genug Möglichkeiten,<br />
Energie zu sparen.<br />
Energiefressern auf der Spur<br />
Energiefresser gibt es deren viele.<br />
Doch welche sind die ärgsten?<br />
Strommessgeräte helfen bei der<br />
wichtigen Frage, ob es der in die<br />
<strong>Jahre</strong> gekommene Kühlschrank ist<br />
oder ein anderes elektronisches Gerät,<br />
bei dem sich der Austausch allein<br />
aus Energiespargründen lohnen<br />
würde. Strommessgeräte kommen<br />
den Energiefressern und Energieverschwendern<br />
schnell auf die Spur.<br />
Man schaltet sie ohne großen Aufwand<br />
zwischen Stromverbraucher<br />
(sprich Gerät) und Steckdose. So erfassen<br />
die Messgeräte den Stromverbrauch<br />
des entsprechenden Geräts.<br />
Die ovag Energie AG verleiht Strommessgeräte<br />
kostenfrei an ihre Kunden.<br />
Informationen erhalten Sie<br />
bei Michael Bach (Telefon 06031<br />
82-1259) und Stefan Hirth (Telefon<br />
06031 82-1308) oder im Dienstleistungszentrum<br />
des Wetteraukreises<br />
(Friedberg, Europaplatz).<br />
Beim Kauf sollte sich der Verbraucher<br />
kritisch fragen, welche Gerätegröße<br />
überhaupt nötig ist und wie<br />
effizient das einzelne Elektrogerät<br />
die Energie nutzt. Ein Blick auf das<br />
Typenschild genügt häufig. Besser<br />
ist natürlich, das Energielabel zu<br />
Rate zu ziehen und mindestens ein<br />
Gerät der Effizienzklasse A, A+ oder<br />
besser zu kaufen.<br />
Nähere Informationen hierzu unter:<br />
www.stromeffizienz.de oder bei der<br />
oberhessischeENERGIEAGENTUR,<br />
Telefon 06031 685313.<br />
Ausschalten<br />
Dass Elektrogeräte beim Einsatz<br />
Strom verbrauchen, ist selbstverständlich.<br />
Doch auch nach dem Ausschalten<br />
wird meist im Stand-by-Betrieb<br />
noch Strom verbraucht – auch<br />
wenn der Netzschalter auf ,,Aus“<br />
steht. Erst nach der Trennung vom<br />
Netz verbrauchen die Geräte tatsächlich<br />
keinen Strom mehr. Sicher<br />
und preisgünstig ist in jedem Fall<br />
eine Steckerleiste mit Kippschalter.<br />
Eine Master-Slave-Steckdosenleiste<br />
(wie sie in unserem Shop auf Seite 27<br />
erhältlich ist) bietet den Vorteil, dass<br />
nach dem Ausschalten des Haupt-<br />
Gerätes in der Master-Steckdose alle<br />
zusätzlich in den Slave-Steckdosen<br />
angeschlossenen Geräte automatisch<br />
ausgeschaltet werden. Schaltet<br />
man also zum Beispiel den Computer<br />
in der Master-Steckdose aus, werden<br />
auch automatisch Monitor und<br />
Drucker in den Slave-Steckdosen<br />
nicht mehr mit Strom versorgt.<br />
> Fragen? Die Energieexperten der ovag<br />
Energie AG, Michael Bach (06031 82-1259),<br />
Stefan Hirth (06031 82-1308) und Michael<br />
Vaupel (06031 82-1161) stehen für Antworten<br />
zur Verfügung.<br />
8
oberhessischeENERGIEAGENTUR<br />
Weniger Heizkosten – mehr Wohnkomfort<br />
Der richtige Zeitpunkt für Dämmung<br />
Die Dämmung an der Außenfassade ...<br />
... wird mit Dämmwolle unterfüttert<br />
Eine gute Wärmedämmung der Gebäudehülle ist besonders<br />
wirkungsvoll zur Senkung des Verbrauchs von<br />
Heizenergie. Durch nachträgliche Dämmung reduzieren<br />
sich nicht nur die Heizkosten, auch vermindert sie unnötige<br />
Schadstoffemissionen und schützt somit die Umwelt.<br />
Wärmedämmung trägt maßgeblich zum Werterhalt der<br />
Immobilie bei und steigert nebenbei den Wohnkomfort.<br />
Doch wann ist der richtige Zeitpunkt für eine nachträgliche<br />
Dämmung? Welches sind die optimalen Dämmstoffstärken?<br />
Und wie hoch sind die Kosten für sinnvolles<br />
Energiesparen? Diese und weitere Fragen zum Thema<br />
beantworten Birgit Stingl und Stefan Swiderek von der<br />
oberhessischeENERGIEAGENTUR (oEA), einem Unternehmen<br />
der <strong>OVAG</strong>-<strong>Gruppe</strong>. Um das individuelle Einsparpotential<br />
zu ermitteln, bietet die oEA den kostenfreien<br />
Haus-Check ENERGIE an. Hierzu ist lediglich ein Fragebogen<br />
mit Angaben zum Gebäude auszufüllen, den die<br />
oEA auswertet.<br />
Sinnvoll ist eine Dämmung insbesondere, wenn ohnehin<br />
eine Sanierung ansteht, also beispielsweise das Anstreichen<br />
oder Verputzen der Außenwände. Dann fallen Kosten<br />
etwa für das Gerüst ohnehin an und die zusätzlichen<br />
Kosten für die Wärmedämmung nicht mehr so stark ins<br />
Gewicht. Werden an Altbauten Sanierungsarbeiten vorgenommen,<br />
schreibt die Energie-Einspar-Verordnung<br />
(EnEV) ohnehin bestimmte Wärmedurchgangskoeffizienten<br />
(U-Werte) vor, die bei Ersatz (Fenster) und Erneuerung<br />
(Außenputz, Dachhaut) von Bauteilen einzuhalten<br />
sind. Für die Außenwände und für Steildächer muss etwa<br />
ein U-Wert von 0,24 Watt pro Quadratmeter und Kelvin<br />
eingehalten werden.<br />
Die oEA empfiehlt jedoch oftmals über den gesetzlich<br />
vorgeschriebenen Mindestwärmeschutz hinauszugehen.<br />
Aus ihrer Sicht sind oft niedrigere U-Werte wirtschaftlich<br />
sinnvoll und technisch machbar. Besonders<br />
effektive und auch wirtschaftliche Maßnahmen sind bei<br />
ungedämmten Altbauten die Dämmung der Kellerdecke<br />
sowie der obersten Geschossdecke. Alleine durch diese<br />
beiden einfachen Beispiele ist es möglich, den Energieverbrauch<br />
oft um über 20 Prozent zu reduzieren. Zusätzlich<br />
wird der Wohnkomfort gesteigert, so sind die Böden<br />
im Erdgeschoss nicht mehr so kalt, die Räume im Obergeschoss<br />
kühlen im Winter nicht mehr so schnell aus und<br />
heizen sich im Sommer nicht mehr so stark auf.<br />
> Weitere Informationen bei der oberhessischeENERGIEAGENTUR:<br />
Birgit Stingl, Stefanie Peschke und Stefan Swiderek, die kompetent,<br />
unabhängig und kostenfrei beraten.<br />
> Besuchen Sie uns im Internet oder rufen Sie uns an:<br />
www.oberhessischeENERGIEAGENTUR.de<br />
Tel. 06031 685313<br />
9
ovag Energie AG<br />
Die „Energiewende“ ist längst im Gange<br />
Millionen-Investitionen in die Windkraft – In diesem Jahr 60 Prozent Öko-Strom<br />
Die Verantwortlichen von Stadt, von der ovag Energie AG sowie der Firma Kost (Anlagenbau)<br />
Anlagen im <strong>OVAG</strong>-Windpark Hartmannshain<br />
Für die <strong>OVAG</strong>-<strong>Gruppe</strong>, sagt Vorstandsvorsitzender Rainer<br />
Schwarz, hat es keines tragischen Vorfalls wie jenem<br />
von Fukushima bedurft, um die derzeit in den Medien<br />
und von Politikern so häufig beschworene „Energiewende“<br />
einzuleiten. Der Einbezug von regenerativen Energien<br />
hat bei dem kommunalen Versorger gewissermaßen<br />
Tradition: Bereits vor 90 <strong>Jahre</strong>n baute er in Lißberg<br />
bei Ortenberg ein Wasserkraftwerk, welches er vor zehn<br />
<strong>Jahre</strong>n für über zwei Millionen Euro sanieren ließ. Im Jahr<br />
1990 ist die <strong>OVAG</strong> in Hartmannshain im Vogelsberg als<br />
Pionier bei der Errichtung von Windkraftanlagen in Erscheinung<br />
getreten. Zu einer Zeit, zu der jene, welche<br />
die Zukunftschancen dieser Form der Energieerzeugung<br />
erkannten, gewiss nicht in der Überzahl waren …<br />
Gegenwärtig erzeugt die ovag Energie AG bezogen auf<br />
ihre Stromlieferungen an Haushalts- und Gewerbekunden<br />
rechnerisch knapp acht Prozent in eigenen Anlagen.<br />
Natürlich aus regenerativen Quellen, wobei der<br />
Schwerpunkt auf der Nutzung der Windkraft liegt. 2010<br />
sind weitere zehn Millionen Euro in eine Erweiterung des<br />
Windparks in Hartmannshain geflossen, was die im Konzernbesitz<br />
befindliche installierte Leistung um 20 Prozent<br />
erweiterte. „In diesem Jahr kommen weitere 14 Megawatt<br />
mit einem Investitionsvolumen von 23 Millionen Euro hinzu,<br />
was einer erneuten Steigerung von rund 40 Prozent<br />
entspricht. So werden wir auf eine installierte Leistung<br />
von 50 Megawatt kommen“, blickt Rainer Schwarz voraus.<br />
Damit können rund 90 Millionen kWh eigener grüner<br />
Strom erzeugt werden. Das ist so viel, wie eine Stadt von<br />
