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Blickpunkt Wasserturm Ausgabe I/2010 - Die SPD in Huttrop und ...

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B L I C K P U N K T<br />

WASSERTURM<br />

Informationen der <strong>SPD</strong> aus <strong>Huttrop</strong> <strong>und</strong> dem Südostviertel<br />

Sonderausgabe zur Landtagswahl <strong>in</strong> NRW am 9. Mai <strong>2010</strong><br />

Landtagswahl <strong>2010</strong>:<br />

Vorstellung unserer Kandidaten<br />

In dieser Sonderausgabe stellen wir Ihnen<br />

unsere Kandidaten zur Landtagswahl<br />

für <strong>Huttrop</strong>, <strong>Die</strong>ter Hilser, <strong>und</strong> das<br />

Südostviertel, Britta Altenkamp, vor.<br />

Seite 3<br />

Thema:<br />

Stadtf<strong>in</strong>anzen<br />

Über die F<strong>in</strong>anzsituation der Stadt Essen<br />

<strong>in</strong>formieren die <strong>SPD</strong>-Mitglieder <strong>in</strong><br />

der Bezirksvertretung I <strong>und</strong> im Rat der<br />

Stadt Essen.<br />

Seite 4<br />

Thema:<br />

Hartz IV<br />

In e<strong>in</strong>er Glosse kritisiert unser Vorstandsmitglied<br />

Christian Uhl liberale<br />

Vorstellungen der spätrömischen Dekadenz<br />

von Sozialhilfeempfängern.<br />

Seite 5<br />

Liebe Leser<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Leser!<br />

Mit dieser <strong>Ausgabe</strong> unserer Stadtteilzeitung<br />

wollen wir Ihnen <strong>in</strong>teressante Informationen<br />

zur Landtagswahl <strong>in</strong> NRW am<br />

9. Mai <strong>2010</strong> an die Hand geben. Neben<br />

der Vorstellung unserer Landtagskandidat<strong>in</strong><br />

für das Südostviertel, Britta Altenkamp,<br />

<strong>und</strong> unseres Landtagskandidaten für<br />

<strong>Huttrop</strong>, <strong>Die</strong>ter Hilser, gibt es Berichte zur<br />

Schulpolitik <strong>und</strong> den Problemen der Kommunalf<strong>in</strong>anzen.<br />

Außerdem <strong>in</strong>formieren wir<br />

Sie wie immer über aktuelles aus dem Rat<br />

der Stadt <strong>und</strong> der Bezirksvertretung I.<br />

Zur Landtagswahl: Was hat die schwarzgelbe<br />

Landesregierung unter ihrem M<strong>in</strong>isterpräsidenten<br />

Jürgen Rüttgers <strong>in</strong> den<br />

letzten fünf Jahren für NRW auf den Weg<br />

gebracht? Ihre Bilanz ist katastrophal.<br />

Schulpolitik: Starres Festhalten am veralteten<br />

dreigliedrigen Schulsystem, das<br />

selbst andere CDU-regierte B<strong>und</strong>esländer<br />

abgeschafft haben; 5000 unbesetzte Lehrerstellen<br />

<strong>und</strong> dadurch Ausfall von 5 Mio.<br />

Unterrichtsst<strong>und</strong>en; E<strong>in</strong>führung des „Turbo-Abiturs“<br />

nach 12 Schuljahren <strong>und</strong> Wiedere<strong>in</strong>führung<br />

uns<strong>in</strong>niger Kopfnoten trotz<br />

massiver Lehrer- <strong>und</strong> Schülerproteste; E<strong>in</strong>führung<br />

unsozialer Studiengebühren. Sozial-<br />

<strong>und</strong> Arbeitspolitik: Durchführung e<strong>in</strong>er<br />

umfangreichen Privatisierungswelle (Privat<br />

vor Staat), u.a. auch der landeseigenen<br />

LEG-Wohnungen zum Schaden der Mieter;<br />

Abschaffung des Tariftreuegesetzes; Starke<br />

E<strong>in</strong>schränkung der Mitbestimmung im öffentlichen<br />

<strong>Die</strong>nst trotz massiver Proteste<br />

von Beschäftigten <strong>und</strong> Gewerkschaften.<br />

F<strong>in</strong>anzpolitik: 22,3 Milliarden € neue Schulden<br />

ohne F<strong>in</strong>anzierung von Zukunfts<strong>in</strong>vestitionen;<br />

Drastische Verschärfung der<br />

F<strong>in</strong>anznot der Städte <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den<br />

durch Übertragung von Aufgaben ohne f<strong>in</strong>anziellen<br />

Ausgleich, wobei die dr<strong>in</strong>gend<br />

notwendige Hilfe für die Kommunen verweigert<br />

wird. <strong>Die</strong> Folge: In allen unabhängigen<br />

B<strong>und</strong>esländervergleichen steht NRW<br />

im Tabellenkeller. Schwarz-Gelb <strong>und</strong> Jürgen<br />

Rüttgers haben Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen zum<br />

Absteigerland degradiert. So kann es nicht<br />

weitergehen! Wir brauchen dr<strong>in</strong>gend e<strong>in</strong>en<br />

Richtungs- <strong>und</strong> Regierungswechsel <strong>in</strong> unserem<br />

Land. Das Wahlprogramm der <strong>SPD</strong><br />

überzeugt. Hier die wichtigsten Punkte:<br />

Beste Bildung für alle: Gebührenfreiheit<br />

von der Kita bis zur Hochschule, längeres<br />

geme<strong>in</strong>sames Lernen <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>schaftsschulen,<br />

mehr Durchlässigkeit im Schulsystem.<br />

Gute Arbeit für alle: Flächendeckende M<strong>in</strong>destlöhne,<br />

Schluss mit Missbrauch bei Leih<strong>und</strong><br />

Zeitarbeit, Ausbildungsplatzgarantie,<br />

starke Arbeitnehmerrechte.<br />

Städe <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den stärken: F<strong>in</strong>anzieller<br />

