LGU - kids - Liechtensteinische Gesellschaft für Umweltschutz
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<strong>LGU</strong> - <strong>kids</strong><br />
newsletter<br />
01/2005<br />
<strong>LGU</strong>-<strong>kids</strong><br />
I/1<br />
Lebensstil, Energie und Klima<br />
Die Klimaveränderung hat viel mit unserem Lebensstil<br />
zu tun. Wir können jederzeit Waren einkaufen, die<br />
den langen Weg aus allen Teilen der Erde bis in unsere<br />
Geschäfte zurückgelegt haben. Deutlich erkennen<br />
wir das bei Obst: Mangos aus Brasilien, Bananen aus<br />
Mittelamerika, frische Äpfel im Frühling aus Südafrika.<br />
Schwieriger wird es schon, wenn wir versuchen, die<br />
Herkunft unserer Kleidung zu ermitteln. Vielleicht<br />
stammen die Schuhe aus Portugal, die Socken aus der<br />
Schweiz, die Hose aus Indien, das T-Shirt aus China,<br />
die Kappe aus Italien. Seht doch einmal nach, ob ihr<br />
einen Hinweis auf das Herstellerland findet! Ein Tipp:<br />
Häufig ist ein Streifen mit näheren Angaben zur Pflege<br />
und zum Herkunftsland auf der Innenseite der<br />
Kleidung eingenäht.<br />
Noch schwieriger wird es <strong>für</strong> uns, wenn wir uns ein<br />
Auto unter die Lupe nehmen. Wir können uns fragen:<br />
Woher kommt das Lenkrad? Woher die Windschutzscheibe?<br />
Wo wurden die Reifen erzeugt? Wir werden<br />
darauf kaum eine Antwort finden. Aber eines ist<br />
sicher: Viele Teile des Autos wurden in weit entfernten<br />
Ländern erzeugt, dann zusammengebaut und<br />
hierher transportiert.<br />
Für jeden Transport braucht es Energie. Besonders die<br />
Abgase der Kraftstoffe wie Benzin und Diesel tragen<br />
dazu bei, dass die Luft zunehmend "dicker" wird und<br />
sich das Klima rascher denn je verändert. Allein durch<br />
ein gezieltes Einkaufen können wir mithelfen, den<br />
weltweiten Ausstoss an Treibhausgasen zu verringern.<br />
Das ist doch schon ein Anfang, oder?<br />
Herzlichst
Vorsicht, die Igel sind unterwegs!<br />
<strong>LGU</strong>-<strong>kids</strong><br />
I/2<br />
Im Winter besuchten wir mit Sonja die Igelabteilung<br />
im Tierschutzhaus. Sieben hilfsbedürftige Igel überwinterten<br />
dort. Mit den ersten wärmeren Tagen im<br />
Frühling wurde ihnen wieder die Freiheit geschenkt.<br />
Am wohlsten fühlen sie sich in der Umgebung des<br />
Fundortes, denn Igel sind sehr ortstreu und können<br />
sich rasch wieder zurechtfinden.<br />
Streifzüge durch die Nacht<br />
Igel sind nachtaktiv. Das bedeutet, dass sie in den<br />
späten Abendstunden erst richtig munter werden.<br />
Ausgerüstet mit einem feinem Gehör, einem exzellenten<br />
Geruchssinn und einer grossen Portion Ausdauer<br />
beginnen sie, die Gegend unsicher zu machen.<br />
Sie heften ihre Nase schnüffelnd an den Boden und<br />
sammeln alles auf, was ihnen fressbar erscheint. Im<br />
Siedlungsgebiet halten sie sich am liebsten in zugänglichen<br />
Gärten auf, in denen Hecken, Asthäufen und<br />
ein bisschen Gestrüpp einen abwechslungsreichen<br />
Speisezettel versprechen. In heissen, trockenen Sommernächten<br />
fressen sie mehr Insekten und deren Larven,<br />
in feuchteren Zeiten überwiegen eher Würmer<br />
und Schnecken.<br />
Eine Igelburg im Garten bauen<br />
Igel haben es gerne recht warm. Nichts ist ihnen<br />
unangenehmer als Nässe und Kälte. Lang anhaltende<br />
Regen oder Kälteeinbrüche im Frühjahr und im Sommer<br />
