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Netze - Kunstbrowser

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Ornament – <strong>Netze</strong> (S. 1 von 10) / www.kunstbrowser.de<br />

N E T Z E<br />

<strong>Netze</strong> sind Hilf sliniensysteme bzw. Raster, mit deren Hilf e die kompliziertesten Ornamente<br />

auf der Basis regelmäßiger Unterteilungen konstruiert werden können.<br />

In der Mathematik spricht man v on Parketten, wobei die drei regelmäßigen, die aus den<br />

regulären Vielecken Dreieck, Quadrat und Sechseck (alle Seiten sind gleich lang)<br />

bestehen v on den nicht­regelmäßigen unterschieden werden, die aus jedem beliebigen<br />

Dreieck oder Viereck gewonnen werden können (siehe unten).<br />

Reguläre Parkette<br />

Nach dem Satz von Kepler (1571 ­ 1630) gilt:<br />

"Jedes reguläre Parkett besteht aus gleichseitigen Dreiecken,<br />

Quadraten oder regelmäßigen Sechsecken."<br />

Da deren Innenwinkel (60 º , 90 º und 120 º ) Teiler von 360 º sind,<br />

passen diese Figuren lückenlos und ohne Überschneidungen<br />

zusammen. An jeder Ecke müssen drei oder mehr Elemente<br />

zusammentreffen, deren Innenwinkelsumme genau 360 º ergeben<br />

muss.<br />

Gewöhnliches<br />

Quadratnetz


Ornament – <strong>Netze</strong> (S. 2 von 10) / www.kunstbrowser.de<br />

Dreiecknetz<br />

Das Beispiel setzt<br />

sich aus<br />

gleichseitigen<br />

Dreiecken<br />

zusammen,<br />

wenngleich es<br />

natürlich auch aus<br />

spitz­ oder<br />

stumpfwinkligen<br />

entwickelt werden<br />

kann. Im Unterschied<br />

zum Diagonalnetz<br />

entstehen keine<br />

Quadrate, sondern<br />

Rauten.<br />

Hilfskonstruktion<br />

Wabennetz 1<br />

Regelmäßige<br />

Sechsecke werden<br />

vertikal und<br />

horizontal so<br />

angeordnet, dass sie<br />

passgenau die<br />

Fläche füllen. Durch<br />

den Versatz entsteht<br />

eine Betonung der<br />

Diagonalen.<br />

Semireguläre Parkette<br />

Ein semireguläres oder auch halbreguläres Parkett besteht aus<br />

mindestens zwei verschiedenen Formen, die alle regelmäßige<br />

Vielecke (gleiche Kantenlänge, gleiche Innenwinkel) sind. Es gibt<br />

insgesamt nur acht derartige Parkette.<br />

Quadrate und Dreiecke<br />

Zeilen aus Quadraten wechseln sich mit solchen aus<br />

gleichseitigen Dreiecken gleicher Kantenlänge ab.


Ornament – <strong>Netze</strong> (S. 3 von 10) / www.kunstbrowser.de<br />

Drei­ und<br />

Sechsecke<br />

Ein gemeinsamer<br />

Rahmen aus<br />

gleichseitigen<br />

Dreiecken umfasst<br />

benachbarte<br />

Sechsecke, die um<br />

jeweils die Hälfte<br />

nach oben oder<br />

unten versetzt sind.<br />

Hilfskonstruktion<br />

Achtecke und Quadrate<br />

Die passgenau gereihten Achtecke sparen als Zwischenflächen<br />

auf die Spitze gestellte Quadrate aus.<br />

Sechsecke,<br />

Dreiecke und<br />

Quadrate<br />

Als Ausgangsform<br />

dient ein liegendes<br />

Sechseck, an dessen<br />

Kanten Quadrate<br />

angelegt werden und<br />

in deren Lücken<br />

gleichseitige<br />

Dreiecke mit ihren<br />

Spitzen die Ecken<br />

des Polygons<br />

berühren. Quadtrate<br />

und Dreiecke bilden<br />

aus dem Sechs­ ein<br />

Zwölfeck.<br />

Hilfskonstruktion


Ornament – <strong>Netze</strong> (S. 4 von 10) / www.kunstbrowser.de<br />

Zwölfecke und Dreiecke<br />

Die Zwölfecke haben gemeinsame Seiten und werden versetzt<br />

angeordnet. Als Verbindungsstück ist hier ein gleichseitiges<br />

Dreieck mit gleicher Kantenlänge nötig.<br />

Zwölfecke lassen sich durch Winkelhalbierung der<br />

Bestimmungswinkel aus Sechsecken ableiten.<br />

Zwölf­, Sechs­ und Vierecke<br />

An die Kanten des Zwölfecks sind bei diesem semiregulären<br />

Parkett an jeder zweiten Kante Quadrate mit gleicher Kantenlänge<br />

angefügt worden, zwischen denen nun ein reguläres Sechseck<br />

entsteht.<br />

Sechsecke im Diagonalnetz<br />

Die Kanten eines regulären Sechsecks geben die Winkelung für<br />

dieses Netz vor. Als Zwischenflächen entstehen dabei<br />

gleichseitige Dreiecke mit gleicher Kantenlänge wie die<br />

Ausgangsform.


