Leiter des inneren Dienstes
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AmtsleiterIn als<br />
„<strong>Leiter</strong>In <strong>des</strong> <strong>inneren</strong> <strong>Dienstes</strong>“<br />
Aufgaben, Möglichkeiten und damit zusammenhängenden<br />
rechtlichen Fragen in Bezug auf diese verantwortungsvolle Führungsaufgabe<br />
Prof. (FH) MMag. Dr. Franziska Cecon<br />
„Gemeinden müssen geführt werden“, 11. Salzburger Lan<strong>des</strong>tag 2012 der FLGÖ, Bischofshofen, 28. Juni 2012
Überblick<br />
Besorgung der Geschäfte der Gemeinden<br />
Was ist der „innere Dienst“?<br />
Welche Aufgaben / Funktionen /<br />
Verantwortlichkeiten sind damit verbunden?<br />
Ausblick: Welche Anforderungen ergeben sich<br />
an die Führungskraft?<br />
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Besorgung der Geschäfte der<br />
Gemeinde (Sbg GdO § 46)<br />
(1) Die Geschäfte der Gemeinde werden durch das<br />
Gemeindeamt besorgt. Städten - “Stadtamt”<br />
bürokratischer Hilfsapparat<br />
Ihm obliegt die dienstliche und aktenmäßige Abwicklung<br />
der Gemeindeverwaltung<br />
Geschäftsbesorgungsmonopol <strong>des</strong> Gemeindeamtes<br />
(2) Das Gemeindeamt einschließlich der<br />
Bediensteten der Gemeinde untersteht dem<br />
Bürgermeister.<br />
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<strong>Leiter</strong> <strong>des</strong> <strong>inneren</strong> <strong>Dienstes</strong><br />
(Sbg GdO § 46 Abs 3)<br />
(3) <strong>Leiter</strong> <strong>des</strong> <strong>inneren</strong> <strong>Dienstes</strong> ist der Amtsleiter.<br />
Dieser wird von der Gemeindevertretung bestellt und, allenfalls<br />
unter Kündigung <strong>des</strong> privatrechtlichen Dienstverhältnisses,<br />
abberufen.<br />
In Gemeinden mit über 5.000 Einwohnern soll der Amtsleiter ein<br />
Hochschulstudium, vorzugsweise der Rechtswissenschaften oder<br />
der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, oder einen einschlägigen<br />
Fachhochschul-Studiengang abgeschlossen haben.<br />
Als solcher ist er auch Dienstvorgesetzter aller<br />
Gemeindebediensteten und weisungsberechtigt.<br />
Er untersteht der unmittelbaren Aufsicht <strong>des</strong> Bürgermeisters.<br />
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<strong>Leiter</strong> <strong>des</strong> <strong>inneren</strong> <strong>Dienstes</strong><br />
(Sbg GdO § 46 Abs 4)<br />
(4) Wird der Amtsleiter zum Bürgermeister gewählt,<br />
ruht während dieser Zeit seine Funktion als Amtsleiter.<br />
Für die Zeit <strong>des</strong> Ruhens ist ein Vertreter aus dem Stand der<br />
übrigen Gemeindebediensteten zu bestellen.<br />
Der Amtsleiter hat, wenn seine Freistellung wegen der Größe der<br />
Gemeinde nicht in Betracht kommt, andere Aufgaben zu besorgen.<br />
In seiner dienstrechtlichen Stellung tritt hiedurch keine Änderung<br />
ein.<br />
In Fällen, in denen die personelle Ausstattung der Gemeinde die<br />
Bestellung eines Vertreters nicht zuläßt, kann die Lan<strong>des</strong>regierung<br />
die weitere Ausübung der Funktion <strong>des</strong> Amtsleiters durch den<br />
Bürgermeister genehmigen.<br />
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<strong>Leiter</strong> <strong>des</strong> <strong>inneren</strong> <strong>Dienstes</strong><br />
Sachlichkeitsgebot<br />
Grundsätze der Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und der<br />