können den Igelkindern das Leben kosten,<br />
besonders in Gebieten mit wenig geeigneten Tagesverstecken.<br />
Ein Tipp: Eine Igelburg im Eck des Gartens<br />
Bei normalen Witterungsverhältnissen<br />
schläft die Mehrzahl der Igel ab Ende<br />
November bis zum nächsten März.<br />
ist schnell gebaut! Auf einer Lage Sand oder Kies<br />
zuerst lose Steine so übereinander schichten, dass<br />
grössere Lücken entstehen, darüber eine Laubschicht<br />
streuen und mit Ästen aufhäufen. Alles in allem hat<br />
die runde Igelburg einen Durchmesser von eineinhalb<br />
Metern. Bietet man Tieren wie Igeln oder Eidechsen<br />
passende Lebensräume, kommen sie von selbst.<br />
Nahrung und Unterschlupf<br />
Im späten Herbst suchen sich die Igel einen passenden<br />
Unterschlupf <strong>für</strong> ihren Winterschlaf. Igel sind<br />
Wildtiere. Deshalb dürfen sie nicht mit ins Haus<br />
genommen werden. Sind sie jedoch verletzt oder<br />
hilfsbedürftig, dann kann eine Ausnahme gemacht<br />
werden. Am besten ist es, zuvor im Tierschutzhaus in<br />
Schaan anzurufen und um Rat zu fragen.<br />
Hast du gewusst ...<br />
... dass Igel fauchen können?<br />
... dass Milch wegen des Milchzuckers schwere<br />
Durchfälle bei Igeln verursacht und sie deshalb auf<br />
keinen Fall Milch bekommen sollen?<br />
Eine Aktion der <strong>LGU</strong> zum Thema “Tiere im Winter: Der Igel”<br />
Am Mittwoch, den 15. Dezember besuchte eine Gruppe an Igeln interessierter Kinder und Jugendlicher<br />
die Igelabteilung des Tierschutzhauses in Schaan. Sonja Oehri zeigte den jungen Leuten einen in Pflege<br />
befindlichen Igel und erzählte von den vielen Gefahren, denen Igel ausgesetzt sind. Ab dem Mai legen<br />
Igelmännchen auf ihrer Brautschau lange Wegstrecken in der Nacht zurück und fallen dabei häufig dem<br />
Strassenverkehr zum Opfer. Plakate im Land mahnen zum vorsichtigen Fahren!<br />
Plakataktion gegen den Strassentod<br />
© Verein Pro Igel, 2004
Schnipseljagd am Schellenberg:<br />
Naturschutz und Landschaftspflege als Thema<br />
Rund 20 Jugendliche machten bei einer Schnipseljagd<br />
der besonderen Art am Schellenberg mit: Es wurde<br />
gesucht, geknobelt, geraten und ... gefunden!<br />
Allen beteiligten Jugendlichen des 10. Freiwilligen<br />
Schuljahres machte es sichtlich Spass, das neue Spiel<br />
zu erproben.<br />
Es war gar nicht so leicht<br />
In kleinen Gruppen streiften die Jugendlichen auf der<br />
Suche nach bestimmten Merkmalen in der Landschaft<br />
durch Wälder, Wiesen und Siedlungen des grenznahen<br />
Schellenbergs. Dabei versuchten sie, verschiedene<br />
Rätsel zu knacken. Nicht allen gelang auf<br />
Anhieb, die richtige Lösung zu finden.<br />
Mithilfe stand hoch im Kurs<br />
Die Jugendlichen beteiligten sich an diesem ganzen<br />
Tag im Freien im Rahmen ihrer Umwelttage. Sie<br />
gaben wichtige Hinweise auf die weitere Entwicklung<br />
des Spiels und neue Ideen, wie die Schnipseljagd<br />
<strong>für</strong> 8-14jährige noch interessanter werden<br />
könnte.<br />
Bis Jahresende werden mit neuen Ideen spannende<br />
Halbtagesangebote im Freien zu bestimmten Themen<br />
entwickelt. LehrerInnen erhalten gerne nähere Infos<br />
und können sich als Testgruppe bei der <strong>LGU</strong> melden<br />
(Tel. 232 52 62, Gerhard Hornsteiner)!<br />
Das Projekt “Wir Kinder wollen hoch hinaus! - Die<br />