Spielraum durch den „Stärkungspakt Stadtf<strong>in</strong>anzen“,<br />

Ausbau der kommunalen Demokratie.<br />

Klimaschutz als Fortschrittsmotor: NRW als<br />

Zentrum für umweltfre<strong>und</strong>liche Technologien,<br />

Förderung von Mittelstand <strong>und</strong> Handwerk,<br />

Ausstieg aus der Atomenergie.<br />

Zusammenhalt schaffen: Familien stärken,<br />

Sicherheit <strong>und</strong> Teilhabe für Menschen bis<br />

<strong>in</strong>s hohe Alter, solidarisches Ges<strong>und</strong>heitswesen,<br />

fortschrittliche Integration.<br />

Wählen Sie mit beiden Stimmen die <strong>SPD</strong>.<br />

Britta Altenkamp <strong>und</strong> <strong>Die</strong>ter Hilser müssen<br />

wieder <strong>in</strong> den Düsseldorfer Landtag.<br />

Hannelore Kraft muss M<strong>in</strong>isterpräsident<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> NRW werden. Schaffen wir den Wechsel,<br />

hat Schwarz-Gelb auch im B<strong>und</strong>esrat ke<strong>in</strong>e<br />

Mehrheit mehr. Nur so können Sie auch e<strong>in</strong>er<br />

unsozialen B<strong>und</strong>espolitik E<strong>in</strong>halt gebieten<br />

<strong>und</strong> beispielsweise die E<strong>in</strong>führung der<br />

Kopfpauschale <strong>in</strong> der Ges<strong>und</strong>heitspolitik<br />

verh<strong>in</strong>dern.<br />

Am 9. Mai beide Stimmen für die <strong>SPD</strong>!<br />

Herzliche Grüße<br />

Ihr <strong>und</strong> Euer<br />

Karl Berse<br />

Vorsitzender der<br />

<strong>SPD</strong> <strong>Huttrop</strong>/Südostviertel


<strong>Blickpunkt</strong> <strong>Wasserturm</strong> Sonderausgabe Seite 2<br />

<strong>SPD</strong> <strong>Huttrop</strong>/Südostviertel wählte<br />

neuen Vorstand<br />

Turnusgemäß stand bei den Genossen <strong>in</strong><br />

<strong>Huttrop</strong> <strong>und</strong> im Südostviertel die Neuwahl des<br />

Ortsvere<strong>in</strong>svorstandes auf der Tagesordnung<br />

ihrer jüngsten Jahreshauptversammlung.<br />

Neuer <strong>und</strong> alter Vorsitzender des Ortsvere<strong>in</strong>s<br />

bleibt Karl Berse, den die anwesenden <strong>SPD</strong>-<br />

Mitglieder somit zum zehnten Mal <strong>in</strong> Folge<br />

mit bee<strong>in</strong>druckendem Ergebnis als Vorsitzenden<br />

bestätigten.<br />

Berse stehen ab sofort zwei neue Stellvertreter<br />

zur Seite. <strong>Die</strong>se Funktionen wurden<br />

mit Kar<strong>in</strong> Grott (Sachk<strong>und</strong>ige Bürger<strong>in</strong> im<br />

Beschwerdeausschuss der Stadt Essen) <strong>und</strong><br />

Frank Mußhoff (Mitglied der Bezirksvertretung<br />

I) besetzt. Deren beiden Amtsvorgänger<br />

Karla Brennecke-Roos <strong>und</strong> Thomas Fresen<br />

(beide Mitglied im Rat der Stadt Essen) verzichteten<br />

auf e<strong>in</strong>e erneute Kandidatur als stellvertretende<br />

Vorsitzende, gehören dem neuen<br />

Vorstand auf Wunsch der <strong>SPD</strong>-Mitgliedschaft<br />

aber weiterh<strong>in</strong> als Beisitzer an. Mit viel Applaus<br />

<strong>und</strong> mit e<strong>in</strong>em Blumenstrauß verabschiedeten<br />

die Genossen zudem die langjährige<br />

Bezirksvertreter<strong>in</strong> Margot Kuhlen aus der<br />

aktiven Vorstandsarbeit. Kuhlen kandidierte<br />

nicht mehr, da sie sich nun noch <strong>in</strong>tensiver<br />

auf ihre Arbeit als Seniorenbeauftragte der<br />

Bezirksvertretung I <strong>und</strong> im Seniorenbeirat der<br />

Stadt Essen konzentrieren will.<br />

<strong>Die</strong> Versammlungsleiter<strong>in</strong> <strong>und</strong> Essener<br />

<strong>SPD</strong>-Landtagsabgeordnete Britta Altenkamp<br />

stimmte die Genossen zudem auf den anstehenden<br />

Landtagswahlkampf e<strong>in</strong> <strong>und</strong> unterstrich<br />

dabei die Bedeutung dieser Wahl für die<br />

Stadt Essen, das Land Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />

<strong>und</strong> für die B<strong>und</strong>espolitik. „Denn nur wenn<br />

die <strong>SPD</strong> wieder stärkste Kraft im Lande wird,<br />

erhalten die Kommunen mit dem Stärkungspakt<br />

Stadtf<strong>in</strong>anzen e<strong>in</strong>e Chance, die Schuldenspirale<br />

zu verlassen. Auch mit der viel zu<br />

frühen Selektion der K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Schulsysteme<br />

ist dann Schluss. Und dem unsozialen <strong>und</strong><br />

klientelorientierten Durchregieren von CDU<br />

<strong>und</strong> FDP kann über den B<strong>und</strong>esrat der Riegel<br />

vorgeschoben werden“, sagte Altenkamp unter<br />

großem Beifall der zahlreich anwesenden<br />

Genossen.<br />

(aw)<br />

<strong>Die</strong> beste Bildung für alle!<br />

Geme<strong>in</strong>schaftsschule liefert Antworten<br />

Während das Hauptschulsterben <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />

<strong>und</strong> auch <strong>in</strong> Essen unaufhaltsam<br />

voranschreitet, versuchen CDU<br />

<strong>und</strong> FDP diese Schulform künstlich am Leben<br />

zu erhalten. Doch schon alle<strong>in</strong> der vom<br />

Landesamt für Datenverarbeitung <strong>und</strong> Statistik<br />

prognostizierte Rückgang des Essener<br />

Schülerbestandes <strong>in</strong> der Sek<strong>und</strong>arstufe I<br />

Bessere Bildung <strong>in</strong> der Schule der Zukunft:<br />

Unser Modell der Geme<strong>in</strong>schaftsschule<br />

um 21,73 Prozent bis zum Jahr 2016 macht<br />

neben allen pädagogischen Herausforderungen<br />

neue Ansätze <strong>in</strong> der Schullandschaft<br />

erforderlich. <strong>Die</strong> NRW<strong>SPD</strong> spricht<br />

sich daher für die E<strong>in</strong>führung der Geme<strong>in</strong>schaftsschule<br />

aus.<br />

Denn das längere geme<strong>in</strong>same Lernen<br />

ist unserem gegliederten <strong>und</strong> selektiven<br />

Schulsystem überlegen. Das haben unzählige<br />

<strong>in</strong>ternationale Vergleichsstudien immer<br />

wieder herausgestellt.<br />

Zudem garantiert die Geme<strong>in</strong>schaftsschule<br />

auch bei s<strong>in</strong>kenden Schülerzahlen,<br />

die zwangsläufig zu Schulschließungen<br />

<strong>in</strong> Essen führen werden, den Eltern e<strong>in</strong><br />

wohnortnahes Schulangebot mit allen<br />

Bildungsgängen für<br />

ihre K<strong>in</strong>der. Wer gleiche<br />

Bildungschancen<br />

für alle K<strong>in</strong>der will,<br />

muss die Geme<strong>in</strong>schaftsschule<br />

e<strong>in</strong>führen.<br />

(aw)<br />

Kopfpauschale?<br />

Ne<strong>in</strong>, danke!<br />

<strong>Die</strong> <strong>SPD</strong> kämpft seit Jahren für e<strong>in</strong> gerechtes<br />

Ges<strong>und</strong>heitssystem <strong>und</strong> für die<br />

Rettung der solidarischen Ges<strong>und</strong>heitsversorgung.<br />

Mit der schwarz-gelben Kopfpauschale<br />

würden 40 Millionen Menschen <strong>in</strong><br />

Deutschland zu Sozialhilfeempfängern.<br />

Bei der Landtagswahl am 9. Mai geht es<br />

neben spezifisch landespolitischen Themen<br />

wie Bildung <strong>und</strong> Kommunalpolitik<br />

deshalb auch um e<strong>in</strong>e Abstimmung über<br />

die ges<strong>und</strong>heitspolitischen Pläne der B<strong>und</strong>esregierung,<br />

denen auch Jürgen Rüttgers<br />

zugestimmt hatte.<br />

Ohne die Stimmen von NRW im B<strong>und</strong>esrat<br />

könne Schwarz-Gelb <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> aber die<br />

Kopfpauschale nicht durchsetzen.<br />

Am 9. Mai deshalb<br />

mit beiden Stimmen <strong>SPD</strong>!


<strong>Blickpunkt</strong> <strong>Wasserturm</strong> Sonderausgabe Seite 3<br />

<strong>Die</strong>ter Hilser: Solidatisch <strong>und</strong> gerecht<br />

Ihr Landtagskandidat für <strong>Huttrop</strong><br />

Seit Juni 2000 vertritt <strong>Die</strong>ter Hilser den<br />

Essener Nordosten im nordrhe<strong>in</strong>-westfälischen<br />

Landtag. Bereits 1975 ist der heute<br />

56-jährige <strong>in</strong> die <strong>SPD</strong> e<strong>in</strong>getreten. Se<strong>in</strong> ehrenamtliches<br />

Engagement während se<strong>in</strong>es<br />

Studiums führte ihn danach hauptberuflich<br />

als Referent <strong>und</strong> später als Geschäftsführer<br />

zur GEW NRW. Von 1994-2001 war<br />

<strong>Die</strong>ter Hilser Mitglied des Rates der Stadt<br />

Essen <strong>und</strong> u.a. Vorsitzender des F<strong>in</strong>anzausschusses<br />

<strong>und</strong> Sprecher der Fraktion für Bauen<br />

<strong>und</strong> Planung.<br />

<strong>Die</strong>ter Hilser (<strong>SPD</strong>), Mitglied des Landtages <strong>in</strong> NRW.<br />

In der <strong>SPD</strong> Essen war er bis 2003 langjähriger<br />

Vorsitzender des Ortsvere<strong>in</strong>s Oststadt<br />

<strong>und</strong> stellvertretender Unterbezirksvorsitzender.<br />

Seit 2003 ist <strong>Die</strong>ter Hilser Parteivorsitzender<br />

<strong>in</strong> Essen. Erst vor wenigen<br />

Wochen wählte ihn die Partei erneut zum<br />

Vorsitzenden.<br />

Se<strong>in</strong>e Arbeitsschwerpunkte im Düsseldorfer<br />

Landtag liegen <strong>in</strong> den Bereichen Bauen<br />

<strong>und</strong> Verehr sowie Wirtschaft, Mittelstand<br />

<strong>und</strong> Energie. Der Diplom- Volkswirt ist wohnungspolitischer<br />

Sprecher <strong>und</strong> Vorsitzender<br />

des Arbeitskreises Bauen <strong>und</strong> Verkehr<br />

der <strong>SPD</strong>-Landtagsfraktion. In dieser Funktion<br />

hat Hilser se<strong>in</strong>en politischen Gegner u.a.<br />

beim Verkauf der LEG, bei der Aufhebung<br />

der Kündigungssperrfristverordnung sowie<br />

der Integration des gesamten Landeswohnungsbauvermögens<br />

von r<strong>und</strong> 18 Milliarden<br />

Euro <strong>in</strong> die NRW.BANK e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glich <strong>und</strong><br />

stetig <strong>in</strong> oft hitzigen Debatten auf Fehler<br />

h<strong>in</strong>gewiesen.<br />

<strong>Die</strong> CDU/FDP Leitl<strong>in</strong>ie „Privat vor Staat“<br />

hat dazu geführt, dass das Land zum Schaden<br />

der Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürger sowie der<br />

Kommunen kaum noch Steuerungsmöglichkeiten<br />

hat <strong>und</strong> die Interessen der Mieter<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Mieter den Interessen des<br />

Marktes geopfert wurden.<br />

Britta Altenkamp: Mit Herz <strong>und</strong> Verstand für das Südostviertel<br />

„Sagen, was Sache ist <strong>und</strong> tun, was man sagt“, lautet Altenkamps Motto.<br />

Gespräche mit Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürger s<strong>in</strong>d der <strong>SPD</strong>-Politiker<strong>in</strong> wichtig, um ständig ihre<br />