Zweckmäßigkeit ( verfahrenökonomische Vorschriften <strong>des</strong><br />
AVG)<br />
Zweckentsprechende angemessene Beschäftigung der<br />
Bediensteten<br />
Handeln ist nicht im Einzelnen durch Gesetze vorbestimmt und<br />
nicht der nachprüfenden Kontrolle durch VfGh und VwGh<br />
zugänglich<br />
Interne dienst- und organisationsrechtliche Anordnungen sind<br />
ohne Außenwirkung<br />
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Was ist der innere Dienst?<br />
Innerer Dienst: Administration und Geschäftsbesorgung <br />
Kompetenz <strong>des</strong> AL<br />
Technische Seite <strong>des</strong> Amtsbetriebs (personelle Mittel,<br />
Sachmittel, Geschäftsgang)<br />
Oberste Koordinierung der fachlichen Leitung im Gemeindeamt<br />
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Was ist der innere Dienst?<br />
Gesamtheit aller der Geschäftsbesorgung dienenden<br />
Tätigkeiten der bürokratischen Organisation einer<br />
Kommunalverwaltung,<br />
insb. der Vorbereitung, Ausarbeitung und Umsetzung hoheitlicher<br />
Maßnahmen, und<br />
<strong>des</strong> gemeindlichen Verbandwillens in die Effektivität (Außenwirkung)<br />
Dienstrechtlich dem Bürgermeister unterstellt und an <strong>des</strong>sen<br />
Weisungen gebunden, aber: Befugnis zum selbständigen<br />
Handeln im Rahmen <strong>des</strong> <strong>inneren</strong> <strong>Dienstes</strong> – sonst wäre es<br />
verfassungsrechtlich bedenklich, diese Aufgaben zu erfüllen<br />
Politisches Leitungsorgan bleibt letztverantwortlicher Träger<br />
der Verwaltung<br />
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Exkurs: was gehört nicht zum<br />
„<strong>inneren</strong> Dienst“<br />
Äußerer Dienst: Repräsentation und Verwaltungsführung<br />
Sitzungen/Besprechungen in folgenden Bereichen:<br />
Seniorenwohnhausbereich, Weg-, Bach- oder<br />
Wassergenossenschaftssitzungen<br />
Regionalverbandssitzungen, Leitbildgruppensitzungen<br />
Gesundheitssprengel, verschiedene Vereine<br />
Tourismusverband<br />
Mitorganisation, Mithilfe bei Gemeindeveranstaltungen mit<br />
teilweiser Veranstaltungsüberwachung wie z.B.:<br />
Dorffeste<br />
Dorferneuerungsveranstaltungen<br />
Gewerbeausstellungen usw.<br />
Durchführung von<br />
Zukunftsprojekten, Kulturkatalogerstellung, Erstellung der<br />
Gemeindechronik<br />
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Exkurs: was gehört nicht zum<br />
„<strong>inneren</strong> Dienst“<br />
Äußerer Dienst: Repräsentation und Verwaltungsführung<br />
Grundbesitzverhandlungen bezüglich Loipen, Radwege usw.<br />
Grundkauf- und Verkaufsverhandlungen, Pachtungen –<br />
Verpachtungen<br />
Schneeräumung – Ansprechpartner für Schneeräumfahrzeuge und<br />
Bürger auch an Wochenenden<br />
Funktionen in Vereinen (Schriftführer, Kassier usw.) die großteils<br />
von der Gemeinde initiiert wurden bzw. von der Gemeinde geführt<br />
werden<br />
Erstellung <strong>des</strong> Jahresvoranschlages, der Jahresrechnung<br />
usw.<br />
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Aufgaben der Leitung <strong>des</strong><br />
<strong>inneren</strong> <strong>Dienstes</strong><br />
Organisation der personellen Mittel<br />
Organisation der Sachmittel<br />
Vorsorge für einheitlichen und geregelten<br />
Geschäftsverkehr<br />
Gesetzmäßigkeit<br />
Interne Kontrolle<br />
Sonstige Angelegenheiten <strong>des</strong> Dienstbetriebes<br />
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Organisation der<br />
