Jahresbericht 2012 - Wohnheim Sonnenrain
Jahresbericht 2012 - Wohnheim Sonnenrain
Jahresbericht 2012 - Wohnheim Sonnenrain
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
<strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong> Zihlschlacht TG<br />
Neue Wege<br />
eröffnen neue<br />
Perspektiven<br />
Klaus Huber
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong> Zihlschlacht TG<br />
Vorwort<br />
Marie Kathrin Saladin<br />
Präsidentin Stiftungsrat<br />
Bereits zum fünften Mal nehme ich Rückschau auf ein vergangenes<br />
Betriebsjahr des <strong>Wohnheim</strong>es <strong>Sonnenrain</strong> und versuche in wenigen Worten,<br />
die vielfältigen Aufgaben und Herausforderungen, die bewältigt wurden, zu<br />
würdigen.<br />
Das Wichtigste im <strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong> sind ja die Menschen: Bewohner/<br />
innen, Angehörige, Mitarbeitende, Freiwillige, Besucher und Gäste. Der<br />
wertschätzende Umgang miteinander und das Vertrauen zueinander bilden<br />
die Grundlage für die Lebens-, Betreuungs- und Arbeitsqualität im<br />
<strong>Wohnheim</strong>.<br />
Auch während des vergangenen Jahres habe ich viele gute und wertvolle<br />
Gespräche mit Menschen im <strong>Wohnheim</strong> führen können. Diese Gespräche<br />
haben mir bestätigt, dass wir sowohl als Lebensort für unsere Bewohner/<br />
innen als auch als Arbeitgeber für unsere Mitarbeitenden auf dem richtigen<br />
Weg sind.<br />
Eine gute Stimmung ist innerhalb aller Teams im <strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong><br />
spürbar. Dies trotz vieler Veränderungen, die die Umsetzung von Richtlinien<br />
und Vorgaben der Gesetzes- und Geldgeber mit sich bringen. Diese haben<br />
oft einengenden Charakter und die mit viel Engagement und auf die<br />
Bedürfnisse hirnverletzter Menschen ausgerichteten Arbeitspapiere bleiben<br />
auf der Strecke. Unbeirrt dessen und mit bewundernswertem Optimismus<br />
setzen sich alle Mitarbeitenden für das Wohlbefinden der Bewohner ein.<br />
Der Stiftungstrat als strategisches Organ berät und unterstützt die<br />
Heimleitung bei wichtigen Entscheidungen und trägt mit allen Mitarbeitenden<br />
die Verantwortung für das <strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong>. Im vergangenen Jahr<br />
wurden an fünf Sitzungen die laufenden Sachgeschäfte in den Bereichen<br />
Öffentlichkeitsarbeit, Infrastruktur, Bewohner, Personal und Finanzen<br />
beraten und erledigt.<br />
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong> Zihlschlacht TG<br />
Die ganztägige Retraite befasste sich mit den Fragen rund um das<br />
Lohneinstufungsmodell mit dem Ziel, dass die Festlegung des Anfangslohns<br />
anhand Qualifikation, Funktion und Berufserfahrung beim Bewerbungsgespräch<br />
transparent ist und die Mitarbeitenden nachvollziehen können, wann<br />
der Höchstlohn seiner Stufe erreicht ist und was er dafür tun muss. Ebenso<br />
sind die Bedingungen für eine Lohnveränderung definiert worden.<br />
Auch im Jahr 2013 werden Fragen rund um die Finanzierung ein zentrales<br />
Thema bilden und Sorgen bereiten uns weiterhin die Engpässe beim<br />
Fachpersonal. Die Rekrutierung von geeignetem Fachpersonal gestaltet<br />
sich schwierig. Eine grössere Herausforderung erwartet uns mit der<br />
Sanierung der „Villa“.<br />
Nur weil alle Beteiligten, in erster Linie das Personal mit der Heimleitung,<br />
aber auch die Kollegin und Kollegen des Stiftungsrates, zum richtigen<br />
Zeitpunkt ihr Wissen und ihr Können gezielt einsetzen, können die<br />
vielfältigen Aufgaben gemeistert werden. Dafür möchte ich allen meinen<br />
aufrichtigen Dank aussprechen!<br />
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong> Zihlschlacht TG<br />
Bericht der Heimleitung<br />
Peter Schumacher<br />
Heimleitung<br />
„Kopf hoch, dann wird auch der Horizont sichtbar“<br />
Joachim Panten, deutscher Aphoristiker und Publizist, 21. August 1947<br />
Neueröffnung „Atelier Kreuzlingen“<br />
Nach der Eröffnung der Aussenwohngruppe in Kreuzlingen im Jahr 2011<br />
wurden die Bewohner täglich mit dem Heimbus nach Zihlschlacht in die<br />
Beschäftigung gefahren. Dieser ökologische Unsinn war nötig, weil wir noch<br />
keinen geeigneten Raum für das Atelier finden konnten.<br />
Nach intensiver Suche fanden wir unweit der Aussenwohngruppe an der<br />
Hauptstrasse 25 in Kreuzlingen einen grossen Raum mit Schaufenster.<br />
Direkt in der Fussgängerzone und unweit der Landesgrenze. Das „Atelier“ -<br />
ein echter Glücksfall.<br />
In Zusammenarbeit mit der Beschäftigungswerkstatt in Zihlschlacht werden<br />
die Produktionen abgesprochen. Das grosse Schaufenster ist sehr geeignet<br />
für die Ausstellung aller im <strong>Wohnheim</strong> hergestellten Produkte.<br />
Vorträge oder Vernissagen sollen interessierte Besucher anlocken. Nach<br />
und nach entstand die Einrichtung unter der fachkundigen Federführung der<br />
Atelierleiterin, Frau Claudia Schubert. Die Eröffnung war am 01. März.<br />
Das Zitat im <strong>Jahresbericht</strong> 2011 hat sich bewahrheitet. „Wenn du davon<br />