der Einwohnerzahl Bad Nauheims jährlich verbraucht. Im<br />
oben genannten Sinne beträgt die rechnerische Eigenerzeugungsquote<br />
rund zehn Prozent. Außerdem plant<br />
die ovag Energie AG, sich mit 40 Millionen Euro an einem<br />
Offshore-Windpark zu beteiligen. Das hat Sinn, weil der<br />
Wind auf hoher See nun mal stetiger und kräftiger weht<br />
und die Anlagen damit besser ausgenutzt werden als im<br />
Binnenland. Mit dem geplanten Anteil von zehn Megawatt<br />
installierter Leistung dürften gut 40 Millionen kWh<br />
pro Jahr produziert werden, formuliert Dr. Hans-Peter<br />
Frank, verantwortlich für Handel und Kraftwerksprojekte<br />
im Unternehmen.<br />
Führend in der Region<br />
Weitere Standbeine der <strong>OVAG</strong>-<strong>Gruppe</strong> beim Ausbau der<br />
Erzeugung mittels Erneuerbarer Energien sind der Bereich<br />
Photovoltaik und ihr Contracting-Modell, also die<br />
Finanzierung, Errichtung und der Betrieb von modernen<br />
Heizungsanlagen in Schulen und anderen kommunalen<br />
Gebäuden, wo die Erzeugung von Wärme vornehmlich<br />
mittels Biomasse erfolgt. Inzwischen betreibt die Unternehmens-<strong>Gruppe</strong><br />
acht große Holzhackschnitzelanlagen<br />
– so viele wie keiner sonst in der Region. Zudem baut sie<br />
systematisch den aus 25 Anlagen bestehenden Park von<br />
kleinen bis mittelgroßen Block-Heizkraftwerken aus.<br />
10
TERMINE<br />
Im Gegensatz zu den Forderungen<br />
mancher Interessensgruppen bittet<br />
die <strong>OVAG</strong> ihre Kunden für dieses Engagement<br />
nicht zusätzlich zur Kasse.<br />
„Die Kunden zahlen schon mit ihrer<br />
Rechnung über die gesetzliche EEG-<br />
Umlage ihren Beitrag zum Ausbau<br />
der ökologischen Stromerzeugung.<br />
Wir meinen, dass wir Einzelne nicht<br />
nochmals mit unseren erheblichen<br />
Investitionen belasten sollten“, sind<br />
sich die <strong>OVAG</strong>-Vorstände, Rainer<br />
Schwarz und Rolf Gnadl, einig.<br />
So wie einst bei der Windkraft, ist die<br />
<strong>OVAG</strong>-<strong>Gruppe</strong> gegenwärtig auch<br />
auf einem anderen Gebiet Vorreiter<br />
in Oberhessen, das derzeit noch<br />
einem zartes Pflänzlein gleicht, nach<br />
dem Willen der Politik aber zügig<br />
wachsen und gedeihen soll: der Elektromobilität.<br />
Im Frühjahr errichtete<br />
das Unternehmen die ersten beiden<br />
Elektrotankstellen in Friedberg (vor<br />
dem Dienstleistungszentrum) und<br />
in Karben (vor dem Schwimmbad).<br />
„Dabei handelt es sich zunächst<br />
um ein Pilotprojekt“, streicht Britta<br />
Adolph, Leiterin Marketing bei der<br />
ovag Energie AG, den Charakter dieser<br />
Investitionen heraus. „Alle Besitzer<br />
eines entsprechenden Fahrzeugs<br />
können hier umsonst Strom für<br />
ihre Fahrzeuge tanken. Zumindest<br />
Tankstelle in Friedberg für Elektrofahrzeuge aller Art<br />
für die nächsten zwei <strong>Jahre</strong>.“ Klar<br />
ist auch, dass die Zapfsäulen mit<br />
grünem Strom „gefüttert“ werden.<br />
Überhaupt: „In diesem Jahr erhalten<br />
alle unsere Kunden 60 Prozent<br />
Strom, der aus regenerativen Quellen<br />
gewonnen ist“, kann Holger Ruppel,<br />
Vertriebsleiter der ovag Energie<br />
AG, vermelden. „Somit konnten wir<br />
den Anteil an Atomenergie 2011 auf<br />
gut zwölf Prozent halbieren.“<br />
Öko-Strom zum fairen Preis<br />
Zu einem fairen Preis bietet der Versorger<br />
selbstverständlich einen Öko-<br />
Tarif an. „Unser ovag Natur“, verweist<br />
Holger Ruppel, „ist vom TÜV zertifiziert,<br />
ist zu einhundert Prozent aus<br />
Wasserkraft gewonnen.“ Die Kunden<br />
haben es also durch ihre Nachfrage<br />
zu einem guten Teil selbst in der<br />
Hand, die Energiewende mit voran<br />
zu treiben.<br />
Die <strong>OVAG</strong>-<strong>Gruppe</strong>, bestätigen sowohl<br />
Rainer Schwarz als auch Rolf<br />
Gnadl, „wird das ihrige dazu beitragen,<br />
den Ausbau der Erzeugung aus<br />
Erneuerbaren Energien zu forcieren<br />
und die Voraussetzungen im Netz<br />
zu schaffen, damit die gesetzten<br />
Ziele auch zeitnah erreicht werden<br />
können.<br />
Leseland Oberhessen<br />
der <strong>OVAG</strong> und ihrer Partner<br />
> Marie Theres Kroetz Relin<br />
„Meine Schells“<br />
15. August, 20 Uhr, Alsfeld<br />
16. August, 20 Uhr, Büdingen<br />
> Kleist-Matinee<br />
21. August, 11 Uhr, Friedberg<br />
> Volker Klüpfl & Michael Kobr<br />
„Schutzpatron“<br />
31. August, 20 Uhr, Alsfeld<br />
1. September, 20 Uhr, Friedberg<br />
> Mirja & Sky Du Mont<br />
„Unsere tägliche Krise<br />
gib uns heute“<br />
7. September, 20 Uhr, Lauterbach<br />
8. September, 20 Uhr, Nidda<br />
> Jo van Nelsen<br />
„Jo Babba“ – Die Hesselbachs<br />
7. September, 20 Uhr, Friedberg<br />
9. September, 20 Uhr, Alsfeld<br />
> Walter Renneisen<br />
„Deutschland, Deine Hessen“<br />
15. September, 20 Uhr, Büdingen<br />
> Weitere Informationen Kartenvorverkauf<br />
unter 06031 82-1113<br />
Gerne schicken wir Ihnen auch<br />
kostenfrei die Programmhefte<br />
der Lesereihen zu.<br />
Messen und Ausstellungen<br />
> Gewerbeausstellung Hungen<br />
23. bis 25. September<br />
11
MENSCHEN & ORTE<br />
Esprit, Eleganz, Erhabenheit<br />
Zauberkünstler Stefan Alexander Rautenberg aus Lich<br />
hebt die Wirklichkeit aus den Angeln<br />
Überzeugt mit Fingerfertigkeit und spritziger Moderation: Stefan Alexander Rautenberg<br />
Foto: Wittus Witt<br />
Eigentlich ist es so wie das Leben. Er lässt Dinge erscheinen<br />
und verschwinden oder verändert sie auf unerklärliche<br />
Weise. Dabei verwendet er simple Spielkarten,<br />
Münzen, Becher, Bälle und Würfel. Jeder, der ihm zusieht,<br />
weiß, dass alles bloß ein Trick ist, pure Illusion. Dennoch<br />
zieht Stefan Alexander Rautenberg von der Bühne des<br />
Zaubertheaters aus die Menschen in seinen Bann, so, wie<br />
es die magischen Meister des 19. Jahrhunderts schon taten.<br />
Obwohl jeder Besucher im stillen Kämmerlein selbst<br />
so dreist zu manipulieren vermag wie nie zuvor. Sei es<br />
beim Bearbeiten von digitalen Fotos oder mit Schaumschlägereien<br />
in sozialen Netzwerken wie „Facebook“.<br />
„Zauberkünstler könnte einer der ältesten Berufe sein –<br />
man macht den Menschen etwas vor“, sinniert Rautenberg,<br />
der mit seiner Familie seit 2001 in Lich zu Hause ist.<br />
„Zauberkunst ist eine inszenierte Täuschung. Und die<br />
Täuschung wiederum ist so alt wie die Welt.“ Ein zurückhaltendes<br />
Schmunzeln kommentiert diesen Aphorismus.<br />
Wie überhaupt Esprit, Eleganz und ein Hauch von reservierter<br />
Erhabenheit ein Markenzeichen des Bühnenmenschen<br />
Rautenberg sind. „Die Menschen lassen sich<br />
von einem Gentleman, der sich selbst ein wenig zurücknimmt,<br />
lieber täuschen und dann verzaubern als, sagen<br />
wir, von einem Scharlatan“, ist der 43-Jährige überzeugt.<br />
Aber woher rührt die Faszination dieser alten, speziellen<br />
Theaterkunstform, wo doch in Film und Internet kein<br />
„Wunder“ mehr unmöglich scheint? „Das liegt zum einen<br />
an dem persönlichen, theaterhaften und konzertartigem<br />
Erlebnis, welches der Gast eines zauberkünstlerischen<br />
Abends erlebt, erleben kann. Zum anderen gewiss auch<br />
an dem Vergnügen, positiv getäuscht worden zu sein.<br />
Dies kann gelingen, obwohl der Zauberkünstler vorab<br />
die Täuschung ankündigt: ‚Ich werde Sie jetzt täuschen.<br />
Sie wissen alle, wie die Wirklichkeit funktioniert. Und ich<br />
werde diese Wirklichkeit mit Ihnen zusammen aus den<br />
Angeln heben ...’“<br />
Ein „gutmütiges Spiel“<br />
Allerdings, räumt Rautenberg ein, ergebe sich „etwas<br />
Wunderbares“ nur, wenn alle Beteiligten es auch wollten.<br />
„Das ist in allen Bereichen des Lebens so, in der Wirtschaft<br />
wie in der Ehe.“ Auf die Zauberkunst bezogen: Wer schon<br />
während eines Kunststücks versucht, mit aller ihm zur<br />
Verfügung stehenden Imaginationskraft das Geheimnis<br />
