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Blickpunkt Wasserturm Ausgabe I/2010 - Die SPD in Huttrop und ...

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<strong>Blickpunkt</strong> <strong>Wasserturm</strong> Sonderausgabe Seite 4<br />

Haushaltssituation der Stadt Essen:<br />

Überschuldung vermeiden, Schwerpunkte setzen, Politikwechsel im Land zw<strong>in</strong>gend erforderlich<br />

E<strong>in</strong>e dramatische Haushaltssituation hat<br />

der neu gewählte Oberbürgermeister Re<strong>in</strong>hard<br />

Paß (<strong>SPD</strong>) vorgef<strong>und</strong>en, als er am 21.<br />

Oktober 2009 se<strong>in</strong> Amt antrat. Se<strong>in</strong> Vorgänger<br />

Dr. Re<strong>in</strong>iger (CDU) <strong>und</strong> die frühere<br />

schwarz-grüne Mehrheit im Rat hatten es<br />

versäumt, <strong>in</strong> relativ „guten“ Jahren - wie<br />

etwa 2007 <strong>und</strong> 2008 - statt Leuchtturmprojekten<br />

mit hohen Folgekosten nachhaltige<br />

Sparmaßnahmen im städtischen Haushalt<br />

umzusetzen.<br />

<strong>Die</strong>ses Versäumnis <strong>in</strong> „besseren“ Jahren<br />

wurde jüngst <strong>in</strong> der März-Ratssitzung von<br />

dem Vertreter der Bezirksregierung Düsseldorf,<br />

Aufsichtsbehörde, Herrn Olbrich (übrigens<br />

ke<strong>in</strong>eswegs <strong>SPD</strong>-Mitglied), ausdrücklich<br />

benannt <strong>und</strong> kritisiert.<br />

OB Paß muss <strong>und</strong> will nun gegensteuern.<br />

So soll vermieden werden, dass die Stadt<br />

Essen, schon <strong>in</strong> wenigen Jahren überschuldet,<br />

d. h. „Pleite“ ist. Kann die Stadt im<br />

Haushalt <strong>2010</strong>/2011 <strong>und</strong> im Haushaltssicherungskonzept<br />

(beide sollen Ende Juni <strong>2010</strong><br />

im Rat beschlossen werden), nicht der Bezirksregierung<br />

nachweisen, dass die zeitnahe<br />

Überschuldung vermieden wird, wären<br />

Handlungsfähigkeit der Stadt genau so wie<br />

Politikfähigkeit von Rat <strong>und</strong> neun Bezirksvertretungen<br />

dah<strong>in</strong>. Jede e<strong>in</strong>zelne noch so<br />

kle<strong>in</strong>e Maßnahme müsste dann erst durch<br />

die Bezirksregierung bewilligt werden. <strong>Die</strong>se<br />

könnte dann beispielsweise über die<br />

Höhe von Beiträgen, Schließung von E<strong>in</strong>richtungen<br />

vorgeben <strong>und</strong> entscheiden.<br />

„<strong>Die</strong> Handlungsunfähigkeit unserer Stadt<br />

<strong>und</strong> des von den Bürgern gewählten Rates<br />

wie der Bezirksvertretungen muss verh<strong>in</strong>dert<br />

werden! <strong>Die</strong> <strong>SPD</strong>-Ratsfraktion unterstützt<br />

deshalb die Sparziele des OB, d. h.,<br />

die Gesamtsumme der e<strong>in</strong>zusparenden Beträge<br />

une<strong>in</strong>geschränkt“, so der Vorsitzende<br />

der <strong>SPD</strong>-Ratsfraktion Thomas Fresen.<br />

„Wir s<strong>in</strong>d uns darüber im klaren, dass dabei<br />

auch schwere <strong>und</strong> unpopuläre Entscheidungen<br />

getroffen werden müssen. Gerade<br />

bei noch enger werdenden F<strong>in</strong>anzen müssen<br />

aber Schwerpunkte, d. h. Prioritäten<br />

gesetzt werden, bei den der Sparkurs nicht<br />

rigide durchgezogen wird; dies kann dann<br />

nur auf Kosten anderer Bereiche gehen.<br />

E<strong>in</strong>deutige Priorität bei der Förderung städtischer<br />

Aufgaben soll nach e<strong>in</strong>stimmigem<br />

Beschluss der <strong>SPD</strong>-Ratsfraktion vom März<br />

<strong>2010</strong> der Bereich Bildung, K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugend<br />

haben“, so der <strong>Huttrop</strong>er Ratsherr<br />

Thomas Fresen weiter.<br />

Ferner lehnt die <strong>SPD</strong>-Ratsfraktion e<strong>in</strong>e<br />

weitere Kürzung der Haushaltsmittel der<br />

Bezirksvertretungen (zur Zeit 350.000,00<br />

Euro jährlich pro Bezirksvertretung) ab.<br />

Denn bürgernahe, unbürokratische <strong>und</strong><br />

wirksame Politik <strong>in</strong> den Stadtteilen, nicht<br />

zuletzt aufgr<strong>und</strong> der Ortsk<strong>und</strong>e der Mitglieder<br />