träumst, kannst du es auch erreichen.“<br />
Varias<br />
Einen Einblick in die Institutionen der Behinderteneinrichtungen im Kanton<br />
Thurgau hatte sich auch Herr Regierungsrat Bernhard Koch mit seinen<br />
Mitarbeitern zum Ziel gesetzt. Nach einer interessanten „Tischrunde“ wurden<br />
die Besucher durchs <strong>Wohnheim</strong> geführt. Gespräche mit Bewohnern in der<br />
Beschäftigung und Eindrücke in der Pflegeabteilung zeigten ein nachhaltiges<br />
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong> Zihlschlacht TG<br />
Bild der nicht einfachen Arbeit, die im <strong>Wohnheim</strong> 365 Tage im Jahr geleistet<br />
wird. Die Rückmeldungen waren sehr positiv.<br />
Dass Entscheidungsträger über die Finanzen sich vor Ort ein Bild machen,<br />
schätzen wir sehr. Nicht zuletzt deshalb, weil es beim Besuch nicht nur um<br />
die Finanzen ging.<br />
Das Kader nahm an der Weiterbildung Ethik teil. Wann sprechen wir von<br />
einer ethischen Problematik, was sagt das Gesetz und wo sind die Grenzen<br />
der Selbstbestimmung? Mit einer Einführung durch Lisbeth Brücker von<br />
Dialog Ethik und Fallbeispielen aus der Praxis vertieften wir das Thema.<br />
Noch ist die Umsetzung des „Neuen Finanzierungssystems“ mit einigen<br />
Fragezeichen und Änderungsvorhaben seitens des Kantons in der<br />
Schwebe.<br />
So müssen z.B. Personen, welche die Verantwortung für die Leitung einer<br />
Einrichtung übernehmen, den Nachweis erbringen, dass sie aufgrund der<br />
speziellen Ausbildung dazu geeignet sind.<br />
In Kreuzlingen hatte das <strong>Wohnheim</strong> anlässlich des Gesundheitsforums vom<br />
04. April einen Informationsstand. Der Anlass wurde durch die Rehaklinik<br />
Zihlschlacht und das Herz- Neurozentrum Kreuzlingen organisiert. Themen<br />
waren „Eingriffe am Hirn“ und die anschliessende „Rehabilitation“. Am<br />
Podiumsgespräch diskutierten vier Teilnehmende mit einer Hirnverletzung<br />
über ihre Erlebnisse.<br />
Am 17. Juni feierten wir das Sommerfest „15 Jahre <strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong>“.<br />
Ein vollauf gelungener Anlass mit zahlreichen positiven Rückmeldungen.<br />
Viel Herzblut und Arbeit wurde in diesen Anlass investiert.<br />
Abschied<br />
Schweren Herzens nahmen wir im Berichtsjahr Abschied von drei<br />
Bewohnerinnen. In schmerzlicher Erinnerung bleiben uns Rahel Gehring,<br />
Monika Schmid und Manuela Fehr. Zu erleben, dass junge Mensch immer<br />
mehr ihre Lebenskräfte verlieren, hat uns sehr traurig gemacht.<br />
Wir sind dankbar für die Begegnungen, für die Freude, die Zeit des Lachens.<br />
Aber auch für die traurigen Momente und die Gespräche über den<br />
Lebenssinn und das Sterben. Wir haben viel von ihnen gelernt. Sie alle<br />
bleiben in unseren Erinnerungen.<br />
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong> Zihlschlacht TG<br />
Ausblick 2013<br />
DieThematik Palliative Care wird zentrales Thema. Bis ins Jahr 2014 werden<br />
alle Mitarbeitenden des <strong>Wohnheim</strong>s an internen Weiterbildungstagen durch<br />
Fachleute des Gesundheitsamtes geschult. Das Konzept „Palliative Care“<br />
wird fertig gestellt.<br />
Ende 2013 sollen alle Bewohner eine Patientenverfügung haben. Dies ist<br />
möglich, da mit dem neuen Erwachsenenschutzrecht auch Angehörige<br />
stellvertretend für die Bewohner eine Patientenverfügung im Sinne des<br />
„mutmasslichen Willens“ ausfüllen können, die rechtsgültig ist. Dies war<br />
bisher nicht der Fall. Bewohner, die aufgrund ihres gesundheitlichen<br />
Zustandes bisher nicht in der Lage waren, eine Patientenverfügung auszufüllen,<br />
hatten keine.<br />
Der Stiftungsrat wird sich an seiner Retraite mit „Visionen“ auseinander<br />
setzen, der Entwicklung des <strong>Wohnheim</strong>s unter dem Titel „Quo Vadis“.<br />
Dank<br />
Das Jahr <strong>2012</strong> brachte enorme Herausforderungen an alle Mitarbeitenden<br />
mit sich. Das Berufsbild von Betreuung und Pflege hat sich durch die<br />
Komplexität der verschiedenen Problematiken durch die Hirnverletzung<br />
geändert. Flexibilität, Bereitschaft Neues zu lernen und mit den Kräften<br />
haushälterisch umzugehen, sind Anforderungen, denen Sorge getragen<br />
werden muss.<br />
Den Mitarbeitenden, dem Stiftungsrat, den Angehörigen und allen, die in<br />
irgendeiner Weise mit dem <strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong> zu tun haben, danke ich<br />
ganz herzlich.<br />
Ein grosser Dank gilt den Bewohnerinnen und Bewohnern, die mit Geduld<br />
und Humor ihr Leben trotz der Hirnverletzung auf sich nehmen und uns<br />
zeigen, dass das Leben auch unter schwierigsten Bedingungen einen Sinn<br />
hat.<br />
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong> Zihlschlacht TG<br />
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong> Zihlschlacht TG<br />
Loslassen und Neuanfang<br />
Das Jahr <strong>2012</strong> war ein intensives Jahr. Die Personal-Fluktuation war höher<br />
als in den Vorjahren. Wohnortwechsel, Mutterschaft, Reisen, berufliche<br />
Neuausrichtung, gesundheitliche Einschränkung und Pensionierung sind<br />