zu lüften, wird keine Freude an dem „gutmütigen Spiel“<br />
(Rautenberg) haben und am Ende, sollte ihm die Enthüllung<br />
tatsächlich gelingen, eher enttäuscht denn verzaubert<br />
sein.<br />
12
MENSCHEN & ORTE<br />
Wie wird einer Zauberkünstler, Taschenspieler, Conférencier?<br />
Bei Stefan Rautenberg ergab sich eine Neigung<br />
zur späteren Berufswahl durch das Elternhaus. Geboren<br />
und aufgewachsen ist Rautenberg in Berlin. „Unser Vater,<br />
Jahrgang 1923, war ein optimistischer, positiver und vergnüglicher<br />
Mensch. Er zeigte uns zwar deutlich, wo vorne<br />
war und wo der Weg von Leitplanken begrenzt ist, doch<br />
er hatte immer Zeit für seine Söhne, förderte gerne und<br />
unternahm die verschiedensten Dinge mit uns.“ Etwa der<br />
wiederholte Besuch des heute noch existierenden Fachgeschäfts<br />
„Zauberkönig“, wo vertrauenswürdige Kunden<br />
Zauberkunststücke erwerben können. Bereits zum fünften<br />
Geburtstag bekam Rautenberg einen Zauberkasten<br />
– und war auf der Stelle behext und begeistert. Sein Talent<br />
sprach sich herum, Auftritte bei Festen und Geburtstagen<br />
im Kiez waren die beinahe logische Folge.<br />
Was für die „Bühnentauglichkeit“ gleichsam von Nutzen<br />
war: Unterricht am Klavier und an der Gitarre und die damit<br />
verbundenen Vorspiele; die unzähligen Besuche der<br />
Berliner Theater, der Deutschen Oper und der Philharmonie<br />
sowie das vom Vater geschenkte Papiertheater aus<br />
dem 19. Jahrhundert, in dem man das Erlebte in Klein auf<br />
die eigene Bühne bringen konnte. Das größte Abenteuer<br />
aber waren die Reisen in die Schweiz, wo die Schwester<br />
des Vaters in eine Circusdynastie hineingeheiratet hatte<br />
(Circus Royal und Gasser’s Clowns und Kalorien).<br />
Nach dem Abitur absolvierte Stefan Alexander Rautenberg<br />
eine Banklehre, wechselte zur Deutschen Bank<br />
nach Frankfurt, studierte schließlich Betriebswirtschaft<br />
– wollte dann, trotz der sicheren Stellung, doch „noch<br />
einmal etwas anderes“ versuchen, ließ sich in die Kartei<br />
des Künstlerdienstes eintragen. Mit den Ausschlag gab<br />
ein Auftritt in der Fernsehsendung „Geld oder Liebe“ mit<br />
Jürgen von der Lippe. Hernach riet ihm der Showmaster:<br />
„Du gehst nicht mehr zurück zur Bank!“ Rautenberg zögert<br />
einen Moment, fügt dann noch hinzu: „Irgendwann<br />
hatte ich des Nachts geträumt, es würden immer genug<br />
Leute anrufen, um mich zu engagieren.“<br />
Den Bühnenrand überschreiten<br />
So kam es und so ist es. Unternehmen, Gesellschaften,<br />
Privatpersonen, Varietés und kleine Theater. Sein Repertoire<br />
ist vielfältig. Die Salonmagie vor überschaubarem<br />
Gästekreis, ein zweistündiges theaterhaftes zauberkünstlerisches<br />
Kammerspiel, die „Close-Up Magic“, bei<br />
der er inmitten seiner Gäste, ohne Entfernung, gleichsam<br />
zum Anfassen, agiert, fast so etwas wie die Königsdisziplin<br />
der Zauberkunst. „Keine Distanz, keine Seitenkulissen,<br />
die Menschen blicken mir direkt auf die Finger.“<br />
Wichtig für ihn: die Interaktion mit dem Publikum. „Wie<br />
ein Schauspieler auf der Bühne gehe ich bis an den Rand<br />
derselben und als Zauberkünstler darüber hinaus ins<br />
Publikum hinein.“<br />
Rautenbergs Zauberwelt kommt ohne Tiger und schwebende<br />
Jungfrauen aus. „Ich wollte vor Publikum stets für<br />
alles allein verantwortlich sein, keine Helfer, nur zwei<br />
Hände und ein Mundwerk“.<br />
Und so ist es. Rautenberg gibt nämlich auf unnachahmliche<br />
Weise den Zeremonienmeister, den Conférencier.<br />
Stilvoll, mit Humor, mit wohl gewählten Worten, leise,<br />
aber nachhaltig. Wie viel vom privaten Rautenberg ist<br />
in solchen Momenten auf der Bühne präsent? „Manches<br />
Mal alles, manches Mal nichts. Als Person, die vor Publikum<br />
auftreten darf, wechsele ich im Kopf oft zwischen<br />
den Welten hin und her, aus denen mein Weg besteht.“<br />
Wort und Fingerfertigkeit<br />
Permanent ist er auf der Suche nach neuen Kunststücken,<br />
was auch das Studium vieler Bücher voraussetzt.<br />
„Am Ende transportiert sich doch alles über die Persönlichkeit,<br />
die Art, wie man ein Zauberkunststück über<br />
die Rampe bringt. Der Zauberkünstler ist Interpret. Das<br />
ist wie bei einem Pianisten – der eine spielt Beethoven<br />
wie ein herzloser Automat und der andere so, dass man<br />
in der Seele berührt ist. Für den zauberkünstlerischen<br />
Endeffekt ist das gesprochene Wort wichtiger als die<br />
Fingerfertigkeit.“ Und wenn einmal etwas schief geht?<br />
Rautenberg lächelt wissend: „Man muss diese Situation<br />
überspielen, ohne dass es die Menschen merken. Der<br />
versunkene Zauberer war ein Mann der Macht, so muß es<br />
auch der moderne Zauberkünstler sein. Ist nichts mehr<br />
zu retten, fange ich souverän noch mal von vorne an, ich<br />
spiele ja Theater und zaubere nicht wirklich.“<br />
Deshalb sei es entscheidend, nie in Routine zu verfallen.<br />
„Bedenken Sie: Wenn da 500 Menschen sitzen und<br />
mir eine halbe Stunde zuschauen, sind das insgesamt<br />
250 Lebensstunden, die diese Menschen mir widmen.<br />
Das bedeutet, ich muss mich entschieden länger auf die<br />
Vorstellung vorbereiten als die eigentliche Showzeit ausmacht<br />
und muss vor Publikum immer mehr als einhundert<br />
Prozent geben.“<br />
Zum Gelingen einer zauberhaften Atmosphäre trägt<br />
auch eine gewisse persönliche Distanz bei, eine Unvertrautheit<br />
mit dem Gegenüber. „Die schwierigsten Zuschauer<br />
sind übrigens unsere zehn- und zwölfjährigen<br />
Kinder“, gesteht Rautenberg. Will er ihnen etwas vormachen,<br />
juchzen die meist schon vorausahnend auf und<br />
wissen um die Abfolge eines Zauberkunststücks bereits<br />
vor dem großen Tusch. „Bei ihnen“, lacht Stefan Alexander<br />
Rautenberg übers ganze Gesicht, „muss ich mich dreifach<br />
anstrengen, um sie zum Staunen zu bringen, damit<br />
ich nicht selbst ein blaues Wunder erlebe.“<br />
> Rautenberg öffnet den Zauberkasten im Rahmen geschäftlicher und<br />
privater Anlässe. Weitere Informationen unter www.stefan-alexanderrautenberg.de<br />
und telefonisch unter 06404 657177.<br />
13
Biogas Oberhessen<br />
„Biogas steht nach Bedarf zur Verfügung“<br />
Erster Spatenstich für die Biogasanlage Wölfersheim<br />
Große Freude beim ersten Spatenstich der Biogasanlage in Wölfersheim-Berstadt<br />
Ein Spatenstich ist stets ein symbolischer Akt. In diesem<br />
Fall stand er jedoch bildlich außerdem für den Aufbruch<br />
der <strong>OVAG</strong>-<strong>Gruppe</strong> in einen weiteren wichtigen Bereich<br />
der Energieerzeugung. Einen Bereich, der die bisherige<br />
breitgefächerte Palette der Nutzung der „Erneuerbaren“<br />
ideal ergänzt: die Errichtung der Biogasanlage in dem<br />
Wölfersheimer Ortsteil Berstadt.<br />
„Nur mit derartigen Anlagen und Projekten können wir<br />
die Abhängigkeit von fossilen und nuklearen Import-<br />
Energieträgern zurückfahren und dabei noch Klimaschutz<br />
sowie Schonung der Ressourcen verwirklichen“, sagte<br />
Rainer Schwarz, Vorstand der ovag Energie AG, bei<br />
dem feierlichen Akt. Diesem wohnten Joachim Arnold,<br />
Landrat des Wetteraukreises, Regierungspräsident<br />
Johannes Baron, der Wölfersheimer Bürgermeister Rouven<br />
Kötter, die Landtagsabgeordneten Lisa Gnadl und<br />
Klaus Dietz sowie zahlreiche Vertreter des öffentlichen<br />
Lebens bei. In Kürze beginnt der Bau der technischen<br />
Anlagen, das vorgesehene Block-Heizkraftwerk soll bereits<br />
im kommenden Dezember anfahren. Ab Frühjahr<br />
2012 ist vorgesehen, in der rund zwölf Millionen Euro<br />
teuren Anlage jährlich bis zu 45.000 Tonnen Mais, 16.000<br />
Tonnen Gülle und 2.800 Tonnen Putenmist zu Biogas zu<br />
verarbeiten und in das Gasnetz einzuspeisen.<br />
Michael Schmidt, technischer Geschäftsführer der Biogas<br />
Oberhessen, einem Unternehmen der <strong>OVAG</strong>-<strong>Gruppe</strong>,<br />
