Blickpunkt Wasserturm Ausgabe I/2010 - Die SPD in Huttrop und ...
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B L I C K P U N K T<br />
WASSERTURM<br />
Informationen der <strong>SPD</strong> aus <strong>Huttrop</strong> <strong>und</strong> dem Südostviertel<br />
Sonderausgabe zur Landtagswahl <strong>in</strong> NRW am 9. Mai <strong>2010</strong><br />
Landtagswahl <strong>2010</strong>:<br />
Vorstellung unserer Kandidaten<br />
In dieser Sonderausgabe stellen wir Ihnen<br />
unsere Kandidaten zur Landtagswahl<br />
für <strong>Huttrop</strong>, <strong>Die</strong>ter Hilser, <strong>und</strong> das<br />
Südostviertel, Britta Altenkamp, vor.<br />
Seite 3<br />
Thema:<br />
Stadtf<strong>in</strong>anzen<br />
Über die F<strong>in</strong>anzsituation der Stadt Essen<br />
<strong>in</strong>formieren die <strong>SPD</strong>-Mitglieder <strong>in</strong><br />
der Bezirksvertretung I <strong>und</strong> im Rat der<br />
Stadt Essen.<br />
Seite 4<br />
Thema:<br />
Hartz IV<br />
In e<strong>in</strong>er Glosse kritisiert unser Vorstandsmitglied<br />
Christian Uhl liberale<br />
Vorstellungen der spätrömischen Dekadenz<br />
von Sozialhilfeempfängern.<br />
Seite 5<br />
Liebe Leser<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Leser!<br />
Mit dieser <strong>Ausgabe</strong> unserer Stadtteilzeitung<br />
wollen wir Ihnen <strong>in</strong>teressante Informationen<br />
zur Landtagswahl <strong>in</strong> NRW am<br />
9. Mai <strong>2010</strong> an die Hand geben. Neben<br />
der Vorstellung unserer Landtagskandidat<strong>in</strong><br />
für das Südostviertel, Britta Altenkamp,<br />
<strong>und</strong> unseres Landtagskandidaten für<br />
<strong>Huttrop</strong>, <strong>Die</strong>ter Hilser, gibt es Berichte zur<br />
Schulpolitik <strong>und</strong> den Problemen der Kommunalf<strong>in</strong>anzen.<br />
Außerdem <strong>in</strong>formieren wir<br />
Sie wie immer über aktuelles aus dem Rat<br />
der Stadt <strong>und</strong> der Bezirksvertretung I.<br />
Zur Landtagswahl: Was hat die schwarzgelbe<br />
Landesregierung unter ihrem M<strong>in</strong>isterpräsidenten<br />
Jürgen Rüttgers <strong>in</strong> den<br />
letzten fünf Jahren für NRW auf den Weg<br />
gebracht? Ihre Bilanz ist katastrophal.<br />
Schulpolitik: Starres Festhalten am veralteten<br />
dreigliedrigen Schulsystem, das<br />
selbst andere CDU-regierte B<strong>und</strong>esländer<br />
abgeschafft haben; 5000 unbesetzte Lehrerstellen<br />
<strong>und</strong> dadurch Ausfall von 5 Mio.<br />
Unterrichtsst<strong>und</strong>en; E<strong>in</strong>führung des „Turbo-Abiturs“<br />
nach 12 Schuljahren <strong>und</strong> Wiedere<strong>in</strong>führung<br />
uns<strong>in</strong>niger Kopfnoten trotz<br />
massiver Lehrer- <strong>und</strong> Schülerproteste; E<strong>in</strong>führung<br />
unsozialer Studiengebühren. Sozial-<br />
<strong>und</strong> Arbeitspolitik: Durchführung e<strong>in</strong>er<br />
umfangreichen Privatisierungswelle (Privat<br />
vor Staat), u.a. auch der landeseigenen<br />
LEG-Wohnungen zum Schaden der Mieter;<br />
Abschaffung des Tariftreuegesetzes; Starke<br />
E<strong>in</strong>schränkung der Mitbestimmung im öffentlichen<br />
<strong>Die</strong>nst trotz massiver Proteste<br />
von Beschäftigten <strong>und</strong> Gewerkschaften.<br />
F<strong>in</strong>anzpolitik: 22,3 Milliarden € neue Schulden<br />
ohne F<strong>in</strong>anzierung von Zukunfts<strong>in</strong>vestitionen;<br />
Drastische Verschärfung der<br />
F<strong>in</strong>anznot der Städte <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den<br />
durch Übertragung von Aufgaben ohne f<strong>in</strong>anziellen<br />
Ausgleich, wobei die dr<strong>in</strong>gend<br />
notwendige Hilfe für die Kommunen verweigert<br />
wird. <strong>Die</strong> Folge: In allen unabhängigen<br />
B<strong>und</strong>esländervergleichen steht NRW<br />
im Tabellenkeller. Schwarz-Gelb <strong>und</strong> Jürgen<br />
Rüttgers haben Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen zum<br />
Absteigerland degradiert. So kann es nicht<br />
weitergehen! Wir brauchen dr<strong>in</strong>gend e<strong>in</strong>en<br />
Richtungs- <strong>und</strong> Regierungswechsel <strong>in</strong> unserem<br />
Land. Das Wahlprogramm der <strong>SPD</strong><br />
überzeugt. Hier die wichtigsten Punkte:<br />
Beste Bildung für alle: Gebührenfreiheit<br />
von der Kita bis zur Hochschule, längeres<br />
geme<strong>in</strong>sames Lernen <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>schaftsschulen,<br />
mehr Durchlässigkeit im Schulsystem.<br />
Gute Arbeit für alle: Flächendeckende M<strong>in</strong>destlöhne,<br />
Schluss mit Missbrauch bei Leih<strong>und</strong><br />
Zeitarbeit, Ausbildungsplatzgarantie,<br />
starke Arbeitnehmerrechte.<br />
Städe <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den stärken: F<strong>in</strong>anzieller<br />
Spielraum durch den „Stärkungspakt Stadtf<strong>in</strong>anzen“,<br />
Ausbau der kommunalen Demokratie.<br />