einige Gründe dafür.<br />
Mit Judith Peter konnte eine kompetente Gruppenleitung für Stärnschnuppä<br />
gefunden werden und auch die anderen Stellen wurden mit motivierten<br />
Mitarbeitern besetzt. Die seit Juni vakante Gruppenleitung auf Seestern wird<br />
per 01. Februar 2013 neu besetzt.<br />
Der Bereich Pflege ist ein anerkannter Ausbildungsplatz für Fachfrau/-mann<br />
Gesundheit, FAGE. Auch in diesem Jahr schlossen alle Lernenden ihre<br />
Ausbildung mit Bravour ab. Begleitet und unterstützt werden die Absolventen<br />
von den Berufsbildnern, dem Ausbildungsverantwortlichen und natürlich von<br />
allen Mitarbeitern.<br />
Das Highlight im letzten Jahr waren die Ferien. Für die „Daheimgebliebenen“<br />
wurde wieder ein vielseitiges Programm angeboten: Shopping in der AFG<br />
Arena, Grillplausch auf dem Hummelberg, Spaziergang durch Gottlieben,<br />
Zvieri in der Waldschenke und der Besuch im Walter Zoo. Die Stimmung war<br />
die ganze Woche wie das Wetter. Einfach super schön!<br />
Dank höchst engagierten und motivierten Mitarbeitern konnten vier Bewohner<br />
eine Woche in Oberstdorf (D) geniessen. Schwerst pflegebedürftigen<br />
Bewohnern Ferien in einem Hotel zu ermöglichen, ist eine logistische,<br />
pflegerische und betreuerische Herausforderung.<br />
Ein herzliches Dankeschön den Organisatoren, Betreuern und Helfern, die<br />
solche Ferien, ob auswärts oder im <strong>Sonnenrain</strong>, erst möglich machen.<br />
Im vergangenen Jahr mussten wir von Monika Schmid und Manuela Fehr<br />
Abschied nehmen. Unvergesslich sind die vielen schönen Stunden, die wir<br />
mit ihnen verbringen durften.<br />
Es gibt Momente, in denen die richtigen Worte fehlen. Anstelle dieser ein<br />
Zitat von Hermann Hesse: „Einschlafen dürfen, wenn man müde ist, und<br />
eine Last fallen lassen dürfen, die man sehr lange getragen hat, das ist eine<br />
köstliche, eine wunderbare Sache.“<br />
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong> Zihlschlacht TG<br />
In guter Erinnerung bleiben die vielen Gespräche mit den Angehörigen,<br />
Freunden und Mitarbeitern während der Zeit des Loslassens. Für immer im<br />
Herzen bleiben die Momente der Stille, des einfach nur Daseins.<br />
Ein grosses Dankeschön möchte ich den Bewohnern aussprechen für ihr<br />
Vertrauen, das sie uns und unserer Arbeit entgegen bringen. Den<br />
Angehörigen und Freunden, den Ärzten, Therapeuten, freiwilligen Helfern<br />
und dem gesamten Personal des <strong>Wohnheim</strong>s <strong>Sonnenrain</strong>s danke ich<br />
herzlich für die gute und konstruktive Zusammenarbeit.<br />
Verena Marti, Bereichsleiterin Pflege<br />
Herzliche Gratulation zur bestandenen Abschlussprüfung und viel Erfolg und<br />
Freude im erlernten Beruf im Bereich Pflege und Betreuung.<br />
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong> Zihlschlacht TG<br />
Spendenaktion zu Gunsten des <strong>Wohnheim</strong>s<br />
Im Juli <strong>2012</strong> trafen sich auf dem Marktplatz in<br />
St.Gallen gegen 60 Ferrari Fahrer aus der ganzen Schweiz und dem nahen<br />
Ausland. Dabei war auch der ehemalige Formel-1-Fahrer Jarno Trulli.<br />
"Giuseppe Citera, der in der Stadt schon öfters Benefizveranstaltungen<br />
organisiert hat, will den Ertrag aus dem Ferrari-Treffen für einen guten<br />
Zweck spenden. Das Geld aus Teilnehmerbeiträgen und gastronomischen<br />
Einnahmen am Sonntag kommt dem <strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong> in Zihlschlacht<br />
zugute."<br />
"Neben dem Benefizgedanken liegt Citera etwas Weiteres am Herzen: Man<br />
wolle den Besuchern zeigen, dass sich Ferrari-Besitzer keineswegs<br />
«abgehoben» verhielten. «Wir sind einfach nur stolz auf unsere Fahrzeuge<br />
und freuen uns, den leben zu können.»"<br />
Im Namen der Bewohner danken wir allen Beteiligten für die grosszügigen<br />
Spenden. Speziell Giuseppe Citera und seiner Familie. Der stolze Betrag<br />
von Fr. 5`685.-- zeigt, dass es Ferrari Besitzern um mehr geht als um<br />
Prestige.<br />
Mit der Benefizveranstaltung sind Menschen mit einer Behinderung durch<br />
eine Hirnverletzung nicht vergessen worden und stehen nicht abseits der<br />
Gesellschaft.<br />
TIPP: Ein Besuch in der Pizzeria und Trattoria "Mamma Assunta" (beim<br />
roten Platz in St. Gallen) lohnt sich. Giuseppes Küche ist mehr als<br />
empfehlenswert.<br />
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong> Zihlschlacht TG<br />
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong> Zihlschlacht TG<br />
Rückblick auf 15 Jahre <strong>Wohnheim</strong><br />
Am 17. Juni <strong>2012</strong> feierte das <strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong> sein 15 jähriges Bestehen.<br />
In den zurückliegenden gut 15 Jahren entwickelte sich das <strong>Wohnheim</strong><br />
<strong>Sonnenrain</strong> zu einem etablierten <strong>Wohnheim</strong> für Menschen mit einer<br />
Schädel-Hirn-Verletzung. Es bietet eine ausgewiesen hohe Betreuungs- u.<br />
Pflegequalität. Das <strong>Wohnheim</strong> ist nach wie vor eine lebendige Einrichtung<br />
und orientiert sich an den Bedürfnissen seiner Bewohner. In der Zukunft geht<br />