personellen Mittel<br />
Verfügung über die dienstliche Verwendung von<br />
Bediensteten (vgl. auch Erk. VfGH Slg. 5296/1966;)<br />
soweit nicht bestimmte Verfügungen ausdrücklich durch Gesetz einem anderen<br />
Organ der Gemeinde zugewiesen sind<br />
Verfügungen betreffend das „Grundverhältnis eines Bediensteten“<br />
(Begründung, Änderung und Aufhebung eines Dienstverhältnisses) sind nicht<br />
dem „Inneren Dienst“ zuzuordnen.<br />
erstmalige Verwendungszuweisung<br />
Verwendungsänderung<br />
vorläufige Dienstzuteilung<br />
Dienstzuteilungen zu Ausbildungszwecken<br />
Vorsorge für Urlaubsvertretungen<br />
Beendigung der vorläufigen Ausübung einer höheren Verwendung<br />
zur Vertretung eines an der Dienstausübung Verhinderten<br />
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Organisation der<br />
personellen Mittel<br />
Innerdienstliche Maßnahmen im engeren Sinn<br />
Dienstaufsicht<br />
Dienstbeschreibungen<br />
Verfügungen im Vorfeld der Disziplinargewalt<br />
Maßnahmen im Rahmen der Amtsinspektion ...<br />
Dauer <strong>des</strong> <strong>Dienstes</strong><br />
Aufteilung der Dienstzeit unter Berücksichtigung der dienstlichen<br />
Erfordernisse, aber auch der berechtigten Interessen der<br />
Bediensteten durch einen Dienstplan möglichst gleich bleibend<br />
aufzuteilen, z. B. Anordnung einer gleitenden Dienstzeit<br />
Anordnung von Überstunden, Journaldiensten, Rufbereitschaften<br />
u. ä. für einen zweckentsprechenden Dienstbetrieb<br />
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Organisation der<br />
personellen Mittel<br />
Innerdienstliche Maßnahmen im engeren Sinn<br />
Dienstbefreiungen<br />
unter Bedachtnahme auf die Erfordernisse <strong>des</strong> Dienstbetriebes<br />
Urlaub, Sonderurlaub, Karenzurlaub gegen Entfall der Bezüge,<br />
Erholungsurlaub<br />
Dienstausbildung und Fortbildung<br />
für die dienstliche Ausbildung und für die berufsbegleitende<br />
Fortbildung sowie für die Schulung von Führungskräften zu sorgen<br />
Bedienstetenschutz<br />
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Organisation der<br />
personellen Mittel<br />
Innerer Dienst liegt nicht mehr vor, wenn eine Maßnahme der<br />
Diensthoheit mittels Bescheid auf Grund etwa <strong>des</strong> GBG zu<br />
erfolgen hat.<br />
So ist zB die Betrauung einer Person mit der Leitung einer Dienststelle<br />
eine Maßnahme <strong>des</strong> <strong>inneren</strong> <strong>Dienstes</strong>.<br />
Die Bestellung <strong>des</strong> Finanzverwalters durch den Gemeinderat ist aber<br />
kein innerdienstlicher Akt.<br />
Der Verwaltungsgerichtshof hat die Angelegenheiten der<br />
Dienstbeurteilung (Bericht über die dienstlichen Leistungen)<br />
dem <strong>inneren</strong> Dienst zugeordnet. Dies gilt auch für den Bericht <strong>des</strong><br />
Vorgesetzten (AL) im Leistungsfeststellungsverfahren und für die<br />
Leistungsbeurteilung <strong>des</strong> Vertragsbediensteten.<br />
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Organisation der<br />
Sachmittel<br />
Dienstgebäude<br />
Organisation und Verfügung über die Dienstgebäude und<br />
Diensträume (einschließlich der Wahrnehmung <strong>des</strong> Hausrechtes)<br />
sowie über Liegenschaften für Zwecke <strong>des</strong> <strong>Dienstes</strong><br />
Dienstkraftwagen<br />
Amtssachbedarf <strong>des</strong> Gemeindeamtes<br />