Positionen zu überprüfen <strong>und</strong> neue Impulse zu erhalten.<br />

Wenn die 45-jährige Britta Altenkamp<br />

im nordrhe<strong>in</strong>-westfälischen Landtag<br />

mal wieder die K<strong>in</strong>der- <strong>und</strong> Jugendpolitik<br />

der schwarz-gelben Landesregierung<br />

ause<strong>in</strong>ander nimmt, können im<br />

Plenarsaal die Wellen auch mal höher<br />

schlagen. Denn Altenkamp, die auch<br />

Vorsitzende des Vere<strong>in</strong>s für K<strong>in</strong>der- <strong>und</strong><br />

Jugendarbeit <strong>in</strong> sozialen Brennpunkten<br />

(VKJ) ist, versteht sich als Anwält<strong>in</strong><br />

der K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Familien <strong>in</strong> NRW. Und<br />

mit Blick auf das so genannte K<strong>in</strong>derbildungsgesetz<br />

der schwarz-gelben<br />

Landesregierung <strong>und</strong> deutlichen Kürzungen<br />

<strong>in</strong> der K<strong>in</strong>der- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />

durch CDU <strong>und</strong> FDP,<br />

ist e<strong>in</strong>e leidenschaftliche<br />

Inter<br />

e s s e n s v e r t r e t e -<br />

r<strong>in</strong> auch dr<strong>in</strong>gend<br />

erforderlich. Dass<br />

Altenkamp dabei<br />

stets fachlich f<strong>und</strong>iert<br />

<strong>und</strong> bestens<br />

<strong>in</strong>formiert argumentiert,<br />

rechnen<br />

ihr auch die politischen<br />

Gegner<br />

hoch an.<br />

Ihr Handwerks-<br />

Mo - Fr:<br />

Sa:<br />

8:30 - 19:30 Uhr<br />

8:30 - 17:00 Uhr<br />

zeug hat sich das Essener K<strong>in</strong>d als erste<br />

weibliche Vorsitzende der Essener Jungsozialisten,<br />

langjähriges Bezirksvertretungs-<br />

<strong>und</strong> Ratsmitglied <strong>und</strong> auch als<br />

stellvertretende Vorsitzende<br />

der <strong>SPD</strong> Essen<br />

angeeignet. Auch<br />

von ihrem ehemaligen<br />

Chef, dem Essener Eur<br />

o p a a b g e o r d n e t e n<br />

Detlev Samland, hat<br />

Altenkamp Tipps <strong>und</strong><br />

Tricks mit auf ihren<br />

Weg genommen, die<br />

sie <strong>in</strong> den politischen<br />

Ause<strong>in</strong>andersetzungen<br />

<strong>und</strong> Beratungen immer<br />

wieder beherzigt.<br />

Seit Juni 2000 gehört<br />

die <strong>in</strong> Holsterhausen<br />

lebende <strong>SPD</strong>-Politiker<strong>in</strong><br />

dem nordrhe<strong>in</strong>-westfälischen Landtag an<br />

<strong>und</strong> hat sich dort als K<strong>in</strong>der-, Jugend-, Familien-<br />

<strong>und</strong> Integrationspolitiker<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />

Namen gemacht, der auch über die Landesgrenzen<br />

h<strong>in</strong>aus bekannt ist.<br />

Stets dem von Johannes Rau übernommenen<br />

Motto verpflichtet, ist Altenkamp<br />

als stellvertretende Vorsitzende<br />

ihrer Partei <strong>und</strong> ihrer Fraktion <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />

e<strong>in</strong> von allen Seiten geschätzter<br />

Gesprächspartner.<br />

Gesellschaftsraum für bis zu 40 Personen<br />

www.warste<strong>in</strong>er-stuben-essen.de


<strong>Blickpunkt</strong> <strong>Wasserturm</strong> Sonderausgabe Seite 4<br />

Haushaltssituation der Stadt Essen:<br />

Überschuldung vermeiden, Schwerpunkte setzen, Politikwechsel im Land zw<strong>in</strong>gend erforderlich<br />

E<strong>in</strong>e dramatische Haushaltssituation hat<br />

der neu gewählte Oberbürgermeister Re<strong>in</strong>hard<br />

Paß (<strong>SPD</strong>) vorgef<strong>und</strong>en, als er am 21.<br />

Oktober 2009 se<strong>in</strong> Amt antrat. Se<strong>in</strong> Vorgänger<br />

Dr. Re<strong>in</strong>iger (CDU) <strong>und</strong> die frühere<br />

schwarz-grüne Mehrheit im Rat hatten es<br />

versäumt, <strong>in</strong> relativ „guten“ Jahren - wie<br />

etwa 2007 <strong>und</strong> 2008 - statt Leuchtturmprojekten<br />

mit hohen Folgekosten nachhaltige<br />

Sparmaßnahmen im städtischen Haushalt<br />

umzusetzen.<br />

<strong>Die</strong>ses Versäumnis <strong>in</strong> „besseren“ Jahren<br />

wurde jüngst <strong>in</strong> der März-Ratssitzung von<br />

dem Vertreter der Bezirksregierung Düsseldorf,<br />

Aufsichtsbehörde, Herrn Olbrich (übrigens<br />

ke<strong>in</strong>eswegs <strong>SPD</strong>-Mitglied), ausdrücklich<br />

benannt <strong>und</strong> kritisiert.<br />

OB Paß muss <strong>und</strong> will nun gegensteuern.<br />

So soll vermieden werden, dass die Stadt<br />

Essen, schon <strong>in</strong> wenigen Jahren überschuldet,<br />

d. h. „Pleite“ ist. Kann die Stadt im<br />

Haushalt <strong>2010</strong>/2011 <strong>und</strong> im Haushaltssicherungskonzept<br />