grossen Themen der Zukunft <strong>für</strong> kleine Leute im<br />
Alpenraum” gibt der <strong>LGU</strong> dank der Mava Stiftung <strong>für</strong><br />
Naturschutz die einmalige Chance, nach neuen<br />
Wegen und Methoden in der Umweltbildung zu<br />
suchen und sie an Ort und Stelle zu erproben.<br />
<strong>LGU</strong>-<strong>kids</strong><br />
I/3<br />
Spannung <strong>für</strong> Mensch und<br />
Molch an der Lawena<br />
Strom aus Wasserkraft - das gibt es in Liechtenstein<br />
schon seit vielen Jahrzehnten. Doch wie kommt die<br />
Kraft ins Wasser? Und warum steckt “Spannung” im<br />
Strom?<br />
Einige Kinder wollten es genau wissen und besuchten<br />
das Lawena Kraftwerk in Triesen. Zeno Marxer von<br />
den <strong>Liechtensteinische</strong>n Kraftwerken zeigte, wie die<br />
Schaufelräder der Turbinen durch das Wasser in<br />
Schwung gesetzt werden.<br />
Auf einem riesigen Wandposter konnte der Lauf des<br />
Wassers aus dem Lawenatal bis zum Kraftwerk verfolgt<br />
werden. Wie man im Maschinenraum hören<br />
konnte, lassen sich die grossen Höhenunterschiede<br />
sehr gut <strong>für</strong> die Stromerzeugung aus Wasser nützen.<br />
Anschliessend wurde der Lebensraum Wasser auf<br />
Frösche, Molche und Unken untersucht. Dabei konnten<br />
21 Kaulquappen im kalten Wasser entdeckt<br />
werden!<br />
“Spannung <strong>für</strong> Mensch und Molch an der Lawena” – eine Aktion der <strong>LGU</strong> im Mai 2005<br />
Am Mittwoch, den 25. Mai wurde das Lawenakraftwerk und das daran angeschlossene Museum unter<br />
Führung von Zeno Marxer (LKW) besichtigt. An grossen Ausstellungsstücken im Maschinenraum konnten<br />
die Kinder auch selbst Hand anlegen und das Prinzip der Energieerzeugung erkennen. Heute wird die<br />
gesamte Strecke vom Bergraum bis ins Tal vom Computer aus überwacht und gesteuert.<br />
Im nahegelegenen Sägaweiher, dessen Wasser ebenfalls aus dem Lawenatal stammt, suchten wir erfolgreich<br />
nach den Larven von Molch, Frosch, Unke und Kröte: 21 Kaulquappen wurden entdeckt!
Was machen wir als Nächstes?<br />
Im Frühsommer: zwei weitere Aktionen zum Thema “Energie und Klima” - Mit der Kraft der Sonne (1. Juni),<br />
Das Geheimnis des Wetters (8. Juni).<br />
Für Schülerinnen und Schüler von 8-14 Jahre: Ab Mitte Juni spannende Schnipseljagden in Liechtenstein!<br />
<strong>LGU</strong>-<strong>kids</strong><br />
I/4<br />
Tipps und Infos<br />
<strong>für</strong> Jugendliche und Erwachsene, die mehr über die Lebensweise und Lebensräume der Igel<br />
wissen wollen:<br />
http://www.pro-igel.ch Der Verein pro Igel Schweiz wurde im Jahr 1988 gegründet und bezweckt den Schutz<br />
und die Förderung des einheimischen Braunbrustigels sowie seiner Lebensräume. Auf der Website: Näheres über<br />
die Aufgaben und Ziele des Vereins, eine kleine Igelbiologie, Hinweise auf den Lebensraum von Igeln, Rubrik<br />
“hilfsbedürftige Igel”, das 2 mal jährlich erscheindende Bulletin als pdf-Datei, Aktuelle Nachrichten, Infomaterial,<br />
Links und vieles mehr.<br />
http://www.gartenfreunde.ch mit Tipps und Infos <strong>für</strong> eine natur- und wildtiergerechte Gartengestaltung. Neu<br />
ab April 2005: Bereich Naturschutz, in welchem in Zusammenarbeit mit Pro Igel und Pro Natura spannende<br />
Informationen über einheimische Tiere und Pflanzen vorstellt werden.<br />
