ER HEILTE MICH! - kick'n'rush forever
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Nr.2 Aktuell bis Juni 2014<br />
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Schweiz SFr.0,00, Deutschland r 17,99, Österreich r 19,99<br />
Griechenland r 0,00, Portugal r 0,00, Irland r 0,00,<br />
Spanien r 0,00, Italien r 0,00, USA $120,35<br />
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S. 33<br />
<strong>ER</strong> <strong>HEILTE</strong> <strong>MICH</strong>!<br />
Das Pirelli Wunder<br />
ALLES ÜB<strong>ER</strong><br />
<strong>ER</strong>STE K‘N‘R<br />
INDOORS<br />
S. 1<br />
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Inhalt<br />
Die Kultur Revue<br />
eDiToRiAL<br />
Rubrik<br />
Seite<br />
Editorial 3<br />
Thema 4<br />
Promis 7<br />
Interkantonal 9<br />
Nachtrag Thema 11<br />
Comic 12<br />
International 17<br />
Hintergründe 19<br />
Spielplan zum herausnehmen<br />
Heftmitte<br />
Rezepte 21<br />
Kolumne 23<br />
Publireportage 24<br />
Psychologie 27<br />
Kinderseite 29<br />
Rock‘n‘Roll 30<br />
Politik 33<br />
Style 35<br />
Publireportagen 37<br />
Aus den Annalen 39<br />
chon mancher Experte<br />
durfte für diesen Satz<br />
in das Phrasenschwein<br />
spenden: „Das Spiel<br />
ist erst dann fertig, wenn der<br />
Schiedsrichter abgepfiffen<br />
hat“.<br />
Wie kam es, dass ausgerechnet wir vom<br />
Kick‘n‘Rush Fan-Club in der letztjährigen<br />
Ausgabe der Revue das Ende der<br />
Industriestrasse verschrien haben? Bevor<br />
der Abstimmungskampf in die Verlängerung<br />
ging und das Elfmeterschiessen<br />
an der Urne entschieden wurde.<br />
Pfui und Schande über Kick‘n‘Rush und<br />
ein Hohelied den tüchtigen Helferinnen<br />
und Helfern der Industriestrasse. Selten<br />
zuvor wurde derart eindrücklichgezeigt,<br />
was Unsereins erreichen kann, wenn alle<br />
in die gleiche Richtung ziehen.<br />
Dieses „Alle“ ist nun schon seit 15 Jahren<br />
Antrieb von Kick‘n‘Rush. Diese<br />
Spielzeit sind es 56 Teams aus allen kulturellen<br />
Sparten, die auf dem heiligen<br />
Tribschengrün gegeneinander antreten.<br />
Das ist verdammt vielKultur auf einem<br />
Haufen und der geleistete Output der<br />
involvierten Mannschaften macht aus<br />
Luzern das, was wir so lieben: eine lebendige,<br />
kulturelle und geistig wachsame<br />
Stadt. Auch wenn wir uns zum Teil<br />
als Minderheit fühlen, schon oft hatdie<br />
mit Rot bestrafte Mannschaft ein Spiel<br />
gewonnen -oder:bleibenwir beim Bei-<br />
Spiel der Industriestrasse. Auch dahat<br />
das dezimierte Team Industriestrasse<br />
der Luzerner und Zürcher Wirtschafts-<br />
Übermacht das Bein gestellt.<br />
Darum sollten wir vielleicht gerade<br />
im 15. Jahr von Kick‘n‘Rush zu den<br />
Grundwerten des Turniers zurückkehren.<br />
In erster Linie geht es natürlich<br />
darum, das Turnier für sichzuentscheiden.<br />
Wir wollen kein Gepläuschle –wir<br />
wollen faire Spiele mit einem klaren<br />
Ziel vor den Augen: Den Pott. Erreicht<br />
mit jenenPersonen, die auchunter dem<br />
Jahr der auftretenden Mannschaft das<br />
Gesicht verleihen.<br />
Aber genauso wichtig soll die 3. Halbzeit<br />
sein. Vor oder nach dem Spiel –ja<br />
verdammt nochmal: warum nicht wie<br />
2009 als der Sedel mit dem Bier in der<br />
Hand währenddem gewonnenen Finalspiel<br />
–sollten die Tassen hochgehalten<br />
werden. Wenn sich B-Sides-Biene und<br />
Sedel-Boris wie am Kick’n’Rush innig<br />
umarmen, ist dochalles möglich, oder?<br />
Wenn wir dochschon alledasind: Lasst<br />
uns verbünden, damit wir auch die<br />
nächste Verlängerung im LuzernerKulturkampf<br />
für uns entscheidenkönnen.<br />
In diesemSinne.Kick’n’Rush Forever –<br />
Euer Kick’n’Rush Fan-Club.<br />
So berichtete berichtete die die Revue Revue letztes letztes Jahr. Ja<br />
Die Aufwärmparty<br />
| Uferlos<br />
| Freitag<br />
| 5. Juli | 21 bis 4 Uhr | T: 10.–<br />
Herausgeberei: Kick‘n‘Rush Fan-Club, www.kick-n-rush.ch<br />
Redaktion: Kick‘n‘Rush Fan-Club, SPUTNIK Sager<br />
Druck: UD Print<br />
Auflage: 800 Heftli<br />
Layout: SPUTNIK Sager<br />
Lithografien: Wird total überschätzt.<br />
Lecktorath: Kein Geld für so was.<br />
Mikrotypografie: Keine Zeit für so Scheiss...<br />
Programm<br />
21 Uhr Gemütliche<br />
Türöffnung<br />
22 Uhr Blind Butcher<br />
• Inferiore Knieschüttelmusik<br />
im 4/4-Takt<br />
23 Uhr DJ Haraldald Seemaneman • Tanzbare Piratenmucke<br />
Das Turnier<br />
| Treibhaus<br />
| Samstag<br />
| 6. Juli | ab 11.30 Uhr<br />
mit Speakers<br />
Gössi & Glur und DJ Michel<br />
Richter<br />
18 Uhr DJ Padullolo • Chillenlen und Grillenlen im Treibhausgarten<br />
22 Uhr Camillala Sparksss<br />
• Electropunk<br />
aus dem Tessin<br />
in Kanada<br />
23 Uhr TS MopedGo • Tanzen<br />
bis zum Morgengrauen<br />
Das Finale<br />
| Treibhaus<br />
| Sonntag<br />
| 7. Juli | ab 9 Uhr<br />
mit Speakers<br />
Gössi & Glur und DJ Michel<br />
Richter<br />
12 Uhr Platzsegnung<br />
• Folklore auf dem Tribschengrün<br />
16 Uhr Start der K.O-Phase<br />
• Spreu geht,<br />
Weizen<br />
bleibt<br />
18 Uhr Finalshow<br />
19 Uhr Herren-,<br />
Kinder-, Kick‘ k‘n‘ n‘Rush-Final<br />
• Das Eingemachte<br />
20 Uhr Siegerehrung<br />
& Traditionellele Sonntags-Stubete<br />
21 Uhr Neustädtli-Disko im Treibhaus<br />
Kick‘n‘rush Revue 3
Die Kultur Revue<br />
eine Liga –nichts mit Kulturfussball<br />
oder anständigem Kulturfussball in<br />
getrennten Ligen. Auf den ersten<br />
Blick ein guter Entscheid –schlussendlich<br />
setzten sich aber doch die<br />
Teams der Kick’n’Rush Herren-Liga<br />
durch.<br />
Das erste Duell auf dem vom B-Sides<br />
Bautrupp gebauten Soccer-Dome bestritten<br />
der Dynamo Sedel und helvetiarockt.ch.<br />
Dabei setzten sich die<br />
Insassen mit einem beeindruckenden<br />
8:2 gegen die (männlich) antretenden,<br />
helvetischen Rockgören durch.<br />
Durchsetzen war das Motto des Tages.<br />
Auf dem extrem engen Spielfeld<br />
gelangen nur selten schöne Passkombinationen.<br />
Und das Auge des ToteneDiToRiAL<br />
Iprefer to play and lose rather<br />
than win, because Iknow<br />
in advance I‘m going to win.<br />
(Eric Cantona)<br />
Als ehemaliger Aktiver am kick‘n‘rush<br />
Turnier habe ich die unterschiedlichen<br />
Bedeutungen von Fussballresultaten<br />
kennengelernt. Nicht immer<br />
war ein Sieg auch gleichzeitig mit<br />
Ruhm und Ehre verbunden und eine<br />
Niederlage konnte unter Umständen<br />
viel länger in Erinnerung bleiben. Jeder<br />
der am kick‘n‘rush teilgenommen<br />
hat, weiss das. Amkick‘n‘rush geht es<br />
nicht in erster Linie um den Sieg, es<br />
geht um viel wichtigere Dinge. Um<br />
welche, kann für jeden anders sein,<br />
aber das wichtigste ist, dass wir nicht<br />
auf den Rasen treten, um den Gegner<br />
mit mehr als 12 Toren Unterschied<br />
abzufertigen, denn alles hat seine<br />
Grenzen.<br />
Nun steht eine Volksinitiative der<br />
JUSO noch indiesem Jahr auf der<br />
Abstimmungsagenda, welche ich nur<br />
unterstützen kann. Mit der 1:12-Initiative<br />
haben wir die einzigartige<br />
Möglichkeit einen maximalen Unterschied<br />
von Löhnen innerhalb einer<br />
Firma zu bestimmen und dadurchfür<br />
mehr Gerechtigkeit auch neben dem<br />
Fussballplatz zu sorgen.<br />
Vornicht allzu langer Zeit war ein<br />
Lohnverhältnis von weniger als 1:12<br />
die Normalität und niemand beklagte<br />
sich. Seither ist die Lohnschereimmer<br />
weiter aufgegangen und Manager<br />
grosser Unternehmen drohen, sollte<br />
die Initiative angenommen werden,<br />
mit dem Wegzug. Wenn die Grenzen<br />
nicht anständigerweise selbst gesetzt<br />
werden, müssen wir das tun.<br />
Letztes Jahr hat sich inLuzern mit<br />
der Industriestrasse-Initiative und<br />
dieses Jahr mit der gesamtschweizerischen<br />
Abzocker-Initiative gezeigt,<br />
dass sich Abstimmungen nicht kaufen<br />
lassen. Dies erzeugt die Hoffnung,<br />
dass es mit der anstehenden Abstimmung<br />
ebenso verläuft.<br />
L’etat c’est nous!<br />
The Godfather<br />
P.S.: Eigentlich sollte das ein lustiger<br />
Artikel werden, aber das hat leider<br />
nicht geklappt. Dafür hab ich noch<br />
einen Witz, den mir meine Tochter<br />
kürzlich erzählt hat:<br />
Der Teufel besucht Petrus und fragt<br />
ihn, obman nicht mal ein Fussballspiel<br />
„Himmel gegen Hölle“ machen<br />
könnte. Petrus hat dafür nur ein Lächeln<br />
übrig: „Glaubt ihr, dass ihr<br />
auch nur die geringste Chance habt?<br />
Alle guten Fussballspieler kommen<br />
in den Himmel.“ Der Teufel lächelt<br />
zurück, „Macht nichts, wir haben alle<br />
Schiedsrichter!“<br />
uzern. Ein Hallenturnier<br />
in der Schüür.Angekündigt<br />
auf den 26.<br />
Januar 2013. Manch<br />
Einer oder Eine rieb sich verwundert<br />
die Augen. Doch aus<br />
dem Konzerthaus wurde in<br />
windeseile dank gütiger Hilfe<br />
von Big-B eine Arena. Soccer<br />
from hell –mit nur einem,<br />
wahren Champion.<br />
27 Teams traten gegeneinander an,<br />
um den in Vergangenheit schon<br />
so oft erstrebten und doch ersten<br />
Kick’n’Rush Indoors Titel in der 15<br />
jährigen Historie zu gewinnen. Nur<br />
Das eiskalte Händchen steht bereit für den Kick off.<br />
Nevermind Banane – here‘s the<br />
Pommes Chips.<br />
4<br />
Kick‘n‘rush Revue
THemA<br />
He will rock you.<br />
Die Schüür kocht.<br />
kopftores wurde nur selten getroffen –<br />
es wurde kaum anvisiert –obwohl ein<br />
Augentor doppelt zählen würde.<br />
Schlussendlichmachte die Auge-zähltdoppelt-Regel<br />
Chregu Kaiser Wandeler<br />
und Schillernste Kick’n’Rush Persönlichkeit<br />
2011 zum Turnierhelden:<br />
Als letzter Schütze imHalbfinale gegen<br />
La Restistance de la Rasion zauberte<br />
er beim Spielstand von 1:3 seinen<br />
Schuss ins Auge des Totenkopfes.<br />
Die Nerven der Franzosen flatterten<br />
und Kaiser selbst verwandelte –regelkonformals<br />
Vierter und wieder freigegebenen<br />
Schützen zum Sieg und zur<br />
Finalqualifikation.<br />
Im Final trafen mit dem tschuttiheftli<br />
und Tacker Modul zwei Sommer-<br />
Champions aufeinander.ZweiTeams,<br />
welche in Vergangenheit schon für so<br />
manchesSpektakelgesorgt hatten.Zur<br />
Final-Legende des ersten Kick’n’Rush<br />
Indoors wurde aber Schiedsrichter-<br />
Legende Pablo. Dank einem –nennen<br />
wir es –höchst umstrittenen Elfmeters<br />
setzte sich tschuttiheftli gegen ein wackeres<br />
Tacker Modul durch (Modul<br />
als Co-Sponsor für das Sommer-Turnier<br />
zu gewinnen, war nachdem fragwürdigen<br />
Elfmeterpfiff indes einiges<br />
schwieriger –Anm. d. Red).<br />
Schlussendlich geht der erste Titel<br />
als Most Valuable Player vom ersten<br />
Kick’n’Rush Indoors der Geschichte<br />
an Chregu Kaiser Wandeler.Nicht für<br />
den Final, sondern für die im Halbfinal<br />
gezeigte Nervenstärke.<br />
Ein fader Beigeschmack bleibt bei der<br />
Geschichte: Sparwasser –Kaisersgrosser<br />
Wiedersacher –war beim grandiosem<br />
Triumph vom Kaiser nicht anwesend<br />
und wähnte sichSportfreunde<br />
suchend in Berlin. Video-Aufnahmen<br />
belegen ein desaströses Spiel von<br />
Sparwasser bei einem Berliner Journalisten-Turnier.<br />
Viel schlimmer schmerzt, dass Independente<br />
Neustadt nach zwei Titeln<br />
in der Herren-Liga (!!) den freiwilligen<br />
Aufstieg in die Kick’n’Rush-Liga<br />
wählen. Kaiser und Sparwasser. Ein<br />