(beide sollen Ende Juni <strong>2010</strong><br />

im Rat beschlossen werden), nicht der Bezirksregierung<br />

nachweisen, dass die zeitnahe<br />

Überschuldung vermieden wird, wären<br />

Handlungsfähigkeit der Stadt genau so wie<br />

Politikfähigkeit von Rat <strong>und</strong> neun Bezirksvertretungen<br />

dah<strong>in</strong>. Jede e<strong>in</strong>zelne noch so<br />

kle<strong>in</strong>e Maßnahme müsste dann erst durch<br />

die Bezirksregierung bewilligt werden. <strong>Die</strong>se<br />

könnte dann beispielsweise über die<br />

Höhe von Beiträgen, Schließung von E<strong>in</strong>richtungen<br />

vorgeben <strong>und</strong> entscheiden.<br />

„<strong>Die</strong> Handlungsunfähigkeit unserer Stadt<br />

<strong>und</strong> des von den Bürgern gewählten Rates<br />

wie der Bezirksvertretungen muss verh<strong>in</strong>dert<br />

werden! <strong>Die</strong> <strong>SPD</strong>-Ratsfraktion unterstützt<br />

deshalb die Sparziele des OB, d. h.,<br />

die Gesamtsumme der e<strong>in</strong>zusparenden Beträge<br />

une<strong>in</strong>geschränkt“, so der Vorsitzende<br />

der <strong>SPD</strong>-Ratsfraktion Thomas Fresen.<br />

„Wir s<strong>in</strong>d uns darüber im klaren, dass dabei<br />

auch schwere <strong>und</strong> unpopuläre Entscheidungen<br />

getroffen werden müssen. Gerade<br />

bei noch enger werdenden F<strong>in</strong>anzen müssen<br />

aber Schwerpunkte, d. h. Prioritäten<br />

gesetzt werden, bei den der Sparkurs nicht<br />

rigide durchgezogen wird; dies kann dann<br />

nur auf Kosten anderer Bereiche gehen.<br />

E<strong>in</strong>deutige Priorität bei der Förderung städtischer<br />

Aufgaben soll nach e<strong>in</strong>stimmigem<br />

Beschluss der <strong>SPD</strong>-Ratsfraktion vom März<br />

<strong>2010</strong> der Bereich Bildung, K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugend<br />

haben“, so der <strong>Huttrop</strong>er Ratsherr<br />

Thomas Fresen weiter.<br />

Ferner lehnt die <strong>SPD</strong>-Ratsfraktion e<strong>in</strong>e<br />

weitere Kürzung der Haushaltsmittel der<br />

Bezirksvertretungen (zur Zeit 350.000,00<br />

Euro jährlich pro Bezirksvertretung) ab.<br />

Denn bürgernahe, unbürokratische <strong>und</strong><br />

wirksame Politik <strong>in</strong> den Stadtteilen, nicht<br />

zuletzt aufgr<strong>und</strong> der Ortsk<strong>und</strong>e der Mitglieder<br />

dieser „Stadtteilparlamente“ bedarf<br />

der bisherigen, ohneh<strong>in</strong> schon knapp<br />

bemessenen Mittel.<br />

„Wir als Bezirksvertreter haben kaum<br />

noch f<strong>in</strong>anziellen Spielraum, um mit den<br />

vorhandenen Mitteln unserer eigentlichen<br />

Aufgabe der Förderung der Stadtteile nachzukommen.<br />

Es muss e<strong>in</strong>e Stärkung der BV<br />

erfolgen, sonst werden immer mehr soziale<br />

(meist ehrenamtliche) Projekte dem Rotstift<br />

zum Opfer fallen. Das darf nicht passieren!“<br />

warnt BV-Mitglied Frank Mußhoff.<br />

Zugleich ist jedoch jedem klar: Alle<strong>in</strong> aus<br />

eigener Kraft können weder die Stadt Essen<br />

noch die ebenfalls hoch verschuldeten,<br />

weil strukturschwachen Kommunen des<br />

Ruhrgebiets <strong>und</strong> anderer Teile Nordrhe<strong>in</strong>-<br />

Westfalens die Haushaltsmisere nicht<br />

meistern. Deshalb haben jüngst alle Oberbürgermeister<br />

<strong>und</strong> Stadtkämmerer der<br />

Ruhrgebietskommunen - <strong>und</strong> dies parteiübergreifend<br />

- von der<br />

NRW-Landesregierung<br />

e<strong>in</strong>en Entschuldungsfonds<br />

<strong>und</strong> die<br />

Unterstützung e<strong>in</strong>er<br />

nachhaltigen Geme<strong>in</strong>def<strong>in</strong>anzreform gefordert.<br />

<strong>Die</strong> Regierung Rüttgers lehnt aber<br />

solche Hilfen, wie sie beispielsweise <strong>in</strong> Niedersachsen<br />

<strong>und</strong> Sachsen-Anhalt schon beschlossen<br />

ist, kategorisch ab.<br />

Im Gegenteil: In den vergangenen fünf<br />

Jahren hat diese Landesregierung <strong>und</strong> die<br />

schwarz-gelbe Landtagsmehrheit die Geme<strong>in</strong>den<br />

mit immer mehr Aufgaben belastet,<br />

ohne die erforderlichen F<strong>in</strong>anzmittel<br />

bereitzustellen. Selbst den Kommunen<br />

rechtlich zustehende Mittel wurden vom<br />

Land nicht weitergeleitet, wie das oberste<br />

Gericht des Landes NRW, der Verfassungsgerichtshof,<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Urteil festgestellt<br />

hat. Trotz dieses höchstrichterlichen Urteils<br />

warten die Geme<strong>in</strong>den noch heute auf die<br />

vollständige Überweisung der Gelder durch<br />

das Land NRW.<br />

„Alle<strong>in</strong> das von der Landesregierung Rüttgers<br />

im B<strong>und</strong>esrat unterstützte ‚Wachstumsbeschleunigungsgesetz‘<br />

kostet die<br />

Stadt Essen nach Berechnungen des Stadtkämmerers<br />

Klieve (CDU) bereits <strong>in</strong> diesem<br />

Jahr 8,28 Mio. Euro, anschließend pro Jahr<br />

zweistellige Millionenbeträge bis zu 17 Mio.<br />

Euro. Das versteht also die schwarz-gelbe<br />

Landesregierung unter geme<strong>in</strong>defre<strong>und</strong>licher<br />

Politik“, erklärt die Essener <strong>SPD</strong>-Ratsfraktion.<br />

Aus alle dem wird für die Essener <strong>SPD</strong>-<br />

Kommunalpolitiker deutlich: Der Ausgang<br />

der Landtagswahl am 9. Mai <strong>2010</strong> ist für<br />

die Stadt Essen wie die anderen Kommunen<br />

der Metropole Ruhr von allergrößter<br />

Bedeutung. <strong>Die</strong> NRW<strong>SPD</strong> mit ihrer Spitzenkandidat<strong>in</strong><br />