EDV-Organisation (Hardware) inkl. der Erlassung von<br />
Betriebsordnungen u. ä.<br />
Amtsbibliothek (Gesetzessammlung) für Zwecke <strong>des</strong><br />
Gemeindeamtes im erforderlichen Ausmaß<br />
die Vorsorge für die Sicherheit im Amt und <strong>des</strong> Bedienstetenschutz,<br />
soweit es Sachmittel dazu braucht<br />
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Organisation der<br />
Sachmittel<br />
Im Bereich der Organisation der Sachmittel bedingen sich die<br />
Zuständigkeiten <strong>des</strong> Bürgermeisters als Vorstand <strong>des</strong><br />
Gemeindeamtes bzw. <strong>des</strong> <strong>Leiter</strong>s <strong>des</strong> <strong>inneren</strong> <strong>Dienstes</strong><br />
einerseits, aber auch <strong>des</strong> Gemeindevorstan<strong>des</strong> bzw. der<br />
Gemeindevertretung wechselseitig bedingen:<br />
finanzielle Vorsorge im Voranschlag durch die<br />
Gemeindevertretung ist zu treffen<br />
Im Bereich der laufenden Verwaltung ist hinsichtlich von<br />
Anschaffungen von Sachmitteln die Zustimmung <strong>des</strong><br />
Bürgermeisters erforderlich.<br />
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Die Organisation <strong>des</strong> einheitlich<br />
geregelten Geschäftsganges<br />
Für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen, ist die Vorsorge<br />
für den „geregelten Geschäftsgang“ durch die Verpflichtung<br />
zur Erlassung von:<br />
Kanzleiordnung<br />
Aktenordnung<br />
Skartierungsordnungen<br />
Fernsprechordnung<br />
Regelungen über die Datensicherung<br />
Betriebsordnung ...<br />
Zu treffen und für eine zweckentsprechende, angemessene<br />
Beschäftigung der Bediensteten zu sorgen<br />
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Die Organisation <strong>des</strong> einheitlich<br />
geregelten Geschäftsganges<br />
die Vorsorge für den „einheitlichen Geschäftsgang“ ist<br />
mit einer Koordinierungsverpflichtung verbunden<br />
hinsichtlich aller vom Gemeindeamt besorgten Aufgaben.<br />
fachübergreifende Angelegenheiten<br />
von verschiedenen Einheiten (etwa Abteilungen)<br />
Diese Koordinierungsverpflichtung steht zwangsläufig in<br />
einem Spannungsverhältnis zu den Sachentscheidungsbefugnissen<br />
in der Gemeindeverwaltung (Bürgermeister,<br />
Gemeindevorstand, Gemeindevertretung je nach gesetzlich verankerter<br />
Zuständigkeit). Alles, was mit der Anwendung der für die<br />
Verwaltung vorgesehenen Prozessualnormen zu tun hat,<br />
obliegt dem <strong>Leiter</strong> <strong>des</strong> <strong>inneren</strong> <strong>Dienstes</strong>.<br />
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Die Organisation <strong>des</strong> einheitlich<br />
geregelten Geschäftsganges<br />
Die Aufgabe, für einen einheitlichen und geregelten<br />
Geschäftsgang zu sorgen, schließt ein, dass der <strong>Leiter</strong> <strong>des</strong><br />
<strong>inneren</strong> <strong>Dienstes</strong><br />
zum einen die volle Organisationsgewalt für den gesamten<br />
Dienstbetrieb <strong>des</strong> ihm unterstellten bürokratischen Apparates<br />
haben muss<br />
diese Organisationsgewalt bezieht sich <strong>des</strong> Weiteren auf die<br />
gesamte Entscheidungsvorbereitung und<br />
schließt ein darauf bezogenes Weisungs- und<br />
Aufsichtsrecht <strong>des</strong> <strong>Leiter</strong>s <strong>des</strong> <strong>inneren</strong> <strong>Dienstes</strong> gegenüber<br />