Klimaschutz als Fortschrittsmotor: NRW als<br />
Zentrum für umweltfre<strong>und</strong>liche Technologien,<br />
Förderung von Mittelstand <strong>und</strong> Handwerk,<br />
Ausstieg aus der Atomenergie.<br />
Zusammenhalt schaffen: Familien stärken,<br />
Sicherheit <strong>und</strong> Teilhabe für Menschen bis<br />
<strong>in</strong>s hohe Alter, solidarisches Ges<strong>und</strong>heitswesen,<br />
fortschrittliche Integration.<br />
Wählen Sie mit beiden Stimmen die <strong>SPD</strong>.<br />
Britta Altenkamp <strong>und</strong> <strong>Die</strong>ter Hilser müssen<br />
wieder <strong>in</strong> den Düsseldorfer Landtag.<br />
Hannelore Kraft muss M<strong>in</strong>isterpräsident<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong> NRW werden. Schaffen wir den Wechsel,<br />
hat Schwarz-Gelb auch im B<strong>und</strong>esrat ke<strong>in</strong>e<br />
Mehrheit mehr. Nur so können Sie auch e<strong>in</strong>er<br />
unsozialen B<strong>und</strong>espolitik E<strong>in</strong>halt gebieten<br />
<strong>und</strong> beispielsweise die E<strong>in</strong>führung der<br />
Kopfpauschale <strong>in</strong> der Ges<strong>und</strong>heitspolitik<br />
verh<strong>in</strong>dern.<br />
Am 9. Mai beide Stimmen für die <strong>SPD</strong>!<br />
Herzliche Grüße<br />
Ihr <strong>und</strong> Euer<br />
Karl Berse<br />
Vorsitzender der<br />
<strong>SPD</strong> <strong>Huttrop</strong>/Südostviertel
<strong>Blickpunkt</strong> <strong>Wasserturm</strong> Sonderausgabe Seite 2<br />
<strong>SPD</strong> <strong>Huttrop</strong>/Südostviertel wählte<br />
neuen Vorstand<br />
Turnusgemäß stand bei den Genossen <strong>in</strong><br />
<strong>Huttrop</strong> <strong>und</strong> im Südostviertel die Neuwahl des<br />
Ortsvere<strong>in</strong>svorstandes auf der Tagesordnung<br />
ihrer jüngsten Jahreshauptversammlung.<br />
Neuer <strong>und</strong> alter Vorsitzender des Ortsvere<strong>in</strong>s<br />
bleibt Karl Berse, den die anwesenden <strong>SPD</strong>-<br />
Mitglieder somit zum zehnten Mal <strong>in</strong> Folge<br />
mit bee<strong>in</strong>druckendem Ergebnis als Vorsitzenden<br />
bestätigten.<br />
Berse stehen ab sofort zwei neue Stellvertreter<br />
zur Seite. <strong>Die</strong>se Funktionen wurden<br />
mit Kar<strong>in</strong> Grott (Sachk<strong>und</strong>ige Bürger<strong>in</strong> im<br />
Beschwerdeausschuss der Stadt Essen) <strong>und</strong><br />
Frank Mußhoff (Mitglied der Bezirksvertretung<br />
I) besetzt. Deren beiden Amtsvorgänger<br />
Karla Brennecke-Roos <strong>und</strong> Thomas Fresen<br />
(beide Mitglied im Rat der Stadt Essen) verzichteten<br />
auf e<strong>in</strong>e erneute Kandidatur als stellvertretende<br />
Vorsitzende, gehören dem neuen<br />
Vorstand auf Wunsch der <strong>SPD</strong>-Mitgliedschaft<br />
aber weiterh<strong>in</strong> als Beisitzer an. Mit viel Applaus<br />
<strong>und</strong> mit e<strong>in</strong>em Blumenstrauß verabschiedeten<br />
die Genossen zudem die langjährige<br />
Bezirksvertreter<strong>in</strong> Margot Kuhlen aus der<br />
aktiven Vorstandsarbeit. Kuhlen kandidierte<br />
nicht mehr, da sie sich nun noch <strong>in</strong>tensiver<br />
auf ihre Arbeit als Seniorenbeauftragte der<br />
Bezirksvertretung I <strong>und</strong> im Seniorenbeirat der<br />
Stadt Essen konzentrieren will.<br />
<strong>Die</strong> Versammlungsleiter<strong>in</strong> <strong>und</strong> Essener<br />
<strong>SPD</strong>-Landtagsabgeordnete Britta Altenkamp<br />
stimmte die Genossen zudem auf den anstehenden<br />
Landtagswahlkampf e<strong>in</strong> <strong>und</strong> unterstrich<br />
dabei die Bedeutung dieser Wahl für die<br />
Stadt Essen, das Land Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />
<strong>und</strong> für die B<strong>und</strong>espolitik. „Denn nur wenn<br />
die <strong>SPD</strong> wieder stärkste Kraft im Lande wird,<br />
erhalten die Kommunen mit dem Stärkungspakt<br />
Stadtf<strong>in</strong>anzen e<strong>in</strong>e Chance, die Schuldenspirale<br />
zu verlassen. Auch mit der viel zu<br />
frühen Selektion der K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Schulsysteme<br />
ist dann Schluss. Und dem unsozialen <strong>und</strong><br />
klientelorientierten Durchregieren von CDU<br />
<strong>und</strong> FDP kann über den B<strong>und</strong>esrat der Riegel<br />
vorgeschoben werden“, sagte Altenkamp unter<br />
großem Beifall der zahlreich anwesenden<br />
Genossen.<br />
(aw)<br />
<strong>Die</strong> beste Bildung für alle!<br />
Geme<strong>in</strong>schaftsschule liefert Antworten<br />
Während das Hauptschulsterben <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />
<strong>und</strong> auch <strong>in</strong> Essen unaufhaltsam<br />
voranschreitet, versuchen CDU<br />
<strong>und</strong> FDP diese Schulform künstlich am Leben<br />
zu erhalten. Doch schon alle<strong>in</strong> der vom<br />
Landesamt für Datenverarbeitung <strong>und</strong> Statistik<br />
prognostizierte Rückgang des Essener<br />