Hannelore Kraft unterstützen<br />

die Ruhrgebiets-Kommunen <strong>in</strong> ihrer - parteiübergreifenden<br />

- Forderung nach e<strong>in</strong>em<br />

sog. Rettungsfonds. Deshalb muss es am 9.<br />

Mai <strong>2010</strong> zu e<strong>in</strong>em Richtungswechsel, zu<br />

e<strong>in</strong>er <strong>SPD</strong>-geführten Landesregierung mit<br />

e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>isterpräsident<strong>in</strong> Hannelore Kraft<br />

kommen. <strong>Die</strong> derzeitige Landesregierung<br />

hat ihren Kredit gerade auch bei unseren<br />

Geme<strong>in</strong>den trotz aller wohllautenden Beteuerungen<br />

endgültig verspielt. (tf/fm)


<strong>Blickpunkt</strong> <strong>Wasserturm</strong> Sonderausgabe Seite 5<br />

FDP: Glücksritter <strong>und</strong> altrömische Dekadenz<br />

E<strong>in</strong>e Glosse von Christian Uhl<br />

Er<strong>in</strong>nern Sie sich noch? Im Februar dieses<br />

Jahres - <strong>und</strong> so lange liegt das nun auch<br />

wieder nicht zurück - polemisierte B<strong>und</strong>esaußenm<strong>in</strong>ister<br />

<strong>und</strong> FDP-B<strong>und</strong>esvorsitzender<br />

Guido Westerwelle gegen “anstrengungslosen<br />

Wohlstand” <strong>in</strong> Deutschland. Den erkannte<br />

er bekanntlich nicht <strong>in</strong> der Wohllebe<br />

jener Glücksritter des Kas<strong>in</strong>o-Kapitalismus,<br />

die alle<strong>in</strong> aufgr<strong>und</strong> doch recht simpler F<strong>in</strong>anztransaktionen<br />

(<strong>und</strong> <strong>in</strong>sofern ohne jede<br />

Anb<strong>in</strong>dung an die Produktionsprozesse der<br />

Realwirtschaft) e<strong>in</strong> Jahrese<strong>in</strong>kommen erzielen,<br />

das bei Opel am Band über e<strong>in</strong> ganzes<br />

hartes Arbeitsleben nicht zu erwirtschaften<br />

ist. Vielmehr nahm er die E<strong>in</strong>kommenssituation<br />

jener Erwerbsloser aufs Korn, die ihren<br />

Lebensunterhalt von Leistungen nach dem<br />

Zweiten Sozialgesetzbuch (“Hartz IV”) bestreiten.<br />

Noch prom<strong>in</strong>enter geriet freilich<br />

se<strong>in</strong>e pseudo-bildungsbürgerliche E<strong>in</strong>schätzung,<br />

<strong>in</strong> dem derzeitigen b<strong>und</strong>esdeutschen<br />

Sozialstaatsklima äußere sich “spätrömische<br />

Dekadenz”. Womit Westerwelle wohl sagen<br />

wollte: E<strong>in</strong>e Gesellschaft, die ihren arbeitslosen<br />

Mitgliedern e<strong>in</strong> existenzsicherndes E<strong>in</strong>kommen<br />

ohne Gegenleistung garantiert, hat<br />

sich aus dem Wettbewerb der Wachstumsnationen<br />

verabschiedet.<br />

Nun wissen alle - wirklich: alle -, dass dies<br />

blanker Uns<strong>in</strong>n ist <strong>und</strong> Westerwelles Abrechnerei<br />

mit e<strong>in</strong>er “sozialen Hängematte”,<br />

<strong>in</strong> die er selbst sich nur unter der Maßgabe<br />

legen würde, dass sie zwischen zwei Palmen<br />

e<strong>in</strong>es gut bewachten Privatstrandes <strong>in</strong> der<br />

Südsee aufgespannt sei, billiger <strong>und</strong> bodenloser<br />

Populismus ist. Gleichwohl, <strong>und</strong> hiervon<br />

handelt diese kle<strong>in</strong>e Geschichte, ist es<br />

e<strong>in</strong>er Parteifre<strong>und</strong><strong>in</strong> Westerwelles, der mit<br />

dem schlechtesten Wahlergebnis zur Vize-<br />

Präsident<strong>in</strong> des Europäischen Parlamentes<br />

gewählten Silvana Koch-Mehr<strong>in</strong> unlängst<br />

gelungen, die hanebüchenen <strong>und</strong> verlogenen<br />

E<strong>in</strong>lassungen des <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Amtsführung bestenfalls<br />

glücklos zu nennenden B<strong>und</strong>esaußenm<strong>in</strong>isters<br />

<strong>in</strong> ihrer Substanzarmut noch<br />

zu übertreffen. <strong>Die</strong> promovierte Wirtschaftshistoriker<strong>in</strong><br />

<strong>und</strong> laut “Bild”-Zeitung “bekannteste<br />

<strong>und</strong> hübscheste Europa-Politiker<strong>in</strong><br />

Deutschlands” war am 26. Februar geladen<br />

<strong>in</strong> die renommierte Radio-Bremen-Talkshow<br />

“3 nach 9”, wo sie von Moderator Giovanni di<br />

Lorenzo <strong>und</strong> se<strong>in</strong>er Partner<strong>in</strong> Sandra Maischberger<br />

mehrfach zur Sache befragt wurde.<br />

Auf die eigentlich nicht misszuverstehende<br />

Aufforderung Lorenzos: “Ich würde gerne von<br />

Ihnen wissen, was Sie sich <strong>in</strong> den nächsten<br />

Monaten wünschen an Taten. <strong>Die</strong> können Sie<br />

ja umsetzen, Sie s<strong>in</strong>d ja an der Regierung”,<br />

sah sich Koch-Mehr<strong>in</strong> zu folgender Äußerung<br />

<strong>in</strong> der Lage. Wir wollen sie hier als denkbar<br />

unschönes Beispiel e<strong>in</strong>er völlig verhunzten<br />

Politikersprache im Wortlaut dokumentieren:<br />

“Ja, ich glaube, es war sehr richtig, dass wir<br />

e<strong>in</strong>e Debatte zu diesem Thema führen. Es gab<br />

e<strong>in</strong> Urteil, e<strong>in</strong>e Entscheidung des B<strong>und</strong>esverfassungsgerichtes,<br />