es auch weiterhin darum, Projekte zu verwirklichen, die den Bewohnern ein<br />
hohes Mass an Selbstbestimmung ermöglichen.<br />
Rückblick<br />
Im Januar 1997 entstand das <strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong> mit der Gruppe „fascht<br />
e Familie“, bestehend aus vier Bewohnern und 20 Mitarbeiterinnen,<br />
einschliesslich der Leitung. Bereits im März 1997 entstand die weitere<br />
Gruppe Sunneschii und im April des gleichen Jahres wurde der<br />
Pflegebereich mit der Gruppe Mondschii gebildet. Fehler, die in der Planung<br />
am „grünen Tisch“ entstanden, wurden im Laufe der ersten Jahre korrigiert<br />
und genau diese Fehlerkultur zeichnet das <strong>Wohnheim</strong> auch heute noch aus.<br />
Fehler geschehen immer, wo Menschen arbeiten, doch ist es uns wichtig,<br />
aus Fehlern zu lernen und diese nicht zu wiederholen. Ein wesentlicher<br />
Garant dafür ist das 1999 eingeführte und seitdem gelebte Qualitätsmanagement,<br />
das permanent überprüft und weiterentwickelt wird.<br />
Das <strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong> begann Anfang 2000 mit der Ausbildung von<br />
Fachpersonal in den Bereichen Pflege, Betreuung und Hauswirtschaft und<br />
nahm damit auch seine gesellschaftliche Verantwortung im Berufsbildungssektor<br />
(Ausbildungssektor) ernst.<br />
Die Spezifizierung und Individualisierung betrifft nicht nur den Ausbildungsbereich,<br />
sondern zieht sich als rote Linie durch die gesamte<br />
Entwicklungsgeschichte des <strong>Wohnheim</strong>s. Wurden anfangs noch sehr grosse<br />
„Ferienlager“ aller Bewohner am selben Urlaubsort geplant, durchgeführt mit<br />
zwei grossen Reisebussen und einem gewaltigen logistischen Aufwand, so<br />
werden inzwischen fünf kleinere Feriengruppen mit sehr unterschiedlicher<br />
Ausrichtung angeboten, die den individuellen Bedürfnissen der Bewohner<br />
weit mehr entsprechen. Hochgebirge, Mittelgebirge, Meer, Grossstadt und<br />
die nahe Umgebung sind die momentanen Reiseziele.<br />
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong> Zihlschlacht TG<br />
Bei der Verpflegung der Bewohner zeigt sich eine ähnliche Entwicklung.<br />
Wurden in den Anfängen des <strong>Wohnheim</strong>s sämtliche Mahlzeiten der<br />
Bewohner und des Personals von der Grossküche der benachbarten Reha-<br />
Klinik bezogen, so werden heute immer mehr Mahlzeiten selbst zubereitet.<br />
Dadurch stieg die Selbstbestimmung der Bewohner auch in diesem<br />
Lebensbereich. Von allen fünf Betreuungsgruppen bezieht lediglich noch<br />
eine die Mittagsmahlzeiten aus der Küche der Klinik.<br />
Gegenwart<br />
Im 15. Jahr des <strong>Wohnheim</strong>s <strong>Sonnenrain</strong> leben 33 Bewohner in 5 Wohngruppen<br />
im Betreuungsbereich. Die Gruppen Phönix, Rägeboge, Sunneschii<br />
und Villa mit 27 Bewohnern sind Teil des <strong>Wohnheim</strong>s in Zihlschlacht, die<br />
neue Aussenwohngruppe Freihofcity mit derzeit 6 Bewohnern liegt in<br />
Kreuzlingen. Insgesamt arbeiten 44 Mitarbeiter im Bereich mit zusammen<br />
3570 Stellenprozent. Fünf Menschen mit einer Schädel-Hirn-Verletzung<br />
werden im Bereich als Tagesaufenthalter je ein bis zwei Tage in der Woche<br />
betreut und gefördert. Sie sind an diesen Tagen fester Bestandteil einer<br />
Wohn-gruppe und nehmen am Beschäftigungsangebot teil.<br />
Die Bewohnerbefragung zum Ende des 15. Betriebsjahres bestätigt sehr<br />
deutlich, dass die Bedürfnisse und Wünsche der Bewohner in einem hohen<br />
Mass berücksichtigt werden. Dass ein Mensch, der durch ein Schädel-Hirn-<br />
Trauma aus seinem gewohnten Leben gerissen wurde und seine körperliche<br />
Unversehrtheit, seinen Beruf, seine Lebensplanung, oft seine sozialen<br />
Kontakte, seine Autonomie und auch seine Träume verlor, sich trotzdem<br />
im <strong>Wohnheim</strong> „gut und zufrieden“ fühlt, ist keineswegs selbstverständlich.<br />
Grundvoraussetzung dafür ist eine entsprechende Haltung des gesamten<br />
Personals, von der Heimleitung bis hin zum Praktikanten.<br />
Ausblick<br />
Die Bedürfnisse der Menschen mit einem Schädel-Hirn-Trauma beeinflussen<br />
unsere Zielrichtung. So gesehen ist die zunehmende Differenzierung<br />
und Erweiterung unseres Angebots nachvollziehbar und konsequent. Doch<br />
steckt hierin auch weiterhin noch ein grosses Entwicklungspotential. So sind<br />
wir leider immer noch nicht in der Lage, allen Menschen mit einer Schädel-<br />
Hirn-Verletzung ein angepasstes Betreuungsangebot zu ermöglichen. Im<br />
<strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong> bieten wir Betreuungs- u. Pflegeplätze im Spektrum<br />
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong> Zihlschlacht TG<br />
von Pflege von Menschen im „Wachkoma“ (Apallisches Syndrom) bis hin<br />
zur Begleitung von Menschen in einer externen Wohngruppe, die auch hier<br />
ggf. noch ihre Selbständigkeit erweitern können. „Betreutes Einzelwohnen“<br />
in der eigenen gemieteten Wohnung, mit einem deutlich reduzierten<br />
Unterstützungs- u. Betreuungsumfang ist eines der zukünftigen Ziele des<br />