Duell für die Ewigkeit findet doch<br />
noch ihr Ende…<br />
Herzliche Gratulation vom Revue-<br />
Team zur Wahl zum Most Valuable<br />
Player vom ersten Kick’n’Rush Indoors:<br />
Chregu Kaiser Wandeler.<br />
Kick‘n‘rush Revue 5
i m<br />
i n s e l i p a r k
Schillerndste Persönlichkeit 2012: Big Bee<br />
PRomiS<br />
ie hast du dich gefühlt,<br />
als du zur schillerndsten<br />
Persönlichkeit des<br />
Kick’n’Rush 2012 gewählt<br />
wurdest?<br />
Ich dachte an meine Eltern Felix und<br />
Daniela. Sie haben sich bestimmt<br />
gefreut, mich auf dieser Bühne zu<br />
sehen.<br />
Was denkst du, wieso hat man<br />
dich gewählt?<br />
Weil ich sowunderbar rund bin und<br />
nicht anecken kann.<br />
Du warst ja zum ersten Mal am<br />
Kick’n’Rush dabei. Was hat dir<br />
am Besten gefallen?<br />
Dass alle Leute sehr friedlich und<br />
entspannt waren und dass die Sonne<br />
schien und all die netten Kinder,<br />
die auf dem Gelände rumgesprungen<br />
sind, fand ich auch super. Auch<br />
die Musik, und da kenne ich mich ja<br />
schon ein bisschen aus, war immer<br />
gut. Die lustige Schweizer Band am<br />
Sonntagabend hat mir am besten gefallen.<br />
Gab es denn auch etwas, dass dir<br />
nicht gefallen hat?<br />
Da waren doch diese Frauen, die am<br />
Sonntag Fussball gespielt haben und<br />
sich gegenseitig verprügelten. Das<br />
war für mich viel zubrutal, die waren<br />
ja alle voll mit Blut. Ich musste mich<br />
verstecken, weil ich mir ja nicht die<br />
Augen zuhalten konnte.<br />
Und was war dein bestes Fussballerlebnis?<br />
Mein Tor!<br />
Was hast du in deinem Jahr als<br />
Schillerndste Persönlichkeit gemacht?<br />
Dieser Titel öffnet einem sehr viele<br />
Türen, ich wurde sogar angefragt ob<br />
ich den FCL trainieren möchte, aber<br />
Herr Alpstaeg meinte dann, ich habe<br />
zu viel Pelz. Und auch farblich sei ich<br />
wohl bei einem andern Fussballclub<br />
besser aufgehoben.<br />
Kick‘n‘rush Revue 7
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8<br />
Kick‘n‘rush Revue
iNTeRKANToNAL<br />
News aus dem Kick’n’Rush Jugend-Internat<br />
Wo bleibt der<br />
Nachwuchs?<br />
Berührungs-Ängste?<br />
Die neue 1. Mannschaft von<br />
Neuchâtel Xamax mit Coach<br />
Iglesias<br />
sist nicht wegzudisku-<br />
Die Kick’n’Rush- Etieren:<br />
Gemeinde altert und<br />
rostet munter vor sich<br />
hin. Wo einst noch junge,gutgebaute<br />
und gutaussehende<br />
Männer und Frauen gegeneinander<br />
antraten und sich<br />
heisse Duelle lieferten, drückt<br />
man sich heute vor Anpfiff die<br />
Gehstöcke in die Hand.<br />
Wo bleibt eigentlich der kulturelle Nachwuchs?<br />
Gibt es den überhaupt noch<br />
oder müssen wir heute die Generation<br />
vonMorgen per Gerichtsentscheid vom<br />
Opera fernhalten? Die Kick’n’Rush-<br />
Revue wollte es genauer wissenund traf<br />
den Präsidenten der ILM-Sedel (Adi<br />
Albisser), den von Inter (Markus Distel)<br />
und den 3FACH-Geschäftsleiter (Dani<br />
Glur) zum Interview. Das Thema: Der<br />
kulturelle Nachwuchs und somit Rückgrat<br />
vieler weiterer Kick’n’Rush’s.<br />
Das Fazit nach dem Gespräch mit diesen<br />
drei Kulturpersönlichkeiten: Keines!<br />
Was ist etwa der Altersdurchschnitt<br />
bei den Entscheidungsträgern?<br />
IA (Inter Altstadt): Bei uns ca. 35<br />
Jahrebei einer 100% Männerquote.<br />
S (Sedel): Die Betriebsgruppe wie<br />
auchder Vorstand der ILM Sedel (Interessengemeinschaft<br />
Luzerner Musiker)<br />
bestehen ausLeuten um die 30.<br />
3(3FACH): Bei uns ist es ungefähr 24<br />
Jahre.<br />
Habt ihr Mühe, Nachwuchs zu<br />
finden?<br />
3: Grundsätzlich nicht. Es kommt<br />
manchmal vor, dass wir uns noch etwas<br />
mehr Rücklauf auf ausgeschriebene<br />
Stellen erwünschten.<br />
IA: Es wird schon immer schwieriger,<br />
aber sie sind noch vorhanden. Auch<br />
ein Problem ist das immer grössere<br />
Angebot an Freizeitgestaltung. Die<br />
Jungen wollen sich nicht zu fest binden,wollen<br />
frei bleiben.<br />
S: Wir sind halt auch wählerisch, da<br />
kann es durchaus anstrengend sein,<br />
Leute zu finden. Das Interessefür eine<br />
Institution wie den Sedel ist aber auch<br />
bei der jüngeren Generation klar vorhanden.<br />
Wo findet ihr den Nachwuchs?<br />
IA: Im Ausgang nach reichlich Alkohol,<br />
bei den Inter Amore-Turnieren,<br />
über Kollegen von Spielern, Interhomepage<br />
oder ganz einfach durch<br />
die Marke Inter Altstadt.<br />
3: Im Internet. Wir schreiben unsere<br />
freien Stellen meistens ausschliesslich<br />
auf 3FACH.ch aus und machen ein<br />
paar Facebook-Posts.<br />
S: Bei uns lässt sich das schwer eingrenzen.<br />
Wenn wir für den Vorstand<br />
neue Leute suchen, orientieren wir<br />
uns vorallem an den Proberinnen und<br />
Probern, die im Sedel ein- und ausgehen.<br />
Kommt es in der Betriebsgruppe<br />
zu einer Rochade, schreiben wir die<br />
Stelle aus.<br />
Am meisten Andrang erleben wir,<br />
wenn ein Proberaum frei wird. Es gibt<br />
viele junge Musiker und Bands, die im<br />
Sedel proben möchten. Wir führen<br />
hierzu eine Warteliste, diese enthält<br />
durchschnittlich 20 bis 30 Projekte<br />
undNamen.Wer im Sedel probt, muss<br />
Mitglied der ILM werden. Aktuell<br />
zählen wir rund 300 Mitglieder.<br />
Was tut ihr aktiv, um neuen<br />
Nachwuchs zu finden?<br />
S: Die Augen offen halten, mit den<br />
Leuten sprechen, Ideen rumreichen.<br />
Wir haben kein strukturiertes Nachwuchsförderungskonzept,<br />
es soll aber<br />
gerade so sein, dass Leute, die sich<br />
im Sedel engagieren, dies aus eigenen<br />
Stücken wollen und uns mit ihren Ideen<br />
die Bude einrennen.<br />
IA: Nicht viel, der Nachwuchs kommt<br />
zu uns.Wichtigfür uns ist, dass er auch<br />
zu Inter passt. Wenn Not ist, dann<br />
schlagen wir die Werbetrommeln im<br />
Interumfeld.<br />
3: Eigentlich nichts. Radio 3FACH<br />
gibtesbald15Jahre. Es hatsichindieser<br />
Zeit zu einer wichtigen (Medien-)<br />
Institution der Stadt Luzern und seiner<br />
Umgebung entwickelt. Ausserdem<br />
sind da unsereEvents wie zum Beispiel<br />
das Funk am See oder unsere alljährlicheGeburtstagsparty,die<br />
immer sehr<br />
gut besucht sind. Und nicht zuletzt ist<br />
es für viele Junge ein Traum, einmal<br />
im Radio zu arbeiten.<br />
Hat sich der heutige Nachwuchs<br />
verändert?<br />
IA: Ich denke schon. Sie sind Selbstständiger,<br />
kümmern sich weniger um<br />
das sozialeUmfeld. Wollen frei sein.<br />
3: Jein<br />
S: Es ist wohl eher die Sicht der Gesellschaft<br />
auf den Nachwuchs, die sich<br />
verändert hat. Heute wird genauer<br />
hingeschaut. Wo die Jugend früher in<br />
eigenverantworteten Freiräumen Sachen<br />
ausprobieren konnte, steht sie<br />
heute im permanenten Schaufenster.<br />
Und was ist denn heute anders<br />
als damals?<br />
S: Vieles!<br />
IA: Sicher dasFreizeitangebot, dashat<br />
gewaltig an Unterhaltung zugenommen.<br />
Kick‘n‘rush Revue 9
NACHWuCHS<br />
News aus dem Kick’n’Rush Jugend-Internat<br />
3: Bei Radio 3FACH kann man sagen<br />
–soweit ich das beurteilen kann,<br />
dass in den letzten Jahren viel passiert<br />
ist. Vieles ist grösser und professioneller<br />
geworden. Konkret meine ich<br />
zum Beispiel unser neues Studio, das<br />
im Moment auf dem neusten technischen<br />
Stand ist –davor hatten wir 13<br />
Jahre lang ein Occasion-Mischpult<br />
aus den 90er-Jahren. Unsere Website<br />
ist sicher auch zuerwähnen. Im Vergleich<br />
zur alten haben wir da einen<br />
sehr grossen Schritt gemacht. Es ist<br />
unglaublich, was unsere Leute für einen<br />
Output generieren und wie unsere<br />
Webseite davon lebt. Ausserdem ist<br />
das Team in den letzten Jahren recht<br />
gewachsen. Fast alle Sendungen sind<br />
heute doppeltbesetzt, was dazu führt,<br />
das sie inhaltlich gewinnen.<br />
Und war denn nun früher alles<br />
besser?<br />
3: Früher war das 3FACH vielleicht<br />
nochetwas mehr Kick Ass.Oder man<br />
könnte sagen, es war dilettantischer.<br />
IA: Ich denke, die Zusammengehörigkeit<br />
war früher stärker als heute.<br />
Das soziale Interesse. Früher hat man<br />
noch gemeinsam zugepackt.<br />
S: Nein!<br />
Haltet ihr die ehrenamtliche<br />
Vereinstätigkeit für ein Auslaufmodell?<br />
S: Nein.<br />
IA: Nein gar nicht. Ohne solche<br />
Schaffer/Chrampfer gäbe es kein<br />
Vereinsleben. Sie sollten mehr belohnt<br />
werden.<br />
3: Nein, ich finde esrichtig und gut,<br />
dass sich junge Leute für etwas einsetzen,<br />
das sie interessiert, das ihnen<br />
auch etwas zurückgibt und ihnen für<br />
ihre Zukunft sogar etwas bringt.<br />
10<br />
Kick‘n‘rush Revue<br />
Was könnte der Staat/Kanton/<br />
Gemeinde tun, um ehrenamtliche<br />
Vereinsarbeit aktiv zu fördern?<br />
IA: Schwierige Frage. Die Stadt Luzern<br />
unternimmt alles, damit die Vereine<br />
bestmögliche Infrastruktur zur<br />
Verfügung haben. Da kann ich nur<br />
den Hut ziehen. Das Innenleben des<br />
Vereins kann die Stadt nicht beeinflussen.<br />
Vielleicht könnte man etwas<br />
mehr Geld zur Verfügung stellen und<br />
manchmal einfach mehr Freiheiten<br />
lassen.<br />
S: Eine Gesellschaft, in welcher<br />
das ehrenamtliche Engagement für<br />
die Öffentlichkeit abstirbt, ist nicht<br />
überlebensfähig. Die Politik muss die<br />
Anliegen der Vereine ernst nehmen.<br />
Überlegen, inwieweit diese gesellschaftlich<br />
wichtige und sinnstiftende<br />
Arbeit leisten und sie nach Bedarf<br />
unterstützen. Das wird teilweise auch<br />
gemacht.<br />
Wenn das Vereinsmodell von einer<br />
Seite unter Druck gerät, dann vor allem<br />
vom privaten Abschottungs- und<br />
Profitdenken. Vom Rückzug in den<br />
eigenen Palast.<br />
3: Hier jetzt Beispiele zu suchen,<br />
würde den Rahmen wohl sprengen,<br />
da es so viele Arten von Vereinsarbeit<br />
gibt. Es gibt diese Ansätze ja schon.<br />
Zum Beispiel die extra Woche Ferien,<br />
wenn man sich inJugendverbänden<br />
einsetzt. Was ich auch gut und wichtig<br />
finde, sind Institutionen wie Infoklick,<br />
die den Jugendlichen bei allen<br />
ihren Vorhaben helfen. Davon sollte<br />
es mehr geben.<br />
Vielleicht steht es ja gar nicht<br />
so schlecht um den kulturellen<br />
Nachwuchs. Ihr tönt zuversichtlich.<br />
S: Man muss sich keine Sorgen machen,<br />
Freiräume und kultureller Ausdruck<br />
sind für jede Generation zentral.<br />
IA: Man muss haltauchimmer selber<br />
bemüht sein um junge, kulturinteressierte<br />
Leute zu finden. Der Markt ist<br />
noch nicht ausgetrocknet.<br />
3: Bei uns nicht. Aber das liegt wahrscheinlich<br />
daran, dass Radio machen<br />
(immer noch) sexy ist.<br />
Also gibt es euren Verein in 50<br />
Jahren noch oder ist er dann<br />
doch am Nachwuchs gescheitert?<br />
S: Die ILM Sedel wird in50Jahren<br />
das Jubiläumsturnier zur 65. Austragung<br />
des Kick‘n‘Rush durchführen.<br />
Nur schon deswegen und wegen einer<br />
Reihe genauso wichtiger Gründe<br />
wirddie ILM 2063 aktiver als je zuvor<br />
den Kulturplatz Luzern mitprägen.<br />
IA: Aber sicher gibt es Inter Altstadt<br />
auch noch in50Jahren! Die Älteren<br />
dann halt mit Gehunterstützung und<br />
Hörgeräten. Die Karawane zieht weiter<br />
–Inter hebt ab...<br />
3: Als Radio eine 50-Jahres-Prognose<br />
zu machen ist etwas so dumm wie<br />
Christiano Ronaldo.<br />
Schau mir in die Augen, Kleiner!