hob einen der Vorteile dieser Anlage hervor: „Biogas<br />
lässt sich kontinuierlich produzieren und ist bedingt<br />
14
Biogas Oberhessen<br />
speicherbar. Für den aus Biogas durch den Einsatz eines<br />
Verbrennungsmotors erzeugten Strom gilt konsequent:<br />
er steht nach Bedarf zur Verfügung.“ Stefan Hammer, kaufmännischer<br />
Geschäftsführer, ergänzt: „Ein weiterer Vorzug<br />
ist, dass sich Biogas problemlos unabhängig und räumlich<br />
getrennt vom Ort seiner Entstehung einsetzen lässt.“<br />
Rund 41 Millionen kWh Biogas soll die Anlage pro Jahr bereit<br />
stellen, genug, um 2,6 Megawatt elektrischer Leistung<br />
vorzuhalten und etwa 16 Millionen kWh Strom pro Jahr zu<br />
erzeugen.<br />
„Mehrwert für die Menschen“<br />
Die ovag Energie AG, betonte Rainer Schwarz, sei kein<br />
rein an der Rendite orientierter anonymer Investor, der<br />
„verschwinde, wenn es mal schwierig wird.“ Das Alleinstellungsmerkmal<br />
sei die regionale Verankerung, sei der<br />
Anspruch, das Kerngeschäft zu betreiben, sei die sichere<br />
und die optimale nachhaltige Energieversorgung. „Mit all<br />
unseren Aktivitäten schaffen wir einen Mehrwert für die<br />
Menschen und versuchen unsere lebenswerte Region<br />
auf vielen Ebenen noch interessanter zu machen.“ Dies<br />
geschehe etwa durch das regionale Schaffen von Arbeit<br />
und wirtschaftlichen Erträgen für viele Beteiligte.<br />
Ganz wesentlich sei für den Bauentscheid die Sicherstellung<br />
der langfristigen Substratlieferverträge mit den<br />
örtlichen Landwirten gewesen. „Hier haben wir in einem<br />
sehr kooperativen Dialog eine Win-Win-Situation für die<br />
Landwirte auf der einen und unserem Unternehmen<br />
auf der anderen Seite finden können.“ Insgesamt ein zukunftsweisendes<br />
Vorhaben im Rahmen der regionalen<br />
Wertschöpfung. Und das Klima profitiert auch noch von<br />
der Biogasanlage Wölfersheim: Einmal in Betrieb, spart die<br />
Anlage jährlich gut 21.000 Tonnen CO 2<br />
.<br />
Daten und Fakten<br />
> Fläche: 10.000 m 2 Anlage, 40.000 m 2 Silo- und Verkehrsflächen<br />
> Anbauflächen: 800 ha Mais<br />
> Energieerzeugung: Aufbereitung von max. 700 Nm 3<br />
Biomethangas/h => Leistung von rd. 2,6 MW el<br />
, verteilt auf<br />
dezentrale BHKW´s<br />
> BHKW am Standort: Motor mit ca. 370 kW el<br />
,<br />
d.h. <strong>Jahre</strong>sleistung bei 8.000 Stunden ca. 3.000 MWh el<br />
> Energetisches Konzept: Aufbereitung von Biogas auf Erdgasqualität,<br />
Einspeisung in das Erdgasnetz, Energieerzeugung unabhängig<br />
vom Ort der Energienutzung<br />
> Hochwertige Ausstattung: Industrielle Bauausführung gewährleistet<br />
hohen Fertigungs- und Sicherheitsstandards, gasdicht abgedeckte<br />
Endlagerbehälter, biologische Abluftbehandlung durch<br />
hoch effiziente Biofilter<br />
Das Modell der fertigen Biogasanlage<br />
15
Hof Graß<br />
Sie machen sich<br />
gerne die Hände schmutzig …<br />
Bedeutende archäologische Funde auf Hof Graß<br />
Stein für Stein wird umgedreht bei den archäologischen Ausgrabungen auf Hof Graß<br />
Ein Schmuckstück inmitten der oberhessischen Landschaft<br />
war er bereits, bald erstrahlt er jedoch in neuer<br />
Herrlichkeit, das ist bereits jetzt abzusehen, obwohl die<br />
Restaurationsarbeiten erst im Laufe dieses oder Anfang<br />
nächsten <strong>Jahre</strong>s abgeschlossen sein sollen: der gut 700<br />
<strong>Jahre</strong> alte Hof Graß vor den Toren von Hungen im Landkreis<br />
Gießen. Natur- und Denkmalschutz schließen hier<br />
eine nicht alltägliche Symbiose. Wertvolle archäologische<br />
Funde werten das Idyll zusätzlich auf.<br />
Zum Hintergrund: Da die rund 120 Hektar große Fläche<br />
im Wasserschutzgebiet der Zone II liegt, musste die<br />
<strong>OVAG</strong> in der Vergangenheit den in der Landwirtschaft<br />
tätigen Eigentümern wiederholt Entschädigungen zahlen,<br />
da diese in ihren Planungen eingeschränkt waren.<br />
Deshalb erwarb sie 2002 das Hofgut mit Umgebung,<br />
dessen Mittelpunkt einer der ältesten Ziehbrunnen in<br />
Hessen bildet. Seitdem bewirtschaftet das Unternehmen<br />
das Hofgut mit seiner wertvollen Flora und Fauna<br />
unter rein ökologischen Gesichtspunkten und darf<br />
hierfür Ökopunkte anbieten. Außerdem investiert die<br />
<strong>OVAG</strong> seit zwei <strong>Jahre</strong>n mehrere Millionen Euro in die Restaurierung<br />
des unter Denkmalschutz stehenden historischen<br />
Gebäudeensembles, in dem unter anderem das<br />
Limes-Informationszentrum für den Landkreis Gießen<br />
ein Domizil findet.<br />
16
Hof Graß<br />
Und mitten drin Archäologen wie Christian Röder vom<br />
Landesamt für Denkmalpflege. „Schnee, Regen und Unwetter<br />
haben unsere Arbeit teilweise erheblich behindert“,<br />
geht er auf Widrigkeiten des Unterfangens ein.<br />
Demgegenüber steht: „Wir hatten schon damit gerechnet,<br />
etwas vorzufinden. Aber die Vielfalt und Fülle der<br />
Funde hat uns dann doch überrascht“, blickt sein Kollege<br />
Moritz Seeburger auf den Beginn der Grabungen im<br />
Jahr 2008 zurück. Zwar hatten die Fachleute eher neuere<br />
Funde erwartet, doch selbst Exponate aus dem Mittelalter<br />
erblickten nach Jahrhunderten wieder das Sonnenlicht<br />
– beispielsweise Keramiken, Kochtöpfe und Kerzenständer.<br />
Gleichfalls kamen Materialien aus der Neuzeit<br />
zu Tage wie etwa Mauerreste sowie eine spätmittelalterliche<br />
Wasserleitung.<br />
Kulturelles Erbe erhalten<br />
Um ein wichtiges Stück Geschichte zu sichern, finanziert<br />
die <strong>OVAG</strong> die Ausgrabungen, die parallel zu den Restaurierungsarbeiten<br />
stattfinden. „Für uns ist es selbstverständlich<br />
zu helfen, dieses kulturelle Erbe zu erhalten. Es<br />
gehört zur Geschichte von Hof Graß, ist ein bedeutender<br />
Bestandteil der Region um Hungen“, begründet Peter<br />
Hög, Leiter des Wasserwerks und des Hof Graß, dieses<br />
Engagement. Die Ausgrabungen halten wahrscheinlich<br />
mindestens bis zum Abschluss der Restauration des Häuserensembles<br />
an. „Hof Graß unterliegt seit dem Mittelalter<br />
einem Wandel, der wahrscheinlich nie beendet sein<br />
wird“, sagt Moritz Seeburger. „Die einzige Konstante hier<br />
ist die Veränderung.“<br />
Die Archäologen wissen um die Bedeutung der Funde,<br />
deswegen ließen sie sich im vergangenen März auch<br />
nicht von der Schneeschmelze behindern, kämpften sich<br />
sogar tapfer durch Schlamm – und wurden belohnt: Neben<br />
hölzernen Wasserrinnen, Tellern, den Fundamenten<br />
eines Fachwerkhauses und einem Kanal fanden sie Trinkgefäße,<br />
Blumentöpfe, Kämme sowie Gefäßfragmente.<br />
In Haus 4, in welchem künftig das Stadtarchiv von<br />
Hungen und eine Gastronomie zu Hause sind, entdeckten<br />
sie Reste eines Gewölbekellers und dessen<br />
verschiedene Fußböden. Das Team nahm außerdem<br />
geophysikalische Untersuchungen vor, bei welchen es<br />
Widerstands- und Erdmagnetfelder untersuchte sowie<br />
ein Einmessen der Geländestrukturen. Im Bereich des<br />
Grasser Berges wurden Christian Röder und Moritz Seeburger<br />
ein weiteres Mal fündig. Offensichtlich ist an dieser<br />
Stelle bereits im 20. Jahrhundert gegraben worden,<br />
unfachmännisch. „Hier muss mehr gewesen sein“, kommentiert<br />
Christian Röder. „Und dieses ‚Mehr‘ wollen wir<br />
noch herausfinden.“<br />
Besonders spannend wird für ihn und Moritz Seeburger<br />
die Auswertung der Grabungen. Denn dann erst können<br />
sie die Zusammenhänge herstellen. Hilfe bieten verschiedene<br />
Unterlagen. So belegt eine Urkunde, dass es<br />
ein Dorf Grass mit einer Kirche gab, die wahrscheinlich<br />
dem heiligen Cyriakus geweiht war.<br />
„Die historische Entwicklung ist ein aufregendes Forschungsfeld“,<br />
findet Christian Röder. „Deswegen machen<br />
wir uns auch weiterhin gerne die Hände schmutzig<br />
…“ In einem eigenen Info-Zentrum werden später<br />