erweiterten Leistungsangebots.<br />
Es zeichnet sich ab, dass unter den finanziell enger werdenden<br />
Bedingungen kostensparende Alternativen zum „Grosswohnheimbetrieb der<br />
Vollversorgung“ entwickelt werden müssen. Dies steht nicht zwingend im<br />
Zusammenhang mit einer Reduzierung der Qualität. Ziel wird es sein, nur<br />
diejenigen Menschen in relativ kostenintensiven Grosseinrichtungen zu<br />
betreuen, die auf diese, meist sehr teure, Infrastruktur zwingend angewiesen<br />
sind. Menschen, die mehr Selbständigkeit erreicht haben, werden dann<br />
in kleineren Gruppen, dezentraler, individueller und selbstbestimmter, bei<br />
hoher Qualität dabei letztlich sogar kostengünstiger betreut und gefördert<br />
werden. Im <strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong> hat die engagierte Arbeit an der<br />
Verwirklichung dieser Ziele bereits begonnen.<br />
Helmut Wülker, Bereichsleiter Betreuung<br />
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong> Zihlschlacht TG<br />
Gut Ding will Weile haben<br />
Schon als die Idee reifte, eine Aussenwohngruppe des <strong>Wohnheim</strong>s<br />
<strong>Sonnenrain</strong> zu realisieren, brauchte es Zeit, um das geeignete Objekt zu<br />
finden. Weile hatte gut Ding! - Zeit benötigen auch unsere Bewohner in<br />
der WG Freihofcity Kreuzlingen, um Fortschritte zu erleben, aber auch<br />
Rückschritte zu ertragen. Wir sind bestrebt, unsere Bewohner individuell, je<br />
nach persönlichen Ressourcen zu begleiten, um ihnen die Möglichkeit zu<br />
bieten, ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln oder zu erhalten. - Gut Ding will<br />
Weile haben! - So ergab es sich im Laufe des letzten Jahres, dass zwei<br />
Bewohner in den zwei Wohnungen, die wir zur Verfügung haben, die Zimmer<br />
tauschen mussten. Es entstand eine Trainingswohnung mit Bewohnern,<br />
die das Ziel haben, in geraumer Zeit wieder selbständig zu wohnen. Ihren<br />
Wunschtraum nehmen wir ernst, um die Motivation zu erhalten und sie<br />
auf ihrem Weg in kleinen Schritten zu begleiten. Gespräche, die das<br />
Zusammenleben ermöglichen, brauchen Zeit. Diese sind intensiv und<br />
verlangen von den verschiedenen Persönlichkeiten gegenseitige<br />
Rücksichtnahme, Toleranz und den Willen, sich auf das Abenteuer,<br />
Selbständigkeit wieder zu erlangen, einzulassen. Hierbei bewegen sich die<br />
Betreuer auf einer Gratwanderung und müssen sich jeden Tag auf die<br />
Befindlichkeit und die Tagesform jedes einzelnen Bewohners einstellen.<br />
Geduld, Einfühlungsvermögen, Akzeptanz und Bereitschaft, sich den<br />
täglichen Herausforderungen zu stellen wird nicht nur von den Betreuern<br />
gefragt. Auch die Bewohner sind gefordert, sich diesen Empfindungen neu<br />
zu widmen. - Nicht immer hat Weile gut Ding! - Denn, oft sind unsere<br />
Bewohner auch müde von den immerwährenden Forderungen seitens der<br />
Betreuer. Rückschritte müssen akzeptiert werden, um für die nächste Hürde<br />
Anlauf zu holen. Vielleicht auch etwas langsamer als erhofft. Dann gilt<br />
wiederum: Gut Ding will Weile haben! Oft höre ich den Satz: „Zeit ist Geld!“<br />
aber: „In der Ruhe liegt die Kraft!“ Kraft, die unsere Bewohner jeden Tag<br />
von neuem benötigen, um in unserer schnell lebenden Zeit mitzuhalten.<br />
Das soziale Umfeld hat sich vergrössert und neue Bekanntschaften sind<br />
eine willkommene Abwechslung zum Atelier und WG-Alltag. Auch dürfen wir<br />
schon freiwillige Helfer begrüssen, die Einsätze stundenweise im Atelier und<br />
in der WG in Kreuzlingen leisten; von Herzen ein Dankeschön!<br />
Jeder einzelne der Bewohnerinnen hat im vergangenen Jahr Fortschritte<br />
erzielt und ist stolz darauf. Mit Recht! Uns Betreuern bleibt die Aufgabe, die<br />
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong> Zihlschlacht TG<br />
Bewohner in ihrem Tempo, ohne Druck und mit viel Einfühlungsvermögen,<br />
auf ihrem individuellen Weg zu begleiten und zu unterstützen. Mal<br />
wohlwollend fordernd, mal entschleunigend. – Denn: Gut Ding will Weile<br />
haben!<br />
Cornelia Signer, Wohngruppenleiterin<br />
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong> Zihlschlacht TG<br />
Endlich fündig geworden<br />
Der Anfang<br />
Keine Frage, das Glück war uns hold, als nach längerer Suche ein günstiger,<br />
zentral gelegener, ausreichend grosser, ebenerdiger, heller und auch noch<br />
stadtbekannter Raum im Internet auftauchte und tatsächlich dem <strong>Wohnheim</strong><br />
<strong>Sonnenrain</strong> für seine Aussen-Wohngruppe als neuer Arbeitsraum/Laden zur<br />
Verfügung gestellt wurde. Noch dazu mit einem grossen Schaufenster!<br />
Mit der vornehmen Aufgabe betraut, hier eine Werkstatt/Verkaufsraum für<br />
die Freihofcity-Bewohner einzurichten, machte ich mich also ans Werk. Ein<br />
Maler, ein Elektriker mussten erst einmal engagiert, Telefon und Briefkasten<br />
organisiert werden. Bei dichtem Schneegestöber im Februar transportierten<br />
wir sodann in zwei Bussen ein paar Tische, Stühle, eine schwere Werkbank,<br />
Scheitstock, Schafwolle und eine Grundausstattung Werkzeug – soweit von<br />