dass bestimmte Gesetze<br />

mit Hartz IV nicht verfassungskonform s<strong>in</strong>d.<br />

So. Das ist e<strong>in</strong> Faktum, das unglaublich viele<br />

Menschen <strong>in</strong> unserem Land betrifft. Und deswegen<br />

ist es richtig, darüber zu diskutieren,<br />

wie wollen wir eigentlich unseren Sozialstaat<br />

organisieren. Und jetzt geht es darum, dass<br />

bestimmte D<strong>in</strong>ge, die wir ja schon gemacht<br />

haben, also beispielsweise, dass, ähm, für, gerade<br />

für untere E<strong>in</strong>kommen sich D<strong>in</strong>ge sehr<br />

geändert haben, zum Beispiel durch die Erhöhung<br />

von K<strong>in</strong>dergeld, dass aber auf der Seite,<br />

wo, äh, derjenigen, wo Hartz-IV-Empfänger<br />

s<strong>in</strong>d, bestimmte Änderungen vorgenommen<br />

werden. Und, äh, zum Beispiel, aus Vorstellung,<br />

äh, als Vorstellung der FDP, ist es so, dass<br />

zum Beispiel die Möglichkeiten, etwas h<strong>in</strong>zuzuverdienen,<br />

verbessert werden müssen, dass<br />

es also e<strong>in</strong>en Anreiz gibt, möglichst schnell<br />

den Weg wieder dah<strong>in</strong> zu schaffen, das Geld,<br />

was man braucht für se<strong>in</strong> Leben, auch selbst<br />

zu verdienen. E<strong>in</strong>e, e<strong>in</strong> Punkt H<strong>in</strong>zuverdienmöglichkeiten,<br />

e<strong>in</strong> anderer Punkt ist, dass<br />

wir, ähm, auch schauen müssen, dass es e<strong>in</strong>e,<br />

bei der Arbeitsvermittlung wieder darum<br />

gehen muss, Menschen wieder ganz schnell<br />

wieder zurück <strong>in</strong> den Job zu bekommen, <strong>und</strong><br />

weniger, <strong>und</strong> das ist auch etwas, was die Arbeitsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />

selbst auch benennt, weniger<br />

auch die Verwaltung<br />

von Arbeitslosigkeit<br />

schauen müssen. Das<br />

s<strong>in</strong>d alles Punkte, die<br />

man jetzt umsetzen<br />

muss.”<br />

Da schw<strong>in</strong>gt viel mit.<br />

Und e<strong>in</strong> wenig benebelt<br />

von den unzusammenhängenden<br />

Worthülsen,<br />

könnte man<br />

fast zu dem Schluss<br />

kommen, die FDP setze<br />

sich für e<strong>in</strong>e Verbesserung<br />

der Situation von<br />

Arbeitslosen e<strong>in</strong>. Dabei g<strong>in</strong>g <strong>und</strong> geht es den<br />

Liberalen doch gerade um e<strong>in</strong>e Absenkung<br />

von Transferleistungen <strong>und</strong> damit auch des<br />

Lohnniveaus. Und diese Ane<strong>in</strong>anderreihung<br />

von Sprechblasen praktiziert Koch-Mehr<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em fort, während sie die sich auf Westerwelles<br />

Äußerungen beziehenden Nachfragen<br />

der Moderatoren beständig ignoriert.<br />

Am Ende zeigte sich auch Giovanni di Lorenzo<br />

demoralisiert: “Was mich e<strong>in</strong> bisschen mutlos<br />

macht, ist, dass wir jetzt schon zweimal<br />

oder dreimal die Frage gestellt haben, <strong>und</strong> Sie<br />

beantworten Sie nicht. Mir würde es schon<br />

reichen, wenn Sie mir sagen würden, warum<br />

Sie sie nicht beantworten wollen. <strong>Die</strong> Frage<br />

war ja: Wen me<strong>in</strong>t er mit spätrömischer Dekadenz?”<br />

Woraufh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e radikale Nicht-Beantwortung<br />

dieser zum wiederholten Male gestellten,<br />

doch recht klar formulierten <strong>und</strong> wesensmäßig<br />

schlichten Frage folgt.<br />

Was das Ganze mit <strong>Huttrop</strong> <strong>und</strong> dem Südostviertel<br />

zu tun hat - <strong>und</strong> immerh<strong>in</strong> halten<br />

Sie ja e<strong>in</strong>e Stadtteilzeitung <strong>in</strong> Händen? Nun,<br />

die Antwort ist leider ernüchternd - <strong>und</strong><br />

aufregend zugleich. Denn hier - bei uns <strong>und</strong><br />

unter uns - ist der Bezug von existenzsichernden<br />

Transferleistungen deutlich überdurchschnittlich.<br />

Kürzlich veröffentlichte der<br />

sozialistische Jugendverband “<strong>Die</strong> Falken”<br />

Zahlen des Essener Statistikamtes, die für<br />

K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche (unter 18 Jahren) im<br />

Südostviertel e<strong>in</strong>e Sozialleistungsquote von<br />

51,8 % ausweisen (Stand: 31.12.2008). In absoluten<br />

Zahlen: von <strong>in</strong>sgesamt 1822 M<strong>in</strong>derjährigen<br />

waren 944 auf staatliche Leistungen<br />

angewiesen <strong>und</strong> lebten <strong>in</strong>sofern an der Armutsgrenze.<br />

Jedes zweite K<strong>in</strong>d: e<strong>in</strong>, zwei,<br />

e<strong>in</strong>s, zwei... Das ist e<strong>in</strong> Skandal. Und es bedarf<br />

der politischen Bearbeitung. <strong>Die</strong> Betroffenen<br />

verdienen Respekt. Wenn aber Westerwelle<br />

<strong>und</strong> se<strong>in</strong>esgleichen die verbesserungsbedürftige<br />

Lebens- <strong>und</strong>, jawohl: E<strong>in</strong>kommenssituation<br />

<strong>in</strong> die Nähe von We<strong>in</strong>, Weib <strong>und</strong> Gesang<br />

rückt, darf das getrost als widerwärtig <strong>und</strong><br />

e<strong>in</strong> Schlag <strong>in</strong>s Gesicht <strong>und</strong> gegen die Würde<br />

der Betroffenen bezeichnet werden. Pfui!<br />

<strong>Huttrop</strong>str. 56<br />

45138 Essen<br />

Bestellung: (0201) 27 09 70<br />

Mo. - Sa. 11.00 - 22.30 Uhr<br />

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<strong>Blickpunkt</strong> <strong>Wasserturm</strong> Sonderausgabe Seite 6<br />