Schülerbestandes <strong>in</strong> der Sek<strong>und</strong>arstufe I<br />
Bessere Bildung <strong>in</strong> der Schule der Zukunft:<br />
Unser Modell der Geme<strong>in</strong>schaftsschule<br />
um 21,73 Prozent bis zum Jahr 2016 macht<br />
neben allen pädagogischen Herausforderungen<br />
neue Ansätze <strong>in</strong> der Schullandschaft<br />
erforderlich. <strong>Die</strong> NRW<strong>SPD</strong> spricht<br />
sich daher für die E<strong>in</strong>führung der Geme<strong>in</strong>schaftsschule<br />
aus.<br />
Denn das längere geme<strong>in</strong>same Lernen<br />
ist unserem gegliederten <strong>und</strong> selektiven<br />
Schulsystem überlegen. Das haben unzählige<br />
<strong>in</strong>ternationale Vergleichsstudien immer<br />
wieder herausgestellt.<br />
Zudem garantiert die Geme<strong>in</strong>schaftsschule<br />
auch bei s<strong>in</strong>kenden Schülerzahlen,<br />
die zwangsläufig zu Schulschließungen<br />
<strong>in</strong> Essen führen werden, den Eltern e<strong>in</strong><br />
wohnortnahes Schulangebot mit allen<br />
Bildungsgängen für<br />
ihre K<strong>in</strong>der. Wer gleiche<br />
Bildungschancen<br />
für alle K<strong>in</strong>der will,<br />
muss die Geme<strong>in</strong>schaftsschule<br />
e<strong>in</strong>führen.<br />
(aw)<br />
Kopfpauschale?<br />
Ne<strong>in</strong>, danke!<br />
<strong>Die</strong> <strong>SPD</strong> kämpft seit Jahren für e<strong>in</strong> gerechtes<br />
Ges<strong>und</strong>heitssystem <strong>und</strong> für die<br />
Rettung der solidarischen Ges<strong>und</strong>heitsversorgung.<br />
Mit der schwarz-gelben Kopfpauschale<br />
würden 40 Millionen Menschen <strong>in</strong><br />
Deutschland zu Sozialhilfeempfängern.<br />
Bei der Landtagswahl am 9. Mai geht es<br />
neben spezifisch landespolitischen Themen<br />
wie Bildung <strong>und</strong> Kommunalpolitik<br />
deshalb auch um e<strong>in</strong>e Abstimmung über<br />
die ges<strong>und</strong>heitspolitischen Pläne der B<strong>und</strong>esregierung,<br />
denen auch Jürgen Rüttgers<br />
zugestimmt hatte.<br />
Ohne die Stimmen von NRW im B<strong>und</strong>esrat<br />
könne Schwarz-Gelb <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> aber die<br />
Kopfpauschale nicht durchsetzen.<br />
Am 9. Mai deshalb<br />
mit beiden Stimmen <strong>SPD</strong>!
<strong>Blickpunkt</strong> <strong>Wasserturm</strong> Sonderausgabe Seite 3<br />
<strong>Die</strong>ter Hilser: Solidatisch <strong>und</strong> gerecht<br />
Ihr Landtagskandidat für <strong>Huttrop</strong><br />
Seit Juni 2000 vertritt <strong>Die</strong>ter Hilser den<br />
Essener Nordosten im nordrhe<strong>in</strong>-westfälischen<br />
Landtag. Bereits 1975 ist der heute<br />
56-jährige <strong>in</strong> die <strong>SPD</strong> e<strong>in</strong>getreten. Se<strong>in</strong> ehrenamtliches<br />
Engagement während se<strong>in</strong>es<br />
Studiums führte ihn danach hauptberuflich<br />
als Referent <strong>und</strong> später als Geschäftsführer<br />
zur GEW NRW. Von 1994-2001 war<br />
<strong>Die</strong>ter Hilser Mitglied des Rates der Stadt<br />
Essen <strong>und</strong> u.a. Vorsitzender des F<strong>in</strong>anzausschusses<br />
<strong>und</strong> Sprecher der Fraktion für Bauen<br />
<strong>und</strong> Planung.<br />
<strong>Die</strong>ter Hilser (<strong>SPD</strong>), Mitglied des Landtages <strong>in</strong> NRW.<br />
In der <strong>SPD</strong> Essen war er bis 2003 langjähriger<br />
Vorsitzender des Ortsvere<strong>in</strong>s Oststadt<br />
<strong>und</strong> stellvertretender Unterbezirksvorsitzender.<br />
Seit 2003 ist <strong>Die</strong>ter Hilser Parteivorsitzender<br />
<strong>in</strong> Essen. Erst vor wenigen<br />
Wochen wählte ihn die Partei erneut zum<br />
Vorsitzenden.<br />
Se<strong>in</strong>e Arbeitsschwerpunkte im Düsseldorfer<br />
Landtag liegen <strong>in</strong> den Bereichen Bauen<br />
<strong>und</strong> Verehr sowie Wirtschaft, Mittelstand<br />
<strong>und</strong> Energie. Der Diplom- Volkswirt ist wohnungspolitischer<br />
Sprecher <strong>und</strong> Vorsitzender<br />
des Arbeitskreises Bauen <strong>und</strong> Verkehr<br />
der <strong>SPD</strong>-Landtagsfraktion. In dieser Funktion<br />
hat Hilser se<strong>in</strong>en politischen Gegner u.a.<br />
beim Verkauf der LEG, bei der Aufhebung<br />
der Kündigungssperrfristverordnung sowie<br />
der Integration des gesamten Landeswohnungsbauvermögens<br />
von r<strong>und</strong> 18 Milliarden<br />
Euro <strong>in</strong> die NRW.BANK e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glich <strong>und</strong><br />
stetig <strong>in</strong> oft hitzigen Debatten auf Fehler<br />
h<strong>in</strong>gewiesen.<br />
<strong>Die</strong> CDU/FDP Leitl<strong>in</strong>ie „Privat vor Staat“<br />
hat dazu geführt, dass das Land zum Schaden<br />
der Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürger sowie der<br />
Kommunen kaum noch Steuerungsmöglichkeiten<br />