Kochen mit Magdalena<br />
RezePT<br />
Tortilla für<br />
Anfänger<br />
Jetzt wird auch deine Tortilla gelingen!<br />
erstens, ac-magdalena ist wieder dabei,<br />
auch wenn das training nochhinterherhinkt<br />
wie ein tor,dessen balldie<br />
linie überflügelt hat, indes noch nicht<br />
als solches anerkannt wurde, zweitens<br />
weils doch das schönste ist, an einem<br />
turnierteilzunehmen, dessen ausgang<br />
für uns immer wieder mit unserem<br />
eigenen trostpreis beendet wird, der<br />
heiligen nämlich,dessen namen unserem<br />
lokal den namen gibt, in dessen<br />
räumen stets nachlust und laune über<br />
sport geredet wird, aus dessen strudel<br />
die tortillas gebacken werden, die<br />
sich heiss, warm oder kalt genüsslich<br />
vertilgen lassen, wozu man für sechs<br />
mäuler 1.2000 kg mehlig kochende<br />
kartoffeln nehme, selbigewie gewohnt<br />
schäle sie der länge zweimal halbiere,<br />
will heissen in 4teile, welche dann in<br />
ca 4mmdicke scheiben geschnitten<br />
werden und dann in genügend olivenöl<br />
sanft angebraten werden, bis<br />
sie leicht angebräunt sind, mit deckel<br />
drauf garen sie schneller und in einer<br />
beschichteten pfanne lassen sie sich<br />
danach dann müheloser mit ei ausbacken,<br />
welches man in der zwischenzeit<br />
an zahl neun von ca50ggewicht<br />
in einer schüssel aufschlägt und ohne<br />
schaumig werden zu lassen vermengt,<br />
wobei sie genügend gesalzen und gepfeffert<br />
werden, um dann für die kartoffeln<br />
auch genügend salz abgeben<br />
zu können, die fertig gegarten und<br />
gebräunten kartoffeln, das was diesen<br />
frühling in unseren landen soselten<br />
möglich war, untermengen und während<br />
einer minute ziehen lassen, damit<br />
sich eine gute symbiose der zutaten<br />
ergibt, welche dann in die nunauf<br />
niedriger stufe gewärmte bratpfanne<br />
hinein gegleitet werden, etwas flach<br />
gedrückt werden und dann mit deckel<br />
ca 4minuten gegart werden und<br />
weiter den deckel abnehmen, nachschauen<br />
ob an den rändern das ei<br />
schon gestockt ist, was in diesem fall<br />
dazu führt, dass man mit einem flachen<br />
teller oder idealerweise dem flachen<br />
deckel das ganze wendet, nicht<br />
zu vergessen, wenn die eier nicht genügend<br />
gestockt sind, fliesst viel von<br />
dieser masse seitlich über den telleroder<br />
eben deckelrand ins ungewisse,<br />
also am besten den passenden deckel<br />
auf die pfanne, gut festdrücken, mit<br />
schwung wenden, pfanne zurück auf<br />
den herd, die halb fertige tortilla wieder<br />
in die pfanne gleiten lassen, etwas<br />
mit einem spatel mitschieben, damit<br />
alles in der pfanne landet, das ganze<br />
an den rändern etwas andrücken, damit<br />
eine runde schöne form entsteht<br />
und noch einmal ohne deckel ca 4<br />
minuten fertig garen.<br />
wer essoprobiert kann sich mal im<br />
magdi melden und vomerfolg berichten,<br />
vergleichen sowie wir uns messen<br />
werden am fussballturnier.<br />
drittens wünschen wir vom magdi allen<br />
viel spass bei sport und spiel.<br />
hier könnte eine<br />
magdi-werbung sein<br />
www.magdalena.ch<br />
Kick‘n‘rush Revue 11
ComiC<br />
12<br />
Kick‘n‘rush Revue
ComiC<br />
Kick‘n‘rush Revue 13
ComiC<br />
14<br />
Kick‘n‘rush Revue
ComiC<br />
Kick‘n‘rush Revue 15
Jazz<br />
Kantine<br />
Luzern<br />
Grabenstrasse 8<br />
16 Kick‘n‘rush Revue
Aus der Vinyl Ecke<br />
muSiK<br />
an wird ja nicht alle<br />
Tage 15 Jahrealt.Vorallem<br />
heute,woNachtruhe-Störungen<br />
sogar zur Schliessung<br />
von Kommerz-Schuppen<br />
führen. Der Kick’n’Rush Fan-<br />
Club will zu diesem feinen Anlass<br />
etwas feines präsentieren.<br />
Vinyl. Alt und zerbrechlich wie<br />
unsereGlieder.<br />
Nach Kick’n’Rush – das Panini-<br />
Album, Kick’n’Rush – das Spiel,<br />
Kick’n’Rush –die Bibel und diverse<br />
Male Kick’n’Rush –der Song heisst<br />
es nun: Kick’n’Rush -die Schallplatte.<br />
Es ist nicht nur Sammlerstück, es ist<br />
auch Chronik. Auf der A-Seite finden<br />
sich ganze sechs Kick’n’Rush-Songs.<br />
Sechs? Richtig falschgezählt, ja.<br />
Habe Ihn Seelig Thomas Höslis-<br />
Hymne „Always Kick’n’Rush“ und<br />
der auf dem WM Samper 2006 von<br />
Sony gelandeten „Kick’n’Rush“ der<br />
fulminanten Neutones sind wohl<br />
aufgrund ihres Alters die bekanntesten<br />
Kick’n’Rush-Songs.<br />
Da gab esdann aber auch noch das<br />
gemeinsame Einsingen inder Metzgerhalle<br />
unter der Leitung von Dirigent<br />
und Songwriter Tobi Gmür.<br />
Das war 2011, den Song gibt es<br />
bisher nur Online als Videoclip. Er<br />
trägt den stolzen Namen „Always &<br />
Forever Kick’n’Rush“.<br />
Extra neu für die Schallplatte aufgenommen<br />
wurde „Kick’n’Rush<br />
Bonebreaker“ von Sam Pirelli.<br />
Diese Version - eines weniger bekannten<br />
Songs -hatte er anlässlich<br />
der Auslosung 2010, ebenfalls in<br />
der Metzgerhalle aufgeführt. Für<br />
die Schallplatte ging es ab in das<br />
Studio von Tobi Gmür, umdiesen<br />
Titel für die Ewigkeit zu<br />
verwahren.<br />
Schon ewig schlummert<br />
„Murder At The<br />
Kick’n’Rush“ im Songarchiv<br />
der grossartig Moped<br />
Lads um Turnier-Speaker<br />
auf Lebzeiten Martin Gössi.<br />
Wie essich für Punkers<br />
gehört, stellten sie uns ihre<br />
Aufnahme für ein paar Bier<br />
(Einzulösen am Kick’n’Rush<br />
2013) zur Verfügung.<br />
2012 besuchte als einsames<br />
und letztes Highlight Ra-<br />
dio Müsli das Kick’n’Rush-<br />
Turnier. Es war sein letzter,<br />
öffentlicher Auftritt. Erst jetzt<br />
begreifen wir die Falten inseinem<br />
Gesicht als Zeichen, wie<br />
Müde er war. Inspiriert vom<br />
Radio wagen wir uns auf Seite<br />
B in die höchste aller Radio-<br />
Ligen: Kick’n’Rush präsentiert:<br />
Kick’n’Rush – das Hörspiel.<br />
Das Splätterlitheater erzählt<br />
die Geschichte von jenem jungen<br />
Mann, der 2012 nach dem<br />
Kick’n’Rush in Oberägeri auf<br />
einem fremden Sofa erwacht ist.<br />
22 Minuten spannende Minuten<br />
Hörspiel – aufgenommen in den<br />
Foolpark Studios von Deezl Imhof<br />
-sind auf der B-Seite „Kick’n’Rush<br />
– die Schallplatte“. Aber wie am<br />
Kick’n‘Rush gewohnt, gibt es auch<br />
auf Vinyl eine Verlängerung. Mit<br />
dem beigelegten Kick’n’Rush-Code<br />
kannst du nicht nur alle Songs und<br />
das 22 Minuten-Hörspiel downloaden.<br />
Nein.<br />
Damit auch unser lieber Nachwuchs<br />
das Hörspiel geniessen kann, ist die<br />
Vinyl-Version FSK ab 12 Jahren.<br />
Die Download-Version dauert dann<br />
aber krasse 20 Minuten länger und<br />
geht eben dahin, wo die Kinder noch<br />
nicht wissen sollten, das es auch hingeht.<br />
Meint: FSK18!<br />
Ach ja. Und die vom Splätterli-Theater<br />
machen glaub auch noch grad<br />
zwei Kick’n’Rush-Songs zusätzlich.<br />
Das wissen wir jetzt aber noch nicht<br />
so genau und lassen uns überraschen.<br />
Und überraschen tut uns hoffentlich<br />
auch der Illustrator Raffael<br />
Koller. Der gestaltet drum das schicke<br />
Teil. Das gibt’s dann am Turnier<br />
zu kaufen.<br />
Wie die NLZ berichtete...<br />
15 Jahre Kick’n’Rush.<br />
Kick’n’Rush Forever –Always<br />
Kick’n‘Rush<br />
Kick‘n‘rush Revue 17
Offensiv für Kultur<br />
Jahresabonnement (11 Ausgaben) für Fr. 69.–<br />
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18 Kick‘n‘rush Revue
W<strong>ER</strong>N<strong>ER</strong> HELL<strong>ER</strong> MAILT:<br />
HiNTeRGRÜNDe<br />
Derrosarote<br />
Lebt er heute noch im Rotsee?<br />
Punker<br />
ls im Jahre 1981 am 15.<br />
AApril der Sedel Ost-<br />
Trakt eröffnet wurde,<br />
konnte ich meine<br />
Wohnung, die ehemalige Bibliothek<br />
beziehen. Ich war damals<br />
der erste Abwart im Sedel<br />
und wohnte auch da. Der<br />
heutige Back-Stage wurde zu<br />
meiner Wohnung mit einem<br />
Kochherd, einer Dusche und<br />
einem WC.<br />
Das hat mir gefallen, denn es war<br />
sozusagen eine Loft. So konnte ich<br />
meine eigenen Fantasien entwickeln<br />
beim Einrichten –also ein richtiger<br />
Freiraum-Wohntraum. Ich skizzierte<br />
mir die Einrichtung auf ein Blatt Papier<br />
und führtediese aus.<br />
Ich betonierte in der Wohnung einen<br />
Brunnen (Aquarium) mit Granitplatten<br />
auf dem Rand. Den ganzen<br />
Innenteil bestrich ich mit hellblauer<br />
Bassin-Farbe. Im Brunnen hatte icheinen<br />
grossen Topf einbetoniert, wo ich<br />
einen Bananenbaum und einen grossen<br />
Gummibaum einpflanzte. Auch<br />
drum herum betoniete ichgrosse Töpfe<br />
mit Pflanzen. Im hinteren Teil der<br />
Wohnung hatte ich Birkenstämme gesetzt<br />
und darauf Bretter,womein Bett<br />
hinkam. Die Wand bekleisterte ichmit<br />
einer grossen Palmenstrand-Bildtapete.<br />
Das gab esfrüher noch. Fertig war<br />
meine „heimelige Wohnung“.<br />
Zur Einweihungsparty des Brunnens<br />
(es war mein 20er Geburtstag) hatte<br />
ich die Gäste gebeten, dass doch jeder<br />
einen Fisch für das Aquarium mitnehmen<br />
soll. Es kamen viele Fische<br />
zusammen, unter anderem brachte<br />
Thomas Horat zwei niedliche kleine<br />
rosarote Welse mit. Einer davon hatte<br />
ein leicht beschädigtes Auge.Nachder<br />
Party kam natürlich wieder der Alltag<br />
und mit der Zeit stellten wir fest, dass<br />
von Woche zu Woche weniger Fische<br />
im Aquarium waren. Ich hatte beim<br />
Filter nachgeschaut, aber es hatten<br />
sichkeine Fische darin verirrt.<br />
Eines Abends, als Urs Knüsel (der<br />
Stv.-Abwart) und ich gemütlich eine<br />
Wasserpfeife durchzogen, entdeckten<br />
wir plötzlicheinen 20 cm grossenrosaroten<br />
Wels im Aquarium. Jetzt wurde<br />
uns klar, wo all die Fische geblieben<br />
waren. Ausser einem hässlichen kugelrunden<br />
Goldfisch hatte der Wels sämtliche<br />
Fischeaufgefressen.<br />
Als ich meinen Job aufgab, vermachte<br />
ich den Brunnen Sigi (René) Disteldorff,<br />
der damals den Abwartsjob<br />
von mir übernahm. Als ich nach etwa<br />
zwei Jahren wieder einmal im Sedel<br />