... Term<strong>in</strong>e ... Themen ... Treffpunkte ...<br />

Unser Viertel braucht<br />

Leuchtturm - Projekte!<br />

Deshalb unterstützen wir<br />

Sa. 24.04. 10:00 Aktionsstände <strong>in</strong> <strong>Huttrop</strong> <strong>und</strong> im Südostviertel<br />

Mo. 26.04. 17:30 <strong>SPD</strong>-B<strong>und</strong>estagsfraktion vor Ort: Neue Wege der Integration<br />

Ort: Zeche Carl, Wilhelm-Nieswandt-Allee 100<br />

Mo. 26.04. 20:00 Public-View<strong>in</strong>g des TV-Duells zwischen Hannelore Kraft <strong>und</strong><br />

Jürgen Rüttgers<br />

Ort: Zeche Carl, Wilhelm-Nieswandt-Allee 100<br />

Mi. 28.04. 20:15 R<strong>und</strong>e der Spitzenkandidaten zur Landtagswahl <strong>in</strong> NRW von<br />

<strong>SPD</strong>, Grüne, CDU <strong>und</strong> FDP im WDR<br />

Do. 29.04. 20:00 Veranstaltung mit dem <strong>SPD</strong>-Vorsitzenden Sigmar Gabriel<br />

Ort: Steeler Stadtgarten, Am Stadtgarten 1<br />

Sa. 01.05. 10:00 Aktionsstände <strong>in</strong> <strong>Huttrop</strong> <strong>und</strong> im Südostviertel<br />

Sa. 08.05. 10:00 Aktionsstände <strong>in</strong> <strong>Huttrop</strong> <strong>und</strong> im Südostviertel<br />

So. 09.05. Landtagswahl NRW<br />

So. 09.05. 18:00 Wahlparty der <strong>SPD</strong> Essen<br />

Ort: Essener Rathaus, Gustav-He<strong>in</strong>emann-Saal, Raum 2.20<br />

Mi. 19.05. 19:30 Mitgliederversammlung der <strong>SPD</strong>-Ortsvere<strong>in</strong>e <strong>in</strong> der Bezirksvertretung<br />

I zum Thema „Der Haushalt der Stadt Essen“<br />

Diskussion mit unseren Ratsmitgliedern <strong>und</strong> Bezirksvertretern über<br />

den vorgelegten Doppelhaushalt <strong>2010</strong>/2011 der Stadt Essen<br />

Ort: Gaststätte Michelshof, Steubenstraße 42, 45138 Essen<br />

Do. 27.05. 19:30 Mitgliederversammlung zum Thema „Analyse <strong>und</strong> Bewertung<br />

der Landtagswahl <strong>2010</strong>“<br />

Diskussion mit <strong>Die</strong>ter Hilser, Vorsitzender der <strong>SPD</strong> Essen<br />

Ort: Gaststätte Hubertusburg, Steeler Straße 444, 45138 Essen<br />

Do. 10.06. 19:30 Vorstandssitzung<br />

Ort: Gaststätte Mosen, Hilgenbornstraße 6, 45138 Essen<br />

Do. 01.07. 19:30 Kommunalpolitisches Bürgerforum<br />

Ort: Gaststätte Michelshof, Steubenstraße 42, 45138 Essen<br />

Do. 08.07. 19:30 Vorstandssitzung<br />

Ort: Gaststätte Mosen, Hilgenbornstraße 6, 45138 Essen<br />

<strong>SPD</strong>-Wahltaxi zur Landtagswahl<br />

am 9. Mai <strong>in</strong> <strong>Huttrop</strong> <strong>und</strong><br />

im Südostviertel<br />

Sie wollen am 9. Mai Ihre beiden Stimmen<br />

abgeben, wissen aber nicht, wie Sie zum<br />

Wahllokal kommen sollen?<br />

Ke<strong>in</strong> Problem! Wie an Wahltagen üblich,<br />

bietet Ihnen die <strong>SPD</strong> <strong>Huttrop</strong>/Südostviertel<br />

wieder e<strong>in</strong> Wahltaxi an.<br />

Wahlparty im Rathaus!<br />

Wenn am 9. Mai um 18:00 Uhr die Wahllokale<br />

schließen, lädt die <strong>SPD</strong> zu e<strong>in</strong>er Wahlparty <strong>in</strong><br />

das Essener Rathaus e<strong>in</strong>. Bei Kaltgetränken<br />

<strong>und</strong> Snacks können Sie dabei se<strong>in</strong>, wenn die<br />

Ergebnisse aus den e<strong>in</strong>zelnen Wahllokalen im<br />

e<strong>in</strong>treffen <strong>und</strong> sich das Wahlergebnis formt:<br />

Spannung ist garantiert!<br />

Impressum<br />

Hrsg.: <strong>SPD</strong>-Ortsvere<strong>in</strong> <strong>Huttrop</strong>/Südostviertel<br />

V.i.S.d.P.: Karl Berse, Moltkestraße 93,<br />

45138 Essen, Tel. 0201/277705<br />

Mithelfen kostet nichts...<br />

Spenden Sie e<strong>in</strong>fach Ihre<br />

Redaktion: Frank Mußhoff<br />

Andreas Wiemers<br />

Inserate: Kar<strong>in</strong> Grott, Tel. 0201/288270;<br />

Karsten Ständer, Tel.: 0201/282442<br />

Fotos:<br />

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E<strong>in</strong> Anruf zwischen 08:00 Uhr <strong>und</strong> 17:45<br />

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Autoren:<br />

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Auflage: 8.000<br />

Karl Berse (kb)<br />

Thomas Fresen (tf)<br />

Frank Mußhoff (fm)<br />

Christian Uhl (cu)<br />

Andreas Wiemers (aw)<br />

www.spd-osthuttrop.de<br />

<strong>in</strong>fo@spd-osthuttrop.de<br />

<strong>Die</strong> Anzeigen lassen ke<strong>in</strong>en Rückschluss<br />

auf die politische Position der Inserenten zu.

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