hat <strong>und</strong> die Interessen der Mieter<strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> Mieter den Interessen des<br />
Marktes geopfert wurden.<br />
Britta Altenkamp: Mit Herz <strong>und</strong> Verstand für das Südostviertel<br />
„Sagen, was Sache ist <strong>und</strong> tun, was man sagt“, lautet Altenkamps Motto.<br />
Gespräche mit Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürger s<strong>in</strong>d der <strong>SPD</strong>-Politiker<strong>in</strong> wichtig, um ständig ihre<br />
Positionen zu überprüfen <strong>und</strong> neue Impulse zu erhalten.<br />
Wenn die 45-jährige Britta Altenkamp<br />
im nordrhe<strong>in</strong>-westfälischen Landtag<br />
mal wieder die K<strong>in</strong>der- <strong>und</strong> Jugendpolitik<br />
der schwarz-gelben Landesregierung<br />
ause<strong>in</strong>ander nimmt, können im<br />
Plenarsaal die Wellen auch mal höher<br />
schlagen. Denn Altenkamp, die auch<br />
Vorsitzende des Vere<strong>in</strong>s für K<strong>in</strong>der- <strong>und</strong><br />
Jugendarbeit <strong>in</strong> sozialen Brennpunkten<br />
(VKJ) ist, versteht sich als Anwält<strong>in</strong><br />
der K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Familien <strong>in</strong> NRW. Und<br />
mit Blick auf das so genannte K<strong>in</strong>derbildungsgesetz<br />
der schwarz-gelben<br />
Landesregierung <strong>und</strong> deutlichen Kürzungen<br />
<strong>in</strong> der K<strong>in</strong>der- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />
durch CDU <strong>und</strong> FDP,<br />
ist e<strong>in</strong>e leidenschaftliche<br />
Inter<br />
e s s e n s v e r t r e t e -<br />
r<strong>in</strong> auch dr<strong>in</strong>gend<br />
erforderlich. Dass<br />
Altenkamp dabei<br />
stets fachlich f<strong>und</strong>iert<br />
<strong>und</strong> bestens<br />
<strong>in</strong>formiert argumentiert,<br />
rechnen<br />
ihr auch die politischen<br />
Gegner<br />
hoch an.<br />
Ihr Handwerks-<br />
Mo - Fr:<br />
Sa:<br />
8:30 - 19:30 Uhr<br />
8:30 - 17:00 Uhr<br />
zeug hat sich das Essener K<strong>in</strong>d als erste<br />
weibliche Vorsitzende der Essener Jungsozialisten,<br />
langjähriges Bezirksvertretungs-<br />
<strong>und</strong> Ratsmitglied <strong>und</strong> auch als<br />
stellvertretende Vorsitzende<br />
der <strong>SPD</strong> Essen<br />
angeeignet. Auch<br />
von ihrem ehemaligen<br />
Chef, dem Essener Eur<br />
o p a a b g e o r d n e t e n<br />
Detlev Samland, hat<br />
Altenkamp Tipps <strong>und</strong><br />
Tricks mit auf ihren<br />
Weg genommen, die<br />
sie <strong>in</strong> den politischen<br />
Ause<strong>in</strong>andersetzungen<br />
<strong>und</strong> Beratungen immer<br />
wieder beherzigt.<br />
Seit Juni 2000 gehört<br />
die <strong>in</strong> Holsterhausen<br />
lebende <strong>SPD</strong>-Politiker<strong>in</strong><br />
dem nordrhe<strong>in</strong>-westfälischen Landtag an<br />
<strong>und</strong> hat sich dort als K<strong>in</strong>der-, Jugend-, Familien-<br />
<strong>und</strong> Integrationspolitiker<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />
Namen gemacht, der auch über die Landesgrenzen<br />
h<strong>in</strong>aus bekannt ist.<br />
Stets dem von Johannes Rau übernommenen<br />
Motto verpflichtet, ist Altenkamp<br />
als stellvertretende Vorsitzende<br />
ihrer Partei <strong>und</strong> ihrer Fraktion <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />
e<strong>in</strong> von allen Seiten geschätzter<br />
Gesprächspartner.<br />
Gesellschaftsraum für bis zu 40 Personen<br />
www.warste<strong>in</strong>er-stuben-essen.de
<strong>Blickpunkt</strong> <strong>Wasserturm</strong> Sonderausgabe Seite 4<br />
Haushaltssituation der Stadt Essen:<br />
Überschuldung vermeiden, Schwerpunkte setzen, Politikwechsel im Land zw<strong>in</strong>gend erforderlich<br />
E<strong>in</strong>e dramatische Haushaltssituation hat<br />
der neu gewählte Oberbürgermeister Re<strong>in</strong>hard<br />
Paß (<strong>SPD</strong>) vorgef<strong>und</strong>en, als er am 21.<br />
Oktober 2009 se<strong>in</strong> Amt antrat. Se<strong>in</strong> Vorgänger<br />
Dr. Re<strong>in</strong>iger (CDU) <strong>und</strong> die frühere<br />
schwarz-grüne Mehrheit im Rat hatten es<br />
versäumt, <strong>in</strong> relativ „guten“ Jahren - wie<br />
etwa 2007 <strong>und</strong> 2008 - statt Leuchtturmprojekten<br />
mit hohen Folgekosten nachhaltige<br />
Sparmaßnahmen im städtischen Haushalt<br />
umzusetzen.<br />
<strong>Die</strong>ses Versäumnis <strong>in</strong> „besseren“ Jahren<br />
wurde jüngst <strong>in</strong> der März-Ratssitzung von<br />
dem Vertreter der Bezirksregierung Düsseldorf,<br />
Aufsichtsbehörde, Herrn Olbrich (übrigens<br />
ke<strong>in</strong>eswegs <strong>SPD</strong>-Mitglied), ausdrücklich<br />
benannt <strong>und</strong> kritisiert.<br />
OB Paß muss <strong>und</strong> will nun gegensteuern.<br />
So soll vermieden werden, dass die Stadt<br />
Essen, schon <strong>in</strong> wenigen Jahren überschuldet,<br />
d. h. „Pleite“ ist. Kann die Stadt im<br />