Ornament – <strong>Netze</strong> (S. 5 von 10) / www.kunstbrowser.de<br />

Dreiecke und Quadrate<br />

Dieses lebhafte Parkett lässt sich am einfachsten ausgehen von<br />

einem Quadrat konstruieren, an dessen vier Seiten gleichseitige<br />

Dreiecke anliegen.<br />

Sonstige <strong>Netze</strong><br />

Gerades Netz mit abwechselnder Teilung<br />

Die Konstruktion baut auf dem Quadratnetz auf und lässt sich<br />

vielfältig variieren.<br />

Diagonalnetz<br />

Über Eck gestelltes Quadratnetz mit einer Winkelung von jeweils<br />

45 º


Ornament – <strong>Netze</strong> (S. 6 von 10) / www.kunstbrowser.de<br />

Diagonalnetz mit abwechselnder Teilung<br />

Lässt sich sehr einfach aus einem Quadratnetz entwickeln und<br />

weist einen regelmäßigen Rhythmus der Abstände zwischen den<br />

Diagonalen auf.<br />

Maurisches Netz<br />

Dieses<br />

anspruchsvollere<br />

Netz wird aus einem<br />

regelmäßigen<br />

Sternachteck<br />

entwickelt, das aus<br />

zwei gleichgroßen<br />

und um 45 º<br />

gedrehten Quadraten<br />

besteht.<br />

Rechts:<br />

Hilfskonstruktion<br />

Wabennetz 2<br />

Stehende Waben, also regelmäßige Sechsecke werden vertikal<br />

und horizontal verschoben, ohne dass ein Abstand zwischen den<br />

Grundformen bleibt. Als Leerform entstehen liegende Rauten.


Ornament – <strong>Netze</strong> (S. 7 von 10) / www.kunstbrowser.de<br />

Diamantnetz<br />

Mit nur zwei<br />

Elementen lässt sich<br />

dieses Netz aus dem<br />

Quadratgitter<br />

konstruieren. Das<br />

aus Quadrat und<br />

Diamanten gebildete<br />

Sechseck lässt sich<br />

wiederum vielfältig zu<br />

neuen <strong>Netze</strong>n<br />

verbinden.<br />

Rautennetz<br />

Dieses sehr flexible Netz entsteht aus dem vorab gezeigten<br />

Wabennetz durch Verlängerung aller Kanten der Sechsecke.<br />

Es lässt sich gleichermaßen einfach aus dem oben gezeigten<br />

Dreiecksnetz erstellen.<br />

Fünfecke und Rauten<br />

bilden dieses Netz. Da Fünfecke mit Zirkel und Lineal nicht exakt,<br />

sondern nur näherungsweise zu konstruieren sind, ist es nicht<br />

sehr verbreitet.


Ornament – <strong>Netze</strong> (S. 8 von 10) / www.kunstbrowser.de<br />

Rautennetz 2<br />

Durch Drehen und<br />

Verschieben einer<br />

Raute entsteht dieses<br />

Netz, das besonders<br />

in der islamischen<br />

Ornamentik oft<br />

verwandt wurde.<br />

Es lässt sich auch<br />

sehr einfach aus<br />

einem Quadratnetz<br />

gewinnen (siehe r.)


Ornament – <strong>Netze</strong> (S. 9 von 10) / www.kunstbrowser.de<br />

Erstellen von <strong>Netze</strong>n durch Drehspiegelung von beliebigen Drei­ und Vierecken<br />

Das rote Viereck wird um die Seitenmitte<br />

P1 im Winkel von 180° drehgespiegelt<br />

und ergibt das grüne Viereck. In<br />

ähnlicher Weise wird diese Grundform<br />

mit gleichem Winkel um P2 und P3<br />

gespiegelt. Eine Drehspiegelung um P4<br />

würde wieder die Ausgangsform<br />

ergeben.<br />

Durch Wiederholung entstandenes Netz.<br />

Dabei kann durch Verschieben der<br />

ersten beiden Grundformen (rot, grün)<br />

die Konstruktion vereinfacht werden.<br />

Auch Schablonen sind in der Praxis sehr<br />

hilfreich.<br />

Die Konstruktion erfolgt wie oben<br />

beschrieben.<br />

Drehungen und Verschiebungen<br />

lassen sich besonders einfach mit<br />

einem CAD­Programm durchführen.


Ornament – <strong>Netze</strong> (S. 10 von 10) / www.kunstbrowser.de<br />

Das Ausgangsdreieck wurde drei Mal<br />

um die gleiche Seitenmitte gedreht,<br />

und zwar um 90, 180 und 270 Grad.<br />

Durch Verschiebung in zwei<br />

Richtungen lässt sich die entstandene<br />

Form zu einem Netz erweitern. An<br />

den Ecken der Grundformen<br />

entstehen dabei immer Quadrate.

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