einmal in Vitrinen die Funde ausgestellt, verspricht Peter<br />
Hög. Zudem soll es Führungen geben. Die Geschichte<br />
geht also weiter …<br />
Einen Blick in die Vergangenheit ...<br />
... bieten die historischen Fundstücke<br />
17
VGO<br />
Neue MobilitätsInfo am Bahnhof in Nidda<br />
RMV-Fahrkarten sind hier ab sofort erhältlich<br />
Beratung am Bahnhof organisieren<br />
können. Der von der Deutschen Bahn<br />
betriebene Fahrkartenschalter wurde<br />
schon vor vielen <strong>Jahre</strong>n geschlossen.<br />
Der Bürgermeister betonte, die Stadt<br />
habe sich seit Beginn der Planung<br />
1995 für eine solche Lösung eingesetzt,<br />
wobei es galt, verschiedene<br />
Probleme auszuräumen und ein geeigneter<br />
Pächter gefunden werden<br />
musste. Den Warteraum ohne gesicherte<br />
Aufsicht zu öffnen, sei bisher<br />
nicht möglich gewesen.<br />
Alle Beteiligten freuen sich über die neue MobilitätsInfo<br />
Ab sofort hat die renovierte Wartehalle im Bahnhofsgebäude<br />
ein neues, frisches Gesicht: In Zusammenarbeit<br />
mit der Stadt Nidda, der Taxi MiniCar Zentrale Nidda<br />
und dem RMV Rhein-Main Verkehrsverbund ist es der<br />
VGO (Verkehrsgesellschaft Oberhessen) gelungen, ein<br />
zusätzliches Angebot am Bahnhof in Nidda für Bus- und<br />
Bahnkunden zu schaffen. Künftig kann der Fahrgast hier<br />
nicht nur den kleinen Hunger stillen, sondern auch das<br />
gesamte Sortiment von RMV-Fahrkarten wie Wochen-,<br />
Monats- und <strong>Jahre</strong>skarten für Erwachsene, Schüler und<br />
Auszubildende oder Einzelfahrkarten erwerben.<br />
Diese Fahrkarten sind innerhalb des RMV Rhein-Main-<br />
Verkehrsverbundes für Bus- und Bahnfahrten gültig. Das<br />
Team um den Geschäftsführer des Taxiunternehmens<br />
Naseem Bhatti ermittelt für die Kunden nicht nur die<br />
günstigste Fahrkarte, sondern gibt außerdem Auskünfte<br />
zu den Fahrplänen und Tarifen. Schüler und Erwachsene<br />
können sich zukünftig dort außerdem die passende Kundenkarte<br />
zu ihrer Fahrkarte ausstellen lassen.<br />
Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist die durch Einrichtung<br />
der neuen RMV-MobilitätsInfo möglich gewordene<br />
Nutzung der Wartehalle und der vorhandenen öffentlichen<br />
Toiletten. Beides steigert die Aufenthaltsqualität<br />
für die Bus- und Bahnreisenden.<br />
Bei einem Pressetermin erklärte Bürgermeister Hans-<br />
Peter Seum, dass er den Verkauf der Fahrkarten in Nidda<br />
sehr begrüße, da nun die Bürgerinnen und Bürger ihre<br />
Fahrt endlich wieder mit dem Öffentlichen Personennahverkehr<br />
komfortabel, direkt und mit persönlicher<br />
„Die VGO ist immer bestrebt, nah am<br />
Kunden zu sein und ein möglichst<br />
enges Netz an Verkaufsstellen mit<br />
qualitativ hochwertiger Beratung in<br />
der Fläche vorzuhalten. Dies wollen wir in den nächsten<br />
<strong>Jahre</strong>n gewährleisten“, so Armin Klein, Geschäftsführer<br />
der VGO. Diese Kundennähe, bekräftigt Armin Klein, stelle<br />
eines der wichtigsten Kriterien für den Erfolg eines guten<br />
Nahverkehrsangebotes dar.<br />
„Auf den Bahnhof Nidda als zentralem Verkehrsknoten<br />
im nördlichen Wetteraukreis sind alle Verkehre ausgerichtet.<br />
Durch die Modernisierung des Bahnhofs und seines<br />
Außenbereichs sowie das neue Angebot der Fahrkarten-Verkaufsstelle<br />
wird der ÖPNV insgesamt gestärkt“, ist<br />
Stefan Klöppel, Leiter von ZOV-Verkehr, überzeugt.<br />
Die RMV-MobilitätsInfo ist Montag bis Freitag in der Zeit<br />
von 6-19 Uhr geöffnet sowie an Wochenenden und Feiertagen<br />
während der Saison des Vulkan-Expresses von<br />
9-19 Uhr (vom 1. Mai – Ende Oktober).<br />
In der MobilitätsInfo liegen Informationen zu RMV-<br />
Leistungen und Fremdenverkehrsangeboten von Nidda<br />
und Bad Salzhausen aus. Selbstverständlich ist es möglich,<br />
bei Taxi MiniCar Nidda eine Taxifahrt zu buchen.<br />
> Kontaktdaten der MobilitätsInfo in Nidda:<br />
RMV-MobilitätsInfo Nidda<br />
Bahnhofstraße 61<br />
63667 Nidda<br />
Tel. 06043 988995<br />
E-Mail: n.bhatti@hotmail.de<br />
18
VOR ORT<br />
„Die Luft ist rau, aber herzlich“<br />
Inmitten der historischen Altstadt pulsiert das Leben<br />
Grünbergs Wahrzeichen: der Diebsturm<br />
In unserer Serie „Zu Hause in Oberhessen“ stellen wir<br />
in jeder Ausgabe einen Ort in unserer Region vor. In diesem<br />
Heft: Grünberg.<br />
Recht einfach fällt es Frank Ide, auf die Frage zu antworten,<br />
was denn den Reiz jener Stadt ausmache, der er seit<br />
sieben <strong>Jahre</strong>n als Bürgermeister vorsteht. Schmunzelnd<br />
schlendert er durch sein Dienstzimmer im 1586 erbauten<br />
Rathaus, öffnet das Fenster und zeigt mit weitausholender<br />
Geste nach draußen. „Dieser Blick – allein von dieser<br />
Altstadt geht doch eine Faszination aus.“ Ein Satz hinter<br />
dem der Besucher kein Fragezeichen hört, sondern<br />
vielmehr selbst ein Ausrufezeichen setzt.<br />
Grünbergs verwinkelte Altstadtgassen mit vielen, bis zu<br />
500 <strong>Jahre</strong> alten Bauten, könnten aus einem Bilderbuch<br />
zur Geschichte des Fachwerks stammen. Davon gibt<br />
es sicherlich mehrere Musterbeispiele in Deutschland.<br />
Diese Gässchen jedoch wirken keinesfalls wie an anderen<br />
Stellen als seien sie bloße, blutleere Kulissen, um staunende<br />
Touristen zum Mittelpunkt der Stadt zu locken.<br />
Nein, in Grünberg pulsiert – um eine Prise Schwärmerei<br />
der Beschreibung beizugeben – das Leben. „Nur in<br />
diesem historischen Kern allein gibt es einhundert Geschäfte,<br />
wohingegen andere Kommunen über Leerstände<br />
klagen“, sagt Frank Ide.<br />
Ja, an beinahe jeder Ecke dieses reizvollen Quartiers<br />
haucht dem Flaneur die Historie an. Der Marktplatz, die<br />
„gut Stubb“, mit besagtem Renaissance-Rathaus und<br />
dessen auffallende Malereien um die Fenster. Die Steinskulptur,<br />
der kreisförmig gemauerte Marktbrunnen, die<br />
ehemalige Poststation aus dem Jahr 1668, eines der<br />
schönsten Barockhäuser am Ort. Die alte Schmiede in<br />
der Judengasse, die vollständig eingerichtet ist und einen<br />
Überblick über die Geschichte des Schmiedehandwerks<br />
bietet. Wer Grünberg besucht, sollte einiges an<br />
Zeit mitbringen.<br />
19
Reizvolle Stätten<br />
Soll Frank Ide einen seiner Lieblingsplätze benennen, gerät<br />
er für einen Moment ins Grübeln. Objektiv kann die<br />
Wahl eines favorisierten Platzes bei all diesen reizvollen<br />
Stätten wahrlich nicht sein. Dann aber entscheidet er sich<br />
für das vor drei <strong>Jahre</strong>n eröffnete Museum im Spital, das er<br />
als „Insider-Tipp“ charakterisiert. Vielleicht ist diese Wahl<br />
des Augenblicks jener Auszeichnung geschuldet, welche<br />
die Stadt vor einem Jahr für diese Schau erhielt: Unter 38<br />
Bewerbern bekam das Museum im Spital den Hessischen<br />
Museumspreis verliehen. Zu besehen in diesem Haus sind<br />
nicht nur die Geschichte der Kernstadt von Grünberg und<br />
deren 13 Stadtteilen, die Entwicklung und Bedeutung der<br />
Grünberger Klöster und Spitäler, sondern sie berichtet außerdem<br />
fundiert vom Schaffen eines der berühmtesten<br />
Söhne der Stadt, von Theodor Koch-Grünberg (1872 –<br />
1924). Eine ständige Amazonas-Regenwald-Ausstellung<br />
verhilft zu einer Vorstellung darüber, womit sich der Forscher<br />
auf seinen vier Reisen nach Südamerika beschäftigt<br />
hat. Immerhin besuchen jährlich zwei Studentengruppen<br />
aus Brasilien diese Schau, um sich über das Wirken des bedeutenden<br />
Forschers zu informieren.<br />
Was uns Gelegenheit gibt, einen Moment unseren Gang<br />
durch Grünberg zu unterbrechen, um kurz in die Vergangenheit<br />
zu gleiten. Ende des 12. Jahrhunderts gründete<br />
Landgraf Ludwig III. von Thüringen den Ort an den Ausläufern<br />
des Vogelsbergs, um seinen Besitz im Süden gegen<br />
die feindlichen Mainzer Erzbischöfe zu schützen. 1186<br />