Haushalt <strong>2010</strong>/2011 <strong>und</strong> im Haushaltssicherungskonzept<br />
(beide sollen Ende Juni <strong>2010</strong><br />
im Rat beschlossen werden), nicht der Bezirksregierung<br />
nachweisen, dass die zeitnahe<br />
Überschuldung vermieden wird, wären<br />
Handlungsfähigkeit der Stadt genau so wie<br />
Politikfähigkeit von Rat <strong>und</strong> neun Bezirksvertretungen<br />
dah<strong>in</strong>. Jede e<strong>in</strong>zelne noch so<br />
kle<strong>in</strong>e Maßnahme müsste dann erst durch<br />
die Bezirksregierung bewilligt werden. <strong>Die</strong>se<br />
könnte dann beispielsweise über die<br />
Höhe von Beiträgen, Schließung von E<strong>in</strong>richtungen<br />
vorgeben <strong>und</strong> entscheiden.<br />
„<strong>Die</strong> Handlungsunfähigkeit unserer Stadt<br />
<strong>und</strong> des von den Bürgern gewählten Rates<br />
wie der Bezirksvertretungen muss verh<strong>in</strong>dert<br />
werden! <strong>Die</strong> <strong>SPD</strong>-Ratsfraktion unterstützt<br />
deshalb die Sparziele des OB, d. h.,<br />
die Gesamtsumme der e<strong>in</strong>zusparenden Beträge<br />
une<strong>in</strong>geschränkt“, so der Vorsitzende<br />
der <strong>SPD</strong>-Ratsfraktion Thomas Fresen.<br />
„Wir s<strong>in</strong>d uns darüber im klaren, dass dabei<br />
auch schwere <strong>und</strong> unpopuläre Entscheidungen<br />
getroffen werden müssen. Gerade<br />
bei noch enger werdenden F<strong>in</strong>anzen müssen<br />
aber Schwerpunkte, d. h. Prioritäten<br />
gesetzt werden, bei den der Sparkurs nicht<br />
rigide durchgezogen wird; dies kann dann<br />
nur auf Kosten anderer Bereiche gehen.<br />
E<strong>in</strong>deutige Priorität bei der Förderung städtischer<br />
Aufgaben soll nach e<strong>in</strong>stimmigem<br />
Beschluss der <strong>SPD</strong>-Ratsfraktion vom März<br />
<strong>2010</strong> der Bereich Bildung, K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugend<br />
haben“, so der <strong>Huttrop</strong>er Ratsherr<br />
Thomas Fresen weiter.<br />
Ferner lehnt die <strong>SPD</strong>-Ratsfraktion e<strong>in</strong>e<br />
weitere Kürzung der Haushaltsmittel der<br />
Bezirksvertretungen (zur Zeit 350.000,00<br />
Euro jährlich pro Bezirksvertretung) ab.<br />
Denn bürgernahe, unbürokratische <strong>und</strong><br />
wirksame Politik <strong>in</strong> den Stadtteilen, nicht<br />
zuletzt aufgr<strong>und</strong> der Ortsk<strong>und</strong>e der Mitglieder<br />
dieser „Stadtteilparlamente“ bedarf<br />
der bisherigen, ohneh<strong>in</strong> schon knapp<br />
bemessenen Mittel.<br />
„Wir als Bezirksvertreter haben kaum<br />
noch f<strong>in</strong>anziellen Spielraum, um mit den<br />
vorhandenen Mitteln unserer eigentlichen<br />
Aufgabe der Förderung der Stadtteile nachzukommen.<br />
Es muss e<strong>in</strong>e Stärkung der BV<br />
erfolgen, sonst werden immer mehr soziale<br />
(meist ehrenamtliche) Projekte dem Rotstift<br />
zum Opfer fallen. Das darf nicht passieren!“<br />
warnt BV-Mitglied Frank Mußhoff.<br />
Zugleich ist jedoch jedem klar: Alle<strong>in</strong> aus<br />
eigener Kraft können weder die Stadt Essen<br />
noch die ebenfalls hoch verschuldeten,<br />
weil strukturschwachen Kommunen des<br />
Ruhrgebiets <strong>und</strong> anderer Teile Nordrhe<strong>in</strong>-<br />
Westfalens die Haushaltsmisere nicht<br />
meistern. Deshalb haben jüngst alle Oberbürgermeister<br />
<strong>und</strong> Stadtkämmerer der<br />
Ruhrgebietskommunen - <strong>und</strong> dies parteiübergreifend<br />
- von der<br />
NRW-Landesregierung<br />
e<strong>in</strong>en Entschuldungsfonds<br />
<strong>und</strong> die<br />
Unterstützung e<strong>in</strong>er<br />
nachhaltigen Geme<strong>in</strong>def<strong>in</strong>anzreform gefordert.<br />
<strong>Die</strong> Regierung Rüttgers lehnt aber<br />
solche Hilfen, wie sie beispielsweise <strong>in</strong> Niedersachsen<br />
<strong>und</strong> Sachsen-Anhalt schon beschlossen<br />
ist, kategorisch ab.<br />
Im Gegenteil: In den vergangenen fünf<br />
Jahren hat diese Landesregierung <strong>und</strong> die<br />
schwarz-gelbe Landtagsmehrheit die Geme<strong>in</strong>den<br />
mit immer mehr Aufgaben belastet,<br />
ohne die erforderlichen F<strong>in</strong>anzmittel<br />
bereitzustellen. Selbst den Kommunen<br />
rechtlich zustehende Mittel wurden vom<br />
Land nicht weitergeleitet, wie das oberste<br />
Gericht des Landes NRW, der Verfassungsgerichtshof,<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Urteil festgestellt<br />
hat. Trotz dieses höchstrichterlichen Urteils<br />
warten die Geme<strong>in</strong>den noch heute auf die<br />
vollständige Überweisung der Gelder durch<br />
das Land NRW.<br />
„Alle<strong>in</strong> das von der Landesregierung Rüttgers<br />
im B<strong>und</strong>esrat unterstützte ‚Wachstumsbeschleunigungsgesetz‘<br />
kostet die<br />
Stadt Essen nach Berechnungen des Stadtkämmerers<br />
Klieve (CDU) bereits <strong>in</strong> diesem<br />
Jahr 8,28 Mio. Euro, anschließend pro Jahr<br />