den anderen Bediensteten ein.<br />
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Gesetzmäßigkeit im<br />
Geschäftsgang<br />
Dem Amtsleiter obliegt die allgemeine Steuerung der<br />
Gesetzmäßigkeit in der Gemeindeverwaltung:<br />
Diese Aufgabe umfasst auch die Sorge für die formale Seite<br />
<strong>des</strong> Verwaltungsgeschehens, kurz das Verwaltungsverfahren<br />
mit allen damit zusammenhängenden Fragen<br />
Darunter fallen alle Maßnahmen zur Vorbereitung von Akten<br />
der entscheidungsbefugten (Kollegial-)Organe, aber auch die<br />
Ausführung der gefassten Beschlüsse und gegebenen<br />
Anordnungen<br />
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Interne Kontrolle<br />
Der Amtsleiter hat sich durch geeignete und zumutbare<br />
Kontrollmaßnahmen von der ordnungsgemäßen<br />
Wahrnehmung der Aufgaben der Gemeindeverwaltung zu<br />
überzeugen.<br />
Nach der Judikatur der Höchstgerichte müssen die<br />
Kontrollmaßnahmen unter den vorhersehbaren<br />
Verhältnissen geeignet und regelmäßig sein.<br />
Die Prüfungen sollen laufend, unvermutet und<br />
gegenwartsnah erfolgen.<br />
Im Allgemeinen wird es geeignet und auch nicht anders<br />
möglich sein, wenn bestimmte ausgewählte Fälle lückenlos<br />
geprüft und ansonsten systematische Stichprobenprüfungen<br />
vorgenommen und nachvollziehbar dokumentiert werden.<br />
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Organisation von sonstigen<br />
Angelegenheiten<br />
Buchhaltung<br />
Kassendienst<br />
Besoldungsdienst<br />
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Verantwortlichkeiten <strong>des</strong><br />
Amtsleiters<br />
der <strong>Leiter</strong> <strong>des</strong> <strong>inneren</strong> <strong>Dienstes</strong> hat die ihm obliegenden<br />
Aufgaben – wie jeder andere Bedienstete auch – sorgfältig<br />
zu erfüllen.<br />
Delegiert er derartige Aufgaben an sonstige hiefür geeignete<br />
Gemeindebedienstete, so hat er sich jedenfalls<br />
durch geeignete und zumutbare Kontrollmaßnahmen und<br />
durch entsprechende Anleitungen davon zu überzeugen,<br />
dass diese Aufgaben auch tatsächlich ordnungsgemäß<br />
wahrgenommen werden.<br />
Disziplinäre, strafrechtliche, zivilrechtliche Verantwortlichkeit<br />
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Verantwortlichkeiten <strong>des</strong><br />
Amtsleiters<br />
Disziplinäre Verantwortlichkeiten<br />
Wahrung der Gesetzmäßigkeit, Zweckmäßigkeit, Wirtschaftlichkeit<br />
und Sparsamkeit der Aufgabenerfüllung durch die Mitarbeiter<br />
(Dienst- und Fachaufsicht)<br />
Anleitung der Mitarbeiter (Erklärungen, Ratschläge...)<br />
Erteilung von Weisungen<br />
Abstellen von Fehlern und Misständen<br />
Förderung <strong>des</strong> dienstlichen Fortkommens<br />
Lenkung der Verwendung der Mitarbeiter<br />
Koordinationspflicht (weder Lücken noch Überschneidungen)<br />
Melde- und Anzeigepflicht (Verdacht gerichtlich strafbarer<br />
Handlungen)<br />
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Verantwortlichkeiten <strong>des</strong><br />
Amtsleiters<br />
Zivilrechtliche Verantwortlichkeiten<br />
Hoheitsverwaltung<br />
Amtshaftung Haftung <strong>des</strong> Staates für Schäden an Dritte<br />
Relevante Elemente: Eintritt eines Schadens, ein dafür usächliches<br />
Verhalten eines Organs, Rechtswidrigkeit und Verschulden<br />
Organhaftpflicht Haftung von Organwaltern <strong>des</strong> Staates für Schäden,<br />