war, hatten Pierre Brunner und Thomas<br />
Hösli diesen Wels in ein normales<br />
Aquarium umplatziert. Der von<br />
mir gebaute Brunnen existierte nicht<br />
mehr. Welch eine Schweissarbeit, diesen<br />
wieder auszubauen. Der Wels war<br />
inzwischen mindestens 50 cm lang.Pierre<br />
und Hösli erzählten, dass sie den<br />
Wels im Rotsee unten in die Freiheit<br />
lassen möchten und auch taten.<br />
Laut Wikipedia können Welse bis 60<br />
und freilebend sogar bis 80 Jahre alt<br />
werden. Da siestetigwachsen,können<br />
Leider hab ich kein Bild von meinem<br />
Brunnen ausser dieses vonder Einweihungsparty.<br />
Sie alle kannten ihn – den rosaroten<br />
Wels...<br />
siebis zu 3mgross werden. Und wenn<br />
er nicht gestorben ist, so treibt er sein<br />
Unwesen vermutlich immer noch im<br />
Rotsee. Oder jemand hat ihn geangelt<br />
und sich gewundert, dass ein rosaroter<br />
Riesen-FischimRotseelebt…<br />
Kick‘n‘rush Revue 19
EventMarketing<br />
DAS PUBLIKUM MACHT DEN EVENT<br />
20 Kick‘n‘rush Revue
zitiert:<br />
ziTATe<br />
Das nächste Spiel ist immer<br />
das nächste“ 1 ,doch, „das<br />
ist Schnee von morgen...“ 2 .<br />
Liebe Freundinnen und Freunde des<br />
runden Leders &des Rasenballets<br />
Die Funktionäre und Funktionärinnen<br />
der Traditionszunft „kick’n’rush<br />
<strong>forever</strong>“ haben sich nach langem<br />
hin und her -auch dank heimlichen<br />
Spenden natureller und monetärer<br />
Art seitens einflussreicher Möchtegern-Gutmenschen<br />
– durchgerungen,<br />
uns die Aufnahme in das heiss<br />
begehrte Teilnehmertableau des legendären<br />
Turniers „you‘ll never walk<br />
alone, kick‘n‘rush <strong>forever</strong>“ –Ausgabe<br />
2013 –erneut zu gewähren...<br />
...mitunter ein Beweis dafür... „die<br />
Realität ist anders als die Wirklichkeit“<br />
3 sofernwir uns schnell entschliessen<br />
können,<br />
ein „Team der Herzen“zustellen... in<br />
diesem Sinne: „zu 50% haben wir es<br />
geschafft, aber die halbe Miete ist das<br />
noch nicht“ 4 .<br />
Erstens kommt eh alles anders, zweitens<br />
als Mensch denkt und gelten<br />
nicht sowieso gewisse Gesetzmässigkeiten<br />
der Fussballwissenschaft auf<br />
unsremErdball, die zu beachten sind,<br />
wie<br />
„Der Ball ist rund.“ 5<br />
„Fussball ist ding, dang, dong. Esgibt<br />
nicht nur Ding.“ 6<br />
„Wenn der Ball am Torwart vorbei<br />
geht, ist es meist ein Tor.“ 7<br />
„Die Brasilianer sind ja auch alle<br />
technisch serviert.“ 8<br />
„Solange die Schuhe Tore machen,<br />
ist die Farbe okay.“ 9<br />
„Statistiken, Statistiken, für Statistiken<br />
habe ich mich schon früher nicht<br />
interessiert. Statistiken sind dafür da,<br />
um gebrochen zu werden.“ 10<br />
„Leichte Bälle zuhalten ist einfach.<br />
Schwierige Bälle zu halten ist immer<br />
schwierig.“ 11<br />
„Mal verliert man und mal gewinnen<br />
die anderen.“ 12<br />
doch aufgepasst !!!<br />
„Man wirft hier Äpfel und Birnen<br />
durcheinander“ 13 , denn „die Breite<br />
an der Spitze ist dichter geworden“ 14<br />
und „die wissen nicht einmal, dass im<br />
Ball Luft ist. Die glauben doch, der<br />
springt, weil ein Frosch drin ist.“ 15 ...<br />
WANTED ab sof ort !!!<br />
Persönlichkeiten,<br />
die sowohl gegenüber dem Trainer<br />
als auch dem Verein total loyal sind...<br />
„in erster Linie stehe ich voll hinter<br />
dem Trainer, in zweiter Linie hat er<br />
recht“ 16 ,„ich brauche Spieler, die am<br />
Ball besser sind als am Mikro“ 17 ,„ja,<br />
der FC Tirol hat eine Obduktion auf<br />
mich“ 18 ,sowie „ich bleibe auf jeden<br />
Fall wahrscheinlich beim KSC“ 19 und<br />
„da muss dann auch mal einer die<br />
Hand ins Heft nehmen.“ 20<br />
teamplayers,die einerseits den<br />
Wert ihrer MitspielerInnen erkennen:<br />
„Es war optimal, der Matthias von<br />
hinten und der Jürgen Klinsmann von<br />
vorne, das war ein ideales Duo –also<br />
ich mein jetzt auf dem Platz. Und<br />
auch ausserhalb!“ 21<br />
„Ein Lothar Matthäus hat es nicht<br />
nötigvon sichinder dritten Person zu<br />
sprechen.“ 22 (auf die Frage bei einer<br />
Pressekonferenz, warum er öfter von<br />
sich inder dritten Person spricht)<br />
„Ich habe immer gesagt, mich interessiert<br />
nicht, wer spielt. Hauptsache<br />
ich spiele.“ 23<br />
„Wir sind eine gut intrigierte Truppe.“<br />
24 oder<br />
„Wir haben genügend Potenz für die<br />
Bundesliga.“ 25<br />
andererseits sich schützend vor die<br />
Truppe stellen ..<br />
„Netzers Kommentare sind wie sein<br />
Haarschnitt –langweilig.“ 26<br />
Noch ein paar Tipps zur Vorbereitung<br />
von ausgewiesenen Fachmännern<br />
–TUV-geprüft...<br />
„Ihr fünf spielt jetzt vier gegen<br />
drei.“ 27<br />
„Wir werden nur noch Einzelgespräche<br />
führen, damit sich keiner verletzt.“<br />
28<br />
„Unser Training war so geheim, dass<br />
wir manchmal selbst nicht zuschauen<br />
durften.“ 29<br />
Stellvertretend für all die filigranen<br />
Ausflüge indie Welt des gesprochenen<br />
Wortes seitens der Fussballheroen<br />
und Fussballgurus, noch einen<br />
best-of der Fussballerweisheiten...<br />
...bspw. Verletzungspech:<br />
„Ich kann mich ankein Spiel erinnern,<br />
beim dem so viele Spieler mit<br />
der Barriere vom Platz getragen wurden.“<br />
30<br />
...bei technischem Unvermögen:<br />
„Ich weiss auch nicht, wo der Wurm<br />
hängt.“ 31<br />
...bei nem dummen Foulspiel:<br />
„Den hab ich doch nur ganz leicht<br />
retuschiert.“ 32<br />
...bei ner blöden Niederlage:<br />
„Das Unbedingt-Gewinnen-Wollen<br />
ist im Hotel geblieben.“ 33<br />
Zum Schluss halte ich mich anAndreas<br />
Brehme für alle Feedbackende ...<br />
„Ich sage nur ein Wort: Vielen<br />
Dank!“ 34<br />
„Ich habe fertig!“ 35<br />
don justhino<br />
----------------------------------------------<br />
1matthias sammer<br />
2jens jeremis<br />
3berti vogts<br />
4rudi „tante käthe“ völler<br />
5sepp herberger<br />
6giovanni „trap“ trapatoni<br />
7mario basler<br />
8andreas brehme<br />
9frank ribery<br />
10 matthias sammer<br />
11 otto rehagel<br />
12 otto rehagel<br />
13 berti vogts<br />
14 berti vogts<br />
15 max merkel<br />
16 olaf thon<br />
17 otto rehhagel<br />
18 peter pacult<br />
19 sean dundee<br />
20 thomas helmer<br />
21 stefan kuntz<br />
22 lothar „loddar“ matthäus<br />
23 mario basler<br />
24 lothar „loddar“ matthäus<br />
25 stefan baumgart<br />
26 stefan „effe“ effenberglothar<br />
27 fritz langner<br />
28 frank pagelsdorf<br />
29 bernd hölzenbein<br />
30 michael lusch<br />
31 fabrizio heyer<br />
32 olaf thon<br />
33 mario basler<br />
34 Horst Hrubesch<br />
35 giovanni „trap“ trapatoni<br />
Kick‘n‘rush Revue 21
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Mit Dani Glur im Kleinfeld<br />
KoLumNe<br />
ratulation, du bist am<br />
Kick‘n‘Rush – oder interessierst<br />
dich für das<br />
Kick‘n‘Rush – und hältst die<br />
Kick‘n‘Rush-Revue in deinen<br />
Händen. Das sagt mir, dass du<br />
ein kultur- und/oder fussballinteressierter<br />
junger oder junggebliebener<br />
Mensch mit gutem<br />
Geschmack bist.<br />
Ichwette,den Sommer geniesst du regelmässig<br />
im Helvetia-Pärkli oder an<br />
der Volière und nicht am Quai oder<br />
in der Sunset-Bar; du hast ein altes<br />
(Renn- oder Damen-)Velo und nicht<br />
einen Flyer oder soein modernes einfarbiges<br />
Stadt-Velo; duziehst es vor,<br />
dichbewusst zu ernähren und isst keinen<br />
Fast-Food; trinkst lieber ein Bier<br />
als teuren Champagner; abends sieht<br />
man dich ander Baselstrasse oder im<br />
Tribschen, statt an der Halden- oder<br />
Pilatusstrasse. Wette gewonnen?<br />
Du pflegst also einen Lifestyle fern<br />
ab von Mainstream. Doch indiesem<br />
Heft geht es um Fussball und nicht<br />
um Lifestyle. Obwohl beides Hand in<br />
Hand geht, weil man sich für etwas,<br />
für einen Ort oder ein Konsumverhalten<br />
oder eben einen Clubentscheidet.<br />
Und dabei ist es mir ein Rätsel,<br />
warum der SC Kriens im Moment<br />
vor durchschnittlich 200 Zuschauern<br />
Fussball spielt, während die Swissporarena<br />
meist gut besucht ist –und<br />
du wahrscheinlich auch dort bist. Die<br />
Atmosphäre imKleinfeld ist hip und<br />
echt, nicht trocken und durchgestylt.<br />
Das alte Stadiönli aus den 70er-Jahren<br />
hat eine schiefe Stehrampe mit<br />
zwei Treppen. Nicht 17‘000 mal der<br />
gleiche blaue Klappstuhl. Wenn man<br />
im Kleinfeld auf der Haupttribüne<br />
sitzt, sieht man Bäume, Industrie und<br />
dahinter Berge, keine goldenen hohe<br />
Hochhäuser, die daran erinnern, wie<br />
gewöhnungsbedürftig das FCL-Stadion<br />
von aussen aussieht.<br />
Beim Besuch imKleinfeld musst du<br />
bei der Anreise nicht am mir fremdesten<br />
aller Luzerner Orte, der grossstädtischen<br />
S-Bahn-Station Allmend/<br />
Messe, aussteigen oder dir den Extrabus<br />
gefüllt mit komisch sprechenden<br />
Ortsunkundigen geben, sondern du<br />
hüpfst auf dein Rennvelo oder den<br />
1er Bus und gehst die letzten Meter<br />
zu Fuss. In der Tankstelle bei der<br />
Bushaltestelle kaufst du dir Zigis bei<br />
Sandy, läufst der 30-er-Zone-Strasse<br />
entlang zwischen Mehrfamilienhäusern<br />
mit Hecken, hinter denen die<br />
Vorstadtjugend aufwächst, bevor sie<br />
mal in die Stadt zieht oder Kinder<br />
bekommt, bis zum Altersheim-Park<br />
mit eingezäunten Ziegen, die nicht<br />
gefüttert werden dürfen, zündest dir<br />
ne Zigi an, machst husch Slalom um<br />
drei Generationen zwischen Rollatoren<br />
und Kinderwägen und willst nie<br />
zu alt werden und wahrscheinlich irgendwann<br />
Kinder haben, aber in der<br />
Stadt wohnen.<br />
Im Kleinfeld angekommen, brutzelt<br />
der Toni auf seinem Grill während<br />
drei Stunden wunderbare Bratwürste<br />
und Servelats vom lokalen Metzg, es<br />
gibt keinen Fast Food vonder Migros.<br />
Eine VIP-Lounge, wo Champagner<br />
getrunken und fünf-gängigesCatering<br />
genossen wird, suchstduimKleinfeld<br />
vergebens, hier kostet die Stange vier<br />