zweistellige Millionenbeträge bis zu 17 Mio.<br />
Euro. Das versteht also die schwarz-gelbe<br />
Landesregierung unter geme<strong>in</strong>defre<strong>und</strong>licher<br />
Politik“, erklärt die Essener <strong>SPD</strong>-Ratsfraktion.<br />
Aus alle dem wird für die Essener <strong>SPD</strong>-<br />
Kommunalpolitiker deutlich: Der Ausgang<br />
der Landtagswahl am 9. Mai <strong>2010</strong> ist für<br />
die Stadt Essen wie die anderen Kommunen<br />
der Metropole Ruhr von allergrößter<br />
Bedeutung. <strong>Die</strong> NRW<strong>SPD</strong> mit ihrer Spitzenkandidat<strong>in</strong><br />
Hannelore Kraft unterstützen<br />
die Ruhrgebiets-Kommunen <strong>in</strong> ihrer - parteiübergreifenden<br />
- Forderung nach e<strong>in</strong>em<br />
sog. Rettungsfonds. Deshalb muss es am 9.<br />
Mai <strong>2010</strong> zu e<strong>in</strong>em Richtungswechsel, zu<br />
e<strong>in</strong>er <strong>SPD</strong>-geführten Landesregierung mit<br />
e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>isterpräsident<strong>in</strong> Hannelore Kraft<br />
kommen. <strong>Die</strong> derzeitige Landesregierung<br />
hat ihren Kredit gerade auch bei unseren<br />
Geme<strong>in</strong>den trotz aller wohllautenden Beteuerungen<br />
endgültig verspielt. (tf/fm)
<strong>Blickpunkt</strong> <strong>Wasserturm</strong> Sonderausgabe Seite 5<br />
FDP: Glücksritter <strong>und</strong> altrömische Dekadenz<br />
E<strong>in</strong>e Glosse von Christian Uhl<br />
Er<strong>in</strong>nern Sie sich noch? Im Februar dieses<br />
Jahres - <strong>und</strong> so lange liegt das nun auch<br />
wieder nicht zurück - polemisierte B<strong>und</strong>esaußenm<strong>in</strong>ister<br />
<strong>und</strong> FDP-B<strong>und</strong>esvorsitzender<br />
Guido Westerwelle gegen “anstrengungslosen<br />
Wohlstand” <strong>in</strong> Deutschland. Den erkannte<br />
er bekanntlich nicht <strong>in</strong> der Wohllebe<br />
jener Glücksritter des Kas<strong>in</strong>o-Kapitalismus,<br />
die alle<strong>in</strong> aufgr<strong>und</strong> doch recht simpler F<strong>in</strong>anztransaktionen<br />
(<strong>und</strong> <strong>in</strong>sofern ohne jede<br />
Anb<strong>in</strong>dung an die Produktionsprozesse der<br />
Realwirtschaft) e<strong>in</strong> Jahrese<strong>in</strong>kommen erzielen,<br />
das bei Opel am Band über e<strong>in</strong> ganzes<br />
hartes Arbeitsleben nicht zu erwirtschaften<br />
ist. Vielmehr nahm er die E<strong>in</strong>kommenssituation<br />
jener Erwerbsloser aufs Korn, die ihren<br />
Lebensunterhalt von Leistungen nach dem<br />
Zweiten Sozialgesetzbuch (“Hartz IV”) bestreiten.<br />
Noch prom<strong>in</strong>enter geriet freilich<br />
se<strong>in</strong>e pseudo-bildungsbürgerliche E<strong>in</strong>schätzung,<br />
<strong>in</strong> dem derzeitigen b<strong>und</strong>esdeutschen<br />
Sozialstaatsklima äußere sich “spätrömische<br />
Dekadenz”. Womit Westerwelle wohl sagen<br />
wollte: E<strong>in</strong>e Gesellschaft, die ihren arbeitslosen<br />
Mitgliedern e<strong>in</strong> existenzsicherndes E<strong>in</strong>kommen<br />
ohne Gegenleistung garantiert, hat<br />
sich aus dem Wettbewerb der Wachstumsnationen<br />
verabschiedet.<br />
Nun wissen alle - wirklich: alle -, dass dies<br />
blanker Uns<strong>in</strong>n ist <strong>und</strong> Westerwelles Abrechnerei<br />
mit e<strong>in</strong>er “sozialen Hängematte”,<br />
<strong>in</strong> die er selbst sich nur unter der Maßgabe<br />
legen würde, dass sie zwischen zwei Palmen<br />
e<strong>in</strong>es gut bewachten Privatstrandes <strong>in</strong> der<br />
Südsee aufgespannt sei, billiger <strong>und</strong> bodenloser<br />
Populismus ist. Gleichwohl, <strong>und</strong> hiervon<br />
handelt diese kle<strong>in</strong>e Geschichte, ist es<br />
e<strong>in</strong>er Parteifre<strong>und</strong><strong>in</strong> Westerwelles, der mit<br />
dem schlechtesten Wahlergebnis zur Vize-<br />
Präsident<strong>in</strong> des Europäischen Parlamentes<br />
gewählten Silvana Koch-Mehr<strong>in</strong> unlängst<br />
gelungen, die hanebüchenen <strong>und</strong> verlogenen<br />
E<strong>in</strong>lassungen des <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Amtsführung bestenfalls<br />
glücklos zu nennenden B<strong>und</strong>esaußenm<strong>in</strong>isters<br />
<strong>in</strong> ihrer Substanzarmut noch<br />
zu übertreffen. <strong>Die</strong> promovierte Wirtschaftshistoriker<strong>in</strong><br />
<strong>und</strong> laut “Bild”-Zeitung “bekannteste<br />
<strong>und</strong> hübscheste Europa-Politiker<strong>in</strong><br />
Deutschlands” war am 26. Februar geladen<br />
<strong>in</strong> die renommierte Radio-Bremen-Talkshow<br />
“3 nach 9”, wo sie von Moderator Giovanni di<br />
Lorenzo <strong>und</strong> se<strong>in</strong>er Partner<strong>in</strong> Sandra Maischberger<br />
mehrfach zur Sache befragt wurde.<br />
Auf die eigentlich nicht misszuverstehende<br />
Aufforderung Lorenzos: “Ich würde gerne von<br />