dieser „Stadtteilparlamente“ bedarf<br />

der bisherigen, ohneh<strong>in</strong> schon knapp<br />

bemessenen Mittel.<br />

„Wir als Bezirksvertreter haben kaum<br />

noch f<strong>in</strong>anziellen Spielraum, um mit den<br />

vorhandenen Mitteln unserer eigentlichen<br />

Aufgabe der Förderung der Stadtteile nachzukommen.<br />

Es muss e<strong>in</strong>e Stärkung der BV<br />

erfolgen, sonst werden immer mehr soziale<br />

(meist ehrenamtliche) Projekte dem Rotstift<br />

zum Opfer fallen. Das darf nicht passieren!“<br />

warnt BV-Mitglied Frank Mußhoff.<br />

Zugleich ist jedoch jedem klar: Alle<strong>in</strong> aus<br />

eigener Kraft können weder die Stadt Essen<br />

noch die ebenfalls hoch verschuldeten,<br />

weil strukturschwachen Kommunen des<br />

Ruhrgebiets <strong>und</strong> anderer Teile Nordrhe<strong>in</strong>-<br />

Westfalens die Haushaltsmisere nicht<br />

meistern. Deshalb haben jüngst alle Oberbürgermeister<br />

<strong>und</strong> Stadtkämmerer der<br />

Ruhrgebietskommunen - <strong>und</strong> dies parteiübergreifend<br />

- von der<br />

NRW-Landesregierung<br />

e<strong>in</strong>en Entschuldungsfonds<br />

<strong>und</strong> die<br />

Unterstützung e<strong>in</strong>er<br />

nachhaltigen Geme<strong>in</strong>def<strong>in</strong>anzreform gefordert.<br />

<strong>Die</strong> Regierung Rüttgers lehnt aber<br />

solche Hilfen, wie sie beispielsweise <strong>in</strong> Niedersachsen<br />

<strong>und</strong> Sachsen-Anhalt schon beschlossen<br />

ist, kategorisch ab.<br />

Im Gegenteil: In den vergangenen fünf<br />

Jahren hat diese Landesregierung <strong>und</strong> die<br />

schwarz-gelbe Landtagsmehrheit die Geme<strong>in</strong>den<br />

mit immer mehr Aufgaben belastet,<br />

ohne die erforderlichen F<strong>in</strong>anzmittel<br />

bereitzustellen. Selbst den Kommunen<br />

rechtlich zustehende Mittel wurden vom<br />

Land nicht weitergeleitet, wie das oberste<br />

Gericht des Landes NRW, der Verfassungsgerichtshof,<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Urteil festgestellt<br />

hat. Trotz dieses höchstrichterlichen Urteils<br />

warten die Geme<strong>in</strong>den noch heute auf die<br />

vollständige Überweisung der Gelder durch<br />

das Land NRW.<br />

„Alle<strong>in</strong> das von der Landesregierung Rüttgers<br />

im B<strong>und</strong>esrat unterstützte ‚Wachstumsbeschleunigungsgesetz‘<br />

kostet die<br />

Stadt Essen nach Berechnungen des Stadtkämmerers<br />

Klieve (CDU) bereits <strong>in</strong> diesem<br />

Jahr 8,28 Mio. Euro, anschließend pro Jahr<br />

zweistellige Millionenbeträge bis zu 17 Mio.<br />

Euro. Das versteht also die schwarz-gelbe<br />

Landesregierung unter geme<strong>in</strong>defre<strong>und</strong>licher<br />

Politik“, erklärt die Essener <strong>SPD</strong>-Ratsfraktion.<br />

Aus alle dem wird für die Essener <strong>SPD</strong>-<br />

Kommunalpolitiker deutlich: Der Ausgang<br />

der Landtagswahl am 9. Mai <strong>2010</strong> ist für<br />

die Stadt Essen wie die anderen Kommunen<br />

der Metropole Ruhr von allergrößter<br />

Bedeutung. <strong>Die</strong> NRW<strong>SPD</strong> mit ihrer Spitzenkandidat<strong>in</strong><br />

Hannelore Kraft unterstützen<br />

die Ruhrgebiets-Kommunen <strong>in</strong> ihrer - parteiübergreifenden<br />

- Forderung nach e<strong>in</strong>em<br />

sog. Rettungsfonds. Deshalb muss es am 9.<br />

Mai <strong>2010</strong> zu e<strong>in</strong>em Richtungswechsel, zu<br />

e<strong>in</strong>er <strong>SPD</strong>-geführten Landesregierung mit<br />

e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>isterpräsident<strong>in</strong> Hannelore Kraft<br />

kommen. <strong>Die</strong> derzeitige Landesregierung<br />

hat ihren Kredit gerade auch bei unseren<br />

Geme<strong>in</strong>den trotz aller wohllautenden Beteuerungen<br />

endgültig verspielt. (tf/fm)

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