und der Schüblig sechs Stutz.<br />
Aber das beste am Kleinfeld ist der<br />
Fussball. Die Tore fallen, die Karten<br />
werden gezeigt, fast jedes Spiel in der<br />
1.-Liga-Promotion ist wie ein Cup-<br />
Spiel. Kriens hat keine überbezahlten<br />
Arbeitsverweigerer im Team, Kriens<br />
spielt mit jungen, motivierten Nachwuchsspielern<br />
aus der Region. Und<br />
sie tun dies imMoment attraktiv und<br />
erfolgreich.<br />
WillkommenimKleinfeld,willkommen<br />
beim “Helvetia-Pärkli-Voilère-altes-<br />
Renn-oder-Damenvelo-Vegetarisch-<br />
&-Bio-Bier-Baselstrasse-Fussball-Club<br />
vonLuzern–dem SC Kriens.<br />
Wenn es dir hier am selbstgemachten<br />
Kick‘n‘Rush gefällt, solltest du unbedingt<br />
so bald als möglich auch im<br />
Kleinfeld vorbeischauen. Dort gibts<br />
Kleinfeld Wurst Catering.<br />
Kick‘n‘Rush das ganze Jahr. Mit dem<br />
Unterschied, dass die Protagonisten<br />
(hoffentlich) nicht alkoholisiert sind.<br />
Kick‘n‘rush Revue 23
PSYCHoLoGie<br />
Dr. Fellmann:<br />
Bin ich ein kreativer<br />
Beantworten Sie die folgenden Fragen, zählen Sie die Punkte - und wir sagen Ihnen, wie kreativ Sie<br />
als Fussballer und welches Ihre Erfolgsaussichten sind.<br />
pielvorbereitung<br />
S<br />
1. Es gilt, sich durch eine anständige Frisur einen Stammplatz im Team zu<br />
erkämpfen. So gehen Sie vor:<br />
a) Sie verzichten auf den Stammplatz 2Punkte<br />
b) Sie kaufen Haargel 1Punkt<br />
c) Sie veröffentlichen Fotos von der Schamhaarfrisur des Clubsponsors 3Punkte<br />
d) Sie vereinbaren einen Termin beim Coiffeur 0Punkte<br />
2. Wählen Sie ein Einlaufkind aus,das Sie aufs Feld begleitet:<br />
a) der Sohn des Clubsponsors 0Punkte<br />
b) der erwachsene Sohn des Clubsponsors 3Punkte<br />
c) ein Afrikanerli 1Punkt<br />
d) ein Ritalinkind auf Entzug 2Punkte<br />
3. Wählen Sie eine Unterleibchenaufschrift -für den Fall, dass Sie das entscheidende Tor<br />
erzielen:<br />
a) „Fuck the System“ 1Punkt<br />
b) „Hier ist ein End‘ der Fragen (W.Shakespeare, ‚Der Sturm‘)“ 2Punkte<br />
c) „Ich weiss,womein Auto steht“ 0Punkte<br />
d) „Always Kick ‚n‘ Rush“ 3Punkte<br />
4. Es gilt, sich früh genug einen Leibchentauschpartner zu sichern; auch Sie sprechen Sie<br />
schon vor dem Anpfiff ab,und zwar mit:<br />
a) Ihrem direkten Gegenspieler 1Punkt<br />
b) der Spielerfrau Ihres direkten Gegenspielers 3Punkte<br />
c) dem Clubsponsor 0Punkte<br />
d) dem Maskottchen 2Punkte<br />
Erste Halbzeit<br />
5. Ihnen gelingt ein frühes Tor, und so feiern Sie es:<br />
a) mit einem kurzen Re-Enactment der Schlacht von Waterloo 2Punkte<br />
b) mit einer Umarmung des Clubsponsors 0Punkte<br />
c) mit einem prüfenden Strich durch die Frisur,obsie noch sitzt 1Punkt<br />
d) mit dem Abbrennen einer Pyrofackel 3Punkte<br />
6. Sie kreieren im gegnerischen Strafraum eine Schwalbe.Sodemonstrieren Sie IhreGeworfenheit:<br />
a) Sie singen Violettas Sterbearie aus der „Traviata“ 1Punkt<br />
b) Sie verschlucken IhreZunge 0Punkte<br />
c) Sie zeigen, was Sie mit dem Splätterlitheater für diesen Fall<br />
einstudiert haben<br />
3Punkte<br />
d) Sie zeigen Ihrefür diesen Fall entwickelte performative Raumintervention<br />
„Act IV /GrEEn Grass (2.34)“<br />
2Punkte<br />
7. So beleidigen Sie auf dem Platz Ihren direkten Gegenspieler:<br />
a) „Ich habe deine Mutter gefickt“ 0Punkte<br />
b) „Ich habe deinen Clubsponsor gefickt“ 2Punkte<br />
c) mit Thomas Bernhard: „Der Sport benebelt und verdummt die Massen;<br />
und vor allem Diktatoren wissen, warum sie immer und in jedem Fall<br />
für den Sport sind.“<br />
3Punkte<br />
d) „Du Rangelov!“ 1Punkt<br />
8. Ihnen unterläuft bedauerlicherweise ein Eigentor. Sozeigen Sie dem Publikum Ihre<br />
Schmach:<br />
a) Sie verschlucken IhreZunge,umdas alles wie einen Unfall aussehen<br />
zu lassen<br />
1Punkt<br />
b) mit einem ironischen zugespitzten Meta-Torjubel vor den<br />
gegnerischen Fans<br />
2Punkte<br />
c) Sie lassen sich vom Clubsponsor trösten 0Punkte<br />
d) mit einem Re-Enactment von Heraklit in Monty Python‘s Fussballspiel<br />
der Philosophen<br />
3Punkte<br />
Pause<br />
9. So stärken Sie sich in der Pause:<br />
a) mit Whisky on the rocks 2Punkte<br />
b) mit „Always Kick ‚n‘ Rush“ vom iPod 3Punkte<br />
c) mit dem Urin des Clubsponsors 0Punkte<br />
d) mit neuem Gel im Haar 1Punkt<br />
Zweite Halbzeit<br />
10. Sie erscheinen zu spät auf dem Platz, denn:<br />
a) Sie mussten IhreFrisur den neuen Trends anpassen 1Punkt<br />
b) Sie wurden der Tochter des Clubsponsors vorgestellt 0Punkte<br />
c) Sie haben sich auf dem iPhone in die Aufzeichnung der<br />
„Sternstunde Philosophie“ vertieft<br />
2Punkte<br />
d) Sie mussten „Like APossum“ von Lou Reed zu Ende hören<br />
(18 Minuten, 3Sekunden) 3Punkte<br />
24<br />
Kick‘n‘rush Revue
PSYCHoLoGie<br />
Fussballer?<br />
11. Sie schiessen einen Penalty.Soverwirren Sie den gegnerischen Goalie:<br />
a) Sie summen „Bigmouth Strikes Again“ der Smiths 3Punkte<br />
b) Sie winken seiner Spielerfrau 1Punkt<br />
c) Sie sagen ihm, dass Sie jetzt gleich in die rechte Ecke schiessen werden 2Punkte<br />
d) Sie zeigen ihm Ihren Lohnausweis 0Punkte<br />
12. Das Publikum skandiert Ihren Namen. So reagieren Sie:<br />
a) Sie skandieren Ihren Namen mit 1Punkt<br />
b) Sie skandieren den Namen Ihres direkten Gegenspielers 2Punkte<br />
c) Sie skandieren „Public Enemy No.1“von James Brown 3Punkte<br />
d) Sie skandieren den Namen des Clubsponsors 0Punkte<br />
13. So beeinflussen Sie in der Schlussphase den Schiedsrichter:<br />
a) „Ich weiss,wodein Auto steht“ 0Punkte<br />
b) „Ich weiss,wodas Auto deines Sponsors steht“ 1Punkt<br />
c) Sie zitieren unablässig W. Shakespeare: „Fair is foul, and foul is fair“ 2Punkte<br />
d) Sie loben ihn 3Punkte<br />
Verlängerung<br />
14. Sie möchten sich jetzt endlich auswechseln lassen. So gehen Sie vor:<br />
a) Sie beginnen diskret zu humpeln 1Punkt<br />
b) Sie vernachlässigen mit Nachdruck Ihredefensiven Aufgaben 2Punkte<br />
c) Sie zerzausen in einem unbeobachteten Moment IhreFrisur 0Punkte<br />
d) Sie singen „Catch Me Now,I‘m Falling“ von den Kinks 3Punkte<br />
15. Nach dem Schlusspfiff tauschen Sie mit Ihrem direkten Gegenspieler:<br />
a) das Leibchen 1Punkt<br />
b) die Frisur 0Punkte<br />
c) die Handynummer 2Punkte<br />
d) Paninibilder 3Punkte<br />
Auswertung<br />
0-15 Punkte: Bravo, Sie sind auf dem richtigen Weg! Sie wissen, wie Sie im Fussball<br />
schnell vorwärts kommen und sind sehr kreativ darin, daraus die einzige richtige Konsequenz<br />
zu ziehen. Sie sind sozusagen kreativ fokussiert.<br />
16-30Punkte: Sorry,aber das bringt so nichts.Als braverMitläufer werden Sie es nie weit<br />
bringen. Dafür hören wir Sie jetzt Sätzesagen wie: „Wir müssen Charakter zeigen“, oder:<br />
„Ich hoffe, ich kann dem Team helfen.“ Nein, können Sie nicht.<br />
31-45 Punkte: Stimmt schon, Sie sind ein geiler Hund, ein Hipster des Runden, das ins<br />
Eckige muss.Aber leider werden Sie so nie erfolgreichwerden, im Gegenteil. Wiewärsmit<br />
einer Karriere bei Denner oder „Surprise“?<br />
Kick‘n‘rush Revue 25
Anzeige<br />
26 Kick‘n‘rush Revue
Fussball in Brasilien –ein Erlebnisbericht<br />
KoLumNe<br />
Es ist ein Gringo in der<br />
Stadt. Der Gringo will<br />
Fussball spielen.“ Etwa so<br />
kam das Turnier am Ostersonntag<br />
in Boa Esperanca/<br />
Brasilien zu Stande. Dieser<br />
Gringo war ich. Es ist nicht so,<br />
dass jetzt nur wegen meiner<br />
Anwesenheit ein Turnier aus<br />
dem Boden gestampft wurde,<br />
aber mein Besuch in der Region<br />
Minas Gerais war für die<br />
Einheimischen ein verdammt<br />
guter Grund, wieder mal<br />
ein Championat zu kicken.<br />
Schliesslich wollten sie unter<br />
anderem auch sehen, was<br />
denn dieser Gringo anstellen<br />
kann, mit dem Ball.<br />
Der erste entscheidende Moment an<br />
diesem Sonntag war die Auswahlmeines<br />
Fussballdresses. InMinas Gerais<br />
gibt es zwei grosse Clubs. Beide sind<br />
sie in der Stadt Belo Horizonte<br />
zu Hause. Dawären mal<br />
die Schwarz-Weissen<br />
von Atletico Belo<br />
Horizonte oder<br />
dann –was mir<br />
natürlich von<br />
Anfang an<br />
sympathischer<br />
war – die<br />
Blau-Weissen<br />
von Cruzeiro<br />
Belo Horizonte.<br />
Ein Spieler tauchte<br />
im Dress der „Gallos“ –<br />
der Schwarz-Weissen –auf.<br />
Er wurde nicht gegrüsst. Hingegen<br />
holte ich mir meine ersten Punkte mit<br />
meinem eigenen, acht Jahre alten Cruzeiro-Shirt.<br />
Gespielt wurde ein Turnier mit drei<br />
Mannschaften, mit Hin- und Rückspiel.<br />
Natürlich kam mir entgegen,<br />
dass die Feldgrösse identisch war wie<br />
am Kick’n’Rush und: Gespielt wurde<br />
ebenso mit einem Torhüter und fünf<br />
Feldspielern. Die Erwartungen in<br />
mich –den Gringo –waren spürbar<br />
nicht sehr hoch. Ich meine, das Turnier<br />
fand in Brasilien statt, ihr Selbstverständnis<br />
in Sachen Fussball ist in<br />
etwa so hoch wie das jene von Roger<br />
Shawinski, das iPhone 24 erfunden<br />
zu haben. Derweil ich während dem<br />
Aufwärmen mein Bestes zum Vorurteil<br />
dazu tat und jeden Ball meterweise<br />
am Mitspieler oder Tor vorbeisemmelte.<br />
Es war aber auch speziell. 950 Meter<br />
über Meer ist die Luft ein wenig<br />
dünner, Luft ist sowieso ein komischer<br />
Begriff für dieses schwer atembare<br />
Etwas, und der Rasen war ein<br />
typisch-südamerikanischer, borstiger<br />
auf tiefroter Erde. Hinzu kamen die<br />
atemberaubende Aussicht und die<br />
wirklich wunderschöne Arena. Vor<br />
dem Eingang stand natürlich eine<br />
Kapelle mit einer Madonna drin –<br />
was dann auch die erste Station war,<br />
beim Betreten der schmucken<br />
Arena.<br />
Das erste Spiel lief<br />
und es lief gegen<br />
mich. Tempo,<br />
Hitze, Luft<br />
und die Tatsache,<br />
dass ich<br />
nicht wirklich<br />
Fussball<br />
spielen kann,<br />
erschwerten die<br />
ersten Minuten.<br />
Nicht einfacher<br />
machte es mir, Adriano<br />
–nicht D<strong>ER</strong> Adriano<br />