Ihnen wissen, was Sie sich <strong>in</strong> den nächsten<br />
Monaten wünschen an Taten. <strong>Die</strong> können Sie<br />
ja umsetzen, Sie s<strong>in</strong>d ja an der Regierung”,<br />
sah sich Koch-Mehr<strong>in</strong> zu folgender Äußerung<br />
<strong>in</strong> der Lage. Wir wollen sie hier als denkbar<br />
unschönes Beispiel e<strong>in</strong>er völlig verhunzten<br />
Politikersprache im Wortlaut dokumentieren:<br />
“Ja, ich glaube, es war sehr richtig, dass wir<br />
e<strong>in</strong>e Debatte zu diesem Thema führen. Es gab<br />
e<strong>in</strong> Urteil, e<strong>in</strong>e Entscheidung des B<strong>und</strong>esverfassungsgerichtes,<br />
dass bestimmte Gesetze<br />
mit Hartz IV nicht verfassungskonform s<strong>in</strong>d.<br />
So. Das ist e<strong>in</strong> Faktum, das unglaublich viele<br />
Menschen <strong>in</strong> unserem Land betrifft. Und deswegen<br />
ist es richtig, darüber zu diskutieren,<br />
wie wollen wir eigentlich unseren Sozialstaat<br />
organisieren. Und jetzt geht es darum, dass<br />
bestimmte D<strong>in</strong>ge, die wir ja schon gemacht<br />
haben, also beispielsweise, dass, ähm, für, gerade<br />
für untere E<strong>in</strong>kommen sich D<strong>in</strong>ge sehr<br />
geändert haben, zum Beispiel durch die Erhöhung<br />
von K<strong>in</strong>dergeld, dass aber auf der Seite,<br />
wo, äh, derjenigen, wo Hartz-IV-Empfänger<br />
s<strong>in</strong>d, bestimmte Änderungen vorgenommen<br />
werden. Und, äh, zum Beispiel, aus Vorstellung,<br />
äh, als Vorstellung der FDP, ist es so, dass<br />
zum Beispiel die Möglichkeiten, etwas h<strong>in</strong>zuzuverdienen,<br />
verbessert werden müssen, dass<br />
es also e<strong>in</strong>en Anreiz gibt, möglichst schnell<br />
den Weg wieder dah<strong>in</strong> zu schaffen, das Geld,<br />
was man braucht für se<strong>in</strong> Leben, auch selbst<br />
zu verdienen. E<strong>in</strong>e, e<strong>in</strong> Punkt H<strong>in</strong>zuverdienmöglichkeiten,<br />
e<strong>in</strong> anderer Punkt ist, dass<br />
wir, ähm, auch schauen müssen, dass es e<strong>in</strong>e,<br />
bei der Arbeitsvermittlung wieder darum<br />
gehen muss, Menschen wieder ganz schnell<br />
wieder zurück <strong>in</strong> den Job zu bekommen, <strong>und</strong><br />
weniger, <strong>und</strong> das ist auch etwas, was die Arbeitsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />
selbst auch benennt, weniger<br />
auch die Verwaltung<br />
von Arbeitslosigkeit<br />
schauen müssen. Das<br />
s<strong>in</strong>d alles Punkte, die<br />
man jetzt umsetzen<br />
muss.”<br />
Da schw<strong>in</strong>gt viel mit.<br />
Und e<strong>in</strong> wenig benebelt<br />
von den unzusammenhängenden<br />
Worthülsen,<br />
könnte man<br />
fast zu dem Schluss<br />
kommen, die FDP setze<br />
sich für e<strong>in</strong>e Verbesserung<br />
der Situation von<br />
Arbeitslosen e<strong>in</strong>. Dabei g<strong>in</strong>g <strong>und</strong> geht es den<br />
Liberalen doch gerade um e<strong>in</strong>e Absenkung<br />
von Transferleistungen <strong>und</strong> damit auch des<br />
Lohnniveaus. Und diese Ane<strong>in</strong>anderreihung<br />
von Sprechblasen praktiziert Koch-Mehr<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em fort, während sie die sich auf Westerwelles<br />
Äußerungen beziehenden Nachfragen<br />
der Moderatoren beständig ignoriert.<br />
Am Ende zeigte sich auch Giovanni di Lorenzo<br />
demoralisiert: “Was mich e<strong>in</strong> bisschen mutlos<br />
macht, ist, dass wir jetzt schon zweimal<br />
oder dreimal die Frage gestellt haben, <strong>und</strong> Sie<br />
beantworten Sie nicht. Mir würde es schon<br />
reichen, wenn Sie mir sagen würden, warum<br />
Sie sie nicht beantworten wollen. <strong>Die</strong> Frage<br />
war ja: Wen me<strong>in</strong>t er mit spätrömischer Dekadenz?”<br />
Woraufh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e radikale Nicht-Beantwortung<br />
dieser zum wiederholten Male gestellten,<br />
doch recht klar formulierten <strong>und</strong> wesensmäßig<br />
schlichten Frage folgt.<br />
Was das Ganze mit <strong>Huttrop</strong> <strong>und</strong> dem Südostviertel<br />
zu tun hat - <strong>und</strong> immerh<strong>in</strong> halten<br />
Sie ja e<strong>in</strong>e Stadtteilzeitung <strong>in</strong> Händen? Nun,<br />
die Antwort ist leider ernüchternd - <strong>und</strong><br />
aufregend zugleich. Denn hier - bei uns <strong>und</strong><br />
unter uns - ist der Bezug von existenzsichernden<br />
Transferleistungen deutlich überdurchschnittlich.<br />
Kürzlich veröffentlichte der<br />
sozialistische Jugendverband “<strong>Die</strong> Falken”<br />
Zahlen des Essener Statistikamtes, die für<br />
K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche (unter 18 Jahren) im<br />
Südostviertel e<strong>in</strong>e Sozialleistungsquote von<br />
51,8 % ausweisen (Stand: 31.12.2008). In absoluten<br />
Zahlen: von <strong>in</strong>sgesamt 1822 M<strong>in</strong>derjährigen<br />