wurde die am Südhang gelegene Burg Grünberg zum<br />
ersten Mal urkundlich erwähnt. Seit 1983 ist Grünberg<br />
staatlich anerkannter Luftkurort. Im Jahr 1845 schrieb der<br />
Chronist Carl Glaser: „Hier in Grünberg ist die Luft rau, aber<br />
herzlich.“<br />
Appetit auf Kraxelei<br />
Von diesem kleinen geschichtlichen Exkurs zurück in die<br />
Gegenwart, das heißt zu jenen Gebäuden, welche mannigfaltig<br />
Zeugnis über längst vergangene Tage ablegen.<br />
So das Wahrzeichen der Stadt, der Diebsturm, um 1300<br />
in Tropfenform als Teil der Stadtbefestigung erbaut. Er<br />
diente als Gefängnis und Munitionslager, heute als Aussichtsturm.<br />
„Wer sich im Rathaus den Schlüssel holt und<br />
die einhundert Stufen des Turms erklimmt, darf sich auf<br />
eine herrliche Aussicht über die Stadt und Umgebung<br />
freuen“, macht Frank Ide Appetit auf die Kraxelei.<br />
Da streift das Auge wie magisch angezogen zum Naherholungsbiet<br />
Brunnental, das vom Stadtkern aus zu<br />
Fuß bequem zu erreichen ist. Aus vielen unterirdischen<br />
Basaltspalten quillt im Tal klares Quellwasser empor, das<br />
sich in zwei Teichen sammelt und einst das 1825 erbaute<br />
Pumpwerk zur Förderung von Trinkwasser in die Stadt<br />
und im weiteren Verlauf drei verschiedene Mühlen antrieb.<br />
Noch heute bezieht Grünberg sein Wasser aus dieser<br />
Quelle. Zahlreich die Wege, die sich durch das idyllische<br />
Tal winden; beliebte Routen von Fußgängern wie<br />
von Radfahrern für ihre Ausflüge. Wir haben gelernt: Historie<br />
ist in Grünberg allgegenwärtig, so auch bei einem<br />
Fest, das weit über die Grenzen der Gemarkung hinweg<br />
jährlich tausende von Besuchern anzieht – der Gallusmarkt,<br />
der mit Attraktionen von einer oberhessischen<br />
20
Kunstausstellung bis hin zum Vergnügungspark lockt,<br />
jeweils ausgerichtet in der Woche des 16. Oktober. In diesem<br />
Jahr feiert er seine 531. Auflage. Dagegen ist noch<br />
relativ jung, aber nicht weniger attraktiv, das zweitägige<br />
Folk-Festival, für das die Kulturbeflissenen der Stadt vor<br />
13 <strong>Jahre</strong>n erstmals den Taktstock hoben. 14 Musikgruppen<br />
reisen im August an, um für ihr musikalisches Können,<br />
welches sie auf den Bühnen der Altstadt darbieten,<br />
den Applaus der Zuhörer zu ernten. Jeweils im Mai gibt<br />
Grünberg den Startschuss zu „Grünberg auf der Rolle“,<br />
der ersten besonderen Rad- und Inliner-Tour des <strong>Jahre</strong>s<br />
im Landkreis Gießen. Auf einem 14 Kilometer langen<br />
Rundkurs durch fünf Grünberger Dörfer radeln und rollen<br />
5.000 Freizeitsportler gewissermaßen in den Frühling.<br />
So viele Schleifen, bis ihnen die Lust oder die Puste<br />
vergeht. Seit 2010 ist Grünberg im Juni zudem ein Anziehungspunkt<br />
für Triathleten. Das Freibad ist bei diesem<br />
Wettkampf natürlich ein idealer Austragungsort für die<br />
Disziplin Schwimmen.<br />
„Hervorragende Infrastruktur“<br />
Hallen- und Freibad, Betreuung im Kindergarten bis<br />
zur Möglichkeit, das Abitur in der Theo-Koch-Schule zu<br />
bauen, ein umfangreiches Vereinsangebot, eine eigene<br />
Stadtbus-Linie, ein Nordic-Walking-Parcours. Bürgermeister<br />
Ide kann eine Vielzahl an Argumenten in die<br />
Waagschale werfen, um die Vorzüge seiner Stadt, um<br />
die „hervorragende Infrastruktur“, zu untermauern. „Die<br />
Nähe zur Autobahn ist gewiss auch ein Grund, warum<br />
die Menschen hier gerne leben.“ Gegenwärtig wohnen in<br />
Grünberg 14.300 Menschen.<br />
Frank Ide möchte natürlich weitere Neubürger gewinnen.<br />
So sollen günstige Grundstückspreise Familien anziehen,<br />
soll ein weiteres Gewerbegebiet entstehen, um die heimische<br />
Wirtschaft zu stärken. Im Jetzigen nämlich ist so<br />
gut wie kein Platz mehr frei. Dort ist übrigens mit der Firma<br />
Bender ein Weltmarktführer in Sachen Netzschutztechnik<br />
beheimatet. Eine Technik, die beispielsweise bei Filmen<br />
wie „Titanic“ oder in der Formel I zum Einsatz kommt.<br />
Auf zwei weiteren Fachgebieten hat Grünberg national<br />
wie international einen guten Namen. So bei angehenden<br />
Floristen, Landschaftsgärtnern und Obstbauern, die in<br />
der Regel einen Teil ihrer Ausbildung in der Bildungsstätte<br />
des Deutschen Gartenbaus absolvieren. „Da reisen regelmäßig<br />
sogar japanische Floristen zur Ausbildung an“,<br />
berichtet Ide. Und natürlich bei den Fußballern, die in<br />
der Sportschule des Hessischen Fußballverbandes ideale<br />
Möglichkeiten für Trainingslager finden. Ab und zu bringen<br />
sich hier sogar verschiedene Nationalmannschaft in<br />
Form („So lange sie noch nicht derart hohe Ansprüche an<br />
die Unterkunft stellten“, so Ide mit einem Seitenhieb), vor<br />
drei <strong>Jahre</strong>n das Team von Bayer Leverkusen, vor Beginn<br />
der zurückliegenden Bundesliga-Saison die Frankfurter<br />
Eintracht. „In der Vorrunde haben sie ja respektabel gespielt<br />
… wäre die Mannschaft bloß auch mal vor Beginn<br />
der Rückrunde erneut zu uns gekommen.“ Vielleicht nehmen<br />
es die Adlerträger wenigstens als gutes Omen und<br />
demnächst wieder Quartier vor dem Start zur nächsten<br />
Runde …<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.gruenberg.de und Tel. 06401 8040<br />
21
WASSER<br />
Kühl, klar und sauber<br />
Der Weg des Wassers vom Brunnen bis zum Trinkwasserhahn (Teil IV)<br />
Das Lebensmittel Nummer eins: Trinkwasser<br />
Kann man Wasser aus der Leitung trinken, ohne nachzudenken?<br />
Eine Frage, die sich Kinder genauso stellen wie<br />
ihre Eltern und andere Verbraucher. Ob dem so ist und weshalb,<br />
darum geht es im letzten Teil unserer Serie vom Weg<br />
des Wassers vom Brunnen bis in den Trinkwasserhahn.<br />
Die nationale Trinkwasserverordnung, seit 2003 gültig,<br />
ist Antwort auf die Frage, ob man ohne Bedenken Leitungswasser<br />
trinken kann: Ja, denn das, was aus dem<br />
Hahn kommt, heißt nicht ohne Grund Trinkwasser. Bei<br />
der Festlegung der Qualität folgt man dem Grundsatz: Bei<br />
lebenslangem Genuss darf es zu keiner Schädigung der<br />
Gesundheit kommen. Um das zu garantieren, bestimmt<br />
die Verordnung Grenz- und Richtwerte für Stoffe, die im<br />
Wasser enthalten sind. Häufig nachgefragte Stoffe sind<br />
auf der Homepage der <strong>OVAG</strong> (www.ovag.de) hinterlegt.<br />
Wie aber stellt der Wasserversorger fest, ob das geförderte<br />
und aufbereitete Wasser im gesetzlichen Rahmen<br />
„fließt“? Ganz einfach, das kühle Nass muss regelmäßig<br />
untersucht werden. Auch die Häufigkeit der mikrobiologischen,<br />
chemischen und physikalischen Untersuchungen<br />
ist in der Trinkwasserverordnung festgelegt.<br />
Ständig unter Beobachtung<br />
Bereits das Wasser an den Brunnen, das sogenannte<br />
Rohwasser, muss untersucht werden. Die dafür gültige<br />
Rohwasseruntersuchungsverordnung sieht vor allem die<br />
Kontrolle von chemisch-physikalischen und mikrobiologischen<br />
Parametern vor, die eine Bewertung der Umwelteinflüsse<br />
ermöglichen.<br />
An wichtigen Stellen im Versorgungsgebiet kommen<br />
stationäre Messgeräte zum Einsatz beispielsweise für<br />
Trübung, pH-Wert und elektrische Leitfähigkeit. Diese<br />
überprüfen permanent die Wasserqualität und werden<br />
von der Verbundleitstelle der <strong>OVAG</strong> aus überwacht, die<br />
sich „Bei der Warth“ vor den Toren Friedbergs befindet.<br />
22
WASSER<br />
Täglich – auch an Sonn- und Feiertagen – veranlasst die<br />
<strong>OVAG</strong> routinemäßige Untersuchungen, deren Hauptbestandteile<br />
die mikrobiologischen Untersuchungen sind.<br />
Dafür hat sie zusammen mit dem Institut für Krankenhaushygiene<br />
und Infektionskontrolle GbR aus Gießen<br />
eine Laborgesellschaft namens „Labor für Wasser- und<br />
Umwelthygiene GmbH (LWU)“ gegründet. Dort werden<br />
Proben von Trinkwasser untersucht, welche eigens dafür<br />