der B&A entbehrlich – von Zihlschlacht nach Kreuzlingen.<br />
Für die weitere Ausstattung und Vervollkommnung durchforstete ich in der<br />
Folge meine eigene Haushaltung, Brockenhäuser und Flohmärkte,<br />
MansioSchilfluggä überliess uns grosszügig eine kleine Bandsäge, der<br />
Nachbar half bei der Vorhangmontage, ein glücklicher Umstand finanzierte<br />
uns einen Wasseranschluss samt Spültisch und im Hause unserer<br />
Wohngruppenleiterin fand sich eine gute alte Filterkafimaschine. Was willst<br />
du mehr …?<br />
Es geht los<br />
Nach drei Wochen war der neue Werkraum – ab jetzt „Atelier“ genannt -<br />
bezugsbereit. Ich vergegenwärtigte mir nochmals die letzten Tipps von den<br />
Kollegen von der B&A. Dann kam der erste Montagmorgen. Wie erstaunte<br />
und freute ich mich über den Eifer und die Motivation der vier (später<br />
fünf) Bewohner! Es ging gleich los mit Wolle karden, „schiitle“, Holzblumen<br />
entwerfen und malen für die erste Schaufenstergestaltung und restaurieren<br />
alter Gartenmöbel für die Raucher- und Kafipausenecke.<br />
Mit den Leuten vom Nachbargeschäft, mit denen wir Gang und WC teilen,<br />
ergab sich von Anfang an ein offener freundschaftlicher Kontakt. Sie bieten<br />
Piercing, Räucherstäbchen, Schmuck und bunte Kleider an. Wir konnten<br />
ganz selbstverständlich die vier ansehnlichen Griffe in der Toilette von<br />
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong> Zihlschlacht TG<br />
Bimeda montieren lassen. Und als einer der Bewohner einmal der Länge<br />
nach hinfiel, da die Schwelle damals noch zu hoch war, halfen sie tatkräftig<br />
und feinfühlig mit, den grossen Mann wieder auf die Füsse zu bekommen!<br />
Einweihungsfeier<br />
Wir hatten bereits vier Wochen eifrige und erfreuliche Einarbeitungszeit<br />
getätigt, als wir gemeinsam mit dem Team von der WG zum Einweihungsfest<br />
ins Atelier einluden. Ausser dem harten Kern der Mitarbeiter und Bewohner<br />
der Freihofcity erschienen etliche Angehörige. Auch einige Nachbarn, die<br />
schon seit einiger Zeit „gwunderig“ auf unser neues Geschäft waren,<br />
schauten herein. Die Hauswirtschaftsleiterin vom <strong>Sonnenrain</strong> stellte uns ein<br />
tolles Buffet auf, Mitarbeiter von der B&A betrieben den Wurstgrill, standen<br />
am Verkaufsstand und buken Waffeln. Herr Schumacher, der Heimleiter<br />
des <strong>Wohnheim</strong>s, gab in seinem Vortrag den inhaltlichen Rahmen durch<br />
anschauliche Informationen zum Thema Hirnverletzung und zur Institution<br />
<strong>Sonnenrain</strong>, sodass der Anlass trotz Regenwetter zu einem interessanten<br />
und runden Ereignis gelang.<br />
So läuft`s<br />
Das Atelier hat sich seitdem zu einem Stück Leben entwickelt, das kreatives<br />
Tun unterstützt, die Selbständigkeit im Arbeitsverhalten fördert,<br />
Begegnungen mit Besuchern und Passanten und natürlich Wertschätzung<br />
durch kauffreudige Kundschaft ermöglicht. Wir arbeiten täglich (ausser<br />
mittwochs) von 9 bis 11.30 Uhr und von 14 bis 16.30 Uhr, inkl. pro Halbtag<br />
eine Viertelstunde Pause. Auch am Freitagnachmittag bleibt das Atelier<br />
geschlossen, da die Zeit von den Bewohnern für Einkäufe, Haushalttraining<br />
usw. gebraucht wird, und ich Raum habe für das Aufräumen, Ordnen,<br />
Putzen, Planen, Einkaufen, Schriftliches und Netzwerk. Wann immer das<br />
Wetter es zulässt, setzen wir uns für die Raucher- und Kaffeepause „hinaus<br />
auf die Gass“ auf unsere bunten Gartenmöbel und beobachten und<br />
kommentieren die Baustelle gegenüber, vorüberziehende Leute, Kinder,<br />
Hunde, andere Rollator- und Rollstuhlfahrer und Automarken. Ab und zu<br />
ergeben sich dabei nette kleine Gespräche.<br />
Nach wie vor sind unsere fünf Bewohner – der sechste arbeitet in der Mansio<br />
– fleissig und produktiv am Werk. Inzwischen hat sich eine freiwillige Helferin<br />
für einen Nachmittag pro Woche zu uns gesellt. Sie bringt ihr Lachen und<br />
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong> Zihlschlacht TG<br />
Ideen mit und hat uns tatkräftig unterstützt und mitgeholfen, am traditionellen<br />
Kreuzlinger Jahrmarkt eine beachtliche Ernte einzufahren!<br />
Die Mitarbeitenden vom Freihofcity-Team fahren die Bewohner per Auto<br />
ins Atelier und holen sie auch wieder ab. So ergibt sich eine tägliche<br />
Gelegenheit für den kleinen Info-Austausch (für grössere gemeinsame<br />
Themen nehme ich an der Team-Supervision und an ausgewählten Team-<br />
Sitzungen teil). Wenn immer möglich, lege ich den 700 Meter langen<br />
Heimweg zweimal wöchentlich mit allen zu Fuss und, wo nötig, mit<br />
Rollatoren zurück. Neben dem gesundheitlichen Gewinn eine weitere<br />
Gelegenheit, das normale Leben mit seinem Verkehr, seinen Baustellen,<br />
seinen vielen Menschen – manche aufmerksam und zugetan, manche<br />
gestresst und mit sich selbst beschäftigt – zu erleben und ertragen zu üben.<br />
Als nähere und nächste Ziele im Jahr 2013 haben wir uns den grossen<br />
grenzüberschreitenden Flohmarkt vom 8./9. Juni vorgenommen (Flohware),<br />
da er direkt vor unserer Haustür stattfindet und unsere Bewohner und<br />