waren 944 auf staatliche Leistungen<br />
angewiesen <strong>und</strong> lebten <strong>in</strong>sofern an der Armutsgrenze.<br />
Jedes zweite K<strong>in</strong>d: e<strong>in</strong>, zwei,<br />
e<strong>in</strong>s, zwei... Das ist e<strong>in</strong> Skandal. Und es bedarf<br />
der politischen Bearbeitung. <strong>Die</strong> Betroffenen<br />
verdienen Respekt. Wenn aber Westerwelle<br />
<strong>und</strong> se<strong>in</strong>esgleichen die verbesserungsbedürftige<br />
Lebens- <strong>und</strong>, jawohl: E<strong>in</strong>kommenssituation<br />
<strong>in</strong> die Nähe von We<strong>in</strong>, Weib <strong>und</strong> Gesang<br />
rückt, darf das getrost als widerwärtig <strong>und</strong><br />
e<strong>in</strong> Schlag <strong>in</strong>s Gesicht <strong>und</strong> gegen die Würde<br />
der Betroffenen bezeichnet werden. Pfui!<br />
<strong>Huttrop</strong>str. 56<br />
45138 Essen<br />
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Sa. 24.04. 10:00 Aktionsstände <strong>in</strong> <strong>Huttrop</strong> <strong>und</strong> im Südostviertel<br />
Mo. 26.04. 17:30 <strong>SPD</strong>-B<strong>und</strong>estagsfraktion vor Ort: Neue Wege der Integration<br />
Ort: Zeche Carl, Wilhelm-Nieswandt-Allee 100<br />
Mo. 26.04. 20:00 Public-View<strong>in</strong>g des TV-Duells zwischen Hannelore Kraft <strong>und</strong><br />
Jürgen Rüttgers<br />
Ort: Zeche Carl, Wilhelm-Nieswandt-Allee 100<br />
Mi. 28.04. 20:15 R<strong>und</strong>e der Spitzenkandidaten zur Landtagswahl <strong>in</strong> NRW von<br />
<strong>SPD</strong>, Grüne, CDU <strong>und</strong> FDP im WDR<br />
Do. 29.04. 20:00 Veranstaltung mit dem <strong>SPD</strong>-Vorsitzenden Sigmar Gabriel<br />
Ort: Steeler Stadtgarten, Am Stadtgarten 1<br />
Sa. 01.05. 10:00 Aktionsstände <strong>in</strong> <strong>Huttrop</strong> <strong>und</strong> im Südostviertel<br />
Sa. 08.05. 10:00 Aktionsstände <strong>in</strong> <strong>Huttrop</strong> <strong>und</strong> im Südostviertel<br />
So. 09.05. Landtagswahl NRW<br />
So. 09.05. 18:00 Wahlparty der <strong>SPD</strong> Essen<br />
Ort: Essener Rathaus, Gustav-He<strong>in</strong>emann-Saal, Raum 2.20<br />
Mi. 19.05. 19:30 Mitgliederversammlung der <strong>SPD</strong>-Ortsvere<strong>in</strong>e <strong>in</strong> der Bezirksvertretung<br />
I zum Thema „Der Haushalt der Stadt Essen“<br />
Diskussion mit unseren Ratsmitgliedern <strong>und</strong> Bezirksvertretern über<br />
den vorgelegten Doppelhaushalt <strong>2010</strong>/2011 der Stadt Essen<br />
Ort: Gaststätte Michelshof, Steubenstraße 42, 45138 Essen<br />
Do. 27.05. 19:30 Mitgliederversammlung zum Thema „Analyse <strong>und</strong> Bewertung<br />
der Landtagswahl <strong>2010</strong>“<br />
Diskussion mit <strong>Die</strong>ter Hilser, Vorsitzender der <strong>SPD</strong> Essen<br />
Ort: Gaststätte Hubertusburg, Steeler Straße 444, 45138 Essen<br />
Do. 10.06. 19:30 Vorstandssitzung<br />
Ort: Gaststätte Mosen, Hilgenbornstraße 6, 45138 Essen<br />
Do. 01.07. 19:30 Kommunalpolitisches Bürgerforum<br />
Ort: Gaststätte Michelshof, Steubenstraße 42, 45138 Essen<br />
Do. 08.07. 19:30 Vorstandssitzung<br />
Ort: Gaststätte Mosen, Hilgenbornstraße 6, 45138 Essen<br />
<strong>SPD</strong>-Wahltaxi zur Landtagswahl<br />
am 9. Mai <strong>in</strong> <strong>Huttrop</strong> <strong>und</strong><br />
im Südostviertel<br />
Sie wollen am 9. Mai Ihre beiden Stimmen<br />
abgeben, wissen aber nicht, wie Sie zum<br />
Wahllokal kommen sollen?<br />
Ke<strong>in</strong> Problem! Wie an Wahltagen üblich,<br />
bietet Ihnen die <strong>SPD</strong> <strong>Huttrop</strong>/Südostviertel<br />
wieder e<strong>in</strong> Wahltaxi an.<br />
Wahlparty im Rathaus!<br />
Wenn am 9. Mai um 18:00 Uhr die Wahllokale<br />
schließen, lädt die <strong>SPD</strong> zu e<strong>in</strong>er Wahlparty <strong>in</strong><br />
das Essener Rathaus e<strong>in</strong>. Bei Kaltgetränken<br />
<strong>und</strong> Snacks können Sie dabei se<strong>in</strong>, wenn die<br />
Ergebnisse aus den e<strong>in</strong>zelnen Wahllokalen im<br />
e<strong>in</strong>treffen <strong>und</strong> sich das Wahlergebnis formt:<br />
Spannung ist garantiert!<br />
Impressum<br />
Hrsg.: <strong>SPD</strong>-Ortsvere<strong>in</strong> <strong>Huttrop</strong>/Südostviertel<br />
V.i.S.d.P.: Karl Berse, Moltkestraße 93,<br />
45138 Essen, Tel. 0201/277705<br />
Mithelfen kostet nichts...<br />
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Redaktion: Frank Mußhoff<br />
Andreas Wiemers<br />
Inserate: Kar<strong>in</strong> Grott, Tel. 0201/288270;<br />
Karsten Ständer, Tel.: 0201/282442<br />
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E<strong>in</strong> Anruf zwischen 08:00 Uhr <strong>und</strong> 17:45<br />
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www.spd-osthuttrop.de<br />
<strong>in</strong>fo@spd-osthuttrop.de<br />
<strong>Die</strong> Anzeigen lassen ke<strong>in</strong>en Rückschluss<br />
auf die politische Position der Inserenten zu.