http://www.igelsos.de Auf 8 Seiten mit anschaulichen Zeichnungen werden die wichtigsten Schritte vorgestellt,<br />
wenn ein Igel unsere Hilfe nötig hat - deshalb auch Igel SOS genannt ; die Website gibt einen guten Einblick in<br />
die Pflege des Igels, die richtige Ernährung, den Bau eines Überwinterungsquartiers und was bei der nachfolgenden<br />
Auswilderung zu beachten ist.<br />
Tierschutzhaus Schaan (Auskunfts- und Meldestelle): Tel. +423 / 239 65 65, http://www.tierschutzhaus.li<br />
Die Naturschatz-Truhe<br />
Die <strong>LGU</strong> erhielt durch eine grosszügige Spende der Sonnenwiese Stiftung die Möglichkeit, das Projekt „Naturschatz-Truhe“<br />
innert eines Jahres zu erarbeiten. Das Projekt ist nun abgeschlossen. Die Naturschatz-Truhe<br />
wurde den LehrerInnen an der DMS in Vaduz Ende April vorgestellt. Die Naturschatz-Truhe kann von allen PrimarschullehrerInnen<br />
im Land (Zielgruppe: 3.-5.Klassen) kostenlos ausgeliehen werden.<br />
Die Ziele der <strong>LGU</strong> im Projekt „Naturschatz-Truhe“<br />
Das Projekt „Naturschatz-Truhe“ will auf die reichen Naturschätze Liechtensteins aufmerksam machen und<br />
Augen <strong>für</strong> das Besondere, das Bedrohte und das Einzigartige öffnen helfen. Die Zusammenhänge liegen oft im<br />
Verborgenen und die Verletzlichkeit eines Ökosystems ist uns nicht ganz bewusst – mit der Naturschatz-Truhe<br />
erhalten SchülerInnen und LehrerInnen Mittel und (Vorschläge <strong>für</strong>) Wege, Zusammenhänge im Ökosystem zu<br />
erkennen und sich dem Thema „Naturschätze“ konventionell und unkonventionell zu nähern.<br />
Die Naturschatz-Truhe wurde aus heimischem<br />
Esche-Holz gefertigt u. mit Arbeitshilfen gefüllt<br />
Mit dem Projekt „Naturschatz-Truhe“ will die <strong>LGU</strong> ihre Erfahrungen, die sie bei zahlreichen in Liechtenstein<br />
geleiteten Naturerlebnisnachmittagen sammeln konnte, an die Lehrerinnen und Lehrer der Primarschulen<br />
Liechtensteins <strong>für</strong> einen altersgerechten Unterricht in der freien Natur weitergeben. Die Lehrerinnen und Lehrer<br />
können an den detailliert beschriebenen Orten mit ihren Schulklassen die Vielfalt der Natur mit viel Spass<br />
selbst entdecken.<br />
Zwei Naturschatz-Truhen können an der Didaktischen Medienstelle (DMS) in Vaduz ausgeliehen werden. Eine<br />
weitere Naturschatz-Truhe kann an der Geschäftsstelle der <strong>LGU</strong>, Schaan von Lehrerinnen und Lehrern selbst<br />
abgeholt werden.<br />
IMPRESSUM<br />
Redaktion: Gerhard Hornsteiner – <strong>Liechtensteinische</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Umweltschutz</strong> <strong>LGU</strong><br />
Projektleitung: Gerhard Hornsteiner, <strong>LGU</strong><br />
Redaktionsschluss: 31. Mai 2005<br />
Gedruckt auf <strong>Umweltschutz</strong>papier, hergestellt aus 100% Altpapier aus Druckerei- und Büroabfällen. – Gesamtauflage: 1’300 Stück – Druck: Gutenberg AG, Schaan/FL<br />
<strong>LGU</strong>, Im Bretscha 22, FL-9494 Schaan, Tel. 00423 232 52 62, Fax. 00423 237 40 31, info@lgu.li, www.lgu.li<br />
Der <strong>LGU</strong>-<strong>kids</strong> newsletter erscheint vier bis fünf Mal jährlich.<br />
Jahresmitgliedschaft bei der <strong>LGU</strong> <strong>für</strong> Schülerinnen und Schüler <strong>für</strong> 30,- CHF<br />
Jahresmitgliedschaft bei der <strong>LGU</strong> als Kollektivmitglied (Primarschule, Realschule, etc.) <strong>für</strong> 200,- CHF