Mitarbeiter sich schon am Jahrmarkt als begabte Händlerseelen geoutet<br />
haben! Als weitere Verkaufsanlässe für unsere Kreationen bietet sich wieder<br />
der Kreuzlinger Jahrmarkt an.<br />
Claudia Schubert, Atelierleiterin<br />
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong> Zihlschlacht TG<br />
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong> Zihlschlacht TG<br />
Bilanz per 31. Dezember <strong>2012</strong><br />
AKTIVEN 31.12.12 31.12.11<br />
CHF CHF<br />
Umlaufvermögen<br />
Flüssige Mittel 1'412'273.05 1'064'875.38<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber 433'261.85 409'527.20<br />
Dritten<br />
abzüglich Delkredere -58'700.00 -20'500.00<br />
374'561.85 389'027.20<br />
Andere kurzfristige Forderungen<br />
gegenüber Dritten 4'717.85 2'540.05<br />
Vorräte 23'720.00 22'920.00<br />
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 860'612.95 973'387.55<br />
Total Umlaufvermögen<br />
2'675'885.70 2'452'750.18<br />
Anlagevermögen<br />
Sachanlagen<br />
Mobile Sachanlagen<br />
Feste Einrichtungen 73'818.00 31'700.00<br />
Mobiliar 157'663.00 127'250.00<br />
Informatik und Bürogeräte 38'582.00 43'300.00<br />
Maschinen und Werkzeuge 375.00 500.00<br />
Fahrzeuge 19'400.00 29'100.00<br />
Fahrzeuge externe Wohngruppe 8'325.00 11'100.00<br />
Mobiliar externe Wohngruppe 14'160.00 14'700.00<br />
Informatik und Bürogeräte externe WG 247.00 370.00<br />
312'570.00 258'020.00<br />
Immobiliien<br />
Liegenschaft 6'600'165.00 6'988'420.00<br />
Land (Umgliederung von Liegenschaft per 1.1.2011) 762'480.00 762'480.00<br />
Baubeitrag Kanton -151'591.00 -165'375.00<br />
Baubeitrag Bund<br />
-1'155'000.00 -1'260'000.00<br />
6'056'054.00 6'325'525.00<br />
Finanzanlagen<br />
Mietkautionen 13'852.74 9'621.84<br />
Total Anlagevermögen<br />
6'382'476.74 6'593'166.84<br />
Total Aktiven<br />
9'058'362.44 9'045'917.02<br />
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong> Zihlschlacht TG<br />
PASSIVEN 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />
CHF CHF<br />
Kurzfristiges Fremdkapital<br />
Schulden aus Lieferungen und Leistungen<br />
gegenüber Dritten 55'816.50 76'183.95<br />
Andere kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
0.00 27'937.80<br />
gegenüber Dritten<br />
Bankschulden (Amortisationsverpflichtung) 200'011.61 200'000.00<br />
200'011.61 227'937.80<br />
Passive Rechnungsabgrenzungsposten 166'231.05 220'333.85<br />
Total kurzfristiges Fremdkapital 422'059.16 524'455.60<br />
Langfristiges Fremdkapital<br />
Hypotheken und Darlehen<br />
6'950'000.00 7'150'000.00<br />
Rückstellungen 200'000.00 0.00<br />
Fonds<br />
Spendenfonds 57'391.85 51'493.80<br />
Total langfristiges Fremdkapital<br />
7'207'391.85 7'201'493.80<br />
Total Fremdkapital<br />
7'629'451.01 7'725'949.40<br />
Stiftungskapital 200'000.00 200'000.00<br />
Bilanzgewinn<br />
Vortrag Vorjahr<br />
1'119'967.62<br />
Jahresergebnis<br />
108'943.81 1'228'911.43 1'119'967.62<br />
Total Stiftungskapital<br />
1'428'911.43 1'319'967.62<br />
Total Passiven<br />
9'058'362.44 9'045'917.02<br />
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong> Zihlschlacht TG<br />
Erfolgsrechnung<br />
ERTRAG <strong>2012</strong> 2011<br />
CHF<br />
CHF<br />
Taxen <strong>Wohnheim</strong> und Beschäftigung 3'356'404.50 3'320'220.55<br />
Ertrag aus Produktion 23'242.70 29'485.95<br />
Ertrag aus Leistungen an Bewohner 57'997.00 80'270.60<br />
Miet- und Kapitalzinsertrag 1'066.25 1'733.89<br />
Ertrag aus Leistungen an Dritte 67'913.55 66'176.15<br />
Total Ertrag ohne Beiträge und Subventionen 3'506'624.00 3'497'887.14<br />
Beiträge und Subventionen 4'361'682.00 3'944'268.00<br />
Total Ertrag 7'868'306.00 7'442'155.14<br />
Materialaufwand<br />
Medizinischer Bedarf -38'362.35 -37'446.55<br />
Lebensmittel und Getränke -272'358.35 -266'233.35<br />
Haushaltaufwand -125'285.50 -139'230.00<br />
Total Materialaufwand -436'006.20 -442'909.90<br />
Spendenerfolg<br />
Diverse Beiträge und Spenden 20'229.65 12'505.35<br />
Einlage in Spendenfonds -20'229.65 -12'505.35<br />
Entnahme aus Spendenfonds 14'344.40 23'256.30<br />
Total Spendenerfolg 14'344.40 23'256.30<br />
Bruttogewinn 1 7'446'644.20 7'022'501.54<br />
AUFWAND<br />
Personalaufwand -5'941'327.05 -5'986'769.00<br />
Bruttogewinn 2 1'505'317.15 1'035'732.54<br />
Unterhalt Betriebseinrichtungen -211'294.95 -250'419.65<br />
Mietzinsen -71'473.60 -55'573.60<br />
Energie und Entsorgung -100'918.30 -99'369.45<br />
Sachaufwand für Bewohner -85'240.50 -65'148.90<br />
Büro- und Verwaltungsaufwand -68'485.35 -93'408.45<br />
Werkstätte/Material -10'469.20 -7'446.85<br />
Versicherungen und Gebühren -32'126.05 -37'015.45<br />
Bildung Rückstellung -200'000.00 0.00<br />
Total Betriebsaufwand -780'007.95 -608'382.35<br />
Betriebsergebnis 1 (Übertrag) 725'309.20 427'350.19<br />
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong> Zihlschlacht TG<br />
<strong>2012</strong> 2011<br />
CHF<br />
CHF<br />
Betriebsergebnis 1 (Hertrag) 725'309.20 427'350.19<br />
Kapitalzinsen, Bankspesen -1'114.60 -784.25<br />
Zinsaufwand -257'559.04 -264'727.76<br />