den sie als seine Organe ihm direkt zugefügt haben<br />
Relevante Elemente: Vom Organ in Vollziehung der Gesetze durch ein<br />
schuldhaftes und rechtswidriges Verhalten unmittelbar zugefügter<br />
Schaden<br />
Privatwirtschaftsverwaltung<br />
Zivilrecht, soweit nicht natürliche Personen <strong>des</strong> öffentlichen Rechts als<br />
Privatrechtssubjekte auftreten<br />
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Verantwortlichkeiten <strong>des</strong><br />
Amtsleiters<br />
Strafrechtliche Verantwortlichkeiten<br />
Neben den allgemeinen strafrechtlichen Vorschriften gibt es<br />
spezielle Bestimmungen, die den Beamten besonders verantwortlich<br />
machen:<br />
Missbrauch der Amtsgewalt;<br />
fahrlässige Verletzung der Freiheit der Person/<strong>des</strong> Hausrechts;<br />
verbotene Geschenkannahme;<br />
Bestechung;<br />
verbotene Intervention;<br />
Verletzung <strong>des</strong> Amtsgeheimnisses;<br />
falsche Beurkundung und Beglaubigung im Amt.<br />
Bei einigen dieser Delikte kommen nur Beamte als Täter in Betracht:<br />
Der Beamtenbegriff richtet sich nach § 74 StGB.<br />
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Kritische Aspekte<br />
Abhängigkeit <strong>des</strong> <strong>Leiter</strong>s <strong>des</strong> <strong>inneren</strong> <strong>Dienstes</strong> von der<br />
Gemeindevertretung, wenn finanzielle Auswirkungen verbunden<br />
sind (Dienstposten begründen, finanzielle Vorsorge treffen)<br />
auf die sich daraus ergebenden Probleme hinweisen!<br />
Letztverantwortlichkeit der politischen Organe schließt<br />
sich nicht aus<br />
<strong>Leiter</strong> <strong>des</strong> <strong>inneren</strong> <strong>Dienstes</strong> hat die Auswirkungen von Weisungen<br />
<strong>des</strong> Bürgermeister, die nachteiligen – und damit gesetzwidrigen –<br />
Einfluss haben, nicht zu verantworten, wenn ein Bürgermeister<br />
derartige Weisungen geben sollte.<br />
In einem derartigen Fall auf die Gesetzwidrigkeit aufmerksam<br />
machen und dies in den Akten festhalten.<br />
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Ausblick: Was braucht es für<br />
die Führungskraft?<br />
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Ausblick: Was braucht es für<br />
die Führungskraft?<br />
Kommunikation – Kommunikation –<br />
Kommunikation<br />
Vorausschauen<strong>des</strong> Denken und Handeln<br />
Managementfähigkeiten<br />
Führungskraft sein – Führungsrolle wahrnehmen<br />
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Herzlichen Dank<br />
für Ihre Aufmerksamkeit!<br />
Ich wünsche Ihnen viel Schwung & Erfolg!<br />
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Angebote seitens der FH OÖ<br />
Zielgruppenorientierte Kombination aus Theorie und Praxis<br />
Umsetzbares Wissen, Ausprobieren im Studium, Lernen an Beispielen und<br />
am Tun<br />
Rechtliches, betriebswirtschaftliches Know-how, Sozial- und<br />
Methodenkompetenzen<br />
Lehrgang Kommunalmanagement (3 Semester, MI/FR, 60 ECTS)<br />
Bachelorstudium „Management öffentlicher<br />
Dienstleistungen“ (6 Semester, MI/FR/SA, 180 ECTS)<br />
Masterstudium „Services of General Interest“<br />
Schwerpunkt Public Management (4 Semester, FR/SA, 120 ECTS)<br />
Public Management Impulse, 16. Oktober 2012:<br />
Faktor Mensch: Potenziale identifizieren & Talente qualifizieren<br />
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