aber immerhin ein ehemaliger Serie<br />
A-Spieler vonCruzeiro-der ebenfalls<br />
in meinem, dem blauen Team spielte.<br />
Ich will ja nicht wissen, was der vom<br />
Gringo gedacht hat. Das erste Spiel<br />
verloren wir mit 1:2 und die Spieler<br />
unterhieltensichwohl über den Gringo,der<br />
gebrachthat,was man in etwa<br />
erwarten konnte. Nicht so viel.<br />
Ein halbes Jahr hatte ich mich auf<br />
dieses Ereignis vorbereitet –bei Inter<br />
Amore der, Seniorentruppe von<br />
Inter Altstadt. Und eines habe ich da<br />
gelernt: (noch) nicht Fussball spielen,<br />
aber das Wissen, dass es noch etwas<br />
anderes, wichtigeres gibt: nicht aufgeben.<br />
Wassooder so Ehrensache ist, wurde<br />
durch Lärm auf dem Spielfeld noch<br />
einfacher gemacht. Kaum hat man<br />
den Ball, signalisieren die Mitspieler<br />
mit lauten Rufen ihrePosition. Das ist<br />
auch hier zu Lande nichts aussergewöhnliches.<br />
Aber in Brasilien schreien<br />
die Spieler wie ein Huhn genau in<br />
jenem Moment, wo die Axt den Kopf<br />
vom Körper trennt. Es ist ein ächzendes,<br />
gellendes „Aiiii-Aiiii-Aiii“ und<br />
jedes Mal bei Ballbesitz durchfuhren<br />
mich diese Schreie bis in Knochenmarkt<br />
(Das „Aiiii“ ist ein verschlucktes<br />
„aqui“). Ich rannte und kämpfte,<br />
so dass sie neben dem Spielfeld meinten,<br />
nach diesem ersten verlorenen<br />
Spiel würde der Gringo keine zwei<br />
Meter mehr laufen.<br />
Eine Kiste durfte ich nur noch einschieben,<br />
dass zweite Tor erkämpfe<br />
ich mir mit einem gnadenlosen Pressing.<br />
Das Trio komplett machte ein<br />
verwandelter Kopfball und mit drei<br />
Eingerahmten im Rücken verwandelte<br />
ich wohl den ersten Weitschuss<br />
nach Rückpass in meinem Leben.<br />
Der Gringo hatte getroffen. Mit jeder<br />
Kiste wuchs mein Ansehen auf und<br />
neben dem Platz. Kick’n’Rush weiss<br />
und ich weiss es noch besser, dass<br />
dies die fussballerische Sternstunde<br />
meines Daseins war. Wie eine Sternschnuppe<br />
–kaum da–schon wieder<br />
weg.<br />
Mein Team belegte schlussendlich<br />
den zweiten und mittleren Platz.<br />
Dies, obwohl der Torschützenkönig<br />
des Turniers –der Gringo –inihren<br />
Reihen kickte. Brasilien hat 200 Millionen<br />
Einwohner und es ist trotzdem<br />
ein Dorf. Nicht anders kann es möglich<br />
sein, dass ich fortan nicht mehr<br />
der Gringo war. Sie nannten mich<br />
„quatro gols“.<br />
Wie ein Buschfeuer verbreitete sich<br />
die Nachricht in Boa Esperanca und<br />
stellte ich mich nach diesem Turnier<br />
jemandem vor, hiess es „Ah, quatro<br />
gols, da Suiça“.<br />
Aus Brasilien. Euer Revue-Auslandkorrespondent.<br />
Kick‘n‘rush Revue 27
PuBLiRePoRTAGe<br />
GESTALTUNGSWETTBEW<strong>ER</strong>B<br />
Etikette gestalten und 100 Flaschen Luzerner Bier gewinnen!<br />
24<br />
Kick‘n‘rush Revue
PuBLiRePoRTAGe<br />
Kick‘n‘rush Revue 25
RoCK‘N‘RoLL<br />
All about Punk‘n‘Soccer II<br />
ie langersehnte Fortsetzung<br />
vom letzt-<br />
D<br />
jährigen Bericht liegt<br />
nun in der heurigen<br />
Ausgabe der Revue endlich<br />
vor...<br />
30<br />
Kick‘n‘rush Revue<br />
... sammenhang mit West Ham dürfen<br />
COCK SPARR<strong>ER</strong> nicht übersehen<br />
werden. Sie begannen 1972 als<br />
dreckige Glamrock Band, die den<br />
Sound von SLADE mit der Energie<br />
von Fussballhooligans kombinierte.<br />
„Running Riot“, „Where Are They<br />
Now“, „We’re Coming Back“ oder<br />
die wahre England Hymne „England<br />
Belongs To Me“ sind nur ein paar<br />
ihrer Fussballevergreens.Legendärist<br />
die Anzeige zu ihrer ersten Single<br />
1977, wo sie den Rolling Stones Song<br />
„WeLoveYou“ in eine veritable Fussballhymne<br />
verwandelten: „Football<br />
ain’t the onlything played with balls!“<br />
Ein gewisser Malcolm McLaren, als<br />
Manager der NEW YORK DOLLS,<br />
SEX PISTOLS, ADAM ANT sowie<br />
BOW WOW WOW und als Partner<br />
von VIVIENNE WESTWOOD mit<br />
dem SexShop in der Londoner Kings<br />
Road verantwortlich für den Punkstil,<br />
erkannte inden Cock Sparrer das Potenzial<br />
für eine neue böse Bewegung;<br />
Fussball und Rock’n’Roll und wollte<br />
sie zur Speerspitze dieser Bewegung<br />
aufbauen, nachdem ihm die Sex Pistols<br />
langsam entglitten.Die SEX PIS-<br />
TOLS kann man durchaus im Zusammenhang<br />
mit Fussball auflegen.<br />
„God Save The Queen“ anstelle der<br />
richtigen Hymne funktioniert prächtig,wenn<br />
man dazu die quadratischen<br />
britischen Grimm-Schädel mit den<br />
typischen Westwindöhrchen betrachtet.<br />
Mit „EMI“, „Anarchy In The<br />
UK“ oder „The Biggest Blow“ haben<br />
auch sie kraftvolle Hymnen für englische<br />
Fussballstadien zu bieten. Zudem<br />
vergesse ich nie die FussballstadiongleicheStimmung<br />
in der Brixton<br />
Academy Hall bei ihrem Konzert zu<br />
30 Jahre„NeverMindThe Bollocks“,<br />
als tausende Kehlen mitsangen und<br />
die Menge hin und her wogte. Überhaupt<br />
trifft man einzelne Mitglieder<br />
der Pistols auch in Fussballstadien<br />
Londons an. Der Bassist, Glen Matlock<br />
ist, wie erwähnt, Fan von West<br />
Ham United, Steve Jones (Git.) und<br />
Paul Cook (Drums) sind Anhänger<br />
von Chelsea FC und Johnny Rotten<br />
besitzt sogar eine Jahreskarte der<br />
Gunners (Arsenal), auch wenn er das<br />
Emirates Stadion überhaupt nicht<br />
ausstehen kann. Steve Jones und Paul<br />
Cook versuchten mit THE PROFES-<br />
SIONALS die Stimmung und Energie<br />
aus dem Fussballstadion in Songs<br />
zu transferieren, welche den Geist der<br />
enthusiastischen britischen Fussballanhänger<br />
mit den monumentalen<br />
Chorgesängen atmen, wie „Kick<br />
Down The Doors“, „Join The Professional“,<br />
„Are You A…“ oder „1-2-3-<br />
4“. Die beiden spielten auch Konzerte<br />
unter dem Namen „Sham Pistols“<br />
bei welchen Jimmy Pursey von<br />
SHAM69als Sänger wirkte.Sham 69<br />
ist eine Anspielung auf ein halbverblasstes<br />
Graffiti, welches Jimmy Purseyauf<br />
einer Herrentoilette entdeckte<br />
„Walton & Hersham FC 69“, dem<br />
Hinweis auf den Cupgewinn des<br />
Fussballvereins.Sowar es nurlogisch,<br />
dass die Band ihreBotschaften in bester<br />
Fussballfan Musik verpackte.<br />
„Borstal Breakout“, „Angels With<br />
Dirty Faces“, „What Have WeGot“,<br />
„Cockney Kids Are Innocent“ und<br />
natürlich „If The Kids Are United“<br />
dessen massiver Chorgesang dazu<br />
aufruft, dass die Kids, egal obPunks,<br />
Teds, Rocker, Skins oder Fussballanhänger<br />
verschiedener Vereinsfarben<br />
sich zusammenschliessen und gemeinsam<br />
auf die Barrikaden gehen,<br />
anstelle sich die Kiefer matschig zu<br />
schlagen. Mit dem gleichen Anliegen<br />
trat auch der grosse Chelsea Fan,<br />
Charlie Harper von den UK SUBS<br />
mit seiner grossen Hymne „Barmy<br />
London Army“ an und am Ende<br />
schwenkt sein Song über in die erwähnte<br />
Hymne von Sham 69. Zur<br />
letzten WM taten sich die Original<br />
Sham-Mitglieder wieder zusammen<br />
und spielten eine neue Version von<br />
„Hurry Up Harry“ ein. Textlich umgestaltet<br />
wurde sie zu „Hurry Up<br />
England“ (We’re gonna win the cup),<br />
einer innoffiziellen Fussballhymne.<br />
Jimmy Pursey produzierte nicht nur<br />
die beiden erwähnten Cockney Rejects<br />
Alben, er produzierte auch das<br />
erste Album der ANGELIC UP-<br />
STARTS aus dem Norden Englands.<br />
Mensi,der Kopf der Band, überzeugter<br />
Sozialist und Gewerkschafter und<br />
gleichzeitiger fanatischer Anhänger<br />
der Black Cats, dem Sunderland<br />
AFC, thematisierte schon sehr früh<br />
die Auseinandersetzungen mit der<br />
Polizei, für die Fussballfans und Punks<br />
ein einziges Ärgernis darstellte.<br />
Schlachtgesänge wie „Police Oppression“,<br />
„Teenage Warning“,<br />
„2‘000‘000 Voices“ „Shotgun Solution“,<br />
„Student Power“ und viele mehr<br />
bieten besten Soundtrack für Rebellion<br />
und Fussball. Im Stadion Of Light<br />
trifft er auch immer wieder auf Michael<br />
Algar,genannt Olga, den Gitarristen<br />
und quiekenden Sänger der<br />
TOY DOLLS. Auch dieses Trio untermalt<br />
ihre unglaublich tighten<br />
Trickfilmhaften Punkrock Stampfer<br />
mit Chorgebrüll wie direkt aus dem<br />
Stadion. Mit „PC Stoker“ wird eine<br />
Beschäftigung des männlichen Briten,<br />
das Kicken in Hinterhöfen und auf<br />
der Strasse thematisiert und wenn<br />
dann die Bullen gerufen werden,<br />
kommt somitder richtigeGegner,den<br />
es zu schlagen gibt. Mit „The Memo-
y Of Nobby“ zollen sie dem englischen<br />
Fussballer Nobby Stiles Tribut.<br />
Oder setztenmit dem Song „Cloughy<br />
Is ABootboy“ dem verstorbenen legendären<br />
Nottingham Forest Coach,<br />
Brian Howard Clough, ein Denkmal.<br />
2006 sang Olga zusammen mit Campino<br />
(seine Mutter ist Engländerin)<br />
von den Toten Hosen mit PET<strong>ER</strong><br />
AND THE TEST TUBE BABIES<br />
die innoffizielle, grossartige Hymne<br />
für das englische Nationalteam „Smiling<br />
Through The Tears“ ein. Dieser<br />
Song entstand kurz nach dem Sieg<br />
der Engländer in München über die<br />
Deutschen mit 5:1 und trug noch diese<br />
ganzen Emotionen und die Zuversicht<br />
in sich, den Cup diesmal zu holen.<br />
Angereichert mit den<br />
Jubelschreien des Radioreporters<br />
über die Tore von Owen (this is getting<br />
better and better) und einer<br />
grossartigen Massengesangs Kompatiblen<br />
Melodie darf er sicher auch<br />
dieses Jahr wieder aus den Boxen<br />
dröhnen, wenn England einläuft.<br />
Dieser Song toppt locker den offiziellen<br />
England Song „Three Lions“ der<br />
LIGHTNING SEEDS aus dem Jahr<br />
1996. Zugeben, diese Hymne ist<br />
grossartig und auch wenn der Popspiegel<br />
blankpoliert im Stadion<br />
glänzt, Ian Broadie, der Kopf und<br />
Mastermind der Lightning Seeds<br />
spielte 1977 in der ersten Punkband<br />
Liverpools, BIG IN JAPAN. Als Mitstreiter<br />
hatte er damals HollyJohnson<br />
(FRANKIE GOES TO HOLLY-<br />