akkreditierte <strong>OVAG</strong>-Mitarbeiter täglich an verschiedenen<br />
Stellen des Versorgungsgebietes nehmen.<br />
Um eine einwandfreie mikrobiologische Probe zu bekommen,<br />
desinfiziert zunächst ein Probenehmer der<br />
<strong>OVAG</strong> den Wasserhahn mit einer Gasflamme. Damit werden<br />
Keime, die dort möglicherweise anhaften, getötet.<br />
Das Wasser fängt er in einem sterilen Gefäß auf, vermerkt<br />
anschließend in einem Protokoll Ort und Uhrzeit der Probenahme.<br />
Ein Laborant bereitet unterdessen eine Petrischale<br />
mit einem Nährboden vor, auf den er das Wasser<br />
gibt. Anschließend steht das Wasser im Brutschrank bei<br />
entweder 22 °C oder 36 °C. Sollten Keime im Wasser sein,<br />
hätten sie nun ideale Voraussetzungen für die Vermehrung:<br />
Nahrung und angenehme Temperaturen. Das LWU<br />
garantiert dem Verbraucher die Qualität seines Trinkwassers<br />
und bietet gleichzeitig dem Versorger die Möglichkeit,<br />
schnell zu reagieren, sobald Ungereimtheiten<br />
auftreten. Wasser ist also nicht nur das alltäglichste Lebensmittel<br />
– es ist auch das am besten überwachte.<br />
Nicht ganz so häufig, durchschnittlich monatlich, werden<br />
im Versorgungsgebiet Proben für die routinemäßige<br />
Untersuchung entnommen. Hierfür schreibt die<br />
Trinkwasserverordnung umfangreichere Laboruntersuchungen<br />
vor.<br />
Die Parameter und Grenzwerte werden unter zwei Gesichtspunkten<br />
untersucht: einmal nach dem eingangs<br />
erwähnten Grundsatz, dass der lebenslange Genuss von<br />
Leitungswasser nicht gesundheitsschädigend sein darf,<br />
dann auf Stoffe hin, deren Menge im Wasser ein Urteil<br />
über die Qualität erlauben. Diese Stoffe sind teilweise<br />
nicht schädlich oder besorgniserregend, geben aber Hinweise<br />
auf nachteilige Entwicklungen oder Missstände im<br />
System. So ist beispielsweise der Anstieg der Koloniezahlen<br />
ein Hinweis auf eine mikrobiologische Verunreinigung,<br />
oft fäkalen Ursprungs, also hervorgerufen durch<br />
die Ausscheidungen von Warmblütern. Ein Anstieg der<br />
Trübung könnte auf den verstärkten Einfluss von Oberflächenwasser<br />
hinweisen, etwa bei einem Starkregen.<br />
Dem Trend der Zeit folgend, geht man auch bei der<br />
Trinkwasserqualität immer mehr zu einer ganzheitlichen<br />
Betrachtungsweise über mit verstärkter Verantwortung<br />
der jeweils Beteiligten. Wenn bereits auf dem Weg des<br />
Wassers der Einfluss von Schadstoffen weitgehend vermieden<br />
wird und zwischen Brunnen und Wasserhahn die<br />
Wasserversorger gute Arbeit nach den „anerkannten Regeln<br />
der Technik“ verrichten, dann sollte am Ende auch<br />
das Produkt Trinkwasser in Ordnung sein. Jeder sollte<br />
sich darüber im Klaren sein, dass man Wasser nicht „verbrauchen“<br />
kann – schließlich funktioniert der Wasserkreislauf<br />
unendlich –, sondern sich nur verändert. Allein<br />
deshalb ist der sorgsame Umgang mit unserem Lebensmittel<br />
Nummer eins immer gefragt.<br />
Petrischale im Labor<br />
Trinkwasser ist ständig auf dem Prüfstand<br />
23
JUGEND<br />
Mit der Bereitschaft, sich zu quälen …<br />
Lisa Küllmer ist erfolgreiche Radsportlerin<br />
übrigens eher Muskelkater als vom<br />
Radfahren …“ Doch hat sie sich bereits<br />
die ein oder andere Schramme<br />
zugezogen: „Klar bin ich schon mal<br />
gestürzt. Es blieb aber immer nur<br />
bei Schürfwunden.“ Schlimmer war<br />
da die 25-Kilo-Scheibe, die ihr im<br />
Fitnessstudio auf den Fußzeh fiel.<br />
Diagnose: ein glatter Bruch. „Die<br />
Narbe sieht man noch, aber alles<br />
halb so wild“, meint sie, „denn die<br />
Bereitschaft, sich zu quälen, gehört<br />
zum Radsport dazu, genauso wie<br />
Zielstrebigkeit, Disziplin, Kampfund<br />
Teamgeist.“<br />
Lisa auf der Zielgeraden<br />
Lisa Küllmers Oberschenkel brennen. Trotzdem bündelt<br />
sie alle Kräfte, tritt kräftig in die Pedale – und rollt als<br />
Erste über die Ziellinie. So ähnlich könnte es abgelaufen<br />
sein, als die 17 <strong>Jahre</strong> junge Lisa aus Bad Vilbel-Dortelweil<br />
letztes Jahr Deutsche Meisterin der Junioren in der Einer-<br />
Verfolgung beim Bahnradfahren wurde. „Einer meiner<br />
größten Erfolge“, sagt Lisa, die für die SSG Bensheim<br />
fährt, und nennt noch weitere: Deutsche Meisterin beim<br />
Straßenrennen 2009, Berufung in die Nationalmannschaft<br />
und die Teilnahme an der Juniorinnen-WM auf der<br />
Bahn 2010, bei der ihre Mannschaft in der Dreier-Verfolgung<br />
nur knapp den Sprung aufs Treppchen verpasste.<br />
Eine beeindruckende Laufbahn, dabei kommt sie aus einer<br />
ganz anderen Sportart: „Ich habe Basketball gespielt,<br />
bevor ich vor vier <strong>Jahre</strong>n zum Radsport kam.“ Grund für<br />
den Wechsel auf das Rad waren Vater und jüngerer Bruder,<br />
beide begeisterte Radsportler. Lisas Vater ist dabei<br />
nicht nur Motivator, sondern auch ihr Trainer.<br />
Sport auf solch hohem Niveau ist zeitintensiv. So trainiert<br />
Lisa während der Saison sechs bis sieben Mal pro<br />
Woche mindestens zwei Stunden, im Winter steht Ausgleichstraining<br />
auf dem Plan: „Das bedeutet, dass ich<br />
lange Ausfahrten mache und im Fitnessstudio Krafttraining.<br />
Außerdem gehe ich joggen. Davon bekomme ich<br />
An den Wochenenden ist Lisa zu<br />
Wettkämpfen unterwegs, bereiste<br />
so mit ihrer Bundesliga-Mannschaft<br />
schon ganz Deutschland, außerdem<br />
Italien und die Niederlande.<br />
Mit der Nationalmannschaft war sie<br />
im Frühjahr im Trainingslager auf<br />
Mallorca. Dieses Jahr reist Lisa nach<br />
Moskau, wo sie an der Bahnrad-WM der Junioren teilnimmt.<br />
Auch hat sie Chancen darauf, bei der Straßen-<br />
WM in Kopenhagen dabei zu sein.<br />
Bleibt bei so viel Training überhaupt Zeit, um sich die<br />
Austragungsorte anzuschauen? „Bei einer WM schon.<br />
Dafür wird ein längerer Aufenthalt eingeplant, weil wir<br />
zum Beispiel die Strecken sichten müssen. So fällt der<br />
ein oder andere Tag fürs Sightseeing ab.“ Lisas Ziel bei<br />
der diesjährigen Weltmeisterschaft in Moskau ist eine<br />
Medaille auf der Bahn in der Einer-Verfolgung sowie in<br />
der Mannschafts-Verfolgung – ein durchaus realistisches<br />
Vorhaben, schließlich verfehlten sie und die Mannschaft<br />
bei der letzten WM nur knapp die Medaille. Strebt sie bei<br />
so viel Erfolg nicht auch nach der womöglich größten<br />
sportlichen Auszeichnung – olympischem Gold? „Na ja,<br />
2012 ist noch zu früh, aber bei Olympia 2016 wäre ich<br />
gerne dabei.“ Sport ist für Lisa nicht nur Hobby, sondern<br />
auch beruflich ist sie in der Sparte zu Hause: „Im Moment<br />
mache ich ein Praktikum beim Landessportbund in der<br />
Abteilung des Hessischen Radfahrerverbandes. Kürzlich<br />
habe ich bei der Polizei einen Aufnahmetest für deren<br />
Sportförderprogramm abgelegt.“ Doch egal, wie dieser<br />
Test ausgeht – die besten Voraussetzungen für die Weltmeisterschaft<br />
hat Lisa.<br />
24
JUGEND<br />
Der etwas andere Zoo ...<br />
Besuch im Safaripark Stukenbrock zu gewinnen<br />
Jugend-Literaturpreis 2011<br />
> Jetzt schreiben!<br />
Einsendeschluss<br />
wurde verlängert<br />
Auf vielfachen Wunsch verlängert<br />
die <strong>OVAG</strong> den Einsendeschluss<br />
für ihren diesjährigen<br />
Jugend-Literaturpreis: Bis<br />
15. Juli 2011 können junge<br />
Autoren zwischen 14 und 23<br />
<strong>Jahre</strong>n aus Oberhessen noch<br />
ihre Texte – gleich zu welchem<br />
Thema – einsenden.<br />
Weiße Tiger hautnah erleben<br />
Einmal fast hautnah die Tierwelt<br />
Afrikas erleben? Dort, wo Tiger und<br />
Löwen bis auf Armlänge vorbeistreifen<br />
... Dies ist nicht nur in Afrika, sondern<br />
auch in Niedersachsen möglich,<br />
nämlich im Safaripark Stukenbrock.<br />
Ob Tiger, Löwen, Elefanten, Geparden<br />
oder Nashörner – fast jedes<br />
