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Press-Wickel-Systeme im Test - Schweizer Bauer

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TECHNIK<br />

ner an einer Rundballenpresse von<br />

McHale angebaut. Der Wickler wird<br />

an einem einfachen Zugmaul auf der<br />

linken <strong>Press</strong>enseite angebaut. Der<br />

Anbau stammt ebenfalls von Göweil<br />

und steht mit 2492 Franken in der<br />

Preisliste. In diesem Preis sind auch<br />

alle hydraulischen und elektrischen<br />

Leitungen mit dabei. Der G-5020 verfügt<br />

über die gleiche einfache Bedienung,<br />

den gleichen <strong>Wickel</strong>tisch sowie<br />

auch über die gleichen <strong>Wickel</strong>arme.<br />

Dementsprechend erbringen die beiden<br />

<strong>Systeme</strong> auch die gleiche <strong>Wickel</strong>leistung<br />

und erfordern den gleichen<br />

Kraftbedarf. Da jedoch die zweite<br />

Kombination mit dem G-5020 rund<br />

800 kg weniger auf die Waage brachte<br />

und das Gewicht auch besser über<br />

die ganze Kombination verteilt war,<br />

hatte sie einen geringeren Zugkraftbedarf.<br />

Im Gegenzug ist sie anspruchsvoller<br />

zu fahren. So bedarf es<br />

schon eines geübten Fahrers, damit<br />

zum Beispiel die Kombination über<br />

eine längere Strecke zurückgesetzt<br />

werden kann. Auch am Feldende<br />

benötigt diese Kombination einen<br />

grösseren Platzbedarf zum Wenden.<br />

Unterschiede gibt es auch bei der<br />

Ballenübergabe. So wird der gepresste<br />

Ballen bei diesem System von<br />

der <strong>Press</strong>e zuerst auf den Boden abgelegt<br />

und danach durch den Wickler<br />

wieder aufgenommen. Dazu wird der<br />

Ballen vom Inliner über einen hydraulischen<br />

Arm festgeklemmt und<br />

danach auf den <strong>Wickel</strong>tisch hochgehoben.<br />

Diese Ballenübergabe ist <strong>im</strong><br />

BEWERTUNG<br />

Göweil G-5040 Kombi<br />

+ wendiger am Feldende<br />

+ Kombination ist kürzer<br />

+ einfacher in Hanglagen<br />

+ einfache Handhabung<br />

+ einfache elektrische Steuerung<br />

– Kombination ist schwerer<br />

– höherer Kraftbedarf<br />

– teuer in der Anschaffung<br />

– hohe Deichselentlastung, wenn<br />

Ballen auf dem Wickler<br />

Göweil G-5020 Inliner<br />

+ schnell <strong>im</strong> Flachland<br />

+ kann einzeln gefahren werden<br />

+ günstiger in der Anschaffung<br />

+ flexibler Einsatz<br />

+ geringer Kraftbedarf<br />

+ geringere Aussenbreite<br />

– Kombination ist länger<br />

– mehr Platzbedarf be<strong>im</strong> Wenden<br />

– anspruchsvoller zum Fahren<br />

– braucht routinierten Fahrer<br />

Flachland der Ballenübergabe der<br />

<strong>Press</strong>-<strong>Wickel</strong>-Kombination überlegen.<br />

So kann der Heckdeckel nach<br />

dem Ballenauswurf sofort wieder geschlossen<br />

werden, und noch bevor<br />

der Ballen vom Wickler erfasst wird,<br />

fährt man bereits weiter. Der Ballen<br />

wird dabei einen kurzen Moment vor<br />

dem Wickler hergerollt und dann auf<br />

den Tisch gehoben. Im Berggebiet<br />

kann der Ballen logischerweise nur in<br />

der Seitenlinie oder bergauf übergeben<br />

werden. Hält man sich daran,<br />

würde die beschriebene Ballenübergabe<br />

des Flachlands auch hier funktionieren.<br />

Zur höheren Sicherheit ist<br />

es aber besser, mit dem Gespann stehen<br />

zu bleiben, bis der Wickler den<br />

Ballen erfasst hat. Dafür benötigt man<br />

für die Ballen in etwa gleich lang wie<br />

bei der <strong>Press</strong>-<br />

<strong>Wickel</strong>-Kombination.<br />

Die Reservefolien<br />

werden<br />

be<strong>im</strong> Inliner<br />

auf der Deichsel<br />

gelagert. Leider<br />

hat es dort aber<br />

nur Platz für<br />

sechs Rollen. Das<br />

reicht bei einem<br />

langen Arbeitstag<br />

nicht.<br />

Kombi oder<br />

Inliner?<br />

Zur Ballenübergabe<br />

wird der <strong>Wickel</strong>tisch<br />

unter die<br />

<strong>Press</strong>kammer geschoben.<br />

Der LANDfreund<br />

hat diesen Vergleich<br />

mit den<br />

beiden Lohnunternehmern<br />

Jakob<br />

Gyger aus Gampelen <strong>im</strong> Kanton<br />

Bern und Markus Schellenberg aus<br />

dem zürcherischen Pfäffikon durchgeführt.<br />

Die beiden Unternehmer<br />

konnten die grössere Flächenleistung,<br />

der geringere Zugkraftbedarf sowie<br />

die Flexibilität, insbesondere die Möglichkeit,<br />

die <strong>Press</strong>e auch solo einsetzen<br />

zu können, begeistern. Hinzu<br />

kommt, dass der Anschaffungspreis<br />

für eine Kombination, bestehend aus<br />

<strong>Press</strong>e und Inliner, günstiger ist. Die<br />

<strong>Press</strong>-<strong>Wickel</strong>-Kombination kann ihre<br />

Trümpfe vor allem am Hang ausspielen.<br />

So läuft die Ballenübergabe bedeutend<br />

sicherer ab. Ausserdem bereitet<br />

sie auch einem weniger geübten<br />

Fahrer auf kleinen Parzellen weniger<br />

Probleme, da sie einfacher in der<br />

Handhabung und wendiger ist. ■<br />

Beide <strong>Systeme</strong><br />

waren mit dem<br />

gleichen Doppelsatellitenwickler<br />

ausgestattet.<br />

LANDfreund · 6/2009<br />

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