WOOD) am Bass, Bill Drummond<br />
(KLF) und Budgie (SIOUXSIE &<br />
THE BANSHEES). Wie heisst es so<br />
schön, wer mal Punk geimpft bekommen<br />
hat, der ist für das ganze Leben<br />
geimpft. Liverpool ist allerdings nicht<br />
so sehr bekannt für Punkrock wie für<br />
den Mercey Beat der BEATLES oder<br />
G<strong>ER</strong>RY & THE PACEMAK<strong>ER</strong>S.<br />
Letztere spielten ab 1960 regelmässig<br />
ihre Version des alten Broadway Musical<br />
Stücks „You’ll Never Walk Alone“<br />
im Cavern Club und von dort<br />
erreichte er den Kop, den Fanblock<br />
des FC Liverpool in der AnfieldRoad<br />
und zogvon dort weiter durch unzählige<br />
Fussballstadien der Welt. Auch<br />
Punks griffen diesen Song auf und<br />
machten ihn zu einer 3Akkord Hymne.<br />
Nein, ich meine hier nicht die<br />
TOTEN HOSEN, sondern die<br />
Clockwork Orange Punks und IpswishTownSupporter<br />
THE ADICTS,<br />
welche diesen Song schon Ende der<br />
siebziger Jahre zum Abschluss ihrer<br />
Live Shows einbauten. Die Songs der<br />
Adicts bauen ebenfalls auf Fussballgesänge<br />
auf, wie „Viva LaRevolution“,<br />
„Just Like Me“, „Get Adicted“<br />
und mit „Football Fairy Story“ haben<br />
auchsie einenSong über das Ballspiel<br />
im Repertoire. Eine amüsante Augenzwinkernde<br />
Auswahl anFussball<br />
trifft auf Gerstengetränke Songs bieten<br />
S<strong>ER</strong>IOUS DRINKING, Norwich<br />
City FC Fans und damit diejenigen,<br />
die sich rühmen können, mit<br />
„On TheBall, City“ den ältesten aller<br />
Fussball Songs der Welt zu besitzen,<br />
auf ihren Singles und dem Album<br />
„The Hits, Misses And Own Goals“.<br />
„Love On The Terraces“ in Anspielung<br />
auf den Cockney Rejects Klassiker<br />
„War On The Terraces“ ist mit<br />
seinem schrägen, punkigen Ska Einfluss<br />
ebenfalls zu einem Kurvenklassiker<br />
geworden. Ohne den Einfluss von<br />
THE CLASH und deren Frontmann,<br />
Joe Strummer, wären aber viele der<br />
erwähnten Bands gar nicht vorstellbar.<br />
Der vor zehn Jahren verstorbene<br />
Strummer war glühender Anhänger<br />
von CHELSEA FC und somit bauten<br />
die Clash schon sehr früh, Fussballfan<br />
Gesang artige Refrains ein. Ambesten<br />
demonstriert in „Complete Control“.<br />
Legendär sind Geschichten, wie<br />
sie die Vertreter der Musikindustrie<br />
jeweils vor dem Aufnahmestudio Besuch<br />
in ein Fussballspiel verwickelt<br />
haben, um für geschwollene Beine<br />
und Blessuren zu Sorgen, damit ein<br />
Album wie „London Calling „ von<br />
der eher skeptisch eingestellten Plattenfirma<br />
CBS zu Stande kommen<br />
konnte.Auf dem letzten Clash Album<br />
„Cut The Crap“ ,1986, versuchten<br />
die verbliebenen Clash Urmitglieder,<br />
Joe Strummer und Paul Simonon, ihren<br />
Punkrock der Anfangsjahre mit<br />
80er JahreSynthetik-Discobeat, Weltmusik<br />
und massigen Fussballchören<br />
zu kombinieren. Damals wurde das<br />
Album in der Luft zerrissen, aber<br />
heute angehört, bietet esfür Fussball<br />
begeisterte Ohren doch den einen<br />
oder anderen Mitsing Klassiker, wie<br />
„WeAre TheClash“. TheClash wurden<br />
ja zeitlebens immer für die Fusion<br />
vonPunk und Reggaegelobt. Eine<br />
Band aus dem Süden Londons, welche<br />
diese Fusion noch ausgeprägter<br />
bot, waren THE RUTS („Babylon’s<br />
Burning“). Auch bei ihnen durften<br />
Hymnen mässige Fanchöre nicht fehlen.<br />
Schliesslich waren auch sie Anhänger<br />
von Chelsea. Paul Fox, der<br />
mittlerweile verstorbene Gitarrist,<br />
veröffentlichte unter dem Namen<br />
CHELSEA PUNK ROCK ALL-<br />
STARS, mit Mitgliedern von THE<br />
LURK<strong>ER</strong>S, THE OT<strong>ER</strong>S und SO-<br />
CIETY die Single „Chelsea Gonna<br />
Win“. Damit kamen sie Paul Cook<br />
und Steve Jones zuvor, welche ebenfalls<br />
eine Hymne an ihre blauen Farben<br />
aufnehmen wollten, dies dann<br />
aber verwarfen. Als erhabene Fussball<br />
Hymne sollte auch „Casts Of<br />
Thousands“ auf dem zweiten THE<br />
BOYS Album „Alternative Chartbusters“<br />
erwähnt werden. We arethe champions<br />
wurde nie besser dargeboten.<br />
Aber wie sieht es denn aus mit den Anarcho<br />
Bands? Die werden doch wohl<br />
einen breiten Bogen um Fussball<br />
gemacht haben? Denkste! Steve Ignorant,<br />
der Sänger der legendären<br />
und einflussreichsten britischen Anarchopunk<br />
Band CRASS war Westham<br />
United Supporter und versuchte,<br />
die peitschenden Schlachtgesänge in<br />
das Crass Werk zu integrieren und<br />
dies kann man den Songs auf ihren<br />
ersten beiden Alben durchaus anhören.<br />
Heute besucht er lieber lokale<br />
Fussballspiele als Konzerte. Neils<br />
Ferguson und Boff Whalley sind<br />
beide Leeds United Supporter und<br />
fanden sich mit ihrer Punkband Anfangs<br />
der 80er Jahre auf dem zweiten<br />
Teil des“Bullshit Detector“ Samplers<br />
von Crass. Später wechselten sie mit<br />
ihrem Agit-Prop Punk auf das Label<br />
des Bassisten der Anarcho Punk<br />
Band FLUX OF PINK INDIANS<br />
und schliesslich landeten sie noch<br />
mit einer originellen Parodie einer<br />
Oi-Band unter dem Namen SKIN<br />
DISEASE auf einem Sampler von<br />
GaryBushell mit dem Titel „Oi From<br />
RoCK‘N‘RoLL<br />
The Streets“. Ach so, der richtige<br />
Bandname, den man heute sogar in<br />
Mainstram Radiostationen erwähnt,<br />
lautet bis heute CHUMBAWAMBA<br />
und mit „Tubthumping“ schrieben<br />
sie das Stück, welches 1998 um die<br />
Fussball Weltmeisterschaft am meisten<br />
gespielt wurde. Barney Greenway<br />
der Sänger der Grindcore Institution<br />
NAPALM DEATH ist glühender<br />
Aston Villa Fan und trifft dort regelmässig<br />
auf die achtziger Nietenpunk<br />
Helden von GBH und wehe, sie haben<br />
ein Konzert und Villa ist im FA<br />
Cupfinal, das kanndann unweigerlich<br />
Verzögerungen und Verschiebung<br />
der Nüchternheit nach sich ziehen.<br />
Auch sie haben ein paar Songrase<br />
Bitte lesen Sie die Fortsetzung<br />
in der nächsten Ausgabe Ihrer<br />
Kick‘n‘Rush Revue oder fragen<br />
Sie Ihren Arzt oder Apotheker.<br />
Ihre Redaktion<br />
Martin Gössi, Platzspeaker und<br />
Mitbegründer von Gössipedia mit<br />
eidgenössischem Punkrock Fähigkeitsausweis.<br />
Kick‘n‘rush Revue 31
PeoPLe<br />
Ruedi Schenker redet Klartext!<br />
„Auf der Bühne ist auch<br />
neben der Bühne!“<br />
Ruedi Schenker in seinen wildesten Zeiten.<br />
(Bild: Revue Archiv)<br />
D<br />
„Auf der Bühne ist<br />
neben der Bühne!“<br />
Mit diesen markigen<br />
Worten zog sich Ruedi<br />
Schenker vor mehr als 20<br />
Jahren von der Bühne zurück<br />
um sich voll und ganz der Beschallung<br />
von Events zu widmen.<br />
Wie jedes Jahr ist auch heuer wieder<br />
Ruedi Schenker mit seiner Firma<br />
Tonart für den guten Ton des Turnieres<br />
verantwortlich. Mit seinen drei<br />
Standbeinen Vermietung/Installation,<br />
Verkauf und Support, welche<br />
nahtlos ineinandergreifen gilt Tonart<br />
schon seit Jahren als feste Institution<br />
in der Region Luzernund darüberhinaus.Viele<br />
Produkte können jederzeit<br />
vorgeführt und sogar zur Probemiete<br />
abgegeben werden.<br />
TONART – Audiovisuelle Technik<br />
offizieller Ausrüster des kick‘n‘rush:<br />
www.tonart-audiotechnik.ch<br />
32<br />
Wir können auch anders…<br />
BAR CAPITOL Supports Dynamo Tresen<br />
Kick‘n‘rush Revue
PeoPLe<br />
Padre Pirelli heilt spontan<br />
Dada Ante Portas – 2013 total<br />
ausser Form...<br />
Der Pater beim erteilen des<br />
Segens, just bevor die schwer<br />
kranke Frau die Krüken wegwirft<br />
und losläuft.<br />
Ob es dieses Jahr reicht, ist ungewiss.<br />
Aber der Titel des Kick‘n Rush steht –<br />
wie jedes Jahr –auf unserem Radar.<br />
Wir sind gut. Schweinegut. Aber alt.<br />
Sehr alt. Im letzten Jahr verloren wir<br />
gegen eine Mannschaft, von deren<br />
MitspielerInnen wir Väter hätten sein<br />
können. Und die dermassen fit waren,<br />
dass zwei unserer Stammspieler<br />
–imEifer, den Jungen trotzdem ein<br />
Torreinzudrücken –mit verdrehter<br />
Hüfte/kaputtem Knie aus dem Turnier<br />
ausschieden und bis heute nicht<br />
genesen sind. Trotzdem, der Titel<br />
steht auf dem Radar. Denn was wir<br />
den Jungen voraus haben, ist die Er-<br />
fahrung. Die Hitze, das Bier und die<br />
Würste,ein nicht zu unterschätzendes<br />
Spiessrutenlaufen vor und nach den<br />
Spielen. Die gegnerische Fankurve<br />
(meist prallgefüllt) und die jungen,<br />
ambitionierten Bands, die uns eh nur<br />
auf dem Fussballplatz gefährlich werden<br />
können –wir kenne sie alle, die<br />
Tücken dieses legendären Kulturturnieres!<br />
Zudem können wir einen Toptransfer<br />
vermelden! Die Gruppenphase<br />
überstehen wir immer. Auch<br />
2013. Was danach kommt, kommt<br />
gut! Wir sind bereit, legt die Würste<br />
auf den Grill!<br />
Platz-Padre Pirelli liess es sich auch<br />
heuer nicht nehmen, selbst während<br />
seinen musikalischen Predigten immerzu<br />
für seine Schäfchen zu sorgen.<br />
Er hatte stets ein offenes Ohr für eine<br />
hemmunglose Beichte, segnete selbst<br />
die billigsten Bälle und berieselte unnachlässlig<br />
die Ohren seiner Herde<br />
mit Sakraloperetten aus jener Zeit,<br />
als esnoch diese grossen schwarzen<br />
Plastikscheibengab,welche wiedurch<br />
ein Wunder Musik zu erzeugen vermochten.<br />
So erstaunte es denn auch nicht sonderlich,<br />
als er sich beherzt einer jungen<br />
bekrückten Dame annahm, mit<br />
ihr kurz betete und ihr schliesslich<br />
den Segen erteilte. Aber wohl niemand<br />
rechnete damit, dass diese Frau<br />
unmittelbar danach die Gehhilfen<br />
weit wegschleuderte und von dannen<br />
zog, als ob sie nie ein Gebrechen gehabt<br />
hätte. Martin Gössi (Bildmitte)<br />
steht noch heute mit offenem Mund<br />
da und versucht das Gesehene irgendwie<br />
einzuordnen.<br />
Rossi beim Versuch, Big B die Zigarette<br />
am Hinterkopf auszudrücken?<br />
Ganz Luzern verfolgte den Zickenkrieg<br />