nicht alltägliche Tier kreuzt den Weg<br />
im Safaripark. Gut geschützt, nämlich<br />
hinter den Fenstern des Busses,<br />
können die Besucher die Vielfalt des<br />
Tierreiches hier sehen und bewundern.<br />
Ein besonderes Anliegen des Zoo<br />
Safaripark Stukenbrock ist es, Lebensräume<br />
zu schaffen, die der natürlichen<br />
Umgebung der Tiere so<br />
weit wie möglich angepasst sind. In<br />
der riesigen Steppenlandschaft sind<br />
friedlich grasende Zebras, Giraffen,<br />
Antilopen sowie Gnus und Kamele<br />
zu finden, sodass die Gewinner für<br />
einen Augenblick in die Welt Afrikas<br />
eintauchen. Ein besonderes Highlight<br />
des Parks sind die weißen Löwen<br />
und Tiger, zwei der seltensten<br />
Tierarten der Welt.<br />
Wer von Nervenkitzel und Spannung<br />
immer noch nicht genug hat, kann<br />
sich danach im angrenzenden Hollywoodpark<br />
austoben. Action pur<br />
versprechen zahlreiche Attraktionen<br />
wie der „Giraffen Tower“ oder der<br />
„Kongo River“. Auch Fans von Artistik,<br />
Magie oder Clownerie kommen<br />
nicht zu kurz, denn der Hollywoodpark<br />
bietet für jeden eine passende<br />
Show.<br />
Treffpunkt ist um 7 Uhr an der <strong>OVAG</strong>-<br />
Hauptverwaltung in Friedberg, von<br />
wo aus es mit dem Bus Richtung<br />
Norden geht. Die ovag Energie AG<br />
verlost für 20 x 2 Jugendliche zwischen<br />
zwölf und 16 <strong>Jahre</strong>n einen Tag<br />
im Safaripark. Wer am Samstag, dem<br />
16. Juli, dabei sein möchte, sendet<br />
eine Postkarte, Fax oder E-Mail mit<br />
Altersangabe und Adresse an:<br />
> Stichwort Safaripark<br />
ovag Energie AG<br />
Anne Naumann<br />
Hanauer Straße 9-13 in 61169 Friedberg<br />
Fax 06031 82-1421oder<br />
E-Mail: naumann@ovag.de<br />
> Einsendeschluss: 4 Juli<br />
> Mitmachen lohnt sich.<br />
Nicht nur wird die eigene<br />
Phantasie beflügelt und die<br />
Kreativität angefacht, überdies<br />
erhalten zehn Gewinnerinnen<br />
und Gewinner Geldpreise zwischen<br />
200 und 1.000 Euro, vor<br />
allem jedoch die Teilnahme an<br />
dem viertägigen Workshop im<br />
November in Bad Kissingen. Hier<br />
lektorieren sie gemeinsam mit<br />
Schriftstellern und Journalisten<br />
ihre Texte, die dann in dem Buch<br />
„Gesammelte Werke“ erscheinen.<br />
Die Texte sollten nicht länger<br />
als 8 DIN-A-4-Seiten sein und<br />
müssen natürlich eigenständig<br />
verfasst sein. Fantasy, Krimi,<br />
Satire, Reportage, Abenteuer,<br />
Liebesleid und Liebesfreud, Historie,<br />
Sozialkritisches, Gedichte<br />
(davon jedoch mindestens<br />
drei Stück) – alles erlaubt.<br />
> Sendet Eure Texte also an die<br />
<strong>OVAG</strong>, Andreas Matlé, Hanauer<br />
Straße 9-13 in 61169 Friedberg<br />
oder matle@ovag.de<br />
Weitere Informationen im Internet<br />
unter www.ovag-energie.de<br />
(Jugend) und 06031 82-1222.<br />
25
AKTION<br />
Burgfestspiele Bad Vilbel<br />
Mitmachen und gewinnen<br />
Von Juni bis September strömten die letzten <strong>Jahre</strong><br />
über 70.000 Besucher pro Saison nach Bad Vilbel. In dieser<br />
Zeit präsentiert die Stadt der Quellen ein Glanzlicht<br />
unter den Freilichtbühnen: die Burgfestspiele Bad Vilbel,<br />
ausgetragen in der Wasserburg unter freiem Himmel.<br />
Vom 4. Juni bis zum 4. September findet das Festival<br />
statt. Im Programm sind eigene Inszenierungen dabei,<br />
genau wie Gastspiele bekannter Künstler, Kindertheater<br />
und literarisch-musikalische Matineen.<br />
Für sieben Vorstellungen bei den Burgfestspielen verlost<br />
die ovag Energie AG jeweils sechs Mal zwei Karten. Das<br />
ist aber noch nicht alles – die Gewinner bekommen nicht<br />
bloß Karten für eine Vorstellung, sondern ein „Gesamtpaket“:<br />
Vor der Veranstaltung begrüßt sie um 18 Uhr ein<br />
Mitarbeiter der Burgfestspiele, sie flanieren mit einem<br />
Führer durch Bad Vilbels Altstadt und entdecken interessante<br />
Orte. Dann bekommen die Gewinner eine kurze<br />
Einführung in das Stück, welches sie sehen werden. Die<br />
Pause verkürzt ein Glas Sekt.<br />
Verlost werden jeweils 6 x 2 Karten pro Termin für folgende<br />
Stücke: „ANATEVKA“ (19. und 20. Juli), „Don Karlos“<br />
(25. und 26. Juli), „Ganze Kerle“ (1. August) sowie „Die<br />
Feuerzangenbowle“ (8. und 10. August).<br />
Wer die ganz besondere Atmosphäre der Festspiele in<br />
der Wasserburg in Bad Vilbel genießen und eine der genannten<br />
Aufführungen anschauen möchte, schickt mit<br />
Angabe der gewünschten Vorstellung und seiner kompletten<br />
Anschrift eine Postkarte, ein Fax oder eine E-Mail<br />
an:<br />
> Stichwort Burgfestspiele<br />
ovag Energie AG<br />
Monika Platzdasch<br />
Hanauer Straße 9-13<br />
61169 Friedberg<br />
Fax 06031 82-1421 oder<br />
E-Mail: platzdasch@ovag.de<br />
> Einsendeschluss: 6. Juli<br />
26
SHOP<br />
> MasterSlave-Steckdosenleiste<br />
Brennenstuhl Steckdosenleiste mit Überspannungs- und Blitzschutz<br />
(15.000 A) sowie MasterSlave-Funktion (6 Steckdosen)<br />
und 2 Permanent-Steckdosen. Schützt wertvolle Elektrogeräte<br />
vor Überspannung und spart Strom!<br />
- Mit 2 Permanent-Steckdosen (3500 W) für ständigen Betrieb<br />
- 8 Steckdosen mit Kinderschutz in praktischer 45 ° -Anordnung<br />
- Extralanges Kabel 3 m<br />
- Gesamtleistung max. 16 A/3500 W<br />
2 <strong>Jahre</strong> Garantie<br />
29,50 Euro inkl. Versand<br />
> Tickets<br />
Klasse Klassik Sommer 2011<br />
Friedberg Zirkuszelt, Seewiese<br />
23. August, 20 Uhr, Klassik pur<br />
24. August, 17 Uhr, „Die Zauberflöte“ Ticket, 7 Euro zzgl. VVK<br />
26. - 28. August, Fools & Heroes – Narren & Helden<br />
von Beethoven bis Bon Jovi<br />
Ticketpreise 20 / 28 / 30 Euro zzgl. VVK<br />
> Auf Wunsch Tickets auch in<br />
dekorativer Geschenkkarte<br />
(nur bei telefonischer Bestellung)<br />
> Bücher aus Oberhessen<br />
Oberhessen grünt – Schöne Gärten<br />
Über 400 Farbfotos versammelt<br />
in dem <strong>OVAG</strong>-Buch „Oberhessen grünt“,<br />
einem stimmungsvollen Spaziergang<br />
durch private Gärten und öffentliche Parks der<br />
Region. Zum Verschenken, Träumen und Ideen sammeln.<br />
280 Seiten, Hardcover<br />
16,50 Euro zzgl. Versand<br />
Unter Tage – Über Tage<br />
Wetterauer Braunkohle – Energie der Vergangenheit<br />
146 Seiten, 160 Abbildungen, gebunden<br />
12 Euro zzgl. Versand<br />
10. Internationales<br />
der <strong>OVAG</strong> vom 7. – 22. Januar 2012<br />
in Bad Nauheim, Gießen, Wartenberg<br />
Ticketpreise 26 / 28 / 30 Euro zzgl. VVK (Vorzugspreise bis 30.11. 2011)<br />
> Auf Wunsch Tickets auch in<br />
dekorativer Geschenkkarte<br />
(nur bei telefonischer Bestellung)<br />
Oberhessisches Sammelsurium<br />
142 Seiten, mit Lesebändchen, gebunden<br />
10 Euro zzgl. Versand<br />
„Leben und genießen – Oberhessen kocht“<br />
Band II bis Band IV (mit vielen Fotos)<br />
jeweils 12,50 Euro zzgl. Versand<br />
> Ticket Vorverkaufsstellen<br />
<strong>OVAG</strong> Dienstleistungszentrum Wetteraukreis,<br />
Europaplatz, Friedberg<br />
Ticket-Shop Friedberg<br />
Wetterauer Zeitung<br />
Stadtmarketing Bad Nauheim<br />
Kongresshalle Gießen<br />
Dürerhaus Gießen<br />
VGO Geschäftsstelle Gießen<br />
Gießener Allgemeine Zeitung<br />
MAZ Gießen<br />
Buchhandlung Buch 2000, Alsfeld<br />
Buchhandlung Lesezeichen, Lauterbach<br />
Mega Company, Lauterbach<br />
Elektro Möller, Wartenberg-Angersbach<br />
Telefonische Bestellung: 06031 82-1113<br />
Internet: www.adticket.de<br />
> Alle Artikel aus dem „ovag Shop“ können im Service-Zentrum der ovag Energie AG im Dienstleistungszentrum des Wetteraukreises,<br />
Europaplatz in Friedberg angesehen und gekauft werden. Bestellungen zur Lieferung werden ebenfalls gerne entgegengenommen<br />
(Mo. bis Mi. 7.30-17 Uhr, Do. bis 18 Uhr, Fr. bis 16 Uhr). Telefonische Bestellungen unter 06031 82-1113.<br />
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Wir für Oberhessen.<br />
www.ovag.de