Total Finanzaufwand -258'673.64 -265'512.01<br />
Betriebsergebnis 2 466'635.56 161'838.18<br />
Abschreibungen -489'628.65 -447'251.30<br />
Betriebsergebnis 3 -22'993.09 -285'413.12<br />
Ausserordentlicher Erfolg 13'152.90 -265'698.80<br />
Betriebsergebnis vor Auflösung Baubeiträge -9'840.19 -551'111.92<br />
Auflösung Baubeiträge Bund und Kanton 118'784.00 203'625.00<br />
Jahresergebnis 108'943.81 -347'486.92<br />
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong> Zihlschlacht TG<br />
Revisionsbericht OBT <strong>2012</strong><br />
Als Revisionsstelle haben wir die beiliegende Jahresrechnung der Stiftung<br />
<strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong>, Zihlschlacht, bestehend aus Bilanz, Erfolgsrechnung<br />
und Anhang für das am 31. Dezember <strong>2012</strong> abgeschlossene<br />
Geschäftsjahr geprüft.<br />
Für die Jahresrechnung ist der Stiftungsrat verantwortlich, während unsere<br />
Aufgabe darin besteht, diese zu prüfen. Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen<br />
Anforderungen hinsichtlich Zulassung und Unabhängigkeit erfüllen.<br />
Unsere Revision erfolgte nach dem Schweizer Standard zur Eingeschränkten<br />
Revision. Danach ist diese Revision so zu planen und durchzuführen,<br />
dass wesentliche Fehlaussagen in der Jahresrechnung erkannt<br />
werden. Eine Eingeschränkte Revision umfasst hauptsächlich Befragungen<br />
und analytische Prüfungshandlungen sowie den Umständen angemessene<br />
Detailprüfungen der beim geprüften Unternehmen vorhandenen Unterlagen.<br />
Dagegen sind Prüfungen der betrieblichen Abläufe und des internen<br />
Kontrollsystems sowie Befragungen und weitere Prüfungshandlungen zur<br />
Aufdeckung deliktischer Handlungen oder anderer Gesetzesverstösse nicht<br />
Bestandteil dieser Revision.<br />
Bei unserer Revision sind wir nicht auf Sachverhalte gestossen, aus denen<br />
wir schliessen müssten, dass die Jahresrechnung nicht Gesetz und Statuten<br />
entspricht.<br />
OBT AG<br />
Peter Würmli<br />
zugelassener Revisionsexperte<br />
Leitender Revisor<br />
Weinfelden, 2. April 2013<br />
Tobias Hungerbühler<br />
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong> Zihlschlacht TG<br />
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong> Zihlschlacht TG<br />
Verwendung der Spenden im <strong>2012</strong><br />
Bladder Scan Fr. 5`500<br />
Therapien für Bewohner Fr. 1`740<br />
Klangbett Fr. 2`850<br />
Ferienanteile Fr. 1`900<br />
Gehhilfe für Lauftherapie Fr. 2`277<br />
Total<br />
Fr. 14`267<br />
• Wir danken allen Spendern für die Unterstützung sehr herzlich.<br />
• Die Spendengelder kommen vollumfänglich dem Bewohner in<br />
irgendeiner Form zugute.<br />
Bankverbindung:<br />
Zürcher Kantonalbank, IBAN CH76 0070 0110 0007 9648 6<br />
Spenden können für Steuerzwecke verwendet werden!<br />
Herzlichen Dank !<br />
Für die ideelle und finanzielle Unterstützung im vergangenen Jahr danken<br />
wir sehr herzlich: Fürsorgeamt des Kantons Thurgau, SUVA, Militär- und<br />
Krankenversicherungen, Stiftung Helvetia Thurgau, Zürcher Kantonalbank,<br />
Fragile Ostschweiz, Konsiliarärzte Dr. Gudrun Heck, Dr. med. Ingo<br />
Steffen und Dr. Jörg Weik, unseren Nachbarn Helios-Klinik Zihlschlacht,<br />
Notfallärzte Bezirk Bischofszell, Eltern, Verwandten und Freunden der<br />
Bewohner, Politischen Gemeinden, Kirchgemeinden, Lieferanten,<br />
Therapiehundeführerinnen und Therapiehundeführer, Rotkreuzfahrdienst,<br />
freiwilligen Helferinnen und Helfern, Spendern<br />
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong> Zihlschlacht TG<br />
Telefonliste<br />
Heimleitung Schumacher Peter 071 424 39 05<br />
Heimleitung Stv. Marti Verena 071 424 39 16<br />
Sekretariat Walser Susanne / Pfister Birgit 071 424 39 02<br />
Pflege Marti Verena, Bereichsleitung 071 424 39 16<br />
Betreuung Wülker Helmut, Bereichsleitung 071 424 39 11<br />
Beschäftigung Ostermayer Peter, Leitung 071 424 39 03<br />
Hauswirtschaft Schwertfeger Nadine, Leitung 071 424 39 07<br />
Technischer Dienst Häni Urs, Leitung 071 424 39 09<br />
Gruppe Villa Keyrouz Aziz, Gruppenleitung 071 424 39 19<br />
Gruppe Sunneschii Rimann Beat, Gruppenleitung 071 424 39 10<br />
Gruppe Rägeboge Dähler Lorenz, Gruppenleitung 071 424 39 13<br />
Gruppe Phönix<br />
Externe Wohngruppe,<br />
Freihofcity Kreuzlingen<br />
Gruppe Polaris<br />
Bader Regina, Gruppenleitung<br />
und Stv. BL Betreuung<br />
071 424 39 12 / 11<br />
Signer Cornelia, Gruppenleitung 071 671 17 91<br />
Wüst Maria, Gruppenleitung<br />
und Stv. BL Pflege<br />
071 424 39 16 / 18<br />
Gruppe Stärnschnuppä Peter Judith, Gruppenleitung 071 424 39 18<br />
Gruppe Seestern Schweser Ulrich, Gruppenleitung 071 424 39 18<br />
Nachtdienst Gmür Beatrice, Gruppenleitung 071 424 39 14 / 15<br />
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Interessantes und Aktuelles finden Sie<br />
auf unserer Homepage:<br />
www.sonnenrain.ch<br />
Auf dieser Homepage zeigen wir den Kurzfilm über die Arbeit im<br />
<strong>Wohnheim</strong> <strong>Sonnenrain</strong> - nehmen Sie sich 2 Minuten Zeit, es lohnt sich.<br />
Danke!