zwischen Boris Rossi (bekannt<br />
durch seine Kampfhosen-Geschichte)<br />
und der „Big B“ auf Facebook. Man<br />
gab sich Saures und der ganze Konflikt<br />
spaltete die Luzerner Kulturszene<br />
in zwei Lager. Die einen liebten<br />
die grosse fette Biene –die anderen<br />
hassten sie.<br />
So verhärtet die Fronten vor dem<br />
Kick‘n‘Rush auch waren –sowarm<br />
und herzlich war letztlich die für alle<br />
sehr überraschende Versöhnung im<br />
Verlaufe des Turnieres.<br />
Auf die Frage, was die zwei denn im<br />
Treibhaus Garten denn so besprochen<br />
hätten, entgegnete Rossi lächelnd:<br />
„Kein Kommentar!“. Auch<br />
die Biene wollte nichts zum Verlauf<br />
des Friedensgesprächs preisgeben.<br />
Hauptsache man hat sich inLuzern<br />
wieder lieb wie früher!<br />
Home Sweet Home<br />
Kein Kommentar.<br />
Kick‘n‘rush Revue 33
KICK ASS RADIO<br />
96.2 /97.7 FM<br />
3fach.ch<br />
WohnSinn.<br />
abl<br />
www.abl.ch<br />
34 Kick‘n‘rush Revue
PeoPLe<br />
Das Schlachtfeld und der gewissenlose<br />
Paparazzi...<br />
Für alle die sich 2012 fragten, wer<br />
hinter Racing Club Le Tissier steckt:<br />
Das ist der Verein „la résistance de<br />
la raison“ –kurz RdR. RdR versteht<br />
sich als kulturpolitischen Verein, der<br />
in der Stadt Luzern mit verschiedenen<br />
Veranstaltungen den öffentlichen<br />
Raum beleben möchte. Höhepunkt<br />
im letzten Jahr, war das Inselifest<br />
in der Volière. So diskutierten u.a.<br />
Auslüften der Trikots nach dem<br />
sensationellen Turniersieg<br />
Ueli Mäder und Beat Züsli über die<br />
Zukunft Luzerns. Damit diese nicht<br />
auch soeine düstere Perspektive hat,<br />
wie das Wetter an genanntem Fest,<br />
versucht der Verein auch inZukunft<br />
für Freiräume, lebendige Debatten<br />
und ein durchmischtes Luzern einzustehen.<br />
Eigentlich hätte der Damen Final<br />
Werbung für die entsprechende Liga<br />
werden sollen. Stattdessen wurde er<br />
zum blutüberströmten Fiasko. Die<br />
Damen vom Splätterli Verein konnten<br />
sich nicht zurück halten und alles<br />
nahm seinen (gewohnten) Lauf.<br />
SchiedsrichterLiembd hatte das Spiel<br />
zu keinem Zeitpunkt unterseineKontrolle<br />
bringen können. „Es wird wohl<br />
einige Jahre dauern, bis wir wieder<br />
genug Teilnehmerinnen für eine Damenliga<br />
aufbieten können werden.“<br />
„Skanadlös!“ Schiedsrichter<br />
Liembd ist fassunslos...<br />
Anzeige<br />
Obacht!<br />
Nachruf Müüsli<br />
Radio Müüsli, sichtlich erschöpft nach einem seiner<br />
letzten grossen Auftritte...<br />
Radio Müsli Forever.<br />
Machs gut lieber Marcel und grüss<br />
den Herrgott. Er wird dich mögen -<br />
wie wir auch...<br />
Kick‘n‘rush Revue 35
GeGeN Die LANGeWeiLe<br />
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N ø H O<br />
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C ! O $<br />
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S ! C N<br />
C ø E<br />
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SCHÜÜR SUDOKU<br />
Neues Jahr –neues Glück!<br />
Zu gewinnen gibt's 2Jahrespässe. Ein Jahr lang an jedes Konzert und jede<br />
Partyinder Schüür!<br />
Stattder Zahlen werden folgende Buchstaben und Zeichen verwendet:<br />
H–E–ø–S–O–C-!–N-$<br />
Die Lösung findet sich dann in der grauen Zeile.<br />
Bitte einsenden bis 10. Juli an info@schuur.ch<br />
Viel Glück<br />
36 Kick‘n‘rush Revue
KReuzi<br />
Waagerecht<br />
5. Beim Fussball nicht gern<br />
gesehener Vogel<br />
12. Dafür braucht man einen Dickschädel<br />
14. Blutigster Moment am<br />
Kick’n’Rush 2012<br />
15. Nachname der Gastro-<br />
Kulturmafia<br />
18. Wann wird der Sedel geschlossen<br />
21. Schillerndste Persönlichkeit 2003<br />
24. Wo kann man um 00:15 noch<br />
duschen<br />
26. Luzerner Kulturkopf 2013<br />
28. Bekannter Luzerner Musiker,<br />
Frauen tragen esamKick’n’Rush<br />
30. Skandalpolitiker aus Luzern<br />
Senkrecht<br />
1. Eine Bar beim Inseli<br />
2. Wo in Luzern macht man besser<br />
keinen Köpfler mehr<br />
3. Schlachthaus in Luzern<br />
4. Sponsor des FCL<br />
6. Welchen Geburtstag feiert<br />
Kick’n’Rush 2013<br />
7. Waswird ander Bürgenstrasse 16<br />
hergestellt<br />
8. Kommerzielles Unternehmen im<br />
Löwencenter<br />
9. Sportlernahrung aus Italien<br />
10. Bekanntester Kick’n’Rush<br />
Schiedsrichter<br />
11. Offizielles Getränk<br />
am Kick’n’Rush<br />
13. Schweizer Fussballclub mit<br />
vielen Trainern<br />
16. Für was steht GAD<br />
17. Raucherbar in Luzern<br />
19. Wo kann man in Luzern<br />
Badmington spielen<br />
20. Wie alt wird Radio 3fach<br />
im Jahr 2018<br />
22. Ein Luzerner DJ und Kalender<br />
23. Schnellstes Verkersmittel in der<br />
Stadt Luzern<br />
25. Welcher bekannte Fussballspieler<br />
unterstützt das tschuttiheftli<br />
27. DJ Name von Marco Liembd<br />
29. Welcher Kulturbetrieb musste<br />
2007 schliessen<br />
1. BUVETTE<br />
2. NEUBAD<br />
3. METZG<strong>ER</strong>HALLE<br />
4. MCDONALDS<br />
5. SCHWALBE<br />
6. FUENFZEHN<br />
7. LUZ<strong>ER</strong>N<strong>ER</strong>BI<strong>ER</strong><br />
8. RADIOPILATUS<br />
9. SPAGHETTI<br />
10. PABLO<br />
11. BI<strong>ER</strong><br />
12. KOPFBALL<br />
13. FCL<br />
14. DAMENFINAL<br />
15. GISL<strong>ER</strong><br />
16. GEIL<strong>ER</strong>ASDU<br />
17. CAPITOL<br />
18. NIEMALS<br />
19. SUEDPOL<br />
20. ZWANZIG<br />
21. EUGEN<br />
22. PIRELLI<br />
23. FAHRRAD<br />
24. OP<strong>ER</strong>A<br />
25. PELE<br />
26. PADIMUELL<strong>ER</strong><br />
27. LIAM<br />
28. HOESLI<br />
29. BOA<br />
30. DAVIDROTH<br />
Kick‘n‘rush Revue 37
AuS DeN ANNALeN<br />
Unnützes Wissen<br />
Champions<br />
Turnier-Facts<br />
Kick‘n‘Rush-Liga<br />
2012 Racing Sport Le Tissier<br />
2011 Freundeskreis<br />
2010 Kleintheater Kicker K&Q<br />
2009 Ajax Dada<br />
2008 Radio 3fach kick ass FC<br />
2007 Dynamo Sedel<br />
2006 B-Sides<br />
Herren-Liga<br />
2012 tschutti heftli<br />
2011 Independiente Neustadt<br />
2010 Open Air Kino<br />
2009 Die Capitolisten<br />
2008 Tacker Modul<br />
2007 tschutti heftli<br />
2006 Ajax Jazzkantine Olympique<br />
2005 Independiente Neustadt<br />
2004 BMC Hartplatz seniors<br />
2003 Interkosmos Tim Buktu<br />
2002 Real Fabrik<br />
2001 VSG Neustadt<br />
2000 Ajax Dada<br />
1999 BMC Hartplatzboys<br />
Damen-Liga<br />
2012 FC Splätterli<br />
2008 MaraDonnas<br />
2007 Wanda Wahnsinn<br />
2006 Wanda Wahnsinn<br />
2005 MaraDonnas<br />
2004 Wilmas<br />
2003 Wilmas<br />
2002 Wilmas<br />
2001 Wilmas<br />
Kinder-Liga<br />
2012 AC Magdalena<br />
2011 AC Magdalena<br />
2010 AC Magdalena<br />
2009 FC Pommes Frites<br />
2008 FC Raketen-Glacé<br />
Team des Jahres<br />
2012 IG Industriestrasse<br />
2011 Ballerinas<br />
2010 Roter Stern Memphisto<br />
2009 Basic Motor Skills<br />
2008 Bonkers United<br />
2007 Dynamo Sedel<br />
2006 Chicken NuggetsFootballTeam<br />
2005 Unsportivo Treibhaus<br />
2004 Muisiglanzgmeind<br />
Schillerndste Kick‘n‘Rush-<br />
Persoenlichkeiten<br />
2012 Big B<br />
2011 Kaiser<br />
2010 Nina<br />
2009 Joe<br />
2008 Jutzi<br />
2007 Romanski<br />
2006 Chicken Nuggets<br />
2005 Henne<br />
2004 Julian<br />
2003 Eugen<br />
Unnützes Wissen – Fakten<br />
rund ums Kick-n-rush 2012<br />
Offensiv :Offensiv =Defensiv:<br />
Die beiden treffsichersten Teams<br />
der Gruppenspiele Ajax Dada (2.6<br />
Tore/Spiel) und FC la mia bambina<br />
la bomba (3.0 T/Sp) trafen im<br />
Viertelfinale aufeinander. Das Spiel<br />
entschied -nach 0:0 -Ajax Dada im<br />
Penaltyschiessen.<br />
Auch gut: Die Teams der Herrenliga<br />
haben sich das Unnütze Wissen 2011<br />
zu Herzen genommen („prozentual<br />
fast dreimal mehr torlose Remis als<br />
in der millionenschweren deutschen<br />
Bundesliga oder englischen Premier<br />
League“, Anm. d.R.); es gab im2012<br />
nur ein einziges 0:0 (Tacker Modul<br />
–Celtic Lucerne)!<br />
Samstag vs. Sonntag: Die Tagesleistungen<br />
nähern sich an–samstags<br />
2.5 T/Sp, sonntags 2.4 T/Sp. 2011<br />
stand’s noch 3.6 :2.6! An was das<br />
wohl liegen mag…?<br />
Favoriten-Schreck –die Legende<br />
lebt weiter: Schon das dritte Jahr<br />
hintereinander waren die Legenden<br />
von Interkosmos Tim Buktu die<br />
einzigen, welche die späteren Sieger –<br />
diesmal tschutti heftli –besiegen<br />
konnten, und zwar gleich zweimal<br />
(2:0 und 2:1 in den Gruppenspielen)…<br />
und 2010) verpasste der Storchen<br />
2011 nur knapp die K.O.-Runde (1<br />
Torzuwenig geschossen). 2012 dann<br />
endlich das Achtelfinale… in der Euphorie<br />
0:6 gegen den späteren Sieger<br />
Racing Club Le Tissier. Und<br />
2013…?<br />
Wettmafia bei Kick’n’rush? Ajax<br />
Dada musste ihr letztes Gruppenspiel<br />
gegen Tornado Tonart mit mind.<br />
4Toren Unterschied gewinnen, um<br />
sich für die Achtelfinale zu qualifizieren.<br />
Ajax Dada gewann mit 5:1...<br />
Lokomotive Kulturwerk 118<br />
schied aus.<br />
Zahl des Jahres: 38% aller K.O-<br />
Spiele mussten im Penaltyschiessen<br />
entschieden werden. (2011 waren es<br />
25%).<br />
Auch schön: Kein Team musste torlos<br />
nach Hause fahren!<br />
Vorherrschaft: Das tschutti heftli<br />
ist sowohl Titelverteidiger der Herrenliga<br />
wie auch vom Kick’n’rush-<br />
Indoor-Turnier in der Schüür<br />
vergangenen Januar … Wollen wir<br />
ein Spanien des Kick’n’rush…?<br />
Herzlichen Dank!<br />
Stadt Luzern, FC Kickers, Treibhaus<br />
eibhaus, Magdi,<br />
Tim Buktu, Dani Glur, Michel Richter, Pirelli,<br />
Pablo<br />
blo, René Sager, Liembd.com, Roman, Lionne,<br />
Mattia, Mani, Raffi, Eva, Gössi, allen Fotogr<br />
tografen,<br />
Hoesli, sowie allen freiwilligen<br />
HelferInnen<br />
Guck an! Erstmals waren die Spiele<br />
in der Herrenligatorreicher als in<br />
der Kick’n’rush-Liga. 2.6 T/Sp vs.<br />
2.4 T/Sp.<br />
Tendenz steigend: Nach zwei torlosen<br />
Kick’n’rush-Turnieren (2009<br />
38<br />
Kick‘n‘rush Revue
EventMarketing<br />
DAS PUBLIKUM IST D<strong>ER</strong> STAR